Traurige Zahlen

swriter

Experienced
Joined
Feb 19, 2013
Posts
2,034
Ich habe mir heute mal wieder eine Statistik für meine Veröffentlichungen gezogen. Hierbei kommt es zu folgenden Zahlen:


Jede meiner Geschichten wurde im Durchschnitt 556 Mal bewertet.

Jeder meiner Geschichten wurde im Durchschnitt 11 Mal kommentiert.


Die Zahlen stellen für sich betrachtet zunächst einmal ein ordentliches Ergebnis dar (mancher Autor erreicht schlechtere Werte). Natürlich ist zu berücksichtigen, dass manche Texte seit neun Jahren online sind. Schaut man aber genauer hin, so sieht das gar nicht mal so eindrucksvoll aus.

Zu den 11 durchschnittlichen Kommentaren zählen auch meine eigenen. Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, meine eigenen Kommentare zu zählen, aber das drückt das Ergebnis nach unten. Die meisten Kommentare hat es in den ersten Jahren meiner "Schreibkarriere" gegeben. Damals kam es häufig zu Kommentarschlachten, in denen es hin und her ging, sodass nicht selten 50 oder mehr Kommentare zu einer Story eingegangen sind. Seit die Kommentarschlachten nicht mehr ausgefechtet werden (warum eigentlich nicht?), sieht es bei der Anzahl der Kommentare deutlich dürftiger aus. Von meinen letzten 25 Veröffentlichungen haben nur zwei Geschichten diese 11 Kommentare oder mehr erhalten. Die meisten Storys liegen deutlich darunter.

Und wenn man die Zahlen in Relation zu den Lesezugriffen setzt, sieht man erst, wir wenig Feedback wir Autoren doch bekommen.

Jeder 140. Leser hat meine Geschichten bewertet.

Jeder 7000. Leser hat meine Geschichten kommentiert (ohne meine eigenen Kommentare wären es noch viel weniger).

Dass mehr Leser bewerten als kommentieren, finde ich normal. Warum jedoch von 140 Lesern 139 den Weg zu der Sternenleiste nicht finden, verstehe ich nicht. Woran liegt es, dass nicht bewertet wird?

Unsicherheit, weil man nicht weiß, was man klicken soll?
Wird nicht bewertet, weil man die Geschichte nicht bis zu Ende gelesen hat?
Ignoranz, weil es den Lesern egal ist, ob die Autoren für ihre kostenlosen Texte Feedback erhalten?

Warum 6999 von 7000 Lesern die Geschichten konsumieren und sich dann nicht die Mühe machen, ein schriftliches Feedback zu verfassen, frage ich mich immer wieder. Woran liegt es, dass da so gut wie nichts kommt?

Man hat keine Meinung oder kann diese nicht auf den Punkt bringen?
Die Leser sind der Ansicht, dass ihre Meinung ohnehin nicht angehört wird?
Ignoranz, weil es den Lesern egal ist, ob die Autoren für ihre kostenlosen Texte Feedback erhalten?


Ich habe keine Ahnung, ob es auf anderen Plattformen für erotische Geschichten besser aussieht. Im Laufe der Jahre habe ich mich damit abgefunden, für meine Geschichten kaum Feedback zu erhalten und wenn man ehrlich ist - kein Autor könnte 1000 Kommentare pro Geschichte lesen, wenn jeder zehnte Leser einen verfassen sollte. Aber schön wäre es doch, wenn man als Autor ein wenig mehr (sichtbares) Feedback erhalten würde. Auch die Leser würden davon profitieren. Bei deutlich mehr Bewertungen fällt Downvoting kaum noch ins Gewicht und bei vielen, teilweise aussagekräftigen Kommentaren, kann man sich an diesen orientieren, ob die Lektüre einer Geschichte etwas verspricht. Nicht zuletzt besteht sogar die Möglichkeit, dass Autoren auf zahlreiche und hilfreiche Kommentare reagieren und sie sich mit zukünftigen Texten besser präsentieren.

swriter
 
So traurig sind die Zahlen doch nun auch wieder nicht; immerhin erhalten Sie immer noch Kommentare und auch nicht gerade wenige Bewertungen (noch dazu in einem anscheinend annehmbaren Wertungsbereich). Wirft man einen kursorischen Blick auf die Veröffentlichungen der letzten Wochen, so scheinen die meisten Schreiber im deutschen Bereich mit gerade einmal einem bis fünf Kommentaren auskommen zu müssen; angesichts dessen können Sie, werter swriter, sich mit Ihren durchschnittlich elf Kommentaren (auch wenn Ihre eigenen dazuzählen mögen) doch nachgerade glücklich schätzen!

Was die fehlenden "Kommentarschlachten" anlangt, so würde ich vermuten, daß es dafür vornehmlich zwei Gründe gibt, einen allgemeinen und einen besonderen, der für Sie gesondert zutrifft. Der erste Grund dürfte die sogenannte Moderation der Kommentare sein, die auf LIT seit längerem schon nicht mehr unmittelbar online gestellt werden, sondern erst nach x Stunden, so daß ein unmittelbarer Austausch unter den Kommentatoren – im Gegensatz zu früheren Zeiten – nicht mehr möglich ist; der zweite Grund dürfte darin bestehen, daß viele, die weiland sich ausgiebig – und zuweilen auch kritisch – mit Ihren Schreibversuchen auseinandersetzten, dessen mit der Zeit schlichtweg überdrüssig geworden sind, weil Sie nun einmal zu den unverbesserlichen (und meiner Meinung nach talentfreien) Schreiberlingen zählen, die auch die eingehendste Hilfestellung und Ratgebung nicht anzunehmen u/o umzusetzen willens bzw. fähig sind. (Auf die Nennung von Namen verzichte ich an dieser Stelle im – vermutlichen – Interesse aller Beteiligten.) Wenn Sie dann noch sich rüde darüber beschweren, wenn jemand, wie beispielsweise ich, Ihnen mehr oder minder zahlreiche Kommentare zukommen läßt, weil ihnen diese nicht passen (wegen angeblicher Beleidigungen etc.) und sie von Ihnen kurzerhand auch noch gelöscht werden, so brauchen Sie sich, finde ich, sowieso nicht wundern, wieso andere nicht gerade besonders große Lust verspüren sollten, einen Kommentar unter einem Ihrer Beiträge hier zu hinterlassen!

Was die offenbar generell geringe Neigung der Leser anlangt, überhaupt einen Kommentar zu schreiben, so würde ich vermuten, daß dies vielleicht durchaus etwas mit der immer stärker zu beobachtenden Abnahme der Lese- und Schreibkompetenz der Schüler in deutschen Landen zu tun haben könnte (siehe die erst kürzlich durch die Medien gegangenen Ergebnisse des jüngsten IQB-Bildungsberichts). Wer sich ohnehin schwer mit dem sinnentnehmenden Lesen von Texten tut, von dem wäre auch nicht unbedingt zu erwarten, daß er sich mit besonderem Eifer ans Schreiben eines Kommentars über einen Text machen würde, oder? Im übrigen kostet das Verfassen eines Kommmentars auch Zeit (selbst wenn er nur eine Zeile lang ist), und von der haben ja sowieso alle viel zuwenig heutzutage, oder nicht? Überdies möchte ich zu bedenken geben, daß wahrscheinlich ein nicht geringer Anteil der Leser auf dieser Seite hier vor allem nach geeigneten Wichsvorlagen sucht, die, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben, ohnehin nicht mehr von weiterem Interesse sind, womit sich auch das Schreiben irgendeines Kommentars sozusagen im Handschlag erledigt hätte.

Ich versuche jedenfalls möglichst zu jedem gelesenen Text einen Kommentar zu hinterlassen. Das ist ja schließlich auch das gute Recht eines jeden Lesers auf dieser Seite, ob das den jeweiligen Schreibern der Texte nun paßt oder nicht (wobei es freilich komisch wird, wenn diese zum einen sich über zu wenige Kommentare beschweren, aber andererseits noch mehr darüber, wenn sie dann einen Kommentar erhalten, der ihnen warum auch immer nicht paßt).

Ansonsten fällt mir als Ausweichstrategie spontan nur ein, sich auf Kategorien zu verlegen, in denen eben noch mehr kommentiert wird. Zumindest im englischsprachigen Bereich ist "Incest/Taboo" da ganz vorne mit dabei!
 
Last edited:
@Auden James

Wenn ich mal die obligatorische Anfeindung meiner Person unkommentiert lasse ...

Zum einen geht es nur exemplarisch um meine Geschichten, denn nur zu denen liegen mir Zahlen vor. Ich beklage grundsätzlich die Kommentarfaulheit der Leser auf der gesamten Plattform.

Darüber hinaus müssen sich ja die Leser nicht an einzelnen Sätzen, Wörtern oder Formulierungen im Text festbeißen, sondern könnten einfach nur mal ihre Meinung zur Geschichte abgeben. Man muss ja nicht immer versuchen, den Autor zu belehren - was in den ersten Jahren bei meinen Geschichten überhand genommen hat, weswegen ich irgendwann nicht mehr bereit war, die Kritik anzunehmen. Aber natürlich geht es gar nicht um mich persönlich.

swriter
 
Ich denke hinzu kommt noch, dass viele Leser gar nicht wissen, dass (manche) Autoren hier gerne mehr Feedback hätten.
Bevor ich zum Schreiben übergegangen bin, habe ich selbst auch nicht bewertet oder kommentiert. Mich haben die Geschichten und auch die eigene Erregung beim Lesen interessiert.
Heute freue ich mich über Kommentare. Kommentiere auch gerne zurück, aber sehe auch, dass dadurch kein Dialog entsteht.
Etwas mehr Dialog entsteht (bei mir) durch persönliche Nachrichten, die ich über die Kontaktfunktion erhalte. Vielleicht scheuen viele das Öffentliche an den Kommentaren.

Was die Zahlen angeht, ich denke nicht, dass die Klickzahlen/Seitenaufrufe mit der Anzahl der Leser einer Geschichte gleichzusetzen sind. Hier wäre ich sehr daran interessiert zu wissen wie viele wirklich bis zum Ende gelesen haben. Aber das bleibt wohl ein Wunsch.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich bin großteils Mayias Meinung.
Ich bewerte oder kommentiere, wenn ich etwas Nettes zu sagen habe.
Wenn mir Geschichten nicht gefallen, muss es ja nicht an der Geschichte liegen. Und ich kann nicht bewerten, was ich nur bis zum ersten Absatz lese.

Bei meinen eigenen Geschichten freue ich mich auch mehr über Lob als über Kritik. Ist wohl menschlich.

BG, HotFifi
 
Ich bewerte oder kommentiere, wenn ich etwas Nettes zu sagen habe.
Wenn mir Geschichten nicht gefallen, muss es ja nicht an der Geschichte liegen.

BG, HotFifi

Und das verstehe ich nicht. Negative Kritik bringt dem Autor viel mehr als Lobhudelei (sofern sie nett verpackt ist).

Die Autoren verbreiten öffentlich (und ungefragt) ihre Texte. Wo kommt die Scheu her, denen die ehrliche Meinung zu sagen?
Und wenn man nach zwei Absätzen aufgehört hat, weil es zu langweilig oder zu schlechtes Deutsch war, dann kann man das doch schreiben.

Wo kommt denn plötzlich die Rücksichtnahme für die Gefühle der Autoren her? Wir sind doch hier im Internet, oder?

swriter
 
Hm. Ich nutze soziale Medien nicht, das hier sind meine ersten Versuche in einem Diskussionsforum. Rücksichtnahme mag nicht üblich sein, ich bin trotzdem gerne höflich.

Gerade weil die Geschichten ungefragt und kostenlos veröffentlicht werden, will ich nicht zu kritisch sein. Wenn ich für eine Leistung bezahle, steht mir bei Unzufriedenheit zu, mich zu beschweren.

Ich habe Spaß beim Schreiben und hoffe, dass andere Spaß beim Lesen haben. Wenn das der Fall ist, freue ich mich über positives Feedback. Natürlich ist konstruktive Kritik jederzeit willkommen, aber oft widersprechen sich die Rückmeldungen und man kann oder will nicht alle Änderungsvorschläge umsetzen. Vielleicht sehe ich das anders, wenn ich länger dabei bin, aber letztlich ist es ein Hobby und wenn jemand meine Geschichten nicht für lesenswert hält, dann ist es so.

Haarsträubendes Deutsch ist ein anderes Thema, das kotzt mich wirklich an. Aber das wurde schon so oft kritisiert, ohne dass es jemals etwas geändert hätte.

BG, HotFifi
 
Meine Geschichte "Mottenkiste - Die Zugfahrt" von 11/2021 haben 17.200 geklickt, 181 bewertet und NIEMAND hat es für nötig gehalten, auch nur zu schreiben "Fand ich toll" oder "Hat mir nicht gefallen".

Mir ist schon klar, dass demnächst "Hat mir nicht gefallen" unter der Story stehen wird und ich ahne, wer den Kommentar schreiben wird ...

Zwei weitere Storys von mir sind ebenso unkommentiert, bei 13 hat sich jeweils ein Leser erbarmt.

swriter
 
Hm. Ich nutze soziale Medien nicht, das hier sind meine ersten Versuche in einem Diskussionsforum. Rücksichtnahme mag nicht üblich sein, ich bin trotzdem gerne höflich.

Gerade weil die Geschichten ungefragt und kostenlos veröffentlicht werden, will ich nicht zu kritisch sein. Wenn ich für eine Leistung bezahle, steht mir bei Unzufriedenheit zu, mich zu beschweren.

Ich habe Spaß beim Schreiben und hoffe, dass andere Spaß beim Lesen haben. Wenn das der Fall ist, freue ich mich über positives Feedback. Natürlich ist konstruktive Kritik jederzeit willkommen, aber oft widersprechen sich die Rückmeldungen und man kann oder will nicht alle Änderungsvorschläge umsetzen. Vielleicht sehe ich das anders, wenn ich länger dabei bin, aber letztlich ist es ein Hobby und wenn jemand meine Geschichten nicht für lesenswert hält, dann ist es so.

Haarsträubendes Deutsch ist ein anderes Thema, das kotzt mich wirklich an. Aber das wurde schon so oft kritisiert, ohne dass es jemals etwas geändert hätte.

BG, HotFifi

Das Problem ist, dass die Autoren unterschiedliche Erwartungen haben. Manche wollen nur gelobt werden und fühlen sich angegriffen, wenn man sie kritisiert. Das sind dann oftmals die Autoren, welche unliebsame Kommentare löschen.

Dann gibt es aber Autoren, die auf Lobeslieder nichts geben. Die wollen eher wissen, was sie verbessern können.

Jeder Autor muss und darf selber entscheiden, wie er mit Kommentaren umgeht. Dafür müssen aber erst einmal welche eingehen. Natürlich ist es für den Leser bequem zu sagen: " Ach, der ignoriert meinen Kommentar doch ohnehin, da spare ich mir den."
Und dann stehen da bei 17.200 Views keine Kommentare.

swriter
 
😂 Es gibt Autoren, die Kommentare löschen? Oh, das ist feige.

Aber ich bin auf jeden Fall deiner Meinung, dass es mehr Kommentare geben sollte. Solange eine Geschichte unter "neu" steht, schaue ich alle 5 Minuten nach, ob etwas gekommen ist. Es ist wie eine Sucht, die von viel zu wenigen Lesern befriedigt wird.
 
Wie gesagt, vielleicht muss man, wenn man wirklich mehr Kommentare/Feedback haben möchte, aktiver darum werben. Es reicht ja nicht hier diese Erwartungshaltung/Hoffnung zu hegen.

Ich finde nicht, dass die Webseite, so wie sie gerade ist, einen zum Kommentieren motiviert. Und ich kann mir einfach gut vorstellen, dass viele Leser gar nicht in einen Dialog treten wollen. Viele wollen einfach konsumieren.
Das ist auch gar nichts ungewöhnliches.

Habt ihr schon mal Podcasts gehört? Wie dort um Zuhörer, Abonnenten, Bewertungen und Kommentare geworben wird? Warum? Weil das Sichtbarkeit erzeugt und sich nur durch Sichtbarkeit relevante Abonnements an Land ziehen lassen, was letztendlich dort benötigt wird, um überhaupt von Monetarisierung zu träumen.
Hier fällt der Monetariesierungsdruck weg. Außerdem fehlen Kommunikationskanäle, um gezielt Leser zu werben.

Wenn man was ändern wollte, dann müsste man meiner Meinung nach verstärkter dafür werben. Möchte das jemand? Wirkt das verzweifelt? Keine Ahnung. Aber von nichts kommt nichts.

Lieben Gruss
Mayia
 
😂 Es gibt Autoren, die Kommentare löschen? Oh, das ist feige.
Ich glaube nicht, dass das feige ist.

Auch ich hatte zunächst solche Gedanken, aber war auch selbst noch nie betroffen. Weder hier, noch anderswo. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass man das irgendwann anders sieht, wenn man selbst betroffen ist.
Auch heute noch bringen Shit Storms Menschen dazu sich aus Social Media zurück zu ziehen. Klar gibt es immer Menschen, die sowas aushalten können, aber ich denke die meisten beeinflusst das schon. Gerade auf Dauer.
Das bedeutet ja auch nicht, dass man nicht kritikfähig ist.
Aber muss man zB Beleidigungen ertragen und stehen lassen? Ich denke nicht.

Fluch und Segen dieses Internet.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich kann/will nicht mehr Zeit investieren, als ich derzeit für das Schreiben der Geschichten brauche.

Bei einer Story habe ich gefragt, ob eine Fortsetzung gewünscht wird, da kamen auch mehr Rückmeldungen (Kommentare und direkte Mails), also ja, letztlich ist das auch Werbung.

Und zu Beleidigungen: ich bleibe bei meiner ersten Aussage. Wenn ich nichts Nettes zu sagen habe, lasse ich es.

BG, HotFifi
 
Und was ist mit den Bewertungen? Wir sind ja meilenweit davon entfernt, dass jeder Leser ein Voting abgibt.

Klar, wenn ein Leser eine Geschichte zweimal liest, bewertet er nur einmal. Es stellt sich ohnehin die Frage, wie viele verschiedene Leser es sind, wenn da 17.200 Views stehen? 10.000? 7000?

Wenn einem die Worte fehlen, kann man ja wenigstens eine Bewertung abgeben. Oder finden die meisten Leser das Bewertungssystem unbrauchbar wie ich? Ich bewerte aus dem Grund nicht, gebe aber einen Kommentar ab, wenn ich mal lese.

swriter
 
Sehe ich auch so. die Frage ist auch immer was derjenige mit den Kommentaren bezweckt. Sollen sie auf Fehler in der Story hinweisen oder Vorschläge für Verbesserungen beinhalten, so sind Kommentare hilfreich und gut.
Sind Kommentare aber nur dazu geschrieben um zu beleidigen oder völlig an den Haaren herbeigezogen, kann man sie ruhig auch löschen.
 
Und was ist mit den Bewertungen? Wir sind ja meilenweit davon entfernt, dass jeder Leser ein Voting abgibt.

Klar, wenn ein Leser eine Geschichte zweimal liest, bewertet er nur einmal. Es stellt sich ohnehin die Frage, wie viele verschiedene Leser es sind, wenn da 17.200 Views stehen? 10.000? 7000?

Wenn einem die Worte fehlen, kann man ja wenigstens eine Bewertung abgeben. Oder finden die meisten Leser das Bewertungssystem unbrauchbar wie ich? Ich bewerte aus dem Grund nicht, gebe aber einen Kommentar ab, wenn ich mal lese.

swriter

Bin mir nicht sicher aber ist es nicht auch so daß relativ viele bots bei den viewzahlen sind?
 
Ich glaube nicht, dass das feige ist.

Auch ich hatte zunächst solche Gedanken, aber war auch selbst noch nie betroffen. Weder hier, noch anderswo. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass man das irgendwann anders sieht, wenn man selbst betroffen ist.
Auch heute noch bringen Shit Storms Menschen dazu sich aus Social Media zurück zu ziehen. Klar gibt es immer Menschen, die sowas aushalten können, aber ich denke die meisten beeinflusst das schon. Gerade auf Dauer.
Das bedeutet ja auch nicht, dass man nicht kritikfähig ist.
Aber muss man zB Beleidigungen ertragen und stehen lassen? Ich denke nicht.

Fluch und Segen dieses Internet.

Lieben Gruss
Mayia

Ja, Beleidigungen sollte man löschen. Es werden aber auch kritische Kommentare gelöscht, auch wenn sie weit weg von Beleidigungen sind. Liegt halt daran, wie empfindlich man auf Kritik reagiert. Ich habe mir angewöhnt, auf Kritik zu antworten oder dieser auch mal zu widersprechen.

So zu tun, als gäbe es keine kritischen Stimmen, ist nichts anderes als die Realität zu verbiegen.

swriter
 
PS: Ich dachte bei den von swriter genannten "unliebsamen Kommentaren" nicht an Beleidigungen, sondern habe mir das so vorgestellt, dass jemand ausschließlich Lob akzeptiert und alles andere löscht. (Ich hatte gerade Probleme mit dem Posten, kann also sein, dass zwei ähnliche Texte veröffentlicht werden.)
 
Bin mir nicht sicher aber ist es nicht auch so daß relativ viele bots bei den viewzahlen sind?

Wir wissen ja alle nicht, wie die Zahlen zustandekommen. Ich würde gerne wissen, wie viele verschiedene Leser geklickt und wie viele von denen zu Ende gelesen haben.

Dann hätte ich auch gerne verlässliche Zahlen, wie viele Leser zu meiner Geschichte masturbiert haben, wie viele gekommen sind etc. Ich werde es nie erfahren. ;)

swriter
 
Aus meiner Sicht kommen hier verschiedene Dinge zusammen:
  • Ich vermute, dass die Anzahl derjenigen, die einen Kommentar hinterlassen, mehr oder weniger konstant ist. Diese haben verstanden, dass eine Autorin oder ein Autor Rückmeldung benötigen, um zu sehen, ob das was sie schreiben, ankommt. Oder sie sehen es als Wertschätzung an, dass wir uns die Mühe machen, Geschichten zu schreiben. (Im kommerziellen Büchermarkt funktioniert dies über Kritikerinnen und Kritiker und Verkaufszahlen.) Wenn in einer Woche viele Geschichten veröffentlicht werden, dann bekommt jede einzelne Geschichte nur wenige Kommentare ab. Wenn nur wenige veröffentlicht werden, konzentrieren sich die Kommentare auf die wenigen, die da sind. So habe ich es zumindest erlebt. Meine eine Geschichte hatte ich im Sommerloch veröffentlicht und trotz ihrer Länge hatte ich rund 30 Kommentare bekommen. Meinen letzten Vierteiler kam in einer Zeit von sehr vielen Veröffentlichungen und dort sind es zwischen 7 und 15.
  • Viele sehen es in einer gewissen Form als selbstverständlich an, dass hier kostenlos Geschichten veröffentlicht werden. Kostenlos zu konsumieren ist so einfach. Man kann sich einfach hinsetzen und muss nichts dafür tun. Diese Kultur hat sich bei vielen im Internet durchgesetzt. Die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage kämpfen sehr damit, wieviele Artikel sie hinter eine Bezahlschranke verstecken können. Sind es zu viele, gehen die Besucherzahlen der Webseite zurück und die Werbeeinnahmen sinken. Geben sie alles frei, so wie früher, bleiben die Einnahmen aus. Erst in den letzten Jahren hat sich hier einen leichte Gegenbewegung mit Beteiligungsplatformen wie patreon etc. entwickelt. Auf der englischen Seite von Lit gibt es eine Reihe von Autoren, die so etwas mit ihren Geschichten verdienen. Auf der deutschen Seite habe ich das noch nicht gesehen. - Kurzum, die Allermeisten sind einfach zu bequem, sich für vielleicht fünf Minuten Zeit zu nehmen, und ein paar Worte zu schreiben, ob die Geschichte gefallen hat oder nicht, von einer inhaltlichen oder stilistischen Kritik ganz zu schweigen. Dass die Autorin oder der Autor vielleicht über mehrere Monate Zeit in das Schreiben investiert haben, ist ihnen entweder nicht bewusst oder egal.
  • Auch liegt es daran, wie Du @swriter schon vermutet hast, dass es viele Einhandleser gibt, die kein Veranlassung sehen, bis zum Ende weiter zu lesen und dann noch eine Bewertung oder gar einen Kommentar hinterlassen.
  • Seine Meinung schriftlich zu artikulieren, ist auch nicht jedermanns Sache.
Das Verfahren, eine Bewertung zu hinterlassen, ist, aus meiner Sicht, nicht zu kompliziert. Auf einen der fünf Sterne zu klicken, bekommt jeder hin.
Bisher stand ich noch nicht vor der Frage, einen Kommentar zu löschen. Wenn jemand etwas an meinem Text auszusetzen hat, dann kann ich damit leben. Ich vermute, auch wenn er oder sie mich beleidigen würde. Ich würde ihn nur dann löschen (lassen), wenn er oder sie einen anderen Kommentator oder Kommentatorin beleidigt.
 
Aus meiner Sicht kommen hier verschiedene Dinge zusammen:
Ich stimme deinen Punkten grundsätzlich zu.

Stelle mir aber auch die Frage, warum ein Leser überhaupt bewerten kommentieren sollte/wollte.

In unserer Gesellschaft wird man ja mittlerweile ständig zu Bewertungen aufgefordert. Vom Restaurant bis zur Sauberkeit der Toiletten an Flughäfen. Schon da fehlt mir teilweise als umworbener Bewerterin die Sinnhaftigkeit. Ich möchte gar nicht alles was ich konsumiere bewerten. Ich möchte auch nicht selbst bei allem was ich tue bewertet werden.

Ich sehe die Vorteile von Bewertungen, aber ich sehe auch Nachteile. Und offensichtlich ist es so, dass immer nur ein gewisser (kleiner?) Prozentsatz sich freiwillig äußert.
Gerade weil der Mensch anscheinend nicht von sich aus (mehrheitlich) dazu bereit ist.
„Möchten Sie diese App bewerten?“

Was des einen Segen ist des anderen Fluch.
Für mich bleibt nur der Weg, wer mehr Kommentare/Feedback haben will, muss sich aktiver darum bemühen. Den nur weil ich in meine Geschichten Zeit investiere und sie dann noch kostenfrei zur Verfügung stelle, kann ich ja nicht erwarten, dass ich damit den Anspruch habe etwas (Bewertungen/Kommentare) dafür zurück zu bekommen.
Das mag man blöd finden, aber hilft ja nichts.
Community Management, etwas wofür diese Seite leider auch nicht angelegt ist. Die Möglichkeit mit seinen Followern und Lesern einfach zu kommunizieren, all das sehe ich hier nicht. Daher ist Mobilisierung auch einfach zeitaufwendig und läuft oft ins leere.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich vermute, dass die Anzahl derjenigen, die einen Kommentar hinterlassen, mehr oder weniger konstant ist. Diese haben verstanden, dass eine Autorin oder ein Autor Rückmeldung benötigen, um zu sehen, ob das was sie schreiben, ankommt. Oder sie sehen es als Wertschätzung an, dass wir uns die Mühe machen, Geschichten zu schreiben.
Jedenfalls sieht man immer mal wieder dieselben Nutzernamen im Kommentarbereich, diese Beobachtung teile ich. Ich würde jedoch nicht mitgehen, daß ein Schreiber auf LIT unbedingt Kommentare benötigt, um zu sehen, ob seine Beiträge hier auch ankommen, denn das erfährt er doch bereits über die Bewertungsfunktion (zumindest solange er nicht vom Downvoting o. ä. betroffen ist). Und wenn ich einmal in die zuletzt abgegebenen Kommentare hineinschaue, so wüßte ich oftmals nicht, welchen, wenn man so will, Mehrwert diese für die jeweiligen Schreiber haben sollten in bezug auf die Frage, ob die eigenen Beiträge hier ankommen oder nicht, was die folgende wahllose Auswahl vielleicht veranschaulichen mag (in Klammern die aktuelle Bewertung des jeweiligen Beitrags):
Geile story. Habe sie meiner Freundin vorgelesen und wir haben uns dabei aufgegeilt und uns angepisst und dann uns gegensetig herrlich vollgeschissen (4,32)
Bitte mehr davon! (4,57)
Ich hatte im Anfang immer das Problem ,dass ich so schnell abgespritzt hab. War oft peinlich. muttersoehnchen@[Mod-Edit].de (4,59)
Gefällt mir gut und gerne mehr davon. Und vergiss die Fehler... (4,30)
Immer wieder herrlich zu lesen - weiter so (4,75)
Der Wahnsinn... spontan, humorvoll, erregend. (4,56)
Sehr, sehr geil. Bin gespannt, wie es weiter geht... (4,63)
Toll!!! Ich habe es in einem Rutsch gelesen. (4,80)
Alle kommentierten Beiträgen haben relativ hohe Bewertungen, und die einzigen beiden Beiträge, die nicht ganz den Hot-Status erreichen konnten, haben Kommentare erhalten, die auch nicht gerade darauf hinweisen, daß die betreffenden Beiträge nicht angekommen wären (wovon auch ohne sie bei Bewertungen jenseits von 4,x ohnehin nicht auszugehen gewesen wäre). Außer daß der Schreiber seine gemachten Fehler einfach vergessen solle (grandioser Rat!) und einer der Leser durch die Lektüre dazu animiert werden konnte, sich mit seiner Freundin gegenseitig "herrlich" vollzuscheißen (grandiose Leistung!), ist für mich kein unmittelbarer Mehrwert ersichtlich. Oder siehst Du das anders, TiefImWesten?
 
Last edited by a moderator:
Jedenfalls sieht man immer mal wieder dieselben Nutzernamen im Kommentarbereich, diese Beobachtung teile ich. Ich würde jedoch nicht mitgehen, daß ein Schreiber auf LIT unbedingt Kommentare benötigt, um zu sehen, ob seine Beiträge hier auch ankommen, denn das erfährt er doch bereits über die Bewertungsfunktion (zumindest solange er nicht vom Downvoting o. ä. betroffen ist). Und wenn ich einmal in die zuletzt abgegebenen Kommentare hineinschaue, so wüßte ich oftmals nicht, welchen, wenn man so will, Mehrwert diese für die jeweiligen Schreiber haben sollten in bezug auf die Frage, ob die eigenen Beiträge hier ankommen oder nicht, was die folgende wahllose Auswahl vielleicht veranschaulichen mag (in Klammern die aktuelle Bewertung des jeweiligen Beitrags):

Alle kommentierten Beiträgen haben relativ hohe Bewertungen, und die einzigen beiden Beiträge, die nicht ganz den Hot-Status erreichen konnten, haben Kommentare erhalten, die auch nicht gerade darauf hinweisen, daß die betreffenden Beiträge nicht angekommen wären (wovon auch ohne sie bei Bewertungen jenseits von 4,x ohnehin nicht auszugehen gewesen wäre). Außer daß der Schreiber seine gemachten Fehler einfach vergessen solle (grandioser Rat!) und einer der Leser durch die Lektüre dazu animiert werden konnte, sich mit seiner Freundin gegenseitig "herrlich" vollzuscheißen (grandiose Leistung!), ist für mich kein unmittelbarer Mehrwert ersichtlich. Oder siehst Du das anders, TiefImWesten?

Zumindest können diese Kommentare aufbauende Wirkung haben. Manchen Autor motiviert es, lobende Kommentare zu lesen und er macht dann weiter. Gäbe es nur negative Kommentare ("Lass das Schreiben sein"), könnte das demotivierend wirken.

Darüber hinaus können Kommentare Erklärungen dafür liefern, warum die Bewertung einer Geschichte schlechter ausfällt als bei anderen Storys.

In einer heilen Literotica-Welt erhalten die Leser wertvolle Tipps fürs Schreiben, bekommen mitgeteilt, welche Szenen in der Geschichte besonders gelungen sind oder welche Textteile aus welchen Gründen hätten anders/besser gelöst werden können.

Das Bewertungssystem ist meiner Meinung nach vollkommen unzureichend, um aussagekräftig zu sein. Nur eine Note für den Inhalt, den Unterhaltungswert, den Erregungsfaktor, den Schreibstil, die Fehlerquote ... Die Bewertung gibt einen groben Richtwert, wie die Geschichte angekommen ist, differenzierte Betrachtungen werden darüber nicht ermöglicht. Ich halte daher Kommentare für eine sinnvolle Ergänzung zu den Bewertungen, wobei man leider sagen muss, dass die wenigsten Kommentare eine besondere Aussagekraft haben. Denn es mangelt nicht nur quantitativ an Kommentaren, sondern auch qualitativ.

swriter
 
Alle kommentierten Beiträgen haben relativ hohe Bewertungen, und die einzigen beiden Beiträge, die nicht ganz den Hot-Status erreichen konnten, haben Kommentare erhalten, die auch nicht gerade darauf hinweisen, daß die betreffenden Beiträge nicht angekommen wären (wovon auch ohne sie bei Bewertungen jenseits von 4,x ohnehin nicht auszugehen gewesen wäre). Außer daß der Schreiber seine gemachten Fehler einfach vergessen solle (grandioser Rat!) und einer der Leser durch die Lektüre dazu animiert werden konnte, sich mit seiner Freundin gegenseitig "herrlich" vollzuscheißen (grandiose Leistung!), ist für mich kein unmittelbarer Mehrwert ersichtlich. Oder siehst Du das anders, TiefImWesten?
Du hast recht, das sind keine Kommentare, die einer Autorin oder einen Autor irgendwie weiterbringen. Unter den Kommentaren sind leider die wenigsten, die auf Inhalt, Stil oder weitere Details eingehen. Ein solcher Kommentar erfordert vor allem Zeit. Ich kann mich hierbei nicht ausnehmen. Nur in seltenen Fällen nehme ich mir die Zeit, einen solchen zu verfassen. (Die wenige Zeit, die ich habe, investiere ich in meine eigenen Geschichten.)
Wobei ich nicht den Eindruck erwecken möchte, dass ein einfaches Lob, ein Danke oder ein 'Weiter so" für eine Autorin oder einen Autor nicht schön sind!
 
Back
Top