Texte verstehen, missverstehen, interpretieren?

@swriter: Ich glaube, du hast einfach einen anderen Fokus, eine andere Art zu erzählen. Deine Geschichten sind sehr direkt, sehr handlungsgetrieben. Da spüre ich hinter jedem Satz die Frage: Und was passiert jetzt?, bzw. wer macht was als nächstes? Das lässt nicht viel Spielraum zu, die Karten liegen auf dem Tisch. Bei anderen liegt der Fokus auf dem Aufbau einer Stimmung, auf dem rein Emotionalem. Da wird eher angedeutet, bleibt mal etwas offen. Wobei ich das vollkommen wertungsfrei meine, das eine ist nicht besser als das andere, es ist nur anders.
Deine Einschätzung mag zutreffen, hört sich zumindest nicht falsch an. Liegt wohl auch daran, dass ich kein besonders emotionaler Mensch bin.

Ich kann nicht sagen, ob in meinen Texten alles erklärt oder öfter nur angedeutet wird. Wenn ich das eine oder andere einsetze, dann intuitiv und automatisch, ohne darüber in der Szene nachzudenken.

swriter
 
ist es nicht gerade ein Merkmal wirklich guter Texte, das sie ganz unterschiedlich gelesen und interpretiert werden können?
im Tanach heißt es, wenn auch nicht explizit dazu, dass wir die Welt nicht sehen, wie sie ist, sondern wie wir sind.
ist es mit Texten anders?
wenn ich schreibe, dass der Himmel tiefblau ist, am Zenit so dunkelblau, dass man fast schon die Sterne zu sehen vermag, und eben nicht einfach nur grau und wolkenverhangen, dann denke ich mir zwar als Autor was dabei, aber das muss ja den Lesenden nicht interessieren. Falls es doch interessiert, kann man es ja noch mal nachlesen und sich genauer vorstellen.
generell sehe ich es so, dass ich die Aufmerksamkeit des Menschen, der mein Zeug liest durch verschiedene Vorstellungen führe, die Vorstellungen selbst aber im Lesenden entstehen und dort auch direkt mit den eigenen Erfahrungen verknüpft sind. ob da etwas in Resonanz geht, oder gar meine Absicht verstanden wird liegt völlig außerhalb meiner Macht und Möglichkeiten.

und im oben angeführten Fragment wird für mich deutlich, dass da irgendwelche Konflikte zwischen den Leuten bestehen. aber welche genau, interessiert mich persönlich als Leser (noch) gar nicht. weshalb sollte es auch, es fehlt jeder Kontext. Da sitzen irgendwelche Leute in einem Meeting und veranstalten denselben Kindergarten wie alle möglichen Leute in allen möglichen Meetings. Interessant wäre es, wenn einer 'ne Waffe zieht und die anderen umlegt, oder wenn ein Konflikt konstruktiv überwunden wird, aber so?
ein Frösteln an den Oberarmen? kann man der Dame wenigstens unauffällig auf irgendwas interessanteres schielen? ein Tattoo vielleicht, bei dem man nicht fragen, weil man‘s im beruflichen Kontext nicht zur Gänze sehen kann?
ach… vermutlich gehöre ich einfach zu denen, die die Fragestellung nicht begriffen haben. vielleicht aber auch nicht.
 
ist es nicht gerade ein Merkmal wirklich guter Texte, das sie ganz unterschiedlich gelesen und interpretiert werden können?
im Tanach heißt es, wenn auch nicht explizit dazu, dass wir die Welt nicht sehen, wie sie ist, sondern wie wir sind.
ist es mit Texten anders?
Gute Frage - ist das ein Merkmal guter Texte? Ich glaube, die Antwort darauf ist zum einen eine persönliche, da sie von der Zielsetzung des Autors abhängt. Ich suche eher nach dem, was der Autor hinein legen wollte. Ging mir schon in der Schule so, bei der klassischen Textinterpretation: Die Deutungen wurden - für mich - immer abstruser, der Lehrer nickte zufrieden ob des Ausbruchs von Interesse und/oder Kreativität, oder was immer er darin sah, und ich saß nur mit verschränkten Armen da und dachte mir: So ein Quatsch... erzählt mich doch keiner, dass sich der Autor * so etwas * gedacht hat. Und überhaupt - der lebt noch, fragt ihn halt, verdammt! Ein Text ist ja auch Kommunikation - und ich möchte gern verstanden werden, das ist der Sinn der Kommunikation.
Trotzdem gebe ich gerne zu: Ich möchte als Leser nicht gegängelt werden, vieles hat eine andere Qualität, wenn man es sich erarbeiten muss, vielleicht auch etwas überliest und dann diesen a-ha-Effekt hat. Und auch als Autor freue ich mich, wenn ein Leser eine Sicht auf meinen Text entwickelt, etwas darin sieht, dass ich nicht absichtlich hineingelegt habe, dass meiner Absicht aber auch nicht widerspricht. Dass das, was man in einem Text vorfindet, immer auch ein Spiegelbild seiner eigenen Vorstellungen und Erwartungen ist, ist klar. Schadet aber nicht.
Ich denke, ein guter Text, ein hervorragender Text, funktioniert perfekt auf mehreren Ebenen. Nehmen wir wieder was aus der Schule, Lord of the Flies, gibt es irgendeinen, der das nicht gelesen hat? Das funktioniert durchaus auf der Verständnisebene eines sagen wir zehnjährigen, als Abenteuergeschichte einer Gruppe gestrandeter Jungen, wenn auch eine atypische und ziemlich düstere. Ich brauche das Parabelhafte daran nicht. Aber es gibt dem Buch, wenn man es versteht, mehr Tiefe und Bedeutung. Beide Ebenen bestehen unabhängig voneinander.

Die Frage für den Autor ist: Wie weit möchte ich gehen, um verstanden zu werden? Wen überfordere ich, wen nerve ich mit Erklärbär?

Was den Kontext angeht, den _Faith_ und Aurelin vermissen: Ich hab kapiert, warum ihr den vermisst - ja, wenn ich nicht weiß, worauf das Ganze hinaus läuft, weiß ich auch nicht, ob die ganze Andeutungen und Unterschwelligkeiten im Beispiel von Bedeutung sind. Aber hey, ist ja nur ein Beispiel. Ein Beispiel dafür, wie durchsichtig ist meine Kommunikation als Autor gestalten, wie stark ich den Leser bei der Hand nehmen soll. Das verstehe ich schon.
 
Vielleicht fange ich mit etwas mehr „Erklärbär-Stil“ an, um möglichst viele Leser einzufangen.
Wie kommst du darauf, daß ein "'Erklärbär-Stil'" dazu geeignet wäre, möglichst viele Leser einzufangen?

und im oben angeführten Fragment wird für mich deutlich, dass da irgendwelche Konflikte zwischen den Leuten bestehen. aber welche genau, interessiert mich persönlich als Leser (noch) gar nicht.
So ist es.
 
das Ding mit dem Erklären hat einen gewaltigen Haken. Texte verlieren an Lebendigkeit, wenn irgendwas dazu erklärt wird. es heißt nicht umsonst 'show - don't tell'. es ist schon bei 'normaler' verbaler Kommunikation herausfordend für alle Parteien, Beweggründe zu erklären, verständlich zu machen, oder auch nur zu wirklich zu verstehen. das kann auch durchaus darin begründet sein, dass es schwierig ist, die komplexe Gemengelage aus eigener Erfahrungen, Sozialisierung und bewusster wie unbewusster Glaubenssätze mit Worten adäquat darzustellen. Literatur aber, so wage ich zu behaupten, funktioniert noch mal anders.
Literatur ist im Gegensatz zum Gespräch monodirektional. Wenn zwei Gesprächspartner merken, dass sie einander verlieren können beide wieder zueinander finden, indem sie das Thema wechseln, oder ändern.
Wenn ich als Autor meinen Leser im Text verliere, dann bleibt der Faden gerissen.

Ein ganz anderer Punkt aber, und der ist vielleicht entscheidend:
warum sollte mein Leser überhaupt verstehen sollen, was ich zum Ausdruck zu bringen versuche?
um mich selbst verstanden zu fühlen? gesehen?
ist das wichtig, und wenn ja: warum?
ich dachte früher selbst mal, dass es wichtig sei verstanden zu werden. manche haben mich auch in meinen Texten verstanden, andere aber, die meisten tatsächlich, nicht. ich wurde teilweise übelst angegriffen, den meisten war's egal. irgendwann dann haben sich meine Paradigmen verschoben.
ich bin nicht mein Text, und mein Text ist nicht ich. meine Texte sind auch keine Babys, die ich beschützen und verteidigen muss. es sind Aufnahmen von Gefühlen, komponiert aus Erlebtem und herbei Phantasiertem. wichtig ist mir eigentlich nur der Text, an dem ich gerade schreibe. tatsächlich weiß ich inzwischen drei Tage nach dem Verfassen gar nicht mehr so genau, was ich geschrieben hatte. das gibt mir auch eine größere inhaltliche und formale Distanz gegenüber meinen Texten und ermöglicht es mir so, aus eigenem Tun zu lernen. aber wenn der Text fertig ist, dann ist er fertig. und ja, klar. es schmeichelt mir schon, wenn ich positives Feedback bekomme. irgendwo tangiert es mich aber genauso wenig wie ein Verriss. Letzten Endes sehen ja die Leute nur einen Text. Sie sehen nicht mich, weder mein Elend noch meine Freude noch irgendwas dazwischen.
und ob ich selbst, oder mein Text verstanden und 'richtig' interpretiert werde, ist mir auf diesem Weg sowas von egal geworden. wozu also noch irgendwas erklären? und sollte ich vor der als solchen empfundenen Peinlichkeit stehen in meinen Texten irgendetwas erklären zu wollen, dann würde ich versuchen das dramaturgisch als Rückblende einzubauen, oder als Dialog irgendwo zuzuspitzen. oder ganz postmodern zerschlagen und gleich als nonlineare Erzählung aufbauen. dann darf der Leser sich selbst erklären, was für ihn von Interesse ist.
 
Viele interessante Punkte...

das Ding mit dem Erklären hat einen gewaltigen Haken. Texte verlieren an Lebendigkeit, wenn irgendwas dazu erklärt wird. es heißt nicht umsonst 'show - don't tell'.
Ja, das stimme ich dir zu. Man kann natürlich besser oder schlechter, beiläufiger oder oberlehrerhafter erklären, aber das Implizite wirkt einfach besser.

es ist schon bei 'normaler' verbaler Kommunikation herausfordend für alle Parteien, Beweggründe zu erklären, verständlich zu machen, oder auch nur zu wirklich zu verstehen. das kann auch durchaus darin begründet sein, dass es schwierig ist, die komplexe Gemengelage aus eigener Erfahrungen, Sozialisierung und bewusster wie unbewusster Glaubenssätze mit Worten adäquat darzustellen. Literatur aber, so wage ich zu behaupten, funktioniert noch mal anders.
Das finde ich interessant. Die Aussage ist ja, erklär es nicht - es wird nicht besser. Schon gar nicht literarisch, aber man scheitert einfach an der Aufgabe, am Erfolg des Verstehens. Kann tatsächlich sein - manchmal beschreibt eine schlichte Situation im Sinne des von dir erwähnten show - don't tell etwas tatsächlich besser, als man es wortreich machen könnte. Ich denke an die Tasse, die die verfrorene Kollegin umklammert. Das Bild schafft mehr Klarheit, als die einfache Aussage, dass sie friert. Und es ist eleganter.

warum sollte mein Leser überhaupt verstehen sollen, was ich zum Ausdruck zu bringen versuche?
Das ist wohl der Hauptpunkt. Wenn ich sage, ich möchte verstanden werden, dann nicht, um Lob zu erfahren. So nach dem Motto, der Groschen fällt, der Leser denkt sich: Ach das meint er, tolle Geschichte!" und haut fünf Sterne raus. Das ist nicht mein Ziel. Ich möchte den Text auch nicht verteidigen. Verstanden werden ist für mich einfach ein Teil dessen, was ich von mir verlange: Klarheit in der Sprache. Wie ein Bildhauer, der seiner Statue einen schmerzerfüllten Gesichtsausdruck geben möchte und gefragt wird: Warum die lacht der Typ? Dann hat etwas nicht hingehauen, weil ich nicht angekommen bin. Das ist vielleicht im Einzelfall anders, weil ich etwas offen lassen möchte, aber meisten habe ich eine dezidierte Vorstellung, was etwas ausdrücken soll.
 
und sollte ich vor der als solchen empfundenen Peinlichkeit stehen in meinen Texten irgendetwas erklären zu wollen, dann würde ich versuchen das dramaturgisch als Rückblende einzubauen, oder als Dialog irgendwo zuzuspitzen. oder ganz postmodern zerschlagen und gleich als nonlineare Erzählung aufbauen. dann darf der Leser sich selbst erklären, was für ihn von Interesse ist.
Sorry, hat gerade irgendwie den Post zerrissen... was ich dazu nur sagen wollte: Ja, etwas nachlaufend zu erklären mache ich auch, oder etwas langsam klarer werden lassen, durch Wiederholung. Ist ja für den Leser auch befriedigender, oder spannender - der schleichende Verdacht bestätigt sich, und ja, klar ist das der Mörder! Hab ich doch gleich geahnt...
 
das Ding mit dem Erklären hat einen gewaltigen Haken. Texte verlieren an Lebendigkeit, wenn irgendwas dazu erklärt wird.
Genau.

wozu also noch irgendwas erklären? und sollte ich vor der als solchen empfundenen Peinlichkeit stehen in meinen Texten irgendetwas erklären zu wollen, dann würde ich versuchen das dramaturgisch als Rückblende einzubauen, oder als Dialog irgendwo zuzuspitzen. oder ganz postmodern zerschlagen und gleich als nonlineare Erzählung aufbauen. dann darf der Leser sich selbst erklären, was für ihn von Interesse ist.
So ist es.

Ja, etwas nachlaufend zu erklären mache ich auch, oder etwas langsam klarer werden lassen, durch Wiederholung. Ist ja für den Leser auch befriedigender, oder spannender - der schleichende Verdacht bestätigt sich, und ja, klar ist das der Mörder! Hab ich doch gleich geahnt...
Nichts davon hat @Aurelin gesagt! Wann hörst du endlich auf, einfach nur das vor dich hinzuschwurbeln, was dir gerade in den Kram paßt, und fängst damit an, einfach das zu lesen und zu verstehen, was ein anderer geschrieben und gesagt hat? – Aber die Antwort kennen wir ja: ":sleep:" ...
 
Last edited:
warum sollte mein Leser überhaupt verstehen sollen, was ich zum Ausdruck zu bringen versuche?
Leser sollen oder müssen gar nichts, finde ich. Autoren erzeugen den Text und gestalten ihn in einer Art und Weise, der ihrem Ziel dienlich ist. Was auch immer das jeweilige Ziel sein mag. Die Ziele können sehr unterschiedlich sein. Vom praktisch-orientierten Zweck, den eine Gebrauchsanweisung erfüllen soll, bis zum Ausdruck von Stimmungen in Geschichten und Gedichten oder Überlegungen zu philosophischen Themen in einem Essay gibt es viele Möglichkeiten und Absichten.

Ein ganz anderer Punkt aber, und der ist vielleicht entscheidend:
warum sollte mein Leser überhaupt verstehen sollen, was ich zum Ausdruck zu bringen versuche?
um mich selbst verstanden zu fühlen? gesehen?
ist das wichtig, und wenn ja: warum?
ich dachte früher selbst mal, dass es wichtig sei verstanden zu werden. manche haben mich auch in meinen Texten verstanden, andere aber, die meisten tatsächlich, nicht. ich wurde teilweise übelst angegriffen, den meisten war's egal. irgendwann dann haben sich meine Paradigmen verschoben.
Verstanden zu werden ist ein Bedürfnis, das grundsätzlich (fast) alle Menschen haben und Autoren sind diesbezüglich keine Ausnahme. Aus verschiedenen Gründen - Deine hast Du erwähnt - kann man sich bewusst von diesem Bedürfnis lösen oder es zumindest versuchen.
 
Ich möchte gar nicht verstanden werden. Jedenfalls nicht durch meine Texte. Es ist mir nicht allzu wichtig, ob jemand versteht, was ich erzähle, ob das "richtig", also in meinem Sinne verstanden wird. Das ist insgesamt einfach unmöglich.

Denn wenn ich für's Verstehen schreiben wollte, müsste ich wissen, unter welchen Voraussetzungen jemand liest. Was Dinge, die ich sage in jemandem auslösen. Wie könnte eine Geschichte aussehen, die auf jeden Leser wirkt, wie ich es gemeint habe? Noch einmal: Das ist unmöglich.

Anstatt dies zu vesuchen, erfreue ich mich an meinem Schreiben. Erfreue mich daran, zu lesen, was ich geschrieben habe und zu ändern, was mir nicht gefällt. Es ist dieser Prozess, der mich befriedigt und der Grund dafür ist, dass ich überhaupt etwas schreibe.

Was nicht heißen soll, dass ich mich über eine positive Resonanz nicht freue ;) Ich hüte mich nur, diese für den Kern meines Schaffens zu halten.

Leinen.
 
Ich möchte gar nicht verstanden werden. Jedenfalls nicht durch meine Texte. Es ist mir nicht allzu wichtig, ob jemand versteht, was ich erzähle, ob das "richtig", also in meinem Sinne verstanden wird. Das ist insgesamt einfach unmöglich.
Die persönlichen Meinungen sind wie so oft ziemlich breit gefächert. Da gibt es mMn auch kein „richtig“ oder „falsch“. Dennoch möchte ich anmerken, dass grundsätzlich - von einer individuellen Haltung abgesehen - das Verstehen eines Textes essenziell ist.

Tbhjde fpwe snuzawl, gz vklwy dcodewquiz.

Kann man natürlich schreiben und vielleicht auch Spaß dabei empfinden. Aber wer seine Geschichten veröffentlicht, hat - und wenn sie noch so minimal und unbewusst ist - die Erwartung, Hoffnung oder den Wunsch, das jemand mit dem Text etwas anfangen kann. Ob es sich um ein Verstehen des Textes wie er vom Autor gemeint ist oder eine Interpretation handelt, ist m.E. weniger wichtig, solange es nicht nicht ein drastisches Missverständnis gibt.

Vermutlich würden sich die meisten Autoren Gedanken machen, wenn ein Feedback vom Leser Missverständnisse offenbart. Absichtliches Missverstehen und Interpretationen, die mutwillig abstrus und dabei nicht lustig gemeint sind und den Sinn des Textes vollkommen verzerrt darstellen, sind wahrscheinlich auch für hartgesottene Autoren, die sich ein dickes Fell zugelegt haben oder die die Meinungen ihrer Leser nicht sonderlich interessiert, alles andere als angenehm.

Die Ursachen für unabsichtliche Missverständnisse und Fehlinterpretationen können natürlich sowohl beim Autor als auch beim Leser liegen.
 
Aber wer seine Geschichten veröffentlicht, hat - und wenn sie noch so minimal und unbewusst ist - die Erwartung, Hoffnung oder den Wunsch, das jemand mit dem Text etwas anfangen kann. Ob es sich um ein Verstehen des Textes wie er vom Autor gemeint ist oder eine Interpretation handelt, ist m.E. weniger wichtig, solange es nicht nicht ein drastisches Missverständnis gibt.
Dass jemand mit dem Text etwa anfangen kann? Klar doch! Sonst ist eine Veröffentlichung sinnlos. Ich habe mit meinem Beitrag auch gar nicht sagen wollen, dass mir das egal ist.

Worauf ich hinweisen wolle, war lediglich, dass man unmöglich so formulieren kann, dass das Gemeinte jeden Leser "unverfälscht" errreicht. Oder anders: Man wird *immer* interpretiert, das ist unausweichlich. Na ja, und mir sind sogar drastische Missverständnisse in sofern egal, dass sie mich in der Regel nicht dazu veranlassen, meinen Text zu überdenken.

Nenne das ruhig Faulheit. Denn Faulheit ist eine Tugend :ROFLMAO:;)
 
Worauf ich hinweisen wolle, war lediglich, dass man unmöglich so formulieren kann, dass das Gemeinte jeden Leser "unverfälscht" errreicht. Oder anders: Man wird *immer* interpretiert, das ist unausweichlich.

Ich glaube, das ist uns allen bewusst. Menschen unterscheiden sich in ihren Fähigkeiten, Erfahrungen und ihrer Persönlichkeit. Dazu kommt die Tagesform. Keine zwei Individuen denken exakt gleich. Was man den bisherigen Posts entnehmen kann ist, dass Autoren unterschiedlich damit umgehen.

Manche schreiben frei Schnauze, manche komponieren ihren Text. Erlaubt ist, was beliebt 😉 Am Ende zählt das Ergebnis. Ich bin auch eher der frei-Schnauze-Schreiber und ich bin faul. 😂 Trotzdem habe ich auch Spaß sorgfältig komponierte (wenn man das so beschreiben kann) Geschichten zu lesen. Heute habe ich drei Geschichten gelesen, die unterschiedlicher nicht sein könnten:

https://german.literotica.com/s/der-hundertste-geburtstag

https://german.literotica.com/s/traumfrau-im-watt

https://german.literotica.com/s/wenn-die-nachtigall-erwacht-02

Jeder dieser drei Autoren hat mich als Leser auf seine Art erfolgreich durch die Geschichte geführt. Erinnerungen an Erlebnisse, Erfahrungen, Assoziationen und Gedanken kommen dann, wenn ich den Text verstanden habe und mit ihm etwas anfangen kann. Es war vermutlich nicht exakt das, was sich der jeweilige Autor dabei gedacht hat, aber das ist menschlich.
 
Jeder dieser drei Autoren hat mich als Leser auf seine Art erfolgreich durch die Geschichte geführt. Erinnerungen an Erlebnisse, Erfahrungen, Assoziationen und Gedanken kommen dann, wenn ich den Text verstanden habe und mit ihm etwas anfangen kann. Es war vermutlich nicht exakt das, was sich der jeweilige Autor dabei gedacht hat, aber das ist menschlich.
Hast du den Autoren nach der Lektüre einen Kommentar hinterlassen, damit sie wissen, was DU dir dabei gedacht hast?
... ich frage für einen Freund. ;)
 
Vermutlich würden sich die meisten Autoren Gedanken machen, wenn ein Feedback vom Leser Missverständnisse offenbart. Absichtliches Missverstehen und Interpretationen, die mutwillig abstrus und dabei nicht lustig gemeint sind und den Sinn des Textes vollkommen verzerrt darstellen, sind wahrscheinlich auch für hartgesottene Autoren, die sich ein dickes Fell zugelegt haben oder die die Meinungen ihrer Leser nicht sonderlich interessiert, alles andere als angenehm.
Da stimme ich tatsächlich nicht ganz zu. Wenn mich wer nicht verstehen will, soll er halt. Ist sein Problem. Aber wenn sich mehrere Leser - oder auch nur einer - mich in wesentlichen Punkten nicht verstehen, dann suche ich die "Schuld" bei mir, denn dann liegt der Verdacht nahe, dass ich mich nicht verständlich ausgedrückt habe.
 
Ich weiß nicht mehr, wer das gesagt hat (möglicherweise James Joyce?): Wenn die Leute mich nicht verstehen, sollen sie sich gefälligst anstrengen! Oder so ...

So seh ich das auch ;)

Leinen.
 
Ich weiß nicht mehr, wer das gesagt hat (möglicherweise James Joyce?): Wenn die Leute mich nicht verstehen, sollen sie sich gefälligst anstrengen! Oder so ...

So seh ich das auch ;)

Leinen.
Ein bisschen Ego gehört selbstverständlich immer dazu :LOL:
 
Tbhjde fpwe snuzawl, gz vklwy dcodewquiz.
welche Sprache ist das? Google translate liefert: Ehrlich gesagt, fpwe snuzawl, gz vklwy dcodewquiz.
Klingonisch ist es auch nicht und auch kein ROT13 *kopfkratz*

Nenne das ruhig Faulheit. Denn Faulheit ist eine Tugend :ROFLMAO:;)

wäre der Mensch nicht faul, hätte keiner das Rad erfunden

Wenn die Leute mich nicht verstehen, sollen sie sich gefälligst anstrengen! Oder so ...
hier: ja
beruflich: schwierig... außer, man schreibt amerikanische Normen, die scheinen teilweise mit so einem Verständnis geschrieben zu sein
😆
 
welche Sprache ist das? Google translate liefert: Ehrlich gesagt, fpwe snuzawl, gz vklwy dcodewquiz.
Klingonisch ist es auch nicht und auch kein ROT13 *kopfkratz*
Außer dem letzten Wort, was vom „w“ abgesehen einen Sinn ergibt, hieß der Autor Ran Dom.
 
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