Sandra Maidan "Im Kessel"

sandramaidan

Virgin
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Mar 10, 2014
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Hallo zusammen

ich arbeite seit Wochen wie verrückt an meinem ersten Buch, das immer versponnener wird. Es soll "Im Kessel" heissen, und wird wohl eine ganze Reihe von erotischen Phantasien enthalten. Die meisten davon haben mit starken Frauen zu tun, aber es gibt auch relativ zarten, blumigen Streichelsex... ;-)

Es spielt in einem Paralleluniversum: Kujai-City, der verbotenen Nachtstadt. Hier gelten eigene Gesetze. Für einen Fremden wie Josemin ein gefährliches Pflaster.

Auch sollte man sich nicht mit einer gewissen Madame Heito und ihren weiblichen Schergen anlegen. Wer gut in Schach und Karate ist, hat die besten Chancen.

Am Ende muss unser Held womöglich in einen Gladiatorenkampf gegen die beste Karatefrau antreten, aber das sehen wir dann.

Es ist ziemlich heisser Scheiss.

Gibts für so etwas hier ein Interesse?

Viele Grüße
SM

Sandra Maidan

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Interesse? Interesse!

Liebe Sandra Maidan,

da LIT eine öffentliche und frei zugängliche Geschichtensammlung ist, böte es sich vielleicht an, das eine oder andere (erotische) Kapitel aus deinem "Kessel" in der Rubrik "Romane und Kurzromane" (oder einer anderen, falls der Auszug spezieller und eigenständiger ausfällt) zu veröffentlichen und Kommentare und E-Mails zuzulassen, um quasi an der Leserbasis abzuchecken, ob für deinen "ziemlich heisse[n] Scheiss" hier ein Interesse besteht, oder was denkst du?

Was mich persönlich anbelangt, so besteht in Sachen Literatur ein allgemeines Interesse an allem, was gut geschrieben ist. Und ob dein "Kessel" gut geschrieben ist, wird sich erst herausstellen können, wenn er (kapitel- oder auszugsweise) gelesen werden kann.

Also: Worauf wartest du?

Für den Fall der Veröffentlichung würde ich dir anraten, das "ß" in deinen Buchstabengebrauch zu übernehmen, da die mehrheitlich nicht eidgenössischen deutschen Leser hier andernfalls sich irritiert zeigen könnten, das als ein Gedanke zur möglichen positiven Einflussnahme auf die Rezeption a priori anbei.

MfG
Auden James

PS: Genuin weibliche Autoren sind hier rar und also immer gern gesehen und willkommen; obgleich die Dame mit den geballten Fäusten auf deinem "Kessel"-Cover nicht unbedingt den einladensten Eindruck beim unbedarften Leser hinterlässt. Frage: Bist du das auf dem Cover oder ist das irgendeine andere Karate-Lady aus dem Netz? (Nicht, dass sich jene andere Lady in ihren Urheberrechten womöglich verletzt fühlt...) In beiden Fällen: beeindruckender Körper – Kompliment!
 
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Ausschnit aus "Im Kessel"

Josemin, der Wanderer aus dem Vorort hatte endlich sein Ziel erreicht. Er saß neben der schönen Sai, mitten in der ersten Reihe des Tempels der Lichter. Unten, in der Arena des Kessels, war der erste Gladiator eingetreten. Sai starrte voller Faszination auf den Mann. Er wandte seinen muskulösen Rücken in die Richtung, aus der Jo und Sai hinab blickten. Seine Muskeln zuckten. Sai blickte mit glänzenden Augen hinab und drückte Jos Hand fester zwischen ihre Schenkel. Sie stöhnte leise auf und schloss die Augen.

Auch Jo versank für einen Moment in seiner Fantasie. Dass Sai ihn ohne Widerstand die warme Innenseite ihrer Schenkel spüren ließ, beflügelte seine Vorstellungskraft enorm. Wie mochte sie wohl weniger bekleidet aussehen? Er spürte die fordernde Hitze, die in ihrem Schoss lag. Er schloss die Augen.
Er sah vor seinem inneren Auge, wie Sai in einem Badeanzug auf einer hohen Bank lag. Ihre Haare hingen in feuchten Strähnen hinab und Jo hatte eine violette Blume aus einem traditionellen japanischen Strauß gepflückt. Er strich die Blüte glatt und steckte sie Sai hinter das linke Ohr. Sie lag in dieser Sauna und die Hitze hatte ihre Haut mit glitzernden Schweißperlen befeuchtet. Jo, der eine Stufe unter ihr saß, griff von der Seite nach ihrem Unterschenkel und schob ihr Bein ein wenig nach außen. Dann begann er, sie behutsam zu streicheln. Ihr Haut fühlte sich glatt wie Seide an. Sai schnurrte und wies mit halb geschlossenen Augenlidern auf eine flache, ovale Schale, die auf der Bank unter ihr stand. Darin befand sich eine dunkle Flüssigkeit; eine Art Tusche, und daneben lag ein fingerbreiter Pinsel. Jo nahm ihn und tauchte die Borsten vorsichtig in die Farbe ein. Er bekam ein tiefes Bedürfnis, die Kunst des Schönschreibens, wie sie in Sais Heimat höchst beliebt war, auf ihrem Körper anzuwenden. Er wollte die schönste Kalligrafie direkt auf sie zeichnen. Und ihr blütenweißer Badeanzug war seine Leinwand.

Jo stippte den Pinsel in die Farbe und setzte ihn achtsam auf die Mitte von Sais Bauch. Der Beginn wollte gut gewählt sein. Ungefähr dort, wo sich ihr Bauchnabel befinden musste, setzte er den ersten Punkt. Er ließ den Pinsel sachte einen kleinen Kreis ziehen. Dann folgte er in einer Aufwärtsbewegung ihrem Brustbein, zog die Form ihrer Rippen nach, und achtete dabei auf eine gewisse innere Anteilnahme an dem Flug seiner Hand. Es war nicht willkürlich - die Freiheit, die er sich nahm, folgte einer inneren Notwendigkeit. Sachte folgte er ihren ovalen Knochen, die sich zart unter ihrem hautengen Anzug abzeichneten. Ihr Atem, der ihren Oberkörper in hebende und senkende Bewegungen versetzte, machte ihm seine Arbeit noch interessanter. Er liebte diese Kunst.

Langsam näherte er sich dem unteren Rand ihrer rechten Brust. Er nahm neue Farbe, tupfte sorgsam auf das Muster und schwang den Bogen in einer vorsichtigen Kurve aufwärts. Er spürte, wie Sais Brüste den näherkommenden Pinsel erwarteten. Jo zog die Linie erst unter ihrer linken Brust entlang, dann fuhr er senkrecht bis zu ihrem Hals hinauf, kreist dort fast ohne jede Berührung über die Oberseite ihrer Brust hinweg. Sie seufzte wie ein Mädchen. Jo segelte mit dem Pinsel in einem schönen Bogen. Wie eine Schwalbe im Abendwind überflog er die Spitze ihrer Brust. Eigentlich hatte er sie gar nicht berührt, so filigran ging er zu Werk. Es war nur der zarte Hauch einer Berührung, die mehr gedacht als gespürt werden konnte. Ihr Spitze wurde hart.
Die tupfenden Liebkosungen, die er mit dem Pinsel anwandte, festigten er sie immer kräftiger. Sai ließ den Kopf in den Nacken fallen und drückte ihren Rücken durch. Jo hatte den Pinsel in die Höhe gehoben, aber sie schob gierig ihre Brüste ihm nach, als könne sie die Sucht nach der Berührung nicht bändigen. Jo konzentrierte sich mit halb geschlossenen Augen darauf, das Muster, das er auf ihren Busen malte, in Einklang mit den runden Formen ihres Körpers zu bringen. Er tauchte den Pinsel behutsam in die Tusche und verschönerte anschließend beide Hälften ihres Körpers auf symmetrische Weise. Als ihr Oberkörper vollkommen bemustert war, blickte er ihren Körper hinab. Würde sie die Berührung des streichenden Pinsels auch auf dem Stoff über ihrem Hügel erwarten?
Er blickte ihr tief in die Augen, als wolle er sie um Erlaubnis fragen.
„Ja“, flehte sie, „bitte, streichel mich.“ Sie rückte ihre Beine breiter auseinander, um ihre gesamte Leinwand für eine Bemalung freizugeben.
Jetzt konnte Jo den Pinsel geradlinig abwärts über ihren Bauch sinken lassen und direkt auf die Mitte zwischen ihren Schenkeln zielen. Sie öffnete ihre Beine, während sie voller Hunger nach seiner Berührung einen flehenden Laut ausblies. Sie rückte ihr Becken zurecht, damit er die Fläche über ihrem weiblichen Hügel gut erreichen konnte. Jo zeichnete die Linien mit scharfem Schnitt.

„Das ist sehr schön, Jo“, flüsterte Sai zu ihm. Tatsächlich hatte sie auch in Wirklichkeit wie in seinem Traum gewinselt. Nur widerstrebend ließ Jo die Realität in sein Bewusstsein zurückkommen. Vor seinem geistigen Auge setze er immer noch die hingebungsvolle Bemusterung von Sais Badeanzug fort. Auch Sai seufzte unter der beinahe bewegungslosen Massage, die er ihr in Wirklichkeit mit seiner Hand bereitete.
Wie beiläufig murmelte sie: „Wenn Zari heute gewinnt, gehen wir Feiern ja?“
Jo blickte wie durch einen Schleier zu ihr hinüber und ließ seine Hand ruhen. Er hatte noch immer die Augen geschlossen. Gewiss, wenn ihr Favorit gewann, dann würden sie feiern. Erst in einer Bar, dann in ihrem Bett. Er würde die ganze Nacht mit ihr das tun, wovon er jetzt nur träumte. In Gedanken küsste er Sai auf die Innenseiten ihrer Oberschenkel. Und anschließend sehr sorgfältig auf die Stelle dazwischen.

Ein gewaltiger Donner riss Jo zurück in die Realität. Er zuckte zusammen, so heftig hatte der Ausbruch des Lärmes zugeschlagen. Das Dröhnen schien von vielen Trommeln zu stammen, die schlagartig und mit bebendem Rhythmus eingesetzt hatten. Ohne festen Takt wütete das Grollen ziellos durch die Halle.
„Ja, die Trommeln!“, schrie Sai durch den Lärm hindurch, „Die Trommeln kündigen an, dass das Los gefallen ist. Es wurde bestimmt, wer in das weiße Tor muss. Die Wahl ist vollendet! Das weiße Tor ist besetzt. Nun wird es ernst!“
Jo starrte hinab. Sehr langsam trat eine Person aus der Dunkelheit der Gänge hervor. Das Dröhnen der Trommeln wurde durch einen hysterischen Aufschrei des Publikums verstärkt. Jo ließ sein Glas sinken. Er konnte nicht glauben, was er dort sah.

Aus dem weißen Tor kam eine Frau.

Gebannt blickte Jo auf die Erscheinung hinab, die mit gefährlicher Langsamkeit einen Fuß vor den anderen setzte. Eine Katze dachte er, eine Tigerin. Sie schritt in die Mitte der Arena. Sie trug einen schneeweißen Anzug, der von einem schwarzen Gürtel um ihre Hüften gehalten wurde. Ihre nackten Hände und Füße ragten aus dem faltigen Stoff heraus. Ihre schwarzen Haare waren zu einem Zopf straff nach hinten gebunden. Sie war groß und schlank. Ihr Schritt strahlte die gleitende Geschmeidigkeit einer Tänzerin aus. Behutsam betrat sie den Raum. Aber Jo wusste: Diese Dame kam nicht zum Tanzen.


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Auszug: Rezension

Liebe Sandra Maidan,

vielen Dank für den Auszug! Ein paar technische Dinge, die mir aufgefallen sind, seien zuerst abgehandelt:

Hin und wieder verwendest du indirekte Wahrnehmungen ("Er sah/spürte/überlegte, wie..."), die in der Regel nicht notwendig sind und mit Gewinn durch direktere Formulierungen ersetzt werden können. In der Folge könnte dein Text somit an Unmittelbarkeit gewinnen, die, finde ich, im vorliegenden Auszug zum Teil fehlt.

Nach einem Imperativsatz in der direkten Rede ("Ja, die Trommel!") wird die anschließende Ergänzung ("schrie Sai durch den Lärm hindurch") mit Punkt und nicht mit Komma abgeschlossen. (Das Komma nach Ausrufezeichen und Anführungsstrichen oben ist fakultativ; ich bevorzuge den Anschluss der Ergänzung ohne Komma.)

Einschübe in Aussagesätzen (der Wanderer aus dem Vorort) werden, wenn der Autor sich für solche Einschüben entscheidet, komplett durch Kommata vom restlichen Satz abgetrennt, am Anfang wie am Ende (Korrektur im Text: "Joesemin, der Wanderer aus dem Vorort, hatte endlich sein Ziel erreicht.").

Diese technischen Kleinigkeiten mögen dir bereits helfen, das eigentlice Problem am vorliegenden Auszug allerdings ist m. E. die den Erzählfluss eher ungeschickt unterbrechende 'Fantasie' des Protagonisten. Bevor der Leser weiß, was los ist, wird er aus dem Geschehen in der Arena gerissen und mit mehreren aufeinander folgenden Absätzen konfroniert, die eher umständlich zu vermitteln versuchen, was vielleicht treffend mit dem Begriff 'körpernahe Kaligraphie' bezeichnet werden könnte, ohne dass dem geneigten Leser ein zum Geschehen in der Arena relevanter Bezug zum Inhalt der Fantasie (Sauna, Badeanzug etc.) klar wird. Die Folge ist Irritation auf Seiten des geneigten Lesers. Und als dieser gerade die Fantasie des Protagonisten durchblickt, die – nicht unbedingt zur eigenen Stärke – ohne einen eigentlichen Höhepunkt zu bieten endet, wird wieder mit dem Geschehen in der Arena konfrontiert, von dem er nach wie nicht weiß, was los ist. Und bevor irgendeine Art Verständnis eintreten könnte, endet dann auch der Auszug aus deinem "Kessel".

Abschließend bleibt mir zu sagen, dass dein Schreibstil angenehm ist und ohne Zweifel deutlich über dem Durchschnitt des dt. LIT liegt (was an sich freilich nicht viel sagt, weil der Durchschnitt kaum niedriger liegen könnte), aber – es gibt immer ein 'aber' – weder konntest du mir mit gelungenen expressionistischen Wortbildern deine fiktive Welt eindrücklich vor Augen führen (obschon Formulierungen wie die Folgende in die richtige Richtung weisen: "Ohne festen Takt wütete das Grollen ziellos durch die Halle."), weshalb sie eher vage und gesichtslos bleibt, noch durch eine ausgefallene erotische Situation den gewissen Nervenkitzel bieten, der eine gut geschriebene erotische Geschichte auszeichnet.

Überhaupt stellt sich mir die Frage, ob du eigentlich beabsichtigst mit deinem "Kessel" eine erotische Geschichte zu erzählen, oder ob du vielleicht vielmehr einfach von deiner fiktiven Welt erzählen möchtest, ohne einen besonderen Schwerpunkt auf das Erotische zu legen? Je nach dem, wie du diese Frage für dich beantwortest, würde ich sagen, wird deinem "Kessel" hier auf LIT mit Interesse begegnet werden – oder nicht. (Es sei zu deiner Information angemerkt, dass die Sci-Fi-/Fantasyrubrik auf LIT zu den Rubriken zählt, für die der gemeine Leser generell eher weniger Interesse entwickelt; wenn es um möglichst viele Leser auf LIT geht, dann schlägt nichts die Inzest-Rubrik, so viel ist sicher.)

MfG
Auden James
 
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