Rechtschreibtools

swriter

Experienced
Joined
Feb 19, 2013
Posts
2,115
Frohe Weihnachten allen, die an den Feiertagen nichts Besseres zu tun haben, als sich auf LIT herumzutreiben!

Bevor es heute Nachmittag zu Verwandtenbesuchen geht, habe ich mir ein neues Rechtschreibprüfprogramm auf dem Rechner installiert.

"Language Tool" (languagetool.org/de)

Bisher habe ich duden.de/Rechtschreibprüfung genutzt. War immer sehr zuverlässig und hat viele Fehler eliminiert. Nervig ist allerdings, dass man maximal 800 Wörter gleichzeitig prüfen lassen kann. "Language Tool" kann mit sehr viel längeren Texten umgehen (angeblich max. 20.000 Wörter) und kann entweder direkt im Browser oder als eigenständige Anwendung auf dem PC genutzt werden. Ich habe mich für letzte Möglichkeit entschieden.

Nach dem Herunterladen (Gratis) muss man die Anwendung entpacken. Zum Start des Programms (Jar-File) benötigt man noch Java Runtime Environment, die sich problemlos herunterladen lässt.

Ich habe zum Spaß mal eine früher veröffentlichte Geschichte von mir prüfen lassen. Damals habe ich noch keine Prüfprogramme benutzt. Das Ergebnis ist erstaunlich. Ob nun Groß-/Kleinschreibung, das/dass, lies/ließ ... Das Prüfprogramm hat ziemlich viel erwischt. Auch zu viele Leerzeichen, falsche Satzzeichen etc. Nur bei den Kommas vor einem "und" bin ich mir nicht sicher, ob das Tool recht hat.

Wer auf der Suche nach einem ordentlichen Rechtschreibprüfprogramm ist, kann sich dieses Tool ja mal ansehen. Ich werde in Zukunft damit arbeiten.

Und nein ... Ich bin weder der Betreiber der Site noch kenne ich die Erfinder des Tools. Dachte nur, dass es dem ein oder anderen Autor eine Hilfe sein könnte, sofern er sich helfen lassen will. ;)

swriter
 
Wo würdest Du die Fähigkeiten des Progarmms einordnen, besser oder schlechter als Winword?

---

Zur Erklärung: Ich schreibe meist mit einem Texteditor und wechsle wenn der Text fertig ist, auf 'Libre Office' (weil kostenlos und für Linux). Ganz am Schluss wechle ich noch mal auf Winword, das bei seiner Rechtschreibkorrektur viel besser als 'Libre Office' ist ...

Winword kennt wohl die Regeln zum Zusammen- Getrennt schreiben recht gut, findet so manchen Grammatikfehler und auch doppelte Wörter, ich wäre aber froh wenn ich auf Winword verzichten könnte.
 
Wo würdest Du die Fähigkeiten des Progarmms einordnen, besser oder schlechter als Winword?

---

Zur Erklärung: Ich schreibe meist mit einem Texteditor und wechsle wenn der Text fertig ist, auf 'Libre Office' (weil kostenlos und für Linux). Ganz am Schluss wechle ich noch mal auf Winword, das bei seiner Rechtschreibkorrektur viel besser als 'Libre Office' ist ...

Winword kennt wohl die Regeln zum Zusammen- Getrennt schreiben recht gut, findet so manchen Grammatikfehler und auch doppelte Wörter, ich wäre aber froh wenn ich auf Winword verzichten könnte.

Ich kenne winword leider nicht, daher kann ich nichts zu den Qualitäten dieses Tools sagen.

duden.de, Papyrus Author oder eben Language Tool können deutlich mehr als herkömmliche Office-Produkte. Natürlich unterkringeln dir OpenOffice, Word oder LibreOffice ein falsch geschriebenes Wort, aber im Zusammenhang erkennen sie nicht, dass es falsch ist.

Hier einige Beispiele:

"vornüber gebeugt" findet OpenOffice toll, weil beide Worte für sich OK sind. Die Rechtschreibprüftools melden sich allerdings, weil es nach der neuen Rechtschreibreform zusammengeschrieben werden muss.

Auch das hier wird gefunden: "... finde ich toll" , sagte er. Open Office sieht nicht, dass zwischen Gänsefüßchen und Komma ein Leerzeichen steht.

Ebenso "Er lies es so richtig krachen."
Die Tools erkennen, dass da niemand lesen möchte.

"Komm rein, dass ist kein Problem."
Language Tool erkennt, dass "dass" falsch ist.

"Diese empfand nichts schlimmes dabei."
Schlimmes

"Bei dem schwachem Licht sah er ..."
Es wird erkannt, dass der Fall nicht stimmt (schwachen).

"Sie sah, wie der Schwanz ihres Vater auf sie ..."
Vaters

"Du kannst dir ja einen Dildo reinstecken."
Language Tool weist darauf hin, dass es umgangssprachlich formuliert ist (hereinstecken).


Ein fehlendes Komma oder eines zu viel interessiert OpenOffice nicht. Rechtschreibtools schon, und meistens liegen sie richtig.


Wenn winword das alles erkennt, ist es nicht schlechter als Language Tool, duden.de oder Papyrus Author.
duden. de hat eben den Nachteil, dass man seinen Text stückweise überprüfen lassen muss. Die Rechtschreibkorrektur von Papyrus Autor ist in der Demoversion nur vier Wochen nutzbar. Danach kostet es 179 Euro. Language Tool kann den ganzen Text durchsuchen und liefert meines Erachtens gute Ergebnisse.

Wenn man sich die auf LIT veröffentlichten Texte zu Gemüte führt, entsteht der Eindruck, dass die wenigsten Autoren ein echtes Rechtschreibprüfprogramm nutzen. Viele verlassen sich auf das Officeprodukt, andere stören sich nicht mal an den dort angemahnten Fehlern. Man wird natürlich nicht gleich ein toller Autor, aber zumindest die Fehlerzahl geht deutlich in den Keller, wenn man diese kleinen zusätzlichen Tools nutzt.

Würde mich interessieren, ob deine bisherige Lösung die von mir aufgeführten Fehler erkennen kann.

swriter
 
Ich kenne winword leider nicht, daher kann ich nichts zu den Qualitäten dieses Tools sagen.

duden.de, Papyrus Author oder eben Language Tool können deutlich mehr als herkömmliche Office-Produkte. Natürlich unterkringeln dir OpenOffice, Word oder LibreOffice ein falsch geschriebenes Wort, aber im Zusammenhang erkennen sie nicht, dass es falsch ist.

Also Winword ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für 'Word for Windows' von Microsoft, weil das ausführbare Programm 'winword.exe' hieß.
Ich bin von den Beispielen die Du genannt hast beeindruckt, ich werde mich wohl mal nach einem dieser Rechtschreib Programm umsehen.
 
Word findet leider auch nicht alles, aber ca. 85% mit Lösungsvorschlägen.
Bei den restlichen 15% zeigt es zumindest an, das etwas nicht stimmt, hat aber keine Idee dazu, da muss man dann manuell eingreifen.
Grade bei erotischen Geschichten sind ja viele "Umschreibungen" im Text, die logischerweise nicht gespeichert sind (da muss man Word entsprechend anlernen).

Beim lektorieren der XXX-Familie war es zwar hilfreich, durchlesen musste ich aber trotzdem (notwendige Satz-Umbauten erkennt es nämlich nicht).

Da ich oft mit Excel arbeite (alle meine Skat-Tabellen-Vorlagen beim DSkV), habe ich Office 365 abonniert, da sind auch gleich Word, Outlook und PowerPoint dabei. Ich habe die Version für 5 Rechner (+ sämtliche Tablets und sonstige Subgeräte!), das nutzt dann die ganze Familie, oder man kann auch mit anderen teilen, wenn man noch Lizenzen übrig hat. (gibt es bei A... für 80,- im Jahr, also 16,- pro Lizenz, bzw. für 99,- bei MS, alle Updates immer inklusive. Auf jeden Fall günstiger als alle 3-4 Jahre das Programm zu kaufen).

Gruss

Hans
 
Alle drei Tools

Ich habe eine meiner Geschichten durch alle drei Rechtschreibprüfprogramme laufen lassen.
Erst Papyrus Author, dann Language Tool und zum Schluss duden.de.

Die Tools 2 und 3 haben noch Fehler aufgedeckt, die der Vorgänger nicht angestrichen hat. Bedeutet meiner Meinung nach aber nicht, dass duden.de das beste Tool war, denn ich kann nicht wissen, ob es die Dinge angeschossen hätte, die Language Tool zuvor gefunden hat.

Language Tool:

"aus der heißen Spalte herausleckte" - heraus leckte (ich muss gestehen, ich weiß nicht, was richtig ist)

Oliver war drauf und dran, anzurufen - umgangssprachlich (Empfehlung kurz davor)

Das Tool schießt Kommata an.

"Das Thema ließ ihn nicht los, und Oliver kam zu der Erkenntnis, ..."
Ich bin der Meinung, das Komma hinter los gehört da hin. Oder nicht?

"Er ließ das Geschehene Revue passieren."
Language Tool meint, es müsste "geschehene" heißen. Ich könnte schwören, es wird großgeschrieben.


duden.de:

ein falsches ,das zu ,dass korrigiert
Smalltalk - Small Talk
ein Kommafehler aufgedeckt

Fazit:
Language Tool will mir Kommata ausreden, wo ich mir sicher bin, es gehört eines dahin. duden.de nervt mit der Zeichenbeschränkung von 800 und fragt bei jedem ihn, sie, ihm, euch etc, ob ich nicht lieber die großgeschriebene Höflichkeitsform anwenden möchte. Bei Papyrus Author muss ich nach Ablauf der Demo jeden einzelnen Fehler über das Menü ansteuern. Das nervt. Das optimale Tool, dass alle meine Probleme bei der Korrektur eines Textes löst, scheint es nicht zu geben.

Wer also sichergehen möchte, möglichst viele Fehler zu erwischen, kommt mit nur einem Tool nicht aus. Und hier stellt sich die Frage, wie viel Aufwand man betreiben möchte für eine kostenlose Erotikgeschichte auf einem Amateurportal wie Literotica. Diese Frage muss sich jeder Autor selber beantworten.

Leider hat auch die Rechtschreibprüfung nicht immer die Lösung parat. Oftmals werde ich nur auf einen möglichen Fehler hingewiesen. Ob es tatsächlich einer ist, muss ich dann selber entscheiden. Immerhin habe ich eine 50:50-Chance, dass ich richtig liege. ;)

swriter
 
Das klingt nicht schlecht! Sicher für viele Autoren sehr, sehr anzuraten. Aber die meisten sind ja zufrieden, wenn Leser "Ogilos" fesstellt, der Text sei nahezu perfekt und so gut wie ohne Fehler, obwohl er vor OGI-Fehlern nur so strotzt.

Eines ist mir aufgefallen, weil es eines meiner "Hobby-Fehler" ist:

**"Du kannst dir ja einen Dildo reinstecken."
Language Tool weist darauf hin, dass es umgangssprachlich formuliert ist (hereinstecken).**

Die Bayern würden "neistecken" sagen und das wäre zutreffender.

Der Dildo ist draußen. Von draußen kann man ihn (Das ist es, was ich einen meiner Hobby-Fehler nenne) nicht herein stecken, sondern nur hinein stecken. Es sei denn, die Gebärmutter erzählt die Geschichte. Die ist nämlich drinnen und so könnte man den Dildo zu ihr hinein stecken.

Kommt man von außen, geht man ins Haus hinein und die drinnen rufen dann: "Komm, tritt ein, bring Glück herein"

Dasselbe ist es mit herauf (herunter) und hinauf (herauf). Es kommt auf die Position des Erzählers an. Bewegt sich etwas zu ihm her, dann herauf, herunter, in der anderen Richtung von ihm weg, woanders hin, dann hinauf, hinunter.

Das wird leider kaum beachtet.


**Language Tool:

"aus der heißen Spalte herausleckte" - heraus leckte (ich muss gestehen, ich weiß nicht, was richtig ist)**

Das "aus" beinhaltet schon alles. "aus heraus" ist mir zu viel, "aus der heißen Spalte leckte" wäre meine Wahl.


Im Grunde entscheide ich oft nach Bauchgefühl. Dafür habe ich genug Bauch. Bin ich mir nicht sicher, frage ich meist "duden.de", vor allem wenn es um die richtigen Buchstaben geht. Bei Groß- und Kleinschreibung, vor allem auch bei Getrennt- und Zusammenschreibung beharre ich oft auf meiner Meinung, wenn sie sich von Duden unterscheidet.

Wenn es beispielsweise ein Hauptwort gibt, das beide Wörter enthält (z.B. Zusammenlegung), dann schreibe ich meist auch das Verb zusammen (zusammenlegen). Aus dieser Überlegung her würde ich rein stecken, herein stecken und hinein stecken schreiben. Und eben auch heraus lecken.

Muss ich noch erwähnen, dass ich keines deiner drei Tools benutze? Darum wird man bei mir immer wieder was finden können, worüber ich dann gern diskutierte. Manchmal lasse ich mich sogar belehren!:D
 
Muss ich noch erwähnen, dass ich keines deiner drei Tools benutze? Darum wird man bei mir immer wieder was finden können, worüber ich dann gern diskutierte. Manchmal lasse ich mich sogar belehren!:D

Wenn man die grundlegenden Regeln der deutschen Sprache verinnerlicht hat, benötigt man keine Prüfprogramme. Was dir an Fehlern durchrutschen sollte, werden 99 % der LIT-Leser nicht aufdecken. Solltest du dich irgendwann einmal dazu entscheiden, deine Geschichten zu vermarkten (was machen deine Anfragen bei den Verlagen?), wäre es jedoch ratsam, sich nicht nur auf deinen Bauch zu verlassen.

Für mich kann ich behaupten, durch den regelmäßigen Einsatz von Prüftools sehr viel sicherer in Sachen Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik geworden zu sein. Wenn man immer wieder Fehler in seinen Texten ausbessert, prägt sich das irgendwann ein und man schreibt es gleich korrekt.

Wenn ich sehe, wie die Diskussion um die Geschichte "What nobody knows 02" verläuft, dann frage ich mich, für wen ich mir eigentlich die Mühe mit den ganzen Überprüfungen mache. Für dich und die vier anderen kritischen Leser, die rumnörgeln, wenn sie etwas im Text finden? Der Rest der Leserschaft scheint ja auch zufrieden zu sein, wenn die Story sie trotz eklatanter Textfehler geil macht. Wenn man manche Kommentare liest, versteht man, warum die Leser über die von mir aufgezeigten Grammatikfehler nicht stolpern. ;)

PS:
Zu der Frage, ob hinein oder herein, müsste ich mir mal in Ruhe Gedanken machen. Ich bin mir aber sicher, dass eine fehlerhafte Anwendung eines der Wörter den meisten Lesern nicht auffallen wird.

swriter
 
sooooh, wieder mal die ganzen 2 A4-Seiten gelöscht und wieder mal das Vernünftige zusammen geschrieben; für weiter unten^^
 
Last edited:
OMG, Daaanke für diesen geiiiiiihlen Post! gg gg :) gg gg Zeit für ein bisschen "Klugscheißerei" *hihihi*

--> Natürlich *gg* würde man das anders schreiben, zB: ... und sie laß, während er fort ging, ein Buch... --

Das würde ich ganz sicher NICHT so schreiben!!!
 
Manchmal verdreht man einen Satz oder lässt nach einer Umformulierung alte Wörter noch übrig. Das finden leider Rechtschreibprogramme nicht. Es wird dann auch (zumindest von mir) oft überlesen. Mir hilft es dann, wenn ich mir den Text vorlesen lasse. Balabolka leistet da gute Dienste.
 
Warum sind sich die Tools nicht einig?

„Es stört euch ja wohl nicht, dass ich stets nackt schlafe oder?“, fragte Rebecca breit grinsend.

Auf languagetool.org wird geraten, zwischen "schlafe" und "oder" ein Komma zu setzen.
Duden.de will, dass man es entfernt.


"Am Freitag Abend erreichte ich nach einer unerfreulichen Fahrt im überfüllten Bus mein Ziel."

languagetool.org will "Freitagabend" zusammen schreiben. Der Duden will es so haben: "Freitag Abend"

In beiden Fällen habe ich es ursprünglich so geschrieben, wie languagetool.org es vorschlägt.

Immerhin habe ich als Autor eine 50 zu 50 Chance oder ich nutze ein drittes Prüftool. Was mich beruhigt ist die Tatsache, dass von 100 Lesern 99 nicht aufbegehren werden, da sie es selber nicht wissen.

swriter
 
Bei Punkt 1 bin ich der Meinung von languagetool. Eindeutig!

Bei Punkt 2 tendiere ich zu duden.de. Auch ziemlich klar. (Sorry für das "Füllwort!!)

Das beste "Tool" ist und bleibt ein versierter Lektor. Nur sind diese mehr als selten. Und selten willig!
 
Last edited:
"Aus den Augenwinkeln nahm er eine zierliche Person war."

languagetool.org erkennt, dass es "wahr" heißen sollte. Hätte ich selber hoffentlich beim Korrekturlesen erkannt, ist doch aber toll, dass die Tools richtig gut sind.

Duden.de hat das übrigens nicht beanstandet.

swriter
 
Back
Top