Kojote: «Geschichtenschreiben: ja. Aber wie?»

PoppingTom

TEH BRAIN
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Also nicht dass du mich falsch verstehst, Auden, ich finde deinen Beitrag sehr interessant und diskutierenswert. Und da er letzteres ganz besonders ist, tu ich das auch, also nicht böse oder beleidigt sein, wenn ich da ein bisschen drin rumfurche, ist nicht böse gemeint ;)


«Ich schreib‘ Geschichten, klar. Aber mach ich's auch richtig (oder zumindest nicht allzu falsch)?».

Wer immer das jetzt auch angeblich gesagt hat oder haben soll: das Wort "falsch" hat in der objektiven Betrachtung von Literatur nichts verloren. Es gibt in der Kunst kein objektives "richtig" oder "falsch", derartige Ansichten sind IMMER subjektiv. Wenn ein Tolkien sagt, dass Shakespeare "neumodischer Scheiss" sei, dann ist diese Aussage nicht richtig oder falsch. Es ist seine Aussage, die seinen Stil untermauert. Und letztendlich geht es IMMER um Stil.

A. Die (richtige/nicht allzu falsche) Vorgehensweise wird durch zwei Einflussgrößen bestimmt:
--- 1. Die persönliche Schreiberfahrung des Autors X.
--- 2. Das Ziel, das Autor X in das Schreibprojektes P legt.

So, und jetzt streichen wir mal bitte bei 1. das Wort "Schreiberfahrung", weil dieser Begriff für grundsätzlich niemanden greifbar ist und letztendlich nur zur Beleidigung dienen kann. Erfahrung ist zwar hilfreich, aber nicht messbar, und einem Neuling nutzt dieser Begriff rein gar nichts. Am Anfang steht immer der Anspruch, den man sich selbst setzt, wozu auch die Frage gehört, inwieweit man sich diesen Anspruch von aussen aufzwingen lässt. Es gibt zwar die Tendenz zu sagen, der Anspruch müsse sich an der Erfahrung ausrichten. Das ist aber nur ein Weg, den man gehen kann, und meiner Ansicht nach nicht der beste. Zumindest nicht für mich, da ich ihn demotivierend finde. Für einen selber fassbare Erfahrung kann m.E. nur durch den qualitativen Anspruch entstehen, selbigen recht hoch zu setzen und sich selbst damit auch in die Verbesserung zu treiben. Ohne diesen Anspruch macht man 50 mal das gleiche und hält sich damit für supererfahren, obwohl man gar nicht alles ausprobiert hat.

Natürlich wirst du jetzt behaupten, das Ziel sei der Anspruch. Ich widerspreche dem deshalb, weil in der Kunst generell sehr oft auch recht anspruchsvolle Werke ohne jedes Ziel entstehen und eine gehörige Portion Ziellosigkeit oftmals den Fluss oder das Feeling eines Werkes positiv beeinflusst. Im Gegenzug wirken sich zu viele Zielvorgaben negativ darauf aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob mit dem Ziel der Anspruch, der Stil, die Geschichte an sich oder die Botschaft der Geschichte gemeint ist. Gute Schriftsteller können sich Zielvorgaben setzen, weil sie halbwegs wissen, wie man zu selbst gesetzten Zielen hinfliesst. Es gibt aber auch genügend Künstler, denen der Fluss wichtiger ist als das Ziel. Gerade solche Schriftsteller wie Henry Miller oder Charles Bukowski hätten es wahrscheinlich mit konkreten Zielvorgaben nie zu einem Buch geschafft.

zu A.1.
a) Unter der Annahme, dass X ein halbwegs erfahrener Schreiberling* ist, gilt: X hat akzeptable und inakzeptable Schreibergebnisse verwirklicht.

Bliebe die Frage, wer bestimmt, was akzeptabel ist und was nicht, und warum. Man kann diese Frage kaum beantworten, wenn man den Anspruch von X nicht kennt, welcher im Übrigen die Frage der Zielgruppe wie auch die Frage, wie weit man diese bedienen möchte, mit einschliesst.

b) Diese methodische Ausrichtung ist nicht in Stein gemeißelt: Wenn sie in der Erfahrung sich nicht länger bewährt, d.h. nicht mehr zu akzeptablen Ergebnissen führt, dann wird X, sofern X noch immer akzeptable Ergebnisse bevorzugt (oder aktiv anstrebt), seine Vorgehensweise umstellen.

Eine derartige Vorgehensweise ist allerdings ausgesprochen reaktiv, und reaktive Schreiber gehören wahrlich zu der langweiligsten Sorte. Die wirklich kreativen Kräfte probieren sich auch so aus, stellen auch einfach mal so gewisse Dinge um, probierten Neues aus. Die besten Ergebnisse entstehen bei guten Leuten oftmals genau dann, wenn sie mit dem für sie Unbekannten arbeiten.

*Nach D.F.W. kämen 50 zu Ende geschriebene Sachen der zu erfüllenden hinreichenden Bedingung eines halbwegs erfahrenen Schreiberlings gleich. Denn bis zu diesem Punkt sei ein jeder mit Sicherheit noch ein Lernender. (Quelle: Salon Features)[]

Es gibt diese Methode in ähnlicher Form bei der Musik, dort heisst sie "Dieter-Bohlen-Methode": schreibe 60-80 Songs, einer davon wird garantiert ein Hit. Die Methode ist nicht zwangsweise falsch. Sie suggeriert nur lediglich, dass mit der puren Masse automatisch die Qualität kommt, und dieser Ansatz ist sehr wohl falsch, denn ohne den dazugehörigen Anspruch, sich zu verbessern, tut sich da rein gar nichts. Der selbst gesetzte Anspruch ist m. E. das Allerwichtigste bei jeder Form von Kunst, und der Weg zur Erfüllung dieses Anspruchs hat ganz konkrete Auswirkungen auf den eigenen Stil.



a) Unter der Voraussetzung, dass X in P ein Ziel T verfolgt, gilt: Je nach Form von T(P) ist möglicherweise eine andere Vorgehensweise die richtige/nicht allzu falsche.

Deine genannten Beispiele haben einen Haken: was ist P, wem gehört es, wer hat da welchen Anspruch, wer hört auf wen ?

Beispiel 1:

P ist, wie im ersten Beispiel von dir, eine Telenovela. Gehört den Produzenten. Der will am liebsten alles selbst machen, kann er aber vom Aufwand her nicht, also musst du es machen.
Vorgehensweise (VW): Du bist nichts, der Produzent ist alles, hundertmal fragen, ob man es so machen kann, damit abfinden, dass, wenn hier überhaupt grosse Kunst entsteht, sie in seinem Namen entsteht, damit abfinden, dass der Produzent nie zufrieden ist. Geld zählen, wenn alles vorbei ist und fragen, ob sich das alles wirklich lohnt.

Beispiel 2:
P: Film mit gewissen Anspruch. Gehört den Produzenten, der hat aber keine Ahnung, weiss das auch und glaubt dir aufs Wort. Er will DEINEN Film machen.
VW: Mach deinen Film, ohne Kompromisse. Du kannst nur gewinnen. Risiko trägt er. Du kannst dich als kompromissloser Künstler verkaufen, was u.U. mächtig deinen Wert steigert. Nich heulen, wenns trotzdem schief geht. Auch Dinge, die schiefgehen, müssen gemacht werden.

Beispiel 3:
P: Film mit SEHR hohen Anspruch. Gehört mysteriösen Geldgeber, der guten Produzenten aber blind vertraut. Der gute Produzent umgibt sich nur mit guten Leuten - und du bist offensichtlich einer davon - und verlangt von denen auch, sich ganz einzubringen.
VW: Sei dir darüber im Klaren, dass du danach ein Wrack bist. Das ist der letzte Film, den du wahrscheinlich drehen wirst. Mach dich auf Streitereien, perfektionistische Rumhackereien, Schimpfkanonaden der schlimmsten Sorte, Nachtschichten ohne Ende und jede Menge am Ende scheinbar überflüssiger Arbeit gefasst. Aber es lohnt sich. Du merkst es spätestens, wenn du das Ergebnis siehst.

Ansonsten sind aber deine Ausführungen vollkommen richtig und sinnvoll.

Mir ist darüber hinaus jedoch nicht klar, ob die (richtige/nicht allzu falsche) Vorgehensweise zumindest notwendige Bedingung für ein erfolgreiches Schreiben ist:
....
Richtig ist aber: Die (allzu) falsche Vorgehensweise erschwert immerhin eine gute Geschichte zu schreiben oder entrückt sie in talentbefreiten Händen sogar ins Unerreichbare.

Der Begriff "erfolgreich" ist ebenfalls ein sehr subjektiv besetzter Begriff. Letztendlich hängt dieser auch vom eigenen Anspruch ab. Goethe war nicht der meistgelesenste Schriftsteller seiner Zeit. War er deswegen nicht (oder weniger) erfolgreich?
 
Entschuldige, aber ich ich kann nicht folgen.
Habe ich in meinen trivialen Ausführungen zu dem Punkt, dass die Negation einer falschen Aussage logisch einer wahren Aussage äquivalent ist, einen Fehlerteufel platziert?
Ich lerne immer gern dazu: Wenn du mich also berichtigen könntest...

Auden, es gibt so Dinge, die du ansscheinend nicht verstehen willst, und dazu gehört definitiv, dass Begriffe wie "richtig" oder "falsch" in der Literatur rein subjektiver Natur sind und immer bleiben werden, daran ändert auch die Meinung irgendeines von dir zitierten grossen Schriftstellers nichts. Du willst uns irgendwie immer noch einreden, dass es "richtige" und "falsche" Literatur gibt, und ich denke, ich spreche hier für fast alle, wenn ich sage, dass diese Kategorisierung einfach inakzeptabel ist.

@ Zweifel ob Gültigkeit der Notiz (insbesondere: Kojote & PT)
Alle der zweiflerischen Fragen, die vor allem PT explizit machte (z.B. Wie ist das mit der Subjektivität? Oder mit der Erfahrung*?), stellen sich bloß aus einer bestimmten, persönlichen Einstellung, einem Geflecht von Überzeugungen, die jene Lesart der Notiz zueignen. Wenn ich euch um etwas bitten darf, so versucht‘ doch mal die freieren Regungen nicht am Herumtollen zu hindern. Dann könnten auch eure Fragen sich als das herausstellen, was sie sind, und in der Konsequenz auflösen**. O.K.?

Mein lieber Auden, gehst du immer noch davon aus, dass ich bloss aus Prinzip gegenposte, um dir eine reinzuwürgen? Es wäre wirklich langsam mal angebracht, sich von diesem Gedanken zu lösen. Wir mögen verschiedener (manchmal aber auch umbemerkt gleicher) Meinung sein, aber aus meiner sicht gabs zu dir nie ne Feindschaft, und deine derzeitigen Methoden sind weitaus kommunikativer, warum sollte ich mich dem verweigern?

Fakt ist aber auch, dass ich so schreibe, wie ich denke, und warum ich so denke, und wen ich d.E. falsch liegen sollte, musst du das begründen. Ob ich das letztendlich einsehe oder nicht, weiss ich selbst letzendlich am wenigsten, wenn ich es aber nich einsehen sollte, begründe ich auch, warum. Ich bin hier nicht auf Fundamentalopposition, wie unsere apokalyptischen Opas.

* Die Dieter-Bohlen-Methode hat, wie dir bei freiem Gedankenherumtollen sicher aufgefallen wäre, nichts mit D.F.W.s Aussage zu tun. Es geht letzterem überhaupt nicht um irgendeine Methode oder Hit oder dergleichen, er teilt seine praktische Erfahrung zur Frage, wann jemand sich als halbwegs erfahrener Schreiberling qualifizierte, aus den von ihm geleiteten Creative Writing Kursen mit uns – nicht mehr und nicht weniger.

Wir reden wieder einmal professionell aneinander vorbei.

Du hast mich insofern, als dass ich nicht wusste, dass jener Satz im Zusammenhang mit Creative Writing Kursen fiel. Allerdings hab ich diesen Zusammenhang durchaus berücksichtigt, indem ich schrieb "ohne den dazugehörigen Anspruch, sich zu verbessern, tut sich ... rein gar nichts", und die Entscheidung, sich einem Creative Writing Kurs auszusetzen, ist ja schon mal ein klares Bekenntnis, sich verbessern zu wollen.

Zugegeben, das legt den Rückschluss nahe, jemand, der sich einen solchen Kurs verweigert, wäre auch nicht an einer qualitativen Verbesserung seiner Schreiberei interessiert. Ich seh das allerdings nicht zwingend so.

Als Beispiel muss ich wieder mal die Musik ranzitieren: in der ehemaligen DDR musste sich eine Band, die auftreten und damit Geld verdienen wollte, sich einer Einstufung unterziehen. Die schlechteste war die Elementarstufe, die beste die Sonderstufe. Wer letztere bekam, wurde automatisch auf die Förderschule für Musik in Berlin-Friedrichshain geschickt, wo man den Leuten den professionellen Umgang mit Musik beibringen wollte. Es mag jetzt auch daran gelegen haben, dass es eine vom Staat geförderte Schule war, allerdings habe ich sowas auch bei westdeutschen "Musikförderern" beobachten können: die Masse an technischen Wissen, die einen da beigebracht wurde, nahm der daraus entstehenden Musik oftmals regelrecht die Spontanität, das Organische, Authentische. Ich habe unzählige Band kennengelernt, die nach dieser Schule ebenso bombastisch wie verkrampft klangen. Bei manchen hätt ich mir regelrecht gewünscht, sie wären nie auf diese Schule gegangen. Es gab da auch Musiker und Bands, die sich dieser Schule verweigerten. Prominentestes Beispiel war Feeling B, die auch ausdrücklich angaben, sich nicht verbessern zu wollen (aus Feeling B entstand später Rammstein).

Aus diesem Grund akzeptiere ich es durchaus, wenn sich jemand "nicht verbessern" will, im Zusammenhang mit "technisch besser werden". Es bringt dann auch nichts zu sagen, derjenige würde literarisch betrachtet "alles falsch" machen, wenn "alles falsch" sein Stil oder Niveau ist, muss man das akzeptieren.

Ich persönlich würde mich eher auf die konzentrieren, die sich wirklich verbessern wollen. Die sind auch eher bereit, "richtig" und "falsch" als eine Frage des Niveaus oder Stils zu betrachten.
 
@Popping Tom,

Hi, du alte Rote Socke (Lach),
wie gehts denn???

Mensch, hier (und in den anderen Threads über das Schreiben ) gehts ja mal wieder schwer intellektuell zu.
Das erinnert mich an die dunkelsten Stunden meines Germanistikstudiums (die ich dachte, erfolgreich verdrängt zu haben)
Genau wegen der Werke gewisser Leute wie SOL STEIN (schreibt über Schreibtechniken- HIIILLLFEEE!) hab ich das nach 3 Semestern geschmissen.
"PT", es gibt kein schlimmeres Fach als "Literaturwissenschaft."

Zum Thema:
Ich stimme dir absolut zu: in der Kunst( wozu für mich auch die Literatur zählt) haben die Begriffe "richtig" oder "falsch" nichts verloren- und auch deinen "Dieter-Bohlen-Vergleich" in einem anderen Thread find ich passend und "AJs" Einwände dagegen nicht überzeugend.

Er hat in nem anderen thread allerdings mal was tolles geschrieben unter dem Titel: "Schweine unter sich".
Da sagt er: "Schließlich lesen wir hier alle schweinische Trivialliteratur"

SO ISSES.

Vielleicht hat sich "AJ" den Titel des letzten VAN-MORRISON-Albums endlich zu Herzen genommen? Er lautet: "Keep it SIMPLE."
lg
"rosi" (Johannes)
 
@Cadia

Meiner Meinung gibt es nur eine richtige Art zu schreiben: Machs einfach!
Mit jedem geschriebenem Satz wird es besser. Nach vielen Sätzen ist es viel besser. Nach vielen vielen Sätzen wird man/frau automatisch ein paar alte löschen und "noch mal von vorn anfangen". Ich denke: wer Lust zu Schreiben hat, soll es einfach tun ... Danach das eigene Lesen, als wäre es von einem Fremden fällt schwer, ist aber notwendig.
Wer eine Geschichte/Szene/Fantasie im Kopf hat und sie loswerden will/loswerden muss, braucht vor allem Mut. Deshalb: habt Mut und wagt! Lasst euch nicht verwirren!


Wenn man ausschließlich so vorgeht, dann kommen bestenfalls Dinge heraus wie "Shades of Grey."
Und warum das-- trotz (oder grade wegen)-- einem grossen Publikumserfolg bestenfalls durchschnittlich langweilig und sprachlich und stilistisch und inhaltlich trivial ist, das erschließt sich nem guten Leser spätestens zu Beginn des zweiten Teils dieser überlangen Pseudo-BDSM-Story.
"Solche Dinge wie der Überraschungserfolg von "Shades of Grey" passieren immer wieder, aber sie haben keine Bedeutung und keine langfristige Auswirkung. In spätestens 1 bis 2 Jahren ist dieser hirnlose Schmarrn vergessen, und mit ihr die Autorin E.L. James. Ich möchte nicht, dass die Leser/innen von "Shades of Grey" meine Bücher lesen." (Der US-Autor PAUL AUSTER).

Recht hat er, der PAUL Auster:
 
@Kojote

So verzeifelt, dass du Leichen fleddern musst, Stinker? :D

Ich finde, es ist nichts dagegen einzuwenden, einen guten Thread zu reaktivieren.
Und dieser Thread ist interessant.

Ps: Das P von "Kojote", auf das ich hier und in P 15 quote, bezieht sich nicht auf mich, sondern auf "AJ."
 
Last edited:
Also der Aufbau einer Geschichte ist im Grunde gar nicht so kompliziert.

Das ist vom Grundprinzip her:


1) Einleitung
2) Hauptteil
3) Schluss


In der 1) Einleitung stellst du die handelnden Personen vor, bringst die Rahmenbedingungen, erzählst das ganze Drumherum.

Im 2) Hauptteil passiert die eigentliche Handlung: Da muss mit dem/der Haupthandelnden irgendetwas Wesentliches passieren - er/sie muss einen Konflikt lösen, er/sie muss eine Leistung erbringen, etc...

Dies ist dann auch der Teil, wo etwaige handlungstechnische Kniffe verpackt werden.

Und dann 3) der Schluss muss die Auflösung der Geschichte beschreiben. Evtl. erzähl-dynamisch runter gehen vom Gas, wenn die Story sich in einem weiteren Kapitel fortsetzt, dann kann man einen sog. Cliffhanger einbauen... (siehe Lost)

Aber im Grunde: So ist der Aufbau einer klassichen Geschichte.

Sorry. kimber, aber das, wovon du da schreibst, ist eher der klassische Irrtum eines Anfängers, wie so eine klassische Geschichte strukturiert ist. Oder anders gesagt: Genauso sollte man es nicht tun. Jede Geschichte, die mit "Ich bin Sabine, 1,75m gross und habe einen Knackarsch" anfängt, wird von mir normalerweise sofort weggeklickt, weil sie einfach nich gut sein kann.

Warum sollte es mich interessieren, wer Sabine ist?
Warum sollte mich interessieren, was sie tut?
Warum sollte mich interessieren, was sie weiter zu tun gedenkt ?

Wer sich solche Fragen beim Schreiben nicht stellen will, muss sich nicht wundern, wenn er keine guten Kritiken bekommt.
 
@"helios53"/"Kimber22"/"PoppingTom"

Jetzt muss ich ne Lanze für "PT" brechen, der hier absolut recht hat.

Die Struktur, die "kimber22" hier vorstellt-- "Einleitung-Hauptteil-Schluß"-- ist die grobe Einteilung für ne Erörterung, aber nicht für ne gut erzählte Story!
Näheres erspare ich mir, da ähnliche Versuche, Feinheiten des Schreibens hier zu erklären (siehe Thread "Literatur") immer gleich endeten: Entweder fühlte sich "Kojote" schnell bemüssigt, wiederholt seine Abneigung gegen "AJ" zu bekunden, oder man hörte: "Scheiss drauf! Ist hier eh nur ein Hobby!"

"helios53", Diskussionen über die handwerklichen Aspekte des Schreibens sind im deutschen LIT Perle vor die Säue geworfen!

Bei LIT interessiert vor allem "Inzest:" Mutti fickt Söhnchen, Papi vögelt Töchterchen, und das ist gut und geil so!
Zudem. Es ist eh nur Fantasy...and so on..


"helios53", falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Die meisten Autoren und Kommentatoren des deutschen LIT sind GEHIRNAMPUTIERT! (Davon bist du, "helios53", ausgenommen!!!)
Vermutlich ne Folge von Inzest....


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Ich kann nicht glauben, dass dir zum Wort "Einleitung" außer "Ich bin Sabine, 1,75m gross und habe einen Knackarsch" oder Vergleichbarem nichts einfallen will.

Personen vorstellen kann man natürlich auch anders, es bleibt dennoch eine Vorstellung, wenn der Leser nach der Einleitung weiß, mit wem er es zu tun hat. WIE das geschehen soll, hat kimber22 aber nicht im Detail ausgeführt. Somit bleibt es dem Autor überlassen.

Sorry, Helios, ich hab wohl gestern, weil mein Kopf etwas woanders war, ein bisschen zu wenig geschrieben, um mich diesbezüglich klarer auszudrücken.

Ich kritisiere nicht das WIE, sondern das WAS. Die meisten Anfänger hier glauben, eine Geschichte beginne immer mit einer Einleitung, und da müsse man erst mal die Personen vorstellen. Müssen sie aber gar nicht.

Eine Geschichte besteht aus 4 Teilen: der Stimmung, der Konfrontation, der Spitze und dem Ausklang. (In meinem Sex-Kult hab ich den Teilen andere Namen gegeben, aber die Bedeutung ist nahezu dieselbe).

Im Stimmungs-Teil muss wegen mir überhaupt kein Mensch auftreten. Der Mensch und seine Titel interessieren mich nicht wirklich, seine STIMMUNG hingegen kann mich einfangen und ihn für mich interessant machen.

In der Konfrontation - die nicht immer feindlich sein muss - wird die Spannung aufgebaut, da kann man Personen nehmen, aber wichtig ist für mich der Teil an ihnen, der die Spanung verursacht.

In der Spitze wird dann das erzählt, was man eigentlich erzählen will. Wenn man in den Teilen vorher übertreibt, mag das nicht wirken, aber hier kann man es ruhig, da man ja dahin getrieben wurde, es mit anzusehen.

Im Ausklang kann man dann von mir aus entweder alles auflösen oder andeuten, wie es weitergeht.


Oh Mann, ich hab schon wieder keine Zeit, sorry, beim nächsten Mal schreib ich mehr dazu, wenn es interessiert.
 
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