Geschichten schreiben mit Einleitung

:) Das ist ein beliebtes Feld für Statistiker. Die hohe Zahl kommt deshalb zustande, weil die englische Sprache sowohl aus dem Germanischen und zum anderen aus dem Französischen (durch die Normannen) schöpft. Spitzfindige Menschen oder auch Nietenzähler freuen sich über die Tatsache, dass alles nur geklaut ist. Wenn man absolute Zahlen vergleichen möchte, kommt man zu der Erkenntnis, das es in der deutschen Sprache 2,5 Millionen Wortformen gibt. Das ist aber nur die Auswertung der Schriftsprache, laut eines Projektes der Universität Leipzig. Dialekte und gesprochene Sprache bleiben in dieser Untersuchung außen vor. Ich glaube, diese Sisyphosarbeit will sich kein Sprachwissenschaftler freiwillig aufdrücken.

Nix für ungut, wie es bei uns Hessen heißt

Nucleus :)

Ah, super, danke für die Info - dann habe ich für zukünftige Diskussionen mit englischen Autoren Material, wie auch Grund und Anlass die Zunge rauszustrecken... :)
 
Zu dem Murks dem man sowohl im englischen, als auch im deutschen Literotica begegnet. Vielleicht sollte man einfach die Sichtweise ändern, indem man "Crap" einfach als "state of the art" ansieht. Oder auf deutsch, als bizarre Kunst. :D

Die Idee ist so genial, dass man sie sofort als überkandidelt abtun muss.
Du Crap-Lobbyist... :D

Ich denke man darf durchaus noch die Sichtweise vertreten, dass in unserem Genre viel Mist produziert wird, der keinen literarischen Anspruch erfüllt.
Aber man muss da ja nicht ebenso sehen...

Wer Weiß wie J.M. Auel oder Nicholas Guild angefangen haben...
Wohl nicht in Internetforen, aber vielleicht auch mit Schmuddelgeschichten. Und sie haben es irgendwann geschafft die 'Schmuddelelemente' auf eine (für mich) ansprechende Weise mit ernsthafter Literatur zu verbinden.
Das wäre dann auch mein erklärtes Traumziel.
(Und bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von über 70 bleiben mir auch noch locker 40 Jahre... *seufz*)
 
Das klingt danach, als würdest du offerieren zu versuchen, wirklich ernsthaft am Schreibstil zu arbeiten. Und daran hätte ich natürlich Interesse.
Vor allem weil ich mich so gezielt dort weiterbilden kann, wo andere Literaten gerne mal dichtmachen: Erotik und Sex. (Ich bin da etwas eigen mit meiner Wortwahl)

Was es dazu aber braucht ist Beteiligung.
Wir brauchen dafür zwingend zumindest ein bis zwei Dutzend Leute, die sich ernsthaft einbringen.
Dann könnte man sogar anfangen hier Sequenzen von Geschichten zu posten und die anderen geben ihren Senf dazu ab.
Diese Vorgehensweise habe ich schätzen gelernt, weil so wirklich jedes Haar auseinander genommen wird. Man erfahrt viel über alternative Sichtweisen, die man teilen kann, aber nicht muss. Und wenn man einen höflichen Ton wahrt, kann das auch sehr friedlich zugehen.

@ Tom
Ich hoffe du hast meinen Smilie richtig interpretiert.
Ich stand ein wenig auf der Kippe zum zurück motzen und wollte das eigentlich vermeiden.
Deine Sichtweise ist eigentlich nicht die Schlechteste, aber mich stören die Unterschiede, die du zwischen den Sprachkulturen machst. So als sei eine der beiden überlegen.
Natürlich ist das sicherlich der Fall. PP hat das sehr schön ausgeführt.
Ber in unserem Genre kann man wohl durchaus sagen, dass die feinheiten nicht so arg ins Gewicht fallen... :D

Ich will dir nun meine Zustimmung dazu geben, dass es wenig hilfreich ist, wenn man immer nur kritisiert, dass die Rechtschreibung scheiße ist.
Entweder man hat mehr zu sagen, oder man kann sich wahrscheinlich am besten eines Kommentares enthalten, weil man ja die Geschichte sowieso nicht so richtig bewerten kann.

Jau, da scheinen wir auf einer Wellenlänge zu liegen - natürlich bin ich nicht so vermessen, mich für einen guten Autor zu halten, aber den einen oder anderen Beitrag würde ich ohne weiteres schreiben, der für andere vielleicht hilfreich sein könnte.
 
Ich würde soweit gehen zu sagen, dass es einfacher ist anderer Leute Beiträge zu zerpflücken, als die Erbsen in den eigenen zu finden.
Betriebsblindheit...

Und ich persönlich habe mit dieser Art der Kritik durchaus gute Erfahrungen gemacht.
Es geht hier nämlich nicht darum zu sagen, dass der Inhalt ncht gefiel. Man kritisiert Formulierungen, Satzbau und Wortwahl. Das schafft einen Unterschied und auch eine Distanz zu dem, was wohl jedem Autor heilig ist: Seine Idee... ;)
 
Man kritisiert Formulierungen, Satzbau und Wortwahl. Das schafft einen Unterschied und auch eine Distanz zu dem, was wohl jedem Autor heilig ist: Seine Idee... ;)

hmja, das ist natürlich mit ein grund. in manchen fällen ist es so, dass ich eine geschichte lesen und kommentieren muss, weil mich jemand darum gebeten hat oder ich den autor kenne oder so - und dann ungern sagen will, dass sie unglaubwürdig und eher langweilig ist (okay, ich nehme dann vielleicht schon mal ein paar beispiele raus die mir unglaubwürdig erscheinen, aber es ist schwer die geschichte als ganzes runterzumachen wenn man denjenigen nicht verletzen will) - und wortwahl, grammatik und auch rechtschreibung sind dann dinge, die man eben am ehesten kritisieren kann, und eine kritik die derjenige am ehesten annehmen kann.

das andere ist aber, dass es mich persönlich halt wirklich stört. das mag bei euch anders sein - aber schon allein eine geschichte mit abenteuerlicher kommasetzung nervt mich bald so sehr, dass ich auf gar nichts anderes mehr achten kann als auf kommas. ich bin bestimmt kein perfektionist und kann mit ein paar fehlern auch gerne leben - aber ab einer bestimmten häufung fange ich automatisch an, an der intelligenz des schreibenden zu zweifeln, und das beeinflusst dann auch meine sicht auf die geschichte. wenn sich jemand nicht mal die mühe macht, die einfachsten rechtschreib- und grammatikregeln zu beachten, bewirkt das bei mir so einen eindruck von respektlosigkeit gegenüber dem leser (hatte darüber auch schon interessante diskussionen mit leuten, deren uni-hausarbeiten ich korrektur gelesen habe, und die, als ich ihnen sagte, dass sie von der form her unter aller sau sind, mir weismachen wollten, dass der tolle inhalt das schon wieder wett macht). ist halt so ein tick von mir, hat vielleicht auch mit meiner erziehung zu tun...
 
Ich würde soweit gehen zu sagen, dass es einfacher ist anderer Leute Beiträge zu zerpflücken, als die Erbsen in den eigenen zu finden.
Betriebsblindheit...

Und ich persönlich habe mit dieser Art der Kritik durchaus gute Erfahrungen gemacht.
Es geht hier nämlich nicht darum zu sagen, dass der Inhalt ncht gefiel. Man kritisiert Formulierungen, Satzbau und Wortwahl. Das schafft einen Unterschied und auch eine Distanz zu dem, was wohl jedem Autor heilig ist: Seine Idee... ;)

Ja genau. So könnte aber auch die Möglichkeit geschaffen werden, Stellung dazu zu nehmen - ich spiele bspw. ganz gezielt mit Sprache, Wahrnehmung, Unterschieden im Erleben, Zeiten, um so verschiedene Atmosphären zu schaffen - und möglichst realistisch fiktive Charaktere darzustellen.

Nucleus hatte mir bspw. neben dem guten Rat, doch lieber weiter auf Englisch zu schreiben :)D) bei dem ersten Kapitel meiner Kontakt-Reihe eine zu lange Einleitung usw usf. angekreidet - das war in dem Fall aber absolut gewollt, um die Hauptperson auch in seiner relativen Langweiligkeit und Langeweile darzustellen, um dann die für ihn überraschende Intensität des Erlebens nachvollziehbar zu machen - also ein Mittel der Typisierung und Charakterisierung...

So, nun muss ich mich aber langsam meinem vorerst letzten deutschen Machwerk für geraume Zeit widmen, das ich dann später noch hochlade - ein weiteres wartet bereits auf die Freigabe. Eines der beiden stelle ich gerne zum Zerpflücken zur Verfügung, sozusagen um die kritischen Messer zu wetzen, wenn sie dann verfügbar sind.
 
für threads zur story-diskussion wäre ich auf jeden fall auch. damit es funtioniert wären zumindest zu anfang wohl kurze geschichten oder ausschnitte am geeignetsten, weil man dann eher geneigt ist sich das durchzulesen und seine meinung zu sagen...
 
Öhm...
Wir nicht, Hase... ;)

naja, stimmt teilweise mit der von nucleus überein. und ich stelle dann immer mal gerne die frage, was ein "wort" ist. und auch, was eine "sprache" ist. beides begriffe, die von linguisten auch gerne mal vermieden werden...
 
Ja genau. So könnte aber auch die Möglichkeit geschaffen werden, Stellung dazu zu nehmen - ich spiele bspw. ganz gezielt mit Sprache, Wahrnehmung, Unterschieden im Erleben, Zeiten, um so verschiedene Atmosphären zu schaffen - und möglichst realistisch fiktive Charaktere darzustellen.

Nucleus hatte mir bspw. neben dem guten Rat, doch lieber weiter auf Englisch zu schreiben :)D) bei dem ersten Kapitel meiner Kontakt-Reihe eine zu lange Einleitung usw usf. angekreidet - das war in dem Fall aber absolut gewollt, um die Hauptperson auch in seiner relativen Langweiligkeit und Langeweile darzustellen, um dann die für ihn überraschende Intensität des Erlebens nachvollziehbar zu machen - also ein Mittel der Typisierung und Charakterisierung...

So, nun muss ich mich aber langsam meinem vorerst letzten deutschen Machwerk für geraume Zeit widmen, das ich dann später noch hochlade - ein weiteres wartet bereits auf die Freigabe. Eines der beiden stelle ich gerne zum Zerpflücken zur Verfügung, sozusagen um die kritischen Messer zu wetzen, wenn sie dann verfügbar sind.

warum das vorerst letzte? ich dachte die kontakt-reihe soll noch lange weiter gehen?

aber was du sagst ist schon auch ein wichtiger aspekt bei der kritik von geschichten - man muss zwischen autor und erzähler unterscheiden, in bestimmten fällen sind sogar vermeintliche "fehler" durchaus gewollt, weil eben nicht nur die beschreibungen sondern auch die sprache selbst ein mittel sind, mit dessen hilfe jemand dargestellt wird... aber da gibt's immer mal wieder lustige beispiele. bis dahin, dass man als autor plötzlich beschimpft wird, weil sich die figuren schlecht und böse verhalten, und der leser aus irgendeinem grund annimmt, das sei dann die meinung des autors, oder das sei etwas, was der autor gutheisst... (so wurde mir mitgeteilt, dass der ausgang meiner geschichte "agnus dei" doch voll unfair sei - ich war ja ganz überrascht, da wär ich nie drauf gekommen, hehe)
 
warum das vorerst letzte? ich dachte die kontakt-reihe soll noch lange weiter gehen?

aber was du sagst ist schon auch ein wichtiger aspekt bei der kritik von geschichten - man muss zwischen autor und erzähler unterscheiden, in bestimmten fällen sind sogar vermeintliche "fehler" durchaus gewollt, weil eben nicht nur die beschreibungen sondern auch die sprache selbst ein mittel sind, mit dessen hilfe jemand dargestellt wird... aber da gibt's immer mal wieder lustige beispiele. bis dahin, dass man als autor plötzlich beschimpft wird, weil sich die figuren schlecht und böse verhalten, und der leser aus irgendeinem grund annimmt, das sei dann die meinung des autors, oder das sei etwas, was der autor gutheisst... (so wurde mir mitgeteilt, dass der ausgang meiner geschichte "agnus dei" doch voll unfair sei - ich war ja ganz überrascht, da wär ich nie drauf gekommen, hehe)

Ich trete halt mal kurz auf die Bremse, um Remoters fertigzubekommen und an der anderen SF-Geschichte weiterzuarbeiten - wenn ich da zu lange mit der Herausgabe des nächsten Kapitels warte, weiss hinterher schon keiner mehr, worum es da eigentlich ging.
 
stimmt teilweise mit der von nucleus überein.
Ergo bibamus ... sieben Tage lang.:D
Apropos wissenschaftliche Texte:

Die darin verwendete Sprache hat mich schon immer abgestoßen. Am grauslichsten waren Texte der Gesellschaftswissenschaftler, in denen Sätze manchmal über mehr als eine halbe Buchseite gehen. *Igitt.* Die dafür Verantwortlichen behaupten dann, dass es wissenschaftliche Fachsprache sei, die nicht Jedermann verstehen muss und auch nicht soll. Dann frage ich mich immer, für wen sie denn tätig sind. (Cave: Elfenbeinturm)

@Kojote: :p:p:p

Nucleus
*Apropos Zeichensetzung ... hier Kommata:
Man hat die Regeln in der NDR doch schon deutlich reduziert ;)
 
Last edited:
Nucleus hatte mir bspw. neben dem guten Rat, doch lieber weiter auf Englisch zu schreiben
Das ist hoffentlich nicht in den falschen Hals geraten. :) Deine englischen Geschichten waren im Aufbau deutlich besser. (Sonst hätte ich sie ja nicht gelesen, incl. Deines Geschichtentipps)
Was hält Dich davon ab, diese guten Ansätze ins Deutsche zu übertragen? :) Käme sicherlich gut, um das mal platt umgangssprachlich auszudrücken.

:)D) bei dem ersten Kapitel meiner Kontakt-Reihe eine zu lange Einleitung usw usf. angekreidet - das war in dem Fall aber absolut gewollt, um die Hauptperson auch in seiner relativen Langweiligkeit und Langeweile darzustellen, um dann die für ihn überraschende Intensität des Erlebens nachvollziehbar zu machen - also ein Mittel der Typisierung und Charakterisierung...

Das kann ich verstehen, aber ...

Man will ja dem Leser sein Werk verkaufen (klaro, es gibt hier keine Knete für Veröffentlichungen), also muss man ihn in die Geschichte hineinziehen. Wenn ich auf der ersten Seite schon den Gedanken bekomme, "wann geht es denn endlich los", dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich nicht weiterlesen möchte. Stehe ich in einer Buchhandlung und stöbere in Büchern, bei denen mich weder Klappentext, noch erste Seite/Kapitel in die Geschichte ziehen, dann landet ein solches Buch wieder im Regal. Es gibt natürlich clevere Autoren, die schreiben eine spannende Einleitung, aber danach kommt das große Gähnen. Ist mir auch schon passiert und ich habe mich über die Geldausgabe geärgert. Aber das zählt wohl zur Rubrik "Lehrgeld bezahlen."

Ich habe vor Kurzem das mittlerweile nur noch antiquarisch erhältliche Buch von Rebecca McClannahan "Schreiben wie gemalt", bzw. "Word Painting: A Guide to Write More Descriptively" gelesen und die rät, wie auch Sol Stein et. al. Beschreibungen von Personen in kleinen Happen in die Geschichte einfließen zu lassen, damit der Leser sich so sein Bild zusammenbauen kann. Man muss es ihm nicht "vorkauen."

Natürlich gibt es Weltliteratur, wie z.B. Thomas Manns "Zauberberg." Wenn man sich die zeitgeschichtlichen Umstände dazu klarmacht, konnte der nicht viel anders schreiben. Es gab damals noch keine Glotze oder Inder nett.

Ich musste mich wirklich zwingen, die langen Passagen zu lesen, aber der Unterhaltungswert ist nach heutigen Maßstäben eher gering. Ich vermute, wenn TM in der heutigen Zeit leben würde, dann wäre seine Herangehensweise eine andere, möglicherweise unterhaltendere. Nagut, TM ist nicht der Stoff für Leute, die den Thrill suchen.

Nucleus :cool:
 
Das ist hoffentlich nicht in den falschen Hals geraten. :) Deine englischen Geschichten waren im Aufbau deutlich besser. (Sonst hätte ich sie ja nicht gelesen, incl. Deines Geschichtentipps)
Was hält Dich davon ab, diese guten Ansätze ins Deutsche zu übertragen? :) Käme sicherlich gut, um das mal platt umgangssprachlich auszudrücken.



Das kann ich verstehen, aber ...

Man will ja dem Leser sein Werk verkaufen (klaro, es gibt hier keine Knete für Veröffentlichungen), also muss man ihn in die Geschichte hineinziehen. Wenn ich auf der ersten Seite schon den Gedanken bekomme, "wann geht es denn endlich los", dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich nicht weiterlesen möchte. Stehe ich in einer Buchhandlung und stöbere in Büchern, bei denen mich weder Klappentext, noch erste Seite/Kapitel in die Geschichte ziehen, dann landet ein solches Buch wieder im Regal. Es gibt natürlich clevere Autoren, die schreiben eine spannende Einleitung, aber danach kommt das große Gähnen. Ist mir auch schon passiert und ich habe mich über die Geldausgabe geärgert. Aber das zählt wohl zur Rubrik "Lehrgeld bezahlen."

Ich habe vor Kurzem das mittlerweile nur noch antiquarisch erhältliche Buch von Rebecca McClannahan "Schreiben wie gemalt", bzw. "Word Painting: A Guide to Write More Descriptively" gelesen und die rät, wie auch Sol Stein et. al. Beschreibungen von Personen in kleinen Happen in die Geschichte einfließen zu lassen, damit der Leser sich so sein Bild zusammenbauen kann. Man muss es ihm nicht "vorkauen."

Natürlich gibt es Weltliteratur, wie z.B. Thomas Manns "Zauberberg." Wenn man sich die zeitgeschichtlichen Umstände dazu klarmacht, konnte der nicht viel anders schreiben. Es gab damals noch keine Glotze oder Inder nett.

Ich musste mich wirklich zwingen, die langen Passagen zu lesen, aber der Unterhaltungswert ist nach heutigen Maßstäben eher gering. Ich vermute, wenn TM in der heutigen Zeit leben würde, dann wäre seine Herangehensweise eine andere, möglicherweise unterhaltendere. Nagut, TM ist nicht der Stoff für Leute, die den Thrill suchen.

Nucleus :cool:

Nee, ich fand das einfach nur witzig...:D

Ja, ich verstehe deinen Punkt da schon, aber ich habe es ganz bewußt langsam angehen lassen - die folgenden Kapitel (vom 5ten abgesehen) gehen da ganz anders zur Sache - wie gesagt, jeder empfindet anders, beschreibt sich und seine Wahrnehmungen anders, und gerade dieses Spielen mit den Möglichkeiten hat mich an der in sich selbst eher simplen Idee dann auch gereizt.
 
ich habe es ganz bewußt langsam angehen lassen

Ich habe nebenbei ein tolles Zitat gefunden, das einen langweiligen Menschen sehr prägnant beschreibt:
„Ein langweiliger Mensch ist einer, der Sie am Alleinsein hinderte, ohne Ihnen Gesellschaft zu leisten.“

Ich finde, dazu kann man viele, schöne Bilder schreiben. ;)
 
Ich habe nebenbei ein tolles Zitat gefunden, das einen langweiligen Menschen sehr prägnant beschreibt:


Ich finde, dazu kann man viele, schöne Bilder schreiben. ;)

Yep, klasse.:)

Ich hab nebenbei schon mal den hier angekündigten Thread aufgemacht - mit zwei kurzen (was man so kurz nennt) Ausschnitten aus den Kapiteln 4 und 5 - allerdings auch nur in teileditierten Fassungen, also auch mit dem einem oder anderen fetteren Schnitzer...
 
Gute Geschichten?

Ein Diskussionsthread generell a la "was macht eine gute Story aus" hört sich nach einer interessanten Idee an und lässt sich mit Sicherheit nicht nur auf Erotik-Storys übertragen.
So, bin nur grad über diesen Beitrag gestolpert, und wollte anmerken, dass ich an einem Essay schreibe, das genau dieser Frage auf den Grund gehen wird. Sollte, wenn alles klappt, in der nächsten Zeit (Februar) fertig werden und dann bei Lit hochgeladen sein. Kannst also schon gespannt sein, was dort so für Überlegungen auf dich zukommen werden... ;)
 
Last edited:
Das ist hoffentlich nicht in den falschen Hals geraten. :) Deine englischen Geschichten waren im Aufbau deutlich besser. (Sonst hätte ich sie ja nicht gelesen, incl. Deines Geschichtentipps)
Was hält Dich davon ab, diese guten Ansätze ins Deutsche zu übertragen? :) Käme sicherlich gut, um das mal platt umgangssprachlich auszudrücken.



Das kann ich verstehen, aber ...

Man will ja dem Leser sein Werk verkaufen (klaro, es gibt hier keine Knete für Veröffentlichungen), also muss man ihn in die Geschichte hineinziehen. Wenn ich auf der ersten Seite schon den Gedanken bekomme, "wann geht es denn endlich los", dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich nicht weiterlesen möchte. Stehe ich in einer Buchhandlung und stöbere in Büchern, bei denen mich weder Klappentext, noch erste Seite/Kapitel in die Geschichte ziehen, dann landet ein solches Buch wieder im Regal. Es gibt natürlich clevere Autoren, die schreiben eine spannende Einleitung, aber danach kommt das große Gähnen. Ist mir auch schon passiert und ich habe mich über die Geldausgabe geärgert. Aber das zählt wohl zur Rubrik "Lehrgeld bezahlen."

Ich habe vor Kurzem das mittlerweile nur noch antiquarisch erhältliche Buch von Rebecca McClannahan "Schreiben wie gemalt", bzw. "Word Painting: A Guide to Write More Descriptively" gelesen und die rät, wie auch Sol Stein et. al. Beschreibungen von Personen in kleinen Happen in die Geschichte einfließen zu lassen, damit der Leser sich so sein Bild zusammenbauen kann. Man muss es ihm nicht "vorkauen."

Natürlich gibt es Weltliteratur, wie z.B. Thomas Manns "Zauberberg." Wenn man sich die zeitgeschichtlichen Umstände dazu klarmacht, konnte der nicht viel anders schreiben. Es gab damals noch keine Glotze oder Inder nett.

Ich musste mich wirklich zwingen, die langen Passagen zu lesen, aber der Unterhaltungswert ist nach heutigen Maßstäben eher gering. Ich vermute, wenn TM in der heutigen Zeit leben würde, dann wäre seine Herangehensweise eine andere, möglicherweise unterhaltendere. Nagut, TM ist nicht der Stoff für Leute, die den Thrill suchen.

Nucleus :cool:

Na, da stellt sich allerdings immer die Frage, für wen man schreibt - für ein möglichst breites Publikum? Für ein kleineres Publikum? Für sich selber? PP hat beispielsweise auch Geschichten geschrieben, die waren auf ein relativ genau zählbares Publikum von einer Person geschrieben, und die sind anders als die Geschichten hier, aber genau auf ihren Zweck abgestimmt...

Letztendlich ist es natürlich immer eine Kombination, denke ich - bei den meisten steckt beim Schreiben schon der Wunsch dahinter, auch gelesen zu werden - zugleich muss das Schreiben einem selbst aber eben auch Spass machen. Und insofern macht man manchmal auch was, das dem Publikum nicht so gefällt, einfach weil man es selber will. Und auch weil ich denke, dass eine Geschichte nicht immer locker durchzulesen sein muss, um gut zu sein - das wird dann natürlich viele Leser ausschließen, und dafür sorgen, dass es auch für die anderen vielleicht nicht die leichte Abendlektüre ist die sie grade suchen, aber es braucht ja nicht nur solche Texte...

Was Beschreibungen angeht, auch die haben manchmal ihren Sinn, denke ich. Und manchmal habe ich einfach Lust darauf, sowas zu beschreiben. "Das blaue Bett" zum Beispiel ist einfach daraus entstanden, dass ich so ein Haus beschreiben wollte. Und dann wurde danach noch eine Geschichte draus. Aber die Beschreibung war zuerst da, und nimmt deshalb auch einen wichtigen Teil der Geschichte ein. Oder bei "Kampf des Willens" war das erste, was da war, die Beschreibung von Martin. Und erst danach habe ich überlegt, was für eine Geschichte ich ihm anhängen kann. Es gibt zwar Leute, die sagen, man sollte unbedingt seine Lieblingssätze aus der Geschichte streichen - aber da ich doch vorrangig schreibe, weil es mir Spass macht (und die meisten anderen hier auch), lasse ich eben oft auch die Sachen drin, die mir Spass machen, selbst wenn es nur ist, um die Leser zu ärgern...
 
Ich will mal kurz was zu PP's vorbidlichem Thread sagen, in dem er sich uns zum Frass vorgeworfen hat:

Sich mit Textteilen der Kritik zu stellen macht in meinen Augen in zwei Fällen am meisten Sinn.
1.
Man will bestimmte Fragen beantwortet bekommen. Man will wissen ob die Stelle eine bestimmte Wirkung erzielt, etwas in bestimmter Weise rüberkommt, etc. pp.
Es ist wichtig diese Fragen dann auch explizit und am besten unübersehbatr zu formulieren.
Und für diejenigen, die sich der Sache annehmen macht es Sinn, sich zunächst und vor allem auf diese Fragen zu konzentrieren.
Klar wil man senfen, aber wenn die obligatorische Frage nach dem 'wie gefällt es insgesamt' und dem 'würdet ihr weitelesen' nicht gestellt wird, ist sie für den Autor vielleicht nebensächlich.

Trotzdem darf natürlich jeder seine Meinung äußern und der Autor sollte sich bemühen, es genau so zu sehen: Jemand sagt da seine Meinung.
Das kann man nicht wegdiskutieren und erklöären bringt auch wenig, denn wenn die Geschichte insgesamt erstmal zum lesen freigegeben ist, ist der Autor ja nicht mehr da um an einer Stelle aufkommende Fragen zu beantworten oder seien Plotentwicklung zu erklären.

Hier ist es sinnvoll sich als Autor zu frage: Klärt sich das, was da inFrage gestellt wird, im Verlauf der nicht zur Kritik gestellten Restgeschichte?
Diese Frage kann und sollte natürlich auch der Kritiker im Kopf behalten. Es könnte ja sein, dass die Frage sogar für den Plot wichtig ist.

Und schließlich:
Es ist Geschmackssache.
Also kann man durchaus sagen: 'Dieser Stil ist nicht mein Geschmack' oder 'Ich mag keine Prologe'.
Aber wenn man sonst nichts zu sagen hat, hält man besser die Klappe.
Und wenn man doch was sagen will, dann sollte man sich auf die Fragestellung des Autors und seine Geschichte einlassen. Und nicht nach weiteren Argumenten gegen Prologe suchen.

2.
Man will ein generelles Feedback zum Schreibstil.
Das bedeutet man nimmt sein bestes Stück und wirft es den Wölfen zum Frass vor, die bereits sehr viel mehr Erfahrung zu haben scheinen.
Hier will jemand wissen, ob er als Autor was taugt.
Das ist ein gefährlicher Bereich der beinahe sicher emotionale reaktionen verursacht.
Daher ist hier Feingefühl gefragt.
Wenn jemand wirklich übelst unzusammenhängend und strukturlos schreibt, so etwa in der Art:
'Trixie ging in den Raum mit der gelben Wand.
Das Haus war von außen nicht gelb.
Trixie hatte aber ein gelbes kleid an.
Sie erschreckte sich gehörig wegen der Mäuse auf dem Boden.
Erich kam da gerade zur Tür rein. Er hörte Trixies Schrei und rannte los. Aber die Treppe rauf zur Tür war lang.'

Hier könnte man sagen, dass die Schreibe einfach schlecht ist.
Man kann aber auch darauf hinweisen, dass beispielsweise nicht klar ist, welche Türen wo gemeint sind und das es verwirrt, wenn vom Raum zum Haus zum Raum gesprungen wird.
Man könnte die Sequenz nehmen und umformuliert vorschlagen um zu verdeutlichen, was man meint.

Erstere reaktion wird sicherlich nicht positiv aufgenommen.
letztere schon eher, den damit kann man was anfangen.
Und schließlich haben wir alle mal klein angefangen, auch wenn mancher hier vielleicht nach der Grundschule schon besser formulieren konnte als andere mit 45.

Ich hoffe der Grundgedanke wird klar und ich hoffe auch, dass wir so einige Leute dazu bringen könnten sich hier mit Text zur Kritik zu stellen, wenn wir beweisen, dass ein harter Kern der Leute hier bereit ist sich die Mühe zu machen und selbst böutige Anfänger zu unterstützen.

Mal sehen was ihr dazu sagt...

PS: Mein kleines Textbeispiel ist übrigens improvisiert. Wenn ihr tief beeindruckt sein solltet, braucht ihr eine neue Brille... :D
 
Na, da stellt sich allerdings immer die Frage, für wen man schreibt
Einverstanden ... An dieser Tatsache ist auch nicht zu rütteln. Wenn ich aber aus meinem privaten Schreibkämmerlein hinaus gehe in die "literotische" Welt, oder auch sonst wo hin in die lesende Öffentlichkeit, dann bekommt die Schreiberei eine neue Qualität hinzu. Es gibt ja irgend einen guten Grund, seine Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und der geht meist über den z.B. nur für sich selbst zu schreiben, deutlich hinaus.

Was die Werke bei Literotica angeht, kann man die Motive für die Veröffentlichung ziemlich einschränken. Autor will unterhalten, bzw. Leute mit seinen Fantasien erregen/anregen.
In diesem Fall gibt es, ob man will oder nicht, die oft zitierten Sachzwänge. Das Werk muss entsprechend ausgearbeitet sein. Es reicht nicht aus, dass nur die Sprache verwendet wird, die von den entsprechenden Landsleuten verstanden wird. Es gibt ein paar Grundregeln, die nicht außer acht gelassen werden dürfen. Das bezieht sich auf einen Konsens der "schreibenden Welt", bzw. die Erkenntnisse der Literaturwissenschaft. Der Rest ist künstlerische Freiheit. Man stelle sich im übertragenen Sinne vor, man geht in ein Restaurant zum Essen, in dem der Koch die Grundregeln seiner Profession nicht beachtet.

Das Essen muss nicht nur genießbar sein, sondern es muss auch schmecken. Und das kann man fast 1:1 auf das "literotische" Metier übertragen.

Angenommen, eine Veröffentlichung hier entspricht den Basisregeln der deutschen Sprache, aber der Plot ist nur schwer erkennbar und die Komponenten wirken eher "zusammen geschustert." Da hilft es nicht viel, das Werk als Experiment zu bezeichnen.
Flapsig ausgedrückt ist es dann so, als würde man "in den Wind spucken" oder auf einem Schiff "die Fische auf der falschen Seite füttern." Da kommt meist was zurück, was man nicht haben möchte.


Nucleus
*und immer in die richtige Richtung kotzen :D
 
ja klar, aber selbst bei lit gibt es verschiedene publikume (publikums? häh, gibt es davon einen plural? mein hirn setzt grade aus) - zum einen natürlich je nach kategorie, zum anderen gibt es aber leute, die nach was kurzem zum wichsen suchen, andere die durchaus eine unterhaltende geschichte wollen, wieder andere, die da offen sind... und manchmal variiert das sogar bei den gleichen lesern je nach stimmung...

ich denke aber doch, dass selbst bei seiten wie lit das schreiben "für einen selbst" auch ein teil des ganzen sein sollte. ich jedenfalls würde ungern was lesen, das nur nach dem prinzip geschrieben ist "wie erreiche ich die meisten leute" - das wird dann schnell zu einem immer wieder wiederholten schema...

klar, wenn etwas andererseits wirklich nur hingeklirrt ist, würde ich es auch nicht lesen.
 
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