Geschichten "Recycling" eines anderen Autors

BerndBreadt

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Mar 15, 2018
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Hallo zusammen,
ich Frage mich schon seit längerer Zeit, ob es möglich wäre die unvollendete Geschichte eines anderen (Nicht-Literotica-)Autors neu zu schreiben.
Konkret ginge es mir um dieses unvollendete Fundstück:
Göttin von Yara Revan
Leider ist von dem Original-Autor nichts mehr zu finden. Die letzte Spur führt zu F-List, und dort war der letzte Login vor 11 Jahren.

Die Idee der Geschichte gefällt mir sehr gut und wäre voll in meinem Lieblings-Genre.
Was mir dabei vorschwebt wäre, die Original-Geschichte als Art "Skelett" zu verwenden. Bedeutet also zunächst, die Geschichte zu überarbeiten (neu erzählen mit eigenen Worten, eigenem Stil), da ich sie gerne anders schreiben würde. Zum Beispiel in der Ego-Perspektive. Danach würde ich vielleicht dieser tollen Idee eine Fortsetzung geben.

Was haltet ihr davon? Inwieweit würde man dabei die Rechte des Original-Autors verletzen? Was müsste beachtet werden?

Oder sagt ihr gleich: "Lass das!"
 
Hi Bernd,

die Frage kommt immer mal wieder, siehe zuletzt hier. Die Antwort bleibt die selbe: Technisch verletzt du fremde Urheberrechte, praktisch wird es kaum je einen stören, insbesondere nicht, wenn du bei deiner Fortführung auf den Urheber der Idee verweist.
 
Ich denke, rechtlich ist man hier immer in einem Graubereich, da der Original-Autor auch erst mal seine eigene Urheberschaft nachweisen müsste. Könnte ja sein, dass der schon abgeschrieben hat.
Dazu kommt in diesem speziellen Fall, dass der Autor offenbar seit längerer Zeit überhaupt keine Aktivität mehr hat. Gibt es ihn überhaupt noch?
Wo kein Kläger, da kein Angeklagter. Aber lassen wir das mal außen vor.

Mir geht es eigentlich mehr um den moralischen Aspekt.
Ich habe auch schon auf Literotica gesehen, dass "Übersetzer" des Diebstahls bezichtigt wurden, obwohl sie oft betont haben, dass die Geschichten nicht von ihnen kommen, sondern aus dem Englischen übersetzt wurden.
 
Wo kein Kläger, da kein Angeklagter. Aber lassen wir das mal außen vor.

Mir geht es eigentlich mehr um den moralischen Aspekt.
Wenn du die Geschichte mit deinen Worten neu erzählst, ausbaust, fortführst und die Schwerpunkte nach eigenen Vorstellungen setzt, bist du rechtlich und moralisch auf der sicheren Seite.
Schwierig wird es, wenn du Textpassagen eins zu eins übernimmst.
 
Moralisch ist ein großes Wort in dem Zusammehang - ich sehe da kein moralisches Problem. Ich würde auf die Fortsetzung einer anderen Geschichte hinweisen, und gut is.

Rein Rechtlich müssten man erst mal prüfen, welches nationale, inter- und supranationale Recht auf den Sachverhalt zur Anwedung kommt. Nach deutschem Urheberrecht * kann * die Verwendung fremder Figuren oder die Fortsetzung fremder Erzählungen eine sogenannte Unfreie Bearbeitung nach § 23 UrhG darstellen. Und die ist vom Urheberrecht des Autors umfasst. Streng genommen bräuchtest du dazu die Genehmigung des Rechteinhabers.

Aber wie gesagt - ich würde darauf hinweisen, und Schluss.
 
Hallo zusammen,
ich Frage mich schon seit längerer Zeit, ob es möglich wäre die unvollendete Geschichte eines anderen (Nicht-Literotica-)Autors neu zu schreiben.
Konkret ginge es mir um dieses unvollendete Fundstück:
Göttin von Yara Revan
Leider ist von dem Original-Autor nichts mehr zu finden. Die letzte Spur führt zu F-List, und dort war der letzte Login vor 11 Jahren.

Die Idee der Geschichte gefällt mir sehr gut und wäre voll in meinem Lieblings-Genre.
Was mir dabei vorschwebt wäre, die Original-Geschichte als Art "Skelett" zu verwenden. Bedeutet also zunächst, die Geschichte zu überarbeiten (neu erzählen mit eigenen Worten, eigenem Stil), da ich sie gerne anders schreiben würde. Zum Beispiel in der Ego-Perspektive. Danach würde ich vielleicht dieser tollen Idee eine Fortsetzung geben.

Was haltet ihr davon? Inwieweit würde man dabei die Rechte des Original-Autors verletzen? Was müsste beachtet werden?

Oder sagt ihr gleich: "Lass das!"

Ideen sind nicht copyright-fähig. Wenn dir die Idee der Geschichte gefällt, schreib deine eigene zum selben Thema. Wenn du "neu erzählen mit eigenen Worten" willst, kannst du gleichzeitig einfach alle Namen und Orte ändern und gut ist.

Ein großer Teil meiner eigenen Geschichten besteht aus Versatzstücken, die ich irgendwo irgendwann einmal gelesen habe. Wenn ich ein Buch noch einmal lesen, das ich vor vielen Jahren zuletzt gelesen habe, fällt mir immer wieder auf, wenn ich davon etwas für meine eigenen Geschichten verwendet habe.

Umgekehrt finde ich auch vieles von mir in irgendwelchen neuen Büchern wieder.

PS: Hast du es mal mit der Email-Adresse versucht, die er/sie in sofurry.com angegeben hat?
 
PS: Ich habe mir den ersten Teil mal durchgelesen. Die Idee einer Infektion mit Naniten ist wahrscheinlich schon hunderte Male verhackstückt worden. Auf mcstories.com gibt es Dutzende von solchen Geschichten.

Hier hat nur der/die Autor:in alle seine/ihre eigenen Fetische innerhalb von ein paar hundert Wörtern hineingebracht. Wenn du das durch deine eigenen Ideen/Fetische ersetzt, sehe ich keine Probleme.
 
Die Idee einer Infektion mit Naniten ist wahrscheinlich schon hunderte Male verhackstückt worden
Ja, heutzutage ist es schwierig noch Themen zu finden, nicht schon X-Mal durchgekaut und neu interpretiert wurden.
Für mich bedeutet das also, dass ich für das was ich vor habe, freie Hand habe, wenn ich es genug "verschleiere".
Wenn ich die Ideen umsetze, die ich habe, bleibt von der Geschichte nichts als die Idee und ein paar Knochen übrig.
 
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