Erregungsbedingtes Schreibproblem

Und wenn es mich wirklich packt und die Sätze fließen, dann hab ich auch keine Zeit mir zusätzlich bzw. stattdessen noch einen abzuwedeln

Ist ja auch logisch, denn genau in diesem Moment würde einem das Blut in der Birne fehlen, wenn der Untermieter stramm steht.
 
naja es ist oft eine mischung aus geschichte überhaupt weiterbringen zu wollen, teile der geschichte zu überbrücken die irgendwie nicht raus wollen (bis zur nächsten guten stelle), wenig zeit haben, und an zu vielen sachen zugleich arbeiten. ich neige generell dazu, mich nicht lange auf eine sache zu konzentrieren, sondern vieles parallel zu tun... was natürlich nicht immer gut für mich ist...

in letzter zeit schreibe ich aber flüssiger - das hat aber vorrangig damit zu tun, dass mich mein augenblickliches projekt endlich mal richtig gut auch innerlich beschäftigt und ich wann immer es geht (beim fahrradfahren, einkaufen oder wann immer ich halt meinen kopf nciht für anderes brauche) über die geschichte vor mich hinphantasiere - dann ist nachher beim schreiben das meiste schon klar...

in zeiten wo ich zu viel über anderes nachdenke (was beim studium natürlich häufig der fall war) kann ich dann eben auch wenig schreiben, selbst wenn ich die zeit habe...
 
Ja,
war unglücklich ausgedrückt. Ich mache das nicht immer, nur oft.
[...]
Störungen machen mich auch fuchsig - und wie!
Am besten schreibts sich für mich Nachts, so von Mitternacht bis 5-6 Uhr Morgens.
Da ist es schön ruhig, die Family schläft und das Telefon auch...

Es klang einfach nach einem sehr ungewöhnlichen Schreibstil und hat mich neugierig gemacht. ;)

Was die Zeit zum schreiben angeht: Ja. Nachts und an Wochenende ist es bei mir auch ruhiger, weswegen ich da am liebsten schreibe. Ein Bonuspunkt ist, dass ich meien Selbstständigkeit nicht allein bestreiten muss und mir auch schon mal der Rücken freigehalten wird.

naja es ist oft eine mischung aus geschichte überhaupt weiterbringen zu wollen, teile der geschichte zu überbrücken die irgendwie nicht raus wollen (bis zur nächsten guten stelle), wenig zeit haben, und an zu vielen sachen zugleich arbeiten.

Ich gebe zu, dass ich das bewundere. Da muss ich noch hin.
Wenn ich den Schreibfluss unterbrechen muss (sleeping comes to mind as inevitable), dann schaue ich oft bei der nächsten Gelegenheit darauf und denke mir sowas wie: 'nah... So richtig isses das nicht.'
Und dann sind da halt all die anderen, verlockenden Ansätze.

Aber ich denke es mir in etwa so: Was ich angefangen habe, geht nicht verloren. Ich kann es irgendwann wieder aufgreifen.

Lediglich dem Wunsch, auch mal ein paar Sachen zur allgemeinen Veröffentlichungsreife zu bringen, steht das im Weg. ;)

ich neige generell dazu, mich nicht lange auf eine sache zu konzentrieren, sondern vieles parallel zu tun... was natürlich nicht immer gut für mich ist...
Achtung Klischee: Typisch Frauen. Konzentrieren sich immer auch so viele Sachen gleichzeitig, dass sie einzelnen Dingen nicht die volle Aufmerksamkeit widmen können.
Ist bei meiner Gefährtin auch so.
Und selbst die Werbung hats schon erkannt ('Schatz, wir müssen mal wieder die Decke streichen').
:D

in letzter zeit schreibe ich aber flüssiger - das hat aber vorrangig damit zu tun, dass mich mein augenblickliches projekt endlich mal richtig gut auch innerlich beschäftigt und ich wann immer es geht (beim fahrradfahren, einkaufen oder wann immer ich halt meinen kopf nciht für anderes brauche) über die geschichte vor mich hinphantasiere - dann ist nachher beim schreiben das meiste schon klar...

Dazu ne Frage aus Neugier:
Kommt bei den Überlegungen und Phantastereien insgesamt häufiger ein Ergebnis heraus, dass sich letztendlich auch so einbauen lässt?
Oder entstehen viele Fäden vom jeweiligen Ausgangspunkt, bei denen du dich dann für einen entscheiden musst?

Ich kämpfe häufig damit, dass meine Ideen Amok laufen und Grüppchen bilden, wenn ich nicht einfach schreiben kann, sobald sie mir durch den Kopf gehen.
Es fällt mir schwer, eine Hauptlinie zu etablieren und der auch treu zu bleiben, wenn ich nur phantasiere. Es verzweigt sich dann sehr schnell und sehr stark.

Falls du damit besser zurecht kommst, würde mich dein 'Trick' interessieren.
Die üblichen Werkzeuge zum plotten aus Schreibworkshops sind nämlich einfach nicht meine. Damit komme ich nicht gut zurande.


@ Monty
Ieks! Ein Geist!
Vade retro!
:eek:
 
was sind denn die üblichen Werkzeuge aus Schreibworkshops?

Es kommt bei mir natürlich auch auf die Geschichte an, aber oft ist es so, dass sie eh aus irgendeiner Phantasie heraus entstehen - oder aus einem Anfang oder Ende, das plötzlich da ist. Wenn ich anfange zu schreiben, weiss ich oft noch nicht wo es hingeht, habe aber diverse Ideen. Durch das phantasieren über die Geschichte fügen die sich bei im Grunde oft zusammen. Das ist fast so, als ob ich mir das nicht ausdenke, sondern einfach die Schlussfolgerung plötzlich da ist... So, sagen wir, in "Thirteen years" hatte ich die Szene mit dem Jungen, der plötzlich im Haus rumspukt geschrieben, aber ich brauchte irgendeinen Sinn für ihn. Irgendwann, als ich so über die Geschichte vor mich hin dachte, war die Antwort plötzlich da - "Klar, er ist Teil des Lebens, das die Mutter gehabt hätte, wäre die ganze Geschichte damals nie passiert..."

Ich glaube, ganz unterschiedliche Linien passieren bei mir selten, irgendwie passt es zusammen (oder zur Not wird die Geschichte länger als geplant, bei meinem jetzigen Projekt habe ich inzwischen eine ungefähre Planung für fünf Bände im Kopf - das einzige, wo ich mich da nicht entscheiden kann, ist die Reihenfolge zwischen 2. und 3. Band, weil beides auf unterschiedliche Weise Sinn machen würde)...

Weiß nicht, ich denke dass oft Figuren und allgemeine Story nach ganz bestimmten Entwicklungen verlangen, selbst wenn diese mir vorher nicht klar waren...
 
was sind denn die üblichen Werkzeuge aus Schreibworkshops?

Plotkarten. Karteikärtchen für alle Charaktere, stichwortartiges Vorplotten der gesamten Geschichte und whatnot...
Ich hab das echt versucht, aber es führt bei mir zu gar nichts. Außer vielleicht ins heillose Chaos.

Natürlich weiß ich, dass ich für wirklich lange Projekte - für alles, was jemals einem echten Roman auch nur nahekommen soll - etwas derartiges brauche.
Mein Gedächtnis ist gut. Aber es ist nicht gut genug, um sich Namen, Haarfarben und Lieblingsgerichte jeder Figur zu merken, die ich vielleicht am Anfang aufbringe und am Ende überraschend doch noch mal brauche.
Und ich habe schon erlebt, wie schwierig es sein kann, ganze Seiten nach derartigen Detailinfos zu durchforsten, wenn man sie plötzlich braucht.

Aber es liegt mir einfach nicht, damnit...


Was die gewissermaßen natürlich Entwicklung der Geschichten angeht, weiß ich genau was du meinst. Es ist eine eigene Art Flow. Manchmal macht es Spaß, sehr gezielt etwas zu erspinnen. Eine Intrige über einen ganzen Zeitraum auszuspinnen und zu entwickeln, beispielsweise. Aber meistens erzählt sich ein Zusammenhang von ganz alleine.
Er fügt sich, weil mir wahrscheinlich schon beim Ansatz letztendlich unterbewusst klar ist, wohin es führen soll. Nur der Weg ist manchmal variabel.
Oder der Weg ist klar, aber das Ende ist variabel.
:D


@ Hartmann
Aus gegebenem Anlass (und weil Krystan mich schon wieder mit der Nase in meine eigene Scheiße gestumpt hat):
Ich war zu ruppig am Anfang dieses Threads.
Auch wenn ich deinen Witz nicht witzig fand, war meine Reaktion überzogen und unangemessen.
Tut mir leid.
 
ah okay. ich hab's ein paarmal mit excellisten und so probiert um den überblick zu behalten (vorrangig charaktere, deren eigenschaften usw., sowie die timeline der geschichte) aber bin da nie lange bei geblieben... wenn ich was wiederlese, merke ich logische fehler, aber da ich keine meiner geschichten als wirkich abgeschlossen betrachte bisher, gehört das halt dazu... ich werde sie alle noch irgendwann wieder überarbeiten...

insofern denke ich, dass man sowas eben nicht unbedingt braucht. weil man ja doch nochmal durchliest und das dann merkt. sagen wir, bei "kampf des willens" (muss beim editieren dringend mal einen anderen titel überlegen, der jetzige klingt im grunde schrecklich) habe ich beim übersetzen gerade gemerkt, dass da am anfang von einem medaillon und einem armband die rede ist, später von einem medaillon und einem ring. naja, jetzt weiss ich's, dass ich das nochmal überarbeiten muss...

ich denke man kann auch erstmal schreiben, selbst wenn's inkonsistent ist, und später überarbeiten... oder einfach veröffentlichen und die lit-leser sagen einem dann schon was alles nicht stimmt... damit macht man sowieso vielen eine freunde, was ist shcon eine story an der man nix verbessern kann? oder der editor findet solche fehler... oder so...

für zu durchgeplantes schreiben wär ich jedenfalls zu faul...

übrigens, was mal interessant zu diskutieren wäre, hier oder in einem neuen thread - wieviele eurer geschichten entspringen eigentlich euren phantasien (im sinne von, was ihr euch beim wichsen oder einfach zur erbauung vorm einschlafen oder bei der arbeit oder so vorstellt)? und wieviele sind eher von anfang an als idee für eine geschichte gemeint?
 
übrigens, was mal interessant zu diskutieren wäre, hier oder in einem neuen thread - wieviele eurer geschichten entspringen eigentlich euren phantasien (im sinne von, was ihr euch beim wichsen oder einfach zur erbauung vorm einschlafen oder bei der arbeit oder so vorstellt)? und wieviele sind eher von anfang an als idee für eine geschichte gemeint?

Es ist schwer zwischen Idee und Fantasie zu unterscheiden. Wenn ich eine Geschichte anfange habe ich meistens eine groben ablauf im Kopf, auch wenn ich selten da ankommen, wo ich am anfang dachte. Sexuelle Handlungen tauchen dann meist eher als beiwerk auf, und werden dann entsprechend ausgeschmückt, wobei manchmal dadurch sich auch der Handlungsstrang wieder ändert.

Manchmal probier ich allerdings Szenen aus meinen Geschichten vorher mit meiner Partnerin aus, oder erzähle sie ihr während des Aktes, danach kann man viel entspannter schreiben :D
 
hm, ich glaube keine meiner geschichten ist so, dass ich sie mit meinem partner ausprobieren könnte...

bei mir gibt es zwei varianten. manche geschichten entstehen aus einem satz, einer szene, einer beschreibung. sagen wir... bei "das blaue bett" war zuerst die beschreibung des hauses da, danach habe ich mir eine geschichte dazu ausgedacht. oder bei "kampf des willens" die beschreibung von martin... solche geschichten sind dann auch nicht unbedingt erotisch, oder wenn, dann eher in eine richtung die zur geschichte passt (auch wenn meine eigene phantasie natürlich trotzdem reinspielt...

bei anderen geschichten sind es eben eher phantasien, die erstmal gar nicht als geschichten gemeint sind, und dann mit der zeit form annehmen... das ist insgesamt seltener bei mir, ist aber vor allem bei meinem jetzigen projekt so... da spielen dann natürlich meine eigenen sexuellen phantasien auch stärker rein...
 
Über die Entstehung der Geschichten müsste ich glaube ich Tagebuch führen ;) Ich könnte nur bei ganz wenigen sagen, was genau der Auslöser für die Idee war. Oft wandelt es sich auch total. Lieder, Filme oder ein netter Rollenspielabend mit Freunden sind in jeden Fall nicht selten der Auslöser gewesen. Aber auch einfach mal ein Bild, welches sich einfach in meinem Kopf verselbstständigt hat.
Manche meiner Geschichten sind aber auch einfach auf Anregung anderer entstanden, die zu mir mit ungefähren vorschlägen gekommen sind. Und manchmal hat sich daraus dann eine Geschichte entwickelt, wobei meine Fantasie, dann meist wieder extrem zuschlägt, und von der anfangs idee, des Ideengebers bleib oft nicht mehr viel zurück. ;)
 
@ Munachi und Krystan
Ich verstehe eure Sichtweisen völlig. Und es geht mir so ähnlich.
Es ist gut zu erfahren, dass man nicht der einzige ist, der so... unkoordiniert(?) vorgeht.

Für mich sind Geschichten auch organisch. Sie wachsen im Schaffensprozess und nehmen oftmals unerwartete Wendungen. Nicht unbedingt nur wegen der Persönlichkeiten der Charaktere, sondern manchmal auch einfach nur, weil sich ein Dialog organisch entspinnt und einfach einen anderen Weg einschlägt, als vorher angedacht.

Allerdings muss ich auch zugegeben, dass es sehr befriedigend und aufregend sein kann, eine Geschichte wirklich so zu Papier zu bringen, wie sie in gröbsten Zügen gedacht war.
Ich erinnere mich noch immer voller Vergnügen an den Schaffensprozess von Submission, wo mir genau das gelungen ist.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei der Geschichte auch an der Zeitspanne lag, denn sie entstand ja an einem Tag. Für Kurzgeschichten geht das. Für längere natürlich nicht.
Aber es hat geholfen, dass ich bei ihr einen einzelnen Teil, eine Sequenz, einfach übersprungen habe, und die Geschichte ihr Ende bereits hatte. Ich musste also nur noch eine Lücke füllen.

Andererseits hatte ich bei Engel... kein Ende im Sinn und das ist auch was geworden. Es gehen also beide Wege zumindest in der Theorie.


Was ich ansonsten noch bemerkenswert finde ist etwas, das Krystan angemerkt hat: Rollenspielsessions.
Ich habe die interessante Beobachtung gemacht, dass mir genau das sehr schön dabei hilft, eine Geschichte wirklich auszuspinnen.
Ich verrate kein Staatsgeheimnis, wenn ich ausplaudere, dass ich mit meiner Partnerin Rollenspiel auf eine Weise mache, die sich für bestimmte Geschichten sehr schön anbietet. Mein ‚Bitch‘ ist ein ziemlich gut einsehbares Beispiel dafür, wie man sich das vorstellen muss. ;)
Es liefert neben einem halbwegs kohärenten Handlungsfaden (der entsteht, weil man ja zumindest einen Mitspieler hat, dem man eine Handlung bieten muss) auch noch Eckpunkte für Protagonisten durch die Charaktere (oder den Char) des/der Spieler.
Und es fließt sehr angenehm, wenn die Erinnerung noch frisch genug ist.

Ein Jammer, dass ich meine Zeit nicht einfach zwischen dem Rollenspiel und dem Schreiben aufteilen kann. Das würde wohl wirklich zu dem einen oder anderen Roman führen.

(For clarification: Mit Rollenspiel meine ich eine erheblich körperbetontere Variante des P&P-RPG und nicht die Klischees von Krankenschwester und Patient aus dem Playboy. Kinda semi-liveroleplaying for adults.)
 
Geschichten schreiben: ja. Aber wie?

Also unter dem Ungewicht dieser läppischen Threadtitulierung an dieser Stelle von mir ein Verweis zum von mir aufgemachten Thread, der sich ganz der primär von Kojote angesinnten Frage bzgl. des Standard-Themas "Ich schreib Geschichten, klar. Aber mach ich's auch richtig (oder zumindest nicht allzu falsch)?" widmet: http://forum.literotica.com/showthread.php?p=38235577#post38235577.

Ich lade alle Fragezeichen zum freundlichen Umsiedeln ein...
 
Last edited:
Ich fasse mal zusammen:

Aus Fehlern lernt man, es sei denn, man hat nicht genug Grips dafür, um die Fehler als solche zu erkennen und diese in Zukunft zu vermeiden.

Es kann nicht schaden, einfach mal zu experimentieren. Learning by Doing.

In der Regel, wird jemand der viel schreibt, im Laufe der Zeit immer besser darin.
Die Ausnahme bilden hierbei jene, die schlichtweg kein Talent zum schreiben haben.


Für seine Geschichte sollte man gut recherchieren.

Das fertige Ergebnis mehrfach gegenlesen um der Geschichte den Feinschliff zu geben.
Danach das ganze durch ein oder mehrere Lektoren gegenlesen lassen, die Kritik sammeln und diese ggf. beherzigen.


_______
Naja, eigentlich ist das meiste selbstverständlich und braucht nicht extra erwähnt werden.

So long,

Peter Carsten
 
Widerlegung

Naja, eigentlich ist das meiste selbstverständlich und braucht nicht extra erwähnt werden.
Ad 1: Und auch du bist natürlich zum Umsiedeln freundlich eingeladen.

Ad 2: Deine These, dass das Meiste (oder respektive auch nur ein geringerer Teil) selbstverständlich sei, widerlegen zwei (empirische) Tatsachen:

a) Dass niemand derjenigen, die zuvor auf jene Standardfrage des fiktionalen Schreibens, die sich vor allem Kojote folgend als «Ich schreib‘ Geschichten, klar. Aber mach ich's auch richtig (oder zumindest nicht allzu falsch)?» fassen lässt, dass niemand der auf diese Frage einging, die Sachen, die du als "selbstverständlich" hinstellst, wie z.B. Recherchieren, Strukturieren etc., auch nur implizit in seinen Posts über seine Vorgehensweise beim Schreiben angedeutet hat (siehe u. Anm.).

b) Dass es – zugegeben: vor allem in den USA – tausende Creative Writing Workshops gibt, die angehende Autoren erst darauf Aufmerksam machen, dass im Schreibprozess jene Sachen, die du als "selbstverständlich" hinstellst, eine Rolle spielen – ich betone – können**. Wenn diese Sachen, die du als "selbstverständlich" hinstellst, tatsächlich selbstverständlich wären, dann gäbe es keinen Bedarf, sich dieses Wissen in Workshops anzueignen. Da tatsächlich aber eine große Nachfrage nach Workshops besteht, in denen gerade diese angeblichen "Selbstverständlichkeiten" an angehende Autoren weitergegeben werden, kann das Wissen um sie (die angeblichen "Selbstverständlichkeiten") nicht selbstverständlich sein.

*Denn meine eigene These lautet ja, dass es in der Vorgehensweise keine (gültigen) Dogmen gibt.

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ANMERKUNG:
Wenn ich eine Geschichte anfange habe ich meistens eine groben ablauf im Kopf, auch wenn ich selten da ankommen, wo ich am anfang dachte. Sexuelle Handlungen tauchen dann meist eher als beiwerk auf [...].
für zu durchgeplantes schreiben wär ich jedenfalls zu faul...
Es ist gut zu erfahren, dass man nicht der einzige ist, der so... unkoordiniert(?) vorgeht.
 
Last edited:
Ich fasse mal zusammen:

Aus Fehlern lernt man, es sei denn, man hat nicht genug Grips dafür, um die Fehler als solche zu erkennen und diese in Zukunft zu vermeiden.

Es kann nicht schaden, einfach mal zu experimentieren. Learning by Doing.

In der Regel, wird jemand der viel schreibt, im Laufe der Zeit immer besser darin.
Die Ausnahme bilden hierbei jene, die schlichtweg kein Talent zum schreiben haben.


Für seine Geschichte sollte man gut recherchieren.

Das fertige Ergebnis mehrfach gegenlesen um der Geschichte den Feinschliff zu geben.
Danach das ganze durch ein oder mehrere Lektoren gegenlesen lassen, die Kritik sammeln und diese ggf. beherzigen.


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Naja, eigentlich ist das meiste selbstverständlich und braucht nicht extra erwähnt werden.

So long,

Peter Carsten

Das kann man so recht gut stehen lassen, wobei man z.B. bei den Fehlern immer unterscheiden sollte zwischen wirktlichen Fehlern und ungewöhnlicher Sprachnutzung. Viele Autoren nutzen recht eigene Stilmittel, die nicht umbedingt der Dudenregel entsprechen. Grammarnazis(http://www.youtube.com/watch?v=N4vf8N6GpdM) sehen das naturlich ein wenig anders, aber ich denke die meisten Autoren die viel schreiben, entwickeln da einen eigenen Stil. Wichtig ist schließlich das Kommunikationsprinzip, dass der Adressat leicht versteht, was gemeint ist. Steuergesetzgebung ist z.B. meistens in 100% korrektem Deutsch verfasst, trotzdem ließt sie sich grausam.
 
Dass es – zugegeben: vor allem in den USA – tausende Creative Writing Workshops gibt, die angehende Autoren erst darauf Aufmerksam machen, dass im Schreibprozess jene Sachen, die du als "selbstverständlich" hinstellst, eine Rolle spielen – ich betone – können**. Wenn diese Sachen, die du als "selbstverständlich" hinstellst, tatsächlich selbstverständlich wären, dann gäbe es keinen Bedarf, sich dieses Wissen in Workshops anzueignen. Da tatsächlich aber eine große Nachfrage nach Workshops besteht, in denen gerade diese angeblichen "Selbstverständlichkeiten" an angehende Autoren weitergegeben werden, kann das Wissen um sie (die angeblichen "Selbstverständlichkeiten") nicht selbstverständlich sein.

Creative Writing Workshops oder Autorenwerkstatt, oder wie auch immer man sie nennt gab und gibt es recht viele. Ihre Existenz ist aber kein Beleg für die Nützlichkeit. Es wäre interessant zu wissen, wie viele erfolgreiche Autoren vor beginn ihrer Laufbahn daran teilgenommen haben.

Schließlich gibt es auch in jeder VHS Mal Kurse und trotzdem gibt es nur sehr wenige Maler, die daraus wirklich etwas machen.

Eine befreundete Künstlerin hatte mir mal gesagt, was für einen Künstler wichtig ist, und ich denke damit hat sie verdammt recht: Hingabe, Geduld und Disziplin.

Leider sind das 3 Dinge, die man nicht durch das lesen eines Buches, einer Website, oder einen Workshop lernen kann. Es sind Dinge die man, so fern man sie nicht von hausaus mitbringt(was wenige tun), nur mühsam im laufe der Zeit erweben kann. Zumindest geht es mir dabei so.
 
Das kann man so recht gut stehen lassen, wobei man z.B. bei den Fehlern immer unterscheiden sollte zwischen wirktlichen Fehlern und ungewöhnlicher Sprachnutzung. Viele Autoren nutzen recht eigene Stilmittel, die nicht umbedingt der Dudenregel entsprechen. Grammarnazis(http://www.youtube.com/watch?v=N4vf8N6GpdM) sehen das naturlich ein wenig anders, aber ich denke die meisten Autoren die viel schreiben, entwickeln da einen eigenen Stil. Wichtig ist schließlich das Kommunikationsprinzip, dass der Adressat leicht versteht, was gemeint ist. Steuergesetzgebung ist z.B. meistens in 100% korrektem Deutsch verfasst, trotzdem ließt sie sich grausam.

Naja es gibt schon einen unterschied zwischen der Zusammensetzung der Worte (dem Sprachstil , der beispielsweise bei Gesetzestexten sehr gehoben und speziell ist) und der richtigen Verwendung der Sprache.
Wie sich Zweiteres auswirken kann, dürfen wir hier quasi jeden Tag in neuen Geschichten erleben. Die Bandbreite von Ersterem ist hier bei Lit hingegen etwas begrenzter.
 
So gänzlich fremd ist mir das Problem des harten Mannes nicht. Aber wenn man ganz tief drin steckt (im Schreiben, meine ich), dann überlagert, wenigstens für eine Weile, das kreative Glücksgefühl durchaus den Drang zur kurzen Freude.

Allerdings kenne ich sehr unterschiedliche Schreibstadien: hocherotische, wo ich von den eigenen Phantasien fortgetragen werde, aber auch recht rationale, wo ich z. B. eine Word-Tabelle für meine Figuren anlege. Dabei baue ich z. B. auch textinterne Links etwa zu Körperbeschreibungen usw. ein, damit ich solche Passagen wiederfinde bzw. überhaupt weiß, was ich bereits beschrieben habe und was noch nicht.

Etwas ruhiger im Kopf geht es meist auch zu, wenn ich Korrekturen am Text vornehme.
Wobei ich eigentlich kaum ein systematisches "Korrekturlesen" mache, sondern das Wieder-Lesen des Textes benötige, um wieder in den "Fluss" ("flow" sagte hier, glaube ich, Kojote) reinzukommen.

Ansonsten arbeite ich manchmal an mehreren Passagen gleichzeitig, d. h. ich skizziere Kapitel, oder, wenn mir ein guter Einfall kommt, arbeite sie auch detailliert aus, die erst im späteren Verlauf der Geschichte vorkommen sollen.

Disziplin braucht man schon, aber ich zwinge mich nicht, auf dem Bleistift kauend, dazu, nun partout an der aktuellen Stelle weiterzuschreiben.
Ganz allgemein denke ich, dass man die Zügel mal straffen und mal schlaffen muss; vor allem soll das Schreiben Spaß machen und dürfen interessante Ideen nicht verloren gehen (manchmal bei mir ein Problem, wenn viele Einfälle, und zudem noch auf die verschiedensten Ebenen betreffend - Einzelszenen, Personeneigenschaften, neue Kapitel, Wortänderungen, Abfolge der Handlung usw. - gleichzeitig auf mich einstürzen).

Ein intensives konstruktives Element (die Perspiration in Ergänzung zur Inspiration) braucht man auf jeden Fall, und das in den Griff zu kriegen, fällt mir nicht immer leicht.
Man operiert da oft (oder sogar meist) auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig: Wortwahl, Satzfluss (an manchen Sätze fummele ich tagelang - natürlich nicht durchgehend - herum), physiologische Stimmigkeit (einfaches Beispiel: man kann der/dem Sklaven/Sklavin keine Haare ausreißen, wenn man sie kurz vorher wegrasiert hat), psychologische Stimmigkeit (Personen zueinander, Gang der Handlung) usw. Und wenn man eine Stelle ändert, muss man oft auch andere Stellen ändern, sonst ist das logische Gewebe zerrissen.

Aber diese Probleme kennt ihr ja alle sicherlich auch.
 
Das Problem hab ich genau so. Am besten ist das, wenn man noch ein Bild in einer Hintergrund-Applikation hat, um sich neue Inspirationen zu holen. Da schaffe ich je nachdem nur zwei bis vier Absätze, dann ist Pause, dann gehts ins Bad und nächsten morgen wieder weiter ...

Da sist bei mir aber nicht immer so, aber vielleicht werden die Stories auch nicht so gut, wenn man nur halb erregt ist ... :)
 
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