PoppingTom
TEH BRAIN
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Ja, unbedingt, denn das ist der springende Punkt, auf den ich schon hingewiesen habe
Ich schreibe das deshalb, weil du meintest, es gäbe keinen Unterschied zwischen emotionalen und körperlichen Orgasmus. Wie gesagt, dass eine Frau gegen ihren Willen kommen kann, halte (nicht nur) ich durchaus für möglich, aber kommen ist für mich nicht gleichbedeutend mit Orgasmus.
Gleichzeitig - und das solltest auch du nicht in Abrede stellen - dürfte ein Orgasmus wider den eigenen emotionalen Willen unmöglich sein. Wobei Emotionen nicht gleichbedeutend ist mit Willen. Man kann auch Emotionen gegen seinen Willen haben. Aber eine gute NonConsent-Geschichte funktioniert nur dann, wenn die Emotionen der Frau mit ihrem Willen in ihr selbst kämpfen, und dieser Kampf durch die NonConsent-Handlung in eine Richtung geschoben wird. Hat man Glück, siegen die Emotionen über den eigenen Willen, man hat dann immer noch einen eigenen Willen, aber der hat sich eben entschlossen, sich seinen Emotionen zu ergeben. Hat man Pech, siegt der Wille über die Emotionen, die eigenen Emotionen signalisieren einen dann, dass der andere zu weit gegangen ist und dass man alle weiteren Emotionen an sich zu blocken hat.
Signalisiere auch nur ein bisschen, dass dir das egal ist, und du bist ein Vergewaltiger nach deutschem Recht, unabhängig vom tatsächlichen Willen der Frau. Es ist nicht die Gewalt, die eine solche Geschichte ausmacht, sondern die spannende Frage, ob es im Kampf Emotionen gegen Willen irgendwann ein Ergebnis gibt (und wenn ja, welches).
Der von dir zitierte Satz gibt den Gedanken der Frau in meiner Geschichte wider – ich glaube, dass das gut zu erkennen ist, denn da steht:
„Was kann eine Frau ihrer Möse schon sagen, wenn diese nicht auf sie hören will?
Marie Claire versuchte an unverfängliche Dinge zu denken, stellte sich vor, sie wäre beim Frauenarzt, doch es half nichts. Sie musste feststellen, dass sie machtlos war gegen die Macht der Gefühle.“
Diese Frage ist also nicht eine generelle alle Frauen betreffende Frage, sondern eine an sich selbst - ein Versuch, sich vor sich selbst zu rechtfertigen.
Man kann das beim Lesen deiner Geschichte vielleicht suggerieren, aber streng genommen ist dein Ausdruck in den Sätzen verallgemeinernd. Gingen wir jetzt mal nicht zwingend von Absicht aus, dann ist es lediglich schlechter Stil, mit Gefahr von Missverständnissen. Ich mein, wenn man sich schon entlang der Tabu-Linie langschlängelt, sollte man schon wissen dass im Ernstfall jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden kann und wird.
Statt "Was kann eine Frau..." solltest du also besser "Was kann sie..." schreiben. Kleiner Unterschied, grosse Bedeutung.