Bruch der Rechtschreibnung als Stil ....

Aleksana

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Jan 28, 2013
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Was mich fasziniert sind Autoren, die den Bruch von Rechtschreibregeln, gekonnt als Stilmittel einsetzen.

Damit meine ich bicht die Leute die bei der wörtlichen Rede Umgangssprache einsetzen: "Das sind, die bei dene man denkt, der schreibt so wie er spricht"

Sondern es gibt Prosa Texte bei denen z.B. bei einer schnelle, dramatischn Verfolgungsjagd nur noch Halbsätze aneinander gereiht werden:

Er lief zur Brücke, schnell außer Atem, sprang über das Geländer, hetzte den Fluß entlang, dort im Wasser da war doch was .

Einige schaffen es sogar einen Wechsel der Zeiten in den Text einzubauen, sie steigern die Intensivität der Handlung ohne dass die Geschichte unleserlich oder falsch wirkt:

Er lief zur Brücke, schnell außer Atem, springt er über das Geländer, hetzt den Fluß entlang, dort im Wasser liegt etwas, ein Sprung, das kalte Wasser raubt ihm die Besinnung, ein paar Schwimmzüge , er hatte es erreich.

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Also vor Leuten die das könen und bei denen es wirklich gut klingt - vor denen habe ich Respekt.

Ich bin leider nur auf einer Stufe, bei der ich um die korrekte Interpunktion kämpfen muss.
 
Einen Bruch von Rechtschreibregeln kann ich nicht erkennen.
Im ersten Beispielsatz fehlt zwar ein Komma, eventuell auch zwei, aber das ist Interpunktion (Zeichensetzung), nicht Rechtschreibung. Der Satz ist sonst korrekt.

Beim zweiten Beispiel finde ich, dass das NICHT gut klingt, sondern fehlerhaft. Der doppelte Zeitwechsel ergibt für mich keinen Sinn.

Solche Autoren verdienen meine Bewunderung gewiss nicht.
 
OGI & Regeln

Ein Aperçu, dem ich nicht ganz abgeneigt bin, allgemein über Regeln und das Brechen von Regeln in der Literatur lautet in etwa:

Schlechte Autoren kennen die Regeln nicht;
Noch schlechtere Autoren kennen die Regeln, aber befolgen sie trotzdem nicht;
Mittelmäßige Autoren kennen die Regeln und befolgen sie;
Gute Autoren kennen die Regeln und brechen sie – gelegentlich.


Beste Grüße,
Auden james
 
@ Aleksana: Anschauungsmaterial

Mir fällt gerade ein, dass in meiner Bearbeitung "Mississippi-Girl und der Prügelklan" ich ebenfalls einige Zeitwechsel als Stilmittel verwendet habe. Das fällt zwar nicht unter Rechtschreibregelbruch, aber ist zweifellos eine grammatikalisch-schreiberische Normüberschreitung.

Vielleicht magst du ja dort mal reinlesen und mitteilen, ob du die Zeitwechsel für mehr oder weniger gelungen hältst?
 
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