Die Mitte im Umbruch

Erpan

Literotica Guru
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Nov 17, 2006
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Zitate aus der jüngsten Studie der Universität Leipzig: Die Mitte im Umbruch:

Nach wie vor wird von manchen bestritten, dass Rechtsextremismus auf der Einstellungsebene kein Randproblem, sondern eines der Mitte der Gesellschaft ist. Dabei zeigen die seit 2002 unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Elmar Brähler und PD Dr. Oliver Decker vorgelegten und seit 2006 im Zweijahresrhythmus von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebenen »Mitte-Studien«, dass rechtsextremes Denken in allen Teilen der Gesellschaft in erheblichem Maße verbreitet ist.
[…]
Über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren sind im gesamten Bundesgebiet nicht nur systematisch Morde an Migrantinnen und Migranten verübt worden. Auch eine Reihe von Anschlägen wird dem Trio zugeordnet, welches sich selbst den Namen »Nationalsozialistischer Untergrund« (»NSU«) gab und in der medialen Öffentlichkeit seitdem als »Zwickauer Terrorzelle« firmiert.

In welchem Umfang das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Landesämter für Verfassungsschutz und andere Geheimdienste Hinweise über die tatsächlichen Motive dieser Attentatsserie hatten, ist eine Frage, mit der sich ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Bundestages beschäftigt. Die Aufklärung ist durch die systematische Vernichtung von Akten bei einigen der involvierten Sicherheitsbehörden nicht leichter geworden.

Wie beim NPD-Parteiverbotsverfahren, so stellt sich auch hier die Frage, ob und wie weitgehend die rechtsextremen Organisationsstrukturen des »NSU« von Bundes- oder Landesbehörden stillschweigend gedeckt oder sogar finanziell unterstützt worden sind. Unsere Forschungsergebnisse haben in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, wie stark rechtsextreme Einstellungen von großen Teilen der Bevölkerung geteilt werden.

Geht man von der These aus, dass sich unter den Angehörigen demokratischer Institutionen dieselben Einstellungen wiederfinden lassen wie in der Bevölkerung, und dies mit dem gleichen Verbreitungsgrad, so muss man stark annehmen, dass auch die Sicherheitsbehörden keine Insel der Seligen sein können. Zugespitzt gefragt: Inwieweit haben sich dort aus mangelhaftem demokratischen Selbstverständnis und ebenso mangelhafter demokratischer Kontrollmöglichkeit Parallelstrukturen gebildet, für die die rechtsextreme Szene nicht nur ein Verbündeter im Geiste war?


Insel der Seligen ist auch das deutsche Forum der literotica.com nicht. Allerdings gibt es hier Leute, die das nicht wahrhaben wollen. Es sind dieselben, die in meinen 2 Threads zum Thema bestritten haben, dass sich die Rechte auf dem Vormarsch befindet. Die beiden Threads wurden schon von Weenieschnitzel geschlossen - weil sich diese Leute nicht benehmen können, wenn sie sich argumentativ in die Ecke gedrängt fühlen.

Nachdem wir einen neuen Moderator haben, bin ich zuversichtlich, dass sich die Geschichte der vorangegangenen Threads „Die Rechte auf dem Vormarsch“ nicht wiederholen wird. Wer wissen will, was bestimmte Leute unter Diskussionskultur verstehen, kann sich hier und hier informieren. Dies wäre vor allem für die neuen Mitglieder empfehlenswert, damit sie sehen, wozu eine nicht oder kaum vorhandene Moderation führen kann – vielleicht würden sie dann nicht mehr so bereitwillig mit den Wölfen heulen.
 
@Erpan

Zitate aus der jüngsten Studie der Universität Leipzig: Die Mitte im Umbruch:

Nach wie vor wird von manchen bestritten, dass Rechtsextremismus auf der Einstellungsebene kein Randproblem, sondern eines der Mitte der Gesellschaft ist. Dabei zeigen die seit 2002 unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Elmar Brähler und PD Dr. Oliver Decker vorgelegten und seit 2006 im Zweijahresrhythmus von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebenen »Mitte-Studien«, dass rechtsextremes Denken in allen Teilen der Gesellschaft in erheblichem Maße verbreitet ist.
[…]
Über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren sind im gesamten Bundesgebiet nicht nur systematisch Morde an Migrantinnen und Migranten verübt worden. Auch eine Reihe von Anschlägen wird dem Trio zugeordnet, welches sich selbst den Namen »Nationalsozialistischer Untergrund« (»NSU«) gab und in der medialen Öffentlichkeit seitdem als »Zwickauer Terrorzelle« firmiert.

In welchem Umfang das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Landesämter für Verfassungsschutz und andere Geheimdienste Hinweise über die tatsächlichen Motive dieser Attentatsserie hatten, ist eine Frage, mit der sich ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Bundestages beschäftigt. Die Aufklärung ist durch die systematische Vernichtung von Akten bei einigen der involvierten Sicherheitsbehörden nicht leichter geworden.

Wie beim NPD-Parteiverbotsverfahren, so stellt sich auch hier die Frage, ob und wie weitgehend die rechtsextremen Organisationsstrukturen des »NSU« von Bundes- oder Landesbehörden stillschweigend gedeckt oder sogar finanziell unterstützt worden sind. Unsere Forschungsergebnisse haben in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, wie stark rechtsextreme Einstellungen von großen Teilen der Bevölkerung geteilt werden.

Geht man von der These aus, dass sich unter den Angehörigen demokratischer Institutionen dieselben Einstellungen wiederfinden lassen wie in der Bevölkerung, und dies mit dem gleichen Verbreitungsgrad, so muss man stark annehmen, dass auch die Sicherheitsbehörden keine Insel der Seligen sein können. Zugespitzt gefragt: Inwieweit haben sich dort aus mangelhaftem demokratischen Selbstverständnis und ebenso mangelhafter demokratischer Kontrollmöglichkeit Parallelstrukturen gebildet, für die die rechtsextreme Szene nicht nur ein Verbündeter im Geiste war?


Insel der Seligen ist auch das deutsche Forum der literotica.com nicht. Allerdings gibt es hier Leute, die das nicht wahrhaben wollen. Es sind dieselben, die in meinen 2 Threads zum Thema bestritten haben, dass sich die Rechte auf dem Vormarsch befindet. Die beiden Threads wurden schon von Weenieschnitzel geschlossen - weil sich diese Leute nicht benehmen können, wenn sie sich argumentativ in die Ecke gedrängt fühlen.

Nachdem wir einen neuen Moderator haben, bin ich zuversichtlich, dass sich die Geschichte der vorangegangenen Threads „Die Rechte auf dem Vormarsch“ nicht wiederholen wird. Wer wissen will, was bestimmte Leute unter Diskussionskultur verstehen, kann sich hier und hier informieren. Dies wäre vor allem für die neuen Mitglieder empfehlenswert, damit sie sehen, wozu eine nicht oder kaum vorhandene Moderation führen kann – vielleicht würden sie dann nicht mehr so bereitwillig mit den Wölfen heulen.

Dass es Rechtextremismus in Deutschland gibt, wurde hier auch von den dir Angesprochenen nicht bestritten.
Den gab es in Deutschland bereits in der alten BRD und es es gibt ihn im vereinigten Deutschland.
Wobei er vor allem stark in den neuen deutschen Bundesländern vorkommt, was wiederrum mit der DDR zusammenhängt.
Desweiteren gab es in Teilen der Bevölkerung immer Sympathie für dieses Gedankengut, sowie leider auch latenten Antisemitismus.
Was auch nicht bestritten wurde, waren die eklatanten Fehler der Behörden im Fall der sogen. "Döner-Morde" der "NSU."

Was bestritten wurde, war der Titel deines Threads und die darin enthaltene These, dass die "Rechte auf dem Vormarsch" wäre.
Was soll das denn heissen?
Dass wir kurz vor nem "Vierten Reich" stehen?
Dass das vereinigte Deutschland in Gefahr ist ne Art "zweites Weimar" zu werden?

Das alles würde nicht zutreffen.
Deutschland ist und bleibt eine gefestigte Demokratie, eingebunden in die westliche Wertegemeinschaft, eingebunden in supranationale Institutionen und Bündnisse, mit Bürgern, die überwiegend demokratische Werte teilen.

Deshalb hast du damals mit dem reisserischen Titel "Die Rechte auf dem Vormarsch" einen Popanz aufgebaut!
Und auch bei diesem neuen Thread: Auch i d sogenannten "Mitte der Gesellschaft" gab es schon immer auch Sympathien für rechtes Gedankengut, und das ist heute ebenso.
Das ist zwar bedauerlich, aber so marginal, dass es keine Bedrohung für das demokratische Fundament dieser Gesellschaft ist.

-Und von wegen: "Benehmen" und die 2 älteren Threads:
"Erpan", wir wurden von dir nicht argumentativ in die Ecke gedrängt, sondern wir haben gezeigt, dass deine These nicht stimmt, worauf hin dir nichts besseres einfiel, als "PB57", "Rosi" und "RagnarCaesar" in die rechte Ecke zu stellen.
Nun, über den Diskussionsverlauf der 2 von dir verlinkten Threads, und wie er zu bewerten ist, davon kann sich jeder selbst ein Bild machen und sein eigenes Urteil fällen.
 
Last edited:
Ich dachte immer das Lit ein Literaturforum sei und kein Forum um Politische Bildung zu betreiben???

Aber mal ganz abgesehen auf welcher Position man steht, behaupte ich einmal, das nicht immer alles falsch sein muß.
Ich denke das es in allen Lagern gute Denkansätze gibt, nur bei der Umsetzung oder durchsetzung dieser Denkansätze, werden dann meist die falschen Mittel gewählt.
Denn die einen zerreden die guten Denkansätze nur, die anderen sind gegen alles und wieder andere meinen dann immer gleich, das es nicht zu finanzieren sei, aber eine wirkliche Lösung zu diesen Problemen bringt keiner.

Ich selbst wurde einmal bei einer politischen Veranstaltung des Saales verwiesen, weil ich mir erlaubt habe zu behaupten, das es dem Deutschen Staat wesendlich besser ginge, wenn man die Diäten aller Politiker um die hälfte kürzen würde, aber davon wollte keiner der anwesenden Politiker etwas höhren, denn solch eine Forderung ginge ja an deren Geldbeutel und nicht auf der Kosten der schon Armen Bevölkerungsmehrheit.

Das bei einem solchen Verhalten unserer Politiker, der Rechtsextremismus einen guten Nährboden findet ist die logische Schlußfolgerung daraus, denn nur aufgrund des Unmutes der verarmten Bevölkerung hatte auch die NSDAP die möglichkeit, an die Macht zu gelangen und als die anderen merkten, was da abging, war es zu spät.

Noch ist unsere Demokratie sehr stabiel, aber wer weiß wie lange noch, da ist ein Umdenken aller notwendig.

Soweit meine Meinung zu diesem Thema.
 
Ich kann zu Rechtsradikalismus nicht allzuviel sagen, aber in einem Punkt habe ich eine ziemlich andere Meinung.
In den neuen Bundesländern hat der Rechtsradikalismus weniger mit der DDR zu tun, als vielmehr mit höherer Arbeitslosigkeit, Ungleichbehandlung und immer noch deutlich unterschiedlicher Bezahlung, im Vergleich zu den alten Bundesländern.
Ich kann mich erinnern, dass Jahre nach der Wiedervereinigung die Deutsche Bank getönt hat, sie hätte als Erste die Unterschiede im Vergütungssystem abgeschafft, alle ihre Beschäftigten würden jetzt nach dem gleichen Tarifvertrag bezahlt. Ich kann mich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern, jedenfalls rief ich eine Verwandte an, um ihr zu dieser sozial großzügigen Handlungsweise ihres Arbeitgeber zu gratulieren. Ihre Stimme klang bitter: Vielen Dank, aber ich habe jetzt genau 12 Mark weniger netto als vorher. Wir sind zwar ins gleiche Tarifwerk wie in den alten Bundesländern aufgenommen worden, aber mehrere Tarifstufen unter gleichwertigen Positionen.
Diese Art von Ungleichbehandlung gibt es heute noch überall. Und die damalige Mittelschicht in der DDR ist komplett eingebrochen. Das sind die Leute, die ein Haus gebaut oder gekauft haben, ihre Kinder gut erzogen und ausgebildet haben, dann zusehen mussten, wie die Jugend keine Arbeit mehr fand und in Richtung Westen auswanderte. Die Eltern blieben zurück, das Haus hätte keinen Käufer gefunden, im Westen wären sie für einen neuen Job zu alt gewesen, sie verursachen ihren Kindern ein schlechtes Gewissen, wissen das selber und fühlen sich auch noch miserabel.
Wer nicht in den Westen gegangen ist, sieht täglich die Perspektivlosigkeit vor Augen, und da die Rechten die für ihre Situation besser passenden Parolen rufen, laufen sie denen halt nach. Es geht in den neuen Bundesländern meiner Meinung nach nicht um Ausländerhass per se. Es geht um soziale Ängste und Frust.
Das ist in den alten Bundesländern nicht viel anders. Wir haben die Gastarbeiter geholt, als wir sie brauchten und nun stehen wir vor dem Problem, dass die Arbeit nicht für alle reicht und auf einen Türken, Spanier oder Italiener, der Arbeit gefunden hat, eine traditionelle Großfamilie kommt, die das Sozialsystem belastet. Das ist zwar nicht ihre Schuld, es würden so ziemlich alle aus dieser Großfamilie arbeiten gehen, wenn sie könnten, aber es ist halt nicht genug Arbeit da. Und die Arbeit, die vorhanden ist, wird miserabel bezahlt. Das ist in meinen Augen die Grundlage für Rechtsradikalismus. Soziale Ängste, sinkendes Bildungsniveau, soziale Ungleichbehandlung und eine immer weiter aufklaffende Schere zwischen arm und reich.
 
Die Problematik ist dermaßen vielschichtig,
dass selbst umfangreiche Studien immer
nur Aspekte, nie aber das Ganze erfassen.
 
Die Problematik ist dermaßen vielschichtig,
dass selbst umfangreiche Studien immer
nur Aspekte, nie aber das Ganze erfassen.

Das Stimmt auffallend, aber was Viktoria schreibt ist auch richtig, denn gerade bei denen die eh nix haben, wird vom Staat immer mehr abgezogen, was wiederum den Unmut dieser Leute fördert und den Rechtsextremisten in die Hände spielt. Und genau dieses Ungleichgewicht meinte ich ja mit meiner Äußerung, das aufgrund dessen erst die Nazies (NSDAP) an die Macht kamen und diese dann mißbraucht haben und dieDeutschen sich auf einmal in einem Krieg befanden, den keiner wirklich haben wollte.

Aber gut, die Demokratie ist noch so stark, das es noch wieder so weit ist, aber wer weiß wie lange noch.

Und um allen Vorgreifen, ich bin kein Rechtsextremer, denn wenn ich einer wäre, könnte ich nicht da leben bzw wohnen, wo ich wohne. Mitten im Herzen eines Gettos von Ausländern und das bereits seit 23 Jahren ;)
 
Die Problematik ist dermaßen vielschichtig,
dass selbst umfangreiche Studien immer
nur Aspekte, nie aber das Ganze erfassen.

Das stimmt, deshalb ist dieser Thread entweder zum Einschlafen verurteilt oder er wird zerredet und zerstritten. Das haben viele Talkshows, Reportagen und Bücher gezeigt.
 
Deshalb hast du damals [...] einen Popanz aufgebaut!

[...]

"Erpan", wir wurden von dir nicht argumentativ in die Ecke gedrängt, sondern wir haben gezeigt, dass deine These nicht stimmt, worauf hin dir nichts besseres einfiel, als "PB57", "Rosi" und "RagnarCaesar" in die rechte Ecke zu stellen.
[...]

Achte bitte auf deine Tonart und bleibe sachlich. Wenn du dazu nicht in der Lage bist, werden zukünftige Beiträge von dir in diesem Thread kommentarlos entfernt.
Beachte dazu LIT-Regel 9 und den Leitfaden!

LG, Peter
 
Zitat von Erpan
Insel der Seligen ist auch das deutsche Forum der literotica.com nicht. Allerdings gibt es hier Leute, die das nicht wahrhaben wollen. Es sind dieselben, die in meinen 2 Threads zum Thema bestritten haben, dass sich die Rechte auf dem Vormarsch befindet. Die beiden Threads wurden schon von Weenieschnitzel geschlossen - weil sich diese Leute nicht benehmen können, wenn sie sich argumentativ in die Ecke gedrängt fühlen.

Richtig ist, das beide Threads von Weenie geschlosen wurden,
falsch dagegen ist deine Begründung für die Schließungen.
 
Richtig ist, das beide Threads von Weenie geschlosen wurden,
falsch dagegen ist deine Begründung für die Schließungen.

Hat mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.
Ihr könnte es gerne, falls gewünscht in einem seperaten Thread ausdiskutieren, es sei den der Threadstarter sieht das anders.

LG, Peter
 
Richtig ist, das beide Threads von Weenie geschlosen wurden,
falsch dagegen ist deine Begründung für die Schließungen.
Darauf gibt es bereits eine Antwort, und zwar von Weenie, dem damaligen Moderator - Zitat:

Also bitte ich alle Missionare in ihre Threads zu vrrschwinden. Ggf. landet Parolenschrott in der BB.
Verschont mich bitte mit geistreichen (!) Nörgelmails!
Warum ich so verfahre? Nun, ich kann es halt.


Das hat Wennie anlässlich der Schließung geschrieben, nachdem in dem Thread 10 Tage lang ausschließlich die 3 selbsternannten Wahrhaftigen gepostet haben. Bemerkenswert ist auch seine lakonische Bemerkung am Ende. So muss ein Moderator auf das Jammern reagieren.

Aber ich will gar nicht die alten Sachen aufwärmen, sondern poste das aus einem aktuellen Anlass: Die Berliner Verfassungsschutzpräsidentin ist gestern zurückgetreten, weil in ihrer Behörde 57 Aktenordner über die rechte Szene trotz gegenteiliger Anweisung geschreddert worden sind.

Dieser Rücktritt ist bereits der fünfte innerhalb eines Jahres: Vier Verfassungsschutzpräsidenten (in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und der des Bundesamts für Verfassungsschutz) sind schon zuvor gegangen, weil sie bzw. ihre Beamten im Zusammenhang mit NSU-Morden versagt haben.

Die Frage ist nämlich: Warum leisten wir uns einen Geheimdienst, wenn dieser nicht in der Lage ist, eine mordende Bande ausfindig zu machen? 10 Jahre lang konnten die schalten und walten wie sie wollten. Das ist in einem Staat eigentlich nicht möglich, es sei denn, man lässt sie vom Staat her gewähren, d.h. man lässt Polizei nichts finden bzw. sorgt dafür, dass sie weiter im Dunkeln tappt, selbst wenn ein Polizist, wie geschehen, die richtige Vermutung hat – es wird dann halt angeordnet, dass diese Spur nicht weiter verfolgt wird.

Wenn, wie die jüngste Studie aus Leipzig herausfand, 10% Prozent* der Bevölkerung rechts denkt, dann ist anzunehmen, dass mindestens genauso viele in Behörden so denken und entsprechend handeln. Es reicht schon, wie ebenfalls geschehen, Berichte der V-Leute einfach nicht weiter zu leiten und sie, als die NSU-Sache publik wurde, zu schreddern, weil sie erstens dafür an der Reihe waren, und zweitens angeblich nicht in Verbindung zu NSU standen, was natürlich keiner überprüfen kann.

Wir alle - nein nicht alle, nur die übrigen 90% - werden von diesem Staat systematisch verarscht und es gibt hier Leute, die das negieren bzw. kleinreden – sie sagen dazu: shit happens. Warum? Weil sie so denken, wie diese 10%. Ihnen ist es ganz Recht, dass den Migranten Feuer unter dem Arsch gemacht worden ist.

Shit happens kann man sagen, wenn in einem oder zweien Verfassungsschutzämtern was schief läuft, aber wenn das in fünfen geschieht, dann hat das System. Mit anderen Worten: Diese Staatsorgane sind von rechts unterwandert. Und das ist noch milde ausgedrückt.

* 10% sage ich nur Einfachheit halber, denn im Osten sind es bekanntlich 15%.
 
Shit happens kann man sagen, wenn in einem oder zweien Verfassungsschutzämtern was schief läuft, aber wenn das in fünfen geschieht, dann hat das System. Mit anderen Worten: Diese Staatsorgane sind von rechts unterwandert. Und das ist noch milde ausgedrückt.

* 10% sage ich nur Einfachheit halber, denn im Osten sind es bekanntlich 15%.

Ich bin auch dafür solche Behörden wie den Verfassungsschutz abzuschaffen. Das es so rein gar nichts gebracht hat ist ja nun bewiesen. Eher das Gegenteil, es wurde verschleiert.
Ich denke auch, daß die Braunen da viel unterwandert haben.
 
@Verfassungsschutz

Ob er von rechts unterwandert ist?
Ich denke, da muss man differenzieren, welche Landesämter im Fall der NSU grossen Mist gebaut haben.
Zur Problematik des Rechtsradikalismus in den "Neuen Bundesländern" hat "Viktoria1" viel kluges gesagt in ihrem P 4.
Dazu nehme ich aber gesondert Stellung.

Unstrittig ist, dass im Fall der "NSU" Dinge passiert sind, die den Verfassungsschutz in ein sehr schlechtes Licht rücken und die beschämend sind.
In gewissen Behörden hat man den Rechtsextremiksmus sicher viel zu lange verharmlost und beide Augen geschlossen.
Mit dieser Diagnose hat "Erpan" absolut Recht.
Die Frage ist nur, welche Schlussfolgerung zieht man daraus?
Alles verkappte Nazis im deutschen Verfassungsschutz?
Das wäre meines Erachtens zu pauschal.
Ein Rechtsstaat muss in diesem Fall ganz rational reagieren: Einen Untersuchungsausschuss einsetzen, die Dinge aufklären, und die Verantwortlichen von ihren Aufgaben entbinden.
Das ist tgeilweise bereits geschehen.

Den Verfassungsschutz auflösen?
Das halte ich für keine gute Idee.
Meines Wissens verfügt jeder demokratische Rechtsstaart dieser Welt über Organe, die seine Sicherheit gewährleisten sollen.

Schwarze Schafe gibt es in jeder Institution. Auch in Demokratien.
Man muss einfach schauen, dass man sie aussortiert.
 
Das BfV auflösen wäre eine Einladung
an alle Extremisten, Rechte u. Linke.
 
@Erpan

Darauf gibt es bereits eine Antwort, und zwar von Weenie, dem damaligen Moderator - Zitat:

Also bitte ich alle Missionare in ihre Threads zu vrrschwinden. Ggf. landet Parolenschrott in der BB.
Verschont mich bitte mit geistreichen (!) Nörgelmails!
Warum ich so verfahre? Nun, ich kann es halt.


Das hat Wennie anlässlich der Schließung geschrieben, nachdem in dem Thread 10 Tage lang ausschließlich die 3 selbsternannten Wahrhaftigen gepostet haben. Bemerkenswert ist auch seine lakonische Bemerkung am Ende. So muss ein Moderator auf das Jammern reagieren.

Aber ich will gar nicht die alten Sachen aufwärmen, sondern poste das aus einem aktuellen Anlass: Die Berliner Verfassungsschutzpräsidentin ist gestern zurückgetreten, weil in ihrer Behörde 57 Aktenordner über die rechte Szene trotz gegenteiliger Anweisung geschreddert worden sind.

Dieser Rücktritt ist bereits der fünfte innerhalb eines Jahres: Vier Verfassungsschutzpräsidenten (in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und der des Bundesamts für Verfassungsschutz) sind schon zuvor gegangen, weil sie bzw. ihre Beamten im Zusammenhang mit NSU-Morden versagt haben.

Die Frage ist nämlich: Warum leisten wir uns einen Geheimdienst, wenn dieser nicht in der Lage ist, eine mordende Bande ausfindig zu machen? 10 Jahre lang konnten die schalten und walten wie sie wollten. Das ist in einem Staat eigentlich nicht möglich, es sei denn, man lässt sie vom Staat her gewähren, d.h. man lässt Polizei nichts finden bzw. sorgt dafür, dass sie weiter im Dunkeln tappt, selbst wenn ein Polizist, wie geschehen, die richtige Vermutung hat – es wird dann halt angeordnet, dass diese Spur nicht weiter verfolgt wird.

Wenn, wie die jüngste Studie aus Leipzig herausfand, 10% Prozent* der Bevölkerung rechts denkt, dann ist anzunehmen, dass mindestens genauso viele in Behörden so denken und entsprechend handeln. Es reicht schon, wie ebenfalls geschehen, Berichte der V-Leute einfach nicht weiter zu leiten und sie, als die NSU-Sache publik wurde, zu schreddern, weil sie erstens dafür an der Reihe waren, und zweitens angeblich nicht in Verbindung zu NSU standen, was natürlich keiner überprüfen kann.

Wir alle - nein nicht alle, nur die übrigen 90% - werden von diesem Staat systematisch verarscht und es gibt hier Leute, die das negieren bzw. kleinreden – sie sagen dazu: shit happens. Warum? Weil sie so denken, wie diese 10%. Ihnen ist es ganz Recht, dass den Migranten Feuer unter dem Arsch gemacht worden ist.

Shit happens kann man sagen, wenn in einem oder zweien Verfassungsschutzämtern was schief läuft, aber wenn das in fünfen geschieht, dann hat das System. Mit anderen Worten: Diese Staatsorgane sind von rechts unterwandert. Und das ist noch milde ausgedrückt.

* 10% sage ich nur Einfachheit halber, denn im Osten sind es bekanntlich 15%.



Hi,
da ich bekanntlich Philanthrop bin und eine ziemlich grosse Geduld habe- wenn sie auch nicht so gross ist wie die der "Quelle der Geduld" (so nenne nich ne gute Freundin von mir)- versuche ich es erneut mit einer rationalen Diskussion mit dir. *smile*

Was im Fall der NSU passiert ist, ist eine Schweinerei und beschämend für die beteiligten Behörden.
Aber es wird inzwischen aufgeklärt und auch gehandelt.

Wie die "Leipziger Studie" zu interpretieren ist- ob tatsächlich 10-15% der Bevölkerung "rechts denken"- können wir bei Gelegenheit diskutieren.
Jetzt nur so viel: "Rechts denken" ist etwas völlig anderes als "rechtes Gedankengut teilen." Mit letzterem meine ich, dass es leider tatsächlich viele "anständige Bürger" gibt, die zwar keine Rechten sind und auch keine rechte Partei wählen, die aber für Teile dieses Denkens und für Stereotypen empfänglich sind!
Das hört sich dann in etwa so an: "Ausländer nehmen uns die Jobs weg", usw...
Daraus aber zu schliessen, das Land wäre auf dem Weg nach rechts-auch mental- wäre ein Kurzschluss!

Und was heisst: 90% der Bürger werden vom Staat verarscht? ("Erpan")
Wir werden hier nicht weniger, aber auch nicht mehr verarscht als die meisten Bürger in allen anderen Demokratien auch.
Wenn du die reine Lehre heranzhiehst, dann wirst du immer ein Haar in der Suppe finden.

Und dass es Leute gibt, die es toll finden, wenn Migranten Feuer unter dem Arsch gemacht wird? ("Epan").
Die meisten Menschen in diesem Land haben Mitgefühl und Anteilnahme geäussert für die Opfer der "Döner-Morde."
Und zum 20jährigen Jubiläum der Auschreitungen in Rostock (Brandanschlag auf Asylantenheim, etc..) gab es Mahnwachen, Benefizkonzerte, etc...

Fazit: Die überwiegende Mehrheit in diesem Land hat demokratoische und fremdenfreundliche Einstellungen, und das wird auch so bleiben.
Deutschland ist inzwischen auch mental schon lange eine gefestigte Demokratie!

"Erpan", es geht also nicht ums Klein reden- es geht um das korrekte Gewichten!
 
Last edited:
Ich bin auch dafür solche Behörden wie den Verfassungsschutz abzuschaffen. Das es so rein gar nichts gebracht hat ist ja nun bewiesen. Eher das Gegenteil, es wurde verschleiert.
Dass es verschleiert wurde, ist normal: Kein Mensch will, dass seine Untaten bekannt werden. Das vor allem dann nicht, wenn es sich um jemand handelt, der dazu ausersehen wurde, den Staat zu schützen. Ich meine, schon einfache Behörden wie Jugendämter versuchen Schuld von sich zu wälzen, wenn ein Kind, für das sie zuständig waren, verhungert ist.

Das Problem hier sind die Landesverfassungsschutzämter. Wir brauchen keine 16 davon, sondern nur eines: Das Bundeverfassungsschutz. Wir brauchen auch keine 16 Landeskriminalämter, sondern nur eines: Das Bundeskriminalamt. Man kann in den Ländern ja jeweils eine Filiale des betreffenden Amtes unterhalten, wichtig ist doch nur, dass sie eine Führung haben, die alle Fäden in der Hand hat und so Zusammenhänge erkenn kann, die einem Landesamt notgedrungen verborgen bleiben müssen, weil seine Zuständigkeit an der Landesgrenze halt macht, ja machen muss.

Es hat sich gezeigt, dass die Landesämter Erkenntnisse absichtlich zurück hielten, d.h. sie trotz der Anordnung des BKA und des Bundesverfassungsamtes nicht weiter gaben, weil sie glaubten, andere würden Früchte dieser Erkenntnisse ernten. Und sie wurden in dieser Sichtweise von jeweiligen Innenministern gedeckt, weil auch diese die vermeintlichen Erfolge „ihrer“ Ämter für sich buchen wollten.

Dass jedes Bundesland einen eigenen Geheimdienst hat, muss aufhören. Es kann nicht sein, dass solche Egoismen der Länder wirksame Bekämpfung von terroristischen Vereinigungen behindern. Meinetwegen darf die uniformierte Polizei weiter Ländersache sein, aber alles andere gehört in die Hände des Bundes.

Diese Maßnahmen würden das Problem der Unterwanderung natürlich nicht lösen. Aber durch eine einheitliche Personalführung kann man das Gröbste vielleicht verhindern. Da wird dann auch in den Ostfilialen darauf geschaut, wer sich da für sicherheitsrelevante Posten bewirbt. Ich zum Beispiel wurde auch monatelang „durchleuchtet“ bis ich als Externer an die Computer des EADS-Konzerns durfte, warum sollte das in diesen Ämtern nicht möglich sein?

PS: Wie du weißt, Johannes alias abcoflove, rede ich nicht mit dir. Der Grund dafür sind deine Äußerungen in diversen Threads. Also versuche bitte nicht, mich in ein Gespräch zu verwickeln. Du kannst natürlich weiter hier posten - es wird dich niemand daran hindern, es sei denn, du rastest wieder aus.
 
Das Problem hier sind die Landesverfassungsschutzämter. Wir brauchen keine 16 davon, sondern nur eines: Das Bundeverfassungsschutz. Wir brauchen auch keine 16 Landeskriminalämter, sondern nur eines: Das Bundeskriminalamt. Man kann in den Ländern ja jeweils eine Filiale des betreffenden Amtes unterhalten, wichtig ist doch nur, dass sie eine Führung haben, die alle Fäden in der Hand hat und so Zusammenhänge erkenn kann, die einem Landesamt notgedrungen verborgen bleiben müssen, weil seine Zuständigkeit an der Landesgrenze halt macht, ja machen muss.

Es hat sich gezeigt, dass die Landesämter Erkenntnisse absichtlich zurück hielten, d.h. sie trotz der Anordnung des BKA und des Bundesverfassungsamtes nicht weiter gaben, weil sie glaubten, andere würden Früchte dieser Erkenntnisse ernten. Und sie wurden in dieser Sichtweise von jeweiligen Innenministern gedeckt, weil auch diese die vermeintlichen Erfolge „ihrer“ Ämter für sich buchen wollten.

Dass jedes Bundesland einen eigenen Geheimdienst hat, muss aufhören. Es kann nicht sein, dass solche Egoismen der Länder wirksame Bekämpfung von terroristischen Vereinigungen behindern. Meinetwegen darf die uniformierte Polizei weiter Ländersache sein, aber alles andere gehört in die Hände des Bundes.

Diese Maßnahmen würden das Problem der Unterwanderung natürlich nicht lösen. Aber durch eine einheitliche Personalführung kann man das Gröbste vielleicht verhindern. Da wird dann auch in den Ostfilialen darauf geschaut, wer sich da für sicherheitsrelevante Posten bewirbt. Ich zum Beispiel wurde auch monatelang „durchleuchtet“ bis ich als Externer an die Computer des EADS-Konzerns durfte, warum sollte das in diesen Ämtern nicht möglich sein?

Da stimme ich dir zu. Das sollte Bundesangelegenheit werden. Es kann nicht sein, das der eine nicht weiß was der andere tut. Oder vielleicht auch nicht wissen will?
Ich denke auch, daß im Osten mehr geschaut werden muß. Die Zahlen sprechen da klar für einen Zuwachs vom rechten Gedankengut. Letztens hier in einer Zeitung: Jeder 6. im Osten ! Und das ist wirklich erschreckend.

Und so langsam muß etwas passieren um dem entgegen zu wirken.
 
Die Landesverfassungsschutzämter und die LKAs abzuschaffen und das alles zu beim Bund zu zentralisieren hört sich in der Theorie furchtbar gut an, und es wäre vielleicht sogar sinnvoll.
Aber es ist nicht realistisch anzunehmen, dass dies passieren wird.
Dafür sind die Beharrungskräfte und die Interessen der Länder zu stark.

In vielem erweist sich der deutsche Förderalismus inzw. als Nachtei.
Vielleicht auch bei der Terrorismusbekämpfung.
Aber realistisch betrachtet ist kaum anzunehmen, dass sich dies gravierend ändern wird.
Auch die letzte sogen. "Förderalismusreform" war nicht wirklich eine.
 
Da stimme ich dir zu. Das sollte Bundesangelegenheit werden. Es kann nicht sein, das der eine nicht weiß was der andere tut. Oder vielleicht auch nicht wissen will?
Ich denke auch, daß im Osten mehr geschaut werden muß. Die Zahlen sprechen da klar für einen Zuwachs vom rechten Gedankengut. Letztens hier in einer Zeitung: Jeder 6. im Osten ! Und das ist wirklich erschreckend.

Und so langsam muß etwas passieren um dem entgegen zu wirken.

Ich stimme dir zu, daß etwas passieren muß, um dem entgegen zu wirken... Aber was?!

Was ist der Grund für diesen Rechtsruck in der Gesellschaft?
(Bitte verkneift euch den empörten Aufschrei... Keiner kann leugnen, daß in den letzten Jahren immer mehr Stimmung gegen die Vielfalt in unserer Gesellschaft gemacht wurde... Zwar noch nicht erfolgreich, aber vorhanden.)

Wie ist es möglich, daß das Land mit der "besten" Verfassung langsam in alte und dunkle Zeiten driftet?

Die Antwort ist so einfach wie komplex:

Die Menschen haben Angst... Angst vor Armut, Angst vor Verlust, Angst vor Einsamkeit, Angst vor dem ausgeschlossen sein, Angst vor dem Fremden, Angst vor Gewalt, Angst vor Terror... You name it.

- Wir haben noch immer eine ungelöste Ausländerfrage... Ich muß es wissen, denn ich bin einer.

- Die finanzielle Sicherheit des Einzelnen ist nicht mehr garantiert.

- Bildung ist zunehmend Mangelware, und die Lehrer und Vorbilder immer mehr und mehr überfordert.

- Unserer Nation fehlt die Identität und Souveränität nicht, aber unserer Bevölkerung schon. Ich mag Angela Merkel nicht, und bin auch kein Freund ihrer Innenpolitik, aber wie sie es schafft, Deutschland im Ausland zu vertreten ist beeindruckend, und auf diese Art vermittelt unser Land ein Bild nach außen, das wir alle im Inneren jetzt mit Leben füllen müssen.

Es gäbe noch mehr Punkte, die bei uns im Land im Argen liegen, aber trotz all dieser Defizite fällt (noch) nicht alles zusammen... Warum eigentlich?
Warum ist die NSU (noch) ein Einzelfall?

Weil wir nicht mehr ganz so dumm sind wie 1933!

Hunderttausende in unserem Land sehen nicht ein, daß alles zum Teufel gehen sollte. Sie pfeifen auf die Missstände und krempeln lieber die Ärmel hoch und packen mit an... Ich sehe das in meiner Arbeit Tag für Tag.

- Programme, die die Integration fördern sollen, werden trotz fehlender staatlicher Unterstützung von privaten Förderen unterstützt.

- Zivilcourage ist schon lange kein Fremdwort mehr.

- Engagierte Lehrer opfern zum Teil ihre Freizeit, um Benachteiligten zu helfen.

- Private Träger übernehmen immer mehr Aufgaben, die der Staat nicht mehr oder nur unzureichend erfüllen kann.

- etc...

Woher kommt dann der "Rechtsruck" in der Gesellschaft?

Er kommt aus Unkenntnis und Ignoranz! Die Bemühungen und positiven Seiten werden nicht gesehen.

Die besagte (ich vermute jetzt mal deutsche) Großfamilie, die kaum was zu essen hat, gibt Ausländern die Schuld an ihrer Misere, weil sie keine Ahnung hat, daß es genau diese (oftmals arbeitenden) Ausländer sind, die die Sozialabgaben zahlen, aus denen sich ihr Hartz IV finanziert - ich weiß es, denn auch ich war mal "Bezieher" und bin jetzt "Einzahler"

Der arbeitslos gewordene Mann aus Bitterfeld versteht nicht, daß er seine Arbeit verloren hat, weil ein Manager sich lieber die Taschen mit Boni füllen will, die er kassiert, wenn er die Arbeit nach Rumänien auslagert... Er glaubt lieber, daß eine internationale (jüdische?) Verschwörung dahintersteckt.

Der glatzköpfige Schulabbrecher will die "deutschen Tugenden" verteidigen, und weiß nicht, daß er diese Tugenden den Vorfahren genau der Völker verdankt, die heute eilig unter den EURO-Rettungsschirm flüchten müssen.

Die "Linken" (nicht die Partei, die Ausrichtung ist gemeint) werden verteufelt, aber gerade ihnen verdanken wir doch den Sozialstaat, der, so gut er kann, versucht, niemanden durch die Maschen des Fangnetzes fallen zu lassen...

Dunkle Wolken sind aufgezogen, weil die Wenigsten den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen und notfalls auch unbequeme Entscheidungen zu treffen...

Wir alle tragen die Verantwortung dafür, daß unser Staat funktioniert - So wie es im Kleinen auch hier im Forum ist - und müssen dazu kooperieren. Nur wenn wir alle zusammenhalten und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, können wir erhalten, was wir haben und es letztlich auch verbessern.

Die Zukunft wird nicht von einzelnen geschaffen, sondern von der Gemeinschaft, die an eine Idee glaubt.

Wenn dieses Land wieder lernt, zusammenzuhalten, werden Extremisten jeglicher Couleur keine Chance haben, einen Keil zwischen uns zu treiben.

Eieiei... Das ist jetzt aber lang geworden... Sorry dafür :)

Ich wollte es mir nur mal von der Seele reden und vielleicht stimmt der eine oder die andere einem oder mehreren meiner Punkte auch zu...


MaitreNuit
 
Ich bin auch dafür solche Behörden wie den Verfassungsschutz abzuschaffen. Das es so rein gar nichts gebracht hat ist ja nun bewiesen. Eher das Gegenteil, es wurde verschleiert.
Ich denke auch, daß die Braunen da viel unterwandert haben.

Ich würde sie nicht abschaffen, sondern rigoros umstrukturieren...

Oberste Pflicht ist der Schutz der Verfassung und der Demokratie, und nur DAS darf die Maßgabe sein.

Ich stimme zu, daß wir keine Landesverfassungsschutzbehörden brauchen, denn die Dezentralisierung hat sich in diesem Land in allen Belangen als Holzweg entpuppt.

Die Sicherheit, die Bildung und die Verwaltung sollten nicht nach 16 verschiedenen Anschauungen gehandhabt werden, wenn wir doch eine Nation und ein Volk sind.

Eine Richtung, und die gilt überall - so sollte es sein.
(Geht natürlich nur, wenn die Menschen dabei mitmachen...)
 
@"Die Mitte im Umbruch" - Und die Folgen???

Das Thema nur auf die Fehler im Fall der NSU zu verengen, würde dem Thema nicht gerecht.

Die sogen. "Mitte" ist überall in Europa in Umbruch.
In Spanien und Portugal wird eine ganze junge Generation nicht gebraucht. Jugendarbeitslosigkeit: 50%.
Auch in Deutschland wird die "Mitte" immer prekärer und zeigt Auflösungserscheinungen.
Viele aus der Mitte driften in sogen. "prekäre Arbeitsverhältnisse."

Werden die Menschen angesichts dieser Veränderungen rufen: "EU und europäische Integration-Au ja, fein! Mehr!"

Das ist kaum anzunehmen.
Die Regierungen werden den rigorosen ökonomischen Sparkurs auf mittlere und lange Sicht gegen den Willen ihrer Bevölkerungen nicht durchsetzen können.
Die jüngsten Generalstreiks in Griechenland, Spanien und Portugal waren da nur ein Vorgeschmack.

Das Thema nur von der moralischen Seite zu betrachten führt nicht weiter.
Man fühlt sich nur besser, wenn man schreit: "Rechtsextsextrmismus? Pfui."
Ja, schön- aber gelöst ist damit nichts!

Die Problematik, die ich eben nur kurz angerissen habe, wird vor allem die westeuropäischen Demokratien i d nächsten 2 Jahrzehnten vor grosse Herausforderungen stellen.
Lassen wir die schönen (und wahren) Phrasen von "Werten", "Freiheit", "Rechtsstaat" mal weg, und betrachten die Dinge nüchtern: "Erst kommt das Fressen- dann die Moral!" (Bert Brecht).
Die hohe Zustimmung, die die Demokratie i d Nachkriegszeit in Europa erfuhr, fusste vor allem auf 2 Dingen: Dem Versprechen ökonomischer Sicherheit (Wachstum) und der Möglichkeit des sozialen Aufstiegs.
Diese Dinge sind inzwischen nicht mehr selbstverständlich, weshalb die Demokratie in eine Legitimationskrise geraten könnte, wenn sie die angesprochenen Probleme nicht löst.
Dann tun Menschen in Not das, was sie einer solchen Situation i d Geschichte oft getan haben: Sie wenden sich Rattenfängern zu- und die finden sich immer an den politischen Rändern, sowohl links als auch rechts.

Diese Probleme sind nicht alleine mit moralischen Appellen zu lösen.
Sie sind nur rational-pragmatisch lösbar.
 
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Nun auch wenn ich kein Freund vom CFD bin ;) muß ich bei dieser Diskusion dem MaitreNuit recht geben. Es sind zuviele Sachen auf die Länder verteilt worden und er wurde vergessen ein funktionierendes Netzwerk zwischen den Ländern zu schaffen, so das ein Austaus von erkenntnissen unterbleibt, was zu den bekannten Fehlern in der Vergangenheit geführt hat.

Ein weiteres Problem sehe ich darin, das die großen Firmen, nach meiner Meinung, diesen Staat zu zugeständnissen presst, indem Sie sagen, Ihr macht das für uns möglich oder wir gehen dahin, wo man es uns möglich macht und somit werden die großen gefördert, so das für die kleinen und mitteständischen Unternehmen keine Förderung mehr übrig bleibt.

Weiterhin hab ich es schon erlebt, das vom eigendlichen Europäischen Gedanken in unserem Lande abgewichen wird, indem hierzulande, sehr gut ausgebildete Imigranten, nicht anerkannt wurden und diese dann sehr weit unter Ihrer Quallifikation arbeiten mußten, dabei wird doch ständig geschrien, das es kein Fachpersonal gäbe.

Das sind so einige Punkt, die nach meiner Meinung ebenfalls für die Schieflage unserer Nation führen und auch den Ruck nach Rechts mit gefördert haben.

Es muß geschafft werden, wieder Vertrauen zu erlangen, aber nicht indem man weiter bei den Ärmsten (Mittelstand, Rentner etc)weiter kürzt, sondern es muß ein Gleichgewicht geschaffen werden.

Sagt sich zwar ganz leicht, aber das es nicht leicht ist, weiß ich selbst und eine wirkliche lösung hab ich auch nicht parat. Aber das in die eigene Tasche wirtschaften und den Blick für das wesendliche zu verlieren ist auf keinen Fall der Weg den man gehen muß.

Und die Angst vor veränderung??? Muß man nicht haben, denn sonst hätte man sein ganzes Leben nur Angst, da das ganze Leben aus Veränderungen besteht.

Als letztes möchte ich noch sagen, das MaitreNuit völlig Recht mit diesem Satz Weil wir nicht mehr ganz so dumm sind wie 1933! hat.

Das diese Nation vor reichlich Problemen steht ist auch unbstritten @abcoflove aber nur wenn alle mit anpacken können wir diese versuchen zu lösen. Das es nicht einfach wird, nunja ich denke mal das wissen auch alle, weshalb ich mit einem Zitat eines lehrers von mir hier enden möchte:

Geht nicht gibt es nicht, Du weißt nie was Du kannst, bevor Du es nicht Probiert hast, also pack es an
 
Woher kommt dann der "Rechtsruck" in der Gesellschaft?

Er kommt aus Unkenntnis und Ignoranz! Die Bemühungen und positiven Seiten werden nicht gesehen.
Absolut treffend formuliert.


Der arbeitslos gewordene Mann aus Bitterfeld versteht nicht, daß er seine Arbeit verloren hat, weil ein Manager sich lieber die Taschen mit Boni füllen will, die er kassiert, wenn er die Arbeit nach Rumänien auslagert... Er glaubt lieber, daß eine internationale (jüdische?) Verschwörung dahintersteckt.
Sich Feindbilder zu bauen ist halt einfacher als darüber nachzudenken, was die wirklichen Ursachen sind.


Die "Linken" (nicht die Partei, die Ausrichtung ist gemeint) werden verteufelt, aber gerade ihnen verdanken wir doch den Sozialstaat, der, so gut er kann, versucht, niemanden durch die Maschen des Fangnetzes fallen zu lassen...
Ja, das wird gern ausgeblendet. Auch dass Deutschland trotz Finanzkrise immer noch einigermaßen gut dasteht, haben wir der Schröderregierung zu verdanken – die anderen Staaten sind nun gezwungen, es genauso zu machen, allerdings haben sie’s jetzt wesentlich schwerer. Zur deren Entschuldigung kann man sagen, dass das demografische Problem, das Deutschland hat, Frankreich z.B. nicht hat – deren Bevölkerung ist jünger.


Dunkle Wolken sind aufgezogen, weil die Wenigsten den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen und notfalls auch unbequeme Entscheidungen zu treffen...
Das ist der Punkt: In Griechenland haben sich die Politiker jahrelang nicht getraut, dem Volk die Wahrheit zu sagen – bis es zu spät war.

Wenn wir es nicht schaffen, uns zu erneuern und dem Geist der Zeit anzupassen, dann wird uns genauso ergehen: „Plötzlich“ werden, wie in Griechenland, auch bei uns Extremisten das Sagen haben – nur weil sie den Leuten nach dem Mund reden und alles versprechen, ohne zu sagen, wie sie die Probleme lösen wollen. Immer nur Nein zu sagen ist leicht, solange man nicht in der Verantwortung steht.


Wir alle tragen die Verantwortung dafür, daß unser Staat funktioniert - So wie es im Kleinen auch hier im Forum ist - und müssen dazu kooperieren. Nur wenn wir alle zusammenhalten und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, können wir erhalten, was wir haben und es letztlich auch verbessern.
Die Zukunft wird nicht von einzelnen geschaffen, sondern von der Gemeinschaft, die an eine Idee glaubt.
Na ja, im Forum sind wir noch weit von einem Zusammenhalt entfernt, denn es gibt nach wie vor Kräfte, die die Anarchie jeder Ordnung vorziehen: Sie haben vorher nichts von einer Moderation gehalten und sie halten auch heute nichts davon. Doch hier gibt es auch Kräfte, die dagegen halten und an die Idee glauben, dass man auch in einem amerikanischen Forum gesittet miteinander umgehen kann.

Draußen sieht es allerdings nicht so gut aus, denn Extremisten bekommen in immer größeren Maße Raum und Unterstützung aus der Bevölkerung. Wenn wir hier nicht bald dagegen steuern, werden sie auf ganz legalem Weg an die Macht kommen. Wie weiland Hitler.
 
Und schon wird ein neuer Hitler an die Wand gemalt... (siehe P 23)
Das ist Unfug!
Das ist Panikmache, und völlig überzeichnet.

Der (angebliche)"Rechtsruck" in Deutschland ist zu marginal, als dass er zu einer ernsthaften Gefährdung der Demokratie führen könnte.
 
Wenn ich mich recht erinnere war die Wahl von A.Hitler
eine demokratische Wahl und eines sollten wir bitte auch
nicht ausblenden, die Nationalsozialisten waren Links
orientiert, wie der Begriff Sozialist es schon impliziert.
 
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