Erpan
Literotica Guru
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- Nov 17, 2006
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Was nicht oder nicht gern publiziert und noch weniger gern gelesen wird, sind die Gründe für den Abzug der Amerikaner aus dem Irak – Zitat:
Im Dezember waren die letzten US-Truppen aus dem Land abgezogen worden. Eine weitere Stationierung war daran gescheitert, dass Bagdad den US-Soldaten nicht länger Schutz vor Strafverfolgung gewähren wollte.
Und in der Tat ist die Praxis der Amerikaner, Soldaten zu Verantwortung zu ziehen, die sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, nichts anderes als katastrophal zu nennen. Im gleichen Artikel wird dazu Folgendes gesagt:
Stundenlang waren US-Soldaten am 19. November 2005 durch die irakische Stadt Haditha gezogen und hatten auf unbewaffnete Bewohner gefeuert. 24 Menschen starben, darunter zehn Frauen und Kinder. Nun ist die juristische Aufarbeitung eines der schwersten Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak beendet - und auch dem letzten der ursprünglich acht beschuldigten Soldaten bleibt eine Gefängnisstrafe erspart.
[…]
Gegen sieben andere wegen des Massakers beschuldigte Soldaten waren die Strafverfahren in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen eingestellt worden.
Nach der zwischen Anklage und Verteidigung geschlossenen Vereinbarung hatten Wuterich ohnehin nur maximal drei Monate Gefängnis gedroht. Bei der Verkündung des Strafmaßes am Dienstag degradierte das Militärgericht den Soldaten zum einfachen Gefreiten. Gehaltseinbußen wurden aber nicht gegen den 31-Jährigen verhängt. Das Gericht führte als mildernden Umstand Wuterichs Situation als alleinerziehender Vater von drei Töchtern an.
Ich habe nichts dagegen, wenn die Amerikaner solche Verfahren an sich ziehen, aber wenn dann Urteile herauskommen, die Freisprüchen gleichen, dann bleibt jeder Glaube an einen Rechtsstaat auf der Strecke.
Jetzt haben USA auch den kürzlich in Afghanistan amoklaufenden Soldaten (16 tote Zivilisten, darunter 9 Kinder und 3 Frauen) nach Kuweit gebracht. Ihm droht nun ein Militärgericht, aber wenn man sich die bisherigen Urteile dieser Gerichte ansieht, braucht er sich davor nicht allzu sehr zu fürchten.
Jedenfalls war diese Entführung des Soldaten nach Kuweit für den afghanischen Präsidenten Karsai jetzt der Anlass, von allen NATO-Soldaten zu fordern, fortan in ihren Kasernen zu bleiben und schneller aus Afghanistan abzuziehen als zunächst geplant.
Man sieht, die Irak-Geschichte widerholt sich jetzt in Afghanistan.
Und da waren hier im Forum tatsächlich welche, die gesagt haben, dass der Unterschied zwischen einer Diktatur vom Typ Saddam und einer Demokratie darin bestünde, dass in einer Demokratie die Verbrecher zur Rechenschaft gezogen würden und deswegen der Einmarsch in den Irak auch ohne die angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddams nötig war, einfach weil damit ein Unrechtregime beseitigt wurde.
Angesichts der Tatsachen, die jetzt nach und nach herauskommen, bin ich geneigt zu sagen: Das waren alles nur Ausreden, um Amerikaner zu schützen – sie haben uns schließlich vom Hitler befreit und die Demokratie gebracht. Was sie dabei vergessen: Sie haben Irak und Afghanistan keine Demokratie, sondern nur Krieg und Verderben gebracht. Sie haben bzw. werden die beiden Länder in einem schlimmeren Zustand verlassen als sie sie vorgefunden haben.
Im Dezember waren die letzten US-Truppen aus dem Land abgezogen worden. Eine weitere Stationierung war daran gescheitert, dass Bagdad den US-Soldaten nicht länger Schutz vor Strafverfolgung gewähren wollte.
Und in der Tat ist die Praxis der Amerikaner, Soldaten zu Verantwortung zu ziehen, die sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, nichts anderes als katastrophal zu nennen. Im gleichen Artikel wird dazu Folgendes gesagt:
Stundenlang waren US-Soldaten am 19. November 2005 durch die irakische Stadt Haditha gezogen und hatten auf unbewaffnete Bewohner gefeuert. 24 Menschen starben, darunter zehn Frauen und Kinder. Nun ist die juristische Aufarbeitung eines der schwersten Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak beendet - und auch dem letzten der ursprünglich acht beschuldigten Soldaten bleibt eine Gefängnisstrafe erspart.
[…]
Gegen sieben andere wegen des Massakers beschuldigte Soldaten waren die Strafverfahren in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen eingestellt worden.
Nach der zwischen Anklage und Verteidigung geschlossenen Vereinbarung hatten Wuterich ohnehin nur maximal drei Monate Gefängnis gedroht. Bei der Verkündung des Strafmaßes am Dienstag degradierte das Militärgericht den Soldaten zum einfachen Gefreiten. Gehaltseinbußen wurden aber nicht gegen den 31-Jährigen verhängt. Das Gericht führte als mildernden Umstand Wuterichs Situation als alleinerziehender Vater von drei Töchtern an.
Ich habe nichts dagegen, wenn die Amerikaner solche Verfahren an sich ziehen, aber wenn dann Urteile herauskommen, die Freisprüchen gleichen, dann bleibt jeder Glaube an einen Rechtsstaat auf der Strecke.
Jetzt haben USA auch den kürzlich in Afghanistan amoklaufenden Soldaten (16 tote Zivilisten, darunter 9 Kinder und 3 Frauen) nach Kuweit gebracht. Ihm droht nun ein Militärgericht, aber wenn man sich die bisherigen Urteile dieser Gerichte ansieht, braucht er sich davor nicht allzu sehr zu fürchten.
Jedenfalls war diese Entführung des Soldaten nach Kuweit für den afghanischen Präsidenten Karsai jetzt der Anlass, von allen NATO-Soldaten zu fordern, fortan in ihren Kasernen zu bleiben und schneller aus Afghanistan abzuziehen als zunächst geplant.
Man sieht, die Irak-Geschichte widerholt sich jetzt in Afghanistan.
Und da waren hier im Forum tatsächlich welche, die gesagt haben, dass der Unterschied zwischen einer Diktatur vom Typ Saddam und einer Demokratie darin bestünde, dass in einer Demokratie die Verbrecher zur Rechenschaft gezogen würden und deswegen der Einmarsch in den Irak auch ohne die angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddams nötig war, einfach weil damit ein Unrechtregime beseitigt wurde.
Angesichts der Tatsachen, die jetzt nach und nach herauskommen, bin ich geneigt zu sagen: Das waren alles nur Ausreden, um Amerikaner zu schützen – sie haben uns schließlich vom Hitler befreit und die Demokratie gebracht. Was sie dabei vergessen: Sie haben Irak und Afghanistan keine Demokratie, sondern nur Krieg und Verderben gebracht. Sie haben bzw. werden die beiden Länder in einem schlimmeren Zustand verlassen als sie sie vorgefunden haben.