Frage zum Thema Korrekturlesen

Meine deutschen Texte korrigiert meine Nun-Gattin, wenn ich die notwendige Geduld mitbringe, auf ihre Korrekturen einige Zeit zu warten, was nicht immer der Fall ist - fuer meine englischen Texte habe ich drei Leute am Start, von denen zwei erstklassige (veroeffentlichte) Autoren sind, die nicht nur Grammatik und Rechtschreibung unter die Lupe nehmen, sondern auch recht detailliert die Struktur und logische Konsistenz untersuchen und mich gegebenenfalls auf Unklarheiten aufmerksam machen - was ich persoenlich als wichtiger empfinde, als kleinere Fehler der erstgenannten Kategorien.

Gefunden habe ich diese in dem Editor-Thread auf der englischen Seite - ich hatte einige Zeit mal versucht hier auf der deutschen Seite einen aehnlichen monatlichen Thread mit verfuegbaren Redakteuren am Laufen zu erhalten, aber die Resonanz war einfach zu schwach, vermutlich weil sich zu der Zeit recht wenige Autoren hier im Forum herumtrieben.

Danke plusquamperfekt, danach hatte ich gefragt. Ich lese heraus, dass du also letztlich deine deutschen Texte mangels Korrekturleser, von deiner Frau einmal abgesehen, so wie ich ohne Gegenprüfung veröffentlichst. Kannst du, verglichen mit deinen englischen Texten, einen Unterschied in der Leserresonanz feststellen? Mit anderen Worten, bringt das Korrekturlesen spürbar etwas für den Leser?
 
Danke plusquamperfekt, danach hatte ich gefragt. Ich lese heraus, dass du also letztlich deine deutschen Texte mangels Korrekturleser, von deiner Frau einmal abgesehen, so wie ich ohne Gegenprüfung veröffentlichst. Kannst du, verglichen mit deinen englischen Texten, einen Unterschied in der Leserresonanz feststellen? Mit anderen Worten, bringt das Korrekturlesen spürbar etwas für den Leser?

Ja, ich glaube schon - die Korrekturleser sind ja die ersten Leser - wenn sie z.B. Verstaendnisprobleme an einigen Stellen haben, wird das eventuell vielen anderen aehnlich gehen - mein Lieblingsredakteur weist mich immer wieder auf die Notwendigkeit hin, Lesern nicht zu viel Mitdenken zuzumuten - was uns als Autoren, die ja den Ablauf exakt vor Augen haben, oft als ueberfluessige Hinweise erscheinen mag, ist eventuell fuer die Leser ohne diese echte Arbeit - und es soll ja ein Genuss sein... Des weiteren schleichen sich bei mir persoenlich immer mal wieder amerikanische Formulierungen ein, die nicht zu dem sonstigen Queensenglisch passen - da diese regelmaessig auf diese Weise eliminiert werden, werde ich oft von Mitautoren und Lesern als Brite angesehen - was dann Identifikationsmoeglichkeiten schafft, die ansonsten so nicht gegeben waeren. Das ist so natuerlich nicht uebertragbar, aber ich denke doch, dass die korrigierten Versionen einiger deutscher Texte deutlich besser zu lesen sind, als die zum Teil recht abenteuerlich formulierten Originale.
 
Last edited by a moderator:
Das ist so natuerlich nicht uebertragbar, aber ich denke doch, dass die korrigierten Versionen einiger deutscher Texte deutlich besser zu lesen sind, als die zum Teil recht abenteuerlich formulierten Originale.

Ich hätte dabei schon etwas die Befürchtung, dass am Ende nicht mehr ich zu lesen bin, sondern der Korrekturleser. Vielleicht sollte ich es einfach mal versuchen.
 
Lach! Ertappt. Ja, lernfaul bin ich zweifellos. ;)

Danke, dass du es nicht persönlich genommen hast. Es war mehr allgemein gemeint.

Ich hätte dabei schon etwas die Befürchtung, dass am Ende nicht mehr ich zu lesen bin, sondern der Korrekturleser. Vielleicht sollte ich es einfach mal versuchen.

Ich denke, ich ahne, wieso du das befürchtest.
Ich kann dir aber versichern, dass diese Gefahr kaum besteht.
Meistens bekommst du deinen Originaltext gespickt mit vielen Anmerkungen in anderer Farbe zurück. Da sind zwar Formulierungsvorschläge dabei, aber oftmals geht es mehr um unklare Punkte und dergleichen.
Außerdem sind es oftmals dann doch relativ wenig Anmerkungen im Vergleich mit der Textmenge. War zumindest meine Erfahrung.
Und was ich auch interessant finde: Die Formulierungsvorschläge von Autorenkollegen entsprechen oftmals dem in der Geschichte verwendeten Sprachstil (also deinem Stil).
Grund dafür ist vermutlich, dass der Autoren-Betaleser sind leichter auf deinen Stil einlassen kann (wir experimentieren ja alle gerne mal stilistisch) und aus dieser eingetauchten Sichtweise heraus ganz automatisch ähnlich wie der Originalautor selbst formuliert.

Also: Ja. Probiers mal aus.
 
Dusty68 said:
Wenn es nun aber immer vom Einzelfall abhängt, dann können generelle Forderungen, wie du sie erhoben hast, nur schwerlich zum Tragen kommen.
Nein, die Forderung, aus einem Text das Beste zu machen, gilt generell. Ich wies lediglich daraufhin, dass die Frage danach, zu welchem Zeitpunkt T tatsächlich aus einem Text Y das Beste gemacht worden ist, nur im Einzelfall X beantwortet werden kann.

Dusty68 said:
Ich halte das ehrlich gesagt für Wortspielereien. Nur die wenigsten "beherrschen" das Werkzeug Sprache dermaßen schlecht, dass jeder Versuch des Schreibens schon sinnlos sein würde. Ein guter Geschichten-Erzähler beherrscht nicht die Sprache, sondern er versteht sich die Sprache nutzbar zu machen.
Das kannst du halten, wie du willst. Dass dir mein Argument nicht in den Kram passt, ändert jedoch nichts daran, dass es schlüssig ist.

Außerdem vermengst du hier Äpfel und Birnen: Zuvor war nirgends die Rede von "gut". Wenn du jetzt von "guten Autoren" reden willst, dann bedarf es erst einmal deinerseits einer Bestimmung dieses Begriffs. Wenn ein guter Autor in deinen Augen auch fesselnd erzählt und phantasievoll Sexszenen schildert, dann gilt jedenfalls mein Argument auch für ihn: Dass er sein Werkzeug (Sprache) grundlegend beherrscht, ist dann eine notwendige Bedingung dafür, dass er ein guter Autor ist.

Dusty68 said:
Weißt du, der Begriff "beherrschen" ist mir bezogen auf die Sprache schon zu grobschlächtig. Das klingt so nach Zwang und etwas in einen vorgegebenen Rahmen pressen. Die kreative Freiheit mit der Sprache zu spielen, damit zu experimentieren, währen verstellt. Sprache unterliegt keiner festen Formel, sondern ist ständigem Wandel unterzogen.
Weißt du, Syntax etc. bilden einen "vorgegebenen Rahmen". Wer eine Sprache sprechen möchte, der kommt nicht an ihrer Grammatik vorbei, denn die gibt der Sprache ihre grundlegende Form. Ich möchte mit einem entgegengesetzen Bild antworten: Erst der Rahmen (Grammatik), weil er Halt bietet, gibt die Möglichkeit zur sprachlichen Kreativität, denn haltlose Experimente wären schlichtweg unverständlich, sinnlos oder im besten Fall dada.

Und was du mit dem "ständigen Wandel" meinst, ist unsinnig: Wortbedeutungen und -verwendungen und erst Recht nicht die Grammatik wandeln sich "ständig" (also permanent). Wäre dem so, dann könnten wir gar nicht uns einander verständlich machen, weil der Andere nicht wüsste, welche Bedeutungen sein Gegenüber den Worten beigibt. Wir gebrauchen die Sprache fortwährend. Und ab und an verändern sich Kleinigkeiten, die nach einer gewissen Zeit in der Summe zu mehr als Kleinigkeiten werden, aber bis diese Summen erreicht sind, ist es ein langwieriger, sukzessiver Prozess und keine "permanent" erfolgende Wandlung.

Dusty68 said:
Grundlagen kennen wir von den Naturwissenschaften. Dort gibt es eherne Gesetze. Die Sprache hingegen ist wandelbar und durchaus in Frage zu stellen. Was ich sagen will ist, dass ein guter Erzähler durchaus auch sprachliche Mängel haben kann. Inwieweit diese zu tolerieren sind ... das hängt vom Einzelfall ab (siehe wiederum oben).
Zum Wandel: siehe oben. Zum Rest ("guter Erzähler"): ebenfalls siehe oben. Außerdem: Sein Werkzeug grundlegend zu beherrschen, schließt keinesfalls Mängel aus: deswegen ist es ja auch "nur" eine grundlegende Beherrschung.

Du hast also mein Argument nirgends angegriffen.

Kojote said:
Dafür hat er in einem seiner Posts so häufig die Wortkombination 'grundlegende Beherrschung' verwendet, dass der Text völlig unleserlich wurde. Man konnte sich kaum darauf konzentrieren und ist im Grunde nur von eine Nennung des Begriffes zur nächsten gestolpert.
Das liegt dann schlicht an fehlender Konzentration des Lesers: Die Begrifflichkeiten einheitlich zu verwenden führt nämlich nur zu leichterem Verständnis, da an jedem Punkt klar ist, von welchem Gegenstand die Rede ist (in meinem Beitrag war's eben ein und derselbe).
 
Last edited:
Das liegt vielleicht daran, dass ich nicht im Krieg bin.
Nein, und auch nicht vielleicht. Es liegt schlichtweg daran, dass du nicht diskutiert hast, was sich u.a. darin zeigt, dass du kein Gegenargument formuliert hast.

Du hast schlichtweg deinen Befindlichkeiten Luft gemacht.

Diese Ausrede kannte ich noch nicht, aber sie passt ganz gut zu dir.
Immer noch besser, als mit zwei Fake-Nicks unterwegs zu sein und mir selbst Zuspruch zu geben.
 
Er empört sich eigentlich immer über irgend etwas, Dusty.
Und wenn er nicht gerade mit Empörung beschäfigt ist, benutz er nicht-existente Indizien um nicht-existente Verschwörungen aufzudecken oder zettelt anderweitig Streit an.

AJ hat sicherlich einiges zu sagen, dass interessant ist. Aber er verpackt es immer so dermaßen ungeschickt, dass man sich angegriffen fühlen muss. Und natürlich muss bei ihm auch immer alles schwarz oder weiß sein. Grauzonen haben in seinem Kopf keinen Platz.

Und wenn das alles nicht hilft, dann ist sein gegenüber einfach ein 'Bullshiter'.

Du siehst: Argumentationen mit AJ machen nur bedingt Sinn, weil er in einer Welt lebt, in der er immer gewinnt.
Es ist also das Beste den Rahm seiner Aussagen (die eindeutig vorhandenen, inhaltlich sinnvollen Bruchstücke) abzuschöpfen und den Rest zu igorieren. Spätestens ab seiner zweiten Antwort zu einem Thema ist er voll im Troll-Modus und es kommt nur extrem selten noch etwas Brauchbares.
 
Früher hat man sich gefragt: wo kommt bei so einem Menschen soviel Hass her ? Was ist mit ihm passiert, dass er glaubt, sich an der ganzen Welt rächen zu müssen ? Ich meine, Auden macht ja nicht einmal das mindeste, was selbst so ein Troll wie leonardo macht: sich Freunde oder Verbündete suchen.

Naja, aber sich um andere, schwächere zu kümmern ist uncool geworden, sie zu flamen ist heute wohl Standard. Kling ich jetzt wie ein alter Sack ? Mag sein, aber ich schäm mich nicht dafür.
 
Und wie bedeutungsleer muss das eigene Leben sein, wenn man in Forumposts und User so viel "Tiefe" hineinlegt, wie PT (alias) Kojote & Co. es tun.

Viel Liebe Euch!
 
Hi Dusty

Sorry für die späte Antwort, aber jetzt habe ich mal wieder ein bisschen Zeit.

Es könnte natürlich auch sein, dass jemand einfach Talent hat und die Leser die Rechtschreibschwächen wegen des spannenden Handlungsbogen nachsehen. Was die Rechtschreibung angeht helfen die gängigen Textverarbeitungsprogramme und das Internet als schnelle Nachschlage-Quelle schon enorm.

Natürlich. Keiner liest hier eine Geschichte um sich für sein Germanistik Studium vorzubereiten.
Nach meiner Erfahrung, ist die auffallend schlechte Grammatik halt überwiegend bei den völlig langweiligen Storys zu finden.
Hier ist m. E. dann auch Hopfen und Malz verloren. Einzige Ausnahme: Der Autor bitte im Forum um konstruktive Kritik und/ oder Hilfe. Mit etwas Mühe und Fleiß, ist sehr viel zu erreichen.
Ich nenne das bei mir „Quantensprünge“. Gerade im Bereich „Schreibanfänger“ zu „Fortgeschrittener“ sind oft erhebliche Steigerungen auszumachen.


Ich denke es kommt darauf an, was man sucht. Große Literatur würde ich tatsächlich nur bedingt im Erotik-Genre suchen. Dafür aber ausgefallene Unterhaltung um so eher.

Sehe ich auch so. Ich muss immer schmunzeln, wenn in Kommentare „große Literatur“ erwähnt wird. Wow ! Man kennt Kafka oder Simmel.
Auch wenn ich mich jetzt als doof oute – ich stehe mehr auf Belletristik und lese gerne Sachbücher.

Klar, es gibt da auch Schund. Aber viele Texte haben jenseits der schreib-handwerklichen Schwächen ganz skandalöse (und ebenso phantasievolle) Handlungen zu bieten, die man eben nur hier finden kann.

Das sehe ich gerade umgekehrt. Es gibt im Erotikbereich auch mal was richtig Gutes.
Einige meiner Autorenfreunde haben übrigens mit dem Schreiben begonnen, weil Geschichten mit ihrem „Fetisch“ so schlecht waren … und sie dachten, „Das kann ich besser“.

Ich nehme an, du bist eine Frau. Ich meine das nicht abwertend. Aber ich glaube, dass die Erwartungshaltung an Sex im allgemeinen und erotischer Literatur im besonderen sehr geschlechterspezifisch sind. Das ist ja aus der Pornoindustrie hinlänglich bekannt. Ich will jetzt sicherlich keine Lanze für niveaulosen Porno brechen, aber jede Unterhaltung hat ihre Zielgruppe. Zugegeben, Männer sind da wohl mehrheitlich einfacher zu begeistern ;) .

*loool*
Oh danke *zwinker*
Und ja, und damit triffst du auch den Nagel auf den Kopf. Ich schätze den männlichen Anteil, der hier oder bei Sevac liest, auf über 90 Prozent.
Das ist sehr schade, weil als weiblicher Autor hast man da kaum eine Chance, „oben“ mitzumischen. Außer Frau verbiegt sich und schreibt für die Quote,
Das lehne ich aber ab. Dazu kommt bei mir noch, dass ich mehr auf Erotik stehe, und meine Sexpassagen nicht „die“ Bilder zeigen sollen, sondern das Kopfkino ansprechen.
Somit sind Internetplattformen eindeutig die falsche Zielgruppe für mich.

Nicht das ich mich jetzt outen will. Aber eine Einhandstory muss nicht zwangsläufig schlecht sein. Es wäre vielmehr gut, wenn sowohl die Einhandleser als auch die Anspruchsvollen sich angesprochen fühlen.

Ich hatte bewusst den Begriff „Einhandstory“ in Anführungszeichen gesetzt. Ich finde das ganz lustig, weil sich dadurch ein gewisser Stil gut definieren lässt. Ich würde mir aber nie anmaßen, Freunde dieses Stils zu beleidigen, oder für primitiv zu halten. Jedem das seine.

Ein besonderes Qualitätsmerkmal möchte ich aber noch nennen. Das fehlte mir bei dir. Und zwar ist es die Anregung. Eine gute Geschichte bringt für mich das Kopfkino so in Bewegung, dass man etwas von der entfachten Phantasie mit hinüber ins richtige (Sex-)Leben nehmen kann.

Ich vermute mal, du beziehst dich auf mein Posting, und nicht auf meine Geschichten.
Was du als „besonderes Qualitätsmerkmal“ bezeichnest, ist für mich DAS Qualitätsmerkmal schlechthin.

Bei deinem Posting lese ich heraus, das du auf „dem Sprung“ bist. Du machst dir Gedanken, und das ist gut. Vielleicht noch ein Tipp –den eigenen Text laut zu lesen ist zwar etwas komisch, hilft aber. Wenn du ihn zusätzlich noch ausdruckst, und „auf Papier“ liest, fallen dir garantier einige übersehene Flüchtigkeitsfehler auf.
Allerdings nur diese – meine eklatanten Schwächen wie Groß- und Kleinschreibung, oder wann ein Wort zusammen oder getrennt geschrieben werden muss, findet man dadurch auch nicht heraus.

Deine Frage nach der Leserresonanz kann ich nicht beantworten. Man muss ja schon Froh sein, wenn man 10 Kommentare bekommt. Ich kann nur sagen, das ich schon einige Mails bekommen habe, wo Leser meine „Weiterentwicklung“ bemerkt haben.
Das freut mich natürlich sehr und spornt mich auch an, mein neues Ziel (ein „richtiges“ Buch“ herauszubringen) zu verfolgen.

LG Mondstern
 
Hier gibts nur eine Forderung zu erfüllen!

Nein, die Forderung, aus einem Text das Beste zu machen, gilt generell. Ich wies lediglich daraufhin, dass die Frage danach, zu welchem Zeitpunkt T tatsächlich aus einem Text Y das Beste gemacht worden ist, nur im Einzelfall X beantwortet werden kann.


Das kannst du halten, wie du willst. Dass dir mein Argument nicht in den Kram passt, ändert jedoch nichts daran, dass es schlüssig ist.

Außerdem vermengst du hier Äpfel und Birnen: Zuvor war nirgends die Rede von "gut". Wenn du jetzt von "guten Autoren" reden willst, dann bedarf es erst einmal deinerseits einer Bestimmung dieses Begriffs. Wenn ein guter Autor in deinen Augen auch fesselnd erzählt und phantasievoll Sexszenen schildert, dann gilt jedenfalls mein Argument auch für ihn: Dass er sein Werkzeug (Sprache) grundlegend beherrscht, ist dann eine notwendige Bedingung dafür, dass er ein guter Autor ist.


Weißt du, Syntax etc. bilden einen "vorgegebenen Rahmen". Wer eine Sprache sprechen möchte, der kommt nicht an ihrer Grammatik vorbei, denn die gibt der Sprache ihre grundlegende Form. Ich möchte mit einem entgegengesetzen Bild antworten: Erst der Rahmen (Grammatik), weil er Halt bietet, gibt die Möglichkeit zur sprachlichen Kreativität, denn haltlose Experimente wären schlichtweg unverständlich, sinnlos oder im besten Fall dada.

Und was du mit dem "ständigen Wandel" meinst, ist unsinnig: Wortbedeutungen und -verwendungen und erst Recht nicht die Grammatik wandeln sich "ständig" (also permanent). Wäre dem so, dann könnten wir gar nicht uns einander verständlich machen, weil der Andere nicht wüsste, welche Bedeutungen sein Gegenüber den Worten beigibt. Wir gebrauchen die Sprache fortwährend. Und ab und an verändern sich Kleinigkeiten, die nach einer gewissen Zeit in der Summe zu mehr als Kleinigkeiten werden, aber bis diese Summen erreicht sind, ist es ein langwieriger, sukzessiver Prozess und keine "permanent" erfolgende Wandlung.


Zum Wandel: siehe oben. Zum Rest ("guter Erzähler"): ebenfalls siehe oben. Außerdem: Sein Werkzeug grundlegend zu beherrschen, schließt keinesfalls Mängel aus: deswegen ist es ja auch "nur" eine grundlegende Beherrschung.

Du hast also mein Argument nirgends angegriffen.


Das liegt dann schlicht an fehlender Konzentration des Lesers: Die Begrifflichkeiten einheitlich zu verwenden führt nämlich nur zu leichterem Verständnis, da an jedem Punkt klar ist, von welchem Gegenstand die Rede ist (in meinem Beitrag war's eben ein und derselbe).

"Die Forderung, aus einem Text das Beste zu machen, gilt generell." ("Auden James")

Lieber AJ,
bei LIT gibts nur eine Forderung zu erfüllen: gut zu UNTERHALTEN!

Das gilt f Stories+Kommentare.

Erstes+einziges Gesetz des Schreibens: Du sollst deinen Leser NICHT LANGWEILEN!!!
LIT-RANICKI"rosi" (Johannes)
Ps: Und fr gute Unterhaltung brauchts nicht unbedingt Perfektion. Die kann dabei sogar hinderlich sein.
AJ, du bist der typische "Homo Faber" (Max Frisch); der typische "Homo Technicus."
 
Hallo Mondstern

Sorry für die späte Antwort, aber jetzt habe ich mal wieder ein bisschen Zeit.

Keine Sorge. Zeit muss man sich nicht nur nehmen können, sondern auch mal gewähren. Im übrigen ist dieser Satz eine ungewöhnlich höfliche Einleitung für ein Posting hier. :)

Auch wenn ich mich jetzt als doof oute – ich stehe mehr auf Belletristik und lese gerne Sachbücher.

Lach ... also ich lese auch sehr gerne Zeitung. Keine Ahnung ob das doof ist. Vermutlich eher nicht.

Das sehe ich gerade umgekehrt. Es gibt im Erotikbereich auch mal was richtig Gutes.
Einige meiner Autorenfreunde haben übrigens mit dem Schreiben begonnen, weil Geschichten mit ihrem „Fetisch“ so schlecht waren … und sie dachten, „Das kann ich besser“.

Den Satz, auf den du dich bezogen hast, habe ich aus der Perspektive des Mannes geschrieben.

*loool*
Oh danke *zwinker*
Und ja, und damit triffst du auch den Nagel auf den Kopf. Ich schätze den männlichen Anteil, der hier oder bei Sevac liest, auf über 90 Prozent.
Das ist sehr schade, weil als weiblicher Autor hast man da kaum eine Chance, „oben“ mitzumischen. Außer Frau verbiegt sich und schreibt für die Quote,
Das lehne ich aber ab. Dazu kommt bei mir noch, dass ich mehr auf Erotik stehe, und meine Sexpassagen nicht „die“ Bilder zeigen sollen, sondern das Kopfkino ansprechen.
Somit sind Internetplattformen eindeutig die falsche Zielgruppe für mich.

Das sehr ich nun wiederum anders. Warum solltest du, nehmen wir mal an deine Zahlenspiele stimmen, nicht zumindest für die 10 Prozent schreiben sollen? Ich unterhalte mich beim Schreiben in erster Linie selber. Ich schreibe, weil es mir Spass macht und weil es meinen Intellekt herausfordert. Mit "Schreiben" meine ich hier das Schreiben allgemein. "Erotik" oder "Sex", je nach Betrachter, schreibe ich aus den zuvor genannten zwei Gründen UND weil es mein eigenes Kopfkino stimuliert.

Das mit dem "Schreiben für die Quote" finde ich wirklich sehr originell ausgedrückt. Du hast Sinn für Humor.

Ich hatte bewusst den Begriff „Einhandstory“ in Anführungszeichen gesetzt. Ich finde das ganz lustig, weil sich dadurch ein gewisser Stil gut definieren lässt. Ich würde mir aber nie anmaßen, Freunde dieses Stils zu beleidigen, oder für primitiv zu halten. Jedem das seine.

Das habe ich auch nicht als Beleidigung aufgefasst. Ich wollte nur unterstreichen, dass Erotik ja in der Tat anregen soll. Bei Einhandstories (ich muss eigentlich immer beim Schreiben dieses Wortes lachen) ist dieses Ziel ziemlich schnörkellos und ohne Umwege erreicht - zumindest was Männer angeht.

Ich vermute mal, du beziehst dich auf mein Posting, und nicht auf meine Geschichten.
Was du als „besonderes Qualitätsmerkmal“ bezeichnest, ist für mich DAS Qualitätsmerkmal schlechthin.

Natürlich aufs Posting! Und ich sehe, wir sind hier einer Meinung.

Gruß

Dusty

PS: Alles Gute für dein Buchprojekt!
 
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