Geschichten-Kritik: Die Referendarin

swriter

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Feb 19, 2013
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Warum erneut eine meiner Geschichten?

Weil in einem anderen Thread die Frage aufkam, ob Männer lesbische Geschichten schreiben können.
Weil diese Geschichte mit 4,70 bewertet ist und damit meine beliebteste Lesbengeschichte darstellt.
Weil sich sonst niemand anbietet.

https://german.literotica.com/s/die-referendarin-1

Wer Zeit und Lust hat, kann ja mal reinschauen und ein Feedback hinterlassen. Sind auch nur eineinhalb LIT-Seiten.

swriter
 
Mir hat die Geschichte gut gefallen. Der Kniff mit der "Geschichte in der Geschichte" trägt natürlich das seinige bei, dem Leser die Geschichte schmackhaft zu machen. Wie es bei so kurzen Geschichten unvermeidlich ist, kommt kein Tiefgang zustande, aber das stört hier keineswegs: Die Protagonistinnen sind durch ihre jeweiligen Rollen sauber voneinander abgegrenzt und die Gefühlswelten erschliessen sich aus der Handlung.

Ich weiss nicht, ob eine Frau "Mösenduft" geschrieben hätte.

Beim Lesen lief in meinem Kopf ständig die ursprüngliche Version von "Don't stand so close to me" von "The Police"...

Liebe Grüsse

Djinn
 
ja, ein paar Formulierungen scheinen mir auch aus der Gaussverteilung weiblicher Standardformulierungen zu fallen. Die Geschcihte war aber nett zu lesen heute früh im Zug. War eine nette Abwechslung zu Thariot's 'Yellowstone' und die Länge passte perfekt auf die Reststrecke ;-)
 
Eine Geschichte um ein lesbisches Pärchen, und auch noch in lesbarer Länge - kommt ja wie gerufen :)

Mir gefällt sie gut, und das hohe Rating hat sie ganz bestimmt verdient. Was die Kritik angeht, bekommen wir ja dankenswerter Weise ein paar Tips:

"Es kommt bei so einem Text ja nicht auf die Rechtschreibung an..." Sehr subtil ;) Wobei ich inhaltlich ganz bei dir bin. Es ist nur etwas schade, ich habe nämlich endlich welche gefunden, anstatt sie immer nur zu machen. Aber egal, zum Wesentlichen, zur Geschichte.

Wenn ich sage, dass ich die Geschichte mag, dann wird das vor allem durch die Handlung selbst getragen: Ich mag die Idee, die Doppelbödigkeit mit dem Bezug zu Literotica, die Art und Weise, wie eine der Hauptfigungen zu einer von uns gemacht wird, und die verschiedenen Ebenen, die das ermöglicht. Das ist einfach klug gemacht, und die Möglichkeiten dieses Ansatzes werden auch voll genutzt, zum Beispiel in der kleinen Botschaft an die Kritiker.

Ansonsten braucht die Geschichte nicht viel, Charakterzeichnung oder langatmige Beschreibungen der äußeren Erscheinung fehlen, ohne dass ich sie vermisse.

Wenn ich etwas kritisieren soll, ist es weniger der Plot. Die Geschiche holt mich im Kopf zu 100% ab, aber Stimmung und Sprache sind für mich nicht ganz auf dem gleichen hohen Niveau - wobei gerade das natürlich maximal subjektiv ist. Ich such mal ein paar Beispiele und führe das noch aus.
 
Zunächst einmal danke ich für eurer Feedback.

Als ich seinerzeit die Geschichte begonnen habe, war da die Idee, dass eine junge Frau ihrer Lehrerin ihre erotischen Geschichten zukommen lässt, um Feedback zu erhalten. Bereits am Anfang hatte ich geplant, den Bezug zu Literotica herzustellen. Der Twist mit der Geschichte in der Geschichte, hat sich spontan beim Schreiben ergeben. So etwas plane ich meistens nicht im voraus, das ergibt sich irgendwie. War dann wohl nicht die schlechteste Idee.

Dass ich einen Bezug zu Literotica hergestellt habe, ist keine neue Idee. Ich habe das bei früheren Geschichten bereits gemacht.

Bruder erfährt durch Zufall, dass seine Schwester seine Literotica-Geschichten liest.
Tochter erwischt die Mutter beim Schreiben erotischer Texte für unsere Plattform.
Frau empfiehlt ihrer Schwester Literotica-Geschichten, mit denen sie sich regelmäßig in Stimmung bringt.
Leserin besucht Lieblingsautorin und deren Familie, deren Erlebnisse auf Literotica (angeblich) beschrieben werden.

Falls das jemand lesen möchte, kann ich ja die Links zur Verfügung stellen.


"aber Stimmung und Sprache sind für mich nicht ganz auf dem gleichen hohen Niveau" (Phlegeton).

Dann solltest du mal meine Texte lesen, die ich 2013 veröffentlicht habe. ;)

Dass es sprachlich immer besser geht, steht ja außer Frage. Ich kann ja nur das zu Papier bringen, was mir möglich ist. Ich schreibe heute besser als vor zehn Jahren, vielleicht bin ich in fünf Jahren besser als heute - eher unwahrscheinlich.

Mich nerven Kommentare, die Geschichten auf einzelne Sätze reduzieren, die vermeintlich nicht gelungen sind. Da wird dann ein Wort oder eine Formulierung hochgehalten und gerufen: "Seht her, der swriter kann nicht schreiben" - ohne auch nur mit einem Wort auf die Geschichte selber einzugehen. Was nicht bedeutet, dass ich mir über angesprochene Textschwächen keine Gedanken machen würde.

Also @Phlegeton - nur her mit dem, was dir die Stimmung verhagelt hat. ;)


Erkennt man, dass die Geschichte von einem Mann geschrieben wurde? Was hätte eine erfahrene Autorin aus dem Text machen können, wenn sie sich 1 zu 1 an der vorgegebenen Handlung gehalten hätte? Mehr Gefühl? Wäre die Annäherung anders abgelaufen, die Sexszene vollkommen anders strukturiert gewesen?

swriter
 
Also zur Einordnung: Von "verhagelt" kann hier nicht die Rede sein. Du holst m. E. noch nicht alles aus einer wirklich guten Idee raus, was ich gerade deshalb schade finde, als ich die Idee an sich, den Plot und die Handling für die weitaus größere Herausforderung halte.

Wenn ich etwas brauche, um meinen Eindruck zu beschreiben, liegt es an zwei Punkten:
Erstens, das ist super schwierig, weil nebulös. Hier geht es nicht um einen Tippfehler, der da ist oder nicht, das enthält eine Wertung. Und tatsächlich kann ich es kaum anders beschreiben, als eine andere Formulierung daneben zu stellen. Und das geht genau in die Richtung, die eher nervt: Es klingt oberlehrerhaft, im Sinne von: so hättest du das besser mal geschrieben.
Zweitens, es ist subjektiv. Jeder hat seinen eigenen Stil, entscheidet sich, andere Dinge zu betonen, ohne dass ich das einem objektivierbaren besser oder schlechter zuordnen könnte.

Das alles vorneweg gesagt, meine Meinung ohne Anspruch auf die letzte Wahrheit:

Der Plot dominiert die Geschichte, das ist alles sehr handlungsbasiert, mehr auf den physischen Ablauf als auf das innere Erleben ausgerichtet. Ist ja auch ok, der Plot ist gut, aber ich möchte emotional - meinetwegen sentimental - mehr mitgenommen werden. Und über das Seelenleben der beiden Hauptdarstellerinnen erfahren wir wenig, obwohl es dafür viele Ansätze gibt. Die Schülerin scheint eher isoliert - du beschreibst sie als unscheinbar, zu Hause kann sie über ihre Geschichte nicht reden („Zu Hause kann ich die nicht rumzeigen."- den Satz fand ich irgendwie gut, frag mich nicht, warum) und bezüglich ihrer Sexualität ist sie sich unsicher. Vielleicht macht sie das alles nur, weil sie immer schon den kleinen Crush auf ihre heiße Referandarin hatte? Sie heimlich hofft, dass es in diese Richtung geht, sich aber nicht traut, es zu sagen? Das hätte ich gern gewussst. Bei der Referendarin auch: Ein bisschen mehr Blick hinter die Kulissen: Sie weiß, das ist nicht ok, was sie da gerade macht. Ein bisschen Kampf mit sich selbst - und sehr viel pure Lust auf die knackige kleine Schülerin, die sich hier auf dem Präsentierteller anbietet.

Nicht voll mitgenommen hat mich auch der sexuelle Ablauf, und ich glaube, das liegt an den Dialogen. Auf der ersten Lit-Seite finde ich sie sehr gelungen, die Art, wie sie eingebettet sind: Mal die direkte Abfolge, Rede und Gegenrede

„Ich habe deine zweite Geschichte gelesen."

„Und?"


dann Überleitungen und erzählerische Beschreibung:

Tina antwortete mit einem Lächeln. „War genauso geil wie die Erste."

Sarah blickte verschämt zu Boden, freute sich aber sichtlich.

„Hast du Lust, heute Nachmittag erneut vorbeizukommen? Wir könnten uns unterhalten."


Das liest sich gut, und klingt auch ziemlich lebensecht.

Wenn sich die Dinge zuspitzen, fallen mir zwei Dinge auf. Viel Lautmalerei und Interjektionen:

„Oooooaaaah ... Geil."
„Oh ja... Mmmmmmh."
"Jetzt, jaaaaa!"

Ein paar Sätze wie

"Oh, das machst du so gut"
"Komm, steck mir deinen Finger rein."
"Ja, besorge es mir"

Das klingt etwas nach Porno, wenn ich ehrlich bin. Das hält die Stimmung nicht, die du bis dahin aufbaust. Wie ich das selber lösen würde, weiß ich nicht - weniger Dialog, mehr Beschreibung? Indirekter bleiben? Keine Ahnung.

Und zu der Frage, ob ich hier eher eine Frau oder einen Kerl als Autor vermuten würde: Intuitiv bin ich bei Kerl, aber ich wusste es ja auch schon vorher, bin also nicht mehr objektiv. Der Punkt ist, ich denke, du versuchst auch nicht, wie eine Frau zu wirken, oder dir einen spezifisch weiblichen Blickwinkel oder Stil zu eigen zu machen. Was absolut ok ist. Das ist für mich die Männerversion von lesbischem Sex und darin völlig legitim, genauso, wie ein Frau eine weibliche Version von männlichem Sex schreiben kann und darf. Aber dazu sage ich noch was im anderen Thread.
 
Last edited:
Und über das Seelenleben der beiden Hauptdarstellerinnen erfahren wir wenig, obwohl es dafür viele Ansätze gibt. Die Schülerin scheint eher isoliert - du beschreibst sie als unscheinbar, zu Hause kann sie über ihre Geschichte nicht reden („Zu Hause kann ich die nicht rumzeigen."- den Satz fand ich irgendwie gut, frag mich nicht, warum) und bezüglich ihrer Sexualität ist sie sich unsicher. Vielleicht macht sie das alles nur, weil sie immer schon den kleinen Crush auf ihre heiße Referandarin hatte? Sie heimlich hofft, dass es in diese Richtung geht, sich aber nicht traut, es zu sagen? Das hätte ich gern gewussst. Bei der Referendarin auch: Ein bisschen mehr Blick hinter die Kulissen: Sie weiß, das ist nicht ok, was sie da gerade macht. Ein bisschen Kampf mit sich selbst - und sehr viel pure Lust auf die knackige kleine Schülerin, die sich hier auf dem Präsentierteller anbietet.

Wer sollte deiner Meinung nach über das Seelenleben berichten? Der Erzähler beschreibt, was er sieht, schaut aber nicht in die Köpfe der Protagonisten. Der Erzähler erfährt auch nur das, was er sieht oder hört. Die Gefühlswelt hätte ich daher nur weiter ausbreiten können, indem die Beteiligten in Dialogform mehr von sich preisgeben.

Hätte ich die Geschichte aus der Perspektive einer der beiden beschrieben, hätte ich deren Gedanken ausbreiten können. Die Gedanken und Hintergründe beider Frauen aus der Sicht des Erzählers darzustellen, kommt mir irgendwie unpassend vor.

Du möchtest mehr über das Seelenleben erfahren und emotional mitgenommen werden? Ich nicht.
Mag sein, dass ich ein oberflächlicher bzw. nüchtern denkender Mensch bin, und das spiegelt sich dann in meinen Geschichten wider. Ich bin niemand, der tief in die Gefühlskiste greift. Das könnte ich gar nicht und ich brauche das auch gar nicht für die Storys, die ich aufschreibe. Wenn das dann jene nicht erreicht, die diese Gefühlswelt in Geschichten erwarten, habe ich halt Pech gehabt. Ist aber auch kein Problem.

Wenn ich am Ende des Tages eher Pornoliebhaber anspreche statt Gefühlsmenschen, ist das okay für mich. An Publikum mangelt es nicht.

swriter
 
Wie gesagt, das war nur meine Meinung, auf Nachfrage, ohne Anspruch auf Richtigkeit, und ohne der Geschichte etwas nehmen zu wollen. Und ich will auch nicht zum Ausdruck bringen, dass deine Geschichte etwas für Pornoliebhaber ist - dann hätte ich den Dialog nicht aufgegriffen.

Was das einfließen lassen subjektiver Befindlichkeiten und Gefühle angeht: Ich binde mich selber nicht an irgendwelche klassischen Unterscheidungen zum Ich-Erzähler, auktorialen Erzähler etc, ich handhabe das intuitiv. Ich bin mir auch nicht sicher, was deine Erzählperspektive ist - ist das ein neutraler Erzähler? - oder wie wichtig es dir ist, die Perspektive durch zu halten.

So oder so könnte ich mir vorstellen, wenn du die Information nicht direkt geben möchtest: "Sarah war total nervös", sie beschreibend einfließen zu lassen: "Sarah rieb nervös die feuchten Hände an der Hose trocken." So was in der Art.
 
Hallo @swriter,

Eine Lesbengeschichte „aus lesbischer Sicht“ ist das ja nun nicht gerade. Das hat @Phlegeton ja schon angemerkt.

Das Thema in dem anderen Threat habe ich wohl falsch verstanden, denn in meiner Erinnerung ging es nicht primär darum, ob ein männlicher Autor eine Lesbengeschichte aus männlicher Sicht schreiben kann, die für ein männliches Publikum ist, welches sich in männlicher Manier daran aufgeilen kann.

Ich schreibe bewusst aufGEILEN, denn wir Männer stehen ja so sehr zu unserer Geilheit wie unser Schwanz zum Lieblingsporno.
Weibliche Autoren tun sich mit dem Wort „geil“ etwas schwerer weil Frauen sich selbst ungern als „geil“ beschreiben, es sei denn sie wollen vor Männern etwas tougher rüberkommen als ihrer Geschlechtsgenossinnen.
Weibliche Autoren würden also nicht immer und immer wieder das wort „geil“ benutzen sondern sich selber eher als hingebungsvoll, ergeben, leidenschaftlich, erregt, unruhig etc bezeichnen.

In deinem Text ist der Umgang mit dem wort „geil“ aber in etwa so inflationär wie in meinem letzten o.g. Abschnitt:

„Bei einer der geilen Sexszenen zwischen den drei Frauen begann Tina zu masturbieren. Erneut legte sie eine Pause ein und holte ihren Vibrator aus dem Schlafzimmer, der umgehend zum Einsatz kam. Die Geschichte war zu Ende und Tina konnte auf zwei weitere geile Höhepunkte zurückblicken. Was hatte Sarah nur für eine wilde Fantasie und welch Talent, die geilen Momente so ausgezeichnet zu beschreiben? Sie nahm sich vor, Sarah am nächsten Tag das verdiente Feedback auf den Weg zu geben. Doch jetzt war sie müde und schleppte sich mit letzter Kraft ins Schlafzimmer.
Nach der Unterrichtsstunde am nächsten Tag nahm Tina Sarah zur Seite.
„Ich habe deine zweite Geschichte gelesen."
„Und?"
Tina antwortete mit einem Lächeln. „War genauso geil wie die Erste."


Das war jetzt 1:1 übernommen.


Hier geht’s minimal gestrafft weiter:


„Als Tina ein Seufzer entfloh, meinte Sarah: „Ich gehe mal davon aus, dass dich meine Geschichte geil macht?" …[…]…
Ich würde gerne lesen, wie Sarah und die Lehrerin sich einander nähern, sich küssen, zärtlich berühren und geil werden."
Sarah schluckte schwer. „Ist es das, was du dir vorstellen könntest?"
„Der Gedanke macht mich geil, dass die Lehrerin Sarah verführt."
„OK."
Sarah wirkte unsicher und Tina fragte sich, ob sie die junge Frau überforderte. Inzwischen war sie aber so geil, dass sie Sarah liebend gerne im wahren Leben an die Wäsche wollte. …[…]…
„Würde Sarah in der Geschichte jetzt geil werden?"
Sarah nickte dezent.
„Oder würde Sarah geiler werden, wenn die Lehrerin sich zwischen den Beinen streicheln würde?"


Natürlich habe ich keine Zahlen, Statistiken, Quellen oder Beweise, wie Mayia es gerne anfordert, die meine eingangs genannte Behauptung belegen.

Und für ein lüsternes männliches Publikum ist deine Story sicherlich so geeignet und beliebt, wie Michael Wendler am Ballermann 2013.

Gleichwohl ist diese Geschichte aber auch ein Beispiel und der Grund, warum ich selbst mich an den Gesamtkomplex dieser Thematik NICHT heran traue.
Im Gegensatz zu dir.
Du hast den Verve den auch o.g. Stimmungskünster hatte, um einem dankbaren Publikum das zu geben, wonach es verlangt.

4,7 verdiente Sterne im Namen des Publikums.
 
Wie gesagt, das war nur meine Meinung, auf Nachfrage, ohne Anspruch auf Richtigkeit, und ohne der Geschichte etwas nehmen zu wollen. Und ich will auch nicht zum Ausdruck bringen, dass deine Geschichte etwas für Pornoliebhaber ist - dann hätte ich den Dialog nicht aufgegriffen.

Alles gut.

Wenn dir bei meinen Texten etwas fehlt, sollst du das natürlich sagen. Und ich nehme mir das Recht heraus, bei meiner Meinung zu bleiben und mich zu erklären. Es wäre ja vermessen zu glauben, dass mein Geschmack und meine Vorstellungen vom Schreiben deckungsgleich zu den Vorlieben aller Leser sind.

Wobei ich aber schon den Eindruck gewinne, dass ich hier im Forum alleine auf weiter Flur stehe. Andere User bevorzugen und schreiben vorwiegend lange Geschichten mit Tiefgang und Charakterentwicklung. Da falle ich mit meinen Texten klar aus dem Rahmen. Das macht ja nichts, erklärt aber zum Teil, warum keine Jubelarien im Forum über meine Geschichten hereinbrechen. Hinweise zu fehlenden Komponenten beim Text (z.B.Tiefgang oder Charakterisierung) gab es bislang zu allen von mir vorgestellten Geschichten. Das würde sich wohl auch bei weiteren von mir präsentierten Geschichten nicht ändern.

swriter
 
Alles gut.

Wenn dir bei meinen Texten etwas fehlt, sollst du das natürlich sagen. Und ich nehme mir das Recht heraus, bei meiner Meinung zu bleiben und mich zu erklären. Es wäre ja vermessen zu glauben, dass mein Geschmack und meine Vorstellungen vom Schreiben deckungsgleich zu den Vorlieben aller Leser sind.

Wobei ich aber schon den Eindruck gewinne, dass ich hier im Forum alleine auf weiter Flur stehe. Andere User bevorzugen und schreiben vorwiegend lange Geschichten mit Tiefgang und Charakterentwicklung. Da falle ich mit meinen Texten klar aus dem Rahmen. Das macht ja nichts, erklärt aber zum Teil, warum keine Jubelarien im Forum über meine Geschichten hereinbrechen. Hinweise zu fehlenden Komponenten beim Text (z.B.Tiefgang oder Charakterisierung) gab es bislang zu allen von mir vorgestellten Geschichten. Das würde sich wohl auch bei weiteren von mir präsentierten Geschichten nicht ändern.

swriter
Lieber @swriter

Aus reiner Neugier: Hast Du denn schon mal eine längere Geschichte geschrieben?

Liebe Grüsse

Djinn
 
Lieber @swriter

Aus reiner Neugier: Hast Du denn schon mal eine längere Geschichte geschrieben?

Liebe Grüsse

Djinn

Kommt darauf an, was du darunter verstehst.

Meine längste Geschichte kommt auf 8 LIT-Seiten.
Darüber hinaus gibt es Fortsetzungsreihen mit bis zu 6 Teilen. Insgesamt kommt das dann auch auf eine gewisse Länge. Die Fortsetzungen sind zumeist im Nachhinein entstanden und waren nicht von Anfang an geplant.

Ich bezweifle aber, dass trotz der Unmengen an Seiten irgendetwas an Tiefgang oder Charakterentwicklung in diesen Werken zu finden sein wird.

Für mich stellt sich hier auch nicht zwingend die Frage, wie lang eine Geschichte ist. Sondern eher, welchen Fokus lege ich auf das Schreiben. Möchte ich berühren, emotional mitnehmen, die Charaktere aufblühen lassen oder spielt das eine eher untergeordnete Rolle.

swriter
 
Mal gezählt ...

Meine Geschichte "Die Familiensauna 01-06" kommt auf insgesamt 20 LIT-Seiten, was wohl um die 120 DINA4-Seiten entsprechen dürfte.

swriter
 
Also ich würde nicht versuchen, die Länge meiner Geschichten anzupassen, wäre ich du. Gerade nicht, wenn sie dich herausheben - etwas möglichst einzigartiges zu schreiben, ist doch gerade das Ziel, denke ich.

Charakterzeichnung führt auch nicht notwendig zu mehr Tiefgang - es führt zu etwas anderem. Anders, nicht besser oder schlechter. Und die eher kurze Form hat ja auch besondere Herausforderungen: Da steht der Plot im Vordergrund, die Idee. Charakterzeichnung fällt, behaupte ich, leichter als dieser kreative Akt. Da komme ich mit weniger Anstrengung auf mehr Worte.
 
Lieber swriter,

ich habe die Gescichte gelesen. Handwerklich ist es auf jeden Fall in Ordnung. Aber es bleibt so glatt und kontrolliert, dass ich beim Lesen fast das Gefühl hatte, du würdest daneben sitzen und mir erklären wollen, was ich zu fühlen habe.

Eine Lehrerin/Schülerin-Fantasie lebt von der Gefahr, vom Tabu und vom Kontrollverlust. Bei dir wirkt es wie ein Protokoll mit eingebauten Pausen fürs Feedbackgespräch. Es fehlt der Moment, an dem es kippt, an dem es roh wird, an dem es wehtut, dass man liest.

Können Männer lesbische Geschichten schreiben? Natürlich. Aber sie werden erst richtig gut, wenn man sich traut, das Reißbrett loszulassen und die Lesenden einfach hineinzuschubsen.

Mein Fazit: Lesbar, ja. Geil? Für mich nicht. Es ist eher wie ein schulischer Aufsatz über Lust, statt Lust selbst.

Ich hoffe du kannst meine Punkte ein wenig nachvollzienen.

lG Moni
 
Lieber swriter,

ich habe die Gescichte gelesen. Handwerklich ist es auf jeden Fall in Ordnung. Aber es bleibt so glatt und kontrolliert, dass ich beim Lesen fast das Gefühl hatte, du würdest daneben sitzen und mir erklären wollen, was ich zu fühlen habe.

Eine Lehrerin/Schülerin-Fantasie lebt von der Gefahr, vom Tabu und vom Kontrollverlust. Bei dir wirkt es wie ein Protokoll mit eingebauten Pausen fürs Feedbackgespräch. Es fehlt der Moment, an dem es kippt, an dem es roh wird, an dem es wehtut, dass man liest.

Können Männer lesbische Geschichten schreiben? Natürlich. Aber sie werden erst richtig gut, wenn man sich traut, das Reißbrett loszulassen und die Lesenden einfach hineinzuschubsen.

Mein Fazit: Lesbar, ja. Geil? Für mich nicht. Es ist eher wie ein schulischer Aufsatz über Lust, statt Lust selbst.

Ich hoffe du kannst meine Punkte ein wenig nachvollzienen.

lG Moni
Was soll ich sagen? Ich kann das tun, was ich beeinflussen kann.

Ich kann auf Rechtschreibung achten, auf Formulierungen, logische Zusammenhänge herstellen, eine Geschichte schlüssig vortragen und einen Text schreiben, wie es mir möglich ist. Wenn beim Leser der Funke dennoch nicht überspringen will, dann kann ich es nicht ändern. Möglicherweise schreibe ich eher neutral und mit weniger Emotionen als andere.

Es liegt aber wohl auch am Leser, wie er meine Geschichten aufnimmt bzw. was er erwartet. Die lobenden Kommentare für meine Geschichten über die Jahre habe ich ja sicher nicht aus Mitleid erhalten. Manchen Lesern genügt die nüchterne Erzählweise, andere brauchen stärkere Emotionen.

Hast du die Kommentare zu der Geschichte gelesen? Zufriedenheit, soweit das Auge reicht. Ja, ich erreiche offenbar nicht alle, dich eingeschlossen. Das ist schade, ich wüsste aber auch nicht, was ich anders machen könnte.

swriter
 
Was soll ich sagen? Ich kann das tun, was ich beeinflussen kann.

Ich kann auf Rechtschreibung achten, auf Formulierungen, logische Zusammenhänge herstellen, eine Geschichte schlüssig vortragen und einen Text schreiben, wie es mir möglich ist. Wenn beim Leser der Funke dennoch nicht überspringen will, dann kann ich es nicht ändern. Möglicherweise schreibe ich eher neutral und mit weniger Emotionen als andere.

Es liegt aber wohl auch am Leser, wie er meine Geschichten aufnimmt bzw. was er erwartet. Die lobenden Kommentare für meine Geschichten über die Jahre habe ich ja sicher nicht aus Mitleid erhalten. Manchen Lesern genügt die nüchterne Erzählweise, andere brauchen stärkere Emotionen.

Hast du die Kommentare zu der Geschichte gelesen? Zufriedenheit, soweit das Auge reicht. Ja, ich erreiche offenbar nicht alle, dich eingeschlossen. Das ist schade, ich wüsste aber auch nicht, was ich anders machen könnte.

swriter
Ich bin ein absoluter Bauchmensch und habe ein gesundes Selbstbewusstsein. Kritik von außen nehme ich an, weiß aber damit umzugehen, damit sie mich nicht persönlich trifft. Das gibt mir eine gewisse Leck mich am Arsch Haltung. Warum sage ich das? Weil so etwas wichtig ist wenn man etwas schaffen will. Etwas zu erschaffen ist ein innerer Antrieb mit limitierten Ressourcen. Wenn man in dem Prozess des Erschaffens sich gleichzeitig und ständig mit äußeren Erwartungshaltungen abgleicht, dann fließt ganz viel Energie in die falsche Richtung und nicht in das was man erschafft.

Wenn du jetzt schreibst, dass die Kommentare alle positiv sind und die Leserschaft zufrieden, dann ist das etwas was dich sehr beschäftigt, wichtig ist. Das sieht man auch in verschiedenen Forumsbeiträgen, in denen du auf die Anzahl deiner Leser und die wirklich beeindruckende Menge deiner Geschichten verweist. Wenn das dein Lohn für all die Arbeit ist, dann ist das alles in Ordnung. Dann ist das dein Habitat in dem du dich wohl fühlst. Das nicht zu verlassen wird dann aber auch in ständigen Wiederholungen enden.

Ich hab gut reden, bekomme es aber selbst of nicht auf die Reihe. Das mit dem Geschichten schreiben ist bei mir nur eine Ausdrucksform. Ich kann das formal nicht gut, das weiss ich selbst, aber das ist vielleicht auch nicht wichtig. Ich habe auf ein paar meiner Geschichten so viel positive Nachrichten, hauptsächlich von Frauen, bekommen, das es mich richtig gefreut hat. Und das witzige dabei ist, dass es meist die Geschichten sind in denen es wirklich derbe zur Sache geht - Und dort fragt keine nach, ob es sein kann dass Moni nun so herum oder so herum liegt, das doch unlogisch ist, oder das x oder y nicht richtig eingeführt sind. So what! Es ist egal solange die Stimmung stimmt. Für mich ist eine Fortsetzungsgeschichte so anstrengend, weil man viel weniger Fehler machen darf, so dass mir nach relativ kurzer Zeit eigentlich fast die Lust vergeht. Die "Geschichten aus dem Moniversum" sind da anders. Die sind alle im Affekt entstanden. Folgen keinem überlegten Strang - sind schmutzige kleine Pornos aus meiner Fantasie, auf Papier gebracht, und das macht richtig Spaß. Dabei kümmere ich mich null, null um das was die Leserschaft denken könnte.

Weil du fragst, was du machen anders könntest.... Lass die Leser, Leser sein und lass es fließen und schaus was dabei rauskommt. Versuche keine fremden Erwartungen zu erfüllen und wirf dein Regelwerk über Bord.

LG Moni - Ich hoffe das war nicht zu wirr ;-)
 
Und dort fragt keine nach, ob es sein kann dass Moni nun so herum oder so herum liegt, das doch unlogisch ist, oder das x oder y nicht richtig eingeführt sind. So what! Es ist egal solange die Stimmung stimmt.
Es ist nur solange "egal", wie es dir und deinen Lesern egal ist; sobald irgend jemand Wert auf eine vernünftig geschriebene Geschichte (nachvollziehbare Handlung, ausgearbeitete Figuren usw.) legt, ist es nicht mehr egal!
 
Weil du fragst, was du machen anders könntest.... Lass die Leser, Leser sein und lass es fließen und schaus was dabei rauskommt. Versuche keine fremden Erwartungen zu erfüllen und wirf dein Regelwerk über Bord.

LG Moni - Ich hoffe das war nicht zu wirr ;-)
Auch das habe ich in der Vergangenheit mehrfach betont: ich schreibe in erster Linie für mich und bediene keine Lesererwartungen. Das, was ich schreibe, ist das, was ich lesen bzw. beim Schreiben erleben möchte.

Dass meine Art zu schreiben auf der Plattform bei vielen Lesern gut ankommt, ist eine Fügung des Schicksals. Wäre es anders, hätte ich Pech gehabt und würde halt weniger häufig gelesen werden.

swriter
 
Es ist nur solange "egal", wie es dir und deinen Lesern egal ist; sobald irgend jemand Wert auf eine vernünftig geschriebene Geschichte (nachvollziehbare Handlung, ausgearbeitete Figuren usw.) legt, ist es nicht mehr egal!
Dann wird die PErson aber bei mir auch nicht fündig ansatzweise fündig werden. Zumindest nicht bei den Kurzepisoden, auf die ich mich mit dem "egal" beziehe (evtl. war ich hier missverständlich).
 
Auch das habe ich in der Vergangenheit mehrfach betont: ich schreibe in erster Linie für mich und bediene keine Lesererwartungen. Das, was ich schreibe, ist das, was ich lesen bzw. beim Schreiben erleben möchte.

Dass meine Art zu schreiben auf der Plattform bei vielen Lesern gut ankommt, ist eine Fügung des Schicksals. Wäre es anders, hätte ich Pech gehabt und würde halt weniger häufig gelesen werden.

swriter
Dann beist sich doch die Katze ein wenig in den Schwanz, wenn du zuvor auf die zufriedenen Leser referenzierst und auch im Intro dieses Threads die 4.7 betonst. Also was nu? Leser egal oder nicht egal? Du scheinst die Geschichte ja nicht ausgewählt zu haben weil sie DIR so gut gefällt, sondern weil es des Lesers Willen war. Ich bin verwirrt ;-)
 
Zumindest nicht bei den Kurzepisoden, auf die ich mich mit dem "egal" beziehe (evtl. war ich hier missverständlich).
Selbst dann wäre es nicht mehr "egal" – nämlich demjenigen nicht, der bei deinen Kurzepisoden im entsprechenden Falle eben nicht einmal "ansatzweise fündig" würde! Gegebenenfalls neigte derjenige dann dazu, seinem Unmut Ausdruck zu verleihen.
 
Selbst dann wäre es nicht mehr "egal" – nämlich demjenigen nicht, der bei deinen Kurzepisoden im entsprechenden Falle eben nicht einmal "ansatzweise fündig" würde! Gegebenenfalls neigte derjenige dann dazu, seinem Unmut Ausdruck zu verleihen.
ok - ich gebe mich geschlagen.
 
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