Schwerpunkte einer kritischen Rezension

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removed202502142

Guest
Welche Inhaltspunkte einer Kritik sind euch Autoren besonders wichtig? Welche bringen euch weiter, welche sind weniger wichtig für euch?

Für mich die höchste Priorität einer Geschichte hat die Idee. Die Möglichkeiten und Richtungen in welche sie sich entwickeln könnte und ob sie mich thematisch abholt und überrascht. Ein sehr subjektiver Punkt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die erzählerische Tiefe. Sind die Charaktere für mich fühlbar, wie sprechen sie miteinander, holen mich die Stimmungen ab, welche sie transportieren, kann ich sie fühlen? Beschreibung der Äußerlichkeiten sind mir dabei weniger wichtig (sollten aber vorhanden sein) als die charakterliche Ausarbeitung und der damit verbundene Wiedererkennungswert. Mein persönliches Ziel, der Leser soll die Protagonisten anhand ihres Auftretens und Sprechens identifizieren können.

Lesefluss: Der Text sollte für mich gut gegliedert sein, orthografisch und grammatikalisch lesbar und möglichst nicht all zu viele Wortwiederholungen beinhalten. An Letztere störe ich mich besonders, aber erst nachdem ich selbst angefangen habe zu schreiben.

Sorgfalt der Ausarbeitung. Lese ich einen Text gewinne ich schnell das Gefühl, ob es der Autor mit dem Schreiben ernst nimmt oder nicht. Wie viel Liebe steckt darin, wie viele Gedanken hat er sich dazu gemacht? Ich verliere extrem schnell die Lust am Lesen, wenn ein Text lieblos und hingeklatscht wirkt, selbst dann wenn die eigentliche Idee gut und originell ist.

Für mich ist die sprachliche Dominanz bei Kritiken eher destruktiv. Kreativität und Vorstellungskraft, Einfallsreichtum und Sensibilität sind weit aus wichtiger. Alles andere kann man sich mit der Zeit aneignen und entwickeln. Hier würde ich mir viel mehr Feedback wünschen. Für mich und für die anderen Autoren.

Wie seht ihr dieses Thema? Welche Punkte einer Rezension sind euch wichtig, auf welche könnt ihr verzichten?

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!

Eure Sena.
 
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Welche Inhaltspunkte einer Kritik sind euch Autoren besonders wichtig? Welche bringen euch weiter, welche sind weniger wichtig für euch?

Für mich die höchste Priorität einer Geschichte hat die Idee. Die Möglichkeiten und Richtungen in welche sie sich entwickeln könnte und ob sie mich thematisch abholt und überrascht. Ein sehr subjektiver Punkt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die erzählerische Tiefe. Sind die Charaktere für mich fühlbar, wie sprechen sie miteinander, holen mich die Stimmungen ab, welche sie transportieren, kann ich sie fühlen? Beschreibung der Äußerlichkeiten sind mir dabei weniger wichtig (sollten aber vorhanden sein) als die charakterliche Ausarbeitung und der damit verbundene Wiedererkennungswert. Mein persönliches Ziel, der Leser soll die Protagonisten anhand ihres Auftretens und Sprechens identifizieren können.

Lesefluss: Der Text sollte für mich gut gegliedert sein, orthografisch und grammatikalisch lesbar und möglichst nicht all zu viele Wortwiederholungen beinhalten. An Letztere störe ich mich besonders, aber erst nachdem ich selbst angefangen habe zu schreiben.

Sorgfalt der Ausarbeitung. Lese ich einen Text gewinne ich schnell das Gefühl, ob es der Autor mit dem Schreiben ernst nimmt oder nicht. Wie viel Liebe steckt darin, wie viele Gedanken hat er sich dazu gemacht? Ich verliere extrem schnell die Lust am Lesen, wenn ein Text lieblos und hingeklatscht wirkt, selbst dann wenn die eigentliche Idee gut und originell ist.

Für mich ist die sprachliche Dominanz bei Kritiken eher destruktiv. Kreativität und Vorstellungskraft, Einfallsreichtum und Sensibilität sind weit aus wichtiger. Alles andere kann man sich mit der Zeit aneignen und entwickeln. Hier würde ich mir viel mehr Feedback wünschen. Für mich und für die anderen Autoren.

Wie seht ihr dieses Thema? Welche Punkte einer Rezension sind euch wichtig, auf welche könnt ihr verzichten?

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!

Eure Sena.
Hallo Sena

Meine Meinung zu Rezensionen ist einfach, ich lese sie nicht mehr. Es mag zwar seltsam klingen, aber ich muss ehrlich sagen, sie bringen mich inzwischen nicht mehr weiter. Meinungen sind immer subjektiv, sofern es nicht um die Rechtschreibung etc. geht, von daher ist dem einen Leser dies wichtig, dem anderen das, und der Nächste hat eine vollkommen andere Ansicht. Sich danach zu richten, empfinde ich als kontraproduktiv. Man wird es nie jedem Recht machen können, das weiß jeder Autor. Ich scheibe, wie es mir Spaß macht, weil ich Freude daran habe, wer es lesen möchte, sei herzlich eingeladen. Ansonsten ist es mir inzwischen egal, was Menschen denken.

Dazu kommt die leidige Erfahrung, die ich gemacht habe, dass wenn man selber eine Rezension schreibt, (mache ich nur privat, nie öffentlich) sich mühe macht, sich einen Text vornimmt, Gedanken darüber entwickelt, meistens nichts mehr zurückbekommt. Kein Danke, kein nichts. Manchmal wird man sogar angegriffen, weil man deutlich gesagt hat, was man denkt oder es wird gegen jeden Punkt sofort aggressiv angegangen, der eigener Text bis aufs Messer verteidigt, weil er schließlich perfekt ist, wie er dort steht.

Nein, die Mühe mache ich mir nicht mehr, bin in der Beziehung ein gebranntes Kind und es widerstrebt mir, Streicheleinheiten zu verteilen, wo keine hingehören.

Kastor Aldebaran
 
Gerade hier sehe ich den Grund, warum Autoren sich gegenseitig mehr unterstützen sollten. Sie alle würden davon profitieren. Das hat in einem früheren Forum deutlich besser funktioniert als hier. Wenn auch hier der Austausch stattfindet aber doch ausbaufähig ist.
 
Ein kurzer anderer Aspekt: Ich habe mir angewöhnt, die Autorin oder den Autor vorher zu fragen, ob Interesse an einer Kritik besteht. Falls nein, spare ich mir die Zeit und die spätere Enttäuschung, dass mir gesagt wird, sie sei unerwünscht.
 
Ich finde es interessant, dass keiner meine Frage beantwortet... Lach. Welche Punkte wären euch denn wichtig bei einer Rezension?
 
Ich finde es interessant, dass keiner meine Frage beantwortet... Lach. Welche Punkte wären euch denn wichtig bei einer Rezension?
Hallo,

ich möchte dem Kritiker, Kommentator da garnichts vorschreiben was in seinem Feedbak zu stehen hat.
Ich bin über jeder Meinung und jedem Schwerpunkt glücklich, wenn eine Begründung oder eine Herleitung darin enthalten ist.
Unbegründeter Lob und Tadel macht mich gleichermaßen Misstrauisch.

Also in einem Satz:
Ich möchte im Feedback erkennen, dass der Kommentator/Kritiker meine Geschichte auch wirklich gelesen hat.

Ein "Boa geil" oder "voll scheiße" kann man nach Lust und Laune immer und überall einstreuen.

Und dann gibt es da noch ganz wundervolle Kommentare, die sich gar nicht so sehr mit dem Handwerk beschäftigen.
Beispielkommentar zu "Die wunderbare Welt der Miss Dix":
"...Ich wurde positiv als Asperger-Autist diagnostiziert und habe im verhalten der Frau Dix
viele Aspekte meines eigenen Verhaltens wiedergefunden, danke für diese wundervolle Identifikationsfigur... "

LG
_Faith_
 
Super Thread, super Frage!!!

Die generelle Antwort: Alles, was ich nicht selber überprüfen kann, der blinde Punkt, der tote Winkel - das müssen andere mit ihrer Kritik für mich ausleuchten. Dann ist diese Kritik unendlich kostbar.

Um das zu verdeutlichen: Rechtschreibfehlerlisten halte ich für redundant - das erkennt eine gute Autokorrektur auch. Evtl. mit einer Ausnahme für bestimmte sich wiederholender Fehler, die ein leicht vermeidbares Muster erkennen lassen. Aber wirklich wichtig sind mir Rückmeldungen zu Dingen, die nicht so leicht objektivierbar sind. Wo ich einfach wissen will, wie wirken sie auf andere? Insofern sehe ich das anders als Narabedla. Ich muss diese notwendig subjektive Kritik ja nicht annehmen - aber ich schreibe eben uch für andere, und ich möchte ankommen. Dazu brauche ich Feedback.

Rückmeldungen zum Inhalt sind sehr wichtig. Damit meine ich allerdings weniger das, was du, Sena, wohl ansprichst: Ist die Geschichte an sich gelungen? Ist die Handlung spannend, sexy, überraschend? Das ist für das Endergebnis sicher super wichtig, aber es ist ja * meine * Geschichte, und die Bewertung der Qualität der Handlung ist ja gerade im erotischen Bereich maximal von Vorlieben abhängig :sneaky: Von daher interessiert mich eine Rückmeldung à la "tolle Handlung" oder "langweilig" eher weniger.
Mich interessieren für das Schreiben andere Details, ich versuche es mal mit einem Beispiel: Meine - bislang leider einzige - Geschichte enthält auch Elemente des klassischen Who´s done it, der Krimi mit der begrenzten Zahl von Verdächtigen und der sich daraus ergebenden Tätersuche. Gott war ich froh, als ich in einem Kommentar gelesen habe, dass wenigstens einer erraten hat, wer der "Täter" ist. Ich dachte schon, ich wäre viel zu offensichtlich, aber scheinbar nicht. Diese Rückmeldungen sagen mir, ob ich zu unklar bin, so sehr mit meiner Geschichte verwachsen, dass ich mich in die Leserperspektive nicht mehr reinversetzen kann. Und keiner mir mehr folgen kann und will.
Anderes Beispiel, versteht man meine Andeutungen? Dinge, die zwischen den Zeilen stehen? Sorry, wenn ich hier dauernd nur von mir rede, aber ich kenne meine eigenen Texte eben am besten. Von daher hier der Anfang einer Geschichte, die bislang leider auch noch nicht über das erste Kapitel hinaus gekommen ist:

Der Club war berstend voll. Es roch nach altem Nikotin, nach Schweiß und Alkohol. Ihr wurde wieder schlecht. Ihr war den ganzen Tag schon schlecht, es kam und ging in Wellen. Thorsten zog sie mit sich fort in Richtung auf die Bühne, und Jette folgte ihm. Sie machte kleine Schritte, und setzte ihre hellen Pumps behutsam auf den Boden. Geschenke ihrer Mutter, ganz neu von Lubotin. „Du bist kein kleines Mädchen mehr. Zieh dich entsprechend an.“ Sie hatte sie gemustert, und resigniert geseufzt. „Die Männer mögen Absätze. Und Thorsten sicher auch.“ Sie setzte einen ihrer Pumps in eine dunkle Pfütze, und schaute, wie die Feuchtigkeit das Leder bräunlich färbte. Kein Ort für Lubotin.

Mir war wichtig, ob man versteht, warum die Protagonistin ihren teuren Schuh in einer Pfütze versenkt. Da muss ich fragaen, und eine Antwort bekommen. Weil, wie soll ich das sonst jemals herausfinden?

Das zweite ist die Sprache. Manche Geschichten leben tatsächlich von der Perfektion der Sprache, und mir persönlich ist das sehr, sehr wichtig. Leider wird man selber sehr, sehr leicht betriebsblind. Ich schreibe manche für mich ganz zentrale Stellen vielleicht hundert mal um (nicht übertrieben), nur um sie aus der Hand zu legen und nach drei Wochen fest zu stellen: Klingt besch... eiden. Man merkt es einfach nicht mehr, ob man sich verbessert, das Ergebnis stimmt. Man verliert das Empfinden dafür. Dann brauche ich Feedback: Sind das nur noch Kleinreparaturen, die keinen Unterschied machen? Verrenne ich mich in was? Lohnt sich die Feinarbeit? Das ist leider ein Aspekt, der in praktisch allen Kritiken hier zu kurz kommt, leider. Ich versuche die Tage endlich mal einen Thread zu genau dem Thema aufzuschreiben, der mir schon lange im Kopf herum geht :)
 
Last edited:
Welche Inhaltspunkte einer Kritik sind euch Autoren besonders wichtig? Welche bringen euch weiter, welche sind weniger wichtig für euch?
Für mich als Anfänger, der sich nicht einmal sicher ist, ob er weiter machen möchte, ist *jede* Form der Kritik hilfreich, und immer willkommen. Vorausgesetzt, ich kann sie auf meinem Level verarbeiten. Um einen Vergleich zu bemühen: ich glaube nicht, dass ein Diplomchemiker einem Maurer allzu hilfreiche Tipps geben kann, wie man Beton anmischt.

Inhalte? Wie war der Gesamteindruck, war die Story packend zu lesen, sind die Inhalte 08/15 oder originell, haben die Charakter Konturen bekommen. Gibt es Brüche, die mir nach dem x-ten Lesen gar nicht mehr auffallen. Sind Teile überflüssig, zu ausschweifend, oder fehlen Teile, die das Gesamtbild abrunden müssten. Ich vergleiche das dann mit meinen guten Absichten und lerne daraus. Habe ich die Rechtschreibung im Großen und Ganzen im Griff (anfangs wurde mir zu Recht "vogelwilde Kommasetzung" angekreidet, ich denke, jetzt habe ich das nachgelesen und ziemlich gut im Griff - das ist konstruktive Kritik). Einzelne Fehler angekreidet zu bekommen fände ich lästig und kleinlich, das ist nicht mein Hauptproblem. Aber wenn ich den selben Fehler immer wieder mache, den anzukreiden, das bringt mich weiter.

Am Liebsten ist mir bei allem, was über einen Kommentar hinausgeht, eine PM. Warum PM? Ich nehme gerne Ideen auf, und möchte sie nicht vorher gespoilert sehen. Und vielleicht auch gerne ungestörte Diskussionen zu bestimmten Punkten führen, da ist PM dann besser als das offene Forum. Wobei ich auch da nicht strikt dagegen bin, aber ich würde PM vorziehen, wenn ich die Wahl hätte.

Sunny.
 
Dann tob dich aus! Ich gebe dir gerne Feedback in dieser Richtung. Sicher sind auch einige andere bereit dazu.
 
Danke für das Angebot, es ergibt sich innerhalb der nächsten Tage eine Gelegenheit.

Ich habe mich ins Genre "Horror" gewagt. Ohne ausreichende Basis. Weder mag ich Horrorgeschichten sonderlich, noch habe ich sonst irgendwie eine Affinität zum Thema "Horror".

Was ich aber habe, das darf ich wohl ruhig zugeben, ist eine kleine, dunkle Ecke in mir, die eine Kombination aus Horror und Sex erregend findet. Mit der wollte ich wenn möglich spielen, mal sehen wo mich das hinführt. Ich hoffe nicht, dass ihr dann irgendwann in der Zeitung von meinen Missetaten lesen müsst, aber ich denke ich bin psychisch stabil genug, Fiktion und Wirklichkeit zu trennen.

"Haus Schwarzenburg" Kapitel 4 steckt gerade in der Literotica Begutachtung. Wenn es released ist, ist meiner Meinung nach ein guter Punkt erreicht, Bilanz zu ziehen. Ich habe bisher, feige aber in Einklang mit den LIT Richtlinien, Sex und Horror stets in separaten Kapiteln getrennt, und sie maximal hin und wieder ein wenig miteinander auf Distanz flirten lassen.

Das Ergebnis wird nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Gut, ich denke, die Geschichte wird ihre Anhänger finden, und ihren Zweck für einhändige Leser erfüllen, aber da sollte doch noch mehr gehen.

Ich habe da also zwei scharfe Zutaten, auch einen kompletten Plan im Kopf wie die Geschichte in etwa laufen soll, aber keine rechte Idee, wie ich sie mischen kann, so dass ein echt lesenswerte Kombination entsteht. Das erfordert eine Diskussion :) Weiter so, oder verändert weiter so, oder Projekt aufgeben, weil Horror und Sex einfach nicht zu verbinden ist (es sei denn, man ist wirklich pervers veranlagt)

Sunny.
 
Für mich ist die sprachliche Dominanz bei Kritiken eher destruktiv. Kreativität und Vorstellungskraft, Einfallsreichtum und Sensibilität sind weit aus wichtiger. Alles andere kann man sich mit der Zeit aneignen und entwickeln. Hier würde ich mir viel mehr Feedback wünschen. Für mich und für die anderen Autoren.

Mit der Art von Kritik habe ich auch so meine Probleme. Ich weiß sehr wohl, wie man Texte feilt, bis zu einem gewissen Niveau jedenfalls. Das hindert mich aber nicht daran, auch umgangssprachliche Elemente einzubauen. Ich sehe das als Stilmittel. Und Rechtscheibfehler...? Nunja, die passieren halt mal. Da hilft das beste Programm nicht. Im eigenen Text sind die letzten % extrem schwer zu erkennen, das ist einfach so für die allermeisten Menschen. Von daher: wer da welche findet (auch die echt peinlichen), der darf die gerne behalten und sich an die Wand übers Klo hängen ;-) (ja, das hier ist so ein Beispiel für meine sprachliche Freiheit)

Kommafehler sind die einzigen, die ich echt aus geborener Unwissenheit mache. Das ist unserer Sprache und einer eigenartigen Reform geschuldet.

Äh... laber... zurück: Story, Idee und Lesbarkeit, also auch Stimmigkeit, sind für mich sehr viel wichtiger als Buchstabendreher. Danach kommt die grafische Lesbarkeit: thematische und sprachliche Absätze, Aufbau, Kapitel auch in gewissem Umfang.

Rückmeldungen zum Inhalt sind sehr wichtig. Damit meine ich allerdings weniger das, was du, Sena, wohl ansprichst: Ist die Geschichte an sich gelungen? Ist die Handlung spannend, sexy, überraschend? Das ist für das Endergebnis sicher super wichtig, aber es ist ja * meine * Geschichte, und die Bewertung der Qualität der Handlung ist ja gerade im erotischen Bereich maximal von Vorlieben abhängig :sneaky: Von daher interessiert mich eine Rückmeldung à la "tolle Handlung" oder "langweilig" eher weniger.

schwieriges Thema. Für wen schreibt man? Für sich? Für andere? Als Therapie? Um den Kopf leer zu bekommen?

Bei mir ist es ein Mittelding und schwer vom Moment und der Story abhängig. Dementsprechend sehe ich auch die Kritik unterschiedlich.

Und manche Kommentatoren haben gefühlt noch nichtmal die Story gelesen, das ist mir bei "Einbrecherin" ganz besonders aufgefallen. Da treibt (oder trieb) sich wer 'rum und schreibt anonyme Kommentare, da habe ich so ein Bild vor Augen: W oder M, ca. 30 Jahre, schlank/drahtig, mit Mitte 20 erster Sex, halbfrigide, GV nur zur Abbau biologischer Notwendigkeiten, Antialkoholiker/in (nicht falsch verstehen - ich meine das im Gesamtbild voe meinem Auge), immer auf Suche nach den Fehlern anderer, um die eigene Unzugänglchkeit nicht erkennen zu müssen. Naja, jeder hat so seine Klischees, ich auch *schulterzuck* Da denke ich dann doch, dass anonyme Kommentare eigentlich nicht erlaubt sein sollten. Diese Kommentare kann ich mir auch schenken.

Andererseits lese ich auch Geschichten, die nicht unbedingt meinen Vorlieben entsprechen. Manchmal muss ich da auch darüber nachdenken, ob ich sie lese. Und wenn ich es nicht tue, schreibe ich da auch nichts. Und immer wieder lese ich solche Kommentare in der Art von "ist Müll, weil's mir nicht gefällt'. Bei 'Alisha' ist mir das auch ein paarmal aufgefallen. Mein Gott, ich musste da auch dreimal drüber nachdenken, dann habe ich doch weitergelesen! Und wenn nicht, naja, dann komme ich halt nicht damit klar. Das kann ich dann so in einen Kommentar schreiben, oder nicht.

Wir unterhalten uns hier auf einem verhältnismäßig hohen Niveau, glaube ich. Wir beschäftigen uns aktiv mit dem Text und der Story, die Schwerpunkte legt sich jeder selbst. Von daher sind die Reaktionen auf Kommentare auch sehr unterschiedlich.
 
Welche Inhaltspunkte einer Kritik sind euch Autoren besonders wichtig? Welche bringen euch weiter, welche sind weniger wichtig für euch?

Für mich die höchste Priorität einer Geschichte hat die Idee. Die Möglichkeiten und Richtungen in welche sie sich entwickeln könnte und ob sie mich thematisch abholt und überrascht. Ein sehr subjektiver Punkt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die erzählerische Tiefe. Sind die Charaktere für mich fühlbar, wie sprechen sie miteinander, holen mich die Stimmungen ab, welche sie transportieren, kann ich sie fühlen? Beschreibung der Äußerlichkeiten sind mir dabei weniger wichtig (sollten aber vorhanden sein) als die charakterliche Ausarbeitung und der damit verbundene Wiedererkennungswert. Mein persönliches Ziel, der Leser soll die Protagonisten anhand ihres Auftretens und Sprechens identifizieren können.

Lesefluss: Der Text sollte für mich gut gegliedert sein, orthografisch und grammatikalisch lesbar und möglichst nicht all zu viele Wortwiederholungen beinhalten. An Letztere störe ich mich besonders, aber erst nachdem ich selbst angefangen habe zu schreiben.

Sorgfalt der Ausarbeitung.
Hallo Sena,
die Frage nach Idee und Inhalt ist immer subjektiv wie du schon sagtest.
Wenn ich nach einem Buch oder einer Geschichte suche habe ich oft eine bestimmte Vorstellung. Manchmal ist es ein Krimmi, eine Liebesgeschichte oder eine Biographie.
Dann spielt der Schreibstil eine große Rolle. Ich glaube Oswald Kolle sagte zu "Feuchtgebiete": Diese Fäkalsprache mag ich nicht. Da geht es mir genauso, turnt mich ab. Aber es war ein Bestseller, also musste es vielen gefallen haben. Ich habe es nie gelesen.
Was wirklich zielführend ist, die Technik zu verbessern. Finde ich zumindest.
Beschreibungen von Charakteren, Stimmung und den Transport des Inhalts, wie du es so schön bezeichnet hast, sowie an Lesefluss und die Eloquenz zu arbeiten ist das was uns weier bringt. Ein gut geschriebener Texte genial und macht freude zu lesen.
Ich habe hier die Diskussionen von Leonie und dir gelesen. Dabei kam mir der Gedanke, dass in einer kleinen Gruppe wirklich gute und hilfreiche Gespräche entstehen. Die Diskussion zu Leonies Weihnachtsgeschichte zeigt, dass schnell vom Thema abgewichen wird wenn der Kreis zu groß ist.
L.G.
 
Eine Frage im Nachgang,
Könntest du mir bitte deine Formulierung "erzählerische Tiefe" erläutern?
Wie tief? Wie ist es zu flach, ab wann wird es zu langatmig (langweilig)?
LG
 
Ich denke, dass man hierzu nur das als Maßstab nehmen kann, was man selbst über viele Jahre als Feedback von den Lesern bekommen hat. Auch das eigene Gefühl beim wiederholten Lesen ist ein guter Indikator, vor allem dann wenn man ein paar Tage das Geschriebene reifen lässt. Ich versuche hier eine Mitte zu finden zwischen der Beschreibung von Örtlichkeiten und Protagonisten durch den Erzähler und den für mich extrem wichtigen "persönlichen Reden". Was ist wichtig damit der Leser ein Bild bekommt? Was ist zu viel und überfrachtet ihn mit Infos, sodass sein Lesefluss gebremst wird?

Es ist ein Gefühl, welches sich mit der Zeit entwickelt, wenn man in der Lage ist sich selbst kritisch zu hinterfragen.
 
Ausreichende Tiefe in einer Beschreibung ist ein schwieriges Thema: Zu meinen eigenen Geschichten habe einige Leserinnen und Leser gesagt, dass es ihnen bei meinen Personen an Tiefe fehlen würde. Hier muss ich an mir arbeiten, dass ich das, was die einzelne Person in meinem Kopf ausmacht, besser aufs Papier bekomme.

Bei einigen verlegten Autorinnen und Autoren kommt es mir auf der anderen Seite immer wieder vor, dass mir die ausufernden Beschreibungen zu viel sind, und ich Teile des Texts überspringe, bis zu einem Punkt, bei dem die Geschichte weitergeht.
 
Eigentlich wollte ich einen neuen Thread zu diesem Thema starten, aber dann fiel mir auf, dass es ja schon einen gibt, und man muss das Rad nicht zwingend neu erfinden. Aber ich würde das Thema gerne noch mal aufgreifen, aus aktuellem Anlass, und weil ja doch ein paar neue Mitglieder den Weg hierher gefunden haben. Von daher schubse ich den Thread noch mal nach oben, und schaue, was dabei heraus kommt.

Der erwähnte aktuelle Anlass ist, dass ich ein kleines bisschen mehr an freier Zeit zur Verfügung hatte, als es sonst der Fall ist, und diese dazu genutzt habe, einige Texte gegenzulesen - nur um fest zu stellen, dass der alte Satz „Kritisieren ist leicht, selber machen ist schwer." noch nie gestimmt hat. Kritisieren oder Feedback bieten ist nicht leicht. Es ist eben doch nicht damit getan, einen Text zu lesen, sich zu denken – okay, nicht schlecht, aber kann ich besser. Und dann eine Liste mit irgendwelchen Anmerkungen folgen zu lassen, von Rechtschreibfehlern über Allgemeinplätze bis hin zu Vorschlägen, wie die Geschichte bitte enden soll, oder welche Praktiken noch fehlen.

Es fängt schon bei den Restriktionen an: Die erste ist die Zeit. Meine Zeit. Ich hab ein Leben, ich schreibe selbst, und wenn ich einen Nebenjob wollte, wäre es nicht der als (unbezahlter) Lektor. Das heißt nicht, dass ich nicht gerne Feedback gebe. Aber es muss sich zeitlich machen lassen. Und das gilt, was oft vergessen wird, auch für die Gegenseite: Ich denke, keiner halt groß Lust darauf, eine irre detaillierte, aber aus seiner Sicht völlig belanglose Liste von Anmerkungen umsetzen zu müssen, nur um die darin steckende Arbeit zu würdigen.

Dazu kommt das Medium der Rückmeldung, das geschriebene Wort. Eine der Erfahrungen, die ich immer wieder mache, weniger hier auf Literotica als mehr im Alltag, ist, wie irre schwer es ist, einen Text so zu verfassen, dass er knapp, präzise, klar und auf den Punkt alles Nötige abarbeitet und dabei jede Möglichkeit eines Missverständnisses oder auch nur einer Unklarheit ausschließt. Das ist Schwerstarbeit. Geht mündlich deutlich schneller.

Ich möchte einfach hören, was euch am meisten hilft. Welche Art von Feedback ihr gern bekommen würdet– unabhängig davon, ob es ihr es für zutreffend haltet oder nicht. Es geht mir um die Art, die Ableitung einiger allgemein gültiger Regeln, nicht um die subjektive Qualität.

Ein paar Thesen oder persönliche Ansichten zu dem Thema:

Kurz und auf den Punkt. Gerade wenn der Text eher schwach rüberkommt, beschränkt man sich besser auf die wesentlichen Punkte.

Klar strukturiert. Ein Gesamturteil, dazu Inhalt, Sprache und Struktur, vielleicht ein paar persönliche Eindrücke.

Effektiv. Am liebsten mag ich kurze Ratschläge, die mir helfen, bestimmte Schwächen selber abzustellen. Eine lange Liste aller Tippfehlern bringt höchstens was für den konkreten Text. Der Satz: Jede Menge Fehler, nutz künftig ein Programm mit Rechtschreibprüfung.“ behebt vielleicht das Problem.

Der Blick auf den Text: Kritisch, aber mit der Brille des Autors. Bemerkungen dahingehend, dass man die Kategorie nicht mag, bringen nichts. Bei Stil und Thema trifft der Autor die Entscheidung. Vorschläge zu alternativen Handlungen bringen dann etwas, wenn sie logische Brüche betreffen, aber im Rahmen des Vorgegebenen bleiben. Was darüber hinaus geht, ist eine Art von feindlicher Übernahme der Geschichte.

Persönlich, und das hatte ich schon weiter oben ausgeführt: Am wichtigsten sind mir Bemerkungen zu Fehlern, die man selber nicht mehr sieht. Die den toten Winkel ausleuchten, irgendwie überraschend sind. Oft weiß man ja selbst, dass dies oder das nicht optimal gelungen ist. Man lässt es einfach stehen, weil es nicht besser wird, und man die Hoffnung auf den Pulitzer inzwischen aufgegeben hat. Aber daneben gibt es Hinweise auf etwas, an das man nie gedacht hätte, die eine völlig neue und andere Sicht auf den eigenen Text geben. Das ist einfach Gold wert.

Und, und, und… mir würde mehr einfallen. Euch sicher auch. Lasst es mich hören.
 
Last edited:
Das dürfte wohl in erster Linie von der Art der Rückmeldung abhängen: 1) unverlangt abgegebene Kommentare der allgemeinen LIT-Leserschaft oder 2) ausdrücklich erbetene Kommentare bestimmter Leser.

Im ersteren Falle wäre es völlig vermessen und anmaßend, dem Leser im allgemeinen vorschreiben zu wollen, was er gefälligst in seine Rückmeldung hineinzuschreiben und was zu unterlassen habe, wonach z. B. @Phlegeton hier offenkundig der Sinn steht. Letztlich bedeutete dies nichts anderes als Zensur; auf dieser Seite gilt jedoch die Redefreiheit, weshalb irgendwelche Zensurforderungen hier schlechterdings nichts zu suchen haben!

Wie @_Faith_ oben bereits schrieb, sind im ersteren Falle in der Regel jene Rückmeldungen am auskömmlichsten, die erkennen lassen, daß der Verfasser sich mit der vorliegenden Geschichte eingehend beschäftigt hat. Aus dem einfachen Grunde, daß so am ehesten für den Schreiber erkenntlich wird, wie der geneigte Leser die eigene Geschichte aufnimmt und versteht. Je mehr Leser auf diese Weise Rückmeldungen geben, umso genauer vermag der Schreiber die Wirkung seiner Geschichte auf die allgemeine Leserschaft nachzuvollziehen und ggf. Schlüsse für das Schreiben zukünftiger Geschichten zu ziehen.

Anders steht es im zweiteren Falle, der den Schreiber nachgerade in die Pflicht nimmt, mit gezielten Fragen und Forderungen an den Leser heranzutreten; insofern ist es hier am Schreiber selber, die "Inhaltspunkte" festzulegen, die ihm besonders am Herzen liegen. Im übrigen dürfte angesichts des Umstands, daß der Schreiber sich überhaupt in der Rücksicht an einen bestimmten Leser wendet, der Schluß naheliegen, daß ihm gerade die Rückmeldung dieses bestimmten Lesers "besonders wichtig" sein und er auf ebendessen Meinung nicht wird "verzichten" mögen. Was hier also zählt, ist gerade nicht irgendeine vermeintliche Objektivität oder gar, wie @Phlegeton sie offenkundig jedem Leser am liebsten aufzwingen wollte, die "Brille des Autors", sondern die reine und unverstellte Subjektivität dieses einen ganz bestimmten Lesers und seiner Meinung und seines Urteils!

Was der Schreiber nun aus den Rückmeldungen sowohl im ersteren als auch zweiteren Falle macht, das, freilich, obliegt ganz ihm selber und seinem Sinnen und Trachten.
 
Und manche Kommentatoren haben gefühlt noch nichtmal die Story gelesen, das ist mir bei "Einbrecherin" ganz besonders aufgefallen. [...] Da denke ich dann doch, dass anonyme Kommentare eigentlich nicht erlaubt sein sollten. Diese Kommentare kann ich mir auch schenken.
Bezeichnend, daß dir ausgerechnet das "ganz besonders aufgefallen" sei, nicht jedoch der weitaus entscheidendere (und zutreffendere) anonyme Kommentar vorher, der rundheraus die unmögliche Ich/Du-Bastardperspektive deines Beitrags beanstandet. Nicht einmal das kleine Einmaleins der Erzählperspektive beherrschen, aber den Lesern vorwerfen, die eigene "Story" nicht gelesen zu haben, und ihnen dann auch noch das Kommentieren verbieten wollen! Was für eine Unverfrorenheit!
 
Und nach dieser kurzen Folge unseres bekannten Formats "Auden James - Welten blühenden Wahnsinns" nun zurück zum Thread :rolleyes:
 
@Phlegeton
Es steht zwar nicht ausdrücklich in Deinem Post #16, aber ich gehe mal davon aus, dass Du Feedback meinst, um das der Autor gebeten hat.

Bisher habe ich nur einen Text als „Testleser” gelesen und würde meine Rückmeldung auch nicht Rezension nennen. Ich habe aus Sicht eines Lesers und nicht als jemand, der selbst ab und an eine Geschichte schreibt, ein Feedback gegeben. Der Grund dafür ist die Unbefangenheit, die ich mir glaube aus Lesersicht besser bewahren zu können. Denn nicht ich schreibe die Geschichte in einem bestimmten Stil und mit einem bestimmten Thema, sondern jemand anderes. Ich lese, was ich serviert bekomme und kann dann sagen, ob es mir „geschmeckt” hat.

Bei groben Brüchen (sofern sie unbeabsichtigt wirken) und logischen Fehlern würde ich das rückmelden. Ansonsten kann ich antworten, ob der Text bei mir Interesse geweckt hat, ob er mir gefallen hat und eventuell in einer knappen Zusammenfassung den Inhalt widerspiegeln, wenn vom Verfasser oder der Verfasserin beispielsweise gefragt worden ist wie die Charaktere und deren Beziehung zueinander auf den Leser wirken (können).

Mit konkreten Formulierungsvorschlägen und Vorschlägen für den Inhalt halte ich mich zurück. Mal abgesehen davon, dass das bisher auch nicht nötig gewesen wäre. Wenn jemand ein Gefühl für Sprache und Geschichten hat, braucht derjenige vielleicht auch eher eine Rückmeldung, die nicht so sehr ins Detail geht, sondern eher einen distanzierten Blick von außen auf die Geschichte.

Letztlich kann aber eine als hilfreich empfundene Rückmeldung individuell anders aussehen.
 
Ich habe aus Sicht eines Lesers und nicht als jemand, der selbst ab und an eine Geschichte schreibt, ein Feedback gegeben. [...] Ich lese, was ich serviert bekomme und kann dann sagen, ob es mir „geschmeckt” hat.
Das ist bei jemandem, der "ab und an eine Geschichte schreibt", nicht anders gelagert, denn auch so jemand muß, was fremde Geschichten anlangt, das zum Lesen nehmen, was er "serviert" bekommt, um dann zu sagen, ob es ihm "geschmeckt" hat. Und du bist dabei auch nicht weniger befangen als jemand, der ab und an eine Geschichte schreibt; deine Befangenheit ist nur anders in Hinsicht auf ihre Bedingtheit, in deinem Falle also des Nichtwissens (ungeprüfte Vorurteile), während jener immerhin aufgrund eines gewissen Erfahrungswissens, weil er eben ab und an eine Geschichte schreibt und entsprechend Rückmeldungen erhält, befangen sein mag, wenn nicht gar durch ein erweitertes Hintergrundwissen, weil er beispielweise das eine oder andre Buch über das Schreiben von Geschichten gelesen und verdaut hat.
 
Last edited:
Das ist bei jemandem, der "ab und an eine Geschichte schreibt", nicht anders gelagert, denn auch so jemand muß, was fremde Geschichten anlangt, das zum Lesen nehmen, was er "serviert" bekommt, um dann zu sagen, ob es ihm "geschmeckt" hat.
Der Satz ist wieder mal faszinierend. Da steht nix anderes drinnen als: Das ist bei jedem anders. Jeder muss nehmen, was er serviert bekommt.
ECHT! :LOL: Das ist wirklich nur verkomplizierendes Herum-Geschreibe... 🥴:ROFLMAO:🥳
 
Der Satz ist wieder mal faszinierend. Da steht nix anderes drinnen als: Das ist bei jedem anders. Jeder muss nehmen, was er serviert bekommt.
ECHT! :LOL: Das ist wirklich nur verkomplizierendes Herum-Geschreibe... 🥴:ROFLMAO:🥳
Wenn’s glücklich macht… 😂
 
Irgendwer hat vor längerer Zeit mal darüber sinniert, wer sich hinter AJ wirklich versteckt. Nunja, da ich was besseres zu tun habe, als hier nach Beiträgen zu suchen... irgendwer mit dem passenden Fetisch wird's schon tun, wenn's nötig ist. :D

Aber aufgrund seiner aktuell ungewöhnlich stark und schnell schwankenden Beitragsqualität, die von verschwurbelt-kompliziertem Ausdruck einfacher Meinungen über den üblichen, langatmigen Buchstabenerguss bis hin zu profan-beleidigend reicht (was mich irgendwie doch überrascht hat), habe ich noch ein weitere Idee: Jemand mit zuviel Genie und Wahnsinn hat "Being John Malkovich" gesehen, das irgendwie nachgebaut, irgendeinen armen Tropf aus einem Heim gekidnappt und anschließend bei der Auswahl der "Mitfahrer" keine allzugroße Sorgfalt walten lassen. Einer bedient die linke Hand, ein anderer die Zunge und so weiter. Und während ich das hier schreibe, tauchen vor meinem inneren Auge Minions auf, die an Hebeln zerren...
 
Lasst es mich hören.
ich versuch's hier lieber mit Schreiben ;-)

Wie @Chimkcifettib verstehe ich deinen Post für die gewünschte Hilfe als Korrekturleser/Rezensent/Diskussionspartner..., nicht als Kommentator unter der geposteten Geschichte.

Meine Antwort ist: das hängt davon ab, was der Autor/die Autorin erwartet. @Djinn68 fragte nach - hmm - irgendwas zwischen Meinung, Check und Kommentar für seine Space Opera. Wir haben uns dabei auch eine ziemliche Weile über SciFi-Technologien und Brüche mit der bekannten Physik unterhalten. Das Ergebnis ist sein in sich schlüssig entwickeltes Universum, das er für seine Geschichten nutzt, einer der besonderen Herausforderungen einer (längeren) SciFi-Geschichte. Da war bzw. bin ich auch nicht der einzige Gesprächspartner und die Mails gehen teilweise ziemlich tief in die Geschichten hinein. Das ist sicherlich nicht der normale Kommentarmodus. Nicht falsch verstehen: die Story selbst bleibt dabei unangetastet, es geht um die Logik der Figuren und Handlungen und die besonderen Anforderungen eines SciFi - Universums mit der Technik, der Gesellschaft, dem Drumherum, was eben alles es braucht, wenn sich die Handlung auf einmal auf andere Personen und Planeten erweitert. Das ist eine echte Herausforderung (die @Djinn68 gut meistert) und ich hinterfrage es einfach. Oder nicht so einfach

Ich habe gelegentlich noch andere Autoren/-innen zum Kommentieren, da halte ich es ähnlich, wenn auch nicht so intensiv. Innere Logik ist wichtig, ebenso Charakterbeschreibungen. Beispiel: Wenn da steht, dass nach mehreren Jahren der Freundschaft/Bekanntschaft zweier Charaktere das erste Mal nach einem intensiven Hobby nachgefragt wird, dann frage ich zurück, wie das denn funktionieren kann, wenn genau dieses Hobby eine Rolle spielt. Das sind Ungereimtheiten, die schnell passieren, wenn man als Autor/in die Geschichte und Personen im Kopf hat und dabei vergisst, dass der Leser diesen Wissensstand ja nicht hat, zumindest an dieser Stelle.

Im wesentlichen schreibe ich also einen Teil meiner Gedanken auf, die ich beim Lesen habe. Wenn es in mir zuckt und ich mich frage "passt das so?". Dann kommt da eine (kurze) Frage oder Anmerkung. Und gegen Kapitelende (im Sinne von Endversion) markiere ich auch mal die gefundenen Schreibfehler.

Bin ich im reinen Lesemodus, mache ich mir diese Gedanken üblicherweise nicht. Sonst müsste ich viele Bücher zu schnell weglegen ;-)

Was ich nicht weiter beachte sind Längen. Manche schreiben kurz und knackig, andere entwickeln erstmal die Personen und Situation über längere Textpassagen. Solange das gleichmäßig fließt ist das für mich OK, das ist eine Stilfrage. Wenn mir eine Geschichte gar nicht gefällt, lese ich sie nicht, ganz einfach.

So in etwa läuft es auch mit meinen Texten, da bin ich auch froh, dass da jemand mal mit einem Blick von außen draufschaut und mir so ein Feedback gibt. Die sind halt oft nicht "allgemeinverträglich", aber ich habe da jemand, die kennt mich lange genug dafür
 
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