Roman oder Kurzgeschichte?

swriter

Experienced
Joined
Feb 19, 2013
Posts
2,108
Wirft man einen Blick auf die Bestenliste im deutschsprachigen LIT, fällt auf, dass keine einzige Kurzgeschichte in der Top 20 auftaucht. Am höchsten bewertet sind Geschichten, die mindestens 6 LIT-Seiten aufweisen (Platz 1 bietet 22 Seiten). Oder aber es handelt sich um Fortsetzungsreihen, deren Teile ebenfalls alles andere als wenige Seiten bieten.

Hier darf man das Fazit ziehen, dass romanähnliche Geschichten mit vielen Seiten deutlich höher in der Lesergunst stehen als Kurzgeschichten, die ein bis drei Seiten bieten.

Wer also eine kurze Story anbietet, kann sich direkt mal von der Idee verabschieden, mit seinem Text in den Olymp der Lesergunst aufzusteigen. Was mich zu zwei Fragen führt:

Sind Romane und Kurzgeschichten miteinander vergleichbar?
Sollte es getrennte Bestenlisten für Romane und Kurzgeschichten geben?

Nein, ich schlage das nicht vor, weil ich nur Kurzgeschichten schreibe. Selbst bei einer separaten Liste für Kurzgeschichten würde ich nicht oben stehen. Aber wäre es nicht auch für die Leser interessant, je nach Vorlieben die bestbewerteten Geschichten nach Art des Textes finden zu können? Möchte man aktuell eine gute Geschichte für Zwischendurch lesen, für die man nicht mehrere Stunden investieren muss, hilft die aktuelle Bestenliste nicht weiter. Und ist es nicht so, dass ich die Geschichte erst anklicken muss, um die Anzahl der Seiten zu erfahren?

swriter
 
Sind Romane und Kurzgeschichten miteinander vergleichbar?
Sollte es getrennte Bestenlisten für Romane und Kurzgeschichten geben?


swriter
Okay, ich wollte hier eigentlich nicht mehr posten, aber das sind interessante Fragen und ich würde gerne auch die eine oder andere Beobachtung zum Besten geben, die ich hier bei meiner Rückkehr gemacht habe.

Nein, man kann sie nicht wirklich miteinander vergleichen. Beide stellen den Autoren und auch den Leser vor unterschiedliche Herausforderungen. Es hängt natürlich auch von der Kategorie ab.

Eine romantische Geschichte als eine ein- oder zweiseitige Kurzgeschichte zu verfassen, würde ich als für mich fast unmöglich ansehen. Oder als eine extreme Herausforderung. Ich kenne bzw. kannte aber Autoren, die das hinbekommen haben. Bei solchen Sachen geht es aber um Entwicklungen, da dieser "Liebe auf den ersten Blick" Mythos schon zu breitgewalzt und ewig wiedergekäut wurde.

Genauso schwierig ist es im Umkehrschluss in "Erotische Verbindungen" auf vielen Seiten eine gewisse Spannung und Abwechslung aufrechtzuerhalten, die den Leser zum Weiterlesen bringt. Da lässt sich mit kurzen, knackigen Kurzgeschichten deutlich einfacher operieren, wobei es hier wieder die Herausforderung gibt, eben in die Kürze auch noch echte Würze einzubinden.

Ich denke, durch den zunehmenden Konsum von Serien im Fernsehbereich hat sich da auch eine gewisse Vorliebe bei Lesern übertragen - sie fangen an, sich mit Charakteren und der Handlung im Verlauf anzufreunden, und möchten dann, dass am liebsten immer weiter geht. Wobei mir persönlich da endlose Fortsetzungen gegen den Strich gehen.

So kam mir das zumindest auf der anderen Seite vor, wo ich zuletzt gepostet habe. Wenn ich dann jetzt aber die Klickzahlen hier sehe, wundere ich mich schon. Meine Geschichten sind ja auch hier recht gut aufgenommen worden, was die Bewertungen angeht - aber zwei der am höchsten bewerteten haben gerade mal schlappe 8 bzw. 9 K aufzuweisen - zusätzlich fiel mir beim Durchklicken der allerersten, bevor sie auf der "Neu"-Seite erschien, auf, dass offenbar jeder einzelne Klick auf jeder Seite als "View" gewertet wird. Wenn ich jetzt also noch durch die Anzahl der Seiten dividiere, ist das eher erschreckend schwach.

Wahrscheinlich bewerten mehr Leute, die eine Geschichte bis zum Ende gelesen haben, die Geschichte am Ende positiv. Bei einer kürzeren Geschichte finden sich dann wahrscheinlich mehr Leute unterschiedlicher Geschmäcker ein. Neben dem allseits beliebten Downvoter, der die natürlich auch noch schneller runterziehen kann, wenn er das möchte.

Unterschiedliche Listen würden in meinen Augen daher nicht so viel bringen. So, genug geschwafelt.
 
Meine Geschichten sind ja auch hier recht gut aufgenommen worden, was die Bewertungen angeht - aber zwei der am höchsten bewerteten haben gerade mal schlappe 8 bzw. 9 K aufzuweisen ...

Wenn man beliebige der Top 20-Geschichten anklickt, so findet man viele Storys, die keine 10.000 Views aufweisen. Manche Fortsetzungen kommen nur auf 3000 bis 5000 Views. Nur die Geschichten, die ein paar Jahre auf dem Buckel haben, kommen auf mehr.

Zum Vergleich - Die aktuelle 1-LIT-Seiten-Story "Nicoles Geschenk" von Bea19 kommt auf 16.200. Meine aktuelle Geschichte wird mit 18.100 angezeigt.

Jetzt kann es natürlich sein, dass Bea19 und ich keine Unbekannten auf Literotica sind und deswegen die Views üppig ausfallen. Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass ein Interesse an kurzen Geschichten gegeben ist. Wie das Verhältnis von Roman- zu Kurzgeschichtenleser auf dieser Plattform ausfällt, würde mich interessieren, man wird es aber wohl nicht erfahren.

Wieso aber werden längere Geschichten so viel besser bewertet als Kurzgeschichten? Oder liegt es an den Autoren der langen Geschichten? Hier wäre es mal interessant zu erfahren, ob die Autoren aus der Top 20 auch mit Kurzgeschichten ähnlich erfolgreich wären.

Meiner Meinung nach sind Romanleser auf Literotica treu und dankbar für die Geschichten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Fortsetzungen nicht mit 5 Sternen bewertet werden, wenn der erste Teil gefallen hat. Schließlich geht es auch darum, den Autor zu motivieren, die Geschichte weiter zu erzählen. Bestes Beispiel dafür war und ist RudiRabe, dessen Leser kein negatives Wort fallen lassen und sich vor Begeisterung geradezu überschlagen. Aktuell ist er auf letterstofeel unterwegs, und so wie ich das sehe, gibt da so gut wie niemand weniger als 5 Sterne.

swriter
 
Sind Romane und Kurzgeschichten miteinander vergleichbar? Was soll ich sagen - natürlich gibt es Unterschiede, natürlich gibt es Ähnlichkeiten. Wie vergleichbar beides ist, hängt letztendlich von dem Blickwinkel ab, oder den Schwerpunkten, die der Betrachter setzt.

Wenn ich den Hintergrund des Posts richtig verstehe, geht es eher um die zweite Frage: Ob die Unterschiede so gewichtig sind, dass man in Bezug auf die Bewertung unterschiedliche Kategorien, Startklassen etc. einführen sollte. Und was das angeht: Ich wäre ja sofort dabei. Und überhaupt fallen mir (und allen anderen) tausend Dinge ein, die man verbessern könnte, um informativere, aussagekräftigere und angemessenere Bewertungen zu erhalten. Das wurde auch schon diskutiert.

Das dumme ist nur: Die Grenze dessen, was sich hier umsetzen läasst, wird definiert durch die Bereitschaft der Leser, darauf einzugehen, das System durch ihr Engagement zu tragen. Und die wird durch ein komplexes System nicht besser. Wenn wir immer genauere Ratingsysteme bieten, beschäftigt sich niemand mehr damit. Wenn wir immer mehr Kategorien bilden - sind sie zu klein, um relevant zu sein, oder überhaupt eine aussagefähige Zahl von Bewertungen zu erhalten. Das ist ein klassischer Trade-off. Von daher bleibt es wohl bei dem, was Amazon uns zeigt: 5 Sterne, über alle und jedes Produkt. Dahinter liegt das Reich der Kommentare.

Und ja, wir alle brauchen Feedback. Hören gerne Lob, oder stellen uns konstruktiver Kritik. Ich bleibe trotzdem bei meiner Empfehlung, Befriedigung nicht in der Anerkennung anderer, sondern in der Freude am Schreiben selbst zu suchen. Auf wie viel Großartiges oder einfach Unterhaltendes müssten wir verzichten, wenn sich einige Künstler zu ihren Lebzeiten von fehlendem Zuspruch hätten entmutigen lassen :)
 
Last edited:
Die Bestenlisten halte ich in ihrer Aussagekraft – vorsichtig formuliert – für stark begrenzt. Vom allseits bekannten Problem des Downvotings (und ggf. auch Upvotings) abgesehen, bieten sie m. E. allenfalls einen Überblick über die aktuellen Publikumslieblinge oder nicht einmal das, wenn, wie vom swriter beschrieben, sich dort endlose Fortsetzungsteile und (kurz-)romanartige Riesentexte sammeln, die ihre überdurchschnittlich hohen Bewertungen schlechterdings dem Umstand verdanken, daß nur eine äußerst geringe Leserzahl es überhaupt bis auf die letzte Seite schafft, um eine Bewertung abgeben zu können. Insofern sind die Bewertungen auf LIT von Kurz- und Langtexten schlechterdings nicht vergleichbar!

Im englischen Teil hat mal jemand vor Jahren (?) eine statistische Auswertung zum Zusammenhang von Textlänge und Bewertung gemacht und kam, glaube ich, zu dem Ergebnis, daß der "sweet spot" irgendwo bei 4-6 LIT-Seiten oder mehr liege (ich kann mich allerdings auch irren, da ich den betreffenden Thread nicht mehr finde).

Von Vorschlägen, was die Umgestaltung der Seite (getrennte Bestenlisten etc.) anlangt, stehe ich ab, da diese m. E. aussichtslos sind, weil die Forennutzer – erst recht im dt. Teil – vorschlagen könnten, was sie wollten, es spielte für die Administratoren doch keine Rolle (siehe die haarsträubende Falschübersetzung "Nicht festgelegt", die seit Jahr und Tag im dt. LIT Bestand hat).
 
Am Anfang habe ich kürzere Geschichten gepostet, die wurden durchweg schlechter bewertet. Eine einzelne Szene reicht nun einmal nicht.

Die erste Episode von "Merlins Kinder" war im Original eine Kurz-Kurzgeschichte mit 600 Wörtern. Dann habe ich die Szene auf ca. 1000 Wörter verlängert und noch ein paar weitere Szenen mit jeweils einem Twist hinzugefügt. Erst dann habe ich mich getraut, sie hier zu posten.
 
Mit 600 Wörtern ist man auch schon nahe an einer Kürzestgeschichte dran, die nochmals besondere Anforderungen – sowohl an den Schreiber wie auch die Leser – stellt. Insofern finde ich es nicht verwunderlich, daß manch ein Schreiber da lieber auf Nummer Sicher gehen will und seine Geschichte auf einen gewöhnlicheren Umfang aufbläht ...
 
Last edited:
Ich für meinen Teil habe mich, von meinem mehr oder weniger gelungenen Erstlingswerk einmal abgesehen, bisher nicht an eine Kurzgeschichte getraut. Es fällt mir bisher leichter, eine Geschichte über einen längeren Text hin zu entwickeln. Ich sehe es als eine höhere Kunst an, geschickt das wegzulassen, damit aus einer längeren Geschichte eine gute Kurzgeschichte wird.
Meine Mutmaßung, warum die Bewertungen so verteilt ausfallen, geht in die gleiche Richtung, wie Du @postpartem meinst. Die Leserinnen und Leser von längeren Geschichten schätzen die Arbeit vermutlich mehr wert.
 
Von den unter "Neu" angezeigten Geschichten sind 47 Fortsetzungen bzw. der Beginn einer Fortsetzungsreihe. Bei 18 Storys sieht es nicht nach einer Fortsetzungsreihe aus.

28 der Fortsetzungsgeschichten weisen ein Hot auf. Von den 18 Nicht-Fortsetzungen sind 7 Hot.

Alles nicht repräsentativ, aber der Eindruck bleibt, dass Fortsetzungsgeschichten tendenziell besser bewertet werden als Einteiler.

swriter
 
Hm, vielleicht lässt sich das ja auch sinnvoll verbinden. Ich hatte beispielsweise mal die Idee, dass ein alter Mann nach dem Verlust seiner Gattin, die er über alles liebte und der er sein Leben lang treu war, eines Morgens aufwacht, und sich in einem anderen (und jüngeren) Körper vorfindet (dabei gerade von einer ihm unbekannten Schönen wachgeblasen wird).

Das Spiel wiederholt sich dann, nach jedem Einschlafen wacht er in einem anderen Körper und einer anderen Situation und Geschichte auf - also im Grunde könnte man eine Serie von autarken Kurzgeschichten so zu einem längeren Fortsetzungsroman verbinden.

Ich werde die Idee auf jeden Fall nicht mehr umsetzen, aber vielleicht fühlt sich ja der eine oder andere davon inspiriert, oder möchte sie gerne nutzen.

Etwas Ähnliches hatte ich vorher mal über Kontakte über ein Sexportal geschrieben. Da war das verbindende Element immer eine der Personen der vorherigen Geschichte. Zumindest sechs davon hatte ich so aneinandergereiht.
 
Hm, vielleicht lässt sich das ja auch sinnvoll verbinden. Ich hatte beispielsweise mal die Idee, dass ein alter Mann nach dem Verlust seiner Gattin, die er über alles liebte und der er sein Leben lang treu war, eines Morgens aufwacht, und sich in einem anderen (und jüngeren) Körper vorfindet (dabei gerade von einer ihm unbekannten Schönen wachgeblasen wird).

Das Spiel wiederholt sich dann, nach jedem Einschlafen wacht er in einem anderen Körper und einer anderen Situation und Geschichte auf - also im Grunde könnte man eine Serie von autarken Kurzgeschichten so zu einem längeren Fortsetzungsroman verbinden.

Ich werde die Idee auf jeden Fall nicht mehr umsetzen, aber vielleicht fühlt sich ja der eine oder andere davon inspiriert, oder möchte sie gerne nutzen.

Etwas Ähnliches hatte ich vorher mal über Kontakte über ein Sexportal geschrieben. Da war das verbindende Element immer eine der Personen der vorherigen Geschichte. Zumindest sechs davon hatte ich so aneinandergereiht.

Wobei das für mich dann keine Kurzgeschichten mehr wären, da in jedem Teil derselbe Protagonist mitspielt, an dem sich die Leser orientieren können. Und selbst bei der Sexportal-Geschichte wären es keine klassischen Kurzgeschichten, die in sich abgeschlossen sind, weil ja doch eine Verbindung zwischen den Teilen besteht.

Was aber nicht bedeutet, dass so etwas nicht einmal jemand umsetzen könnte.

swriter
 
Alles nicht repräsentativ, aber der Eindruck bleibt, dass Fortsetzungsgeschichten tendenziell besser bewertet werden als Einteiler.
Finde ich durchaus plausibel. Fortsetzungsgeschichten lesen wohl in der Regel die, die den ersten Teil schon mochten. Sie haben also eine Grundsympathie für die Geschichte, die Erzählweise, die AutorIn.

Wie andere AutorInnen hier auch, lege ich immer weniger Wert auf die Bewertung.
Ich denke es ist „relativ“ einfach eine Geschichte zu schreiben, die hoch bewertet wird.
Aber ich will ja die Fantasien schreiben, die ich mag. Und wenn es nur eine Hand voll Leser gibt, die die gleiche Freude beim Lesen haben, wie ich beim Schreiben, dann reicht mir das mittlerweile.

@swriter. Habe jetzt mal eine Kurzgeschichte veröffentlicht. Ebenfalls deutlich schlechter bewertet als meine anderen Geschichten (und das war zu erwarten).
Aber die positiven Rückmeldungen, die ich dazu von einzelnen Lesern erhalten habe, die alleine waren es schon wert.

Lieben Gruß
Mayia
 
Last edited:
@swriter. Habe jetzt mal eine Kurzgeschichte veröffentlicht. Ebenfalls deutlich schlechter bewertet als meine anderen Geschichten (und das war zu erwarten).
Aber die positiven Rückmeldungen, die ich dazu von einzelnen Lesern erhalten habe, die alleine waren es schon wert.

Lieben Gruß
Mayia

Ich habe Kurzgeschichten veröffentlicht, die ebenso kurz waren wie deine. Eine von denen ist aktuell mit 4,64 bewertet, eine andere mit 3,77 (aus derselben Kurzgeschichtenreihe). Die mit 3,77 ist eine, bei der es wie bei dir eine überraschende Auflösung am Ende gibt. Vielleicht mögen manche Leser keine Überraschungen. Kurzum: ich wundere mich immer wieder, wie unterschiedlich die Storys bewertet werden und kann mir die Votings nicht wirklich erklären.

Und es ist normal, dass Leser die Pointe der Geschichte in einem Kommentar verraten oder den Verlauf der Geschichte in ihrem Kommentar zusammenfassen. Die denken nicht daran, dass sie nachfolgenden Lesern mit ihren Äußerungen das Lesevergnügen verderben.

swriter
 
Ich denke es ist „relativ“ einfach eine Geschichte zu schreiben, die hoch bewertet wird.

Na, das ist ja mal eine ketzerische Aussage. :giggle: Ich widerspreche dir allerdings nicht.
Habe jetzt mal eine Kurzgeschichte veröffentlicht. Ebenfalls deutlich schlechter bewertet als meine anderen Geschichten (und das war zu erwarten).
Aber die positiven Rückmeldungen, die ich dazu von einzelnen Lesern erhalten habe, die alleine waren es schon wert.

Lieben Gruß
Mayia

Das könnte aber auch an der Kategorie liegen. Zum einen scheint unser spezieller Freund ja in dieser Kategorie einen besonderen Aktivitätsdrang zu verspüren, zum anderen hast du in den Augen vieler die falsche Kategorie ausgewählt. Was mich persönlich nicht gestört hat, im Gegenteil, aber das mag nicht allen so gegangen sein. Im Gegensatz zu den von swriter zitierten Lesern mag ich Überraschungen.
 
Wieso ketzerisch, @postpartem? ;)

Bin nicht sicher wie groß der Einfluss der Kategorie in diesem Fall wirklich ist. Ich denke auch in Horror oder Fantasie wäre es nicht viel höher gewesen mit der Bewertung (denn dafür ist es dann auch schon wieder zu wenig).

Die Geschichte ist kurz, schnell, wenig expliziter Sex, wenig erotischer Spannungsaufbau und dann ein vielleicht kontroverses Ende.

Die Szene brannte mir einfach gerade auf der Seele. Der erotische Aspekt in meinen Gedanken war dadurch wahrscheinlich viel, viel intensiver.
Dass das nicht den Mainstream trifft, war mir schon klar. Ist ja auch nicht schlimm, im Gegenteil.

Anscheinend hat mindestens ein Leser nochmal zurück geschaut und die Story nochmal „erlebt“. Und für diesen Einen würde ich solche Geschichten auch weiterhin schreiben :)

Lieben Gruss
Mayia
 
Wieso ketzerisch, @postpartem? ;)



Die Szene brannte mir einfach gerade auf der Seele. Der erotische Aspekt in meinen Gedanken war dadurch wahrscheinlich viel, viel intensiver.
Nun, ein Großteil auch der an sich selbst glaubenden MitautorInnen mag das anders sehen.

Ich fand, du hast deine seelische Temperatur absolut ausreichend abgebildet. ✌️

Diese Art von Geschichten erfreuten sich zumindest früher großer Beliebtheit hier, besonders von dieser Autorin:

MagnoliaS

Allerdings eben hauptsächlich als längere (Fortsetzungs-)Geschichten, da hast du sicher Recht. Richtig gut und fesselnd schreiben konnte sie nebenbei auch.

Aber du hast auch insofern Recht, dass es im Grunde wirklich nur darum gehen sollte, dass man die Geschichten schreibt, die man möchte, oder die halt in einem drin sind, egal, wie sie am Ende aufgenommen werden. Das war bei mir nicht anders. Die Geschichte, wo ich mir wirklich am meisten Mühe gegeben hatte, und die vielleicht objektiv auch eine meiner besten war, fiel hier wie anderswo eher durch, zumal nur wenige mit dem darin enthaltenen durchaus grenzwertigen Humor umgehen konnten.
 
In wieweit eine Geschichte positiv bewertet wird, hängt aus meiner Sicht von sehr vielen Dingen ab. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder einer beabsichtigten Reihenfolge:
  • Stammt sie von meiner Lieblingsautorin oder Autoren? (Bzw. negativ, mag ich diese Autorin oder diesen Autor gar nicht.)
  • Kenne ich die Figuren schon? Der grundsätzliche Erfolg von Serien liegt darin begründet.
  • Mit welcher Intention lese ich die Geschichte? Reizen mich erotische Geschichten, weil sie da weiter gehen, wo herkömmliche Literatur aufhört oder suche ich in dem Text eine Fantasie, um mich erotisch in Stimmung bringen (wozu auch immer). Im letzteren Fall ist ggf. ein Text, der nicht über eine Lit Seite hinausgeht, zu kurz.
  • Ist sie handwerklich ordentlich gemacht?
  • Gefällt mir die Handlung? Ist sie realistisch (im Rahmen ihrer Möglichkeiten)?
  • Erfüllt die Geschichte meine Erwartung bzgl. eines bestimmten Fetischs?
  • Wie viele neue Geschichten wurden im gleichen Zeitraum veröffentlicht?
  • Wie weit beeinflussen mich Kommentare und Bewertung anderer?
Die andere Frage ist, was sind meine Erwartungen als Autorin oder Autor? Schreibe ich nur für mich alleine? Dann spielen Bewertungen und Kommentare gar keine Rolle. Reicht es mir, wenn ich wenigstens einem einzigen anderen Menschen eine Freude mit meiner Geschichte gemacht habe? Oder strebe ich nach "Ruhm und Ehre" und benötige das für mein Ego? Oder benutze ich die Geschichten, um meine Fähigkeiten als Autorin oder Autor zur Perfektion zu treiben, um später, damit Geld verdienen zu können?
 
Back
Top