Me too-Kampange

Zenobit

Literotica Guru
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Mar 28, 2014
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Me too-Kampagne

Ist ja schon etwas her und war fast schon wieder am Abklingen, wollte ich jetzt aber noch mal ansprechen, da mit dem Regisseur D. Wedel jetzt auch Deutschland bzw. die Deutsche Filmwirtschaft betroffen ist.
Noch mal zusammenfassend worum es im Grunde ging/geht:
Vor einiger Zeit kam es vermehrt in Hollywood zu Vorwürfen sexueller Belästigung. Angefangen hatte es mit dem Produzenten H. Weinstein der bekannten Weinstein Company. Später sind immer mehr prominente Namen unter anderem Kevin Spacey gefallen.
Opfer sexueller Übergriffe haben sie unter dem Hashtag Me too zusammengetan und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht.

Folge war, daß einige angezeigt wurden und auch ihren Job verloren haben.

Manche haben es zugegeben und sich entschuldigt, bei anderen sind es bis jetzt noch unbewiesene Anschuldigungen.

Kevin Spacy ist wohl einer der bekanntesten Schauspieler, die davon betroffen sind. Er hatte sich entschuldigt und sich auch gleich als homosexuell geoutet.
Das hat ihn aber nicht davor bewahrt seine Job bei der sehr erfolgreichen Serie House of Cards zu verlieren. Ausserdem hat Ridley Scott über vier Millionen ausgegeben um alle Szenen seines neustens Films neu zu drehen in denen ursprünglich Spacy zu sehen war.

Es gab sogar Forderungen alle Filme von Spacy und der Weinstein Company zu boykottieren und nicht mehr anzuschauen, wobei darunter auch Filmperlen wie Pulp Fiction zu finden sind...

Nun die Frage: Soll man eine künstlerische Leistung auch nach dem Privatleben des Künstlers bzw. seinen Verfehlungen beurteilen?
Filme und Serien sind aus meiner Sicht ja auch immer Gemeinschaftsarbeiten und beruhen nicht auf einem Einzelnen. Ein Boykott von Weinstein-Filmen würde ja auch dazu führen, daß dort viele Mitarbeiter rausgeschmissen werden. Sogar diejenigen, welche vielleicht sogar selber Opfer waren.
 
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Danke für den Thread, Zenobit! :cattail:

Mit den Auswirkungen in der Filmbranche, dazu hab ich, ehrlich gesagt, mir noch keine genaue Meinung gemacht. Ich hab mir bisher hpts. mit Gleichberechtigung - also gleichen Rechten und Pflichten (letzteres wird in der Debatte nämlich gerne verschwiegen...) näher angesehen. Auch, im Rahmen eines Zeitschriften-Artikels, v.a. mit dem Bereinigten Gender Pay Gap, dessen Implikationen die Frauenfördererinnen bei ihren populistischen Aktionen (zB dem sog. "Equal" Pay Day) für gewöhnlich geflissentlich "übersehen"...

Bezüglich der Sache mit den Schauspielerinnen, da hat meine größte Hochachtung Nina Proll --> die hat sich konsequent, von Anfang an gegen diese inszenierte #metoo-Debatte gestellt: https://kurier.at/stars/nina-proll-...ach-habe-kollektives-jammern-satt/296.364.885
 
Das Private ist politisch

Soll man eine künstlerische Leistung auch nach dem Privatleben des Künstlers bzw. seinen Verfehlungen beurteilen?
Natürlich! Wonach denn sonst?

Und die vielen tausend Bücher, Bilder und anderen Kunstwerke, die die geistigen Kindern der vielen unseligen toten, weißen Männer – Althusser (Ehefrau erwürgt), Burroughs (Ehefrau erschossen), Cellini (Serienmörder), Dickens (Frauenfeind), Fallada (Freund erschossen), Gesualdo (Ehefrau [& deren Liebhaber] ermordet), Hamsun (Nazi), Heidegger (Nazi), Kinsey (Pädophiler), Luther (Ketzer), Mailer (Ehefrau erstochen), Nietzsche (Nazi), Schopenhauer (Frauenfeind) etc. pp. – sind, sollte man, wenn wir schon mal dabei sind, gleich mit einstampfen, einmotten und abmontieren.

Auf daß wir wieder reinen Gewissens Bücher lesen, Gallerien besuchen und Musik hören können – endlich!

In diesem Sinne
Auden James
 
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Natürlich! Wonach denn sonst?

Und die vielen tausend Bücher, Bilder und anderen Kunstwerke, die die geistigen Kindern der vielen unseligen toten, weißen Männer – Althusser (Ehefrau erwürgt), Burroughs (Ehefrau erschossen), Cellini (Serienmörder), Dickens (Frauenfeind), Fallada (Freund erschossen), Gesualdo (Ehefrau [& deren Liebhaber] ermordet), Hamsun (Nazi), Heidegger (Nazi), Kinsey (Pädophiler), Luther (Ketzer), Mailer (Ehefrau erstochen), Nietzsche (Nazi), Schopenhauer (Frauenfeind) etc. pp. – sind, sollte man, wenn wir schon mal dabei sind, gleich mit einstampfen, einmotten und abmontieren.

Auf daß wir wieder reinen Gewissens Bücher lesen, Gallerien besuchen und Musik hören können – endlich!

In diesem Sinne
Auden James

Diesmal voll derselben Meinung!
Vor allem, wo heutzutage die bloße Anschuldigung gleichbedeutend mit Ächtung ist.
Und wenn sie nicht obiger Straftaten schuldig waren, lebten doch noch hunderte andere Künstler (vom Maler bis zum Popstar) als haltlose Trinker, Drogenkonsumenten oder Gewalttäter. Weg damit! Dann kommen wir Amateure vielleicht auch mal zum Zug!
 
Hi Zenobit,

der Thread ist tatsächlich ne gute Idee.

Die Sache ist gar nicht so einfach.
Ich kann beide Standpunkte verstehen: Die "me-too-" Vertreter und auch Catherine Deneuve & Friends, die vor überzogenen Reaktionen warnen.

Es sagt sich leicht, warum haben die Frauen nicht früher geredet?

Andererseits hat es die französische Schauspielerin Juliette Binoche gut auf den Punkt gebracht: "Ich hab schnell gemerkt, wie der Weinstein tickt und hab ihm rechtzeitig die Grenzen aufgezeigt."
Okay, so selbstbewusst ist halt nicht jede Frau.

Ein anderer Kritikpunkt von Juliette Binoche ist ebenfalls nachvollziehbar.
Sie wirft vielen Frauen Heuchelei vor.
- "Warum outen sich die Frauen nicht, die Weinstein freiwillig nachgegeben haben, um ihre Karriere zu fördern? Die gibt es nämlich auch!" (Juliette Binoche)

Was den Dieter Wedel betrifft: Da scheinen die Beweise sehr eindeutig sein.

Zum Boykott der Täter (Kevin Spacey, Dieter Wedel):
Davon halte ich nichts.
Ich finde schon, man muss Künstler und das Kunstwerk vom Menschen trennen und man kann das auch.

Spacey bleibt ein guter Schauspieler und seine Filme sind nicht weniger gut wegen seiner Verfehlungen.
Dasselbe gilt für die Filme von Dieter Wedel.

Ich fürchte aber, dass die Deutschen ein moralisches Exempel veranstalten werden.
Wie ich gelesen habe, erwägt die ARD, nie wieder Wedel-Filme auszustrahlen.

Wie gesagt, ich halte das für einen Fehler.

"Auden James" bringt es in seinem Post ja prima auf den Punkt: Wir müssten unzählige verdienstvolle Personen (Musiker, Schauspieler, Schriftsteller, etc.) auf den Index setzen, würden wir ihre charakterlichen Defizite zur Richtschnur machen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Ich habe ja nicht geschrieben, daß ich anderer Meinung bin nur die Frage in den Raum gestellt, da sie auch gerade zu Diskussion steht.

Tarantino z.B. hat erklärt nicht mehr mit der Weinstein-Company zusammen zu arbeiten. Und das obwohl die Weistein company sich von Harvey Weistein bereits getrennt hat.
Keine Ahnung wie die Besitzverhältnisse sind und welchen Gewinn er jetzt noch einfährt aber im Endeffekt trifft6 es ja auch die Mitarbeiter der Weinstein Company.
Ob Tarantino die Entscheidung aus Überzeugung gefällt hat oder aus dem Grund daß sein Film boykottiert werden könnte, wäre auch noch die Frage.

Klar sollte man zwischen Privatperson und Künstler unterscheiden und ich werde mit Sicherheit nicht meine Blu Rays verkaufen in denen "schlechte Menschen" mitgewirkt haben. Sonst hätte ich wohl eine sehr kleine Filmsammlung...
Aber auf der Anderen Seite kann ich Leute verstehen, die aus persönlicher Abneigung gegen einen bestimmten Künstler dessen aktuelle Filme nicht sehen wollen.
Bei mir ist es eher , daß ich sage: "Schauspieler XY finde ich schrecklich, deswegen schaue ich mir seien Filme nicht an!"
Aber in meinem Freundeskreis gibt es auch einige, die keine Filme mit Tom Cruise oder Will Smith anschauen, weil die Scientologen sind und sie diese Sekte nicht indirekt unterstützen wollen.
Kann ich auch irgendwie nachvollziehen.

Gerade in Film- und Musikgeschäft ist man ja auch Fan von dem Künstler. Wenn dieser aber für etwas steht was man überhaupt nicht mag, kann ich auch nachvollziehen, daß man aus diesen Gründen dann kein Fan mehr ist auch wenn dessen Werke ja nicht unbedingt schlechter geworden sind.
Moralische Vorstellungen spielen ja auch eine wichtige Rolle, wie man Menschen beurteilt.

Gerade zu den von J.A. aufgeführten Künstlern muss man sagen, daß man da auch das Umfeld bzw. auch das Zeitalter in dem sie gelebt haben beurteilen sollte. Oft kann man die umstände ja nicht mit heutigen vergleichen. Und ein Künstler der z.B. bei der Nazi-Propaganda mitgemacht hat, tat dies vielleicht nicht aus Überzeugung, sondern weil es halt üblich war...
 
Mein persönlicher #metoo-Moment war, als die Verantwortlichen für die Games Developers Conference Nolan Bushnell einen Lebenswerk-Award aberkannten. Warum genau? Die Atari-Firmenspitze hat, zumindest nach Aussagen eines Mitarbeiters, gerne ihre Briefings in Whirlpools abgehalten und ihre Sekretärin mit Dokumenten antanzen lassen. Außerdem wurde der Pong-Heimkonsolen-Prototyp nach einer besonders vollbusigen Mitarbeiterin benannt. Siehe hier:

https://www.theguardian.com/games/2...ward-game-developers-conference-san-francisco

Aber mal ehrlich: Wenn man so anfängt, müßte man 80 Prozent der Männerwelt wegen Fehlverhalten ankreiden. Die 70er waren andere Zeiten und jetzt daraus ein öffentliches Schlachtfest zu machen finde ich extrem kleinlich. Zwischen Arschloch-Verhalten wie dem von Bushnell und einem Weinstein liegen Welten.

Und viele Anschuldigungen, die jetzt vorgebracht werden, fühlen sich für mich eher nach Hexenjagd als nach berechtigten Vorwürfen an. "Oh, er hat mich lüstern angeblickt! Oh, er hat gesagt ich hätte einen tollen Hintern! Was für ein Schwein! Er hat mich damit ja buchstäblich vergewaltigt!" Echt? Sich einfach umdrehen, sagen "Halt deine Meinung für dich, du Ekel" und es dabei belassen reicht nicht?
 
@Blind Justice

Mein persönlicher #metoo-Moment war, als die Verantwortlichen für die Games Developers Conference Nolan Bushnell einen Lebenswerk-Award aberkannten. Warum genau? Die Atari-Firmenspitze hat, zumindest nach Aussagen eines Mitarbeiters, gerne ihre Briefings in Whirlpools abgehalten und ihre Sekretärin mit Dokumenten antanzen lassen. Außerdem wurde der Pong-Heimkonsolen-Prototyp nach einer besonders vollbusigen Mitarbeiterin benannt. Siehe hier:

https://www.theguardian.com/games/2...ward-game-developers-conference-san-francisco

Aber mal ehrlich: Wenn man so anfängt, müßte man 80 Prozent der Männerwelt wegen Fehlverhalten ankreiden. Die 70er waren andere Zeiten und jetzt daraus ein öffentliches Schlachtfest zu machen finde ich extrem kleinlich. Zwischen Arschloch-Verhalten wie dem von Bushnell und einem Weinstein liegen Welten.

Und viele Anschuldigungen, die jetzt vorgebracht werden, fühlen sich für mich eher nach Hexenjagd als nach berechtigten Vorwürfen an. "Oh, er hat mich lüstern angeblickt! Oh, er hat gesagt ich hätte einen tollen Hintern! Was für ein Schwein! Er hat mich damit ja buchstäblich vergewaltigt!" Echt? Sich einfach umdrehen, sagen "Halt deine Meinung für dich, du Ekel" und es dabei belassen reicht nicht?


Es besteht tatsächlich die Gefahr zu Überreaktionen.
Das ist bereits schon in der deutschen Politik zu beobachten.
Da wurde kürzlich die Berliner SPD-Abgeordnete Sawsan Chebli (attraktiv, 40 J.) zu einer Veranstaltung von Unternehmern eingeladen.
Der Leiter der Veranstaltung (66 J.) begrüsste sie mit: "Eine Frau hatte ich nicht erwartet. Dazu noch so jung und attraktiv."
Sawsan Chebli nutzte das zu einem wahren Tribunal, das sie via "Facebook" veranstaltete ("Lüsterne alte weiße Männer", etc.) (Chebli ist palästinensischer Herkunft).

Die Dame ist politische Beamtin und in Ausübung ihrer Tätigkeit auch der Mäßigung verpflichtet. Ein politisches Amt eignet sich nicht für eine persönliche Kampagne.

Im Internet kann man den ganzen Kram nachlesen, wie eine überempfindliche Wichtigtuerin ein harmloses Kompliment zum Sexismus instrumentalisierte.
Diese Dame soll in der zukünftigen Regierung auch noch "Bundesbeauftragte für Migration und Integration" werden....

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Es besteht tatsächlich die Gefahr...

An diesem Punkt der Debatte möchte ich nur einwerfen (ich hab schon Artikel dazu geschrieben, aber die Fakten interessieren in der Sache offensichtlich niemanden... :( )

Aus meiner Sicht haben wir es hier mit einer Situation zu tun, in der
1) Frauenförderer"innen (meist hochbezahlte aus Steuermitteln)
2) Deren Aufgabe es ist, Missstände aufzufinden,
3) Misstände finden...

Ein Schelm, wer Böses dahinter vermutet...

Und das Schlimmste daran, das, was ich sage, ist statistisch bestens dokumentiert... (siehe der unbereinigte gender pay gap...) aber egal. man - besser "man" glaubt heutzutage wohl immer mehr, was "frau" ihm sagt... :(
 
Gleichberechtigung wollen ist ja schön und gut, aber vom immer noch beschleunigenden Feminismus-Zug sehe ich mittlerweile nur noch die davonrasenden Rücklichter. Zu viele Extremistinnen, die wegen jedem bißchen blanker Frauenhaut gleich die Heugabeln wetzen.

Gehört zur Gleichberechtigung nicht auch, daß Frauen Sex wollen dürfen ohne gleich a) als Schlampen oder b) von den Männern zum Sexobjekt herunterreduziert hingestellt wird? Ich möchte in diesem Klima keine selbstbewußte, starke Frau sein, die sich selbst ihre Garderobe und Sexpartner sucht. Muß ein Spießrutenlauf sondersgleichen sein.

Und was die ganzen Femi-Eiferer so gerne vergessen: Es hat noch nie eine Frau ihre ...Talente benutzt, um einen Chef zu verführen oder einen Mann nur wegen des Geldes geheiratet. Nein. Sowas passiert immer nur in den von bösen Männern gemachten Büchern, Filmen und Doku-Soaps. Fuck, fast alle Fälle von Lentzen und Partner drehen sich um Geld, Ficken oder wegen Geld ficken.

/sarcasm
 
Gleichberechtigung wollen ist ja schön und gut, aber vom immer noch beschleunigenden Feminismus-Zug sehe ich mittlerweile nur noch die davonrasenden Rücklichter. Zu viele Extremistinnen, die wegen jedem bißchen blanker Frauenhaut gleich die Heugabeln wetzen.

Gehört zur Gleichberechtigung nicht auch, daß Frauen Sex wollen dürfen ohne gleich a) als Schlampen oder b) von den Männern zum Sexobjekt herunterreduziert hingestellt wird? Ich möchte in diesem Klima keine selbstbewußte, starke Frau sein, die sich selbst ihre Garderobe und Sexpartner sucht. Muß ein Spießrutenlauf sondersgleichen sein.

Und was die ganzen Femi-Eiferer so gerne vergessen: Es hat noch nie eine Frau ihre ...Talente benutzt, um einen Chef zu verführen oder einen Mann nur wegen des Geldes geheiratet. Nein. Sowas passiert immer nur in den von bösen Männern gemachten Büchern, Filmen und Doku-Soaps. Fuck, fast alle Fälle von Lentzen und Partner drehen sich um Geld, Ficken oder wegen Geld ficken. /sarcasm

Ja, @Blind_Justice: Diesen »beschleunigenden Feminismus-Zug« sehe ich auch. :(

Mein Problem an der Sache ist folgendes: Dass es völlig in die falsche Richtung läuft: Nämlich, dass die "Frauen" immer die "Armen Häschen" seien, die sich ja "nicht wehren " könnten, die "alles über sich ergehen lassen" müssten, weil sie ja ohnehin "nur arme kleine, permanent benachteiligte, unfähige Tipp-Mäuschen" seien, und so weiter...

So ziemlich alle Frauen, die ich kenne - und auch alle, die ich bisher im Berufsleben kennen gelernt habe - können sich sehr wohl (!) wehren... Und wenn eine Frau eine Mann eine laut schallend runter haut, vor versammelter Gemeinde, dann wirkt das...

Aber diese Frauen finden sich halt meistens in der Wirtschaft; und nicht auf staatlich geschützten Posten, wo sie staatlich zwecks Änderung so lange bezahlt werden, so lange sie seitenlang in ihren Gleichberechtigungs-Jahresberichten von Misständen schreiben können, die sie ändern müssten...
 
Eine der coolsten Frauen, von der ich dazu bisher ein Buch gelesen habe, ist Barbara Bierach: http://www.spiegel.de/lebenundlerne...meckere-der-frauen-ist-verlogen-a-222558.html

In ihrem Buch »Das dämliche Geschlecht« [url] hat sie sinngemäß geschrieben:

Seit wann gibt es Emanzipation / Frauenförderung? Seit ca. 30 Jahren. Und was hat sich seither geändert? Wir begehen noch immer den Equal Pay Day, Frauen werden noch immer, immer und überall diskriminiert, es gibt noch immer die Gläserne Decke [die es gar nicht gibt, aber das ist ein anderes Thema^^], Frauen können noch immer nicht die gleichen Jobs machen wie Männer...

--> Eigentlich müssten man die ganzen Frauenfördererinnen fragen, was sie die letzten Jahre eigentlich getan haben...


In jedem Unternehmen fliegst du raus, wenn du für einen Job angestellt wirst --> und nach 30 Jahren hast du ihn noch immer nicht erledigt... :cattail: :rolleyes: :confused::confused: ;)
 
@Kimber22

Eine der coolsten Frauen, von der ich dazu bisher ein Buch gelesen habe, ist Barbara Bierach: http://www.spiegel.de/lebenundlerne...meckere-der-frauen-ist-verlogen-a-222558.html

In ihrem Buch »Das dämliche Geschlecht« [url] hat sie sinngemäß geschrieben:

Seit wann gibt es Emanzipation / Frauenförderung? Seit ca. 30 Jahren. Und was hat sich seither geändert? Wir begehen noch immer den Equal Pay Day, Frauen werden noch immer, immer und überall diskriminiert, es gibt noch immer die Gläserne Decke [die es gar nicht gibt, aber das ist ein anderes Thema^^], Frauen können noch immer nicht die gleichen Jobs machen wie Männer...

--> Eigentlich müssten man die ganzen Frauenfördererinnen fragen, was sie die letzten Jahre eigentlich getan haben...


In jedem Unternehmen fliegst du raus, wenn du für einen Job angestellt wirst --> und nach 30 Jahren hast du ihn noch immer nicht erledigt... :cattail: :rolleyes: :confused::confused: ;)

Danke für den Link (Barbara Bierach)

lg
"Rosi" (Johannes)
 
--> Eigentlich müssten man die ganzen Frauenfördererinnen fragen, was sie die letzten Jahre eigentlich getan haben...

Wahrscheinlich ähnliche Lobbyarbeit wie die Unterstützer der Kohleförderung.

Ich versuche das mal ganz sachlich zu zu formulieren: Soweit ich weiß gibt es in Deutschland keine einzige gesetzliche Regelung, die Frauen schlechter behandelt als Männer, somit sind alle legalen Ziele erreicht, und es geht nur noch darum die Einstellung der Menschen zu ändern. Als da wären:

1) Arbeitgeber (und nicht nur Männer) sehen einen Nachteil, eine Frau auf eine Stelle zu setzen, für die sie auch einen männlichen Bewerber haben. Selbst wenn die Frau nur wenige Monate bei der Geburt jeden Kindes ausfällt, hat sie damit einen faktischen Nachteil.

2) Nicht alle Frauen fühlen sich in einer untergeordneten Rolle so unwohl, dass sie eine Änderung wollen. Durch den immer höheren Anteil an Menschen aus anderen Kulturkreisen durch Einwanderung, wird auch der Anteil von Männer und Frauen höher, für die diese Unterordnung völlig normal ist.

Es tauchen auch in Talkshows immer wieder Paradiesvögel auf, die aus der Frauenförderung eine Männer-Entförderung machen wollen, also für eine Vorherrschaft von Frauen plädieren und damit die ganze Bewegung in Verruf bringen.

Alles in allem sehe ich keine Chance für eine Frauenbeauftragte, eine Änderung herbeizuführen, außer darin Gesetze zu verabschieden, die Frauen im Verhältnis zu Männern bevorzugen. Und welcher männliche Abgeordnete in den Parlamenten will das schon seinen männlichen Wählern verkaufen?

Grüße
Phiro
 
Wahrscheinlich ähnliche Lobbyarbeit wie die Unterstützer der Kohleförderung.

Ich versuche das mal ganz sachlich zu zu formulieren: Soweit ich weiß gibt es in Deutschland keine einzige gesetzliche Regelung, die Frauen schlechter behandelt als Männer, somit sind alle legalen Ziele erreicht, und es geht nur noch darum die Einstellung der Menschen zu ändern. Als da wären:

1) Arbeitgeber (und nicht nur Männer) sehen einen Nachteil, eine Frau auf eine Stelle zu setzen, für die sie auch einen männlichen Bewerber haben. Selbst wenn die Frau nur wenige Monate bei der Geburt jeden Kindes ausfällt, hat sie damit einen faktischen Nachteil.

2) Nicht alle Frauen fühlen sich in einer untergeordneten Rolle so unwohl, dass sie eine Änderung wollen. Durch den immer höheren Anteil an Menschen aus anderen Kulturkreisen durch Einwanderung, wird auch der Anteil von Männer und Frauen höher, für die diese Unterordnung völlig normal ist.
...

Alles in allem sehe ich keine Chance für eine Frauenbeauftragte, eine Änderung herbeizuführen, außer darin Gesetze zu verabschieden, die Frauen im Verhältnis zu Männern bevorzugen. Und welcher männliche Abgeordnete in den Parlamenten will das schon seinen männlichen Wählern verkaufen?


Naja, da sind jetzt gleich ein ganzer Haufen Details drinnen, die alle interessant sind zu diskutieren:

ad 1) Ja, das ist das allererste Problem, das die Frauenförderung seit 20 Jahren nicht in den Griff bekommt: :rolleyes:
Ja, Frauen bekommen Kinder. Männer nicht. Und aus diesem Grund gibt es eine Differenz von 2-3 Monaten jedenfalls, bei manchen 6 Monate, manchmal 9 Monate, manchmal (wie Barbara Bierach schreibt:) gleich 6 Jahre... -> wo die Frauen "daheim" bleiben, bis die Kinder aus der Schule sind... Egal. ;) Aber die paar Monate sind jedenfalls eine biologisch vorgegebene Differenz.

Und? Was hat die Frauenförderung diesbezüglich in den letzten 20 Jahren unternommen?

Nix. :mad: Ganz einfach: Gar nix. :mad::mad::rolleyes::mad: Da wird herumgedoktert mit einem "Papa-Monat", oder 2 Monaten geteilte Beihilfen, oder sonstiges...

EDIT: Bitte sorry @Phiro für die "ursprüngliche Version" ^^ Dies wollte ich eigentlich sagen! :) :rose:
 
Last edited:
@Blind Justice:

Ja ich sehe auch die Gefahr, daß jetzt alles zu sehr auf die Goldwaage gelegt wird. Selbst Sachen die die Betroffenen vielleicht als gar nicht so schlimm erachten.
Bestes Beispiel wäre das hier:
https://www.neues-deutschland.de/ar...igungsminister-tritt-wegen-metoo-zurueck.html

Ich finde die Kampagne an sich ja gut aber wenn man jede Kleinigkeit groß aufbauscht und mit wirklichem Missbrauch und Ausnutzung in einen Topf wirft macht man diese dadurch auch kleiner in der Summe als sie sind.
Eine unpassende Bemerkung und sexuelle Nötigung sind halt zwei völlig andere Paar Schuhe...
 
Man könnte me2 ernster nehmen, wenn die Frauen die nachweislich jemanden falsch beschuldigt haben, ebenfalls juristisch und gesellschaftlich zur Verantwortung gezogen würden.

Man muss sich ja heute als Mann schon gut überlegen, mit einer Frau ins Bett zu gehen, sonst sitzt man am nächsten Tag im Gefängnis
 
@Auden James

Natürlich! Wonach denn sonst?

Und die vielen tausend Bücher, Bilder und anderen Kunstwerke, die die geistigen Kindern der vielen unseligen toten, weißen Männer – Althusser (Ehefrau erwürgt), Burroughs (Ehefrau erschossen), Cellini (Serienmörder), Dickens (Frauenfeind), Fallada (Freund erschossen), Gesualdo (Ehefrau [& deren Liebhaber] ermordet), Hamsun (Nazi), Heidegger (Nazi), Kinsey (Pädophiler), Luther (Ketzer), Mailer (Ehefrau erstochen), Nietzsche (Nazi), Schopenhauer (Frauenfeind) etc. pp. – sind, sollte man, wenn wir schon mal dabei sind, gleich mit einstampfen, einmotten und abmontieren.

Auf daß wir wieder reinen Gewissens Bücher lesen, Gallerien besuchen und Musik hören können – endlich!

In diesem Sinne
Auden James

Genau!
Wir wollen nur noch reine Helden mit blütenweißer Weste!!!
 
Schweres Thema...

es sollte jedes Verbrechen geahndet und nicht verharmlost werden. Gerade bei Missbrauch werden aber viele Frauen selbst in die Täter-Schublade gesteckt, weil sie ja nur das "Eine" im Kopf haben.

Geht eine Frau aktiv gegen Nötigung oder gar Vergewaltigung vor, ist die Gefahr hoch, dass ihr kein Glauben geschenkt wird und man ihr schlechte Absichten unterstellt. Gerade wenn es sich um einflussreiche Männer handelt. Und ja, das Klischee der Feministin wird dann ebenfalls sehr gerne bemüht.

Das die Kunst von Tätern nun verbannt und geächtet wird, finde ich zumindest fragwürdig. Die Person sollte bestraft werden, nicht ihre Lebensleistung. Zumal die ja auch einiges wieder gutmachen könnte.

Liebe Grüße

Sena
 
Ich denke tatsächlich muss man jeden einzelnen Fall auch einzeln betrachten und beurteilen. Und am aller wichtigsten ist es beide Seiten zu hören und sich nicht dazu hinreißen zu lassen irgendeiner Seite vorschnell Recht oder Unrecht zu geben.
Bei solch einem Thema neigen viele Leute dazu sehr emotional zu werden und Täter oder Opfer vorzuverurteilen. Blöde wenn dann nach einiger Zeit ganz andere Details ans Licht kommen.
Ich habe noch nie erlebt daß sich Leute dann auch entschuldigen oder Medien die Opfer oder Täter zu Unrecht durch den Dreck gezogen haben auch auf der Titelseite dafür entschuldigt hätten....
 
Strafe muß sein

Das [sic] die Kunst von Tätern nun verbannt und geächtet wird, finde ich zumindest fragwürdig. Die Person sollte bestraft werden, nicht ihre Lebensleistung. Zumal die ja auch einiges wieder gutmachen [sic] könnte.
Wie sollte eine tatsächliche schlechte Tat (materiell) durch eine geistige gute Tat (immateriell) wiedergutgemacht werden? Der tatsächliche Schaden jener Tat wird durch die Güte einer späteren geistigen Tat doch nicht aus der Welt geschafft! Oder wurde Burroughs zweite Ehefrau durch Naked Lunch wieder lebendig? Tot ist tot, und ein einmal angerichteter (materieller) Schaden ist durch eine gute (immaterielle) Tat nicht plötzlich wieder aus der Welt geschafft.

Und woher überdies diese Forderung nach einem allgemeinen Strafgericht für Täterkünstler? Was soll Künstler denn überhaupt zu solch strafenswerten "Tätern" machen? Und "Tätern" wovon überhaupt? Worin soll denn überaupt ihre Schuld liegen, für die sie als "Person" bestraft werdem müßten? Und was genau unterscheidet die Bestrafung einer "Person" von der Bestrafung "ihre[r] Lebensleistung"? (Und wieso ist "Täter" eigentlich auffälligerweise nicht gegendert?)

Fragen über Fragen, die von einer völligen Unklarheit der Gedanken und bemerkenswerten Dunkelheit der Absichten der ursprünglichen Sprecherin zeugen ...
 
Last edited:
@Fragen über Fragen

--"Und wieso ist "Täter" eigentlich nicht gegendert?" (Auden James #21)

Hier einige berühmt-berüchtigte Serienmöderinnen:

-- Aileen Wuornos
-- Judy Buenoano
-- Kristen Gilbert
-- Juana Barraza

...........
 
@ rosettenfreak

Ganz zu schweigen von den mörderisch unternehmerischen Tofanas (Mutter und Tochter), die im 17. Jahrhundert ihr Wundergift "Aqua Tofana" an unzählige italienische Frauen verkauften, welche ihrer Ehegatten überdrüssig geworden sich ihrer entledigen wollten. Hunderte Männer fielen den Giftmischerinnen zum Opfer, denen deswegen schließlich der Prozeß gemacht wurde ...
 
@Auden James

Oder nehmen wir die berühmte "Blutgräfin" Elisabeth Bathory.

Es gibt einige Serienmörderinnen, die es bezüglich ihrer Taten locker mit berühmten männlichen Pendants a la Ted Bundy, Jeffrey Dahmer oder John Wayne Gacy aufnehmen können.
 
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