Liebe Ist . . .

rosettenfreak

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Jun 2, 2009
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Ein tolles Thema, das "dutchrain" hier gewählt hat, und unerschöpflich.

Meines Erachtens steht das beste, das je über Liebe gesagt wurde in der Heiligen Schrift.

1. Korinther 13: "Die Liebe ist langmütig/die Liebe ist gütig/Sie ereifert sich nicht/sie prahlt nicht/sie bläht sich nicht auf/Sie handelt nicht ungehörig/sucht nicht ihren Vorteil/lässt sich nicht zum Zorn reizen/trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht/sondern freut sich an der Wahrheit/Sie erträgt alles/glaubt alles/hofft alles/hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Ich finde, man kann diese Frage - Was Liebe ist- auch nicht endgültig und völlig erschöpfend beantworten.
Man muss es auch nicht.
Grade die Tatsache, dass man die Frage nicht ausreichend beantworten kann macht es doch spannend und interessant.
Ich denke, man kann sich dem Mysterium "Liebe" nur annähern. Es umschreiben.
Wobei die moderne (Bio)Psychologie durchaus Antworten hat, warum man sich ausgerechnet in ne bestimmte Person verliebt.
Oder was für ne erfolgreiche Langzeitbeziehung auschlaggebend ist.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Matthes

(Wobei die moderne (Bio)Psychologie durchaus Antworten hat, warum man sich ausgerechnet in ne bestimmte Person verliebt.)

Auch warum man verliebt bleibt? Ich glaube genau das tut die Bio-Psychologie nicht und deshalb kann sie diese Frage auch nicht entscheidend beantworten.

Das Wort Liebe wird so weit gefächert eingesetzt ohne das es eine spezifische Bedeutung hat.

Doch, auch darauf --- warum man zusammenbleibt-- haben die moderne Biopsychologie und Hirnforschung inzwischen (vorläufige) Antworten.
(Bevor das jetzt ein Exkurs in Sachen "Kritischer Rationalismus" wird: "Wissenschaftslehre", usw.: Unsere Antworten sind immer vorläufig. Wir wissen ne ganze Menge, aber unser Nichtwissen ist grenzenlos)

Es gibt ein sogenanntes "Bindungshormon." Es heißt "Oxytocin."
Auch die Bedeutung und Art der Sexualität ändert sich im Laufe einer (Langzeit)Beziehung: Vögelt man zu Beginn wie die karnickel *lach*, so lässt dieser Reiz schnell nach (in der Regel spätestens nach 3 Jahren).
An die Stelle von "wildem Sex" tritt dann so etwas wie "vertrauter Sex".
Das ist jetzt keine Wertung beider Arten von Sex, sondern einfach ne Feststellung.

"Matthes", das Thema-- auch die wissenschaftlichen Theorien und Belege und Einwände dazu-- ist unerschöpflich, deshalb kann ich die Sache hier nur anreißen.

Zu den biologischen Faktoren treten noch andere Dinge, die ne Beziehung dauerhaft erfolgreich machen: Gemeinsame Übereinstimmung im Denken, gemeinsame Interessen, gemeinsame Erlebnisse (positive und negative), etc...
Ach so, der Volksmund sagt oft: "Gegensätze ziehen sich an"--- was auf Dauer aber nicht stimmt, wie inzw. durch viele Studien belegt ist.
Oder: Die Gegensätze dürfen nicht zu krass sein. Sonst wird aus der anfänglichen Faszination schnell ne Abneigung.
Gegensätze müssen komplementär sein, d.h. sie müssen sich ergänzen, wie das "Schlüssel-Schloß-Prinzip."

Du findest dazu Aufschlußreiches bei Joachim Bauer (Genetiker und Psychiater) in "Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren" und Joachim Bauer "Warum ich fühle was du fühlst."
(Dort geht es um die sogenannten "Spiegelneuronen", die entscheidend sind für zwischenmenschliche Beziehungen).

"Matthes", du siehst: Gefühle haben eine biologische und neuronale Grundlage (Peptide wie "Oxytocin", "Spiegelneuronen", etc...).
Das mag für manche unromantisch klingen.
Ich finde es spannend.

Meine Güte, ich wollte eigentlich nur ein kurzes P schreiben, und es jetzt wurde es doch fast wieder ne Abhandlung...*lach*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@KrystanX

Das sowieso.

Seit:

http://xeniak9if.files.wordpress.com/2010/02/mcdonalds-logo-ich-liebe-es.jpg

Hat für mich der Begriff Liebe sowieso eine sehr dunkel Bedeutung bekommen. Für mich war dies die Vergewaltigung dieses Begriffes, und ich muss echt sagen, seit dem hat er für mich sehr viel an Wert verloren, so dass ich andere Begriffe bevorzuge, um Gefühle auszudrücken. Ernsthaft. "Ich liebe es" als Markenname zu registrieren und millionenfach als Werbung durch alle Medien zu jagen, war für mich schlimmster Missbrauch an diesem Wort.

Den Einwand versteh ich nicht.
Haben wir es da etwa mit nem "Kulturpessimisten" zu tun?
Alles Böse kommt aus den USA, inclusive "McDonalds?" *lach*

Was ist an dieser Werbung so schlimm?
Wieso soll sie ein Mißbrauch des Begriffes "Liebe" sein?

Liebe hat sehr unterschiedliche Bedeutungen.
Es gibt den Begriff "Agape", was "Gottesliebe" bedeutet.

"McDonalds" setzt den Begriff "Liebe" in seiner Werbung doch nicht gleich mit der Liebe zu einer Frau (oder einem Mann).

Ich beispielsweise liebe die italienische Küche, aber damit ist doch klar, dass ich nicht "Liebe" im Sinne von "zwischenmenschlicher Liebe" meine.

Ich beispielsweise liebe die Musik von Neil Diamond, und gebrauche hier den Begriff "Liebe" auch anders.

Es kommt immer auf den Kontext an, in dem man einen Begriff gebraucht.
Das gilt auch für den Begriff "Liebe."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Matthes

So in etwa wusste ich das schon mit den Hormonen, Rosi.

Aber selbst hier ist alles viel zu kurz gefasst. Vielleicht finde ich jemanden deshalb anziehend und "verliebe" mich. (verliebt man sich wirklich? Oder ist das "nur" bekehren?)

Ich liebe und bleibe mit meiner Frau zusammen auch aus Gewohnheit, aus Faulheit, aus der Erkenntnis heraus das sie mir gut tut, das sie mich besser macht als ich bin, weil sie mich ergänzt
Alles das kann man doch nicht mit Hormonen erklären.

Nun werden einige sagen Gewohnheit und Faulheit? Was hat das mit Liebe zu tun?
Jeder Mensch ist von Natur aus Faul. Weil alles andere erfordert Leistung und wir geben nicht so gerne Energie ab. Auch das ist ein Grund, kein schöner, aber nützlicher warum wir mit einem Menschen zusammen leben oder leben wollen. Der Aufwand für das Individuum wird geringer.
Liebe beinhaltet für mich auch rationale Entscheidungen denn ich gehe davon aus, meine Frau ist nicht die einzigste die zu mir passt.

Aber du hast dir es ja schon selbst beantwortet, in dem du schriebst
-"Matthes", du siehst: Gefühle haben eine biologische und neuronale Grundlage (Peptide wie "Oxytocin", "Spiegelneuronen").-

Liebe sind nicht nur Gefühle. Liebe sind auch rationale und unrationale Entscheidungen.



Da stimme ich dir völlig zu.
In ne (Langzeit)Beziehung fließen nicht nur emotionale sondern auch rationale Erwägungen mit ein.
Es ist ein Mix aus beiden.

Wir sind von Natur aus faul??
Hm...ich würde eher sagen: Bequem.
Leistung erbringen wir gerne - wenn genügend Motivation vorhanden ist!
Wenn der Aufwand das Ziel lohnt.

Warum scheitern viele Beziehungen mit der zeit, obwohl die beiden Menschen sich mögen und gut zueinander passen??
Na, aus Faulheit. Aus Bequemlichkeit.
Man glaubt sich des Partners sicher.
Das ist aber ein Irrtum.
Eine gute (Langzeit)Beziehung erfordert vor allem eines: (Permanente) Arbeit!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Nachtrag...
....zu meinem P 13:

Endlich wieder ein interessantes Thema.
Das zeigt: Das Forum braucht neben nem guten Thema einfach auch die richtigen Leute.

"Matthes", schön, dass du wieder hier bist.
Ich hoffe, du bleibst ne Weile?

So, mehr Lob gibts für heut aber nicht mehr. Das muss reichen. *lach*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Matthes

Richtig, schau mer mal, wie sich der Thread hier entwickelt.
Der Beginn ist jedenfalls vielversprechend.

So, ich muss mich jetzt ausklinken, zumindest bis zum späten Abend.

Ich schreib an meiner Story "Nutten - Roulette 03."
Na, die eignet sich wohl auch als gutes Beispiel für unser Threadthema. Es war ein Mix aus rationalen und emotionalen Entscheidungen.
Obwohl glücklich gebunden hab ich mich damals vor genau 10 Jahren in ne Halbweltdame verguckt.
Da gingen die Hormone mit mir durch! *lach*
Es waren aber nicht nur die Hormone, die das Mädel für mich faszinierend machte.

Wie das ausging???
Ach, das erzähl ich in der Story.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@pb57

Liebe ist, wenn man nach 35 gemeinsamen
Jahren sagen kann: Keinen Tag bereut.:)
13203 Tage

Ein beindruckendes Statement, das ich voll unterschreibe!

Zu den 35 Jahren und 13203 Tagen fehlt mir noch ein bisserl.
Bei uns sind es bisher "nur" 22 Jahre--und ich geb zu: Die Zahl der Tage ist mir im Augenblick nicht präsent! (Schande über mich!) *lach*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Reen

Mal eine Idee von Klarensa aufgreife.
"Liebe ist ein Thema, das man unendlich ausschöpfen könnte", sagt sie in einem Post.

Was ist Liebe?
Wer kennt nicht die zwei Figürchen, die am Samstagmorgen in der Zeitung versuchten dies zu beantworten?

http://gbpics.to/gbpics/liebe-ist23.jpg

http://img1.gbpicsonline.com/gb/83/005.jpg

Und eine, die es nie in die Zeitung Geschäft hat:





http://www.bensie.de/Maennliches/Hilfsmittel_fur_Liebe/Liebe_ist.jpg

Was ist Liebe für euch?


Schön, dass du diese entzückenden Cartoons wieder in Erinnerung gebracht hast.

lg
Johannes
 
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