Munachi
Sumaq Sipas
- Joined
- Feb 22, 2005
- Posts
- 10,456
Lisa bestellte noch ein Bier, obwohl sie merkte, dass sie nicht mehr ganz nüchtern war, und sich die Kneipe auch schon deutlich geleert hatte. Was gab es auch sonst schon zu tun? Sie hatte ja noch nicht einmal einen Fernseher in dem Haus, dass sie überraschend von einer Tante geerbt, und, um dem Stress der Stadt einmal zu entfliehen, auch kurz darauf bezogen hatte. Ein Fehler. In dem Kaff, an das sie sich entfernt als die Idylle dreier Sommerwochen in ihrem zehnten Lebensjahr zu erinnern glaubte, lebten kaum mehr als fünfzig Familien, die meisten davon Bauern, und kaum jemand in ihrem Alter, da die Kinder, wenn sie die Schule abschlossen, lieber davon zogen.
Ihre Ankunft, das wusste sie, war sofort zum Dorfklatsch geworden. Schliesslich kleidete sie sich nach der neuesten Mode, und die war, nach Meinung der Einheimischen, äusserst provokativ. Und irgendwie passte sie halt auch sonst nicht hierher. Sie hatte schon überlegt, ob sie nicht wieder zurück in die Stadt ziehen sollte, aber ihr fielen die vielen Argumente ein, die ihre Freundinnen dort schon von Anfang an gegen ihre geplante Flucht aufs Land vorgebracht hatten - und sie wollte ihnen einfach beweisen, dass sie Unrecht hatten.
Aber irgendetwas schien nicht ganz in Ordnung hier. Es waren nicht nur die missbilligenden Blicke, mit der sie die Bäuerinnen betrachteten, wenn sie die Dorfstrasse entlang ging. Vielmehr waren es deren Männer, die ihr Sorgen machten. Irgendetwas in der Art, wie sich hier die Menschen verhielten, schien ihr nicht in Ordnung. "Vielleicht fahre ich morgen mal für ein paar Tage meine Eltern besuchen", überlegte sie.
Der Bier brachte endlich das Bier, und als sie den ersten Schluck trank, stand auch der letzte Gast, der ausser ihr noch verblieben war, auf und verliess die Kneipe. Lisa starrte eine Weile gelangweilt ins Glas, aber sie spürte den Blick des Kneipenwirts auf ihr. Der will bestimmt zumachen, überlegte sie, und trank hastig und in wenigen Zügen das Glas leer. Dann griff sie nach ihrer Geldbörse, und gab dem Wirt ein Zeichen, dass sie bezahlen wollte.
Ihre Ankunft, das wusste sie, war sofort zum Dorfklatsch geworden. Schliesslich kleidete sie sich nach der neuesten Mode, und die war, nach Meinung der Einheimischen, äusserst provokativ. Und irgendwie passte sie halt auch sonst nicht hierher. Sie hatte schon überlegt, ob sie nicht wieder zurück in die Stadt ziehen sollte, aber ihr fielen die vielen Argumente ein, die ihre Freundinnen dort schon von Anfang an gegen ihre geplante Flucht aufs Land vorgebracht hatten - und sie wollte ihnen einfach beweisen, dass sie Unrecht hatten.
Aber irgendetwas schien nicht ganz in Ordnung hier. Es waren nicht nur die missbilligenden Blicke, mit der sie die Bäuerinnen betrachteten, wenn sie die Dorfstrasse entlang ging. Vielmehr waren es deren Männer, die ihr Sorgen machten. Irgendetwas in der Art, wie sich hier die Menschen verhielten, schien ihr nicht in Ordnung. "Vielleicht fahre ich morgen mal für ein paar Tage meine Eltern besuchen", überlegte sie.
Der Bier brachte endlich das Bier, und als sie den ersten Schluck trank, stand auch der letzte Gast, der ausser ihr noch verblieben war, auf und verliess die Kneipe. Lisa starrte eine Weile gelangweilt ins Glas, aber sie spürte den Blick des Kneipenwirts auf ihr. Der will bestimmt zumachen, überlegte sie, und trank hastig und in wenigen Zügen das Glas leer. Dann griff sie nach ihrer Geldbörse, und gab dem Wirt ein Zeichen, dass sie bezahlen wollte.