@EZB-Präsident Mario Draghi-- der Geldvernichter Europas!

rosettenfreak

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Jun 2, 2009
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Der Mann ist schlimmer als jeder Sozialist!
Er hat den Leitzins auf historische 0% gesenkt!
Das ist beispiellos und er setzt damit die Grundregeln der Ökonomie außer Kraft.

Die aktuellen Zinsen auf meinen diversen Tagesgeldkonten? NULL Prozent!
Es lohnt sich für Sparer nicht mehr, zu sparen.

Der Zins ist definitionsgemäß der Preis für die Überlassung fremden Kapitals.
Sinkt er auf Null, dann ist das überlassenen Gut-- hier: Das Geld-- praktisch wertlos.

Das kommt davon, wenn eine Zentralbank Wirtschaftspolitik machen möchte, statt sich auf ihr zentrales Anliegen-- die Stabilität des Geldes-- zu fokussieren.
Draghi wollte mit seiner Dauer-Niedrigzinspolitik die europäische Wirtschaft ankurbeln, das Wachstum im Euroraum erhöhen und die Arbeitslosigkeit senken.
Nichts davon ist ihm gelungen-- stattdessen hat er unser Geld faktisch wertlos gemacht!
Gut ist diese Politik nur für die europäischen Schuldenstaaten, die aufgrund der günstigen Refinanzierung ihre Reformbemühungen praktisch einstellen konnten.

Angesichts einer solch katastrophalen Geldpolitik muss man sich nicht wundern, wenn euro-und EU-kritische Parteien Zulauf bekommen.
So ist Draghi nicht nur verantwortlich für die Entwertung unseres Geldes, sondern auch für einen politischen Rechtsruck in Europa.

Entmachtet Draghi! Und macht die Deutsche Bundesbank wieder zur Hüterin unseres Geldes!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
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Wertfrage

Geld, wie alle anderen Dinge auch, die vom Menschen erfunden und mehr oder minder stark geschätzt werden, besitzt keinen "Wert" (was auch immer damit an dieser Stelle genau gemeint sein mag) an und für sich genommen; es besitzt, wie jene anderen Dinge auch, – wenn überhaupt! – immer nur den Wert, den der Mensch ihm beimisst.

Das ist im Fall der Erfindung "Geld" – mehr noch als bei vielen anderen vergleichbaren Dingen (der "Wert" von Rohstoffen, Nahrung, moralischen Entscheidungen etc.) – das Fundament, wenn auch im (heutigen) Geldsystem gut verstckt, denn im Gegensatz zu Rohstoffen (wie z. B. Gold), die erst tatsächlich gefunden werden müssen, um ihre Menge zu verändern, kann die Menge des Geldes (und – nicht nur – damit sein Wert) de facto nach Belieben vom Menschen gesteuert werden; so wie er nach Belieben das (heutige) Geld aus dem Nichts erzeugt (mittels Zentralbanken) und ihm durch Verschuldung (z. B. in Form von Staatsanleihen) einen "Wert" beimisst.

Somit erweist sich Herr Dragi also als das genaue Gegenteil zum reißerischen Titel dieses Themas: als Geldschöpfer Europas. Und der "Wert" des von ihm neugeschöpften Geldes sinkt – zumindest in der Theorie (siehe dazu dieser Artikel aus dem Handelsblatt) – nicht durch den historisch niedrigen Leitzins, zumal ein solcher weder die Grundregeln der Ökonomie außer Kraft setzte noch überhaupt notwendigerweise zu selbigen zählte (denn auch zinslose Ökonomien sind bekannt), sondern, wie oben dargelegt, durch die Erhöhung der Geldmenge (mittels des massenhaften Kaufs von Staatsanleihen).

Und wenn man also die Frage stellte, die der Themeneröffner impliziert, welchen Wert das (heutige) Geld denn nun habe, so läge die Antwort vor diesem Hintergrund, denke ich, auf der Hand. Oder wundert sich hier irgendwer über seine leeren Hände?

In diesem Sinne
Auden James
 
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@Auden James

Wir können natürlich eine abstrakte Elfenbeinturm-Diskussion führen, wer den "Wert" des Geldes geschaffen hat und ob das nun ein Segen für die Menschheit ist oder nicht?
Fakt ist, geht man zum Bäcker und hat keine Kohle, dann wird er einem die Brötchen so lange aufschreiben, wenn er Bock hat auf so hochgeistige Gedankengänge.
Irgendwann wird er aber Cash verlangen. Und wenn man dann keines hat, dann gibt's halt keine Brötchen mehr.
Wir können uns natürlich zuhause auch wieder ein Kamel hinstellen und inserieren: "Biete Kamel gegen 2 Paar Schuhe, die ich grade dringend brauche."
Um das zu vereinfachen haben wir uns für Geld als zentrale Verrechnungseinheit für den Wert von Gütern entschieden.

Man kann natürlich rabulistisch sagen, Draghi vernichtet kein Geld, sondern schöpft es durch die Ausweitung der Geldmenge.
Die Frage ist nur, was ist dieses Geld dann tatsächlich wert.

Durch einen faktisch nicht mehr vorhandenen Leitzins wird signalisiert: Geld gibt es für lau.

Draghi bekämpft eine Chimäre: Eine Deflation, die nicht droht.

" Money for Nothing", so hat Marcel Fratzscher Draghis Maßnahme kommentiert.
Und weiter: "Bei einer falschen Medizin nützt die Erhöhung der Dosis nichts. Und die negativen Begleiterscheinungen von Draghis Maßnahme sind mehr schönzureden."

Marcel Fratzscher ist nicht irgendwer, sondern Chef des DIW.

Die negativen Stimmen zu Draghis Maßnahme ließen sich problemlos verlängern.

Draghis Maßnahme hat ganz praktische Auswirkungen auf Millionen Menschen.
So bekommen Sparer 0% auf ihr erspartes.
Dabei sollen sie doch für das Alter vorsorgen, weil die staatliche Rente doch angeblich nicht mehr reichen wird.
Schwierig bei 0% Zinsen.

Um solche handfesten Dinge geht es.
Und nicht um Elfenbeinturm-Überlegungen über den philosphischen "Wert" (oder Unwert) des Geldes.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Draghi hat seinen perfiden Plan vollendet,
die Schulden der südlichen EU Staaten werden
sozialisiert und die Einzahler werden durch die
negative Progression mit in das Verdernen gerissen,
es wird allerhöchste Zeit für die Gründung einer
Nördlichen EU, mit Frankreich, Grossbritannien,
den BENELUX Staaten, Dänemark, Schweden,
Norwegen, Finnland und Deutschland, weitere
Kandidaten wäre die Baltischen Staaten.

Das wäre wirklich mal eine EU der Werte
und nicht eine der Kapitalvernichtung.

Privat halte ich nach wie vor Edelmetall für
eine kluge Vorsorge in Vorhersehung der
Tempo aufnehmenden Inflation.
 
@Kimber22


Die Preise fallen auf den Rohstoffmärkten, und da vor allem beim Öl.
Nahrungs-und Genußmittel sind hingegen teurer geworden,
Ob man bereits von einer Deflation sprechen kann, ist nicht klar.
Das sagt der von dir verlinkte "Spiegel"-Artikel eindeutig.

Den Ölpreis kann die EZB aber kaum beeinflussen.
Bisher haben sich Draghis Maßnahmen als wirkungslos erwiesen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Bisher haben sich Draghis Maßnahmen als wirkungslos erwiesen.
Ja, das bestreitet ja auch gar keiner.

Und? Was würdest du jetzt tun? Die Zinsen erhöhen, zu denen die Banken ihr Geld bei ihrer Nationalbank deponieren können? Damit sie mehr Geld bei der Notenbank deponieren anstatt den Klein- und Mittelbetrieben Kredit zu geben?

Let know, if you know! :confused:
 
Wie wäre es denn, wenn die Banken
mal Mikrokredite an Start.Ups zum
Minimalzins vergeben würden ?
 
Mikrokredite zu Minimalzinsen? Ist der Sozialismus endlich doch noch ausgebrochen??? ;-)

Ich bin sofort dabei! Aber bei uns in Ösi-Land ist es definitiv so, dass man im Moment am besten nirgendwo Geld ausborgt. Abgesehen davon, dass man ohne tausendfacher Absicherung mit Grund, Boden, Leib und Leben ohnehin nix bekommt...
 
Mikrokredite zu Minimalzinsen? Ist der Sozialismus endlich doch noch ausgebrochen??? ;-)

Ich bin sofort dabei! Aber bei uns in Ösi-Land ist es definitiv so, dass man im Moment am besten nirgendwo Geld ausborgt. Abgesehen davon, dass man ohne tausendfacher Absicherung mit Grund, Boden, Leib und Leben ohnehin nix bekommt...

Stimmt leider, aber das zeigt nur das
die 0% Strategie von Draghi nicht greift.
 
Ich will den Herrn Draghi ja auch gar nicht verteidigen. Ich bin tatsächlich weit links aufgestellt und finde, jetzt wie damals, als ich ein Gegner des EU-Beitritts Österreichs war, die Geldpolitik unserer Regierungen entsetzlich. Und natürlich die der supranationalen Ebene. Es wird, und da gibt mir die Geschichte recht, immer darauf hinauslaufen, dass die Armen ärmer und die Reichen reicher werden. Das ist schade, und ich sage das von einer sehr bequemen Position aus. Aber schön langsam platzt mir der Kragen. Vor allem, seit wir in Österreich und noch mehr ihr in Deutschland mit einer Armut konfrontiert sind, die haarsträubend ist. Dann werfe ich auch mal gern einen Blick in die mir bestens bekannten theoretischen Schriften der Prä-Wende-Zeit, oder, noch besser, in die der Urväter der Linken und sehe vor allem eines: wir/sie hatten Recht! Hat uns nur keiner geglaubt oder glauben wollen, weil wir ja ach! so böse Linke waren und uns alle ins sozialistische/kommunistische Verderben stürzen wollten... so ein Scheiß! Und hey, Rosi, Draghi ist 100% kein Sozialist, noch nicht einmal ein rosaroter Sozialdemokrat. Sondern ein Technokrat ersten Ranges. Und die haben bekanntlichermaßen schon lang keine Antwort mehr auf eine sich hyperschnell verändernde Welt... ;-) Don't believe the hype, es ist immer noch Arm gegen Reich, Machtlos gegen Mächtig, und zusehends leider auch Machtlos gegen Machtlos...
 
Last edited:
naja @checkov: nur halt, dass die "linken Konzepte" noch nirgends auf der Welt funktioniert haben. Nicht mal in China, die fahren astreine kapitalistische Schiene, sogar ultra-kapitalistisch, die "Volksrepublik"; und die Russen mit ihrem Gas sowieso... ;) Das, was bisher funktioniert hat, zumindest die letzten 50 Jahre, das war die klassische Nationalökonomie: Keynes, Adam Smith.

In die "Hose" gegangen ist es erst ab da, wo die "Liberalisierung" plötzlich Wirtschafts-"Religion" geworden ist... namentlich die Finanzmarkt-Liberalisierung...
 
Wo genau auf der Welt hast Du jemals ein "linkes" Staatskonzept verwirkicht gesehen? In der SU? Nein, quasi-faschistischer Schlächterstaat, kaum besser als Nazi-Land. Die 'assoziierten' Bruderstaaten des COMECON? Auch nicht. Kuba, Libyen, Angola, etc.? China, Nordkorea??? Eben! Die ehemaligen und aktuellen Führungen dieser Länder sind beschissene Diktaturen, die eine Idee in den Dreck gezogen haben, für die es sich zu kämpfen lohnte und immer noch lohnt.

Was ich sagen will, und glaub mir, ich war so lange politisch aktiv, und zwar richtig aktiv, als Funktionär einer Partei, als Bundeskoordinator einer Jugendorganisation, dass ich das nicht gern sage: es hat noch nie den Versuch gegeben, es anders zu probieren.

Anders als durch politische und damit notgedrungen auch wirtschaftliche Elitenbildung (deshalb halte ich auch den Ruf nach "Kern-Europa" für völlig verkehrt), Abschottung, Mord und Totschlag oder zumindest unterlassener Hilfeleistung. Weder in den ehemaligen Blöcken, noch in irgendeiner der Tricont-Freak-Kopien. Keynes war ja auch kein Linker, aber sein Konzept der Nationalökonomie hat heute schon fast etwas Bestechendes, da gebe ich Dir Recht.

Nur, und das lasse ich mir schon mein ganzes Leben lang nicht nehmen, die linke Idee, nach der jeder nach seinen Fähigkeiten und seinen Bedürfnissen leben können soll, solidarisch mit dem Rest des zwischenzeitlich wieder kleinen Planeten, in Frieden und (ökonomischer) Gleichheit, die gilt!

Leistung soll und muss belohnt werden, aber niemand muss Milliardär sein, egal, was sie/er/es geschafft hat. Weil es das nicht braucht. Du willst gut leben können? Jeder Mensch will das, aber auf Kosten aller anderen? Nein, keinen Bock. Da stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht mehr, und das geht schon viel zu lang so. In die Hose gegangen ist es ab dem Zeitpunkt, wo, und ich mache den Kommunisten genau diesen Vorwurf auch, jemand geglaubt hat, zu einer "Elite" zu gehören, die mehr weiß, kann, darf als alle anderen.

Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, der behauptet, wir werden alle zur Hölle fahren, wenn es so weitergeht, aber wir werden tatsächlich alle zur Hölle fahren, wenn wir uns nicht endlich des räuberischen Post-Liberalisierungs-Dingsda entledigen, das als politisch gesichts- und farbloses Wischiwaschi über unser Schicksal bestimmt. Denn das dient tatsächlich nur mehr denen, die es finanzieren. Nicht Dir, nicht mir, nicht links und rechts, nicht Buddha-Muslim-Christen-Jude, einfach niemandem. Außer dem einen Prozent der Weltbevölkerung, das mehr als 50% der Wirtschaftsleistung des Planeten (!!!) besitzt und steuert.

Ganz ehrlich, da muss man kein Linker sein, um den Fehler zu erkennen - aber es schadet nicht. ;-)
 
Last edited:
Ich bin ja derzeit im Ausland und von meinen Konten abgeschnitten. Aber wenn ich heimkomme, investiere ich Geld in einen Safe und hole mein Erspartes in bar ab. Wenn das viele täten, geht den Banken irgendwann das Geld aus ud sie müssen was bieten, wenn wir es ihnen wieder zur Verfügung stellen.
Aber leider werden die meisten sogar Negativzinsen akzeptieren, nur, um nichts tun zu müssen.
 
Ich bin ja derzeit im Ausland und von meinen Konten abgeschnitten. Aber wenn ich heimkomme, investiere ich Geld in einen Safe und hole mein Erspartes in bar ab. Wenn das viele täten, geht den Banken irgendwann das Geld aus ud sie müssen was bieten, wenn wir es ihnen wieder zur Verfügung stellen.
Aber leider werden die meisten sogar Negativzinsen akzeptieren, nur, um nichts tun zu müssen.

Also, ich kann dazu nix sagen, da ist mir viel zu viel unverstanden. Ach, helios? Nachdem die Bank den Zinssatz von 0,25 auf 0,05% gesenkt hat, kaufst du dir lieber einen Safe für 500 EUR? Weil dir dann am Ende des Tages von deinem Geld mehr übrig bleibt?
Oh Mann, musst du viel Geld am Konto haben... :eek:
 
@chekov

Mikrokredite zu Minimalzinsen? Ist der Sozialismus endlich doch noch ausgebrochen??? ;-)

Ich bin sofort dabei! Aber bei uns in Ösi-Land ist es definitiv so, dass man im Moment am besten nirgendwo Geld ausborgt. Abgesehen davon, dass man ohne tausendfacher Absicherung mit Grund, Boden, Leib und Leben ohnehin nix bekommt...

Mikrokredite haben nicht unbedingt etwas mit Sozialismus zu tun.
Schau dir mal das Konzept der Mikrokredite der "Graemin-Bank" von Muhammed Yunus an.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Kimber22

naja @checkov: nur halt, dass die "linken Konzepte" noch nirgends auf der Welt funktioniert haben. Nicht mal in China, die fahren astreine kapitalistische Schiene, sogar ultra-kapitalistisch, die "Volksrepublik"; und die Russen mit ihrem Gas sowieso... ;) Das, was bisher funktioniert hat, zumindest die letzten 50 Jahre, das war die klassische Nationalökonomie: Keynes, Adam Smith.

In die "Hose" gegangen ist es erst ab da, wo die "Liberalisierung" plötzlich Wirtschafts-"Religion" geworden ist... namentlich die Finanzmarkt-Liberalisierung...

Linke Rezepte haben noch nirgendwo auf der Welt funktioniert??
Es kommt darauf an, was man unter "linken Rezepten" versteht.
Der real existierende Sozialismus hat natürlich abgewirtschaftet und historisch seine Untauglichkeit erwiesen.
Wenn man unter "linkes Konzept" allerdings die sozialdemokratisch geprägte Wirtschaftspolitik der Sechziger und Siebziger Jahre (Keynesianismus) versteht und es mit dem Neoliberalismus vergleicht, dann schneidet dieses "linke Konzept" wesentlich besser ab.
Das hat u.a. Robert Skidelsky nachgewiesen, Wirtschaftsprofessor in Oxford, und alles andere als ein Linker.
Siehe seine Studie: "Die Rückkehr des Meisers. Keynes für das 21. Jahrhundert." (2009, dt. Ausgabe 2011).

Inzwischen ist es so, dass die soziale Ungleichheit immer mehr zunimmt, auch und vor allem in (Merkel)Deutschland.
Das konstatiert auch Marcel Fratzscher, Präsident des "DIW" und jeglicher sozialistischer Tendenzen unverdächtig.
In seinem neuen Buch: "Verteilungskampf" kommt er zu dem nüchternen (und erschreckenden) Befund: "Die soziale Marktwirtschaft, die Deutschland groß gemacht hat, existiert in diesem Land nicht mehr."
Und so ein großes soziales Gefälle hält eine demokratische Gesellschaft auf Dauer nicht aus!
Hier für einen sozialen Ausgleich zu sorgen, hat nix mit Sozialismus zu tun, sondern schlicht und einfach mit Gerechtigkeit.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Also, ich kann dazu nix sagen, da ist mir viel zu viel unverstanden. Ach, helios? Nachdem die Bank den Zinssatz von 0,25 auf 0,05% gesenkt hat, kaufst du dir lieber einen Safe für 500 EUR? Weil dir dann am Ende des Tages von deinem Geld mehr übrig bleibt?
Oh Mann, musst du viel Geld am Konto haben... :eek:

So ein Quatsch!
1) Einen Safe kann man immer brauchen, z.B. für den Goldschmuck der Frau. Da sammelt sich in 40 Jahren ja einiges an.

2) Es geht darum Geld von den Banken abzuziehen, nicht darum das Geld "anzulegen"!
Ob 0,01% von der Bank, abzüglich Spesen, die höher sind oder 0,00% im Safe kammt ja auf dasselbe raus. Aber wenn es viele machen, m,acht das Druck. Die Banken bauchen unser Geld. dann sollen sie auch was geben dafür. In den Zeiten wirtschaftlichen Aufschwunges ging es ja auch mit Zinsen.
 
Mikrokredite haben nicht unbedingt etwas mit Sozialismus zu tun.
Schau dir mal das Konzept der Mikrokredite der "Graemin-Bank" von Muhammed Yunus an.

lg
"Rosi" (Johannes)

Ich hatte die Ehre, Herrn Yunus persönlich in Dhaka treffen zu dürfen, im Jahr 1999, als er mit seiner Bank noch ganz am Anfang stand. Wir waren damals zwei Tage mit ihm unterwegs, draußen bei Fraueninitiativen, die mit Mikrokreditvergabe überhaupt erst möglich gemacht wurden. Danach habe ich ein langes Interview gemacht mit der obersten Frauenrechtlerin Bangladeshs, Farida Akhter. Beides supercoole Menschen, beide tief verwurzelt in der linken/sozialistischen Szene des Landes.

Wir waren mit den beiden am Land, bitterste Armut, aber die Mikrokreditdörfer, in denen die Frauen das sagen hatten und die Männer im wesentlichen "streng islamistisch" lebende Alkoholleichen waren, haben prächtig ausgesehen und waren wirtschaftlich ertragreich. Mein allerhöchster Respekt vor solchen Menschen. Bangladesh hatte damals außerdem ein Problem mit in islamischen Ländern normalerweise nicht existierender Prostitution. Uneheliche Kinder im Alter von Acht und darüber, die aufgrund der strengen Glaubensvorstellungen zusammen mit ihren Müttern, den Huren, in einem Dorf außerhalb Dhakas zusammengepfercht wurden und gar keine andere Wahl hatten, als sich zu verkaufen. Gleichzeitig war im Rahmen eines Wahlkampfes so eine Art Bürgerkriegsstimmung aufgekommen, es gab regelmäßig Streiktage, sogenannte "Hartals", wo dann gerne zwischen 18-24.00 Uhr aufeinander geschossen wurde.

Eine echte Extremsituation. Im Kapitalismus unlösbar. Fakt und Denkmal gewordene, himmelschreiende Ungerechtigkeit.
 
2) Es geht darum Geld von den Banken abzuziehen, nicht darum das Geld "anzulegen"!
Ob 0,01% von der Bank, abzüglich Spesen, die höher sind oder 0,00% im Safe kammt ja auf dasselbe raus. Aber wenn es viele machen, m,acht das Druck. Die Banken bauchen unser Geld. dann sollen sie auch was geben dafür. In den Zeiten wirtschaftlichen Aufschwunges ging es ja auch mit Zinsen.

Naja, nicht ganz. Die Banken brauchen unser Geld nur insofern, als sie Kredite Vergeben. Das ist die ureigenste Aufgabe der Banken: Die Vermittlerrolle -> 1.000 Bürger haben je 100 EUR am Konto, womit die Bank 100.000 EUR Kapital hat -- woraus die Bank dann 100.000 EUR Kredite vergeben kann. (so zumindest, ganz rudimentär, das ureigenste Konzept der Bank...). Ansonsten geben Banken nur die Zinsen weiter, die es "von oben" gibt, also namentlich von der EZB oder der Fed. Wenn es dort (oben) keine Zinsen gibt, gibt es (unten) auch keine Zinsen. (Das gilt aber in beide Richtungen. Also wenn die Sparbuch-Zinsen fallen, dann fallen auch die Kredit-Zinsen; und andersrum... ;)

Mit einem Wort: Es gibt da sehr viel weniger Akteure als man eigentlich glaubt. Und wenn jetzt 100.000 Leute ihr Geld von der Bank abheben, dann geht - im besten Falle - die Bank pleite. Und das war's dann auch schon. "Druck" macht das überhaupt keinen. "Druck" würde machen, wenn die (Unternehmens)-Investitionen steigen.... was, in turn, die Arbeitslosigkeit senken würde... ;)
 
Linke Rezepte haben noch nirgendwo auf der Welt funktioniert??
Es kommt darauf an, was man unter "linken Rezepten" versteht.
Der real existierende Sozialismus hat natürlich abgewirtschaftet und historisch seine Untauglichkeit erwiesen.
Wenn man unter "linkes Konzept" allerdings die sozialdemokratisch geprägte Wirtschaftspolitik der Sechziger und Siebziger Jahre (Keynesianismus) versteht und es mit dem Neoliberalismus vergleicht, dann schneidet dieses "linke Konzept" wesentlich besser ab.

Ja, da bin ich völlig bei dir. :cattail: Wahrscheinlich hast du recht, da müsste man wahrscheinlich auseinander dividieren, was "rechts" und "links" eigentlich ist.

Für mich ist Keynes jedenfalls kein "Linker" ;) Mit "Links" meine ich Planwirtschaft, Kampf der Arbeiterklasse gegen die Besitzenden, Kampf gegen Eigentum, und diese Dinge. Aber du hast recht: Eigentlich hab ich gar keine Idee, was die "Linken" eigentlich wollen. Für mich ist das alles nur Unsinn. :rose:

--

Und "Mikrokredite" ;) :confused: ;), da muss ich ja lachen (wie du völlig korrekt sagst:)
Mikrokredite haben nicht unbedingt etwas mit Sozialismus zu tun.

Also, Kreditvergabe ist eigentlich ein ur-kapitalistisches Prinzip:
Du gibst jemandem Geld, damit der 1) das in Kapital umwandelt (sprich: Betriebsmittel), mittels derer er 2) dann Umsatz erzielt, aus dem geplanterweise dann 3) ein Gewinn entsteht - aus welchem er mir dann 4) das Geld zurückzahlt - womit ich, für mein hergegebenes Geld 5) mehr zurück bekomme als ich gegeben habe... ;)

Das ist das UR-kapitalistischste Prinzip überhaupt! :cool: ;)
 
Naja, nicht ganz. Die Banken brauchen unser Geld nur insofern, als sie Kredite Vergeben. Das ist die ureigenste Aufgabe der Banken: Die Vermittlerrolle -> 1.000 Bürger haben je 100 EUR am Konto, womit die Bank 100.000 EUR Kapital hat
Eigentlich hat sie dann 100.000 € Schulden, aber ich weiß, was du meinst.



-- woraus die Bank dann 100.000 EUR Kredite vergeben kann. (so zumindest, ganz rudimentär, das ureigenste Konzept der Bank...). Ansonsten geben Banken nur die Zinsen weiter, die es "von oben" gibt, also namentlich von der EZB oder der Fed. Wenn es dort (oben) keine Zinsen gibt, gibt es (unten) auch keine Zinsen. (Das gilt aber in beide Richtungen. Also wenn die Sparbuch-Zinsen fallen, dann fallen auch die Kredit-Zinsen; und andersrum... ;)

Mit einem Wort: Es gibt da sehr viel weniger Akteure als man eigentlich glaubt. Und wenn jetzt 100.000 Leute ihr Geld von der Bank abheben, dann geht - im besten Falle - die Bank pleite. Und das war's dann auch schon.
Eine Bank, die wegen 100.000€ pleite macht, hat es nicht verdient, zu überleben.
Ich dachte da schon großzügiger: Wenn jeder zehnte Bürger in D und A rund 3000€ (manche mehr, manche weniger, in meinem Fall mehr) bar abhebt, dann sind das zusammen mehr als 25 Milliarden, die die Banken nicht mehr als Kredit vergeben können. Und das ist doch der Sinn der ganzen Sache: Kredite für die Wirtschaft (natürlich nicht für 0%!), die ankurbelnd wirken sollen. Und genau daher brauchen sie unser Geld!


"Druck" macht das überhaupt keinen. "Druck" würde machen, wenn die (Unternehmens)-Investitionen steigen.... was, in turn, die Arbeitslosigkeit senken würde... ;)
Eben doch, wenn die Summe hoch genug ist!
Allein in Österreich liegen zig Milliarden auf Sparbüchern, Konten und ähnlichen nahezu unverzinsten Geldanlagen.
 
Apropos Mikrokredite: Nicht ganz Mikro, aber auch nicht groß waren die Kredite, die im Zuge des Marshallplanes für den Wiederaufbau bzw. Neugründung von Kleinunternehmen vergeben wurden und durch die lange Laufzeit von glaublich 25 oder 30 Jahren wunderbar funktioniert haben. Es war hauptsächlich amerikanisches Geld und wenn man den (US)-Amerikanern eines bestimmt nicht nachsagen kann, dann "linke Konzepte". Bei denen sind ja auch die Demokraten weiter rechts als unsere schwarzen Parteien.
 
Eine Bank, die wegen 100.000€ pleite macht, hat es nicht verdient, zu überleben.

Da stimme ich dir zu: Eine Bank, die pleite geht, wenn 100.000 EUR abgehoben werden, hat höchstwahrscheinlich sich die Banken-Konzession nur erschummelt ^^ Weil schon die Einlagen-Pflicht liegt bei ein paar Milliarden....
Aber, diese Sache war ja überhaupt nie Thema... :cattail:
 
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