Kojote
dead serious lunatic
- Joined
- Jan 31, 2010
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Welcome to the middleages
Wir befinden uns heute auf einem Marktplatz der multikulturellen Großstadt Literoticum. Genauer gesagt auf dem Marktflecken des deutschsprachigen Stadtteils Punkt Dä-Ää.
Das heutige Großereignis in aller Munde ist der Prozess der einstmals renommierten Vorzeigebürgerin Magnolia S., die letztendlich vor dem Inquisitionsgericht ihrer Verbrechen angeklagt wird.
Das Verfahren findet vor der Öffentlichkeit statt und unglücklicherweise hat sich der Richter beim Taschenbillard das Knie verrenkt. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben heute keine Lust zum arbeiten gehabt, doch aus der unfassbaren Menge an Schaulustigen fanden sich glücklicherweise einige Freiwillige, die diese Positionen übernommen haben.
Ich bin Gerd Rübenhauer, ihr Berichterstatter. Und ich freue mich ihnen ankündigen zu können, dass unsere heutigen Chancen auf eine ordentliche Verbrennung auf dem Scheiterhaufen recht gut stehen.
Doch zunächst wollen wir uns dem Hintergrund dieses interessanten Prozesses zuwenden, der sich recht ungewöhnlich darstellt.
Eigentlich gab es eingangs nämlich gar keine Klage und niemand dachte an eine Gerichtsverhandlung.
Ursprünglich ging die Angeklagte einfach nur ihrer bisherigen Tätigkeit nach. Wie in der Vergangenheit in unregelmäßigen Abständen, veröffentlichte sie in der letzten Zeit Aushänge am beliebten, blaugemustert-weißen Anschlagbrett der Stadt.
In jüngster Zeit erdreistete sie sich jedoch, die Anschläge unerwartet häufig auszuhängen.
Hexerei höre ich hier angesichts dieser Zusammenfassung bereits einige Gesichtslose aus dem schaulustigen Pöbel rufen, doch wir wollen die Sache einmal näher beleuchten.
Bis dato wurden die Aushänge der Angeklagten ja als eher angenehm empfunden und von anderen bekannten Bürgern der Stadt überschwänglich gelobt.
Nun jedoch scheinen sich die Fronte in einer Auseinandersetzung verhärtet zu haben. Der offensichtlich Dreh- und Angelpunkt ist die Qualität der Aushänge.
So wird der Angeklagten von der improvisierten Staatsanwaltschaft vorgeworfen, die Qualität liege zwar noch immer über dem Durchschnitt, ja sogar über dem Niveau der etwas besseren Aushänger, doch sie sei ganz offensichtlich nicht überirdisch, wie die ad-hoc-Verteidiger es anzuführen belieben.
Wie wir eindeutig feststellen können, verbirgt sich in diesem Knackpunkt bereits ein Teil der konkreten Anklage der Hexerei: Die Aushänge sind nicht auf dem Kopf angebracht und somit ohne Verrenkung lesbar.
Um dem geneigten Zuhörer langweilige Einzelheiten zu ersparen, soll nun nicht weiter auf das unwichtige Gebrabbel der wortgewaltigeren Stadtbewohner eingegangen werden. Deren Argumente drehen sich um so unwichtige Dinge wie in den erzählten Fabeln enthaltene Emotionen oder stilistische Mittel.
Viel interessanter ist an dieser Stelle doch, dass sich endlich einmal wieder ein Opfer gefunden hat, nach dessen Blut der Pöbel schreien kann.
Konkret lässt sich der Angeklagten immerhin auch vorwerfen, dass sich namhafte und unbekannte Bürger der Stadt berufen fühlen mussten, sich zu den Diskussionspunkten bezüglich der Aushänge zu äußern. Und natürlich ihrem Recht nach zu kommen, einfach herum zu pöbeln.
Aus diesem Grund wurde der Platz am kleinen Brett unterhalb der Aushänge oftmals knapp und das Auge würde gezwungen immer wieder über Zettel zu den sturmflutartig herbei schwemmenden Aushängen der S. zu stolpern.
Hexerei!
Zwar hängte sie noch immer nicht so viele Anschläge aus, wie andere, weniger bekannte Aushänger, doch die selbsternannten Aushanginteressierten kamen nicht umhin sich im ewigen Wechselspiel der Antworten auf die Antworten von Antworten zu verlieren und damit auch keinen Überblick über die wesentlichen Dinge zu behalten, die zwar nicht existieren, aber ein würdiges und nachahmenswertes Wort darstellen.
Wie konnte die S. es wagen, so viel zu kritzeln und es in so kurzer Zeit auszuhängen?
Ketzerei!
Wenden wir uns an dieser Stelle kurz den diskutierenden Parteien der freiwilligen Idioten zu, die weiterhin versuchen eine Diskussion mit einem Sinn fortzuführen.
In einem Satz fällt das Wort ‚sie‘.
Sofort greift der Pöbel verständlicherweise diesen Ausbund sprachlicher Abartigkeit auf und fordert erneut vehement Blut und den Tod auf dem Scheiterhaufen, für die Buhle des Teufels, die Angeklagte.
Selbst der unparteiische Kommentator Gerd Rübenhauer kann sich der erdrückenden Beweislast nicht mehr gänzlich entziehen und muss vorsichtig und immer unter Berücksichtigung der Möglichkeit mit dem bösen Blick verflucht zu werden, hinüber zur abscheulichen Angeklagten schielen.
Welche Abgründigkeiten mag sie hinter dieser scheinbar so freundlichen, stillen und netten Fassade verbergen?
Einige der Gesichtslosen aus der zweiten Reihe des Pöbels vermögen diese Frage zu beantworten.
‚Sie hat Unzucht mit mir getrieben!‘ schreit der ewig-jungfräuliche Sepp, der noch niemals eine Frau abbekam.
Abscheulich. Wie konnte sie nur ausgerechnet mit diesem…?
‚Ich sah sie fliegen auf einem Besen!, ruft der blinde Heiner und schlägt aufgebracht mit seinem Stock einige Umstehende nieder.
Hexenwerk. Sie achtet nicht einmal die Naturgesetze.
„Ich hörte sie mit dem Belzebub verhandeln!‘ krächzt der taube Peter, der wohl lieber das Maul halten würde, könnte er seine eigene Stimme hören.
Blasphemie. Wie konnte sie sich mit dem Unaussprechlichen einlassen?
Den armseligen Gestalten, die sich zusammenfanden um Dinge zu diskutieren, die man der S. zwar antragen, aber kaum vernünftig vorwerfen kann, sind noch immer mit ihrem uninteressanten Palaver beschäftigt Doch wer braucht Verteidiger und Staatsanwälte, wenn der Pöbel bereits so eindeutig die Schuld feststellen konnte?
Der Scheiterhaufen ist gebaut und Punkt Dä-Ää bekommt heute seine Hinrichtung. Ein Fest für all jene, die sich bereits so lange grämten, dass sie nicht lesen konnten, was jene Magnolia S. da verfasste. Endlich ward offenbar, dass sie in ihren Werken des Satans Wort predigt.
Ins Feuer mit ihr…!
Ich bin nicht sonderlich geübt darin Satiren zu schreiben und ich fürchte das merkt man auch.
Aber ich spekuliere mal darauf, dass man mit Intelligenz zumindest erahnen kann, was ich meine und worauf ich hinauswill…
Was hier abläuft kann nicht in unserem Sinne sein.
Wer ist ‚uns‘?
Neben mir meine ich damit Rosi, Polarbear, Popping_Tom, Maitre, Ava und Christina.
Eine Diskussion findet nicht mehr statt.
Selbst die namentlich genannten verwenden keine Argumente mehr. Sie wiederholen ihre Standpunkte ohne die Bereitschaft andere Meinungen im Raum stehen zu lassen.
Warum? Weil hier kaum einer noch seine Meinung sagen kann, ohne dass sie implizite oder explizite Beleidigungen enthält.
Beleidigungen, auf die der jeweils andere natürlich wieder reagieren muss.
Und wohin führt das?
Es führt dazu, dass die ganze Sache anonymen Trittbrettfahrern als Sprungbrett dient Begriffe wie Aidsschlampe in den Raum zu werfen oder anderweitig weit jenseits jeder Anstandsgrenze ins Klo zu greifen.
Und gegen wen geht das alles?
Gegen Magnolia.
Die sich erdreistet hat eine Geschichte in 15 Teilen zu veröffentlichen.
Ohne dabei Rücksicht auf jeden einzelnen Geschmack selbst von Leuten zu nehmen, die sie zuvor noch gar nicht kannte.
Magnolia, die sich erdreistete sich nicht minutiös zu all den Vorwürfen zu äußern, die ihr gemacht wurden. Die sich erlaubt nicht jede Kritik umzusetzen. Die sich vermessen hat einfach zu schreiben und zu veröffentlichen.
Jahaaa.
Wenn ein/e unbekanntes Wesen das in ähnlichem Mengenvolumen qualitativ kaum vergleichbar tut, dann ist das was anderes. Oder wenn irgendwelche anderen Leute einfach ihre Wichsphantasien ohne Rücksicht auf Orthographie in den Raum werfen. Dann ist das eben so.
Aber MagnoliaS?
Wie kann sie es wagen etwas so umfangreiches abzuliefern? Und wie können einige es wagen das unumwunden toll zu finden.
Geht gaaaaar nicht!
Kommt schon Leute!
Kommt schon!
In welcher Kategorie von ‚gut‘ sich Magnolia bewegt ist eine Frage des Geschmacks. Und gerade die namentlich genannten könnten sogar darüber diskutieren. Vielleicht würde bei so einer Diskussion, sachlich gehalten und bestenfalls von allen gemeinsam moderiert, sogar etwas Greifbares rauskommen. Etwas, was uns alle als Schreiber weiterbringt.
Aber hier wird wirklich nur geflamed.
Und noch schlimmer ist, dass hier immer weiter und weiter Brennstoff geliefert wird, der letztlich seine Verwendung als Munition für persönliche Angriffe Verwendung findet.
Wer damit einverstanden ist, den streiche ich umgehend von meiner Liste von Literotica-Freunden, auf der ihr allesamt steht.
Das muss aufhören!
WIR können diskutieren. Beispielsweise hier. Insbesondere hier.
Andere können sich einklinken und etwas beitragen oder werden von uns ignoriert, weil sie Scheiße labern.
Aber wenn WIR uns in diesem Umfang auf den Kommentarseiten austoben, dann richten wir damit erheblichen Schaden an.
Es ist nämlich so, dass gewisse Leute hier aufgrund ihrer Gesamtpräsenz und ihrer Wirkung auf viele Anonyme eine Verantwortung haben.
Das geht an dich Rosi. Aber auch an mich oder Maitre. Und an Christina und Tom und neuerdings Ava.
Auch an Tralalo oder Flirtlover, so sie sich diesem ‚Zirkel‘ von Leuten anschließen wollen, die bereit sein sollten zu bekunden, dass sie verantwortungsvoll handeln wollen.
Und genau davon rede ich:
Ich rufe euch auf einen Zirkel zu bilden, der sich selbst zurücknimmt, was die Reaktionen in der als Kommentarbereich der Plattform definierten Öffentlichkeit angeht.
Ein Zirkel, der sich im Detail hier und/oder per Mail austauscht.
Ein Zirkel, der nicht erbost oder auch nur energisch im Kommentarbereich gegen die anderen Leute vorgeht, die er als Zirkelmitglieder auch anders erreichen kann.
Sicherlich verlieren wir ein paar potentielle Diskussionsteilnehmer. Aber indem man im Kommentarbereich auf eine laufende Diskussion zur Story hinweist, haben die alle Möglichkeiten sich einzuklinken. In einer Umgebung, die erwiesenermaßen sehr viel freier von anonymen Stänkerern ist (welche man hier zudem mit Hilde der Moderation bekämpfen kann).
Der Zirkel soll nicht exklusiv sein. Jeder, der bereit ist sich einzubringen und an die Regeln zu halten, sei willkommen.
Selbstredend würde ich mich freuen, wenn Magnolia selbst sich anschließen würde. Und natürlich gilt das auch für Leute, die in der gegenwärtigen ‚Diskussion‘ nichts gesagt haben.
Ich denke der Gedanke ist klar…
Lediglich Regeln sollen aufgestellt werden.
Und die erste, die ich gleich vorschlagen will, ist die folgende:
1. Beleidigungen sollen vermieden werden.
Fühlt sich jemand beleidigt, so verpflichtet er sich, denjenigen offen oder privat zum Zwecke der Klärung zu kontaktieren, der für die empfundene Beleidigung verantwortlich ist.
Der Angesprochene verpflichtet sich, die Kritikpunkte ernst zu nehmen und davon abzusehen, den ursprünglich beleidigten in dieser Weise anzusprechen. Er verpflichtet sich zudem sich für die empfundene Beleidigung zu entschuldigen.
Was ein Mensch als beleidigend empfindet, ist eine sehr persönliche Sache und nicht Gegenstand einer Diskussion.
Eine abweichende Meinung zu einem nicht personenbezogenen Sachverhalt (z.B. Ich meine du bist scheiße.) ist keine Beleidigung, kann aber beleidigend formuliert sein.
Weitere Erläuterungen können diesem Punkt hinzugefügt werden, damit er am Ende vielleicht wirklich so definiert ist, dass niemand noch ein Schlupfloch finden kann.
Im Zweifelsfall entscheidet die Gemeinschaft des Zirkels über eine Beleidigung und es ist zudem die Aufgabe jedes Zirkelmitgliedes auf Beleidigungen zwischen dritten zu achten und sachlich schlichtend einzuschreiten.
Soweit.
Ich bitte um Meinungen.
Oh und ich bitte um noch etwas: Denkt darüber nach, Leute.
Lasst uns zusammen arbeiten, damit zumindest wir untereinander zurecht kommen und am Ende vielleicht immer mal wieder was konstruktives produzieren können.
Das wäre doch mal was Neues, oder?
Wir befinden uns heute auf einem Marktplatz der multikulturellen Großstadt Literoticum. Genauer gesagt auf dem Marktflecken des deutschsprachigen Stadtteils Punkt Dä-Ää.
Das heutige Großereignis in aller Munde ist der Prozess der einstmals renommierten Vorzeigebürgerin Magnolia S., die letztendlich vor dem Inquisitionsgericht ihrer Verbrechen angeklagt wird.
Das Verfahren findet vor der Öffentlichkeit statt und unglücklicherweise hat sich der Richter beim Taschenbillard das Knie verrenkt. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben heute keine Lust zum arbeiten gehabt, doch aus der unfassbaren Menge an Schaulustigen fanden sich glücklicherweise einige Freiwillige, die diese Positionen übernommen haben.
Ich bin Gerd Rübenhauer, ihr Berichterstatter. Und ich freue mich ihnen ankündigen zu können, dass unsere heutigen Chancen auf eine ordentliche Verbrennung auf dem Scheiterhaufen recht gut stehen.
Doch zunächst wollen wir uns dem Hintergrund dieses interessanten Prozesses zuwenden, der sich recht ungewöhnlich darstellt.
Eigentlich gab es eingangs nämlich gar keine Klage und niemand dachte an eine Gerichtsverhandlung.
Ursprünglich ging die Angeklagte einfach nur ihrer bisherigen Tätigkeit nach. Wie in der Vergangenheit in unregelmäßigen Abständen, veröffentlichte sie in der letzten Zeit Aushänge am beliebten, blaugemustert-weißen Anschlagbrett der Stadt.
In jüngster Zeit erdreistete sie sich jedoch, die Anschläge unerwartet häufig auszuhängen.
Hexerei höre ich hier angesichts dieser Zusammenfassung bereits einige Gesichtslose aus dem schaulustigen Pöbel rufen, doch wir wollen die Sache einmal näher beleuchten.
Bis dato wurden die Aushänge der Angeklagten ja als eher angenehm empfunden und von anderen bekannten Bürgern der Stadt überschwänglich gelobt.
Nun jedoch scheinen sich die Fronte in einer Auseinandersetzung verhärtet zu haben. Der offensichtlich Dreh- und Angelpunkt ist die Qualität der Aushänge.
So wird der Angeklagten von der improvisierten Staatsanwaltschaft vorgeworfen, die Qualität liege zwar noch immer über dem Durchschnitt, ja sogar über dem Niveau der etwas besseren Aushänger, doch sie sei ganz offensichtlich nicht überirdisch, wie die ad-hoc-Verteidiger es anzuführen belieben.
Wie wir eindeutig feststellen können, verbirgt sich in diesem Knackpunkt bereits ein Teil der konkreten Anklage der Hexerei: Die Aushänge sind nicht auf dem Kopf angebracht und somit ohne Verrenkung lesbar.
Um dem geneigten Zuhörer langweilige Einzelheiten zu ersparen, soll nun nicht weiter auf das unwichtige Gebrabbel der wortgewaltigeren Stadtbewohner eingegangen werden. Deren Argumente drehen sich um so unwichtige Dinge wie in den erzählten Fabeln enthaltene Emotionen oder stilistische Mittel.
Viel interessanter ist an dieser Stelle doch, dass sich endlich einmal wieder ein Opfer gefunden hat, nach dessen Blut der Pöbel schreien kann.
Konkret lässt sich der Angeklagten immerhin auch vorwerfen, dass sich namhafte und unbekannte Bürger der Stadt berufen fühlen mussten, sich zu den Diskussionspunkten bezüglich der Aushänge zu äußern. Und natürlich ihrem Recht nach zu kommen, einfach herum zu pöbeln.
Aus diesem Grund wurde der Platz am kleinen Brett unterhalb der Aushänge oftmals knapp und das Auge würde gezwungen immer wieder über Zettel zu den sturmflutartig herbei schwemmenden Aushängen der S. zu stolpern.
Hexerei!
Zwar hängte sie noch immer nicht so viele Anschläge aus, wie andere, weniger bekannte Aushänger, doch die selbsternannten Aushanginteressierten kamen nicht umhin sich im ewigen Wechselspiel der Antworten auf die Antworten von Antworten zu verlieren und damit auch keinen Überblick über die wesentlichen Dinge zu behalten, die zwar nicht existieren, aber ein würdiges und nachahmenswertes Wort darstellen.
Wie konnte die S. es wagen, so viel zu kritzeln und es in so kurzer Zeit auszuhängen?
Ketzerei!
Wenden wir uns an dieser Stelle kurz den diskutierenden Parteien der freiwilligen Idioten zu, die weiterhin versuchen eine Diskussion mit einem Sinn fortzuführen.
In einem Satz fällt das Wort ‚sie‘.
Sofort greift der Pöbel verständlicherweise diesen Ausbund sprachlicher Abartigkeit auf und fordert erneut vehement Blut und den Tod auf dem Scheiterhaufen, für die Buhle des Teufels, die Angeklagte.
Selbst der unparteiische Kommentator Gerd Rübenhauer kann sich der erdrückenden Beweislast nicht mehr gänzlich entziehen und muss vorsichtig und immer unter Berücksichtigung der Möglichkeit mit dem bösen Blick verflucht zu werden, hinüber zur abscheulichen Angeklagten schielen.
Welche Abgründigkeiten mag sie hinter dieser scheinbar so freundlichen, stillen und netten Fassade verbergen?
Einige der Gesichtslosen aus der zweiten Reihe des Pöbels vermögen diese Frage zu beantworten.
‚Sie hat Unzucht mit mir getrieben!‘ schreit der ewig-jungfräuliche Sepp, der noch niemals eine Frau abbekam.
Abscheulich. Wie konnte sie nur ausgerechnet mit diesem…?
‚Ich sah sie fliegen auf einem Besen!, ruft der blinde Heiner und schlägt aufgebracht mit seinem Stock einige Umstehende nieder.
Hexenwerk. Sie achtet nicht einmal die Naturgesetze.
„Ich hörte sie mit dem Belzebub verhandeln!‘ krächzt der taube Peter, der wohl lieber das Maul halten würde, könnte er seine eigene Stimme hören.
Blasphemie. Wie konnte sie sich mit dem Unaussprechlichen einlassen?
Den armseligen Gestalten, die sich zusammenfanden um Dinge zu diskutieren, die man der S. zwar antragen, aber kaum vernünftig vorwerfen kann, sind noch immer mit ihrem uninteressanten Palaver beschäftigt Doch wer braucht Verteidiger und Staatsanwälte, wenn der Pöbel bereits so eindeutig die Schuld feststellen konnte?
Der Scheiterhaufen ist gebaut und Punkt Dä-Ää bekommt heute seine Hinrichtung. Ein Fest für all jene, die sich bereits so lange grämten, dass sie nicht lesen konnten, was jene Magnolia S. da verfasste. Endlich ward offenbar, dass sie in ihren Werken des Satans Wort predigt.
Ins Feuer mit ihr…!
Ich bin nicht sonderlich geübt darin Satiren zu schreiben und ich fürchte das merkt man auch.
Aber ich spekuliere mal darauf, dass man mit Intelligenz zumindest erahnen kann, was ich meine und worauf ich hinauswill…
Was hier abläuft kann nicht in unserem Sinne sein.
Wer ist ‚uns‘?
Neben mir meine ich damit Rosi, Polarbear, Popping_Tom, Maitre, Ava und Christina.
Eine Diskussion findet nicht mehr statt.
Selbst die namentlich genannten verwenden keine Argumente mehr. Sie wiederholen ihre Standpunkte ohne die Bereitschaft andere Meinungen im Raum stehen zu lassen.
Warum? Weil hier kaum einer noch seine Meinung sagen kann, ohne dass sie implizite oder explizite Beleidigungen enthält.
Beleidigungen, auf die der jeweils andere natürlich wieder reagieren muss.
Und wohin führt das?
Es führt dazu, dass die ganze Sache anonymen Trittbrettfahrern als Sprungbrett dient Begriffe wie Aidsschlampe in den Raum zu werfen oder anderweitig weit jenseits jeder Anstandsgrenze ins Klo zu greifen.
Und gegen wen geht das alles?
Gegen Magnolia.
Die sich erdreistet hat eine Geschichte in 15 Teilen zu veröffentlichen.
Ohne dabei Rücksicht auf jeden einzelnen Geschmack selbst von Leuten zu nehmen, die sie zuvor noch gar nicht kannte.
Magnolia, die sich erdreistete sich nicht minutiös zu all den Vorwürfen zu äußern, die ihr gemacht wurden. Die sich erlaubt nicht jede Kritik umzusetzen. Die sich vermessen hat einfach zu schreiben und zu veröffentlichen.
Jahaaa.
Wenn ein/e unbekanntes Wesen das in ähnlichem Mengenvolumen qualitativ kaum vergleichbar tut, dann ist das was anderes. Oder wenn irgendwelche anderen Leute einfach ihre Wichsphantasien ohne Rücksicht auf Orthographie in den Raum werfen. Dann ist das eben so.
Aber MagnoliaS?
Wie kann sie es wagen etwas so umfangreiches abzuliefern? Und wie können einige es wagen das unumwunden toll zu finden.
Geht gaaaaar nicht!
Kommt schon Leute!
Kommt schon!
In welcher Kategorie von ‚gut‘ sich Magnolia bewegt ist eine Frage des Geschmacks. Und gerade die namentlich genannten könnten sogar darüber diskutieren. Vielleicht würde bei so einer Diskussion, sachlich gehalten und bestenfalls von allen gemeinsam moderiert, sogar etwas Greifbares rauskommen. Etwas, was uns alle als Schreiber weiterbringt.
Aber hier wird wirklich nur geflamed.
Und noch schlimmer ist, dass hier immer weiter und weiter Brennstoff geliefert wird, der letztlich seine Verwendung als Munition für persönliche Angriffe Verwendung findet.
Wer damit einverstanden ist, den streiche ich umgehend von meiner Liste von Literotica-Freunden, auf der ihr allesamt steht.
Das muss aufhören!
WIR können diskutieren. Beispielsweise hier. Insbesondere hier.
Andere können sich einklinken und etwas beitragen oder werden von uns ignoriert, weil sie Scheiße labern.
Aber wenn WIR uns in diesem Umfang auf den Kommentarseiten austoben, dann richten wir damit erheblichen Schaden an.
Es ist nämlich so, dass gewisse Leute hier aufgrund ihrer Gesamtpräsenz und ihrer Wirkung auf viele Anonyme eine Verantwortung haben.
Das geht an dich Rosi. Aber auch an mich oder Maitre. Und an Christina und Tom und neuerdings Ava.
Auch an Tralalo oder Flirtlover, so sie sich diesem ‚Zirkel‘ von Leuten anschließen wollen, die bereit sein sollten zu bekunden, dass sie verantwortungsvoll handeln wollen.
Und genau davon rede ich:
Ich rufe euch auf einen Zirkel zu bilden, der sich selbst zurücknimmt, was die Reaktionen in der als Kommentarbereich der Plattform definierten Öffentlichkeit angeht.
Ein Zirkel, der sich im Detail hier und/oder per Mail austauscht.
Ein Zirkel, der nicht erbost oder auch nur energisch im Kommentarbereich gegen die anderen Leute vorgeht, die er als Zirkelmitglieder auch anders erreichen kann.
Sicherlich verlieren wir ein paar potentielle Diskussionsteilnehmer. Aber indem man im Kommentarbereich auf eine laufende Diskussion zur Story hinweist, haben die alle Möglichkeiten sich einzuklinken. In einer Umgebung, die erwiesenermaßen sehr viel freier von anonymen Stänkerern ist (welche man hier zudem mit Hilde der Moderation bekämpfen kann).
Der Zirkel soll nicht exklusiv sein. Jeder, der bereit ist sich einzubringen und an die Regeln zu halten, sei willkommen.
Selbstredend würde ich mich freuen, wenn Magnolia selbst sich anschließen würde. Und natürlich gilt das auch für Leute, die in der gegenwärtigen ‚Diskussion‘ nichts gesagt haben.
Ich denke der Gedanke ist klar…
Lediglich Regeln sollen aufgestellt werden.
Und die erste, die ich gleich vorschlagen will, ist die folgende:
1. Beleidigungen sollen vermieden werden.
Fühlt sich jemand beleidigt, so verpflichtet er sich, denjenigen offen oder privat zum Zwecke der Klärung zu kontaktieren, der für die empfundene Beleidigung verantwortlich ist.
Der Angesprochene verpflichtet sich, die Kritikpunkte ernst zu nehmen und davon abzusehen, den ursprünglich beleidigten in dieser Weise anzusprechen. Er verpflichtet sich zudem sich für die empfundene Beleidigung zu entschuldigen.
Was ein Mensch als beleidigend empfindet, ist eine sehr persönliche Sache und nicht Gegenstand einer Diskussion.
Eine abweichende Meinung zu einem nicht personenbezogenen Sachverhalt (z.B. Ich meine du bist scheiße.) ist keine Beleidigung, kann aber beleidigend formuliert sein.
Weitere Erläuterungen können diesem Punkt hinzugefügt werden, damit er am Ende vielleicht wirklich so definiert ist, dass niemand noch ein Schlupfloch finden kann.
Im Zweifelsfall entscheidet die Gemeinschaft des Zirkels über eine Beleidigung und es ist zudem die Aufgabe jedes Zirkelmitgliedes auf Beleidigungen zwischen dritten zu achten und sachlich schlichtend einzuschreiten.
Soweit.
Ich bitte um Meinungen.
Oh und ich bitte um noch etwas: Denkt darüber nach, Leute.
Lasst uns zusammen arbeiten, damit zumindest wir untereinander zurecht kommen und am Ende vielleicht immer mal wieder was konstruktives produzieren können.
Das wäre doch mal was Neues, oder?