Das Vorwort

Phlegeton

Literotica Guru
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Nov 29, 2021
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Diesen Thread möchte ich einem eher unbeachteten und ziemlich seltenen Teil einer Geschichte widmen: Dem Vorwort. Muss man nicht schreiben. Kann man haben, muss man nicht, und ist eher funktionsloslos - quasi der Blinddarm unter den verschiedenen Bestandteilen einer Erzählung, so die wohl herrschende Meinung. Wenn es denn überhaupt Bestandteil ist. Abgrenzen ist das Vorwort zum reinen Disclaimer: Alle über 18, Achtung, harter Sex, nix für Kiddies und empfindliche Seelen, und und und... Das meine ich hier nicht.

Ich selber bin ein bisschen hin- und hergerissen: Auf der einen Seite lehne ich es ab. Es zerstört die Illusion, die die Geschichte bietet, das Abtauchen in die erzählerische Welt. Es reißt den Leser heraus, bevor er überhaupt drinnen ist.

Andererseits gibt es viele Möglichkeiten - ich kann etwas erklären, den Leser vorbereiten, den Zugang erleichtern - und natürlich gibt es mir die Gelegenheit, das zu tun, was wir alle lieben: Über die eigene Geschichte zu reden ;)

Mich würde interessieren, wie ihr es mit den Vorworten haltet, und falls ihr welche schreibt: Was darin vorkommt, oder welche Funktion das Vorwort für euch erfüllt.
 
Prologe, die einen kurzen Rückblick auf eine weiter zurückliegende Vergangenheit liefern und deren Bedeutung sich erst später oder am Ende der Geschichte erschließt, mag ich sehr.

Häufiger finde ich Vorworte aber eher uninteressant.

Ähnlich ist es mit Nachworten.
 
Dem Vorwort. Muss man nicht schreiben. Kann man haben, muss man nicht, und ist eher funktionsloslos - quasi der Blinddarm unter den verschiedenen Bestandteilen einer Erzählung, so die wohl herrschende Meinung. Wenn es denn überhaupt Bestandteil ist.
Vergleiche können ja oftmals hinken, aber hier finde ich den Vergleich mit dem Blinddarm durchaus passend. Man kann ohne Blinddarm, d.h. Wurmfortsatz (Appendix) leben, aber sofern er sich nicht entzündet, hat er anders als man früher angenommen hatte eine Funktion als Teil des Immunsystems, die positiv ist.

Ähnlich ist es mMn mit Vor- und Nachworten. Man braucht sie nicht, sie können aber, wenn sie sinnvoll genutzt und nicht mit blabla gefüllt werden, eine Bereicherung sein. Ich habe schon einige Vor- und Nachworte gelesen bei denen ich der Ansicht war, dass man sie getrost hätte weglassen können oder dass es sogar besser gewesen wäre, wenn sie nicht geschrieben worden wären.
 
Das ist das Vorort zu meiner aktuellen Geschichte:

"Die Geschichte ist entstanden, nachdem ich den Kommentar eines Lesers unter einer meiner Storys gelesen habe. In diesem hatte er ein eigenes Erlebnis skizziert, das mich zum Schreiben dieses Textes inspiriert hat.

Der Schwerpunkt bei der Geschichte liegt auf „Tabu", Inzest im klassischen Sinne wird hier nicht praktiziert."

Warum das Vorwort? Erstens, damit sich hinterher niemand beschwert, weil Papa nicht die leibliche Tochter gevögelt hat. Zweitens wollte ich nicht unterschlagen, dass mir bei der Idee für die Geschichte jemand auf die Beine geholfen hat.

Und das ist das Vorwort für die vorletzte Geschichte:

"Ich habe keinerlei reale Erfahrungen mit Natursekt und habe diese Geschichte geschrieben, weil ich das Thema bislang bis auf eine Ausnahme ausgespart habe. Hardcore-Natursekt-Freunde mögen enttäuscht sein, wenn ich aus meiner mit purer Fantasie gespickten Vorstellung etwas skizziere, was echten Fans nicht authentisch oder konkret genug ist. Über ehrliches Feedback zu der Geschichte, gerne auch von Experten auf dem Gebiet, würde ich mich freuen."

Das Vorwort dient dazu, die Hardcore-Fetischisten vorzuwarnen, weil sie bei mir nur die seichte Version des Themas bekommen.

Aber grundsätzlich verzichte ich in den meisten Fällen auf ein Vorwort. Einen Hinweis auf Ü18 oder dass die Geschichte reine Fantasie ist, finde ich albern.

swriter
 
@Chimkcifettib : Wobe ich den Prolog als Teil der Erzählung sehe, nicht als Vorwort in dem Sinne, in dem ich den Begriff verwende. Und das Vorwort ähnelt zwar dem Nachwort, aber ich finde, es ist penetranter: Man kommt nicht so leicht dran vorbei. Es * könnte * ja was wichtiges drin stehen. Beim Nachwort ist der Zug ja eh schon aus dem Bahnhof draußen, das ließt du höchstens, wenn du schwer begeistert warst.

@swriter :
Warum das Vorwort? Erstens, damit sich hinterher niemand beschwert, weil Papa nicht die leibliche Tochter gevögelt hat.

Das ist mal wieder eins dieser Zitate, die findest du nur hier :LOL:(y)

Ansonste lese ich aus deinem Post heraus, dass das Vorwort die Gelegenheit bietet, etwas zu erklären, eventuell sich selbst, oder seine Geschichte. Das ist mal wieder Chance und Risiko in einem. Ich meine, klar, du warnst den Lester, beugst falschen Erwartungen vor. Aber muss ich mich erklären? In deinem Fall, dass du keinerlei reale Erfahrungen mit Natursekt hast (m. E. auch entbehrlich...). Findet jede Leser für sich selber raus, und jeder liest auf eigene Gefahr.
 
Ansonste lese ich aus deinem Post heraus, dass das Vorwort die Gelegenheit bietet, etwas zu erklären, eventuell sich selbst, oder seine Geschichte. Das ist mal wieder Chance und Risiko in einem. Ich meine, klar, du warnst den Lester, beugst falschen Erwartungen vor. Aber muss ich mich erklären? In deinem Fall, dass du keinerlei reale Erfahrungen mit Natursekt hast (m. E. auch entbehrlich...). Findet jede Leser für sich selber raus, und jeder liest auf eigene Gefahr.

Na, im Idealfall bricht der Leser, der etwas anderes sucht, direkt die Lektüre ab und bewertet die Geschichte nicht.
Im schlechtesten Fall liest er bis zum Ende, bekommt nicht, was er sich erhofft hat, und beschwert sich bei mir in Form einer schlechten Bewertung.

Ob das tatsächlich funktioniert, weiß ich nicht.

swriter
 
Wobe ich den Prolog als Teil der Erzählung sehe, nicht als Vorwort in dem Sinne, in dem ich den Begriff verwende.
Laut Definition sind Vorwort und Prolog dasselbe. Allerdings habe ich genau wie Du auch immer den Eindruck gehabt, das ein Prolog ein Teil der Geschichte ist, aber eben lange Zeit vor dem Beginn der Geschichte spielt. Oftmals kann man die im Prolog enthaltenen Informationen erst im Verlauf der Geschichte oder sogar erst gegen Ende einordnen. Ich finde das spannend. Das, was ich bisher unter Vorwort verstanden habe, kann auch von jemand anderem als dem Autor verfasst worden sein. Z.B. von einem Übersetzer, Herausgeber, einem anderen Schriftsteller etc. Und diese Art von Vorworten können m.E. eher als überflüssig empfunden werden, aber das ist natürlich Ansichtssache.
 
Laut Definition sind Vorwort und Prolog dasselbe. Allerdings habe ich genau wie Du auch immer den Eindruck gehabt, das ein Prolog ein Teil der Geschichte ist, aber eben lange Zeit vor dem Beginn der Geschichte spielt. Oftmals kann man die im Prolog enthaltenen Informationen erst im Verlauf der Geschichte oder sogar erst gegen Ende einordnen. Ich finde das spannend. Das, was ich bisher unter Vorwort verstanden habe, kann auch von jemand anderem als dem Autor verfasst worden sein. Z.B. von einem Übersetzer, Herausgeber, einem anderen Schriftsteller etc. Und diese Art von Vorworten können m.E. eher als überflüssig empfunden werden, aber das ist natürlich Ansichtssache.
so sehe ich das auch.

Mit dem Vorwort kann ich die Leser abholen und in die Geschichte mitnehmen oder das Kapitel in die Geschichte einordnen. Mit dem Prolog kommt eine Erzählung vorangehener Ereignisse, die außer dem Autor keiner kennt, die aber für die Story wichtig sind.

Nicht zu verwechseln mit "was bisher geschah". Hier werden bekommen neue Leser die Chance einzusteigen, ohne vorher 500 Seiten lesen zu müssen. Und bisherige Leser bekommen nochmal eine Erinnerung. Gerade, wenn zwischen den Teilen viel Zeit liegt, finde ich das angenehm. Es gibt genug Autoren, die einige Jahre brauchen, um ihre Reihe fertig zu schreiben, nicht nur hier ;-)
 
Man kann auch oft ein "flash forward" lesen, in dem das Finale vorweg genommen wird, ohne die Auflösung aufzudecken. Bei unseren Sach- und Wichsgeschichten böte sich der finale Fick, die Orgie oder ähnliches an.

Also unbedingt zwischen geschichtsunabhängigen Blahblah und des die eigentlichen Geschichte unterstützenden Prelude, die ein echter Bestandteilen der Geschichte ist, unterscheiden.

Ich bin sicher, da gibt es auch Fachbegriffe für.
 
Ich selbst verwende kein Vorwort. Ich denke, es hängt von der Art der Geschichte ab. Eine gewisse Erläuterung der Erzählwelt kann dem Leser den Einstieg erleichtern und auch eine grobe Vorstellung davon vermitteln, wohin die Reise geht. Wie mein Vorredner schon angedeutet hat, das Ziel der Handlung zumindest andeuten.

Ansonsten ziehe ich es vor, die Protagonisten die Welt durch ihr Erleben und Empfinden erklären zu lassen.

Liebe Grüße

Japakl
 
Also nachdem ich diesen Thread jetzt durchgelesen habe, musste ich mich doch mal über das Vorwort schlau machen, da ich ja auch zu den Schreibern gehöre, die gerne ein ausschweifendes Vorwort benutzen:
Wikipedia-Artikel Prolog
Dementsprechend ist Vorwort und Prolog (Vorwort ist eh' nur die deutsche Übersetzung von Prolog) identisch.
Wichtig aber: eigentlich darf so ziemlich Alles darin stehen, was der Autor irgendwie vorweg nehmen will. Das kann ein "Disclaimer" sein, eine Einleitung in die Geschichte, Danksagungen und und und .....

Ich persönlich schreibe da gerne etwas über die Entstehung meiner Geschichte, danke den Leuten, die mir dabei geholfen haben und erkläre meinen Lesern, dass hier keine illegalen Inhalte drin sind (also der Disclaimer). Oder erkläre ich das eher den Admins?
Der Disclaimer ist für mich auch einer der Hauptgründe, weswegen ich ein Vorwort schreibe. Eigentlich bin ich der Meinung, dass es klar sein sollte, dass man auf Literotica keine Pädophilen- oder Beastiality-Geschichten findet. Aber da sich die Admins (auch für den deutschen Bereich) offenbar in den USA befinden bzw. keine deutsch-muttersprachlichen sind, besteht schon die Gefahr einer Zurückweisung, nur weil das Wort "Kinder" drin steht, oder ein Tier erwähnt wird.

Um es aber meinen Lesern etwas einfacher zu machen, bekommt bei mir das Vorwort einfach die Nummer "00". Das gibt dem Leser, wenn er es möchte, dann auch die Möglichkeit, die Nummer 00 meiner Geschichte ins 00 zu werfen.
 
Irgendwie schon witzig - da beschäftige ich mich eigentlich täglich mit irgendwelchen Definitionen, und das erste, was ich feststelle, wenn ich mal wieder einen Thread eröffne: Ich habe nicht genau definiert, worum es eigentlich geht. Darauf eine Banane :nana:

Aber life and learn... jetzt weiß ich also schon mal, dass Prolog und Vorwort das Gleiche sind. Vorher hätte ich auch intuitiv dazu tendiert, den Prolog als Teil der Handlung oder stark handlungsbezogen zu verstehen, und das Vorwort als allgemeine Einleitung mit Disclaimer, Danksagung, Infos zu den Hintergründen der Geschichte etc. Was ich weiter gelernt habe: Eigentlich darf legitimer Weise alles in das Vorwort. Die nächste Frage wäre, was macht davon Sinn?

Disclaimer 1, im Sinne von alle Handelnden sind über 18: Gute Frage. Ändert ja nix am Inhalt, stellt bestenfalls was klar, ggf. die Absicht. Das hängt wohl von der Prüfung durch Literotica ab, ob das etwas beeinflusst.

Disclaimer 2: Eine Warnung an den Leser. Achtung, harter Sex. Achtung, kein harter Sex. Hm - ich denke, jeder liest auf eigene Gefahr, und alle sollten über 18 sein.Trotzdem gibt es Fälle, wo so etwas Sinn macht, wie swriter schreibt: Wenn z. B. bestimmte Erwartungen geweckt wurden, durch den Titel, andere Veröffentlichungen des gleichen Autors, die Kategorie etc. Beugt Enttäuschäuschungen und damit evtl. schlechten Bewertungen vor.

Informationen zu Themen neben der eigentlichen Handlung: Veröffentlichungsrhythmus, beabsichtigte Länge, alles schon geschrieben, ich lasse die Handlung nicht einfach abbrechen und den Leser hängen - warum nicht?

Schwieriger sind Vorworte, die sich mit der Handlung selbst befassen: Die Ziele des Textes erläutern, die Motivation, die Handlung. Hier wird man schnell zum Erklärbär, und das langweilt und stoppt das Eintauchen in die Geschichte. Besser, das erledigen die Figuren, wie Japakl schon schreibt.

Wenn ich endlich mal in die Pötte komme mit meiner aktuellen Geschichte, nutze ich vielleicht den Lesezirkel für einen Begleitthread. Das war für mich schon immer einer der Hauptanwendungsfälle dieses Forums, es wird dazu nur kaum genutzt. Kann man eigentlich in einer Fußnote, unter dem Text des Kapitels etwa, einen Link auf einen Diskussionsthread setzen? Bringt ja vielleicht auch etwas Traffic in das Forum. Einige meinten ja schon, sie haben eher zufällig hierher gefunden. Und als Leser hatte ich mich auch noch nie hierher verirrt.
 
Last edited:
Man kann auch oft ein "flash forward" lesen, in dem das Finale vorweg genommen wird, ohne die Auflösung aufzudecken. Bei unseren Sach- und Wichsgeschichten böte sich der finale Fick, die Orgie oder ähnliches an.

"Mit rollenden Augen lag Jerominia da. Ihr mit einem feinen Schweißfilm überzogener Körper bäumte sich unter den harten Stößen und sanften Fingern Caspars auf. Sie konnte, ja wollte den Höhepunkt nicht mehr länger hinauszögern und gab sich ihm hin. Ihr Schrei tönte durch den Raum, von tief unten bis in die höchsten Töne, die sie von sich zu geben vermochte. Und mit der Tonhöhe rollten ihre Augen immer weiter nach hinten, bis beinahe nur noch Weiß unter ihren flackernden Lidern sichtbar war. Mit einem tiefen Seufzen glitt Jerominia, von der Wucht der Erlösung überlastet, in eine Ohnmacht, einen kleiner Tod..."

Kann man machen. Ein Teil der Leser hat hier aber möglicherweise schon das Tagesziel erreicht, wischt auf und schaltet den PC aus. :ROFLMAO: Und dann?
 
Ein Teil der Leser hat hier aber möglicherweise schon das Tagesziel erreicht, wischt auf und schaltet den PC aus.
Was der Leser mit dem eignen Beitrag anstellt, dürfte kein Schreiber auf dieser Seite unter Kontrolle haben!
 
muss ich das?

Vielleicht gibt es auch Leser, die ihrem Kanarienvogel erotische Geschichten zu Nacht vorlesen? Wer weiß schon, wer welchen Fetisch und welche schrägen Phantasien mit sich herumträgt... andere drucken sie aus und erschlagen Mücken damit. *schulterzuck* Solange es jemandem gefällt, ist es OK für mich.

"Tochter, kannst du mir mal die Zeitung geben?"
"Papa, geh mit der Zeit, hier ist mein Tablet!" *herüberschiebgeräusch*
*wumms*
Das Tablet ist nun zwar hinüber, aber die Fliege erschlagen.
 
Ja, nur erfährst du auf solche Weisen eben nicht die "Hauptsache", ob Leser sich an deiner Geschichte nun erfreut hat oder nicht!

Und wenn mit dem Ausdruck oder Tablet, auf dem deine Geschichte vielleicht angezeigt werden könnte, Mücken erschlagen werden, so zählte dies wohl kaum als Erfreuung an deiner Geschichte, weder für die Mücken noch den Leser, oder?
 
"Tochter, kannst du mir mal die Zeitung geben?"
"Papa, geh mit der Zeit, hier ist mein Tablet!" *herüberschiebgeräusch*
*wumms*
Das Tablet ist nun zwar hinüber, aber die Fliege erschlagen.

Das erinnert mich an einen Sketch aus der Serie Knallerfrauen.

Tochter besucht ihren Vater und fragt nach dem Tablet, das sie ihm geschenkt hat.
Vater holt das Teil aus der Spülmaschine, legt es auf den Küchentisch und beginnt, auf dem Gerät Gemüse zu schneiden, während die Tochter ihm ungläubige Blicke zuwirft.

Solche Witze gehen zwar auf die Kosten von Senioren, sind aber dennoch gut.

swriter
 
Das erinnert mich an einen Sketch aus der Serie Knallerfrauen.

Tochter besucht ihren Vater und fragt nach dem Tablet, das sie ihm geschenkt hat.
Vater holt das Teil aus der Spülmaschine, legt es auf den Küchentisch und beginnt, auf dem Gerät Gemüse zu schneiden, während die Tochter ihm ungläubige Blicke zuwirft.

Solche Witze gehen zwar auf die Kosten von Senioren, sind aber dennoch gut.

swriter
Ein bisschen. 😉

Andererseits hat die junge Generation einige Vertreter hervorgebracht, die nicht wissen, wie man eine Maus benutzt und im Internet nachlesen, wie man ein Spiegelei brät. Und diese beiden Dinge habe ich live erlebt. 😳
 
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