Literatur

Es geht dir hier bei LIT nicht um Textkritik?

Womit die Frage beantwortet wäre: Du hörst tatsächlich nicht zu.

Ich glaube Kojote, dies ist ein verbreitetes Problem. Es fehlt den Leuten eben an Kojotenohren. So bekommen sie nur mit, was sie selbst sagen. Sie lesen vielleicht noch die Texte, aber sobald es ums Verstehen geht, dann wird alles, was ihnen nicht passt einfach ausgeblendet.

Ich glaube das ist ein allgemeines Problem der hiesigen Edelkritiker, die nur zu gerne die Welt an ihrem angelesenen Wissen teilhaben lassen. Aber hey, es ist ihre Art um Aufmerksamkeit zu betteln. Manche schreiben eben bevorzugt eigene Werke, andere verreißen eben bevorzugt die Werke andere, um sich damit wichtig zu machen.

Du hast recht. Ich sollte eine Lanze demontieren und mir andere Betätigungsfelder suchen. Mir fehlen Geduld und Qualifikation gewisse Dinge gewissen Leuten begreiflich zu machen. Vor allem, wenn die nicht begreifen wollen... :rolleyes:
 
Ihr geniesst es.

Die einen, Textkritik zu betreiben, und zu erklären wieso und weshalb das völlig in Ordnung, ja sogar notwendig ist, die anderen dagegen zu protestieren und zu behaupten, dass das nichts mit lit zu tun hat, nichts bei ihren Geschichten zu suchen hat, und weshalb und warum Textkritik so oder so überflüssig oder daneben ist.




*grins* Einige protestieren mir ein bisschen zuviel. Man könnte fast denken, das...

:kiss:chen Allerseits!
 
Puh...eine Debatte um des Debattierens willen. Als ob einer den anderen überzeugen könnte, aber niemand will dem anderen das letzte Wort lassen. :(

Es gibt keine Bewertungsregeln, also ist das jedem selbst überlassen. Man kann das Handwerkliche beurteilen (Orthografie, Grammatik, Stil), die Kreativität oder vieles mehr.
Ich bewerte, wie viel Spaß mir die Geschichte gemacht hat. Dabei fließt das vorgenannte mit ein, denn ein fehlerbestücktes Geschreibe reduziert meinen Spaß deutlich. Den Spaß bei Weltliteratur bemesse ich wiederum an Hand anderer Kriterien als bei Sportberichten. Deshalb steht bei den hier veröffentlichten Geschichten hinsichtlich Spaß auch das sexuelle Potential im Vordergrund (zu deutsch: erregt mich das?). Ich bin hier im LIT nicht auf der Suche nach Unvergänglichem...

Soweit finde ich beispielsweise die Bewertungen und vor allem die detaillierte Kritik von AJ fast immer sachlich hundertprozentig zutreffend, aber deutlich überzogen, weil er einen Maßstab anlegt, der für die gewählte Plattform nicht angemessen ist.
Aber mangels Bewertungsrichtlinien hat er genauso Recht wie ich und jeder andere. :)
 
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Richtlinienbewertungsrichtigstellung

Aber mangels Bewertungsrichtlinien hat er [gem. ist AJ] genauso Recht wie ich und jeder andere. :)
Selbstverständlich mangelt es mir nicht an Bewertungsrichtlinien oder "Kriterien" zur Beurteilung von auf LIT veröffentlichten Texten, das sei an dieser Stelle, weil du dies infragestelltest, einfach mal richtig gestellt.

Und dass diese für Lit nicht angemessen seien, wage ich ebenfalls zu bezweifeln, angesichts von Werken wie denen aus der Feder eines chekov, die schlechterdings Maßstäbe setz(t)en, und zwar nicht zuletzt für meine eigenen Bewertungsrichtlinien oder "Kriterien" zur Beurteilung von auf LIT veröffentlichten Texten, auch das sei an dieser Stelle, weil du dies infragestelltest, einfach mal richtig gestellt.

Grüße,
Auden James
 
Last edited:
@Auden James
Ich habe mich wohl ungenau ausgedrückt, jedenfalls entstand ein Missverständnis:
Ich bezweifle nicht, dass Du für deine Bewertungen Regeln hast, im Gegenteil ist das aus jedem deiner Beitrage gut erkennbar, das möchte ich ausdrücklich nicht in Frage stellen.

Ich meinte, mangels Vorgaben könnte jeder nach eigenem Maßstab werten. Du, ich, jeder. Somit ist die im Forum zwischen "Rosi" und "Kojote" geführte Diskussion müßig, weil sie den Zweck hat, den Maßstab des anderen anzuzweifeln. Die "seriöse Kritik" (Rosi) legt einen anderen Maßstab an als z. B. meine Bewertung. So lange es keine bindenden Richtlinien gibt und jeder das gleiche Recht der Bewertung hat, halte ich es für unlauter, die Maßstäbe anderer als schlechter oder gar falsch anzuprangern.

Insofern ist es nur meine persönliche Meinung, dass Du einen für diese Plattform überzogen strengen Maßstab anlegst, akzeptiere aber deine Bewertung, wie ich das auch von anderen hinsichtlich jeweils anderer Maßstäbe erwarte.

PS:
Deine Kritik ist stets fundiert und lesenswert, jeder Anfänger sollte froh sein, von dir auf den Pfad der Verbesserung geleitet zu werden.
Deine Anmerkungen über die "goldenen Regeln" sollte man meiner Ansicht nach im Forum an zentraler Stelle veröffentlichen.
Leider ist mir der Link zu dem zitierten Autor verlorengegangen (Datencrash :confused:)
 
Puh...eine Debatte um des Debattierens willen. Als ob einer den anderen überzeugen könnte, aber niemand will dem anderen das letzte Wort lassen. :(

Es gibt keine Bewertungsregeln, also ist das jedem selbst überlassen. Man kann das Handwerkliche beurteilen (Orthografie, Grammatik, Stil), die Kreativität oder vieles mehr.
Ich bewerte, wie viel Spaß mir die Geschichte gemacht hat. Dabei fließt das vorgenannte mit ein, denn ein fehlerbestücktes Geschreibe reduziert meinen Spaß deutlich. Den Spaß bei Weltliteratur bemesse ich wiederum an Hand anderer Kriterien als bei Sportberichten. Deshalb steht bei den hier veröffentlichten Geschichten hinsichtlich Spaß auch das sexuelle Potential im Vordergrund (zu deutsch: erregt mich das?). Ich bin hier im LIT nicht auf der Suche nach Unvergänglichem...

Soweit finde ich beispielsweise die Bewertungen und vor allem die detaillierte Kritik von AJ fast immer sachlich hundertprozentig zutreffend, aber deutlich überzogen, weil er einen Maßstab anlegt, der für die gewählte Plattform nicht angemessen ist.
Aber mangels Bewertungsrichtlinien hat er genauso Recht wie ich und jeder andere. :)

Finde ich verständlich und solide.
Sorry wegen dem Fullquote.

LG, Peter
 
Kann Kritik objektiv sein?

@Rosettenfreak
Nach gefühlten 200 deiner Beiträge, alle mit dem Ziel, deine Meinung "durchzudrücken", gebe ich dir jetzt einfach mal Recht. Vielleicht ist es dann ja gut.

Für "Neutrale" bleibe ich bei meiner Meinung, über Geschmack nicht streiten zu können. Es geht eben nicht darum, über Geschichten zu "urteilen". Niemand hier ist dazu berufen worden.

So lange keine Bewertungskriterien festgelegt werden, kannst Du gerne die literarische Qualität bewerten - subjektiv, wie "Wertung" zwangsläufig sein muss, auch wenn Du mit deinen scheinbaren Analogien einen anderen Eindruck erwecken möchtest. Ich bewerte lieber ebenso subjektiv nach meinem "Bewertungsraster" Wirkung (Spaß und Gefallen).
Beide Bewertungsansprüche - Qualität und Geschmack - sind zulässig und beide sind subjektiv. Frage 10 Berufskritiker und Du erhältst 10 Meinungen. Q. e. D.

Lass es bitte dabei, und erzähle nichts von Fußball, von Regeln, als ob es hier vergleichbar messbare und nachprüfbare Kriterien gäbe, an die sich alle halten müssten.
Lass bitte den intoleranten Versuch der Unterdrückung Andersdenkender und sage mir nicht, wonach ich bewerten muss und dass mein Geschmack als mein Bewertungskriterium ungeeignet ist bzw. dass die eine Kritik weniger Wert oder Gültigkeit besitzt als eine andere.
 
Schopenhauer

Und sage mir nicht, [...] dass die eine Kritik weniger [...] Gültigkeit besitzt als eine andere.
Um dir das zu sagen, brauchst du nicht auf eine Antwort rosettenfreaks warten, sondern kannst das ganz einfach nachschlagen bei Schopenhauer in "Eristische Dialektik".

Ich sage nur argumentum ad hominem und sw. usf.

Eine lehrreiche Lektüre wünscht,
Auden James
 
Nein. Ich verwechsle nicht Äpfel mit Birnen. Ich vertrete nur meinen Standpunkt. Dafür brauche ich keine Fußballfelder und ich lese dafür auch nicht die eristische Dialektik.

Ihr beiden könnt gerne den Literaturkritiker spielen. Euren Standpunkt habe ich durchaus verstanden. Bewertet die Qualität, verwendet beliebige Maßstäbe dafür. Genau so - gleichberechtigt - bewerte ich nach Geschmack und verwende dafür meinen Maßstab. (Nein, Rosettenfreak, auch für mich sind nicht alle Geschichten qualitativ gleich gut, aber es ist für meine Bewertung nachrangig. Der häufig erwähnte Chekov steht auch für mich qualitativ ganz oben, aber seine Werke gefallen mir nicht. Das bewerte ich entsprechend.)

Das lasse ich mir nicht nehmen, weil die Verantwortlichen dieses Forums die Bandbreite von Bewertungskriterien (Qualität, Geschmack, Originalität bis zu Sympathie zum Autor) nicht eingeschränkt haben.

Wenn jemand meint, urteilen zu wollen, werde ich skeptisch, weil niemand hier dazu berufen wurde. Ebenso skeptisch stehe ich den Versuchen gegenüber, seinen Maßstab (Qualität) als den alleingültigen darzustellen.

Wir sind hier aber im Bereich des sich selbst hemmenden Schneckengewindes:
Wiederholungen in einer Spirale, deshalb werden weitere Versuche, andere zu überzeugen, wohl scheitern.
 
Last edited:
Ich denke hier wird viel aneinander vorbei geredet.

Ansonsten bleibt mir die Feststellung das Redewendungen a lá "...eine lehrreiche Lektüre wünscht..." unsachlich, gehässig und für den weiteren Gesprächsverlauf kontraproduktiv sind. Bitte das in Zukunft beachten und unterlassen.

LG, Peter
 
Ich habe nun die erste Seite dieses Threads und noch ein bisschen mehr komplett durchgelesen. Meine Schlussfolgerungen für mich:

Kritik an etwas Geschriebenem ist an sich etwas positives. Es hat sich jemand die Mühe gemacht, einen Text zu lesen und sich dazu Gedanken gemacht, die er dann in einer Kritik oder einem Kommentar zusammengefasst hat.

Dieser Akt des Kommentierens sollte aber in jedem Fall kostenlos vom kommentierenden Menschen zur Verfügung gestellt werden.
Was heißt hier "kostenlos"?
Nun, der kommentierende Mensch sollte seine Kritik nicht auf Kosten anderer machen. Wenn jemand schreibt: "Du schreibst schlecht, du wirst nie gut werden", so ist dieser Kommentar auf Kosten des Angesprochenen verfasst worden. Der kommentierende Mensch bezieht aus diesem Kommentar eine Genugtuung, er erhebt sich über den Angesprochenen.

Für mich ist jemand, der solche Kommentare absetzt, ein ganz kleines Licht, da ihm jegliche soziale Kompetenz fehlt.

Wenn diese Kommentare dann noch die guten Bewertungen des Textes oder des Autors ansprechen, so kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier nur Neid am Werk ist.

Ich habe auf Grund der Kommentarlage auch einige swriter-Texte gelesen und deren Bewertungsstand und Kommentare verfolgt. Ich war auch überrascht, wieso ich so viele H-Symbole dort finden konnte, derart gut fand ich die Texte nicht, aber durchaus auf hohem Niveau und halt für die Masse der Leute geschrieben, die halt unterhalten werden wollen.

Also, ich hab nichts gegen Kritiken, die halt um mehr Qualität bitten, so fern sich der Kritiker dabei nicht einen runterholt, weil er halt so ein toller Hecht ist.
 
Ich träume manchmal davon Kurzgeschichten bei echten Verlagen gegen Honorar zu veröffentlichen.

Dabei denke ich nicht an die große Literatur. Ich weiß, dass ich dazu besser werden muss. Wenn Auden James eine Begründung liefert warum ein Satz nicht gut ist, dann kann ich dabei nur lernen.

Um irgendwann mal besser zu werden, müsste ich eine 3-Seitige Kurzgeschichte, so wie sie hier veröffentlicht werden, in einem Tag schreiben können und sie müsste auf Anhieb gut sein. Bisher geht bei mir viel zu viel Zeit für die Korrekturen von stilistischen Fehlern verloren.

Ich bin (oder war) ein Fan von Phantastischer Literatur jeglicher Art. Ich wäre froh, wenn ich wie zum Beispiel Wolfgang Holbein, Bücher schreiben und verkaufen könnte. Holbein ist keine Hochliteratur aber sowas ist um Klassen besser als die Groschenhefte und Holbein schreibt vier Bücher pro Jahr, das ist echte harte Arbeit, ich glaube nicht dass ich das je schaffen würde.
 
Auden mag ja bei Mädels noch zurückstecken, was die Kommentare angeht und so eine Hilfe sein, viel zu oft ist er aber total sozial inkompetent und nutzt Kommentare, um andere niederzumachen. Der Moderator hat das vorher genau gemerkt und auch angemotzt.
 
[...] Der Moderator hat das vorher genau gemerkt und auch angemotzt.

Bedauerlicherweise hat der Moderator
keine Rechte auf dem Public Comment
Board, obwohl dieses manches mal
mehr als erfreulich wäre.
 
Ich finde, diese Rechte muss er im PCB auch gar nicht unbedingt haben.
Jeder Autor hat die Kommentarhoheit über seinen Kommentarbereich.
Er kann seine Kommentarfunktion ganz oder teilweise blockieren , und er kann Kommentare, die ihm nicht gefallen jederzeit löschen.

Das ist sowas von richtig, sinnvoll und außerdem die perfekte Lösung.
 
Bewertung, Kritik, Sinn; und eigene Ansprüche

Moin zusammen.

Was mich immer erstaunt, ist die Tatsache, dass es hier sehr viele Leser und insbesondere Autoren zu geben scheint, die ihr (Vor)Urteil, ob denn eine Story, die hier bei Lit. erscheint, gut oder eher schlecht zu sein scheint, am Voting festmachen. M. a. W.: Sehen sie ein rotens "H" muss die Story zwangsläufig nicht nur lesenswert, sondern auch "gut" (im Sinne von "gut geschrieben") sein.

In meinen Augen (nach literarischen Kriterien, die auch ich anlege) halten oftmals solche Storys einer kritischen Beurteilung nicht stand. Das Fatale für den Autor ist dabei zu glauben, er habe bereits den Zenit erreicht, da er den "Geschmack" des Publikums treffe und somit wisse, wie eine gute Story zu schreiben sei. Das Ergebnis ist, auf eher durchschnittlichem Niveau zu stagnieren, oder anders ausgedrückt: Es genüge das Ausmerzen von orthographischen Ausrutschern und die Suche nach neuen, extraordinären Szenarien, um seine Leserschaft bei der Stange zu halten. Das ist dann auch das einzige, was hochberwertete Storys jener Autoren "im Niveau", im Esprit voneinander unterscheidet. Da ist offensichtlich keine Experimentierfreude (mehr) vorhanden. Aus literarischer Sicht fehlt es oftmals völlig an irgenwelchen Anzeichen, der Autor stünde (mit sich selbst) in einem Schreibprozess. Eine Kritik dahingehend ist nicht nur erlaubt sondern dringend geboten, nimmt man den Autor in seinem Schaffen literarischer 'Produkte' ernst. Unabhängig davon, wie er sich selbst und sein Verhältnis zu seiner Leserschaft sieht und 'bewertet'.
Die Aussage, er genüge sich selbst, weil er der breiten Masse gefalle, ist aus Sicht der Literatur (und insbesondere) jener, die sie als eine Kunstform verstehen, die sich bei aller Freiheit gewisser Techniken, Themen und Sprachformen etc. bedient, nicht nur ein infantiles Scheinargument, welches nicht hinreicht, um sich einer kategorisierten (strukturellen) Bewertung zu entziehen, sondern insbesondere ein selbstgenügsame Haltung, die dem 'Sinn' von kreativem Schreiben als einen Entwicklungsprozess völlig entgegen steht. Solche Autoren wollen einfach nicht verstehen, was Literatur als Kunstform überhaupt will, da sie völlig unterschätzen, was sie als Ausdrucksform menschlichen Schaffens zu leisten vermag. Wenn man nicht weiß, wo man sich literarisch befindet, weiß man auch nicht, wo man (noch) hingelangen könnte, wenn man denn wollte. Solches zu zeigen, ist Aufgabe der 'Kritik' (und ich spreche hier von literarisch, sachbezogener Kritik), unabhängig davon, ob man soches als Autor will oder nicht will.

Jeder Autor, der sich dem verwehrt, macht sich auf beiden Augen blind. Und mal ganz ehrlich: Welcher Autor nimmt sich nicht insgeheim auch eine weniger schmeichelhafte Kritik zu Herzen, erkennt er doch das eine oder andere Argument als stichhaltig. Dazu gehört allerdings auch, so manche kritische Äußerung mehrmals zu lesen, um deren Essenz zu erkennen.

So sind mir Kritische Äußerungen eines "Auden James" zu einem Text hundertmal lieber (selbst dann, wenn sie nicht ohne eine gewisse 'Stichelei' daher kommt - das bringt mich eher zum Schmunzeln), als so manch unausgegorenes Statement, welches eher dem Autor geschuldet ist, als dem konkret vorliegenden Text.



Der Gefahr der 'Verblendung' möchte ich jedenfalls entgehen.

Ich sehe das an meinen eigenen Storys, die ich grundlegend anders 'bewerte', als es die Leserschaft macht. Was mich immer wieder erstaunt, ist die Tatsache, dass jene Storys, die ich als ihr Autor für eher 'mittelmäßig' bis 'schlecht' halte, einen hohes Voting (rotes 'H') bekommen; dagegen Storys, die mir als Autor (aufgrund ihres Entstehens) sehr wichtig sind, vergleichsweise weniger 'gut' bewertet sind.

Das liegt zum einen daran, dass ich es nicht darauf anlege, dem Leser eine ihm gefällige 'Lösung des Problems' anzubieten (Z.B. meine Story "Ein Quäntchen Mut" - entsprechend fällt die Bewertung im letzten Teil der Story ab). Zum anderen verstehe ich bestimmt Texte als experimentell ("Chiyo". "Das Fenster"). Ich gestehe mir einen solchen Umgang mit in Text gegossener Sprache einfach zu. Der Anspruch dabei ist nicht nur, kreativ zu sein, sondern sich der Kritik zu stellen, die sich auf jene 'Fiktion' bezieht, weil sie sich auf eine solche Kritik einlassen m u s s. Das ist das Wesen von Literatur u n d das Wesen von Kritik (sollte es zumindest sein, wenn sich beide Seiten ernst nehmen und nicht in Selbstgenügsamkeit erblinden). Insofern ist auch Kritik immer 'fiktional'. Jede gemachte 'Aussage', ob nun in den bildenden Künsten (Malerei, Bildhauerei) oder in der Literatur und seinen Gattungen, ist immer (rein phänomenologisch betrachtet) fiktional. Sie unterliegen einem subjektiven Erlebens- und Schaffensprozesses, der nach objektiv messbaren Kriterien im Sujet eines Künstlers nachvollziehbar wird und somit auch objektiv kategorisierbar ist, weil sich der Künstler ihrer bedient, gleichwohl er in seinem kreativen Schaffensprozess 'neue' Wege (Technik) beschreiten mag. Kritik dient dazu, dieses aufzuzeigen. Die Behauptung (wie ich es in einem annonymen Kommentar lesen musste) dass es niemanden interessiere, wie "Bilder zustandekommen" ist absoluter Nonsense, denn das 'Zustandekommen' i s t der verobjektivierte Prozess (im Sinne von objektbezogen) dessen sich der Künstler b e d i e n t, um zu seiner fiktionalen Aussage zu gelangen. Nur wenn er diesen Prozess 'handwerklich' (für sich selbst - also subjektiv) umzusetzen versteht, über die technischen Einsichten jener verwendeter Mittel verfügt, gelingt es ihm erst, sich dem Betrachter (künstlerisch) mitzuteilen.
Künstler u n d Kritiker müssen demnach über die gleichen Einsichten in die Mittel verfügen, um zu einer fiktionalen Aussage und einer Bewertung zu gelangen, die ebenso in der Fiktionalität verbleibt.
Das nennt man dann I n t e r p r e t a t i o n.


So, genug philosophiert.

Kritiker, die einen (nach Aussage einiger Kritiker, die Kritiker kritisieren) 'zu' gehobenen Anspruch an Literatur haben, machen jedoch nichts anderes, als dem Wesen dessen zu genügen, was Literatur sein will und zu sein h a t. Eine Kunstform (im engeren Sinne), dessen Geist es ist, s i c h (Geist) zu entwickeln. Kritik, ebenso eine 'Kunstform', darf sich anmaßen, sich daran messen zu lassen. Das ist gewissermaßen ein dialektischer Prozess. (Ich hoffe, man kann mir argumentativ folgen.)

Wer Kritik jeglicher Couleur gänzlich ausschlägt (ob sie einem nun schmeckt oder nicht), macht sich zum Narren und hat schlicht und einfach nicht verstanden, wozu sie ihrem Wesen nach dient. Das soll gleichermaßen eine mahnende Erinnerung an jene sein, die sich der Literatur verpflichtet fühlen und es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihnen vorliegende 'Werke' in ihrem "Zustandekommen" (technisch, strukturell, in ihrer Stringenz) zu bemessen und zu interpretieren. Das ist kein leichtes Unterfangen, aber auch nicht weniger schwer, als sich als Autor an seinen eigenenen Ansprüchen zu orientieren und sofern man keine hat, sich darüber in Kenntnis zu setzen und sich welche zuzulegen, so rudimentär sie auch sein mögen. Das ist sein Pflicht.

Autoren ohne 'gehobene'Ansprüche an ihre 'Arbeit', halten darüber hinaus ihre Leser zum Narren. Und ihnen das vorzuhalten, ist insbesondere die Pflicht von Kritik.

Gute und aufrichtige Kritik ist wie ein Dreschflegel, der die Spreu vom Weizen trennt. Das eine kommt ohne das andere nicht aus. Sie bedingen einander.

Liebe Grüße

Andy
 
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Gute und aufrichtige Kritik ist wie ein Dreschflegel, der die Spreu vom Weizen trennt. Das eine kommt ohne das andere nicht aus. Sie bedingen einander.
Gute und aufrichtige Kritik kann hart wie ein Dreschflegel sein. Aber sie hat eine Zielsetzung zum Wohl des Autors. Ansonsten ist sie nur plakative Selbstdarstellung des Kritikers.
Und an einem Ort wie diesem kommt hinzu, dass jeder das Recht hat, klar zu äußern, keine Kritik haben zu wollen. Wir sind hier nämlich nicht in einem Bereich, wo sich jemand einer Kritik stellen müsste. Wir sind hier in einem Hobby-Bereich.

Tiefgehender Textkritik unter Verwendung von Termini, wie sie der durchschnittliche Anwesende nicht einmal ohne nachzuschlagen versteht, geht so offensichtlich am Empfänger der Kritik vorbei, das ich schon Dummheit seitens des Kritikers diagnostizieren muss, wenn der auf seiner Methodik beharrt.
Oder eben eine Nabelschau erkenne, wo eine stattfindet.

Und einmal abgesehen davon, dass ich ansonsten in deinem Post eine Menge durchaus wahrer Aussagen entdecke, Andy...
Ich weiß bereits, dass du auch jemand bist, der Wert auf einen gewissen, grundlegenden Respekt im Umgang legt. Und von mehr spreche ich eigentlich gar nicht.
Legitimation von Kritik hin oder her - wer sich wie ein Arschloch benimmt, muss damit rechnen, auch eine entsprechende Reaktion zu erhalten. Und die arschigen Äußerungen mit dem Label Kritik zu bemänteln, nimmt ihnen nichts von ihrer Arschigkeit.

A rose by any other name...
Das lässt sich auch auf das Arschloch anwenden, falls du verstehst, was ich damit meine... ;)
 
Tiefgehender Textkritik unter Verwendung von Termini, wie sie der durchschnittliche Anwesende nicht einmal ohne nachzuschlagen versteht, geht so offensichtlich am Empfänger der Kritik vorbei, das ich schon Dummheit seitens des Kritikers diagnostizieren muss, wenn der auf seiner Methodik beharrt.
Oder eben eine Nabelschau erkenne, wo eine stattfindet.

Wunderhübsch gesagt, genau das, was ich im abgetrennten Thread versuchte darzulegen...
 
Hallo Kojote.

Verstehe genau, was du meinst.

Das meinte ich mit dem Gedanken in meinem obigen Posting, dass die Gefahr darin liegt, sobald Kritik in "Selbstgenügsamkeit erblindet". Das gilt natürlich auch für jeden Autor. Sieh mein Posting eher als ein Appell, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Niemand hat etwas davon, wenn man zum Bauernkieg übergeht und sich mit solch zweckentfremdeten Dreschflegen den Schädel einschlägt. Das sollte niemand akzeptieren müssen.

Was den Respekt vor der Person angeht, sehe ich das in deinem Sinne. Es ist halt auch für mich eine Frage des persönlichen Stils (Termini) und letztendlich eine Charakterfrage. Jeder so, wie er kann. Da nützt auch kein Tarnmäntelchen, wer auch immer sich eines umhängen will.

Denn, wie heißt es so schön: Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.

Jeder hat so seine Art, sein eigenes Rezept damit umzugehen. Ich setze da eher gewichtige Argumente an der richtigen Stelle an und hake nach. Dann wird sich zeigen, inwieweit Substanz vorhanden ist. Alles andere ficht mich im Grunde gar nicht an.

Wenn jemand grundsätzlich keine Kritik dieser Art zu seinen Storys haben möchte, ist das sein gutes Recht. Das sehe ich genauso und somit respektiere das.


Bis dann.

Andy
 
Es geht nicht darum, dass man als Autor solche Kritik ertragen kann / zu ertragen hat / ertragen muss.

Es geht darum, dass Kritik nicht als Mittel vom Kritiker genutzt werden darf, um dadurch sein Mütchen zu kühlen. So etwas geht in Richtung Mobbing, diese Kritiken werden auf Kosten anderer genutzt, um das eigene Ego zu stärken.
 
Es geht nicht darum, dass man als Autor solche Kritik ertragen kann / zu ertragen hat / ertragen muss.

Es geht darum, dass Kritik nicht als Mittel vom Kritiker genutzt werden darf, um dadurch sein Mütchen zu kühlen. So etwas geht in Richtung Mobbing, diese Kritiken werden auf Kosten anderer genutzt, um das eigene Ego zu stärken.

Kann ich voll nachvollziehen. Das erinnert mich leider an die Coca-Cola Zero Werbung: Die Welt wie sie sein sollte. Betonung liegt in Bezug auf Lit auf "sollte". Offensichtlich wird ordentlicher Umgang untereinander aber weder von der Lit-Administration forciert noch von der Lit-Mehrheit gewünscht, sonst gäbe es klare Regeln und ein Schulterschluß der Masse.

LG, Peter
 
[...]
Die Polemik war und ist ein legitimes Mittel in der (Literatur)Kritik.
[...]

Da hat jeder wohl seinen eigenen Standpunkt zu. Die Aussage als solches würde ich jedenfalls nicht als unumstößlich hinstellen.

Noch in der Sendung wies Löffler dies als „persönliche Unterstellung“ zurück: „[…] das finde ich absolut unfair und das geht auch nicht“. Anschließend gab sie bekannt, die Sendereihe zu verlassen.
Quelle: Wikipedia

Manche belächeln und verspötteln Frau Löffler. Andere finden das sie sich konsequent und richtig verhalten hat. Daher rosettenfreak, kann und werde ich deine Aussage nicht als alleinige Weis- und Wahrheit ansehen.

LG, Peter
 
An dem aufblasen des von dir sogenannten Popanz beteiligst du dich nicht unerheblich. :)

Und wie bereits erwähnt, in den dt. Boards gibt es die von Laurel zertifizierten Boardspezifischen Regeln. Was im PCB passiert, nun da ist jeder Autor selbst Herr der Dinge.

Peter
 
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