Gedanke zum Thema Inzestgeschichten

Kojote

dead serious lunatic
Joined
Jan 31, 2010
Posts
2,224
Hört auf zu stöhnen. Wem das Thema auf die Nüsse geht, der muss es nicht lesen.

Für alle anderen hier mein Gedanke, der mir just durch den Kopf zuckte:
Kann es sein, dass Inzestphantasien insbesondere bei denjenigen auf Ablehnung stoßen, die auch immer sofort das Gesicht verziehen, wenn es um elterlichen Sex geht?
Es gibt ja recht viele Leute, die immer dann sofort 't.m.i.' plärren, wenn mal das Sexualleben der Eltern zur Sprache kommt. Genug dieser Leute für eine ganze Reihe von Klischees.
Nun frage ich mich, ob es zwischen dieser in meinen Augen unreifen Reaktion und der rigorosen Ablehnung von Inzestphantasien einen Zusammenhang gibt. Ob beides auf der gleichen oder einer verwandten Geistesregung beruht. Seinen Urgrund in den gleichen Gedankenkomplexen hat.

Ich komme darauf, weil ich beobachte, wie wenig Leuten der reine Gedanke an Inzest im Allgemeinen auszumachen scheint, die auch keine Probleme mit den sexuellen Eskapaden ihren Eltern haben. Aber meine Beobachtungen sind sporadisch und betreffen ganz sicher keine aussagekräftige Anzahl an Leuten.

Ich für meinen Teil hatte noch nie ein Problem mit dem Sexualleben meiner Mutter. Und ich gebe zu, dass ich als junger Teenager auch die eine oder andere Inzestphantasie hatte.
Zurückgeblieben ist davon nichts, außer einem vagen Verständnis für den Kink der betreffenden Geschichten.

Aber es gibt ja auch die Leute, die solche Geschichten rigoros ablehnen und vielleicht ist hier die Schnittmenge zu solchen, wie ich sie eingangs beschrieben habe, überdurchschnittlich groß.

Thoughts, anybody?
 
Ich finde die Ablehnung von Inzest-Geschichten gar nicht sooo gross hier. Eher im Gegenteil.

Lassen wir jetzt mal die Leute ausser Acht, die politisch motiviert jetzt noch nach sexuellen Tabus suchen und meinen, Inzest in die Nähe von Kindersex rücken oder Analogien dazu herstellen zu müssen.

Mich persönlich interessiert Inzest vor allem aus einem Grund nicht: der Abgeschlossenheit. Wegen diesem "Alles bleibt in der Familie". Dass man seine Mutter geil findet, ist ja nicht das Ausschlaggebende, Mutter könnte ja auch irgendeine andere Frau sein. Dass es in der Familie passiert, das ist ja der eigentliche Kink. Der Ort, wo man sich wohlfühlt, wo man untereinander nicht Feind zu sein hat, wo alle positiv zueinander eingestellt sind, wo Nähe erlaubt, ja gewollt ist. Während da draussen eine böse, verzerrte Welt voller überflüssiger, verkrampfter Normen und Gesetze, voll mit Menschen, die immer eine Maske tragen, die sie zuhause ablegen, uns das Leben schwer macht. Ich versteh diesen Kink logisch, aber ich kann ihn nur schwer nachfühlen.

Ich denke, dass die rigorose Ablehnung gegenüber Inzest nicht grösser ist als gegenüber anderen Spielarten, ob Schwulen- oder BDSM-Sex z.B. Man kann diese Spielarten allerdings bei weitem nicht mehr so tabuisieren wie Inzest.
 
Ich glaube nicht, dass dieser Zusammenhang- Ablehnung, über das Sexualleben seiner Eltern zu reden=Ablehnung von Inzeststories - besteht.

Im Allgemeinen ist es so, dass sich Kinder und Jugendliche eher wenig Gedanken über das Sexualleben ihrer Eltern machen.

Ich für meinen Teil lehne Inzest-Stories nicht per se ab, sondern einfach, weil die meisten Stories in dieser Kategorie schlecht geschrieben sind.
Weil sie erbärmlich schlecht konzipiert sind, und die Horizontalszenen und deren Herleitung schlicht lächerlich sind.

Es gibt einige wenige Ausnahmen, wie z. Bsp. "Vendetta" v "MagnoliaS" und "Neglect" v "galdranorn."

Aber die Zahl der gelungenen Inzest-Stories b LIT ist sehr überschaubar.

lg
"rosi" (Johannes)
 
Hmmmm...ich weiss nicht....sind Geschichten aus anderen Kategorien, besonders BDSM und "Nicht festgelegt", nicht grösstenteils auch alle mies und in der szenischen Darstellung unter aller Sau?

Zugegeben: Inzest-Geschichten bekommen dafür meist trotzdem eine nicht immer gerechtfertigte, überdurchschnittlich hohe Benotung. DAS gefällt mir natürlich grösstenteils auch nicht, aber ich kanns auch net ändern.
 
@PT: Da geb ich dir völlig Recht, aber...

Hmmmm...ich weiss nicht....sind Geschichten aus anderen Kategorien, besonders BDSM und "Nicht festgelegt", nicht grösstenteils auch alle mies und in der szenischen Darstellung unter aller Sau?

Zugegeben: Inzest-Geschichten bekommen dafür meist trotzdem eine nicht immer gerechtfertigte, überdurchschnittlich hohe Benotung. DAS gefällt mir natürlich grösstenteils auch nicht, aber ich kanns auch net ändern.

...was auffällt ist der Inzest-Enthusiasmus, der bei LIT periodisch immer wieder aufflammt.

Wenn ich nur an die 130 Kommentare zum "Plädoyer" v "Flinx1" denke zur Abschaffung des Inzest-Paragrafen.
DA läuft LIT zur Hochform auf.
Was bekommt man nicht alles zu hören: "Beschneidung der sexuellen Selbstbestimmung durch den deutschen Gesetzgeber", etc...
Man könnte glauben, dieses Land hätte keine gravierenderen Probleme...

Ich will keinem zu Nahe treten,aber oft kommts mir einfach so vor, dass "Inzestfriends" bei LIT ne Spielwiese finden, die es in deutschen Foren nicht gibt.

Und das "Argument" "Fantasie" ist meines Erachtens oft auch nur vorgeschoben, um sich austoben zu können...

Und "Fantasie" kann kein Freifahrtschein für jeden Mist sein!
Wenn es Mist ist, dann ist es legitim, es Mist zu nennen, und die Pseudoempörungen sind völlig überflüssig!

Na ja, solange sie sich nur publizistisch austoben...
lg
"rosi" (Johannes)
 
Ich denke, dass die rigorose Ablehnung gegenüber Inzest nicht grösser ist als gegenüber anderen Spielarten, ob Schwulen- oder BDSM-Sex z.B. Man kann diese Spielarten allerdings bei weitem nicht mehr so tabuisieren wie Inzest.

Der letzte Satz macht den Punkt aus.
Diese Spielarten oder sexuellen Ausrichtungen (Gay) sind ein wenig so, wie das Frauenwahlrecht: Bei vielen noch immer etwas, das sie als unnatürlich betrachten, aber mittlerweile anerkannt genug, um damit leben zu müssen.

Aber ich rede gar nicht mal von den bigotten Idioten, die sich wegen irgendeiner (oder jeder) Sache ereifern müssen, weil sie eben einfach bigotte Idioten sind.
Ich rede von der schlichten Haltung zum Thema, die ja jeder irgendwo hat. Entweder man hat Gründe das Inzestthema irgendwie reizvoll zu finden. Oder man hat Gründe dagegen.
Und ich frage mich einfach, ob die Fähigkeit unbefangen mit dem Sexualleben der Eltern umzugehen, in irgendeinem Sachzusammenhang mit einer Akzeptanz oder Neigung zu Intzestphantasien einhergeht.
Nicht mit einem Wunsch das Thema real zu verwirklichen, sondern nur mit einem positiven Interesse an den Phantasien.

Was die Qualität der Geschichten angeht, so ist die für diese Überlegung nicht relevant. Gehen wir davon aus, dass es einen gewissen Fundus für gute Geschichten gibt. Was den Tatsachen entspricht, selbst wenn man es auch Lit beschränkt, denn der englischen Bereich hat einige wirkliche Knaller.
 
Und ich frage mich einfach, ob die Fähigkeit unbefangen mit dem Sexualleben der Eltern umzugehen, in irgendeinem Sachzusammenhang mit einer Akzeptanz oder Neigung zu Intzestphantasien einhergeht.

Von meiner Seite aus betrachtet: Nein. Es ist eher so, dass ich "Inzest" lese und "geschlossene Familie, die niemanden an sich ranlässt" denke. Dieser Gedanke bleibt selbst dann, wenn die Geschichte dann doch anders verläuft und sich die Familie viel offener gibt. Ich denk da an Hinterwäldlerdorf, wo alle unerträglich nett zu einander sind und heimlich Inzest pflegen.

Meine eigene Familie taucht in diesen Gedanken gar nicht auf.
 
Ich selbst beobachte einen sehr interessanten Unterschied. Reales Sexuelle verlangen nach Verwandten und sexfantasien mit imaginären Verwandten. Ersters ist bei mir mit einer ausnahme nie vorhanden gewesen. Letzteres, finde ich in Geschichten recht reizvoll.
 
Von meiner Seite aus betrachtet: Nein. Es ist eher so, dass ich "Inzest" lese und "geschlossene Familie, die niemanden an sich ranlässt" denke. Dieser Gedanke bleibt selbst dann, wenn die Geschichte dann doch anders verläuft und sich die Familie viel offener gibt. Ich denk da an Hinterwäldlerdorf, wo alle unerträglich nett zu einander sind und heimlich Inzest pflegen.

Meine eigene Familie taucht in diesen Gedanken gar nicht auf.

Ich verstehe dich schon, Tom. Und auch den Grund, weswegen dir Inzest nichts gibt. Aber du lehnst ihn offenbar auch nicht ab, sondern magst ihn nur einfach aus atmosphärischen Gründen nicht.
Und wenn ich das Pferd mal von der anderen Seite aufzäume...

Hast/Hattest du jemals Probleme mit der Vorstellung, dass deine Eltern Sex haben? Gehörst du zu den Leuten, die davon nichts wissen wollen? Also so gar nichts. Nicht mal Klarheit über den allgemeinen Umstand an sich?

Falls nicht, unterstützt das meine Theorie... ;)
 
Ich selbst beobachte einen sehr interessanten Unterschied. Reales Sexuelle verlangen nach Verwandten und sexfantasien mit imaginären Verwandten. Ersters ist bei mir mit einer ausnahme nie vorhanden gewesen. Letzteres, finde ich in Geschichten recht reizvoll.

Okay... Check.
Ich denke, das ist sogar eine recht verbreitete Einstellung.
Aber auch bei dir trifft es meine Überlegung nicht. Auch an dich möchte ich die Frage wiederholen, die ich gerade Tom gestellt habe. Siehe oben...
 
Hast/Hattest du jemals Probleme mit der Vorstellung, dass deine Eltern Sex haben? Gehörst du zu den Leuten, die davon nichts wissen wollen? Also so gar nichts. Nicht mal Klarheit über den allgemeinen Umstand an sich?

Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich ein kleines Kind war. Die neue Partnerinnen meines Vaters und meiner Mutter sind damit keine Verwandten. Deswegen kann ich dir die Frage nicht beantworten und da ich von ihrem Sexualleben kaum etwas mitbekommen habe.
 
Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich ein kleines Kind war. Die neue Partnerinnen meines Vaters und meiner Mutter sind damit keine Verwandten. Deswegen kann ich dir die Frage nicht beantworten und da ich von ihrem Sexualleben kaum etwas mitbekommen habe.

Mmh... Ich sehe das weniger eng. Wie steht es mit dem reinen Gedanken an das Sexualleben deiner Eltern mit ihren neuen Partnern?
Ich denke mal, du bist auch nicht der Typ, der damit Probleme hat. Eher der 'schulterzuck' Typ, was das angeht. Womit du (hehe) meine These auch unterstützt... :D
 
Ich weiß nicht mal, was du für eine These hast.

Wie seid ihr alle durch die Phase im Deutschunterricht gekommen, wo man Texte alter Autoren in ihrer Gesamtheit interpretieren musste?
Ma-an...

Meine These in Kurzform:
Leute wo haben keine Problem mit Wissen, dass Eltern machen ficki-ficki und nix sagen 'Uuuuäh! Igitt! Will ich nicht wissen!' haben auch keine Probleme mit Inzest-Geschichten.
Leute wo haben Probleme, finden Inzest toooootal abartig ohne es auch nur gelesen zu haben.

Vorsicht! Wenn sich herausstellt, dass ich mich dauerhaft so ausdrücken muss, fange ich schlimmstenfalls an gar scheußlich zu rappen...
 
Ich hab mich in Deutsch auch oft genug mit meinem Lehrer gezofft, ob es bei längeren Texten "nur eine" Interpretation gibt, oder nicht. Deswegen lass ich mir gerne eine fertige Interpretation geben. Besonders wenn ich neben bei am zeichnen bin und nur ab und an reintappe ;)

Zu deiner These könnte man auch einfach sagen: Menschen, die offen gegenüber den verschiedenen Arten der Sexualität sind, sind in der regel auch offen für Inzest, und Menschen, die Sexuell verklemmt sind, sind auch beim Thema Inzest verklemmt.

Ich glaube da kann man auch mit gesundem Menschenverstand einfach zustimmen, dass es in der Regel wohl so ist. Die einzige Ausnahme würde ich dich da in den Fetischisten sehen.
 
Zu deiner These könnte man auch einfach sagen: Menschen, die offen gegenüber den verschiedenen Arten der Sexualität sind, sind in der regel auch offen für Inzest, und Menschen, die Sexuell verklemmt sind, sind auch beim Thema Inzest verklemmt.

so würde ich es auch sehen.


bei mir persönlich - hm, ich bin vielleicht mittel-offen oder mittel-verklemmt? jedenfalls, was meine eltern angeht, habe ich kein problem mit dem wissen, dass sie sex haben, aber als mein vater mir mal nach deren trennung was von ihren sexuellen problemen erzählt hat, hab ich innerlich schon "tmi" gedacht, es allerdings nicht gesagt.

beim sex vorstellen will ich sie mir jedenfalls nicht. dazu ist noch zu sagen, dass ich mir im grunde nur die leute beim sex vorstellen will, mit denen ich selbst sex habe oder haben will. (porno oder erotische geschichten zählen da nicht so ganz rein, den leuten da gebe ich im kopf halt die geeigneten gesichter/charakter/etc.)

was inzest geschichten angeht, habe ich kein problem mit ihnen, lese sie auch manchmal, wenn sie gut geschrieben sind können sie mich auch mal ein wenig erregen - aber das hat dann eigentlich nichts mit dem inzest an sich zu tun, sondern mit einer gut geschriebenen sex-szene. allerdings kann ich bei inzest-geschichten den bezug zu meinen eigenen eltern oder brüdern im kopf nie ganz ausschalten, was dann tendenziell ein turn-off ist - weil ich eben mit meinen eltern und brüdern keinen sex will, und wie gesagt mir nicht leute beim sex vorstellen mag, mit denen ich keinen sex will...

ansonsten hab ich zwar nicht unbedingt ein problem mit der nähe, die pt beschreibt, aber die "alles ist supi und wir lieben uns so sehr" athmosphäre in den inzest-stories entspricht auch nicht so ganz meinen eigenen fantasien, ein weiterer grund, dass mir die inzest-stories meist nicht viel geben...
 
Mir geht es so ähnlich. Jemand wollte man von mir eine Inzestgeschichte geschrieben haben mit einem Gegenwarts Mutter/Sohn thema. es war verdammt schwer, sie zu schreiben.

In der Fantasie, oder bei Bruder/Schwester, Vater/Tochter dingern hab ich beim Schreiben weit weniger Probleme, weil ich da einfach keinen realen Bezug habe, und der Inzest nur so ein zusatzpunkt ist.

Deswegen hab ich die Mutterfigur dann auch vollkommen abstrahiert, so dass sie keinen Bezug mehr hatte.
 
ich glaub pp hat sowas ähnliches gesagt, dass ihm bruder-schwester relativ leicht fällt, einfach weil er keine schwester hat...

die einzige inzest-geschichte, die ich mal versucht habe, ist so weit weg von meiner lebensrealität, dass da der bezug nicht so da war... und zusätzlich ist der bruder da älter, also ist auch wieder alles klar anders als in meiner familie...
 
Ich gehöre wohl zu den Lesern, die so gut wie kein Interesse an Inzestgeschichten haben.
Ein Grund ist für mich die Tatsache, dass man „Mama“, „Papa“, „Schwester“, „Bruder“, durch gängige Vornamen ersetzen kann und dann eine gewöhnliche Story dabei heraus kommt, die unter „erotische Verbindungen“ erscheinen könnte. Da fehlt mir oft in den Geschichten der besondere inhaltliche Kontext zu jenem Tabu. Zumindest trifft das meines Erachtens auf die meisten Storys in der Kategorie „Inzest“ zu. Die sind mir meist zu einfach gestrickt. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Ich bin überzeugt, dass die meisten Autoren, die jene Storys schreiben, nie eine sexuelle Beziehung zu irgendeinem Familienmitglied hatten. Das trifft meiner Meinung nach auch auf den Großteil der Leser zu.

Interessant wird die Frage für mich in Hinsicht auf inzestuöse Bindungen erst dann, wenn „Ursache“ und „Wirkung“ nachvollziehbar in den Storys herausgearbeitet werden. Was ist das Besondere an einer solchen Beziehung? Wie entsteht eine sexuelle Beziehung zwischen Familienmitgliedern? Sie muss ja eine zwingende „Konsequenz“ darstellen.

In einer Familie bestehen zwar enge soziale Bindungen untereinander, die ja nicht unbedingt dazu führen müssen, in sexuellen Kontakt miteinander zu geraten.

Ist es das „Tabu an und für sich“, das in unserer Gesellschaft nicht nur per Gesetz besteht, das hier den besonderen Reiz ausmacht, solche Storys zu schreiben oder zu lesen.

Sind es moralische oder ethische Normen, die es zu brechen oder einfach nur zu ignorieren gilt, oder liegt der besondere Bruch in dem Gedanken, das man pubertäre Fantasien, die jeder mehr oder weniger stark in seinem jugendlichen Kopf hatte, nunmehr „Realität“ werden lassen möchte. Dann wäre es eine Frage, mit der sich die Psychologie auseinander setzten müsste, was sie ja auch tut, von wegen Ödipus.

Letztlich ist es auch eine Frage, die mit unserem soziokulturellem Erbe zu tun hat.
Inzestuöse Verbindungen gab es solange es Menschen gibt. Aus welchen Gründen auch immer. Oft waren es einfach nur gesellschaftspolitische Gründe, die zu Hochzeiten mit engen Familienangehörigen bzw. Verwandten führten, wiewohl auch hier manches nur „geduldet“ wurde. Der Adel hob sich in besonderer Weise dabei hervor.

Ich denke, es spielen hier viele Faktoren eine Rolle, die man durchaus berücksichtigen dürfte.

Nicht zuletzt spielt dabei die eigene, „erlebte“ Sexualität und die normative „Beurteilung“ von Sexualität in der eigenen Familie eine wesentliche Rolle, in der man aufgewachsen ist und Normen und Werte kennen gelernt hat, die einen auf den Lebensweg mitgegeben wurden.

Ich denke, das Thema ist interessant aber auch sehr vielschichtig.

Andy43
 
ich denke bei Inzest an die vielen Jahrhunderte wo es gang und gäbe war
innerhalb der Familien Sex zu haben.
Auch und gerade in Europa.
Erst die im 5. jhdt. erstarkte kath. Kirche hat den Griechen und Römern, also quasi der "Wiege der Europ. Kultur"
den ganzen Spaß verdorben.

Ob es heute noch gut wäre, Sex innerhalb der Familie zu haben
das sei mal dahingestellt
üblich war es viele Jahrhunderte lang.

und am flachen Land und tief in den Bergen und Tälern der Alpen
wohl heute auch noch.
oder ned?
 
27 Abraham aber machte sich des Morgens früh auf an den Ort, da er gestanden vor dem HERRN, 28 und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land der Gegend und schaute; und siehe, da ging Rauch auf vom Lande wie ein Rauch vom Ofen. 29 Und es geschah, da Gott die Städte in der Gegend verderbte, gedachte er an den Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er umkehrte, darin Lot wohnte.
Lot und seine Töchter
30 Und Lot zog aus Zoar und blieb auf dem Berge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, zu Zoar zu bleiben; und blieb also in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern. 31 Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und ist kein Mann mehr auf Erden der zu uns eingehen möge nach aller Welt Weise; 32 so komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, daß wir Samen von unserm Vater erhalten. (3. Mose 18.7) 33 Also gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und der ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie aufstand.
34 Des Morgens sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm diese Nacht auch Wein zu trinken geben, daß du hineingehst und legst dich zu ihm, daß wir Samen von unserm Vater erhalten. 35 Also gaben sie ihrem Vater die Nacht auch Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm; und er ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie aufstand.
36 Also wurden beide Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. 37 Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. (5. Mose 2.9) 38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie das Kind Ammi. Von dem kommen die Kinder Ammon bis auf den heutigen Tag.

Pethof, wie du gut nachlesen kannst, ist Inzest auch etwas, das schon in der Bibel vor kommt. Allerdings war es auch damals schon ein markel. Die Geschichte wurde bewusst eingebaut, da die Völker mit den Namen zur Zeit der Geschichte die Feinde Israles waren. Sie als Nachkommen einer Inzestbeziehung darzustellen, war also schon damals ein Weg des Rufmords.
 
naja ich habe ja auch von den Griechen und Römern geschrieben
und nicht von den biblischen Juden.
Aber immerhin: Man sieht daran, das Thema ist uralt
 
Also wenn ich meinen Ödipus recht im Kopf habe, kam Ödipus, der seine Mutter heiratete auch nicht gerade gut damit weg. Also soviel zu den Griechen.
 
Menschen, die offen gegenüber den verschiedenen Arten der Sexualität sind, sind in der regel auch offen für Inzest, und Menschen, die Sexuell verklemmt sind, sind auch beim Thema Inzest verklemmt.
Das ist sicher richtig. Ich sehe hier aber noch eine weitere Komponente, die Jaques Lacan bzw. Slavoj Zizek entdeckt bzw. in die weite Welt getragen haben: Den Neid. Die beiden Philosophen habe es auf eine einfache Formel gebracht: Was der Mensch auf dem sexuellen Gebiet heimlich am meisten begehrt, lehnt er öffentlich am lautesten ab, wenn ihm dies gesellschaftlich opportun erscheint. Beispiele für dieses Verhalten gibt es genug: Heimliche Homosexuelle, die sich als große Gegner des Homosexualität gerier(t)en, getreu dem Motto, was ich nicht (öffentlich) haben kann, soll auch kein anderer haben.

Auf Inzest bezogen hieße das: Wenn ich schon meine Tochter nicht ficken kann, soll das auch kein anderer tun dürfen - nicht mal in Gedanken! Ich meine: Die Probleme, die Schwiegervater oft mit ihren Schwiegersöhnen haben, kommen nicht von ungefähr.
 
Back
Top