Die Dann-Falle

Japakl75

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Oct 8, 2024
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Ich schreibe viel, bemühe mich das Maximum aus meinen Fähigkeiten herauszuholen, stolpere dabei aber immer wieder bei den Nachkorrekturen über die gleichen Fehler. Einer davon nervt mich besonders. Die Verwendung des Wortes "Dann" bei einer Handlungsabfolge.

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen, dann schlug er kopfüber auf den rauen Asphalt. Dann, dann, dann, dann, dann. Ich ärgere mich wirklich darüber und suche nach den besten Alternativen. Habt ihr auch solche Nervmarotten beim Schreiben? Wie verwendet ihr das Wort "dann" in euren Geschichten?

Beste Grüße

Japakl
 
Ich schreibe viel, bemühe mich das Maximum aus meinen Fähigkeiten herauszuholen, stolpere dabei aber immer wieder bei den Nachkorrekturen über die gleichen Fehler. Einer davon nervt mich besonders. Die Verwendung des Wortes "Dann" bei einer Handlungsabfolge.

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen, dann schlug er kopfüber auf den rauen Asphalt. Dann, dann, dann, dann, dann. Ich ärgere mich wirklich darüber und suche nach den besten Alternativen. Habt ihr auch solche Nervmarotten beim Schreiben? Wie verwendet ihr das Wort "dann" in euren Geschichten?

Beste Grüße

Japakl
Anschließend, im Anschluss, danach, als nächstes, in der Folge, nun, jetzt….

Ich neige zur „auch-Häufung“
 
"Füllwörter" - Ja, ein wiederkehrendes Thema für mich. Ich schreibe zu umgangssprachlich.
@_Faith_ hat mich davon hoffentlich größtenteils kuriert. Mal sehen wie die überarbeiteten Teile bei meinen Lesern ankommen.
Geholfen hat mir dabei dieses Tool: https://www.pr-gateway.de/textanalyse
Ist zwar für Online-Presseberichte und dergleichen konzipiert, bei den Füllwörtern macht es aber gute Arbeit.

Um eine Anhäufung eines speziellen Wortes zu verhindern, braucht es ansonsten noch die Kreativität des Schreibers, wi @volllust das ausgeführt hat. Andere Worte, anderer Textaufbau .....

Ganz ohne diese Worte sollte man aber auch nicht schreiben. Um die 5% davon dürfen durchaus in so einem Text sein. Ich finde, das verleiht dem Text Saft und er ist nicht so trocken. Aber Vorsicht: Zu viel Saft ergibt Matsch.
In wörtlicher Rede sogar deutlich mehr, da es dann natürlicher wirkt. Beim sprechen verwenden wir sehr oft Füllwörter.
 
Ganz ohne diese Worte sollte man aber auch nicht schreiben. Um die 5% davon dürfen durchaus in so einem Text sein. Ich finde, das verleiht dem Text Saft und er ist nicht so trocken. Aber Vorsicht: Zu viel Saft ergibt Matsch.
In wörtlicher Rede sogar deutlich mehr, da es dann natürlicher wirkt. Beim sprechen verwenden wir sehr oft Füllwörter.
Es freut mich ungemein, diesen Satz aus Deiner Tastatur zu lesen. :giggle:



Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen, dann schlug er kopfüber auf den rauen Asphalt.
Vorschlag:
Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen und schlug kopfüber auf den Asphalt.
 
Ich schreibe viel, bemühe mich das Maximum aus meinen Fähigkeiten herauszuholen, stolpere dabei aber immer wieder bei den Nachkorrekturen über die gleichen Fehler. Einer davon nervt mich besonders. Die Verwendung des Wortes "Dann" bei einer Handlungsabfolge.

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen, dann schlug er kopfüber auf den rauen Asphalt. Dann, dann, dann, dann, dann. Ich ärgere mich wirklich darüber und suche nach den besten Alternativen. Habt ihr auch solche Nervmarotten beim Schreiben? Wie verwendet ihr das Wort "dann" in euren Geschichten?

Beste Grüße

Japakl

In dem speziellen Fall würde ich mehrere kurze Sätze schreiben, um die Dynamik der Situation widerzuspiegeln.

Er rannte die Straße entlang. Plötzlich stolperte er, versuchte sich zu fangen -- Vergeblich! Er schlug kopfüber auf den rauen Asphalt.
 
In dem speziellen Fall würde ich mehrere kurze Sätze schreiben, um die Dynamik der Situation widerzuspiegeln.

Er rannte die Straße entlang. Plötzlich stolperte er, versuchte sich zu fangen -- Vergeblich! Er schlug kopfüber auf den rauen Asphalt.
"Plötzlich" ist ein Wort, das meiner Meinung nach zu 100% überflüssig ist.

swriter
 
"Plötzlich" ist ein Wort, das meiner Meinung nach zu 100% überflüssig ist.

swriter
Als Alternative für das Wort "dann" aber geeignet. Außerdem klingt es auch besser als zum Beispiel das Wort "Unvermittelt" oder "Überraschenderweise". Aber letztendlich ist das wohl auch Geschmackssache.
 
Als Alternative für das Wort "dann" aber geeignet. Außerdem klingt es auch besser als zum Beispiel das Wort "Unvermittelt" oder "Überraschenderweise". Aber letztendlich ist das wohl auch Geschmackssache.
Plötzlich = unerwartet, unvermittelt, überraschend, von einem Augenblick zum andern eintretend, geschehend

Wenn jemand stolpert, ist das selten geplant. Wie kann man nicht plötzlich stolpern? Daher für mich ein Wort ohne zusätzlichen Wert, da das Stolpern an sich schon zum Ausdruck bringt, dass da etwas unerwartet, unvermittelt, überraschend geschehen ist.

swriter
 
Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen, dann schlug er kopfüber auf den rauen Asphalt.

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen und schlug kopfüber auf den Asphalt.

Er rannte die Straße entlang. Plötzlich stolperte er, versuchte sich zu fangen -- Vergeblich! Er schlug kopfüber auf den rauen Asphalt.

Weitere Vorschläge:

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte noch sich zu fangen, schlug aber trotzdem kopfüber auf den rauen Asphalt.

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich zu fangen, schlug aber unvermeidlich kopfüber auf den rauen Asphalt.
 
Last edited:
Plötzlich = unerwartet, unvermittelt, überraschend, von einem Augenblick zum andern eintretend, geschehend

Wenn jemand stolpert, ist das selten geplant. Wie kann man nicht plötzlich stolpern? Daher für mich ein Wort ohne zusätzlichen Wert, da das Stolpern an sich schon zum Ausdruck bringt, dass da etwas unerwartet, unvermittelt, überraschend geschehen ist.

swriter
Bezieht sich jetzt aber genau auf dieses einzelne Beispiel. Plötzlich steht ja für etwas ungeplantes oder ein überraschend auftretendes Ereignis.
 
Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen, dann schlug er kopfüber auf den rauen Asphalt. Dann, dann, dann, dann, dann. Ich ärgere mich wirklich darüber und suche nach den besten Alternativen.
"Als er über die Straße rannte, kam er ins Stolpern. Er versuchte noch, sich zu fangen, aber der Versuch mißlang. Kopfüber schlug er auf den Asphalt."

Das Adverb "vergebens" wie auch das Adjektiv "rauh" erscheinen mir verzichtbar. Den drei Gedanken, die im ursprünglichen Satz aufgezählt werden (Stolpern, Gleichgewichtssuche, Hinfallen), wird hier zur Abwechslung jeweils ein Einzelsatz gewidmet.
 
Wenn jemand stolpert, ist das selten geplant. Wie kann man nicht plötzlich stolpern? Daher für mich ein Wort ohne zusätzlichen Wert, da das Stolpern an sich schon zum Ausdruck bringt, dass da etwas unerwartet, unvermittelt, überraschend geschehen ist.

Er rannte die Straße entlang. Plötzlich stolperte er, versuchte sich zu fangen -- Vergeblich! Er schlug kopfüber auf den rauen Asphalt.

@swriter
Ja, das Wort „plötzlich” bringt keine „echte” neue Information, wie Du in Deiner Argumentation bereits erklärt hast, aber es betont das Unvorhergesehene (das Stolpern). deshalb finde ich es in dem Beispiel nicht fehl am Platz. Der Vorschlag von @PhiroEpsilon wirkt sehr dynamisch
 
"Als er über die Straße rannte, kam er ins Stolpern. Er versuchte noch, sich zu fangen, aber der Versuch mißlang. Kopfüber schlug er auf den Asphalt."

Das Adverb "vergebens" wie auch das Adjektiv "rauh" erscheinen mir verzichtbar. Den drei Gedanken, die im ursprünglichen Satz aufgezählt werden (Stolpern, Gleichgewichtssuche, Hinfallen), wird hier zur Abwechslung jeweils ein Einzelsatz gewidmet.

Wobei Nebensätze mit "Als" allgemein als die schwächsten überhaupt angesehen werden.
 
Mein Intimfeind: Alles, was sich auf den Protagonisten, weitaus häufiger die Protagonistin bezieht, in der weiblichen Form also "sie": sie sagte, machte, ging... Bleibt ja nur der Eigenname oder sie, oder Formen davon.

@BerndBreadt : danke für den Link, muss ich echt mal probieren (y)
 
Weitere Vorschläge:

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte noch sich zu fangen, schlug aber trotzdem kopfüber auf den rauen Asphalt.

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich zu fangen, schlug aber unvermeidlich kopfüber auf den rauen Asphalt.
"noch" und "trotzdem" haben keinen Mehrwert und können weg.

"unvermeidlich" sagt aus, er hätte keine Chance gehabt, nach dem Stolpern nicht mit dem Kopf aufzuschlagen - er hätte sich ja mit den Händen abstützen können.


Was wir hier jetzt machen, wurde bei meinen Texten in 2013 und 2014 regelmäßig gemacht. Statt meine Geschichte zu bewerten, haben sich die üblichen Verdächtigen auf einzelne Wörter gestürzt und diese an den Pranger gestellt. Das Gute an diesen Wörtern ist, dass der "normale" Leser sich gar nicht erst Gedanken macht, ob diese zu beanstanden wären.

swriter
 
Ich schreibe viel, bemühe mich das Maximum aus meinen Fähigkeiten herauszuholen, stolpere dabei aber immer wieder bei den Nachkorrekturen über die gleichen Fehler. Einer davon nervt mich besonders. Die Verwendung des Wortes "Dann" bei einer Handlungsabfolge.

Er rannte die Straße entlang, stolperte, versuchte sich vergebens zu fangen, dann schlug er kopfüber auf den rauen Asphalt. Dann, dann, dann, dann, dann. Ich ärgere mich wirklich darüber und suche nach den besten Alternativen. Habt ihr auch solche Nervmarotten beim Schreiben? Wie verwendet ihr das Wort "dann" in euren Geschichten?

Beste Grüße

Japakl
Wenn ich die Stilanalyse von Papyrus Autor einschalte, wird "dann" nicht gekennzeichnet. Scheint also gar nicht so schlimm zu sein, das Wort zu benutzen.

swriter
 
Was wir hier jetzt machen, wurde bei meinen Texten in 2013 und 2014 regelmäßig gemacht. Statt meine Geschichte zu bewerten, haben sich die üblichen Verdächtigen auf einzelne Wörter gestürzt und diese an den Pranger gestellt.
Niemand stellt hier bestimmte Worte an den Pranger. @Japakl75 hat einen Thread zu einem Thema eröffnet, welches vielen oder allen (?) bekannt vorkommt. Es hat sich - vielleicht von Dir abgesehen - niemand wertend geäußert. Wobei ich damit kein Problem habe.

Edit: Es geht darum nicht ständig „dann” oder andere Worte wie z.B. „als” oder „auch” zu verwenden, d.h. aber nicht sie gar nicht mehr zu nutzen. Außerdem ist - wie @BerndBreadt schon erwähnt hat - der Gebrauch von Füllwörtern in Maßen okay.
 
Last edited:
Wobei Nebensätze mit "Als" allgemein als die schwächsten überhaupt angesehen werden.
Gesetzt, daß die Allgemeinheit (wer auch immer diese über dich hinaus bilden sollte) das tatsächlich so sähe, so wüßte ich nicht, inwiefern das hier problematisch wäre, da durch diesen "schwächsten" aller Nebensätze das Augenmerk des Lesers ja nur umso stärker auf die eigentliche Aussage im Hauptsatz fiele, daß nämlich die über die Straße rennende Figur beim Rennen über die Straße ins Stolpern komme!
 
Niemand stellt hier bestimmte Worte an den Pranger. @Japakl75 hat einen Thread zu einem Thema eröffnet, welches vielen oder allen (?) bekannt vorkommt. Es hat sich - vielleicht von Dir abgesehen - niemand wertend geäußert. Wobei ich damit kein Problem habe.

Edit: Es geht darum nicht ständig „dann” oder andere Worte wie z.B. „als” oder „auch” zu verwenden, d.h. nicht sie gar nicht mehr zu nutzen. Außerdem sind - wie @BerndBreadt schon erwähnt hat - der Gebrauch von Füllwörtern in Maßen okay.
Ich wollte meine Äußerung nicht als Kritik verstanden wissen. Natürlich kann man im Forum über Formulierungen diskutieren. Ich finde es nur nicht sinnvoll, diese Detailanalyse ungefragt in veröffentlichten Geschichten vorzunehmen.

Und weil ich glaube, dass die "normalen" Leser entweder das "dann" gar nicht erst wahrnehmen, noch darüber die Nase rümpfen, denke ich, dass sich die Autoren generell zu viele Gedanken um jedes einzelne Wort machen, das sie niederschreiben. Statt sich immer wieder zu fragen, ob das denn jetzt die ideale Formulierung war - einfach machen.

swriter
 
Ich finde es nur nicht sinnvoll, diese Detailanalyse ungefragt in veröffentlichten Geschichten vorzunehmen.
Das sehe ich auch so. Bei einem Kommentar zu einer bereits veröffentlichten Geschichte sollte es m.E. nach nicht um Details wie einzelne Formulierungen und die Auflisting von Rechtschreib- und Grammatikfehlern gehen. Falls etwas besonders auffällig ist, kann das kurz erwähnt werden. Der Schwerpunkt des Kommentars sollte aber anders gewählt werden:

Ist der Plot / Inhalt der Story fantasievoll, plausibel, überraschend, …?

Wird vermittelt, was in den Charakteren vorgeht? Wie sie sich fühlen, was sie denken? Warum sie so handeln?

Passt die Sprache zum Inhalt der Geschichte und zu den Charakteren?

Was gefällt einem an der Geschichte?

Und was mag man an der Geschichte nicht?

 
Und wenn es sich dabei gerade um Rechtschreib- und Grammatikfehler handelt?
Siehe
Bei einem Kommentar zu einer bereits veröffentlichten Geschichte sollte es m.E. nach nicht um Details wie einzelne Formulierungen und die Auflisting von Rechtschreib- und Grammatikfehlern gehen. Falls etwas besonders auffällig ist, kann das kurz erwähnt werden.
Wem es nicht reicht zu schreiben, dass die Geschichte viele Rechtschreib- und Grammatikfehler enthält, kann sie natürlich einzeln auflisten. Ob bzw. für wen das zielführend ist, sei dahingestellt.
 
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