Zu politische Texte

Buraktr

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Aug 14, 2023
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Hallo zusammen,

Ich war mir lange unsicher, ob ich diesen Beitrag wirklich schreiben soll. Jetzt tue ich es doch.


Ich habe in den letzten Wochen und Monaten sehr viel Zeit und Energie in eine Geschichte gesteckt. Es geht um einen jungen Geflüchteten aus Ghana und seine Flucht nach Europa. Die Geschichte ist fiktional, aber sie zeigt eine andere Perspektive als das, was man sonst in diesem Genre oft liest. Gerade weil viele sogenannte “interracial Sex”-Storys sehr westlich geprägt sind, wollte ich bewusst einen anderen Blickwinkel zeigen.



Der Fokus liegt nicht nur auf dem Sex aber ist fester Bestandteil. Die Geschichte ist länger, eher ruhig erzählt und mit versuchten Tiefgang". Der erste Teil umfasst etwa 15.000 Wörter. Ich habe ihn bei lit hochgeladen.


Er wurde abgelehnt.


Begründung: politische Texte seien nicht erlaubt. Und da beginnt meine Wut.


Wenn man sich durch die Plattform klickt, findet man dort Geschichten, die zum Teil rassistische Klischees bedienen oder völlig stumpf daherkommen. Und das ist ok, Meinungsfreiheit heißt, auch das zuzulassen. Aber wie kann man dann im gleichen Atemzug meine Geschichte ablehnen, nur weil sie Diskussionen auslösen könnte?

Ich verzichte jetzt bewusst darauf, die ganzen Stories zu verlinken, die so dermaßen neben der Spur sind, dass man sich nur an den Kopf fassen kann. Aber ich wette, ihr seid alle schon über solche Meisterwerke gestolpert.



Das ist keine Linie. Das ist Zensur. Und es schreckt ab.


Ich erwarte jetzt keine Wunder von einem Forenbeitrag. Aber vielleicht gibt es ja hier ein paar alte Hasen oder jemanden, der sich die Geschichte einmal durchlesen will. Einfach um mir ehrlich zu sagen, ob ich vielleicht falsch liege oder was ich tun kann, um die Geschichte doch noch zu retten, ohne ihre Seele zu zerstören.

Ich hänge den ersten Absatz der Geschichte unten an. Sollte jemand Interesse haben, schicke ich gern den kompletten Text per Mail.

Auszug aus Refugees Welcome - Ein langer Weg:

<b>Vorwort Kofi</b>



Mein Name ist Kofi und ich komme aus Ghana. Das hier ist meine Geschichte.



Ich bin einer von denen, die man reduziert. Auf einen Körper. Eine Hautfarbe. Ein Klischee. Auf etwas, das eure Frauen befriedigen soll. Tief, wild, anders. Und manchmal stimmt das. Weil wir spüren, was sie brauchen. Weil wir geben, was andere sich nicht trauen. Manchmal stimmt auch der Rest eurer Gedanken.



Aber ich bin weder hier, um eure Lust zu befriedigen, noch um euer Feindbild zu erfüllen. Ich will nur meine Geschichte erzählen. Nicht, um Mitleid zu bekommen. Und auch nicht, um jemanden zu überzeugen. Ich erzähle sie, weil hier auf diesem Portal, viel zu oft nur die eine Seite gezeigt wird. Die westliche. Die europäische. Die Sicht der Zuschauer.



Von denen, die in uns ein Werkzeug sehen. Ein Mittel zur Lust, nicht Menschen mit Träumen. Mit Zielen. Jemand, der eure Frauen auf eine Weise befriedigt, zu der ihr euch nicht in der Lage fühlt. Oder schlimmer: Jemand, den ihr nicht mal mehr als Werkzeug seht, sondern als Bedrohung für euren Wohlstand.



Bevor ihr versteht, wie ich nach Deutschland gekommen bin und warum ich auf die schiefe Bahn geraten bin, müsst ihr wissen, warum ich überhaupt aus meiner Heimat geflohen bin. Ihr würdet sagen, ich bin ein Wirtschaftsflüchtling. Ich sage, ich bin einem Traum gefolgt. Dem Traum von einem Leben, das größer war als die Straßen, auf denen ich aufgewachsen bin. Nicht wie das alte Leben, das nur aus Hunger, Armut und Verzweiflung bestand. Sondern ein Leben voller Möglichkeiten. Möglichkeiten, die für euch selbstverständlich sind.


Bei uns gab es keinen Krieg. Kein Feuer, keine Panzer, keine Toten, keine Verfolgung. Nur Hitze, Staub und das langsame Verblassen jeder Hoffnung auf ein besseres Leben. Mein Vater verließ morgens das Haus und kam abends mit leerem Blick zurück. Meine Mutter rechnete, um uns irgendwie über die Runden zu bringen, doch am Ende blieb nie etwas übrig. Und ich? Ich hörte irgendwann auf zu träumen, bis ein neuer Traum mich fand. Der Traum von Europa.




Ihr sagt, wir Afrikaner sind selbst schuld an unserer Lage. Korruption. Armut. Gewalt. Ihr zeigt auf uns, während eure Firmen im Hintergrund unsere Rohstoffe holen. Gold. Öl. Kakao. Kobalt. Alles, was glänzt, leitet, schmeckt und wertvoll ist. Die Minen gehören euch. Die Gewinne auch. Und wenn jemand fragt, warum wir nichts aufbauen, sagt ihr, wir hätten es nie gelernt. So leben wir auf einem Kontinent mit den reichsten Bodenschätzen der Welt. Aber profitieren tun nur eure Konzerne. Und ein paar ihrer Helfer bei uns, die sich dafür kaufen lassen.


Es sind eure Verträge, eure Preise, eure Regeln. Ihr kauft billig ein, verkauft teuer und lasst uns mit dem Staub zurück. Eure Konzerne kümmern sich nicht einmal um euch, um ihre eigenen Leute. Sie lassen eure Krankenhäuser und Schulen verfallen, schließen eure Fabriken und zahlen Löhne, die im Vergleich zu ihren Gewinnen nichts als Hohn sind. Ihr nennt das Globalisierung. Ich nenne es Raub. Raub an der Menschheit. Nur damit einige wenige so unverschämt reich werden, dass es jedes Maß sprengt.



Und doch ist Europa mehr als nur ein Traum vom Geld. Es ist ein Versprechen. Ein Versprechen auf Menschlichkeit. Auf Würde. Auf Respekt. Auf Gleichheit. So hoffte ich. Und so sehe ich es bis heute. Denn bei allem, was Europa falsch macht, bleibt es der einzige Ort, der eine Idee bewahrt hat. Die Idee von Aufklärung, Freiheit und menschlicher Würde.



Aber davon ahnte ich damals noch nichts. Ich war siebzehn und saß auf dem Dach unseres Hauses. Neben mir ein altes Radio, das mehr rauschte als sprach. Ich hörte BBC. Da war die Rede von Menschenrechten. Von Meinungsfreiheit. Von Sozialhilfe. Von Bildung für alle. Ich verstand nicht alles, aber genug, um zu spüren, dass es da draußen etwas anderes gab. Etwas, das Hoffnung machte. Ich glaubte daran. Weil glauben einfacher war als aufgeben. Und weil ich tief in mir spürte, dass ich dort draußen vielleicht nicht willkommen war, aber wenigstens gesehen wurde.



Hätte ich den Mut zur Flucht aufgebracht, wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet? Dass ich auf der Reise meine große Liebe finden würde. Nur um sie wieder zu verlieren. Dass ich Menschen sterben sehen würde, ohne helfen zu können. Dass ich tagelang durch die Wüste gehen würde, mit brennender Kehle und leerem Magen. Dass ich auf dem Mittelmeer treiben würde, in einem überfüllten Boot, und in jeder Welle den Tod erwarten müsste. Und dass es länger als ein Jahr dauern würde, bis ich überhaupt deutschen Boden betreten konnte.



Dass mich deutsche Männer später dafür bezahlen würden, mit ihren Frauen zu ficken. Vor ihren Augen. Während sie daneben saßen. Still. Regungslos. Manchmal nackt. Und dass ich es tun würde. Nicht nur wegen des Geldes. Nicht nur, weil es ein Spiel war, bei dem ich plötzlich die Macht hatte. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass ich dabei nichts empfunden habe. Es war keine Liebe. Es war auch kein Hass. Es war Genugtuung.
Reine, stille Genugtuung. Sie sahen zu, wie ich ihre Frauen nahm. Und niemand konnte mir etwas entgegensetzen. Zum ersten Mal stand ich über ihnen. Und dieses Gefühl war berauschend.





Ein Moment, in dem sich alles umkehrte. Ich war nicht mehr der Bittende. Ich war der Auserwählte. Ihre Frauen sahen mich an, nicht aus Mitleid. Sie sahen mich an, als hätten sie genau auf diesen Moment gewartet, als hätten sie auf mich gewartet. Hungrig. Offen. Bereit. Und ihre Männer sahen zu. Oft saßen sie da, still, fast andächtig. Einige hielten den Atem an. Andere konnten ihre Blicke nicht von unseren Körpern lösen. Ich stand vor ihnen. Fremd. Schwarz. Der Mann, der sie nie sein konnten. Der Mann, den sie freiwillig in ihr Bett ließen.



Ich spürte ihre Frauen unter meinen Händen, ihre Wärme, ihre Gier. Ich spürte, wie sie sich mir öffneten, langsam, zitternd, atemlos. Manchmal war ich nur ein Körper. Manchmal war ich mehr. Manchmal war ich das, wovon sie nachts nicht zu träumen wagten. Doch bevor all das geschehen konnte, musste ich mich verändern. Ich musste die Liebe verlieren, um mich für etwas Neues zu öffnen. Und erst durch die Liebe fand ich zurück zu mir selbst
 
Mir fällt nichts mehr ein…
Das ist sehr gut, intensiv geschrieben und hat viel Potential. Wer immer diesen Beitrag abgelehnt hat, ist einer dieser modernen rückgratlosen Banausen, von denen es in der Welt aktuell viel zu viele gibt. Wie sollst Du diese Geschichte retten, ohne ihren Kern zu zerstören? Unmöglich! Die Unterstellung „zu politisch“ ist reine Willkür. Alles ist politisch. Wenn ich in einer Geschichte davon schreibe, dass eine Frau sich mit Prostitution Geld dazu verdienen muss, ist das bereits Kritik an einem Gesellschaftssystem, in dem ein normales Gehalt nicht mehr zum Leben reicht. Ein uferloses Thema. Zensur auf einer Seite, die sonst auch abgelegensten Fetisch Raum gibt, finde ich geradezu paradox. Frauenfeindlichkeit ist gesellschaftsfähig, sonst müsste man hier zig Storys löschen. Vielleicht sogar welche von mir.
 
@Buraktr :

Ich habe mir deinen Post und natürlich den von dir veröffentlichten ersten Teil deiner Geschichte durchgelesen, und ich bin mir, ehrlich gesagt, nicht ganz sicher, was ich dir sagen soll. Von daher einfach ein paar Gedanken, ohne Anspruch, dass zum Schluss auch eine klare Aussage mit einer eindeutigen Richtung oder ein brauchbarer Ratschlag daraus entsteht:

Zunächst mal: Der erste Teil deiner neuesten Geschichte liest sich wirklich gut. Spannend, interessant, und einfach gut geschrieben - tatsächlich fand ich ihn noch besser als der Einstieg zu "Geheime Liebe". Er ist auch eindeutig politisch, in dem Sinne, dass du dich über die Erzählung zu einem viel diskutierten politischen Problem äußerst, aber es wird auch sofort klar, worauf sich der Anspruch stützt, dass das ein Text für Literotica ist, und wohin die Reise im Hinblick auf die sexuellen Aspekte geht.

Zu der Frage, ob das ein Text für Literotica ist: Schwierig. Wäre ich der Betreiber, ich würde ihn zulassen. Andererseits, wenn ich mir das Hauen und Stechen beispielsweise im englischsprachigen Politikforum ansehe, würde ich vermutlich dieses Thema meiden wie der Teufel das Weihwasser. Nicht, weil ich denke, derartige Texte und die daraus folgenden Diskussionen seien irgendwie schädlich, und schon gar nicht, weil ich die Sicht nicht teile, die in der Story anklingt - tatsächlich ist das der Fall. Aber weil ich die Befürchtung hätte, dass der eigentliche Zweck des Forums leidet und es genügend andere Orte für politische Diskussionen gibt. Wenn du sagst, dass Forum wimmelt von Sexismus und bösartigen Klischees: ist das richtig, aber nicht der Punkt. Einige Menschen würden ganze Kategorien wie non-consent oder BDSM per se dazu zählen. Und einfach schlecht ist schlecht, aber halt nicht politisch. Auch wenn ich insoweit deinen Frust hervorragend nachvollziehen kann.

Ratschläge, was du machen sollst? Ich sehe da wenig Optionen, und es läuft auf ein "Was du für richtig hältst, und womit du dich gut fühlst" hinaus. Mir ist ein einzelner Absatz aufgefallen, den du vielleicht rauslassen könntest, ohne den Kern der Geschichte zu beschädigen, und der sich bei mir irgendwie verhakt hat:
Ich erzähle sie, weil hier auf diesem Portal, viel zu oft nur die eine Seite gezeigt wird.
Du stellst damit einen unmittelbaren Bezug zum Forum her, sprichst den Leser in seiner konkreten Situation an, und hebst das Ganze damit auf einer sehr reale Ebene. Das fällt auf, und es ist sicher Teil der Gründe für die Ablehnung.

Ansonsten, aber das weißt du selbst: ist das ein politischer Text. Ich persönlich bin der Meinung, du musst nicht damit einleiten, dich nicht in dieser Deutlichkeit und gleich zu Anfang politisch positionieren. Die politischen Aussagen kommen früh und sehr geballt. Das wirkt sehr direkt, und vielleicht belehrend. Den Punkt zu ändern heißt, die Erfahrungen in die Handlung, in die Erlebnisse des Ich-Erzählers einzubetten, die politische Aussage nicht so direkt zu transportieren, sondern subtiler und auch später, in Dialogen und Erlebnissen Ich denke, davon könnte die Geschichten sogar profitieren. Ob das eine zu starke Veränderung ist, musst, wie gesagt, du selber wissen. Und du kannst sie natürlich leicht woanders veröffentlichen. Auch wenn ich das schade finden würde.
 
Ich kann nichts über andere (vermeintlich rassistische) Texte sagen, die ich nicht gelesen habe, weil das auch gar nicht mein Thema ist, aber wenn man sich die Submission Guidelines anguckt, würde ich sagen die Ablehnung basiert wahrscheinlich aus einer Kombination mehrerer Gründe:

1. politisch motivierter Text mit gesellschaftskritischem Fokus: Schon im Vorwort formuliert Kofi eine dedizierte Anklage gegen wirtschaftliche Strukturen, europäische Doppelmoral und die Entmenschlichung schwarzer Männer. Das ist literarisch stark und mutig, widerspricht aber auch explizit der Platformrichtlinie.

2. Obwohl formal eine fiktive Geschichte, trägt der Text starke autobiografische Züge und könnte als politischer Essay in narrativer Form gelesen werden. Auf einer Plattform auf der Inhalte vor allem erotisch-fiktional sein sollen, ist das ein schmaler Grat auf dem du dich bewegst. Das wird auch die Richtlinie "Works professed to be true baout real people in the title, tags and/or description" anschneiden. Du verwendest eine Ich-Erzählung mit realistischer Prägung, nennst keine klaren Fiktionselemente im Vorwort und suggerierst eine stark authentische Erlebniswelt. Ich denke das wird gerade bei so einem sensiblem Thema wie Flucht, Rassismus und postkoloniale Machtverhältnisse leichte als "wahrheitsbasiert" wahrgenommen.

3. Erotischer Inhalt im Kontext realer Leidensgeschichten. Die Einbettung von Flucht, Armut und Tod könnte auch die Grenzlinie zur sexualisierten Aufladung realer Gewaltkontexte überschreiten, auch wenn das alles literarisch mutig und stark ist.
 
Erotischer Inhalt im Kontext realer Leidensgeschichten. Die Einbettung von Flucht, Armut und Tod könnte auch die Grenzlinie zur sexualisierten Aufladung realer Gewaltkontexte überschreiten, auch wenn das alles literarisch mutig und stark ist.

Sexualisierte Aufladung realer Gewaltkontexte ist in auf Lit veröffentlichten Geschichten nicht so selten. Im Gegenteil. Sowohl körperliche, sexuelle und / oder psychische Gewalt werden in vielen Geschichten bedenkenlos genutzt um eine (vermeintlich) erotische Story zu schreiben. Gewalt gegen Frauen, Gewalt in der Partnerschaft, sexueller Missbrauch, psychischer Missbrauch, psychische Grausamkeit etc.
 
Deswegen hatte ich den Punkt ans Ende gepackt, sozusagen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht haben könnte. Ich kann ja auch nur spekulieren.
 
Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen und Reaktionen. Ich habe einige eurer Anregungen aufgegriffen, die Geschichte minimal überarbeitet und erneut eingereicht. Ob das ausreicht, bezweifle ich zwar aber vielleicht liest sie diesmal ein Admin mit einem anderen Blick auf das Thema.


Zur eigentlichen Diskussion möchte ich noch einmal betonen, dass ich jede Form von Zensur ablehne, solange keine Inhalte mit Kindern betroffen sind.

Mein Vergleich bezog sich ganz bewusst auf bestimmte Geschichten, die ebenfalls im „Interracial“-Bereich zu finden sind. Auch diese sind, aus meiner Sicht, politisch. Wenn dort von „schwarzen Negerschwänzen“ die Rede ist, die reihenweise durch deutsche Hausfrauen marschieren, und dabei explizit die Flüchtlingskrise eingebaut wird, dann ist das nicht unpolitisch. Ganz im Gegenteil: Es ist politisch.


Also warum das eine zulassen und das andere verbieten ? Nur weil man die Diskussion darüber nicht führen möchte ?
 
Mein Vergleich bezog sich ganz bewusst auf bestimmte Geschichten, die ebenfalls im „Interracial“-Bereich zu finden sind. Auch diese sind, aus meiner Sicht, politisch. Wenn dort von „schwarzen Negerschwänzen“ die Rede ist, die reihenweise durch deutsche Hausfrauen marschieren, und dabei explizit die Flüchtlingskrise eingebaut wird, dann ist das nicht unpolitisch. Ganz im Gegenteil: Es ist politisch.


Also warum das eine zulassen und das andere verbieten ? Nur weil man die Diskussion darüber nicht führen möchte ?
So ist es. Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Aber natürlich “gut” begründet. Lit macht die Regeln.
 
Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen und Reaktionen. Ich habe einige eurer Anregungen aufgegriffen, die Geschichte minimal überarbeitet und erneut eingereicht. Ob das ausreicht, bezweifle ich zwar aber vielleicht liest sie diesmal ein Admin mit einem anderen Blick auf das Thema.

Also ich mische mich nur ungern ein -- vor allem, da du ja schon so viele hilfreiche Kommentare bekommen hast: ;):LOL: Aber für mich ist bspw. diese Text-Stelle:

Ihr sagt, wir Afrikaner sind selbst schuld an unserer Lage. Korruption. Armut. Gewalt. Ihr zeigt auf uns, während eure Firmen im Hintergrund unsere Rohstoffe holen. Gold. Öl. Kakao. Kobalt. Alles, was glänzt, leitet, schmeckt und wertvoll ist. Die Minen gehören euch. Die Gewinne auch. Und wenn jemand fragt, warum wir nichts aufbauen, sagt ihr, wir hätten es nie gelernt. So leben wir auf einem Kontinent mit den reichsten Bodenschätzen der Welt. Aber profitieren tun nur eure Konzerne. Und ein paar ihrer Helfer bei uns, die sich dafür kaufen lassen.

Es sind eure Verträge, eure Preise, eure Regeln. Ihr kauft billig ein, verkauft teuer und lasst uns mit dem Staub zurück. Eure Konzerne kümmern sich nicht einmal um euch, um ihre eigenen Leute. Sie lassen eure Krankenhäuser und Schulen verfallen, schließen eure Fabriken und zahlen Löhne, die im Vergleich zu ihren Gewinnen nichts als Hohn sind. Ihr nennt das Globalisierung. Ich nenne es Raub. Raub an der Menschheit. Nur damit einige wenige so unverschämt reich werden, dass es jedes Maß sprengt.

... eindeutig POLITISCH. Da ist nix Erotisches drinnen; da ist keine Handlung drinnen; nicht einmal irgendwelche pädophilen Eltern, die ihren angeheirateten und zu-erzogenen Kindern so ihr Weltbild erzählen würden...

Was du schreibst, mag zutreffend sein.
Bzw. ist es auch nicht --> weil, WER sich von den Regierungen aus Mauretanien, Senegal, Gambia, Guinea u.s.w. von der Afrika-West-Küste, bspw. auch Sierra Leone oder Liberia... staatlicherseits die Millionen EU-Gelder einsteckt für die Fischerei-Rechte --> das ist doch wirklich nicht das "Problem" einer US-amerikanischen Erotik-Plattform... (?)

Natürlich kann man Derartiges sprachlich auch erzählen.. (bspw. schon der Michael Kohlhaas war randvoll mit sozialkritischen Elementen.) Aber dann muss man es eben auch so sprachlich erzählen! ;-)
 
Hallo Kendra

auch dir vielen Dank für deinen Input. Wie ich schon einmal gesagt habe, ist es immer bereichernd, neue und auch gegensätzliche Meinungen zu lesen und sich damit auseinanderzusetzen. Man weiß nie, ob genau das einen nicht selbst ein Stück weiterbringt.

Zu deinem Beitrag: Ich habe nie bestritten, dass mein Text politische Aspekte enthält. Ich habe lediglich angemerkt, dass jeder Text, der sich mit der Flüchtlingskrise befasst, zwangsläufig politisch ist. Selbst jene, die aus meiner Sicht voller Ignoranz und Vorurteile stecken. Und ich frage mich, warum das eine als in Ordnung gilt und das andere nicht.

Die Diskussion hier hilft mir jedenfalls dabei zu verstehen, welche Haltung das Portal vertritt und welche Beweggründe vielleicht hinter bestimmten Entscheidungen stehen. Aber wie du darauf kommst, dass die Flüchtlingsfragen ein Problem eines Erotik Portals sein könnten, oder dass dies jemand vermutet, dies bleibt wohl dein Geheimnis :))

Lieben Gruß

Burak
 
Last edited:
Ein privat geführtes Forum überschaubarer Größe hat ein nicht beeinflussbares „Hausrecht“, das bestimmt, was zulässig ist und was nicht. Das gilt jedenfalls solange die Mitgliedschaft und das Recht, sich zu äußern, unentgeltlich gewährt werden.

Aus deutscher Sicht ist das bei großen, marktbeherrschenden oder die Meinungsbildung und -verbreitung erheblich beeinflussenden Foren (z. B. Facebook oder Twitter) ggf. anders. Aus amerikanischer Sicht dürften die Befugnisse eines privaten Betreibers vermutlich nicht kleiner sein.

Das bedeutet, der Forenbetreiber kann machen, was er will, und auch vollkommen willkürlich handeln.

Meinungsfreiheit ist grundsätzlich nur ein Abwehrrecht gegenüber Maßnahmen des Staates oder der Verwaltung, die die Meinungsfreiheit einschränken. Es besteht kein Recht auf Meinungsfreiheit gegenüber Privatleuten oder Unternehmern.
 
Vielen Dank für die rechtliche Einordnung. Diese stand auch nie zur Diskussion . Bzw. war nie von mir in Frage gestellt . Falls das so rüber gekommen ist, tut es mir leid .
 
@Buraktr Ich hoffe sehr, dass Deine Geschichte hier veröffentlicht wird. Sie hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Und sie ist erotisch.
 
Das bedeutet, der Forenbetreiber kann machen, was er will, und auch vollkommen willkürlich handeln.

Natürlich kann er das machen und muss er sogar. Schließlich ist es ja der Forenbetreiber, der notfalls für eine Veröffentlichung in Haftung genommen wird. Ich kann das Gejammer über nicht veröffentlichte Texte überhaupt nicht verstehen. Es gibt genug andere Seiten, wo man ebenfalls seine Texte veröffentlichen kann - oder - man macht einfach seine eigene Seite auf.

Das hier ist eine gänzlich private Schund-Seite und kein höheres Literatur-Forum. Hier geht es um Sex, in manchmal ganz konventioneller und oft vielen abartigen Formen, mit dem die Betreiber nicht die Welt zu einem besseren Ort machen, sondern sichtlich Geld verdienen wollen. Sich da hinzustellen und über Beweggründe zu sinnieren ist schon sehr schräg. Wenn ich feingeistige Filme sehen will, gehe ich in ein richtiges Kino und nicht in ein Sexkino.

Porno ist eine raue Welt.
 
Ich kann das Gejammer über nicht veröffentlichte Texte überhaupt nicht verstehen.
Also erstmal nur zur Klarstellung: Ich habe nicht gejammert, sondern einfach ein paar erfahrene User gefragt, ob jemand vielleicht eine Idee hat, wie man die Geschichte abändern könnte, damit sie doch noch zugelassen wird. Diese Hilfe habe ich auch bekommen. Danke nochmal dafür an alle, die sich gemeldet haben. Damit ist der eigentliche Zweck für mich schon mal erfüllt. So ganz ohne Gejammer….


Wenn ich feingeistige Filme sehen will, gehe ich in ein richtiges Kino und nicht in ein Sexkino.

Porno ist eine raue Welt.
Und dazu habe ich noch eine Frage: Wo gehen denn eigentlich die Leute hin, die gerne Erotik oder auch ein wenig Pornografie in den Texten lesen wollen, dabei aber trotzdem einen gewissen Mindestanspruch an Sprache und Inhalt haben?

Wir müssen das auch nicht tot diskutieren, obwohl ich die Diskussion spannend finde und nicht schräg :) . Ich habe schon verstanden, was du mit deinem Text eigentlich sagen wolltest: Es ist wie es ist, nimm es hin und hör auf zu lamentieren.





Darauf kann ich eben nur erwidern: Nein. Wenn ich mir so viel Mühe mit einer Geschichte gemacht habe und für mich selbst entschieden habe, dass ich das Vorgehen weder gutheißen noch nachvollziehen kann, dann versuche ich einfach, das Beste daraus zu machen.
 
Und dazu habe ich noch eine Frage: Wo gehen denn eigentlich die Leute hin, die gerne Erotik oder auch ein wenig Pornografie in den Texten lesen wollen, dabei aber trotzdem einen gewissen Mindestanspruch an Sprache und Inhalt haben?
Im Zweifelsfall in den Buchhandel?!? Es gibt eine Welt außerhalb von Lit. und anderen Portalen.:)
 
Porno ist vor allem eine weiße Welt.
Die Aussage finde ich interessant. Ich verstehe den Satz so, dass Pornographie stark "westlich" geprägt ist, also die Wahrnehmung des europäisch-nordamerikanischen Teils der Weltbevölkerung widergibt.

Ist das wirklich so, oder ist das eben der Teil, den wir sehen, insbesondere hier auf Literotica, unsere "Bubble"? Ich hätte ja spontan geantwortet, Porno ist zumindest weiß-gelb, mit Blick ua. auf Japan. Aber vielleicht greift auch das zu kurz, und als Phänomen ist Porno deutlich universeller.
 
Die Aussage finde ich interessant. Ich verstehe den Satz so, dass Pornographie stark "westlich" geprägt ist, also die Wahrnehmung des europäisch-nordamerikanischen Teils der Weltbevölkerung widergibt.

Ist das wirklich so, oder ist das eben der Teil, den wir sehen, insbesondere hier auf Literotica, unsere "Bubble"? Ich hätte ja spontan geantwortet, Porno ist zumindest weiß-gelb, mit Blick ua. auf Japan. Aber vielleicht greift auch das zu kurz, und als Phänomen ist Porno deutlich universeller.
Ich finde, du hast völlig recht. Wir sehen fast nur unsere eigene Bubble, vor allem westliche Pornografie. Die hat einen deutlich industriellen Charakter. Selbst das, was als Amateur verkauft wird, ist oft professionell produziert und nur wie Amateur gestaltet. Kamera, Setting, Darsteller. alles geplant.


Im Vergleich dazu ist Pornografie in Afrika ganz anders. Da wird oft mit einfachen Mitteln gearbeitet. Viele Videos sind mit dem Handy aufgenommen, ohne viel Schnitt, ohne aufwendiges Setup. Dadurch wirkt es unmittelbarer, manchmal auch echter. Die Körperbilder, die Bewegungen, der Blick auf Sexualität unterscheiden sich stark.


Am Ende bleibt für mich ein Punkt zentral. So unterschiedlich die Szenen auch sind, fast überall ist Pornografie männlich geprägt. Sie zeigt meist, was Männer sehen und wollen. Egal ob in Europa, Amerika oder Afrika.
 
Wie auch Prostitution ist Pornographie männlich geprägt. In beiden Fällen sind die Projektionsflächen für Lust einfach austauschbar.
 
Andere Plattformen scheinen sich nicht so anzustellen :) Wurde auf Letters so eben freigegeben während Lit seit dem 17. immer noch die leicht angepasste Version prüft .

Es scheint, das der Freigabeprozess bei bereits einmal abgelehnten Geschichten länger dauert als normal. Hat da jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ?

LG Burak
 
Ich habe seit dem 19. was in der Pipeline, unverändert, und das Kapitel davor war auch etwas länger "unterwegs". Aber keine Ahnung.
 
Also erstmal nur zur Klarstellung: Ich habe nicht gejammert, sondern einfach ein paar erfahrene User gefragt, ob jemand vielleicht eine Idee hat, wie man die Geschichte abändern könnte, damit sie doch noch zugelassen wird.

Für mich klang das wie Gejammer.

Und dazu habe ich noch eine Frage: Wo gehen denn eigentlich die Leute hin, die gerne Erotik oder auch ein wenig Pornografie in den Texten lesen wollen, dabei aber trotzdem einen gewissen Mindestanspruch an Sprache und Inhalt haben?

Die kaufen sich 3-Groschen-Romane mit Schnulzen. Den Rest redest du dir ein. Kein Schwein, das zu Lit kommt, bis auf wenige Ausnahmen (die es ja immer gibt und zu denen du zugehören scheinst) will nur "ein wenig" Pornografie hier lesen, sondern gute Phantasien. Die müssen nicht von Dr. Duden persönlich verfasst sein. Die meisten "Werke" hier sind sprachliche Katastrophen, aber oft eben gute Geschichten. Frag dich mal, warum sich kein Leser mit den "Professoren" hier austauschen mag.

Es ist wie es ist, nimm es hin und hör auf zu lamentieren.

Warum fragst du dann so blöd, wenn du nur Gesülze als Antwort willst?

...dann versuche ich einfach, das Beste daraus zu machen.

Das heißt, du reihst dich in die lange Schlange der verkannten Poeten ein. Ich sags dir gleich: dein Ansinnen ist zwecklos.
 
Für mich klang das wie Gejammer.

Dass du das als Gejammer empfindest, ist natürlich dein gutes Recht. Subjektive Einschätzungen darf man ja haben. Aus deiner Sichtweise mag das vielleicht sogar Sinn ergeben. Nur heißt das leider nicht, dass es auch tatsächlich so ist.


Die kaufen sich 3-Groschen-Romane mit Schnulzen. Den Rest redest du dir ein. Kein Schwein, das zu Lit kommt, bis auf wenige Ausnahmen (die es ja immer gibt und zu denen du zugehören scheinst) will nur "ein wenig" Pornografie hier lesen, sondern gute Phantasien. Die müssen nicht von Dr. Duden persönlich verfasst sein. Die meisten "Werke" hier sind sprachliche Katastrophen, aber oft eben gute Geschichten. Frag dich mal, warum sich kein Leser mit den "Professoren" hier austauschen mag.

Du hast recht, ich gehöre zur Minderheit. Und das ist völlig in Ordnung. Qualität war noch nie die lauteste Stimme im Raum. Aus meiner Sicht kann es hier auf dem Portal aber ruhig beides geben . Und das sehen zumindest einige andere Autoren auch so . Wenn du lieber eine Ecke für dich haben willst, wo es nur um Pornografie geht, empfehle ich dir einfach weiterzugehen .




Warum fragst du dann so blöd, wenn du nur Gesülze als Antwort willst?



Das heißt, du reihst dich in die lange Schlange der verkannten Poeten ein. Ich sags dir gleich: dein Ansinnen ist zwecklos.
Ich stelle Fragen, weil ich an Austausch interessiert bin, nicht daran, beleidigte Antworten zu sammeln. Wenn du darin nur „Gesülze“ erkennst, liegt das vermutlich eher an deinem Filter als an meinem Anliegen.

Dein Spruch mit der „langen Schlange der verkannten Poeten“ ist übrigens charmant altbacken. Nur weil jemand Wert auf Stil, Ausdruck und inhaltliche Tiefe legt, heißt das nicht, dass er sich für die Wiedergeburt Goethes hält.

Wenn du dir die Mühe machst, nochmal von vorne zu lesen, aufmerksam, wirst du vielleicht sogar verstehen, warum ich diesen Thread überhaupt eröffnet habe und was ich mir davon versprochen hatte.

Und um das klarzustellen: Ich bin zufrieden. Mit meinen Geschichten, mit den Klickzahlen, mit den Bewertungen und vor allem mit den Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern, die meine Art zu schreiben schätzen. Und ja, meine Art gefällt mir. Und das ist letztlich das Wichtigste.

Vielleicht irritiert dich einfach, dass nicht jeder hier auf den schnellen Reiz aus ist. Ist okay - du darfst trotzdem weiterlesen.

Jedoch hast du dich als Gesprächsteilnehmer mit Ausdrücken wie „was fragst du so doof“ oder „ Gejammer“ langsam selbst disqualifiziert. Bring mal selbst Geschichten zu Papier, vielleicht kannst du dann verstehen, dass man versucht seine Story doch noch veröffentlichen zu lassen und deshalb hier um Rat fragt .

Ansonsten wünsche ich dir jetzt alles gut .
 
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