Ich stelle mal folgende Fragen zur Diskussion.
1. Was ist Charakterzeichnung überhaupt?
2. Wann lohnt sich diese bei einem Text?
3. Wann ist es eine Geschichte und nicht nur eine Sexszene?
Die Texte, die ich schreibe und veröffentliche, verzichten in der Regel (fast immer) auf eine Ausarbeitung der Charaktere. Es gibt zwar die 22-jährige Emma mit den großen Brüsten, die sich die Schamhaare abrasiert hat, dafür aber ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden trägt.
Es gibt aber nicht die 26-jährige Julia, die Germanistik studiert hat, die lange Spaziergänge am Strand liebt, deren Lieblingsserie "Unter uns" ist, die gerne klassische Musik hört, die ein Grübchen am Mundwinkel aufweist, ein Muttermal am Hintern hat, die ihren Kater Lucky abgöttisch liebt, die ihre Eltern an jedem zweiten Wochenende besucht, die gerne Modeschmuck trägt, die schnell eingeschnappt ist, wenn man ihr widerspricht, die bis zu diesem Text in fünf verschiedenen Beziehungen gelebt hat, und so weiter und so fort ...
In meinen Texten skizziere ich fast immer eine Zeitspanne von 30 Minuten bis maximal ein Wochenende.
Zwei Freundinnen sitzen auf der Couch und unterhalten sich. Eine entdeckt einen Vibrator unter einem Kissen. Im Laufe der Unterhaltung steigt die Stimmung und Erregung und es kommt zu sexuellen Handlungen.
Die Mutter kommt nach Hause und erwischt die Babysitterin bei deren sündigem Treiben. Sie stellt sie zur Rede, sie unterhalten sich und innerhalb der nächsten halben Stunde geht es zur Sache.
Drei junge Menschen verbringen ein gemeinsames Wochenende in einer Ferienwohnung und lassen es sexuell ordentlich krachen.
Ich bin der Meinung, dass es keinen Unterschied macht, ob da auf der Couch eine Blondine oder Brünette sitzt. Welche Hobbys sie hat, welche Gedanken sie umtreiben, woher sie kommt und wohin sie gehen wird. Ich überlasse es stets der Fantasie der Leser, sich die Person auszumalen, die sie sich in dem Moment vorstellen möchten. Ich gebe gewisse Leitplanken vor, da es doch schon einen Unterschied macht, ob da die 72-Jährige spricht oder ihre 50 Jahre jüngere Enkelin. Ich finde es sogar von Vorteil, die Charaktere nur oberflächlich zu beschreiben. Skizziere ich die Person als brünett und mollig, der Leser steht aber auf blond und schlank, könnte die Geschichte bei ihm nicht funktionieren und nicht die gewünschte Wirkung entfalten.
Mir sind tiefere Betrachtungen zu den Charakteren nicht wichtig, daher verzichte ich auf diese. Oftmals gehen mir ellenlange Beschreibungen von Personen, Orten und Situationen in gekauften Büchern auf die Nerven, weil sie für mich zu langatmig sind und ich mich am liebsten auf die wesentlichen Informationen konzentrieren würde, damit es in der Handlung vorangeht. Und natürlich schreibe ich meine Texte in erster Linie für mich und bediene meine eigenen Erwartungen. Und doch scheine ich nicht ganz erfolglos bei der Leserschaft auf dieser Plattform zu sein. Möglicherweise gibt es zahlreiche andere "oberflächliche Leser".
Aber nun zu eurer Meinung.
Ab wann lohnt es sich, konkreter auf die handelnden Personen einzugehen? Oder macht es selbst bei Kürzestgeschichten Sinn, den Charakteren ein Gesicht zu geben?
Und ab wann ist ein Text eine Geschichte und nicht nur eine Aneinanderreihung von Sexszenen?
Ich bin gespannt.
swriter
1. Was ist Charakterzeichnung überhaupt?
2. Wann lohnt sich diese bei einem Text?
3. Wann ist es eine Geschichte und nicht nur eine Sexszene?
Die Texte, die ich schreibe und veröffentliche, verzichten in der Regel (fast immer) auf eine Ausarbeitung der Charaktere. Es gibt zwar die 22-jährige Emma mit den großen Brüsten, die sich die Schamhaare abrasiert hat, dafür aber ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden trägt.
Es gibt aber nicht die 26-jährige Julia, die Germanistik studiert hat, die lange Spaziergänge am Strand liebt, deren Lieblingsserie "Unter uns" ist, die gerne klassische Musik hört, die ein Grübchen am Mundwinkel aufweist, ein Muttermal am Hintern hat, die ihren Kater Lucky abgöttisch liebt, die ihre Eltern an jedem zweiten Wochenende besucht, die gerne Modeschmuck trägt, die schnell eingeschnappt ist, wenn man ihr widerspricht, die bis zu diesem Text in fünf verschiedenen Beziehungen gelebt hat, und so weiter und so fort ...
In meinen Texten skizziere ich fast immer eine Zeitspanne von 30 Minuten bis maximal ein Wochenende.
Zwei Freundinnen sitzen auf der Couch und unterhalten sich. Eine entdeckt einen Vibrator unter einem Kissen. Im Laufe der Unterhaltung steigt die Stimmung und Erregung und es kommt zu sexuellen Handlungen.
Die Mutter kommt nach Hause und erwischt die Babysitterin bei deren sündigem Treiben. Sie stellt sie zur Rede, sie unterhalten sich und innerhalb der nächsten halben Stunde geht es zur Sache.
Drei junge Menschen verbringen ein gemeinsames Wochenende in einer Ferienwohnung und lassen es sexuell ordentlich krachen.
Ich bin der Meinung, dass es keinen Unterschied macht, ob da auf der Couch eine Blondine oder Brünette sitzt. Welche Hobbys sie hat, welche Gedanken sie umtreiben, woher sie kommt und wohin sie gehen wird. Ich überlasse es stets der Fantasie der Leser, sich die Person auszumalen, die sie sich in dem Moment vorstellen möchten. Ich gebe gewisse Leitplanken vor, da es doch schon einen Unterschied macht, ob da die 72-Jährige spricht oder ihre 50 Jahre jüngere Enkelin. Ich finde es sogar von Vorteil, die Charaktere nur oberflächlich zu beschreiben. Skizziere ich die Person als brünett und mollig, der Leser steht aber auf blond und schlank, könnte die Geschichte bei ihm nicht funktionieren und nicht die gewünschte Wirkung entfalten.
Mir sind tiefere Betrachtungen zu den Charakteren nicht wichtig, daher verzichte ich auf diese. Oftmals gehen mir ellenlange Beschreibungen von Personen, Orten und Situationen in gekauften Büchern auf die Nerven, weil sie für mich zu langatmig sind und ich mich am liebsten auf die wesentlichen Informationen konzentrieren würde, damit es in der Handlung vorangeht. Und natürlich schreibe ich meine Texte in erster Linie für mich und bediene meine eigenen Erwartungen. Und doch scheine ich nicht ganz erfolglos bei der Leserschaft auf dieser Plattform zu sein. Möglicherweise gibt es zahlreiche andere "oberflächliche Leser".
Aber nun zu eurer Meinung.
Ab wann lohnt es sich, konkreter auf die handelnden Personen einzugehen? Oder macht es selbst bei Kürzestgeschichten Sinn, den Charakteren ein Gesicht zu geben?
Und ab wann ist ein Text eine Geschichte und nicht nur eine Aneinanderreihung von Sexszenen?
Ich bin gespannt.
swriter