Wörtliche Rede kursiv

Steffi25

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Sep 3, 2010
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Seit einiger Zeit setze ich in meinen Geschichten neben Anführungszeichen die wörtliche Rede kursiv. Ich hatte das anderswo gesehen und finde, dass es dadurch besser lesbar ist. Gelegentlich bekomme ich dazu Feedback, was teils positiv und teils negativ ist.

Bei denen, die es nicht so toll fanden, war war allem das Argument, daß es doppelt ist und beim Lesen stören würde.

Daher die Frage in die Runde, wie ihr es findet (ihr könnt es in meinen neueren Geschichten nachvollziehen.)
 
@Steffi

Hi,
ich find das okay mit der kursiv gesetzten wörtlichen Rede.
Mich stört es nicht beim Lesen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Mich aber :p


Aber das liegt auch daran, dass ich mir kursiv für Gedankenrede oder gewisse Mysteriösitäten vorbehalten hab.

Man kann es natürlich trotzdem so machen. Unerträglich find ich bloss, wenn jemand nur einmal Anführungszeichen setzt und dann von Rede in Erzählmodus fliessend rüberspringt.
 
Meine Meinung kennst du ja, Steffi.

Ich finde das mehr als "nur" störend, ich finde es unangemessen. Wie "Brain" sagt, ist kursive Schrift für bestimmte Hervorhebungen gedacht. Da du die direkte Rede aber bereits durch Anführungsstriche hervorhebst, ist die Kursivsetzung derselben in meinen Augen überflüssig und außerdem nimmst du dir so die Möglichkeit sie zur Kenntlichmachung anderer Inhalte zu verwenden (s. "Brains" Anmerkungen).

LG,
Auden James
 
Last edited:
Ich kenne auch Bücher wo es so gemacht wurde. Es ist wohl in erst Linie geschmackssache. Wenn du es immer so machst, und sich deine Leser daran gewöhnt haben ist es in Ordnung. Wobei es wie angemerkt wurde, eher ungewöhnlich ist.

Letztlich ist Formatierung sowieso immer eine Wissenschaft für sich und gerade wenn man ungewöhnliche Wege bestreitet, die keinen erkennbaren Vorteil besitzen, fängt man sich eben leicht etwas Kritik ein. Ob man auf diese Kritik jetzt irgendwas geben sollte, kommt letztlich darauf an, wie erfolgreich man ist.
 
Ich bin Krystans Meinung.
Aber zugegebenermaßen hat Tom ein Argument auf seiner Seite: Wenn du es nicht tust, bleibt die Kursivschrift als Möglichkeit zur Hevorhebung erhalten.
 
Das Hauptargument gegen Kursiv und Anführungszeichen wurde schon genannt: Man nimmt sich die Möglichkeit der Betonung in der wörtlichen Rede, da Fettgeschriebenes - so wie hier - ausscheidet.

Wie ich es mache:

  • Bei der Wörtliche Rede benutze ich in Chevrons (» «) als Anführungszeichen, weil sie in sehr vielen Romanen verwendet werden, und weil die normalen/doppelten Anführungszeichen (" ") sich manchmal mit den einfachen Anführungszeichen (' ') 'beißen', wenn sie direkt nebeneinander stehen.
  • Betonungen innerhalb der wörtlichen Rede schreibe ich in Kursiv.
  • Betonungen außerhalb der wörtlichen Rede, z.B. wenn etwas ironisch gemeint ist, setze ich in einfache Anführungszeichen (' ').
  • Gedankengänge schreibe ich komplett in Kursiv ohne Anführungszeichen, um einen deutlich sichtbaren Unterschied zur wörtlichen Rede zu haben.
 
Ist das dann aber nicht ein Zeichenoverkill RagnarCaesar? Also es wirkt für mich fast noch ungewöhnlicher, als Steffis Methode. Wenn ich so normale Roman lese, finde ich höchstens mal zwei Varianten. Wobei Kursive Texte meist eigene Absätze bekommen. Wenn z.B. ein Charakter Träumt oder so.
Ironie extra in Anführungszeichen zu packen, zeugt in meinen Augen gefühlsmässig eher von einem primitven Text, der sich dem Leser nicht selbst erschließt und dadurch vom Autor mit der Brechstange aufs Auge gedrückt wird.
Das ist nur mein Gefühl dabei. Aber ich bin im dem Punkt auch ein Verfechter des Satzes: "Keep it simple"
 
Zur Verdeutlichung mal eine Meldung aus dem Online-Nachrichtenmagazin 'Deutsche Mittelstands Nachrichten':

*****
Bundesbank will den Austritt Griechenlands

Die Deutsche Bundesbank warnt Griechenland davor, die getroffenen Vereinbarungen nicht einzuhalten. Es gäbe keinen Spielraum für eine Änderung der Abmachungen und Griechenland müsste dann die Folgen selber tragen, denn einen Austritt aus dem Euro hält die Bundesbank mittlerweile für „beherrschbar“.
*****

Weil ich der Meinung bin, daß doppelte Anführungszeichen (" ") ausschließlich der wörtlichen Rede vorbehalten sein sein sollten, hätte ich das „beherrschbar“ in einfachen Anführungszeichen (' ') geschrieben - also 'beherrschbar'. Dabei ist es aber völlig egal, ob das 'beherrschbar' ironisch, zynisch oder sarkastisch gemeint war.

Wenn jemand meint, daß das renomierte Online-Nachrichtenmagazin 'Deutsche Mittelstands Nachrichten' primitive Texte verfaßt ... ja, dann ist das eben die völlig unmaßgebliche Meinung dieses Menschen. In meinen Augen zeugt so eine Aussage aber von einer sehr primitiven Lesekultur. :D


Update1 :

Hier ein Bericht aus dem 'primitiven'* FOCUS:

*****
Als erster Mensch der Welt ist ein britischer Stuntman ohne Fallschirm aus einem Hubschrauber gesprungen. Der mit einem „Flügel-Anzug“ ausgerüstete Gary Connery landete nach einem 731 Meter tiefen Fall sicher in 18 000 Pappkartons.
*****

Auch hier hätte ich den Begriff 'Flügel-Anzug' in einfache Anführungszeichen gesetzt, weil es sich definitiv nicht um eine wörtliche Rede, sondern eine Hervorhebung handelt.

Aber, was will man schon von so einem 'primitiven'* Blatt wie dem FOCUS verlangen ... :rolleyes:


Update 2:

Hier ein Bericht aus 'Die Welt':

*****
Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, erzählte die Moderatorin während der Lesung auch von einer 'Negerpuppe', die sie als Kind geschenkt bekommen habe. Benjamin Bäumle, ein 37-jähriger Hamburger mit äthiopischen Wurzeln, berichtet, Kuttner habe über die Puppe und ihre 30 Zentimeter großen 'Schlauchbootlippen' hergezogen, und immer wieder betont, wie ekelhaft sie diese gefunden habe.
*****

Selbst 'Die Welt' weiß also, wann man einfache Anführungszeichen zur Hervorhebung verwendet. ;) Man kann auch doppelte Anführungszeichen zur Hervorhebung benutzen, wie es 'Die Welt' bei dem Begriff "Hamburger Morgenpost" getan hat, jedoch muß das vornestehende doppelte Anführungszeichen dann auch, wie dort richtig gemacht, oben stehen. Doppelte Anführungszeichen vorne, werden nur bei wörtlicher Rede unten gesetzt - das berühmte „Gänsefüßchen unten ...“ der Grundschullehrerin beim Diktat.

Eine weitere Möglichkeit die einfachen Anführungszeichen zu verwenden, ist bei verschachtelten Zitaten wörtlicher Rede innerhalb wörtlicher Rede ... doch das würde jetzt zu weit führen und unsere LIT-Stooges nur noch mehr verwirren.


Update 3:

Hier noch einmal 'Die Welt', wo man schön die Verwendung von einfachen und doppelten Anführungszeichen bei Zitaten wörtlicher Rede innerhalb wörtlicher Rede sehen kann:

*****
Als Bäumle die Moderatorin nach der Veranstaltung zur Rede stellen wollte, habe diese ein Gespräch verweigert. "Sie sagte: ,Ich muss gar nicht reden, ich rauche gerade.' Dann sagte sie sehr laut zu ihren Managern: ,Gib ihm das Eintrittsgeld wieder, damit er verschwindet.'"
*****

Bei diesem Beispiel kan man auch am Schluß des Satzes wunderbar erkennen, was ich damit meinte, daß sich einfache und doppelte Anführungszeichen 'beißen' können ('"). Deswegen, und weil es professioneller aussieht, verwende ich als Anführungszeichen Chevrons.

Das kann man natürlich auch mit Chevrons und Guillemets machen, da es von beiden ebenfalls einfache und doppelte Varianten gibt. Man darf allerdings bei Zitaten wörtlicher Rede innerhalb wörtlicher Rede, auf keinen Fall Chevrons/Guillemets mit einfachen/doppelten Anführungszeichen mischen! Es geht nur: entweder, oder ...



*= Ironiemodus :D
 
Last edited:
Zur Verdeutlichung mal eine Meldung aus dem Online-Nachrichtenmagazin 'Deutsche Mittelstands Nachrichten':

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Bundesbank will den Austritt Griechenlands

Die Deutsche Bundesbank warnt Griechenland davor, die getroffenen Vereinbarungen nicht einzuhalten. Es gäbe keinen Spielraum für eine Änderung der Abmachungen und Griechenland müsste dann die Folgen selber tragen, denn einen Austritt aus dem Euro hält die Bundesbank mittlerweile für „beherrschbar“.
*****

Weil ich der Meinung bin, daß doppelte Anführungszeichen (" ") ausschließlich der wörtlichen Rede vorbehalten sein sein sollten, hätte ich das „beherrschbar“ in einfachen Anführungszeichen (' ') geschrieben - also 'beherrschbar'. Dabei ist es aber völlig egal, ob das 'beherrschbar' ironisch, zynisch oder sarkastisch gemeint war.

Wenn jemand meint, daß das renomierte Online-Nachrichtenmagazin 'Deutsche Mittelstands Nachrichten' primitive Texte verfaßt ... ja, dann ist das eben die völlig unmaßgebliche Meinung dieses Menschen. In meinen Augen zeugt so eine Aussage aber von einer sehr primitiven Lesekultur. :D


Update1 :

Hier ein Bericht aus dem 'primitiven'* FOCUS:

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Als erster Mensch der Welt ist ein britischer Stuntman ohne Fallschirm aus einem Hubschrauber gesprungen. Der mit einem „Flügel-Anzug“ ausgerüstete Gary Connery landete nach einem 731 Meter tiefen Fall sicher in 18 000 Pappkartons.
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Auch hier hätte ich den Begriff 'Flügel-Anzug' in einfache Anführungszeichen gesetzt, weil es sich definitiv nicht um eine wörtliche Rede, sondern eine Hervorhebung handelt.

Aber, was will man schon von so einem 'primitiven'* Blatt wie dem FOCUS verlangen ... :rolleyes:


Update 2:

Hier ein Bericht aus 'Die Welt':

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Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, erzählte die Moderatorin während der Lesung auch von einer 'Negerpuppe', die sie als Kind geschenkt bekommen habe. Benjamin Bäumle, ein 37-jähriger Hamburger mit äthiopischen Wurzeln, berichtet, Kuttner habe über die Puppe und ihre 30 Zentimeter großen 'Schlauchbootlippen' hergezogen, und immer wieder betont, wie ekelhaft sie diese gefunden habe.
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Selbst 'Die Welt' weiß also, wann man einfache Anführungszeichen zur Hervorhebung verwendet. ;) Man kann auch doppelte Anführungszeichen zur Hervorhebung benutzen, wie es 'Die Welt' bei dem Begriff "Hamburger Morgenpost" getan hat, jedoch muß das vornestehende doppelte Anführungszeichen dann auch, wie dort richtig gemacht, oben stehen. Doppelte Anführungszeichen vorne, werden nur bei wörtlicher Rede unten gesetzt - das berühmte „Gänsefüßchen unten ...“ der Grundschullehrerin beim Diktat.

Eine weitere Möglichkeit die einfachen Anführungszeichen zu verwenden, ist bei verschachtelten Zitaten wörtlicher Rede innerhalb wörtlicher Rede ... doch das würde jetzt zu weit führen und unsere LIT-Stooges nur noch mehr verwirren.


Update 3:

Hier noch einmal 'Die Welt', wo man schön die Verwendung von einfachen und doppelten Anführungszeichen bei Zitaten wörtlicher Rede innerhalb wörtlicher Rede sehen kann:

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Als Bäumle die Moderatorin nach der Veranstaltung zur Rede stellen wollte, habe diese ein Gespräch verweigert. "Sie sagte: ,Ich muss gar nicht reden, ich rauche gerade.' Dann sagte sie sehr laut zu ihren Managern: ,Gib ihm das Eintrittsgeld wieder, damit er verschwindet.'"
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Bei diesem Beispiel kan man auch am Schluß des Satzes wunderbar erkennen, was ich damit meinte, daß sich einfache und doppelte Anführungszeichen 'beißen' können ('"). Deswegen, und weil es professioneller aussieht, verwende ich als Anführungszeichen Chevrons.

Das kann man natürlich auch mit Chevrons und Guillemets machen, da es von beiden ebenfalls einfache und doppelte Varianten gibt. Man darf allerdings bei Zitaten wörtlicher Rede innerhalb wörtlicher Rede, auf keinen Fall Chevrons/Guillemets mit einfachen/doppelten Anführungszeichen mischen! Es geht nur: entweder, oder ...



*= Ironiemodus :D

Ok, ich dachte wir reden hier von Romanen/Geschichten und nicht von Irgendwelchen News-Posts irgendwelcher Nachrichten. Wo schlecht bezahlte Menschen sich unter Zeitdruck irgendwas aus den Fingern saugen müssen.
 
Zur Verdeutlichung mal eine Meldung aus dem Online-Nachrichtenmagazin 'Deutsche Mittelstands Nachrichten':

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Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, erzählte die Moderatorin während der Lesung auch von einer 'Negerpuppe', die sie als Kind geschenkt bekommen habe. Benjamin Bäumle, ein 37-jähriger Hamburger mit äthiopischen Wurzeln, berichtet, Kuttner habe über die Puppe und ihre 30 Zentimeter großen 'Schlauchbootlippen' hergezogen, und immer wieder betont, wie ekelhaft sie diese gefunden habe.
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Selbst 'Die Welt' weiß also, wann man einfache Anführungszeichen zur Hervorhebung verwendet. ;) Man kann auch doppelte Anführungszeichen zur Hervorhebung benutzen, wie es 'Die Welt' bei dem Begriff "Hamburger Morgenpost" getan hat, jedoch muß das vornestehende doppelte Anführungszeichen dann auch, wie dort richtig gemacht, oben stehen. Doppelte Anführungszeichen vorne, werden nur bei wörtlicher Rede unten gesetzt - das Mich Mnervt vor allem, daß berühmte „Gänsefüßchen unten ...“ der Grundschullehrerin beim Diktat.*= Ironiemodus :D

Häää?

Im Deutschen sind nur die Anführungszeichen unten [„] (am Beginn) und oben [“] (am Ende einer wörtlichen Rede) richtig. Das gilt auch für die einfachen Anführungszeichen [‚ bzw. ‘]. Die oben gebrauchten Zeichen [' und "] stehen für Grad und Minuten und haben mit wörtlicher Rede oder anderen Hervorhebungen im Text nicht das geringste zu tun. Diese Zeichen sind kleine senkrechte Striche während die richtigen Zeichen für wörtliche Rede der Ziffernfolge 99 (Anfang) bzw. 66 (Ende) ähneln.
Leider werden sie aus Unkenntnis sehr häufig falsch verwendet.

Mich nervt vor allem, daß in vielen Beiträgen die Zeichen am Beginn richtig wiedergegeben werden, am Ende jedoch in der falschen Schreibweise als Grad oder Minute. Woran kann das liegen bzw. wie kann man das vermeiden?

Viele Grüße
Rolf_nai
 
Mich nervt vor allem, daß in vielen Beiträgen die Zeichen am Beginn richtig wiedergegeben werden, am Ende jedoch in der falschen Schreibweise als Grad oder Minute. Woran kann das liegen bzw. wie kann man das vermeiden?
Das kannst du nicht vermeiden, sofern du „typographische“ Anführungszeichen in das Online-Einreich-Formular Literoticas eingibst/kopierst, da das LIT-Script mit „typographischen“ Anführungszeichen oben nichts anfangen kann.

Dir bleibt die Alternative «französische» Anführungszeichen zu verwenden.

LG,
Auden James
 
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