Erschossener Jugendlicher - Aufstände in Frankreich

Sunny3429

Technikfan
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Aug 19, 2022
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Im Moment beschäftigt mich, zugegebener Maßen als Nebenprodukt der Lindemann/Rammstein Geschichte, die Frage, inwiefern "die Medien" überhaupt noch zuverlässig berichten.

Ich wollte etwas genauer wissen, was sich da eigentlich in Frankreich zugetragen hat. Zuerst hatte ich den Eindruck, dass die Berichterstattung unisono in folgende Richtung ging: ein schießwütiger Polizist erschoss im Rahmen einer Polizeikontrolle einen harmlosen Jugendlichen, und behauptete, der habe versucht, ihn zu überfahren, er habe also in Notwehr gehandelt. Ein zufällig mitgefilmtes Video zeigt aber, dass das nicht ganz richtig war. Der Beamte war tatsächlich nie in echter Gefahr, überfahren zu werden, er stand seitlich neben dem Wagen. Daraus wurde messerscharf geschlossen, dass der Jugendliche ein Guter war, und der Polizist ein Mörder.

Als erstes habe ich mir das Video genauer angesehen. Polizeikontrolle: Check. Ein Polizist unterhält (streitet) sich durch das Fenster mit dem Fahrer. Der Andere sichert ihn von hinten mit gezogener Waffe. Tatsächlich fährt der Wagen plötzlich an, und schiebt beide Polizisten zur Seite. Ein Schuss löst sich, der Fahrer wird offenbar getötet. Ich meine deutlich zu sehen, dass der Wagen den Polizisten am Arm erwischt, mit dem dieser seine Waffe stützt.

Erste Auffälligkeit, die aber niemand kommentiert hat: in Frankreich ist das Mindestalter für einen Führerschein 18 Jahre. Wie kann ein 17-jühriger legal ein Auto fahren? Und das nicht auf dem elterlichen Kartoffelacker, sondern mitten in Paris?

Mir schien da doch eine andere Variante etwas plausibler. Die Polizei stoppt ein dubioses Fahrzeug, das, besetzt mit dubiosen jungen Leuten, einen auffälligen Fahrstil an den Tag gelegt hat. Der eine Polizist verlangt, wie in solchen Fällen üblich, den Motor auszumachen und die Papiere zu zeigen, der andere Polizist zieht seine Waffe und sichert ihn. Der Jugendliche hat keinen Führerschein, dafür aber eine freche Schnautze, und ein Streit entbrennt. Das ist auch der Augenblick, wo ein Passant zu filmen beginnt, das was man sieht hatte wohl ein längeres Vorspiel, lang genug als dass ein Passant aufmerksam werden, sein Handy zücken und filmbereit machen kann. Der Fahrer tritt rotzfrech aufs Gas, und schiebt die Polizisten weg, schubst den bewaffneten Polizisten an, und ein unglücklicher Schuss löst sich.

So wird aber in keinem Fall kommentiert. Ganz im Gegenteil. Wer genauer wissen will was ich meine, hier ein Link zum Beitrag von Merkur.de:

Merkur Bericht

Der gesprochene Kommentar ist erkennbar falsch. Da wird behauptet, der Beamte habe bewusst geschossen, als der Junge einer Aufforderung, dann Wagen anzuhalten, nicht nachgekommen sei. Er hat aber, deutlich sichtbar, angehalten, und ist sogar längre Zeit gestanden. Dann hat er Gas gegeben und die Beamten weggeschoben, und ein Schuss löst sich.

Die selbe "eigenwillige" Interpretation vom schießwütgen Polizisten findet sich auf x anderen Online-Ausgaben von praktisch allen deutschen Tageszeitungen. Hier ein Link zu der Version der Süddeutschen, von vor vier Tagen: Süddeutsche. Ähnliche Berichte finden sich auch bei allen anderen großen Tageszeitungen.

Wie kann es sein, dass eine augenscheinlich so verdrehte Geschichte von den Online-Medien mehr oder weniger gleich verbreitet wird, obwohl man meiner Meinung nach bereits bei flüchtigem Hinsehen bemerken könnte, dass es so einfach nicht gewesen ist? Da gab es keine maßlose Polizei-Gewalt, es war, für mich klar erkennbar, ein Unfall, ausgelöst durch bodenlose Dummheit.

Sunny.
 
Last edited:
Ein interessantes Thema mit dem ich mich auch ein wenig beschäftigt habe. Also nicht die Sache in Frankreich an sich, sondern eher Medien.
Die Presse/Medien ist sehr weit gefasst.
Für mich ist Glaubwürdigkeit das Zauberwort.
Nehmen wir mal die gesamte Regenbogenpresse, mit hunderten gedruckter Zeitschriften, die meist wöchentlich rauskommen. Die goldene Woche, Glücksblatt und ähnliche Namen haben diese Blätter zumeist und berichten in erster Linie reißerisch über Promis und die Adels Häuser Europas. Da kommen dann Schlagzeilen wie "Die Queen verfluchte Harry auf dem Sterbebett!" oder "Interview mit Michael Schumacher!"
Reißerische Schlagzeilen die entweder nur im aller entferntesten etwas mit der Wahrheit zu tun haben oder aber völlig frei erfunden sind. Auch das sind Medien, die von Journalisten geschrieben wurden. Dass alles erfunden ist wird vom Leser meist schulterzuckend hingenommen. Man erwartet halt nichts anderes....

Dann gibt es das was ich mal die Mittelschicht nenne. Die Bild wäre da ein gutes Beispiel. Extrem hohe Auflage und möchte den schein erwecken seriös zu sein. Stark meinungsgebunden liegen bei vielen Themen zwar richtig arbeiten aber oft schlampig um als Erster zu berichten. Werden daher oft vom Presserat gerügt und müssen Berichte richtig stellen.

Dann gibt es Zeitungen und Nachrichtensender, die nicht so sehr auf die Auflage achten müssen, bei denen aber der Aufschrei viel höher ist wenn sie eine erwiesene falsche Nachricht bringen bei denen man ihnen handwerkliche Fehler nachweisen kann.

Das wären so meine Einordnungen, die ich persönlich getroffen habe und nach der ich einschätze wie zuverlässig ein solches Medium als Quelle ist.

Wie funktionieren aber solche Nachrichten? Nun die "ganz Großen" haben Reporter auf der ganzen Welt vor Ort, bzw. in den großen Metropolen und können schnell zu dem Ereignis hinreisen. Das ist aber extrem teuer.
Viele greifen daher auf freie Reporter aus dem Land zurück (wobei es etwas Glückssache ist wie glaubwürdig die sind) oder man kauft die Nachrichten von der dpa, der deutschen Presseagentur, welche einen recht guten Ruf hat (ich aber auch irren kann).
Bei einem Artikel sollte man immer mehrere Quellen vergleichen und schauen ob die dasselbe berichten. Je mehr Quellen, desto wahrscheinlicher die Wahrheit.

Problematisch in Deutschland ist aus meiner Sicht, dass fast alle Zeitungen mittlerweile zu einer Handvoll großer Medienhäuser gehören. Abgesehen vom lokalen Teil wird alles an einem Ort geschrieben. Was in der Zeitung in Hamburg steht, steht so auch in der in Frankfurt oder Berlin.

Zu dem Fall in Frankreich: Da scheint es leider zu wenige Quellen zu geben, die man gegenchecken könnte. Zudem haben beide Seiten ein großes Interesse, dass ihre Version die Richtige ist. Scheinbar wurden da die französischen Medien als Quellen genutzt....
So zumindest meine Vermutung.
 
@Deutsche Medien (1)

Der Eindruck von "Sunny3429" ist richtig.
Unabhängig vom aktuellen Anlass dieses Threads-- den Ereignissen in Frankreich-- erfüllen die deutschen Medien; allen voran die Öffentlich-Rechtlichen; längst nicht mehr ihren Auftrag, die (Regierungs)Politik distanziert und kritisch zu betrachten.
Im Gegenteil: Man macht sich zum Erfüllungsgehilfen des Zeitgeistes.
Da wird gegendert, was das Zeug hält. Da ist die Aufnahme von Flüchtlingen nur positiv und Kritiker dieser Politik werden automatisch "rechts" verordnet, etc.
Unrühmlicher Spitzenreiter dieser Art von "Journalismus" ist Panorama" mit den Moderatoren Anja Reschke und Georg Restle.
Sie nennen ihre Art des Journalismus "Haltungsjournalismus."
Ich bezeichne es als das, was es in Wahrheit ist: als Gesinnungsjournalismus.


-- Einen kompetenten und unabhängigen Journalisten erkennt man daran, dass er sich mit keiner Sache gemein macht; auch nicht mit einer guten"-- (der legendäre Hans-Joachim Friedrichs, nach dem der Preis benannt ist, den die ARD jedes Jahr vergibt. Sie dürfte ihn längst nicht mehr vergeben, da sie schon seit Jahren gegen die Prinzipien des Namensgebers verstößt).
 
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@Deutsche Medien (2)

Wie sehr sich vor allem die Öffentlich-Rechtlichen immer mehr von ihrem eigentlichen Auftrag entfernen und zum Erfüllungsgehilfen der links-rot-grünen Regierungsideologie machen, zeigt folgender Umstand: Vor einigen Tagen veröffentlichte der "Unabhängige Expertenrat Muslimfeindlichkeit" seinen Bericht.
Wie zu erwarten kommt der Bericht zu dem Ergebnis, Deutschland wäre von Muslim-und Islamfeindlichkeit geradezu durchseucht.
Das liegt an einem völlig entgrenzten Rassismusbegriff, den diese Studie zugrunde legt.
Und unabhängig ist dieser "Expertenrat" auch nicht, wie seine Zusammensetzung zeigt.

Die Studie wäre einen eigenen Thread wert.

In unserem Zusammenhang ist folgendes wichtig: Einen Grund für die in Deutschland angeblich grassierende Islamfeindlichkeit sieht der "Expertenrat" in der Berichterstattung der Medien. Diese wäre bezüglich des Islam und Muslime zu negativ.
Der "Expertenrat" "empfiehlt" den Öffentlich-Rechtlichen dringend eine positivere Berichterstattung über den Islam und Muslime.
Kein Wunder, dass einem dabei unwillkürlich der Begriff Staatsfernsehen einfällt.

Dieser Staat-- wo die rot-grüne Regierung permanent am moralisieren ist-- mutiert immer mehr zur Erziehungsanstalt.
Und ein Mittel seiner Erziehung sind die Öffentlich-Rechtlichen.
 
Ich hätte da eine etwas andere Theorie, die aber auf das selbe hinausläuft, nur aus anderen Gründen.

Heutige wie vergangene Medien versuchen, ihre Seiten - sowohl die Gedruckten als online - möglichst billig mit Inhalt zu füllen. Die seriösen Blätter unterhalten hochklassige Redaktionen, aber die machen nur einen relativ kleinen Anteil an den Beiträgen aus, und deren Werke werden nicht gratis rausgehauen.

Der Rest der Seiten, und das was gratis erreichbar ist, wird mehr oder weniger vollautomatisch mit "Content" ausgestopft, der aus verschiedenen kommerziellen Quellen zusammenkopiert wird. Eine zentrale Rolle dabei spielen die etablierten Nachrichtenagenturen (dpa, in diesem Fall: Reuters, die wiederum bei einem franzäsischen Sender eingekauft haben). Sie kaufen Rechte an Filmchen und Berichtchen auf der ganzen Welt zusammen, und stellen sie dann mundgerecht aufbereitet zur Übernahme durch Redaktionen zur Verfügung.

Der vorliegende Film samt Kommentar stammt qualitativ wohl aus der "Schund" Schublade, hat es aber wegen brennender Aktualität in die hohe Preisklasse geschafft. Er wurde von zahllosen Medien lieblos abkopiert, ohne dass irgendwer sich die Mühe gemacht hat, die Plausibilität auch nur im Ansatz zu prüfen. Ich würde so weit gehen zu unterstellen, dass bei dieser Dodelarbeit, Content zu besorgen, Hilfskräfte am Werk sind, deren oberste Priorität darin besteht, zeitnah zu liefern. Ihn inhaltlich zu beurteilen und ggf sogar zu beschließen, etwas wegen offensichtlicher Ungereimtheiten nicht zu veröffentlichen, liegt außerhalb ihrer Gehaltsklasse.

Ich halte es sogar für möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass dieser Content, da der Artikel ja aus einer "seriösen" Quelle stammt, sogar vollautomatisch von Computer zu Computer durchgewunken wird.

--> Die Medien befinden sich in einer Abwärtsspirale bei der Qualität, zu Gunsten von schnell und billig. Kommt mir irgendwie bekannt vor.

--> Dass sich 95% der Medien in einem Thema einig sind, bededeutet im Zweifelsfall nur, dass 95% von der selben "seriösen" Quelle abkopiert haben.

Jetzt wäre natürlich spannend herauszufinden, wer den Hetzkommentar ursprünglich in das Video eingefügt hat. Ich unterstelle, es gibt ein französisches Original, das dann kritiklos übersetzt wurde. Wäre interessant, wenn jemand, der im Gegensatz zu mir Französisch kann, das Original findet und was dazu sagt.

Ich selber habe mir die Mühe bei englischen Beiträgen hin und wieder gemacht, und war entsetzt zu sehen, wie die Originale - die durchaus verfügbar waren - völlig sinnentstellend auseinandergeschnitten und neu interpretiert wurden. Oder wie Übersetzfehler, die wegen abweichendem Wortsinn zwischen Englisch und Deutsch bei wörtlicher Übersetzung völlig andere Botschaften ergeben, es bis in die Nachrichten schaffen, ohne dass es jemandem auffällt.

Sunny.
 
Last edited:
Ich glaube, ich habe das Original gefunden.

Original von France Info (?)

Wie ich dachte, es gibt ein Vorspiel, offenbar wurde da heftig gestritten, was aber in der Version des "Merkur" weggeschnitten wurde. Kann jemand erkennen, was der Beamte ohne Waffe, der wohl den Fahrer kontrollieren möchte, da treibt?

Und auch davor musste sich etwas abgespielt haben, es muss gedauert haben, bis der Autofahrer, der über seinen Rückspiegel filmt, aufmerksam geworden ist, und sein Handy filmbereit gemacht hatte. Und der Jugendliche schiebt den Beamten, der die Pistole hält, einen guten Meter mit dem Auto, bevor sich der Schuss löst.

Kann jemand französisch? Mich interessiert, was die französiche Sprecherin dazu sagt.

Spannend wird außerdem wohl, was da abgeht, wenn der Beamte, was meiner Meinung nach unausweichlich ist, einen Freispruch bekommt. Geht dann der Mob wieder los?

Sunny.
 
Die Frage ist halt was die Alternativen zu den normalen Medien sind?
Schaue ich mir beispielsweise amerikanische Medien an? Sind die denn unabhängiger? Zumeist sind die einer der beiden großen Parteien sehr zugeneigt und werden von denen noch stärker finanziert als beispielsweise bei uns in Deutschland.

Oder vertraue ich einem Typen auf You Tube, Twitter und Telegram, dessen Quellenangabe lautet: Is so, vertrau mir....
 
Wieso die Medien befragen? Man kann oft genug das Original finden, und sich dann seine eigene Meinung bilden, ohne dass einem ein Reporter die vorher erklären muss.

Wenn ich das komplette (~30 Minuten) Video einer kompletten Pressekonferenz eiunes gewissen Präsidenten online finde, aus dem der fragliche Teil meiner Meinung nach absichtlich (?) sinnentstellend aus dem Zusammenhang herauskopiert wurde, inclusive O-Ton, aus dem angeblich zitiert und übersetzt wurde, und genügend Englisch kann den zu verstehen, und meine Übersetzung etwas anders wäre als die in unseren Medien verbreitete, fällt es mir schwer, an eine Fälschung des Videos zu glauben. Ja, ich halte es in dem Fall für die glaubwürdigste Quelle.

Bei dem französischen Video ist es etwas anders. Es ist kürzer, und hat keinen O-Ton. Daher bringt erst der gesprochene Kommentar den Kontext, und der entspricht nicht dem, was ich zu sehen meine. Jetzt könnte die französische Reporterin natürlich noch andere Quellen haben, hat vielleicht die Original-Aussage der Polizisten, die dann vom Video als zumindest etwas "geschönt" entlarvt wurde, lesen können, oder weitere Zeugen gesprochen, die gerade nicht daran dachten, ihre Handies zu zücken. Ich wüsste gerne, ob sie so etwas in ihrem Kommentar erwähnt.

In beiden Fällen frage ich mich, ob da jemand hetzt, und ob es die "seriösen" Medien nicht bemerken (wollen?), oder ob ich mich irre. Dann lerne ich gerne dazu.

Sunny.
 
Last edited:
Wenn du von hetzen sprichst, frage ich mich allerdings nach dem Nutzen den jemand daraus ziehen könnte!?
Will die französische Ausgabe der "Tagesschau" Frankreich brennen sehen?
 
Ich glaube, ich habe das Original gefunden.

Original von France Info (?)

Wie ich dachte, es gibt ein Vorspiel, offenbar wurde da heftig gestritten, was aber in der Version des "Merkur" weggeschnitten wurde. Kann jemand erkennen, was der Beamte ohne Waffe, der wohl den Fahrer kontrollieren möchte, da treibt?

Und auch davor musste sich etwas abgespielt haben, es muss gedauert haben, bis der Autofahrer, der über seinen Rückspiegel filmt, aufmerksam geworden ist, und sein Handy filmbereit gemacht hatte. Und der Jugendliche schiebt den Beamten, der die Pistole hält, einen guten Meter mit dem Auto, bevor sich der Schuss löst.

Kann jemand französisch? Mich interessiert, was die französiche Sprecherin dazu sagt.

Spannend wird außerdem wohl, was da abgeht, wenn der Beamte, was meiner Meinung nach unausweichlich ist, einen Freispruch bekommt. Geht dann der Mob wieder los?

Sunny.
@Sunny3429

Auden James kann französisch.
Vielleicht übersetzt er es, wenn er das hier das hier lesen sollte.
 
Wenn du von hetzen sprichst, frage ich mich allerdings nach dem Nutzen den jemand daraus ziehen könnte!?
Dunkle Mächte, die die Weltherrschaft anstreben :)

Meine erste Idee wäre: sensationsheischende, schlechte Informationen verkaufen sich alle Mal besser als andere, und können mangels effizienter Filter für zweifelhafte Informationen zu Selbstläufern bis hin auf die Bildschirme der Medienkonsumenten werden.

Ein bei einer völlig berechtigten Verkehrskontrolle versehentlich, bzw. durch eigene Dummheit erschossener Jugendlicher ist nichts Besonderes. Ein Polizist, der einen Verkehrssünder willkürlich hinrichtet, und sich danach aus seiner Verantwortung lügen möchte, schon.

Das kann man für Geld verkaufen, und das bringt Klicks, über die man noch mehr Geld bekommt.

Sunny.
 
Will die französische Ausgabe der "Tagesschau" Frankreich brennen sehen?
Das war genau die Frage, die ich mir auch gestellt habe. Deswegen hätte mich eine Übersetzung des Originalkommentars interessiert.

Sunny.
 
Dunkle Mächte, die die Weltherrschaft anstreben :)

Meine erste Idee wäre: sensationsheischende, schlechte Informationen verkaufen sich alle Mal besser als andere, und können mangels effizienter Filter für zweifelhafte Informationen zu Selbstläufern bis hin auf die Bildschirme der Medienkonsumenten werden.

Ein bei einer völlig berechtigten Verkehrskontrolle versehentlich, bzw. durch eigene Dummheit erschossener Jugendlicher ist nichts Besonderes. Ein Polizist, der einen Verkehrssünder willkürlich hinrichtet, und sich danach aus seiner Verantwortung lügen möchte, schon.

Das kann man für Geld verkaufen, und das bringt Klicks, über die man noch mehr Geld bekommt.

Sunny.
Ich bin mir nicht sicher wie genau die französischen Medien funktionieren, würde aber vermuten, dass sie unseren sehr ähneln. Es gibt seriösere und unseriöse. Von ersteren würde ich schon vermuten, dass ihnen ihr Ruf sehr wichtig ist und sie keine Falschmeldungen wissentlich verbreiten. Zumal Frankreich dafür bekannt ist recht schnell zu "eskalieren". Zumindest schneller qals es in Deutschland der Fall wäre.
 
Ich hätte da eine etwas andere Theorie, die aber auf das selbe hinausläuft, nur aus anderen Gründen.

Heutige wie vergangene Medien versuchen, ihre Seiten - sowohl die Gedruckten als online - möglichst billig mit Inhalt zu füllen. Die seriösen Blätter unterhalten hochklassige Redaktionen, aber die machen nur einen relativ kleinen Anteil an den Beiträgen aus, und deren Werke werden nicht gratis rausgehauen.

Der Rest der Seiten, und das was gratis erreichbar ist, wird mehr oder weniger vollautomatisch mit "Content" ausgestopft, der aus verschiedenen kommerziellen Quellen zusammenkopiert wird. Eine zentrale Rolle dabei spielen die etablierten Nachrichtenagenturen (dpa, in diesem Fall: Reuters, die wiederum bei einem franzäsischen Sender eingekauft haben). Sie kaufen Rechte an Filmchen und Berichtchen auf der ganzen Welt zusammen, und stellen sie dann mundgerecht aufbereitet zur Übernahme durch Redaktionen zur Verfügung.

Der vorliegende Film samt Kommentar stammt qualitativ wohl aus der "Schund" Schublade, hat es aber wegen brennender Aktualität in die hohe Preisklasse geschafft. Er wurde von zahllosen Medien lieblos abkopiert, ohne dass irgendwer sich die Mühe gemacht hat, die Plausibilität auch nur im Ansatz zu prüfen. Ich würde so weit gehen zu unterstellen, dass bei dieser Dodelarbeit, Content zu besorgen, Hilfskräfte am Werk sind, deren oberste Priorität darin besteht, zeitnah zu liefern. Ihn inhaltlich zu beurteilen und ggf sogar zu beschließen, etwas wegen offensichtlicher Ungereimtheiten nicht zu veröffentlichen, liegt außerhalb ihrer Gehaltsklasse.

Ich halte es sogar für möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass dieser Content, da der Artikel ja aus einer "seriösen" Quelle stammt, sogar vollautomatisch von Computer zu Computer durchgewunken wird.

--> Die Medien befinden sich in einer Abwärtsspirale bei der Qualität, zu Gunsten von schnell und billig. Kommt mir irgendwie bekannt vor.

--> Dass sich 95% der Medien in einem Thema einig sind, bededeutet im Zweifelsfall nur, dass 95% von der selben "seriösen" Quelle abkopiert haben.

Jetzt wäre natürlich spannend herauszufinden, wer den Hetzkommentar ursprünglich in das Video eingefügt hat. Ich unterstelle, es gibt ein französisches Original, das dann kritiklos übersetzt wurde. Wäre interessant, wenn jemand, der im Gegensatz zu mir Französisch kann, das Original findet und was dazu sagt.

Ich selber habe mir die Mühe bei englischen Beiträgen hin und wieder gemacht, und war entsetzt zu sehen, wie die Originale - die durchaus verfügbar waren - völlig sinnentstellend auseinandergeschnitten und neu interpretiert wurden. Oder wie Übersetzfehler, die wegen abweichendem Wortsinn zwischen Englisch und Deutsch bei wörtlicher Übersetzung völlig andere Botschaften ergeben, es bis in die Nachrichten schaffen, ohne dass es jemandem auffällt.

Sunny.
@Sunny....

Danke für die Erläuterungen, wie die Sender und Zeitungen zu ihren Nachrichten kommen.

Meine Theorie ist aber eine andere: Die Öffentlich-Rechtlichen zwingen einer Mehrheit, die eindeutig gegen das Gendern ist, die Sprachverhunzung auf.
Und das ist übergriffig.
Ganz davon abgesehen, dass es gegen ihren Auftrag verstößt, sachlich und distanziert und unparteiisch zu informieren.

Der Grund liegt darin, dass diese Minderheit-- die auf den Universitäten mit dem identitätspolitischen Woke-Unfug kontaminiert wurde-- nun an wichtigen Schaltstellen sitzt: In den Redaktionen der Fernseh-und Rundfunkanstalten und in den Redaktionen der Zeitungen.

Man kann das an den Biografien der Moderatoren erkennen.
 
Last edited:
Die Frage ist halt was die Alternativen zu den normalen Medien sind?
Schaue ich mir beispielsweise amerikanische Medien an? Sind die denn unabhängiger? Zumeist sind die einer der beiden großen Parteien sehr zugeneigt und werden von denen noch stärker finanziert als beispielsweise bei uns in Deutschland.

Oder vertraue ich einem Typen auf You Tube, Twitter und Telegram, dessen Quellenangabe lautet: Is so, vertrau mir....
@Zenobit

Meine Alternative ist folgende: Sich aus möglichst unterschiedlichen Quellen zu informieren, also auch ausländische Zeitungen zu lesen.

An deutschsprachigen Erzeugnissen lohnt ein Blick in die Schweizer Medienlandschaft.
Die "Neue Zürcher Zeitung" und die "Basler Zeitung" sind hervorragende Blätter, die den Blickwinkel weiten und ein prima Gegengewicht bilden zu linken deutschen Blättern wie beispielsweise der "taz" oder der "Frankfurter Rundschau."

Ich gebe mal ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit.
Bei "Hart aber fair" wurde vor 2 Wochen über den Fall Lindemann diskutiert und über sexualisierte Gewalt im allgemeinen.
Eine Teilnehmerin; eine junge Journalistin; verwies auf die Tatsache, dass sie sich in Bussen, die eine gewisse Klientel transportiert-- sie meinte arabische Jugendliche und sprach das im Laufe der Diskussion auch so klar aus-- oft unwohl fühlt.
Dasselbe in Gegenden, wo diese Klientel überproportional anzutreffen sei.
Der Moderator würgte das umgehend ab.

Interessant die unterschiedliche Berichterstattung in den deutschen und den Schweizer Zeitungen.

Die "taz" sprach davon, die Journalistin würde die Probleme mit Jugendlichen bestimmter Herunft "rassifizieren."
Die "FR" sprach davon, die Journalistin hätte "rechte Echokammern bedient".

Völlig anders hingegen die "NZZ": Sie schrieb vom "Blinden Fleck der "Me-Too-Debatte""
Das Problem, das die junge Journalistin in der Sendung angesprochen hat, bestehe, aber Deutschland weigere sich nach wie vor hartnäckig, es zur Kenntnis zu nehmen und zu diskutieren.

Meines Erachtens ein gutes Beispiel für eine völlig unterschiedliche Sichtweise und Berichterstattung.
 
Last edited:
Meines Erachtens ein gutes Beispiel für eine völlig unterschiedliche Sichtweise und Berichterstattung.
Ein sehr guter Punkt.

Deswegen wäre mir ja an dem französischen Originalkommentar gelegen. Ich habe vorgestern sicher ein Dutzend verschiedene Artikel zu dem Ereignis gelesen. Erst einmal ist mir mal wieder sauer aufgestoßen, wie viele davon absolut gleichlautend waren.

Die Mehrzahl und der Kommentar im Videobeitrag lässt meiner Meinung nach klar durchblicken, dass man einen Fall von exzessiver Polizeigewalt unterstellt. In keinem Beitrag steht so etwas wie "ein Schuss löste sich", in keinem wird klar erwähnt, dass der Jugendliche den auf ihn zielenden Polizisten mutwillig mit dem Auto angeschubst hat. Alle verorten Gewaltprobleme mehr oder weniger ausdrücklich ausschließlich auf der Seite der Polizei.

Mich hat das frappierend an meinen allerersten Besuch in den USA erinnert, als ich, Anfang 20, meinen ersten Mietwagen in Los Angeles gemietet habe. Ich bekam damals vom Mitarbeiter von , ich meine es war Avis, ausdrücklich einen Crashkurs zum Verhalten, wenn ich angehalten würde. Sofort anhalten, Motor aus, Fenster auf, Hände ans Lenkrad oder sonst irgendwo hin wo man sie gut sehen kann. Sie kämen immer zu zweit, keine Panik wenn einer der beiden die Waffe auf mich richtet, er "sichert" nur. Anweisungen Folge leisten, keine hastigen Bewegungen, lieber nochmal fragen.

Ich fand das unverständlich bis unerhört und total übertrieben, bis mir der MA freundlich aber bestimmt erklärt hat, dass es bei Gangmitgliedern in LA gerade Volkssport sei, Beamten bei Verkehrskontrollen ins Gesicht zu schießen, wenn sie sich zum Fahrerfenster beugen.

Ich unterstelle, dass das in Paris so ähnlich abgelaufen ist. Nur dass der Jugendliche diesmal wohl nicht bewaffnet war. Ich fand aber die Nochalance, mit der er die Polizisten einfach mit dem Auto beiseite schob, bezeichnend. Ich sah das als "Leck mich doch am Arsch, ich mach was ich will, und Du kannst mir gar nichts."

Warum erklären 100% der Kommentare, "der Polizist habe geschossen", obwohl man doch eigentlich sieht, dass er sehr wahrscheinlich vom Auto geschubst wurde? Ich habe mich gewundert, wieso kein einziger (!) der Kommentare diese Möglichkeit auch nur andeutet.
 
@Der ÖRR in Deutschland: Maßlose Verschwendung und eine völlige Abgehobenheit.

Der bekannte Journalist Hugo Müller-Vogg-- früher Herausgeber der "FAZ"-- hat vor einigen Tagen im "FOCUS" einen lesenswerten Artiel über die unglaublichen Zustände im deutschen ÖRR geschrieben.

--- "3 Beispiele zeigen die grenzenlose Abgehobenheit bei ARD und ZDF."--

Ich empfehle den Artikel zur Lektüre.

Kein anderes Land in Europa leistet sich so einen aufgeblähten und teuren ÖRR wie Deutschland.
Und dann fühlt sich dieses System auch noch ermächtigt, uns zu erziehen und mit dem Unfug "GFender-Speech" zu malträtieren.

Die Intendanten verdienen mehr als der Bundeskanzler und die Minister.

Die Öffentlich-Rechtlichen nehmen über die (Zwangs)Gebühren jährlich über 8 Milliarden EUR ein.

Es ist wirklich kaum zu glauben.
 
Last edited:
Den Artikel im Focus werde ich morgen in der Stadtbibliothek lesen. Früher war so einiges leichter. ÖRR stand eher für Qualitätsmedien, wenn sie auch manches Erfolgskonzept der Privaten kopierten. Private Fernsehsender waren zwangsweise auf Breitenerfolg angewiesen, auf massentaugliche Unterhaltung. Mit den neuen Medien haben sich die Verhältnisse aufgeweicht und da findet man in den privaten und alternativen Medien gleichfalls Hochwertiges. Auf manches liebgewonnene Senderformat, das ich klassisch linear über den Fernseher schaue, möchte ich nach wie vor nicht verzichten. Den aufgeblähten Senderapparat sehe ich aus zwei Perspektiven. Sicher könnte man Vieles schlanker strukturieren. Andererseits habe ich fast vor der Haustür den SWR Standort Baden-Baden liegen. Größere Einschnitte würden sich zwar nicht direkt für meinen eigenen beruflichen Bereich auswirken, aber man schaut auch auf die dienstleistungslastige Struktur der Kurstadt.

Zum Thema - was wäre wohl gewesen, wenn sich in Frankreichs Städten sowas wie eine einheimische Gegenwehr gebildet hätte(=Bürgerkrieg)? Und ich denke an die deutschen Halbstarken aus der Jugend meines Vaters(Jahrgang 1941) und dass es so was wie eine traditionelle Arbeiterschicht nicht mehr gibt oder an die Gelbwesten, die aber konkrete Anlässe und Themen hatten. Diese(die Arbeiterschicht) wurde weitgehend von den Immigranten verdrängt. Auch wenn Frankreich nur wenige Kilometer über den Rhein entfernt ist, ist es in manchen Aspekten doch ein fernes Land für mich. Wollte schon immer mal Französisch lernen, aber verschiebe es immer wieder.
 
Noch ein paar Gedanken. Es gibt den abgedroschenen Spruch: Früher war alles besser. Ist natürlich so nicht richtig, aber auch (leider) nicht immer verkehrt. Die nächste Großstadt Karlsruhe(ist zum Glück) 50 Kilometer entfernt. Aber alte Karlsruher kennen noch die jugendlichen Kämpfe der Arbeiterschicht(heute sowas wie die untere Mittelschicht) aus den noch neuen Trabantenstädten der Stadtteile Waldstadt, Oberreut oder Rheinstrandsiedlung. Da kämpften Manni, Rolf und Günther gegeneinander und wenn einer auf den Boden lag, da hat man nicht mehr getreten. Und aus denen wurden in den allermeisten Fällen irgendwo doch brauchbare Handwerker, Industriearbeiter, Familienväter. Diese Leute konnte man noch irgendwie einschätzen. Ich kann auch den Syrer im nächsten Schwimmbad, der lange vor 2015 da war und den man auch für einen x-beliebigen Südeuropäer halten kann, von seiner Art und Verhalten her oder den ehemaligen türkischen Ausbildungskollegen, der schon längst in die Gastronomie wechselte, gut einschätzen. Aber die vielen anderen "Neubürger"? Da sind auch unsere Führungskräfte scheinbar überfordert, aber geben sie es in ihrer Selbstüberschätzung zu?

Auf der anderen Seite der deutschen Gesellschaft - Wie viele echte, neutral denkende Intellektuelle haben wir hier in D überhaupt noch. Solche die noch unabhängig von irgendwelchen ideologischen Gedanken denken, schreiben und handeln können?
 
@Die Ursachen für die Probleme in Frankreich liegen tiefer!

Es ist nicht zum ersten Mal, dass es in Frankreich solche Unruhen gibt, gerade in den Problemvierteln, in den Banlieus.
Die Ursache ist keine lapidare Polizeikontrolle, die aus dem Ruder lief.
Die Ursache ist eine verfehlte Migrationspolitik.
Die Ereignisse in Frankreich sollten eine Warnung sein für Europa, vor allem für Deutschland.
Aber es ist zu befürchten, das die "Ampel" weiter von "Multi-Kulti" und einer "postmigrantischen Gesellschaft" träumt.
 
Noch ein paar Gedanken. Es gibt den abgedroschenen Spruch: Früher war alles besser. Ist natürlich so nicht richtig, aber auch (leider) nicht immer verkehrt. Die nächste Großstadt Karlsruhe(ist zum Glück) 50 Kilometer entfernt. Aber alte Karlsruher kennen noch die jugendlichen Kämpfe der Arbeiterschicht(heute sowas wie die untere Mittelschicht) aus den noch neuen Trabantenstädten der Stadtteile Waldstadt, Oberreut oder Rheinstrandsiedlung. Da kämpften Manni, Rolf und Günther gegeneinander und wenn einer auf den Boden lag, da hat man nicht mehr getreten. Und aus denen wurden in den allermeisten Fällen irgendwo doch brauchbare Handwerker, Industriearbeiter, Familienväter. Diese Leute konnte man noch irgendwie einschätzen. Ich kann auch den Syrer im nächsten Schwimmbad, der lange vor 2015 da war und den man auch für einen x-beliebigen Südeuropäer halten kann, von seiner Art und Verhalten her oder den ehemaligen türkischen Ausbildungskollegen, der schon längst in die Gastronomie wechselte, gut einschätzen. Aber die vielen anderen "Neubürger"? Da sind auch unsere Führungskräfte scheinbar überfordert, aber geben sie es in ihrer Selbstüberschätzung zu?

Auf der anderen Seite der deutschen Gesellschaft - Wie viele echte, neutral denkende Intellektuelle haben wir hier in D überhaupt noch. Solche die noch unabhängig von irgendwelchen ideologischen Gedanken denken, schreiben und handeln können?
@storydog...


Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Nur will die Multi-Kulti-beseelte "Ampel" von diesen Dingen nix wissen.
 
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