Autorensteckbrief: wuselmann

wuselmann

Neo-Mäandermaler
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Dec 20, 2022
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Dies ist keine Vorstellung im herkömmlichen Sinn. In mancher Hinsicht eine Art Richtigstellung, in der Hoffnung, es eröffnet mir die Möglichkeit, bei der Beurteilung meiner Geschichten, meiner tatsächlichen Intentionen, meines Vermögens usw. ein Wörtchen mitzureden.

Kein Versuch der Selbstdarstellung, auch wenn das vielleicht so wirkt, weil mir das eher nicht liegt und außerdem nach meiner Auffassung sinnfrei ist. Ich hoffe, das funktioniert, aber die Idee war, diese Seite am Ende mit meinem Profil zu verlinken, denn einiges lässt sich nicht kurz und knapp darstellen, oder vielleicht auch erst in Reaktionen auf das hier klären.

Auch ein bisschen als eine Art vorgreifende Antwort auf Kommentare, da die im Board so verzögert erscheinen, dass sie die Adressaten vermutlich oft gar nicht mehr lesen.
 
Zu meiner Person: Ich bin ein Mann (das Profilbild hängt mit einer meiner aktuellen Geschichten zusammen) Anfang sechzig, schreibe in etwa seit meinem zehnten Lebensjahr, letzthin nur noch auf Deutsch und aktuell nur noch erotische Geschichten, womit ich vor etwas mehr als zwanzig Jahren begann, mit der Ausnahme von welchen für mein Töchterchen. Ich habe zwei Ehen hinter mir, eine Tochter, die gerade zwölf geworden ist und eine ziemlich bewegte Vergangenheit darüber hinaus.

Das ist insofern relevant, weil ich in deren Verlauf nicht nur eine Menge erlebt habe, sondern auch viele Menschen aus vielen sehr unterschiedlichen Lebensbereichen zum Teil sehr gut kennengelernt habe. Leute, die ich abbilde. So, dass sie niemand erkennen kann.

Wie ich mich selbst abbilde, gemeinerweise meist karikiere. Nicht immer, aber oft. Ich kann mich immer erkennen, anderen sollte das hoffentlich schwerer fallen.
 
Warum ich schreibe: Hat sich im Laufe der Jahre immer mal wieder verschoben, es macht in meinen Augen auch nur Sinn vom Ist-Zustand zu sprechen. Und das wäre dann, weil es mir Spaß macht, oft genau das ist, was mir in meinem derzeitigen Leben am meisten Spaß macht. Aber natürlich nicht das Einzige.
 
Last edited:
Für wen ich schreibe: Schockierenderweise nur für mich. Siehe oben, weil es mir Spaß macht. Auch das war einmal anders, da habe ich zum einen für bestimmte Personen, zum anderen auch für bestimmte Gruppen der Leserschaft, unter anderem eben auch hier in Lit geschrieben.

Das, von dem ich wusste, dass es gut ankommt. Es war, was sie haben wollten. War mir Feedback wichtig, Bewertungen. Das ist mittlerweile anders. Ich veröffentliche trotzdem noch. Ganz einfach, weil wenn ich Spaß am Schreiben einer bestimmten Geschichte habe, mag der eine oder andere außer mir Spaß am Lesen haben. Für mich hat Leben was mit Teilen und Mitteilen zu tun.
 
Wie ich schreibe: Anders als zuvor. Vorher habe ich mir Geschichten größtenteils komplett vorher ausgedacht, oder zumindest die Rahmenhandlung. Ich glaube vor etwa vier Jahren hatte ich mich an einen regelmäßigen SMS-Austausch mit einer Freundin erinnert, wo wir uns schrieben, ohne nachzudenken.

Ganz kurze Sachen, die aber erstaunlicherweise enorm viel inhaltlich lieferten, ihre Bedeutung entfalteten, Alltags-Koans. Ich fragte mich, ob sich das auch mit längeren Texten möglich wäre. Es einfach mal probiert, und siehe da, es funktionierte.

Streckenweise. Halbwegs. Dann eigentlich immer besser und immer direkter. Für etwa zwei bis vier Stunden kann ich das aufrechterhalten. Ich tippe recht flink. Da kann in der Zeit schon so einiges entstehen, weil ich nämlich nicht pausiere, um über irgendetwas nachzudenken.

Allerdings musste ich dann am Anfang noch einiges überarbeiten. Man hatte ja Standards und so. Das ist jetzt anders. Ich bin mit dem, was da rauskommt, zureichend zufrieden. Das bin ich schon beim ersten Mitlesen, während mein Unterbewusstsein da irrwitzige Ideen auf den Bildschirm spuckt.

Ich amüsiere mich über manche Formulierungen, ich lache gern. Ich habe Erinnerungen, die mit einer fiktiven Handlung verbunden werden, Vorbilder, nach denen mein Unterbewusstsein modelliert, auch meine Dialoge.

Aber auch über die Richtungen, die da manchmal eingeschlagen werden. Handelnde Personen, Lokationen, usw. überlege ich mir schon vorher. Eine Ausgangslage. Nach welchen Vorbildern mein Unterbewusstsein die Protagonisten am Ende modelliert, weiß ich vorher nicht. Hinterher wird es mir oft klar. Nicht immer.

Ich korrigiere die Geschichten nach dem Abschluss weder sprachlich noch inhaltlich. Aber im Prozess selbst gibt es manchmal Momente, wo mir die eingeschlagene Richtung nicht gefällt.

Ich lösche bis zu der Stelle, wo ich noch mit der Richtung einverstanden war, lass das Ding liegen und schaue, was passiert, wenn ich mich später nochmal dransetze. Verblüfft war ich, dass es nicht nur mit Kurzgeschichten, sondern auch mit Romanen funktioniert.

Das ist etwas anspruchsvoller. Eine kurze Handlung bleibt im Gedächtnis mit allen Details. Bei ausgedehnteren Sachen funktioniert das eigentlich nur, wenn ich in einem Rutsch schreibe, also sofort am Folgetag oder zumindest ohne mehrtägige Unterbrechungen weitermache.

Fasse ich so eine Geschichte nach einer Unterbrechung an, muss ich mich tatsächlich erst mühsam wieder selbst einlesen. Auch, um ganz genau die verwendete Stimme wiederzufinden, keine Brüche zu riskieren. Wieder genau in den Modus zu kommen.

Das klappt ganz gut. Ich schreibe schon sehr lange, also habe ich eine gewisse Ausdruckssicherheit entwickelt. Ein Repertoire bestimmter Techniken und Stilmittel. Nur greife ich nicht mehr bewusst darauf zurück, sondern das passiert dann einfach.
 
Wie ich meine Geschichten sehe: Als eine Unterhaltung vornehmlich, also um zu unterhalten, manchmal aber teile ich darüber hinaus etwas mit. Ansichten, Erfahrungen, eigenes Erleben. Das fließt einfach mit ein. Daher sind sie ein Teil von mir. Alle, ohne Unterschied und ohne eine spezifische Wertigkeit für mich.

Es gibt keine, auf die ich besonders stolz wäre, und keine, für die ich mich schämen müsste. Ich kann nicht beurteilen, wie sie im Vergleich zu denen anderer Autoren wirken, da ich aktuell keine anderen mehr lese.

Ich habe keine Ahnung, wo sie qualitativ anzusiedeln sind, das interessiert mich auch nicht. Wenn mir ein Buch gefällt, dann nicht, weil es ein technischer brillanter oder namhafter Autor geschrieben hat, der mit der Sprache Walzer tanzen kann, sondern, weil etwas daran oder darin mich anspricht.

Mich irgendwie besonders direkt erreicht. Das kann inhaltlich sein, aber auch sprachlich. So ist das auch bei meinen eigenen. Und es freut mich natürlich, dass es Leser gibt, denen das bei meinen Sachen ebenfalls so geht.

Nichts anderes sagt das Bewertungssystem hier doch aus, mal abgesehen davon, dass es das nur eingeschränkt tut, weil irgendein Vogel da so seine eigenen Ideen hat, wie man sich damit amüsieren kann.

Die tatsächlichen Leser aber geben genau das bekannt, wie die Wirkung auf sie war. Manche mögen sich die qualitativ begründen, literarische Maßstäbe heranziehen, oder das zumindest zu glauben, aber der Großteil signalisiert einfach eben genau das. Sie hat mir gefallen. Nicht so ganz gefallen. Mich überhaupt nicht angesprochen. Etc.

Es ist keine qualitative Aussage. Es gibt sicher qualitative Unterschiede in dem, was hier gepostet wird. Aber ab der Stufe, wo es lesbar wird, spielt dann eben nur noch eine Rolle, wer sich von irgendetwas besonders angesprochen fühlt.

Man könnte sich ständig in Szene setzen, wenn man genau das schreibt, was große Teile der Leserschaft hier lesen möchte. Das habe ich früher fallweise gezielt gemacht. Das ist jetzt anders. Ich schreibe die Geschichten, die in mir drin sind.

Manche finden Anklang, andere weniger, das ist für mich nicht relevant. Ich drücke aus, was ich ausdrücke möchte. Das kann ich mit meinen bescheidenen Mitteln und diesem sehr ökonomischen Schreibstil durchaus.

Deshalb sitze ich auch nicht hinterher noch dran und überlege, wie ich etwas anders oder besser formulieren könnte. Mein Leben neigt sich dem Ende zu und fast hätte es mich schon im letzten Jahr gerissen. Kann es immer noch und wenn nicht das, habe ich noch genug anderes in Petto.

Da verschwende ich doch nicht die Zeit, die ich noch habe, mit der Hochglanzpolitur von einigen wenigen, sondern nutze sie, um noch so viele wie möglich loszuwerden. Auch eigene Entwicklungen wiederzugeben. Veränderungen in eigenen Sichtweisen, Herangehensweisen, Erfahrungswerte. Auch und gerade in Bezug auf Sex.

Wenn ich meinen Freunden etwas erzähle, versuche ich auch nicht besonders brillant oder geschliffen zu formulieren. Oder sagen wir ehrlicherweise, nicht mehr. Ich bringe gerne Leute zum Lachen, auch und gerade über mich selbst. Aber auch gerne zum Nachdenken. In meinen Geschichten tue ich das im gewissen Sine auch über mich selbst.

Manche sehen verlorenes Potenzial in dem, was ich hier veröffentliche. Dass man aus den Ideen, oder sprachlich mehr hätte herausholen können. Das sehe ich ebenfalls, aber das will und brauche ich nicht. Mein Zielpublikum ist sehr überschaubar und genügsam. Siehe oben.

Ich hole lieber die anderen raus, die darauf warten, endlich auch zu Wort zu kommen. Vielleicht kommt dabei am Ende irgendwann mal zufällig eine raus, wo eigentlich nichts dran verbessert werden könnte.

Vielleicht auch nicht. Spielt keine Rolle. Solange ich noch diesen Spaß empfinde, diese pure Lust am Schreiben, werde ich schreiben.

Und ich hoffe, das ist noch lange der Fall.
 
Wenn deine Geschichten so aus dem Rahmen fallen wie deine Selbstvorstellung, werde ich sie mir jedenfalls mal anschauen (y)
 
Wie ich schreibe:

Ich korrigiere die Geschichten nach dem Abschluss weder sprachlich noch inhaltlich. Aber im Prozess selbst gibt es manchmal Momente, wo mir die eingeschlagene Richtung nicht gefällt.
Ist bei mir genauso. Wobei ich nie den Rückwärtsgang einlege. Ich kann mich nicht erinnern, jemals längere Passagen entsorgt zu haben, weil ich es im Nachhinein doch anders haben wollte. Was passiert, ist, dass ich spontan eine Abzweigung nehme und ein Ende erreiche, dass von dem zuvor anvisierten abweicht.

swriter
 
Wie ich meine Geschichten sehe:

Es gibt keine, auf die ich besonders stolz wäre, und keine, für die ich mich schämen müsste. Ich kann nicht beurteilen, wie sie im Vergleich zu denen anderer Autoren wirken, da ich aktuell keine anderen mehr lese.
Ich habe schon Favoriten meiner Geschichten in der jeweiligen Kategorie. Bei einigen würde ich mir wünschen, dass sie mehr Zuspruch erfahren würden.

Ich habe früher viele Geschichten anderer Autoren gelesen, verbunden mit einer anschließenden Kritik. Da so gut wie niemand diese haben wollte, habe ich es sein gelassen. Nur zum Vergnügen oder zur Unterhaltung lese ich gar nicht. Weder Zeit noch Lust. Ob andere Autoren es besser als ich machen, weiß ich daher nicht, ist aber auch egal.

swriter
 
Wie ich schreibe:

Streckenweise. Halbwegs. Dann eigentlich immer besser und immer direkter. Für etwa zwei bis vier Stunden kann ich das aufrechterhalten. Ich tippe recht flink. Da kann in der Zeit schon so einiges entstehen, weil ich nämlich nicht pausiere, um über irgendetwas nachzudenken.
Ich beendende die meisten meiner Geschichten in maximal zwei Durchgängen. Bei einem Text von zehn DINA4-Seiten schreibe ich die ersten vier heute, die letzten sechs morgen. Fange ich an, pausiere ich nicht. Auch denke ich nicht nach, es sprudelt aus mir heraus und wird so zu Papier gebracht.

Bei manchen Autoren gewinne ich den Eindruck, sie gehen zu verkopft ans Schreiben heran. Da wird nach der idealen Formulierung gesucht, ständig hinterfragt, wie die Passage wohl beim Leser ankommt, ob dieser versteckte Andeutungen verstehen wird. Das mache ich alles nicht, komme daher auch eher zum Abschluss als die Zögernden. Wenn das, was ich ohne viel nachdenken runtergeschrieben habe, den Lesern nicht gefällt, haben sie Pech gehabt und mich juckt es kaum.

swriter
 
Jo, das hatten wir ja vorher schon einmal festgestellt, dass wir da eine sehr ähnliche Herangehensweise haben. Wenn du sagst "anvisiertes Ziel", hast du dann aber doch vorher eine bestimmte Vorstellung der Struktur der Geschichte? Das ist bei mir tatsächlich nicht der Fall.
 
Zur Geschichte „Der hundertste Geburtstag“:

Die reizende Familie - offenbar mit dem Bonobo-Gen gesegnet - ist eine Schwiegerverwandtschaft zum Lieben oder zum Fürchten. Es ist herrlich den Protagonisten, der sich selbst als „Ich bin Lillys Mann. Kilian.“ vorstellt, durch diese Familienfeier zu begleiten. Die selbstironische Abgeklärtheit mit der die Hauptfigur das Geschehen kommentiert ist erfrischend. Über Kleinigkeiten wie körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung sollte man nicht zu sehr nachdenken 😉
 
Jo, das hatten wir ja vorher schon einmal festgestellt, dass wir da eine sehr ähnliche Herangehensweise haben. Wenn du sagst "anvisiertes Ziel", hast du dann aber doch vorher eine bestimmte Vorstellung der Struktur der Geschichte? Das ist bei mir tatsächlich nicht der Fall.
Ich würde sagen, in 90% der Fälle kenne ich das Ende der Geschichte nicht, wenn ich zu schreiben beginne. Ich habe eine Ausgangssituation, einen Einstieg, einen Aufhänger. Dann lasse ich mich treiben. In den 10%, bei denen ich grob ahne, wohin es gehen soll, kann es sein, dass ich spontan abdrifte.

Beispiel für ein unverändertes Ziel:
"Die Blondine an der Tankstelle"

Hier endet die Kurzgeschichte mit der Pointe, dem altbekannten Witz. Von Anfang an war klar, dass der Text damit enden würde.

Das macht das Schreiben ja so spannend für mich, ich weiß nie, wohin es mich treibt. Nein, ich habe kein Skript, keine Meilensteine, ich entwickle alles spontan, wenn ich in die Tasten haue. Deshalb erstaunt es mich ja auch, wie viel Zeit andere Autoren investieren, um sich ein Gerüst für ihren Text zu bauen. Aber vielleicht muss man das bei langen Geschichten auch tun. Bei mir ist ja im Durchschnitt bei zehn Seiten Schluss.

swriter
 
Zur Geschichte „Der hundertste Geburtstag“:

Die reizende Familie - offenbar mit dem Bonobo-Gen gesegnet - ist eine Schwiegerverwandtschaft zum Lieben oder zum Fürchten. Es ist herrlich den Protagonisten, der sich selbst als „Ich bin Lillys Mann. Kilian.“ vorstellt, durch diese Familienfeier zu begleiten. Die selbstironische Abgeklärtheit mit der die Hauptfigur das Geschehen kommentiert ist erfrischend. Über Kleinigkeiten wie körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung sollte man nicht zu sehr nachdenken 😉
Und selbst bei dieser Geschichte steckt was von mir drin. Ich bin kein Freund großer Familienfeiern. Ein Leser stellte zweihundert Gäste als unrealistisch hin. Ich habe eine tatsächliche Familienfeier mit genau dieser Anzahl erlebt, nämlich die der Urgroßmutter meiner Frau, als sie sechsundneunzig wurde. Mit Verwandten eines schwedischen Zweigs der Familie übrigens. Allerdings gab es da dann doch einen anderen Ablauf, waren die nervigen Herausforderungen anderer Art. So einer wäre mir wahrscheinlich lieber gewesen.
 
Last edited:
Ich würde sagen, in 90% der Fälle kenne ich das Ende der Geschichte nicht, wenn ich zu schreiben beginne. Ich habe eine Ausgangssituation, einen Einstieg, einen Aufhänger. Dann lasse ich mich treiben. In den 10%, bei denen ich grob ahne, wohin es gehen soll, kann es sein, dass ich spontan abdrifte.

Beispiel für ein unverändertes Ziel:
"Die Blondine an der Tankstelle"

Hier endet die Kurzgeschichte mit der Pointe, dem altbekannten Witz. Von Anfang an war klar, dass der Text damit enden würde.

Das macht das Schreiben ja so spannend für mich, ich weiß nie, wohin es mich treibt. Nein, ich habe kein Skript, keine Meilensteine, ich entwickle alles spontan, wenn ich in die Tasten haue. Deshalb erstaunt es mich ja auch, wie viel Zeit andere Autoren investieren, um sich ein Gerüst für ihren Text zu bauen. Aber vielleicht muss man das bei langen Geschichten auch tun. Bei mir ist ja im Durchschnitt bei zehn Seiten Schluss.

swriter
Ja, genau, das macht es ja auch für mich spannend und interessant. Ich lese mein eigenes Zeug alles andere als ungern. Vor Jahren wirklich manchmal mit einem Na-ja-Gefühl bei manchen Stellen. In letzter Zeit nicht mal das. Natürlich ist es auch bei mir so, dass allein schon die Konstellation mögliche Verläufe und Endergebnisse impliziert. Wenn ich eine Geschichte mit einer Mutter und einem Sohn beginne, ist da schon abzusehen, was passieren wird. Da ist es dann eher eine Frage des Wie.

Insofern kann ich mich da auch nicht völlig jungfräulich an so etwas heranzugehen hinstellen. Aber bei vielen anderen Geschichten wäre ich im Traum nicht auf das tatsächliche Ergebnis gekommen. Das war auch bei der hier zitierten der Fall. Aber das war ein Heidenspaß, die entstehen zu sehen.
 
@wuselmann : Bin gerade durch mit deinem Hundertsten - echt Klasse :ROFLMAO::ROFLMAO: :ROFLMAO: Und ein echtes Sprachfeuerwerk(y)

Das hier ist ist mir besonders aufgefallen:

„Miriam. Wollen wir spielen?", baute sie offenbar auf meine Naivität und ihre blonde Engelstarnung.

„Ehm... nein, jetzt nicht. Ich hab's nicht so mit Kindern", suchte ich nach plausiblen Erklärungen. „Wie alt bist du?"

„Sechs."

„Na, komm mal so in zwölf bis vierzehn Jahren auf mich zurück, da könnte sich was machen lassen."

„Wichser."


Nach „Na, komm mal so in zwölf bis vierzehn Jahren auf mich zurück, da könnte sich was machen lassen." dachte ich mir okay, harter Spruch gegenüber einer sechsjährigen. Selbst für Literotica. Und dann stellt das reizende Kind das ganz kurz schwankende Gleichgewicht mit einem einzigen Wort wieder her: „Wichser." :cool:

War mir auch nicht sicher, wie es weitergeht. So in der Mitte - an der Stelle, wo Kilian sein Alter und seine schwindende Lust auf irren Trubel reflektiert - hatte es für einen Moment den Anschein, als endet der Irrsinn eher ernst und beinah melancholisch, aber dann geht nicht der Held, sondern einfach nur die Selbstbeherrschung in die Knie. Macht in jeder Hinsicht gute Laune :)
 
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