Lesbarkeitsindex

swriter

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Feb 19, 2013
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Ich bin zufällig im Netz über den Lesbarkeitsindex gestolpert. Dieser soll Aussagen zur Komplexität und Verständlichkeit eines Textes treffen.

Ich habe mal einfach den Index für meine aktuelle Veröffentlichung "Die Verpflichtung" berechnen lassen.

Ergebnis: 32,8

Folgende Einstufungen gibt es:

unter 40: Kinder- und Jugendliteratur
40 bis 50: Belletristik
50 bis 60: Sachliteratur
über 60: Fachliteratur

Mm ... Also handelt es sich bei meiner Veröffentlichung um einen wenig anspruchsvollen Text, den auch der kleine Mann bequem lesen kann?

Ein wenig an mir selber zweifelnd habe ich mir erlaubt, den dreiseitigen Text eines bekannten LIT-Autors zum Vergleich heranzuziehen. Dieser Autor ist für seine gute Schreibe bekannt.

Sein Ergebnis:

37,4

Also auch nicht so viel komplexer und ebenfalls als Kinder- und Jugendliteratur geeignet (natürlich nicht inhaltlich).

Was haltet ihr von dem Lesbarkeitsindex? Nur Quatsch oder kann man sich daran wirklich orientieren?

swriter
 
Mm ... Also handelt es sich bei meiner Veröffentlichung um einen wenig anspruchsvollen Text, den auch der kleine Mann bequem lesen kann?

...

swriter

Genau. Wie nahezu alle Genre-Literatur von der Romanze bis zum Thriller. Es ist typisch deutsch "leicht zu lesen" mit "schlechte Qualität" gleichzusetzen. Wenn ich unterhalten werden will, dann will ich keine komplexen und abstrakten Ideen nachvollziehen müssen, die in halbseitenlangen Sätzen dem geneigten Leser, beziehungsweise dessen intellektueller Herausforderungsintelligenz ausgebreitet werden.

Ich will Sex, Crime, Rock'n'Roll. Geschichten in denen ich versinken kann und die mich erst wieder loslassen, wenn auf der Leinwand "Ende" steht. Und so etwas erreicht man nicht mit Lesbarkeitsindex 99.
 
Ich bin zufällig im Netz über den Lesbarkeitsindex gestolpert. Dieser soll Aussagen zur Komplexität und Verständlichkeit eines Textes treffen.

Ich habe mal einfach den Index für meine aktuelle Veröffentlichung "Die Verpflichtung" berechnen lassen.

Ergebnis: 32,8


Das kann ich mit 30,2 locker unterbieten.
 
Ich bin zufällig im Netz über den Lesbarkeitsindex gestolpert. Dieser soll Aussagen zur Komplexität und Verständlichkeit eines Textes treffen.

Ich habe mal einfach den Index für meine aktuelle Veröffentlichung "Die Verpflichtung" berechnen lassen.

Ergebnis: 32,8

Folgende Einstufungen gibt es:

unter 40: Kinder- und Jugendliteratur
40 bis 50: Belletristik
50 bis 60: Sachliteratur
über 60: Fachliteratur

Mm ... Also handelt es sich bei meiner Veröffentlichung um einen wenig anspruchsvollen Text, den auch der kleine Mann bequem lesen kann?

Ein wenig an mir selber zweifelnd habe ich mir erlaubt, den dreiseitigen Text eines bekannten LIT-Autors zum Vergleich heranzuziehen. Dieser Autor ist für seine gute Schreibe bekannt.

Sein Ergebnis:

37,4

Also auch nicht so viel komplexer und ebenfalls als Kinder- und Jugendliteratur geeignet (natürlich nicht inhaltlich).

Was haltet ihr von dem Lesbarkeitsindex? Nur Quatsch oder kann man sich daran wirklich orientieren?

swriter

Ich hoffe, dass nicht ich der Vergleichsautor war. So kompliziert schreibe ich doch nicht!:D:D:D
 
Ich hoffe, dass nicht ich der Vergleichsautor war. So kompliziert schreibe ich doch nicht!:D:D:D

Natürlich habe ich mich bei dir bedient. "Alles fing so harmlos an Teil 01".

Danach habe ich eine Story von Auden James geprüft. Bei dieser Geschichte lag der Lesbarkeitsindex noch niedriger als bei mir. Ich hätte besser einen seiner Kommentare testen sollen, die der werte Kollege stets mit Endlosbandwurmsätzen zu schreiben pflegt. ;)

Dem Grunde nach ist der Lesbarkeitsindex ja nur ein mathematischer Wert. Nur, weil lange Sätze vorkommen oder viele Wörter mit zahlreichen Buchstaben, sagt das ja nicht zwingend etwas über die Qualität bzw. Schwierigkeit eines Textes aus.

Ähnlich verhält es sich bei dem Füllwortanteil, auf den der gute Auden James ständig herumreitet. 10 % Füllwortanteil sind nicht zwingend zu viel, da viel wörtliche Rede im Text enthalten sein kann, was den Anteil automatisch in die Höhe treibt. Im Gegensatz zum Lesbarkeitsindex nutze ich den Füllworttest, um meine Texte unter die Lupe zu nehmen. Allerdings nur, um bei Durchsicht überflüssige Worte zu eliminieren, und nicht, um einen bestimmten Prozentsatz zu erreichen.

Aber natürlich kann ich als "talentloser Unschreiber" (Zitat des allseits geschätzten AJ) nur meine unmaßgebliche Meinung zu den Themen beitragen. ;)

swriter
 
Ich hatte mal auf einer anderen Seite einen Kommentar für deinen Test. Es hatte sich jemand beschwert, dass ich zwei Wörter benutzt hatte, die er nicht kennt. Daraufhin schrieb ein Anderer:

Ich verstehe natürlich, dass die extraorbitante Applikation semantisch komplexer Strukturen das inkludierte Potenzial einer Divergenz zwischen der Intention des Artikulierenden und der Interpretation durch den Rezipienten amplifiziert und deswegen die syntaktische Kontextur ohne Exzeption in maximaler Simplizität figuriert werden sollte.

Das wäre doch mal was für den Lesbarkeitsindex :D
 
Es gibt ja nun auch die Seite "Ich schreibe wie....", wo man dahingehend erleuchtet wird, man schreibe wie - beispielsweise - Thomas Mann. In Kombination könnte man dann herauslesen, Thomas Mann habe simpelste Texte verfasst, oder??
 
Habe gerade wieder mal den Versuch gemacht. Ich schreibe NICHT wie Thomas Mann, sondern wie Joanne K. Rowling.
Leider habe ich nicht die Kohle!
 
Habe gerade wieder mal den Versuch gemacht. Ich schreibe NICHT wie Thomas Mann, sondern wie Joanne K. Rowling.
Leider habe ich nicht die Kohle!

Bei mir ist es auch die Harry Potter-Autorin. Selbst bei meiner allerersten Geschichte, die ich vor über 12 Jahren zu Papier gebracht habe, und die beileibe deutlich im Niveau hinter dem liegt, was ich zuletzt veröffentlicht habe, vergleicht man meine Schreibe mit der Rowling. Ich frage mich, bei wie vielen anderen LIT-Autoren das gleiche Ergebnis herauskommen würde.

Insofern halte ich diesen Test für wenig aussagekräftig. Welche Schlüsse sollte ich daraus ziehen? Helfen kann er mir auch nicht, um mich zu verbessern. Also nicht mehr als eine alberne Spielerei - ebenso wie der Lesbarkeitsindex.

swriter
 
Bei mir ist es auch die Harry Potter-Autorin. Selbst bei meiner allerersten Geschichte, die ich vor über 12 Jahren zu Papier gebracht habe, und die beileibe deutlich im Niveau hinter dem liegt, was ich zuletzt veröffentlicht habe, vergleicht man meine Schreibe mit der Rowling. Ich frage mich, bei wie vielen anderen LIT-Autoren das gleiche Ergebnis herauskommen würde.

Insofern halte ich diesen Test für wenig aussagekräftig. Welche Schlüsse sollte ich daraus ziehen? Helfen kann er mir auch nicht, um mich zu verbessern. Also nicht mehr als eine alberne Spielerei - ebenso wie der Lesbarkeitsindex.

swriter

Oh - jetzt bin ich plötzlich Stieg Larsson, wenn ich meine Gesichte "Der Gutschein" vorgebe. Und bei "Der Kegelausflug" wird mir Sidney Sheldon nahegelegt. Den kenne ich noch nicht einmal.

Bin ich etwa eine multiple Persönlichkeit?

swriter
 
Insofern halte ich diesen Test für wenig aussagekräftig. Welche Schlüsse sollte ich daraus ziehen? Helfen kann er mir auch nicht, um mich zu verbessern. Also nicht mehr als eine alberne Spielerei - ebenso wie der Lesbarkeitsindex.

swriter

So ist es, aber ganz witzig, finde ich. Ich schrieb schon wie viele, hauptsächlich, AutorINNEN, berühmtere und auch solche, mit denen ich lieber nicht verglichen werden möchte. Das könnte meinem guten Ruf schaden - wenn ich denn einen hätte.

Darüber haben wir schon vor 7 Jahren ausgiebig gelacht und gelästert, u.a. deswegen:

"Ich habe es einmal mit einem wirklich üblen, kinderschänderischen inzest-Porno (nicht von mir!!!) versucht. Ergebnis: Wie von Alexa Hennig von LANGE.
Sie gewann den Jugendliteraturpreis ! "
 
Last edited:
Stanislaw Lem ist dort auch in der Datenbank.
Ich habe dort mal einen Textauszug von Lem eingegeben. Siehe da, Lem schreibt nicht wie Lem. Er schreibt wie Stieg Larsson ;-)
 
Stieg Larsson ist neu im Angebot.
Ich hatte rund 15 - 20 verschiedene "Vorbilder, u.a.:

Heinrich BÖLL (Martinsumzug)
Uwe JOHNSON (Der Sieg des Willens über den Geist)
Melinda Nadj ABONJI (Siegfried und Ramona) und viele andere
Friederike MAYRÖCKER (Die Fete des Jahrhunderts aus "Ein heißer Juni" u.a.)
Peter HANDKE (Siegesfeier oben ohne aus "Ein heißer Juli" )
Ildiko von KÜRTHY (Johanna und die Räuber; Dabei ist das von sunny768 UND mir. Da ist eine kleine Autorin wohl zu wenig!)
Heinrich HEINE (Im Orient)
Charlotte ROCHe ("Unterwegs mit zwei Schwulen" (Ein heißer Juni, Kapitel 4))
Georg KLEIN ("Die heiße Braut, die sich was traut")
Georg TRAKL (Shopping)
Ingo SCHULZE (Die Entführung)
Arthur Conan DOYLE - weiß nicht mehr was
Joanne K. ROWLING (mindestens 10 Texte, u.a. "Alles fing so harmlos an 04")



Irgendwie fühle ich mich beleidigt. Ich habe mal einen Textauszug von Melinda Nadj ABONJI gefunden und angeschaut. http://www****rikwelt.de/gedichte/abonjig1.htm **** = ****, also www****rikwelt ....

Was ist schlimm an Lyrik? Warum wird Lyrikwelt immer zu ****rikwelt????

Ohje, ohje!! :eek::eek:
Und mit sowas kann man Preise gewinnen???

PS.: Das hat kaum jemand ausgehalten!
 
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