KrystanX
Literotica Guru
- Joined
- Apr 25, 2010
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Hör dir einfach folgendes Lied an: http://www.youtube.com/watch?v=bvMkOmEA_Dk
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Wenn jemand etwas liest, dann ist er beschäftigt. Die meisten Dummheiten basieren darauf, dass Menschen sich langweilen und sich alleingelassen fühlen. Oder besser gesagt, wer Onaniert, der muss seinen Hormonstau nicht sonst irgendwo ablassen.
Verstehe ich als Sichtweise. Aber ich verstehe auch den Reiz des Spiels mit der Fantasie der Unfreiwilligkeit, der eben einfach bei manchen vorhanden ist. Auch ganz ohne die Gefahr eines realen Ausbruchs.Ich bin aber strikt gegen jene Geschichten, in denen die vergewaltigte Frau auf einmal lustvoll zu stöhnen beginnt und einen Orgasmus nach dem anderen kriegt, weil der Vergewaltiger so einen großen, geschickten Schwanz oder eine so lange geschickte Zunge hat.
Labile Menschen schaffen sich ihre eigenen Rechtfertigungen. Und wenn solche Geschichten dazu beitragen, finden diese Leute ihre Rechtfertigungen auch in ganz anderen, bei den Haaren herbeigezogenen Dingen.Anders ausgedrückt: Sollte Autoren nicht freiwillig darauf verzichten, Geschichten über fiktive Gewalttaten zu schreiben, die labile Menschen zu reellen Straftaten animieren könnten?
Und mir ging es um die Praktik des Wegsperrens. Knast ist keine Lösung für Probleme. Weder die der täter, noch die der Opfer.Sorry, aber bei meinem Einwurf ging es nicht darum, etwas strafbar zu machen, weil es nicht der Norm entspricht.
Nope. Das ist es eben, was ich anders sehe. Drakonischere Strafen haben keinen höheren Abschreckungsfaktor. Entweder man schreckt grundsätzlich vor Verbrechen ab einem gewissen Ausmaß (sagen wir oberhalb Falschparken) zurück, oder man findet sich irgendwie damit ab, mit einer wirklich unangenehmen Strafe bedroht zu werden. Aber wenn sich die Sache aus den Ordnungswidrigkeiten heraus bewegt. Glaubt sowieso jeder Verbrecher, er würde es irgendwie schaffen, nicht erwischt zu werden.Was ich meine, sind Verbrechen mit echten Geschädigten. Wenn Du diese nicht mit harten Strafen bedrohst, besteht ein größerer Anreiz sie zu begehen. Daher ist das Wegsperren schon eine sinnvolle Lösung.
Siehste?! So wie mir die Weigerung mancher Leute, auch mal nach dem Warum zu fragen.Ehrlich gesagt ist mir die immer so betonte Frage nach dem Warum ein wenig zuwider.
Aber wen willst Du - im Vorfeld einer potenziellen Tat - therapieren? Wir alle sind potenzielle Verbrecher, alleine weil wir - wie Du richtig schreibst - wohl alle schon einmal einen Gedanken an eine verbrecherische Tat verschwendet haben. Wie filterst Du jetzt jene raus, die das Potenzial zur Umsetzung haben? Ich glaube doch, dass gerade die Strafandrohung bei vielen bestimmte Handlungen unterlassen lässt.
Eine Begründung ist niemals akzeptabel oder inakzeptabel. Eine Begründung ist eine Begründung.Das ist ja ein gutes Beispiel. Nehmen wir an, jemand fühlt sich hilflos gegenüber Frauen. Was bringt uns diese Information? Als Begründung für ein Verbrechen ist das für mich nicht akzeptabel.
Das muss ich noch aufgreifen…Aber gerade weil er eine Tat gesetzt hat, die man selbst unterdrückt, sollte er bestraft werden. Sonst sinkt ja das eigene Unrechtsbewusstsein (der durfte das ungestraft, also was hält mich davon ab, Gleiches zu tun ...?)
Nein.Sein Unrechtsbewusstsein wird unterminiert, er tut für sich so, als wäöre es fast schon ein gutes Werk, wenn er eine (in seinen Augen) frigide Jungfer "vergewohltätigt"
Und wieder... lies ein Buch.Aber im Gegensatz zu den einschlägigen Vergewaltigungstexten, u.a. auch von dir, kenne ich keinen Film oder kein Buch, das die Aussage nahelegt, seine Kinder zu verprügeln mache irgendwann wertvolle Mitglieder der Gesellschaft aus ihnen, was sie ohne Prügel nicht geworden wären.
Ehrlich gesagt ist mir die immer so betonte Frage nach dem Warum ein wenig zuwider. Beispiel Diebstahlsverhalten von Roma und Sinti: Wird oft damit begründet, dass sie keine Arbeit bekommen. Und warum kriegen sie keine Arbeit? Weil sie den Ruf haben zu stehlen (auch bei ihren Arbeitgebern). Diese Warum-Fragen bringen uns letztlich überhaupt nicht weiter.
Ich habe ja geschrieben, dass ich manche Mordmotive absolut nachvollziehen kann, z.B. wenn eine Frau von ihrem Ehemann mehrmals vergewaltigt oder verprügelt wurde, kann ich nachvollziehen, dass sie ihn umbringt. Die Frage nach dem Warum ist damit eindeutig beantwortet. Aber bringt uns das weiter? Es ist trotzdem ein Mord - leider.
Völlig richtig! Aber im Gegensatz zu den einschlägigen Vergewaltigungstexten, u.a. auch von dir, kenne ich keinen Film oder kein Buch, das die Aussage nahelegt, seine Kinder zu verprügeln mache irgendwann wertvolle Mitglieder der Gesellschaft aus ihnen, was sie ohne Prügel nicht geworden wären.
Also jetzt mal ehrlich, katerchen, in einer Welt, die von dir beherrscht wird, gibts irgendwie weder Notwehr noch Mundraub, und schon gar keine Gerichte mit Verteidigung. Weil bringt uns alles nicht weiter.
Das letzte Mal, wo wir sowas hatten, war während der Nazizeit. Selbst die ansonsten recht selbstgerechte DDR wollte auf so etwas nicht verzichten.
Ich will dir nicht unterstellen, etwas zu sein, was du nicht bist, aber diese Scharfmacherei find ich schon suspekt. Man kann sich da auch in einen angeblich "gerechten Hass" reinsteigern, nur damit man irgendwas hat, an dem man seine negativen Gedanken auslassen kann.
Richtig. Ausser manchmal in der Phantasie.Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung und keine Vergewohltätigung.
(...snip...)
Anders rum gefragt: warum sollten sie? Jeder Mensch ist alleine verantwortlich für seine Taten, daß kann ihm keiner abnehmen, auch wenn manche es versuchen. Ausnahme sind Menschen, die sich in einem Zustand der verminderten Verantwortlichkeit finden.(...snip...)
Anders ausgedrückt: Sollte Autoren nicht freiwillig darauf verzichten, Geschichten über fiktive Gewalttaten zu schreiben, die labile Menschen zu reellen Straftaten animieren könnten?
Ja. Gibt es einen Grund, warum ich das können wollte?Es ist logisch, dass man nicht kann, was man nicht können will.
Ich glaube, er wollte nciht keulen, sondern darauf hinweisen, wohin gewisse Denkweisen im Extrem führen können.Du kannst mir mit Recht vorwerfen, eine unkonventionelle und möglicherweise radikale Meinung zu haben, aber die Nazi-Keule halte ich wirklich nicht für angebracht.
Ist ein Täter nicht letztendlich auch ein Mensch?Mir geht diese Suche nach Erklärungen, die derzeit in der öffentlichen Debatte vorherrscht, ein wenig auf den Senkel. Am Ende kommt dann regelmäßig raus, wie arm der Täter denn ist, er konnte gar nicht anders. Um die Opfer kümmert man sich hingegen noch immer viel zu wenig.
Das ist einfach zu naheliegend, als dass ich es nicht aufgreifen würde...Tatsächlich war nicht gemeint, dass sie sich während einer solchen Handlung wehrt und im Zuge dessen den Mann umbringt, sondern eben geplant in einem günstigen Moment.
Moralisch bin ich dann natürlich auf der Seite der Frau, keine Frage. Dass ihr trotzdem ein Mord vorgeworfen werden wird, steht aber ebenso außer Frage.
Gibt es meiner Meinung nach.Ja. Gibt es einen Grund, warum ich das können wollte?
Neee, ich weiß jede Mitschuld von mir. Schuld sind immer die anderen.Gibt es meiner Meinung nach.
So zu tun, als trüge nicht auch die Gesellschaft und damit auch du einen Teil der Mitschuld daran, dass manche Menschen so extreme Störungen entwickeln, dass sie sich an anderen Menschen vergehen, ist Augenwischerei.
Nee, ich nicht. Nicht bewußt jedenfalls.Jeder von uns hat schon einmal weggesehen, als er hätte handeln können. Auf dem Schulhof bei einer Klopperei. Im Supermarkt an der Kasse, wenn die Mama ihren Filius am Ohr ziehend ruhigstellt. Oder als die Nachbarn sich so laut gestritten haben, dass man nicht schlafen konnte.
Stimme ich zu. Aber weder für das Hinsehen noch für die Verantwortung muß ich Verstehen.(...snip...)
Verstehen bedeutet Hinsehen. Und Hinsehen bedeutet Verantwortung übernehmen.
(...snip...)
Klar. Aber wie oben gesagt, ich denke nicht, daß ich dafür den Täter bzw seine Motivation verstehen muß. Und schon gar nicht muß ich das verstehen wollen. Und ich komme mit grenzwertigen Typen erstaunlich gut klar (und ziehe sie auch erstaunlich oft an - beides vielleicht weil ich auch nicht ganz hundert prozent konventionell aussehe), und kann oft eine Verbindung aufbauen, obwohl ich sie meistens nicht verstehe. Als ich noch als Sani gearbeitet habe, hat das in mancher Situation geholfen.Dann hat es sich gelohnt, oder?
Ja. Gibt es einen Grund, warum ich das können wollte?
Ich kann dir nicht vorschreiben, was du zu wollen hast.
Wenn dich die Menschheit nicht interessiert - bitte. Aber dann beschwer dich auch nicht über sie.
Mich interessiert Physik auch nicht. Schon gar nicht, wenn irgendwas, das ich mal wieder gebaut habe, deswegen zusammenkracht.
Ich sage nicht, dass du NIE hinsiehst. Ich sage nur, dass du nicht IMMER hinsiehst. Bzw. handelst. Manchmal schätzt man eine Situation als harmlos ein. Manchmal entgeht einem einfach etwas sehr Unauffälliges. Und das ist nicht einmal ein Vorwurf.Also ich, ich schau nicht weg, nie und nimmer...
Ich weiß nicht, ob du verstehen MUSST um hinzusehen. Vielleicht verstehst du sogar und nimmst nur eine ablehnende Haltung ein. Das müsste man im Detail herausfinden.Stimme ich zu. Aber weder für das Hinsehen noch für die Verantwortung muß ich Verstehen..
Du kannst mir mit Recht vorwerfen, eine unkonventionelle und möglicherweise radikale Meinung zu haben, aber die Nazi-Keule halte ich wirklich nicht für angebracht.
Mir geht diese Suche nach Erklärungen, die derzeit in der öffentlichen Debatte vorherrscht, ein wenig auf den Senkel. Am Ende kommt dann regelmäßig raus, wie arm der Täter denn ist, er konnte gar nicht anders. Um die Opfer kümmert man sich hingegen noch immer viel zu wenig.
Ansonsten muß ich zugeben, verstehe ich nicht was du mit den letzten zwei Posts aussagen willst, in denen du mich zitierst.
Es ist logisch, dass man nicht kann, was man nicht können will.
Ich kann dir nicht vorschreiben, was du zu wollen hast.
Wenn dich die Menschheit nicht interessiert - bitte. Aber dann beschwer dich auch nicht über sie.
Mich interessiert Physik auch nicht. Schon gar nicht, wenn irgendwas, das ich mal wieder gebaut habe, deswegen zusammenkracht.
Die beiden obrigen. Was der Text jeweils meint ist klar, nur was du damit sagen willst, falls es über den wörtlichen Laut hinausgeht nicht. Und falls du wirklich nur das wörtliche gemeint hast, habe ich halt nicht verstanden gehabt, daß du nur das wolltest.Verlinkung wäre nicht schlecht. Weiss nämlich grad nicht, von was du redest.
Die beiden obrigen. Was der Text jeweils meint ist klar, nur was du damit sagen willst, falls es über den wörtlichen Laut hinausgeht nicht. Und falls du wirklich nur das wörtliche gemeint hast, habe ich halt nicht verstanden gehabt, daß du nur das wolltest.
Nunja, ein bisschen möcht ich dir durch die Blume damit sagen: wenn du etwas nicht verstehst, weil du es nicht verstehen willst, kann ich nur mutmassen, dass du es eventell vielleicht verstehen würdest, wenn es dich denn interessieren tun täte machen würde.
Oder anders gesagt: es gibt nichts langweiligeres als von jemanden zu lesen, was ihn alles nicht interessiert. Nur wenn es, wie z.B. hier beim Geschichtenschreiben, Überschneidungen und damit Widersprüche zum fehlenden Interesse gibt, kann ich mal nachfragen, warum es dich eigentlich nicht interessiert, und wie du überhaupt fähig sein sollst, eine vernünftige Geschichte zu schreiben, wenn dich der Mensch und seine Abgründe in Wirklichkeit gar nicht interessieren.
Der Sinn einer Diskussion ist ja eigentlich der Gedankenaustausch. Ich geh da in meiner unendlichen Menschenunkenntnis irgendwie immer ein bisschen auch von Interesse der Teilnehmer aus. Was man nicht versteht, kann einen erklärt werden.Wer's nicht wisen will - nunja, warum ist derjenige dann hier? Warum liest er, was ich schreibe? Tut er das überhaupt? Und wenn ers nicht tut - soll mich interessieren, was er schreibt?
Mag sein, dass ich die Welt viel zu kompliziert sehe. Aber solche Gedanken schiessen einen da halt durch den Kopf.
Hallo PoppingTom,
mehr oder weniger direkt kater001 zu unterstellen, wenn die Welt von ihm beherrscht werden würde wäre das wie in der Nazizeit, schießt über das Ziel hinaus.
Ich glaube, Du hast mich da komplett falsch verstanden. Erstens streite ich nicht ab, dass auch ein Täter ein Mensch ist. Nur weil ich dafür bin, dass Verbrecher bestraft werden, spreche ich ihnen die Mensch-Eigenschaft nicht ab. Bzgl. der Hilfe: Es hängt sicher von Art und Schwere der Tat ab. Wie willst Du bspw. einem Mafiaboss helfen? Er hat schon unzählige Menschen in den Tod geschickt, bspw. indem er Drogen in der Welt verteilt, Mädchen gehandelt und zwangsprostituiert oder direkt Leute umgebracht, weil sie im Weg waren, zuviel wussten oder bspw. kein Schutzgeld gezahlt haben. Dem ist nicht zu helfen. In den seltenen Fällen, in denen solche Leute erwischt werden, gehören sie lebenslang weggesperrt. Aber manchmal ist es ja nicht einmal damit getan. Die sozialen Strukturen in Gefängnissen sind ja so, dass die größten Verbrecher dort in der Hierarchie ganz oben sind. Das ist aus meiner Sicht auch unbefriedigend.Ist ein Täter nicht letztendlich auch ein Mensch?
Verwirkt er sein Recht auf Hilfe mit seiner Tat?
Falls ja, sollten wir wirklich die Strafverteidigung einstellen, denn dann braucht ein Täter auch keinen Rechtsbeistand. Und wenn er kein Täter ist, wird sich die Wahrheit schon finden.
Ich habe nie vom Auge um Auge Prinzip geschrieben. Zwischen "Auge um Auge" und einer komplett fehlenden oder nur rudimentären Bestrafung gibt's aber ein weites Feld an Alternativen.Es geht bei der Verständnissuche und auch bei der Therapie nicht darum, dem Täter die Eier zu schaukeln und ihn zu bemitleiden.
Es geht um Ursachenforschung. Und nicht zuletzt auch darum, ihm - der er womöglich selbst mal Opfer war, dem damals dann nicht geholfen wurde - zumindest jetzt die gleiche Hilfe zukommen zu lassen, die auch dem jetzigen Opfer zusteht.
Denn unsere Gesellschaft hat beschlossen, nicht mehr nach dem Auge um Auge Prinzip zu funktionieren. Und das ist auch ganz gut so.
Das ist leider so nicht richtig. Immer wieder hört oder liest man über den Frust von Verbrechensopfern, dass die Täter, obwohl eindeutig überführt, nur geringfügig bestraft werden. Wenn ich die Wahl habe, das Trauma des Opfers oder das des Täters zu lindern, dann fällt die Entscheidung klar für das Opfer. Und vielen Verbrechensopfern hilft bei der Bewältigung, dass der Täter einige Zeit im Gefängnis sitzt.Verständnis für einen Täter aufzubringen heißt nicht, seine Taten gutzuheißen. Und es unterminiert auch nicht die Wertigkeit des Leids des Opfers. Schließlich ist das hier kein Wettbewerb, wer die 'wertvolleren' Traumata hat.
Nein, habe ich nicht, sorry. Weil:In besagter Situation bist du moralisch auf der Seite der Frau. Und ich nehme mal an, du wärst auch auf der Seite des Kindes, wenn ein solches misshandelt wird und irgendwann zurückschlägt.
Wenn also ein kleiner Junge von seiner Mutter über Jahrzehnte terrorisiert, abhängig gehalten und misshandelt wird, würdest du zwar sagen, er verdient eine Strafe, wenn der Hass gegen seien Peinigerin ihn zum Mord treibt, aber moralisch wärst du auf seiner Seite.
Und weil der Kerl, der psychisch so kaputt ist, dass seine Differenzierungsfähigkeit einfach nicht mehr funktioniert - dessen Traumata ihn zu einer gestörten Persönlichkeit machen - beim Anblick eines bestimmten Frauentyps immer nur seine Mutter vor sich sehen kann und den Hass einfach nicht unter Kontrolle bekommt, verdient er plötzlich Nullkommagarkein Verständnis mehr?
Sicherlich kann das neue Opfer nichts dafür. Es ist schrecklich, dass ihr so etwas passiert ist. SIe hat das nicht verdient und wird ihr Leben lang darunter leiden.
Ich sage ja nicht, dass in unserer Gesellschaft alles eitel Wonne ist. Die Bereitschaft, Misshandlung und sexuellen Missbraucht durch Vertrauenspersonen anzuzeigen, ist ja erst durch die Medienberichterstattung über katholische Kirche, Oderwaldschule, usw., erhöht worden (wobei es im Zuge dieser Vergagenheitsbewältigung sicher auch Trittbrettfahrer gab). Die Mechanismen, Verbrechen anzuzeigen und damit die Täter einer Bestrafung zuzuführen, müssen weiterhin verbessert werden. Aber dazu genügt es, Fälle von Opfern zu kennen, nicht erst Fälle, in denen diese Opfer zu Tätern werden.Aber was ist mit dem Typen? Dem Kerl, der schon ein halbes Leben lang darunter gelitten hat. Der missbraucht wurde und es hat kein Schwein interessiert. Bei dem die Nachbarn weggesehen haben...
Du hast Verständnis für die Frau, die rot sieht. Aber du hast kein Verständnis für den Mann, der so lange hilflos rot gesehen hat, bis er einfach den Bezug zur Realität verlor?
Das mag schon stimmen. Wenn man aber immer weiter abstrahiert, dann ist jeder bloß ein Opfer. Dann kann man sich die Strafverfolgung gleich sparen und das Faustrecht ausrufen.Bei den wirklich schlimmen Gewaltverbrechen gibt es immer eine Vorgeschichte. Und es gibt immer Schuldige im Vorfeld, ohne deren Taten der Täter vielleicht niemals zum Täter geworden wäre.