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rosettenfreak

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Jun 2, 2009
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Sorry, bardo, da muss ich dir widersprechen.
"Gute" Katholiken hören wie alle "guten" Christen nicht auf irgendeine kirchliche Obrigkeit, sondern auf Gott und ihr Gewissen. Dann lesen sie in der Bibel. Dann finden sie den Satz "Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gottt in ihm". Und dann wird ihnen klar: Wenn zwei Männer oder zwei Frauen sich lieben, dann ist das himmlisch gut.
Das Leben könnte so einfach sein, wenn die vermeintlich ach so aufgeklärten Menschen einfach mal ihre Vorurteile gegen religiöse Menschen beiseite lassen würden.
Machs gut!;)

"bardos" Ausführungen haben nichts mit Vorurteilen gegen religiöse Menschen zu tun.
Was er über den Katholizismus schreibt und dessen Einstellung zur Sexualität ist völlig korrekt.
Und für einen Katholiken ist nicht nur Gott der Maßstab, sondern die Katholische Kirche, und deren oberster Hirte, der Papst.
Ansonsten kann er sich schwerlich als Katholik bezeichnen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@bardo

Da bringst du selbst ein Beispiel, daß das Leben doch komplizierter ist, als die Religion. Als guter Katholik müßtest du entsetzt sein, (männliche) homosexualität auszuleben ist nämlich eine "himmelschreiende Sünde", und damit noch schlimmer als eine Todsünde.
Und selbst in gemäßigterer Variante immer noch übel:

„Die spezifische Neigung der homosexuellen Person ist zwar in sich nicht sündhaft, begründet aber eine mehr oder weniger starke Tendenz, die auf ein sittlich betrachtet schlechtes Verhalten ausgerichtet ist. Aus diesem Grunde muß die Neigung selbst als objektiv ungeordnet angesehen werden.“

– Kongregation für die Glaubenslehre: Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen
(Objektiv, meine Fresse):p


Dass die Katholische Kirche ihre Ausführungen mit dem Wörtchen "objektiv" unterfuttert, das hat was! *lach*

Die sexuelle Orientierung eines Menschen wird sehr früh geprägt, ist in der Regel irreversibel, und der Mensch hat darauf keinen Einfluß.
Das ist längst wissenschaftlich gesichert.
Aber bis zur Katholischen Kirche hat sich das offenbar noch nicht herumgesprochen?
Und wenn, dann blieb es bisher ohne entsprechende Konsequenzen.

Solange die Katholische Kirche ihre weltfremde und lustfeindliche Einstellung zur Sexualität nicht grundlegend ändert, bleiben alle "Reformankündigungen" Makulatur und leere Worthülsen!

Das zeigt: Es dreht sich tatsächlich alles um Sex! *lach*
Und das ist auch gut so....*smile*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@sperling

Nein, ihr zwei Hübschen, da macht ihr es euch zu leicht.
In Deutschland lässt sich die Mehrheit der Mitglieder der Katholischen Kirche wohl nicht von Rom sagen, was sie zu glauben haben und was nicht. Sie geben allerdings ihre Mitgliedschaft nicht auf, wei sie a) mit der kirchlichen Tradition nicht völlig brechen wollen, weil sie spüren, dass da nicht alles Humbug ist, und b) weil sie die Hoffnung haben dass sich auch in Rom noch etwas bewegen wird.
Gut, das ist nicht mein Problem, ich bin kein Katholik.
Ich bin Christ. Und als aufgeklärter Christ weiß ich, dass in der Bibel nicht Gott spricht. Da reden Menschen, die an Gott glaubten und ihre Ansichten aufgeschrieben haben. Später haben ganze Teams über jahrhunderte hin diese Schriften zu dem Werk zusammengestellt, das wir heute als Bibel kennen. Dabei sind aus oft gut nachvollziehbaren und manchmal auch weniger nachvollziehbaren Umständen bisweilen Meinungen hineingeraten, die zeitgebunden sind. Hierzu zähle ich auch die restriktiven Sexualvorschriften bezüglich der Homosexualität. Das ist im Alten Testament vor allem die Einstellung, dass Sexualität einzig dem Erhalt des Volkes/Stammes dient - da ist Schwulsein echt Verschwendung - Onanieren übrigens auch. Im NT ist es hauptsächlich Paulus, der sich mit der griechischen (und damit heidnischen) Sitte von Lustknaben auseinandersetzt - mithin mit dem Sozialphänomen sexueller Ausbeutung. Da findet er deutliche Worte, bleibt aber insgesamt in der kosnervativ jüdischen Tradition.
Ein Christ im 21. Jahrhundert darf eine andere Meinung bezüglich der Liebe zwischen Menschen haben. Tempora mutantur.

ich glaube, wir können den Streit hier beenden. Wir sind glaub ich alle der Meinung, dass schwul/lesbisch zu leben nix Schlimmes ist, oder?

Guats Nächtle

Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen.

Ps.: Ich habe das ganze nicht als Streit betrachtet, sondern als Austausch unterschiedlicher Meinungen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Kardinal Meißner

"Eine Familie von euch ist mir lieber als 3 muslimische Familien" (Kardinal Meißner)

Mit "euch" meinte er ne katholische Familie.

Den Jungen sollte man zum Karnevarlsprinzen ernenenn!
Die Katholische Kirche ist doch immer wieder unterhaltsam--- und so progressiv! *räusper*

Man stelle sich vor, ein muslimischer Verbandsvertreter hätte sich so geäussert???
"Überfremdung", "Kolonisation durch die Geburtenrate", und ähnliche Schreckensszenarien hätte man wohl in Deutschland vernehmen können.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@bardo

Ups, den Teil hab ich eben erst bewußt wahrgenommen. :eek:
Ich bin nicht ganz auf dem aktuellen Stand, aber m.E. wurden die eingetragene Partnerschaft geschaffen, um u.a. genau diese Rechte zu schaffen. Die heterosexuellen Partner müßen ihre Ehe/ eheartige Beziehung auch rechtlich bindend besiegeln, damit sie diese Rechte haben.
Da hat sich also auf Seiten der Gesetzgeber vor einigen Jahren echt was getan.:)

Hi.
Das ist richtig.
Da hat sich in der Rechtsprechung und Gesetzgebung einiges getan in den letzten Jahren.
Gott sei Dank.
Und trotzdem muss der Gesetzgeber oft noch zum jagen getragen werden, besonders, was die konservativen Parteien betrifft (in Deutschland CDU/CSU).
Und zum jagen getragen wird man in Deutschland durch das Bundesverfassungsgericht.
Dieses hat erst in diesem Jahr den Gesetzgeber dazu verpflichtet, gleichgeschlechtliche Paare steurlich endlich gleichzustellen.

Man sollte glauben, das Thema "(Homo)Sexualität" wäre längst keines mehr.
Weit gefehlt.
Grade im Netz macht sich in den letzten ca. 2 Jahren ein Haß breit auf alles, was Ewiggestrige an gesellschaftlichem Wandel offenbar nicht mehr verstehen: Gleichgeschlechtliche Paare, "Queer-Studies", "Gender-Studies", etc...
Sogar ein "Spiegel"-Autor wie Matthias Mattusek (ein erzkonservativer Katholik, der den Papst vergöttert) darf in der "Welt" ein Essay veröffentlichen mit dem Titel: "Ich bin homophob- und das ist auch gut so!"
Darin bezeichnet er die homosexuelle Liebe als "defizitär", da aus ihr keine Kinder hervorgehen können.
Nebenbei: Was ist mit kinderlosen heterosexuellen Beziehungen?? Sind die auch "defizitär?"
Zum Glück bekam der Reaktionär Mattusek ordentlich Gegenwind.

Was schert mich eine katholische Enzyklika, wenn sie nicht mehr auf der Höhe der Zeit und der Wissenschaft ist???`
Niemand kann sich seine sexuelle Orientierung aussuchen!
Man ist wie man ist.

Erst, wenn es ein Thema wie "Schwulentoleranz" nicht mehr gibt--- wenn es kein Thema mehr ist!!-- ist wirklich Normalität erreicht.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
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