Eine Ikone der Frauenbewegung oder eine Oma?

Ron Jeremy schildert eine bezeichnende Episode bei einer Benefiz-Veranstaltung: Er wollte 25.000 Dollar spenden. Der Schirmherr der Veranstaltung- BRAD PITT (das ist der Gatte der göttlichen ANGELINA JOLIE)- lehnte den Scheck lachend ab mit den Worten: "Ron, du Drecksau, geb deine Kohle lieber im Puff aus."
NACH der Veranstaltung meinte Brad Pitt übrigens zu Ron Jeremy: "Ganz unter uns, Alter: Ich find deine Streifen scharf! Und Angie auch."
Und lachend vertrollte sich Brad Pritt...
Das zeigt die ganze Verlogenheit unserer Gesellschaft: Sich an den Pornos aufgeilen, aber öffentlich nicht dazu stehen.


Den hohen persönlichen Preis der Pornografie für die Akteure- und zwar das ganze Leben lang!- zeigt dieser Film.
Er zeigt: Porno ist eben kein Genre wie jedes andere, und wird es auch niemals sein.
Das gilt auch für die Müllabfuhr. Sie müssen bei jedem Wetter raus und werden im Alter aufs Abstellgleis abgeschoben. Weil sie sich die Gesundheit ruiniert haben. Der guten Bezahlung oder sonstiger Umstände wegen.

Niemand, absolut niemand wird gezwungen, bei der Müllabfuhr oder in der Pornobranche zu arbeiten. Aber sich hinterher zu beschweren ist üblich.

Oder zu sagen: Ich war jung und brauchte das Geld. :D
 
@Erpan

Das zeigt die ganze Verlogenheit unserer Gesellschaft: Sich an den Pornos aufgeilen, aber öffentlich nicht dazu stehen.


Das gilt auch für die Müllabfuhr. Sie müssen bei jedem Wetter raus und werden im Alter aufs Abstellgleis abgeschoben. Weil sie sich die Gesundheit ruiniert haben. Der guten Bezahlung oder sonstiger Umstände wegen.

Niemand, absolut niemand wird gezwungen, bei der Müllabfuhr oder in der Pornobranche zu arbeiten. Aber sich hinterher zu beschweren ist üblich.

Oder zu sagen: Ich war jung und brauchte das Geld. :D

Hi,
Happy New Year.

- Was die Verlogenheit bezügl. Pornografie i d Gesellschaft betrifft: Da hast du Recht.
Nur: Die Leute stehen schon dazu, dass sie Pornos sehen. Manche jedenfalls.
Man schätzt nur nicht die, die die Ware liefern. Also die Darsteller/innen.
Der US-Schauspieler Nick Nolte hat das bei besagter Veranstaltung so formuliert: "Natürlich ziehen
sich fast alle diese Filme rein- aber man schätzt trotzdem nicht die, die in diesen Filmen agieren,
da sich unsere Zivilisation nun mal darauf geeinigt hat, dass Sex etwas Persönliches und etwas
Intimes ist. Und diese zivilisatorische Errungenschaft verletzen Pornodarsteller/innen. Es ist mit
Pornostars wie mit dem Verrat: Man schätzt den Verrat, aber nicht den Verräter."

- Gezwungen, Pornos zu drehen wird heutzutage wohl so gut wie niemand, aber der Vergleich mit dem Müllmann stimmt nur bedingt: Ein Müllmann hat vielleicht ein recht geringes Sozialprestige- aber er hat wenigstens eines.
Für Pornodarsteller/innen gilt das nicht.

Auch das ist natürlich ohne Frage Doppelmoral.
Man kann das bedauern, aber es ist nun mal so.
Aber ist dir i d Historie eine Gesellschaft bekannt, die nicht Heuchelei und Doppelmoral kannte?
Mir nicht.
 
Eine "Männerfeindin" im Mantel der Toleranz

Alice Schwarzer?
Für mich eine militante Person, die jedem Gedanken an echte Gleichberechtigung feindselig gegenüber steht und die vehement für die Vorherrschaft der Frau eintritt. Wir sind gerade erst mühsam dabei, das Patriarchat aufzugeben, und es wäre verhängnisvoll, das Pendel nun zum Matriarchat ausschwingen zu lassen.
Ich will meine negative Meinung auch gerne begründen.
Vor nicht allzu langer Zeit gab es in Hessen eine Gleichstellungsbeauftragte. Die beging den Fehler, unter Gleichstellung die Gleichstellung der Geschlechter zu verstehen, und nicht die einseitige Bevorzugung des weiblichen Geschlechts. Als ein männlicher Angestellter aufgrund seines Geschlechtes eine Benachteiligung erfuhr, hat sich diese Gleichstellungsbeauftragte für den Mann stark gemacht. Als Alice Schwarzer davon erfuhr, spuckte sie Feuer und Schwefel und begann gegen die arme Frau zu wüten. In zwei politischen Parteien, die in diesem Zusammenhang wahrscheinlich nicht erwähnt werden wollen, fand Frau Schwarzer sofort Unterstützung. Die Gleichstellungsbeauftragte wurde gefeuert und durch eine Dame ersetzt, die begriffen hatte, dass es ihr Job ist, die einseitige Bevorzugung von Frauen umzusetzen.
Nein, Leute, ich bin FÜR Gleichberechtigung. Unter dem Tenor gleicher Rechte und Werte.
Aus diesem Grund war für mich der "Literatur-Papst" Reich-Ranicki auch nichts anderes als ein überbewerteter und selbstgefälliger Schwätzer. Mein Lieblingszitat von ihm: "Es ist eine unumstößliche Tatsache in der Literatur, dass Frauen einfach nicht schreiben können."
Hm, sorry, ich schweifte ab.
Frau Schwarzer mag ihre Verdienste um die Emanzipation haben, aber sie relativieren sich sehr schnell, wenn man ihre Grundeinstellung zum "feindlichen" Geschlecht mitbekommt.
 
@Cavytrooper

Alice Schwarzer?
Für mich eine militante Person, die jedem Gedanken an echte Gleichberechtigung feindselig gegenüber steht und die vehement für die Vorherrschaft der Frau eintritt. Wir sind gerade erst mühsam dabei, das Patriarchat aufzugeben, und es wäre verhängnisvoll, das Pendel nun zum Matriarchat ausschwingen zu lassen.
Ich will meine negative Meinung auch gerne begründen.
Vor nicht allzu langer Zeit gab es in Hessen eine Gleichstellungsbeauftragte. Die beging den Fehler, unter Gleichstellung die Gleichstellung der Geschlechter zu verstehen, und nicht die einseitige Bevorzugung des weiblichen Geschlechts. Als ein männlicher Angestellter aufgrund seines Geschlechtes eine Benachteiligung erfuhr, hat sich diese Gleichstellungsbeauftragte für den Mann stark gemacht. Als Alice Schwarzer davon erfuhr, spuckte sie Feuer und Schwefel und begann gegen die arme Frau zu wüten. In zwei politischen Parteien, die in diesem Zusammenhang wahrscheinlich nicht erwähnt werden wollen, fand Frau Schwarzer sofort Unterstützung. Die Gleichstellungsbeauftragte wurde gefeuert und durch eine Dame ersetzt, die begriffen hatte, dass es ihr Job ist, die einseitige Bevorzugung von Frauen umzusetzen.
Nein, Leute, ich bin FÜR Gleichberechtigung. Unter dem Tenor gleicher Rechte und Werte.
Aus diesem Grund war für mich der "Literatur-Papst" Reich-Ranicki auch nichts anderes als ein überbewerteter und selbstgefälliger Schwätzer. Mein Lieblingszitat von ihm: "Es ist eine unumstößliche Tatsache in der Literatur, dass Frauen einfach nicht schreiben können."
Hm, sorry, ich schweifte ab.
Frau Schwarzer mag ihre Verdienste um die Emanzipation haben, aber sie relativieren sich sehr schnell, wenn man ihre Grundeinstellung zum "feindlichen" Geschlecht mitbekommt.


Hast du nun endlich zu jedem Thread deinen (Einstiegs)Senf gegeben??? *lach*
Es stehen noch einige zur Auswahl.
Da bist du noch ein bisschen beschäftigt.

Deine Ausführungen zu Alice Schwarzer sind nichts als Klischees und Stereotypen.
Oder etwas netter formuliert: Deine Ausführungen dazu sind sehr undifferenziert. Sie sind pauschal.
Es gibt ne Menge, wo ich AS nicht zustimme.
Aber sie hat auch ihre Verdienste und ihre Vorzüge.

Ebensfalls pauschal sind deine Ausführungen über Marcel Reich-Ranicki.
Wann hat Marcel reich-Ranicki gesagt, es wäre eine Tatsache, dass Frauen nicht gute Literatur schreiben könnten???
Nachweis deiner Behauptung mit Quelle, bitte!
Du kannst nicht einfach irgendwelche Dampfplaudereien in die Welt setzen, ohne sie zu belegen.
Der gute MRR hat im emotionalen Überschwang oft die Keule geschwungen und überzogen.
(So wie ich bei LIT, wenn mir der Kragen platzt!!!) *lach* (Und das kam in den vergangenen 5 Jahren häufiger vor. Gab auch genügend Gründe dafür. Aber eigentlich bin ich ganz verträglich). *räusper*
Dass MRR aber nicht der Meinung war, Frauen könnten nicht gut schreiben, zeigt die Tatsache, dass es einige Autorinnen gibt, die er bis über den grünen Klee gelobt hat!
Als 2 Beispiele von vielen seien genannt: Die Lyrikerin Ulla Hahn und die israelische Autorin Zeruya Shalev.
Vor allem ihren Roman "Liebesleben."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@pb57

Time to say Good Bye, besonders nach
ihrer tendenziösen Berichterstattung
vom Kachelmann-Prozeß und anstatt
nach dem Freispruch sich auch mal
selbstkritisch zu hinterfragen, machte
sie ungebremst weiter damit die
"Wahrheit" zu verbreiten.

Eine tragische Gestalt.

Na, als "tragische Gestalt" würde ich AS nicht bezeichnen.
Sie polarisiert, wie viele wichtige Leute der (Zeit)Geschichte.
Ihr Wirken hat Licht und Schatten.
Auch das unterscheidet sie nicht von vielen wichtigen Persönlichkeiten.
Wobei ich finde, dass bei AS bei einer ausgewogenen Gesamtbetrachtung das Licht überwiegt.

Beim Kachelmann-Prozess hat sie sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert.
Allerdings hat sich auch der Ex-Wetterfrosch (der kein diplomierter Meteorologe ist!) nach dem Prozess nicht mit Ruhm bekleckert.

Der AS-Thread von "Erpan" gewinnt ungeahnte Aktualität.
Macht AS doch grade wieder Furore mit ihrer Kampagne gegen Prostitution und ihrem dazugehörigen Buch.

Man kann über AS denken, was man möchte: Noch immer ist sie in der Lage Debatten azustossen wie es keiner anderen Frau in dieser Republik gelingt.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Ich schreibe jetzt einmal in deinen Text hinein, damit ich den Faden nicht verliere.

Hast du nun endlich zu jedem Thread deinen (Einstiegs)Senf gegeben??? *lach*
Es stehen noch einige zur Auswahl.
Da bist du noch ein bisschen beschäftigt.

AW: Ich genieße es. Ist das erste Forum, in dem man sich scheinbar auch ein wenig ernsthafter austauschen kann. Habe in den letzten Tagen einige besucht, Schwerpunkt natürlich Erotik, und mir dann dieses ausgesucht. Die anderen ähneln eher frustrierten Kontaktbörsen oder sind Bezahl-Foren. Ich habe mir hier etliche Beiträge durchgelesen, bevor ich mich angemeldet habe. So offen und "unmoralisch" ich gelegentlich auch sein mag, schätze ich doch gewisse Umgangsformen.

Deine Ausführungen zu Alice Schwarzer sind nichts als Klischees und Stereotypen.
Oder etwas netter formuliert: Deine Ausführungen dazu sind sehr undifferenziert. Sie sind pauschal.
Es gibt ne Menge, wo ich AS nicht zustimme.
Aber sie hat auch ihre Verdienste und ihre Vorzüge.

AW: Nun, du magst dies so sehen. Ich wiederum sehe ihre Rolle als "Vorreiterin des Frauenrechts" als Stereotype. "Mein Bauch gehört mir" war nicht ihre alleinige Kampagne und sie hat uns mit ihren Tiraden oft genug Probleme bereitet. Als ich Eskort-Fahrer für das Frauenhaus in Bielefeld war (Ungefähr 1980 bis 1982 Schutzbegleitung zu den Treffen mit den Männern), suchte man gerade hängeringend eine alternative Unterbringung. In die Verhandlungen mit der Stadt schaltete sich dann Frau Schwarzer ein und ihre Tiraden waren definitv nicht hilfreich. Mag sein, dass ich dadurch ein wenig vorgenommen bin.

Ebensfalls pauschal sind deine Ausführungen über Marcel Reich-Ranicki.
Wann hat Marcel reich-Ranicki gesagt, es wäre eine Tatsache, dass Frauen nicht gute Literatur schreiben könnten???
Nachweis deiner Behauptung mit Quelle, bitte!

AW: Das literarische Quartett. Sein Freund Karassek hat bei dieser Bemerkung schwer geschluckt.
Ja, es ist schon ein paar Jahre her. Eine gewisse Dame war gerade mit ihren Feuchtgebieten im Gespräch.

Du kannst nicht einfach irgendwelche Dampfplaudereien in die Welt setzen, ohne sie zu belegen.

AW: Das sehe ich ganz genauso. Aber ich zeichne nicht jede Sendung auf ;-).

Der gute MRR hat im emotionalen Überschwang oft die Keule geschwungen und überzogen.
(So wie ich bei LIT, wenn mir der Kragen platzt!!!) *lach* (Und das kam in den vergangenen 5 Jahren häufiger vor. Gab auch genügend Gründe dafür. Aber eigentlich bin ich ganz verträglich). *räusper*

AW: Den Verdacht habe ich auch, daher freue ich mich ja auch über den Austausch. Ich bin auch schon ein oder zweimal aus der Haut und wieder hinein gefahren. Ist nicht gut, es verursacht Faltenwurf, der nur schwer durch Bauchspeck auszugleichen ist.

Dass MRR aber nicht der Meinung war, Frauen könnten nicht gut schreiben, zeigt die Tatsache, dass es einige Autorinnen gibt, die er bis über den grünen Klee gelobt hat!
Als 2 Beispiele von vielen seien genannt: Die Lyrikerin Ulla Hahn und die israelische Autorin Zeruya Shalev.
Vor allem ihren Roman "Liebesleben."

AW: Das muss dann aber eine sehr späte Einsicht gewesen sein. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Nichts gegen MRR als Persönlichkeit, aber die Geschmäcker, auch von Literaturkritikern, sind nun einmal verschieden und mir ist oft aufgefallen, dass Karassek eigentlich anderer Meinung war, aber nur selten den Mut fand, MRR zu widersprechen. Wie heißt es doch so schön (Stereotyp und Pauschal ;-): Kritiker sind Menschen, die selber nichts zustande bringen, aber die Leistungen anderer verreißen. Ein Körnchen ist schon dran.

Aber über Kritiker lässt sich schwer kritisieren. Wir alle sind nun einmal subjekte und können daher auch nur subjektiv urteilen. Aber das ist sicher auch gut so, denn nur so kommen wir zu der Vielfalt, die das Leben ausmacht.
 
@Cavytrooper

Ich schreibe jetzt einmal in deinen Text hinein, damit ich den Faden nicht verliere.

Hast du nun endlich zu jedem Thread deinen (Einstiegs)Senf gegeben??? *lach*
Es stehen noch einige zur Auswahl.
Da bist du noch ein bisschen beschäftigt.

AW: Ich genieße es. Ist das erste Forum, in dem man sich scheinbar auch ein wenig ernsthafter austauschen kann. Habe in den letzten Tagen einige besucht, Schwerpunkt natürlich Erotik, und mir dann dieses ausgesucht. Die anderen ähneln eher frustrierten Kontaktbörsen oder sind Bezahl-Foren. Ich habe mir hier etliche Beiträge durchgelesen, bevor ich mich angemeldet habe. So offen und "unmoralisch" ich gelegentlich auch sein mag, schätze ich doch gewisse Umgangsformen.

Deine Ausführungen zu Alice Schwarzer sind nichts als Klischees und Stereotypen.
Oder etwas netter formuliert: Deine Ausführungen dazu sind sehr undifferenziert. Sie sind pauschal.
Es gibt ne Menge, wo ich AS nicht zustimme.
Aber sie hat auch ihre Verdienste und ihre Vorzüge.

AW: Nun, du magst dies so sehen. Ich wiederum sehe ihre Rolle als "Vorreiterin des Frauenrechts" als Stereotype. "Mein Bauch gehört mir" war nicht ihre alleinige Kampagne und sie hat uns mit ihren Tiraden oft genug Probleme bereitet. Als ich Eskort-Fahrer für das Frauenhaus in Bielefeld war (Ungefähr 1980 bis 1982 Schutzbegleitung zu den Treffen mit den Männern), suchte man gerade hängeringend eine alternative Unterbringung. In die Verhandlungen mit der Stadt schaltete sich dann Frau Schwarzer ein und ihre Tiraden waren definitv nicht hilfreich. Mag sein, dass ich dadurch ein wenig vorgenommen bin.

Ebensfalls pauschal sind deine Ausführungen über Marcel Reich-Ranicki.
Wann hat Marcel reich-Ranicki gesagt, es wäre eine Tatsache, dass Frauen nicht gute Literatur schreiben könnten???
Nachweis deiner Behauptung mit Quelle, bitte!

AW: Das literarische Quartett. Sein Freund Karassek hat bei dieser Bemerkung schwer geschluckt.
Ja, es ist schon ein paar Jahre her. Eine gewisse Dame war gerade mit ihren Feuchtgebieten im Gespräch.

Du kannst nicht einfach irgendwelche Dampfplaudereien in die Welt setzen, ohne sie zu belegen.

AW: Das sehe ich ganz genauso. Aber ich zeichne nicht jede Sendung auf ;-).

Der gute MRR hat im emotionalen Überschwang oft die Keule geschwungen und überzogen.
(So wie ich bei LIT, wenn mir der Kragen platzt!!!) *lach* (Und das kam in den vergangenen 5 Jahren häufiger vor. Gab auch genügend Gründe dafür. Aber eigentlich bin ich ganz verträglich). *räusper*

AW: Den Verdacht habe ich auch, daher freue ich mich ja auch über den Austausch. Ich bin auch schon ein oder zweimal aus der Haut und wieder hinein gefahren. Ist nicht gut, es verursacht Faltenwurf, der nur schwer durch Bauchspeck auszugleichen ist.

Dass MRR aber nicht der Meinung war, Frauen könnten nicht gut schreiben, zeigt die Tatsache, dass es einige Autorinnen gibt, die er bis über den grünen Klee gelobt hat!
Als 2 Beispiele von vielen seien genannt: Die Lyrikerin Ulla Hahn und die israelische Autorin Zeruya Shalev.
Vor allem ihren Roman "Liebesleben."

AW: Das muss dann aber eine sehr späte Einsicht gewesen sein. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Nichts gegen MRR als Persönlichkeit, aber die Geschmäcker, auch von Literaturkritikern, sind nun einmal verschieden und mir ist oft aufgefallen, dass Karassek eigentlich anderer Meinung war, aber nur selten den Mut fand, MRR zu widersprechen. Wie heißt es doch so schön (Stereotyp und Pauschal ;-): Kritiker sind Menschen, die selber nichts zustande bringen, aber die Leistungen anderer verreißen. Ein Körnchen ist schon dran.

Aber über Kritiker lässt sich schwer kritisieren. Wir alle sind nun einmal subjekte und können daher auch nur subjektiv urteilen. Aber das ist sicher auch gut so, denn nur so kommen wir zu der Vielfalt, die das Leben ausmacht.


Es ist völlig richtig, dass du die "Diskussionsforen" geniesst.
Schau dich um. Es gibt ne Menge gute Threads hier.
Meine Bemerkung mit deinem "Eingangssenf" war nicht negativ gemeint, sondern augenzwinkernd.
(Stand in meinem P 104 ja auch ein *lach* dahinter)
Ich finde es prima, dass endlich mal wieder jemand neues hinzukommt, mit dem man über vieles gut und kompetent plaudern kann.
So, mehr Komplimente gibts heute aber nicht mehr. Das muss für heute reichen. *lach*

Zu Alice Schwarzer:
Sie hat gelegentlich eine Art an sich, die ihren Anliegen nicht dienlich ist.
Ich habe sie 3 Mal persönlich bei Podiumsdiskussionen erlebt.
Einmal war sie unmöglich, und zweimal ganz okay.
Sie kann auch nett und verbindlich sein.
Hängt wohl von ihrer Tagesform ab...*lach*

Zu Reich-Ranicki und seiner Äußerung über Frauen und Literatur:
Da irrst du dich mit Sicherheit, und dieser Irrtum ist auch leicht aufzuklären.
Im "Literarischen Quartett" kann er diese Aussage nicht gemacht haben, jedenfalls nicht im Zusammenhang mit Charlotte Roches "Feuchtgebiete."
"Das literarische Quartett" lief von 1988 bis 2001 (Am 21.12.2001 lief die letzte Sendung).
Charlotte Roche`s "Feuchtgebiete" erschien erst im Februar 2008.

Er hat sich zu diesem Buch allerdings deutlich geäussert, und zwar in der Sendung "Menschen 2008."
Da sagte er über das Buch und die Autorin: "Dieses Buch hat weder einen guten noch einen schlechten Stil. Es hat überhaupt keinen Stil. Diese Frau hat überhaupt keinen Stil." (Gemeint war die Autorin Charlotte Roche und nicht die Frau/der Mensch Charlotte Roche).
Und da kann man MRR schlecht widersprechen. In Bezug auf dieses Buch hat er einfach recht.
Seine Aussage bezog sich also nicht auf schreibende Frauen im allgemeinen. So eine Aussage hat er meines Wissens nie gemacht. Es bezog sich auf ein konkretes Buch einer bestimmten Autorin.

Es gab allerdings im Juni 2010 einen Eklat im "Literarischen Quartett."
Da ging es um das Buch "Gefährliche Geliebte" von Haruki Murakami.
Tolles Buch. Toller Autor.
MRR fand das Buch erotisch.
Die Kritikerin Siegrid Löffler war anderer Meinung, woraufhin MRR ihr absprach, etwas von erotischer Literatur zu verstehen.
Dieser Zwist führte leztlich zum Ende des "Literarischen Quartetts."
Frau Löffler und MRR haben sich aber bald darauf unter 4 Augen ausgesprochen und wieder vertragen.

Ich habe einige Bücher von MRR.
Sowohl Lobe als auch Verisse ("Lauter Lobhuldigungen"/ "Lauter Verisse"/"Schwierige Patienten", etc...).
Die Rezensionen reichen von den frühen sechziger Jahren bis in die Neuzeit.
Autorinnen werden darin gelobt als auch verrissen.
Aber der Anteil an besprochenen Autoren überwiegt.
Dafür kann aber MRR nichts.
In einem Interview mit der "Zeit" 2009 antwortete er auf die Frage: "Schreiben Männer besser als Frauen?" folgendermassen: "Homer, Ovid, Petraca, Shakespeare, Thacheray, Dickens, Dostojewski, Chaucer, Kafka, Proust, Joyce, Mann, ....(Er zählt ca. 20 Autoren auf)--- genügt das als Antwort?"

Wenn man sich die Geschichte der Weltliteratur ansieht, dann überwiegt der Anteil bedeutender Autoren den der Autorinnen deutlich.
Für diese Tatsache kann aber MRR nix!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Ich stimme dir zu und hatte deine Anmerkungen übrigens auch mit dem erforderlichen Augenzwinkern gesehen. Meine Bemerkungen sind gelegentlich ein wenig ironisch gemeint. Man möge mir das nachsehen, es ist ein Erbteil meines irischen Vaters, welcher gelegentlich mit der kühlen Sachlichkeit meiner deutschen Mutter kollidiert.
Einen Irrtum möchte ich aber noch klarstellen: Die Bemerkung von MRR zum Schreibtalent der Frauen erfolgte ungefähr zur Zeit der Veröffentlichung von Frau R., bezog sich aber nicht auf deren Buch.
Damit genug zu MRR.
Auch wenn wir in einigen Punkten unterschiedlicher Ansicht sein mögen, das ist der Vorzug einer Demokratie, stimme ich dir in jedem Fall zu, dass MRR sich eine Menge Verdienste um die "seriöse" Literatur erworben hat. Seine Eigenart hat damals auch mein Interesse geweckt, solchen Sendungen zu folgen, auch wenn ich meine Bücher nach anderen Kriterien auswähle.
In jedem Fall war er ein echtes Unikat und hinterlässt eine Lücke. Auch wenn ich sein "Granteln" nicht unbedingt schätzte, so verdient er doch all meine Hochachtung. Nicht viele hätten, nach seinen persönlichen Erlebnissen, die Hand zur Versöhnung ausgestreckt.
 
@Cavytrooper

Ich stimme dir zu und hatte deine Anmerkungen übrigens auch mit dem erforderlichen Augenzwinkern gesehen. Meine Bemerkungen sind gelegentlich ein wenig ironisch gemeint. Man möge mir das nachsehen, es ist ein Erbteil meines irischen Vaters, welcher gelegentlich mit der kühlen Sachlichkeit meiner deutschen Mutter kollidiert.
Einen Irrtum möchte ich aber noch klarstellen: Die Bemerkung von MRR zum Schreibtalent der Frauen erfolgte ungefähr zur Zeit der Veröffentlichung von Frau R., bezog sich aber nicht auf deren Buch.
Damit genug zu MRR.
Auch wenn wir in einigen Punkten unterschiedlicher Ansicht sein mögen, das ist der Vorzug einer Demokratie, stimme ich dir in jedem Fall zu, dass MRR sich eine Menge Verdienste um die "seriöse" Literatur erworben hat. Seine Eigenart hat damals auch mein Interesse geweckt, solchen Sendungen zu folgen, auch wenn ich meine Bücher nach anderen Kriterien auswähle.
In jedem Fall war er ein echtes Unikat und hinterlässt eine Lücke. Auch wenn ich sein "Granteln" nicht unbedingt schätzte, so verdient er doch all meine Hochachtung. Nicht viele hätten, nach seinen persönlichen Erlebnissen, die Hand zur Versöhnung ausgestreckt.


Wären wir alle einer Meinung, dann könnten wir uns das Diskutieren sparen, und würden nix dazu lernen.

Ich schätze Ironie außerordentlich!

Man kann über MRR denken, was man will: Sein (sehr oft polemisches) Engagement für die Literatur hat mehr Leute zum lesen gebracht als alle "ausgewogenen" akademischen Abhandlungen über Literatur zusammengenommen.
Und das ist meines Erachtens das Wichtigste, das ein Kritiker erreichen kann: Dass die Leute neugierig auf das besprochene Buch werden und es selbst lesen (wollen) und sich ein eigenes Urteil bilden.
Ein guter Kritiker muss polemisieren und polarisieren - sonst ist er kein guter Kritiker!
Gilt für die "seriöse" Literatur.
Gilt auch für LIT!
((Ich muss das wissen! Schließlich bin ich der LIT-RANICKI! *lach* (So signiere ich immer meine Story-Kommentare im PCB) (Ist natürlich Selbstironie- was immer noch nicht alle verstanden haben oder verstehen wollen)) *lach*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
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