(Hör)Bücher

Ich dachte, ich hätte das schon mal gepostet, aber offensichtlich habe ich nur drüber nachgedacht.

Piers Anthony: On a pale horse und Bearing an hourglass
Wieder mal in Englisch, wie die meisten meiner Hörbücher. Zwei Teile der Incarnations of Immortality Serie.

On a pale horse:
Zane versucht Selbstmord zu begehen, und tötet dabei aus Versehen Tod. Dies bedeutet, daß er dessen Amt übernehmen muß, da so die Amtsfolge der Inkarnation Tod geregelt ist. Aller Anfang ist schwer, vor allem in einem Amt, von dem man keine Ahnung hat, und das ohne Lehrmeister oder -buch kommt...
Ein besonderes Schätzchen ist das Nachwort, in dem Piers Anthony einen Einblick in die eigene Arbeitsweise, sowie die von Kollegen und der Verlage gibt.

Bearing an hourglass:
Hier geht es um die Inkarnation der Zeit. Diese Inkarnation lebt "rückwärts", zur Amtsfolge kommt es, wenn die derzeitige Inkarnation den Zeitpunkt erreicht, wo sein prä- Inkarnationsleben begonnen hat. Norton bekommt das "Job-" Angebot von dem Geist eines futuristischen Drachentöters - und nimmt an. Auch hier folgt eine steile Lernkurve mit wenig Anleitung. Learning by doing, mit dem Risiko, durch Versagen die Welt in die Hand des Teufels zu spielen...
Auch hier folgt wieder ein Nachwort mit Einblicken in die Arbeitsweise des Autors.
Mein Lieblingssatz ist Sinngemäß: "Oft kriege ich von Fans gesagt, so toll gelingt mir mein Geschreibsel nie. Meines ist auch nicht so toll, im ersten Entwurf. Da brauche ich drei für, und dann ist euer Geschreibsel auch toll." :D
 
The orange eats creeps

von Grace Krilanovich.

Der Name ist Programm. Irgendwie geht es um Hobo-Vampire, die Protagonistin ist ein weiblicher, teenage Hobo- Vampire- Junkie. Oder so.
Die Autorin hat einen sehr weiten Wortschatz, oder zumindest das Oxford- Dictionary fleißig zu rate gezogen. Die Geschichte ist m.E. ein gutes Beispiel, daß die mehr oder weniger wahllos erscheinende Aneinanderreihung von Worten, egal wie groß die Vielfalt oder Komplexität derer ist, nicht zwangsläufig Sinn macht.
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte, jedenfalls soweit ich durchgehalten habe (und bei Hörbüchern ertrage ich i.d.R. mehr, als beim Lesen), eine mehr oder weniger verwirrende Aneinanderreihung von Wörtern zu Sätzen, die Beobachtungen, Gefühle und (Pseudo-)Fakten transportieren sollen. Was statt dessen passiert, ist ein m.E. sinnfreies Tohuwabohu, irgendwo zwischen Dadaismus und Grunge.
Es gibt sogar ein paar Sexszenen, wie sie unerotischer nicht beschrieben werdne können.:cool:

Interessanterweise weist das Buch bei Amazon.co.uk eine Durchschnittsbewertung von 2.5 auf (ok, nur drei Bewertungen), war aber 2010 eines von Amazon's Best Books of the Year. Die Kommentare spiegeln recht gut meinen Eindruck wieder, und der eine 5 Sterne Bewerter betitlet seinen Kommentar als "Hallucinagenic and challenging read". QED. :rolleyes:
 
Die Satanischen Verse

Oder in diesem Fall: The Satanic Verses
von Salman Rushdie
Mal wieder ein Buch auf englisch. ;)

Zwei Männer stürzen zusammen nach einer Flugzeugexplosion aus 30000 Fuß gen Boden...
Sie überleben, oder so ähnlich, und finden sich mehr oder weniger widerstrebend als Inkarnationen von Schaitan und dem Erzengel Gibreel wieder. Sie haben alle Hände voll damit zu tun, ihr Leben wieder in so etwas ähnliches wie geordnete Bahnen zu lenken.

Ich schätze, so ziemlich jeder hat von dem Buch schon gehört.
Man könnte das Buch auf den ersten Blick als religiös angehauchten Phantasy-Roman betrachten, das englische Wikipedia nennt den Stil "magischen Realismus" (magical realism).
Wikipedia und andere Quellen sagen, Thema des Buchs seien in erster Linie die Probleme und Herausforderungen, denen sich (indisch stämmige) Immigranten stellen müßen. Das mag so sein, mir wäre das aber beim besten Willen nicht aufgefallen.
Andererseits ist das Buch auch nicht unbedingt leichter Lese- bzw Hörstoff, um es wirklich zu interpretieren und zu verstehen muß man (oder zumindest ich) es sicherlich mehr als einmal lesen/ hören. Und so gut fand ich es dann wieder nicht...
Zumindest mir ist der Einstieg zu lang, zu absurd. Ich hatte kurz nach Erscheinen Ende der 80iger schon mal angefangen, daß Buch zu lesen. Und bin nicht bis zum Ende des Sturzes der beiden gekommen. Auch beim Hörbuch dauerte es bis weit ins zweite Kapitel, bis ich mir sicher war, es bis zum Ende hören zu wollen. Bei einem zweiten Lesen dürfte das einfacher sein, weil man natürlich schon besser versteht, was der Sturz und die dabei stattfindende Unterhaltung für einen Zweck und Zusammenhang hat.
Der englischsprachige Sprecher ist entweder indischer Abstammung, oder verdammt gut darin, indisch-englische Akzente zu imitieren. Er kann auch schottisch, mehrere englische und mindestens zwei amerikanische... :D

Und falls wem aufgefallen ist, daß im Moment alles englischsprachig ist, was ich vorstelle, das hat zwei Gründe. Zum einen lebe ich über dem Kanal, und zum anderen arbeite ich mich gerade durch die zwei Pakete Hörbücher, die es vor einiger Zeit bei Humble Bumble zu ersteigern gab.:cattail:
 
@bardo

-Betrifft: Salman Rushdie.

Ja, "Die Satanischen Verse" sind keine einfache Lektüre.
Ich kenne eine Menge Leute, die das Lesen abgebrochen haben, und auch ich brauchte 3 Anläufe.
Man braucht eine gewisse Kenntnis des Koran, um den Roman richtig erfassen zu können.

Wenn man was von Rushdie lesen möchte, dann sollte man zu "Mitternachtskinder" (1981) greifen.
Dieser Roman brachte ihm den "Booker- Preis" und den Durchbruch.
Es ist ein Roman über die Unabhängigkeit Indiens, und er ist wesentlich leichter zugänglich als "Die Satanischen Verse."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
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