Tötungen aus heiterem Himmel

Aber es wurde auch schon hier geschrieben, das die Amis nicht aus Freien Stücken zur Weltpolizei geworden sind, sondern es wurde Ihnen im laufe der Zeit, aufgedrückt und die Amerikanischen Präsidenten haben das mit Forciert.
Das ist schon etwas naive Sichtweise – siehe z.B. Irak, wo die Amerikaner nachweislich "Beweise" gefälscht haben, um dort einmarschieren zu können und an die Ölfelder zu kommen.
 
Die Zahl 100.000 hält keiner seriösen Prüfung statt.
So? Hier ein Zitat aus dem Spiegelartikel „US-Abzug aus dem Irak“:

Insgesamt waren nach Angaben des Präsidenten mehr als 1,5 Millionen US-Soldaten im Irak. Etwa 4500 wurden getötet, mehr als 30.000 verletzt. Noch deutlich heftiger waren die Verluste in Reihen der irakischen Bevölkerung. Mehr als 100.000 Menschen kamen laut Schätzungen seit der US-Invasion im Jahr 2003 ums Leben.
 
Sie sind nicht im Recht, zumindest nicht völkerechtlich, und das ist entscheidend.
Für die Historie können sie nichts kaufen, die Palästinenser.
Sicher können sie sich dafür nichts kaufen, aber moralisch sind sie im Recht.

Palästinenser mussten und müssen seit dem Anfang des 20ten Jahrhundert die Ausbreitung der Juden in ihrem Land ertragen. Weil sie schwach und keine Herren in ihrem eigenen Land waren und die Britten, die damaligen Herren, nur halbherzig dagegen vorgingen. Aber die Juden setzten sich durch Bomben gegen die Britten durch und nahmen, was sie kriegen konnten. Sie vertrieben die autochthone Bevölkerung, die seitdem in Flüchtlingslagern lebt und vergeblich hofft, in ihre Häuser und Höfe zurückzukehren. Wäre ich ein Palästinenser, hätte ich dem auch nicht tatenlos zugesehen.
 
So? Hier ein Zitat aus dem Spiegelartikel „US-Abzug aus dem Irak“:

Insgesamt waren nach Angaben des Präsidenten mehr als 1,5 Millionen US-Soldaten im Irak. Etwa 4500 wurden getötet, mehr als 30.000 verletzt. Noch deutlich heftiger waren die Verluste in Reihen der irakischen Bevölkerung. Mehr als 100.000 Menschen kamen laut Schätzungen seit der US-Invasion im Jahr 2003 ums Leben.

Wie gesagt, eine Schätzung.
 
@Erpan

Sicher können sie sich dafür nichts kaufen, aber moralisch sind sie im Recht.

Palästinenser mussten und müssen seit dem Anfang des 20ten Jahrhundert die Ausbreitung der Juden in ihrem Land ertragen. Weil sie schwach und keine Herren in ihrem eigenen Land waren und die Britten, die damaligen Herren, nur halbherzig dagegen vorgingen. Aber die Juden setzten sich durch Bomben gegen die Britten durch und nahmen, was sie kriegen konnten. Sie vertrieben die autochthone Bevölkerung, die seitdem in Flüchtlingslagern lebt und vergeblich hofft, in ihre Häuser und Höfe zurückzukehren. Wäre ich ein Palästinenser, hätte ich dem auch nicht tatenlos zugesehen.

Dass die Palästinenser moralisch im Recht sind, nützt ihnen realpolitisch überhaupt nichts.

Gefragt ist eine rationale pragmatische Lösung, und hier wurden von beiden Seiten schon eine Menge Chancen verspielt, vor allem von den arabischen Nationalisten 1948, die lieber den ersten Nahostkrieg vom Zaun brachen, als einen Staat Palästina in Koeexistenz mit dem Staat Israel zu akzeptieren.
Nebenbei: Es ist nicht so, als wäre Palästina eine Herzensangelegenheit der Araber. Auch unter den Arabern waren die Palästinenser oft Spielball unterschiedlicher Interessen.
Das kann ich im Detail bei Gelegenheit mal ausführen.
Das Tragische ist: Im Grunde genommen haben die Palästinenser nicht wirklich eine Lobby.

Will man das Ganze einigermassen angemessen einordnen, dann muss man zurück in die Zeit wo Palästina britisches Mandatsgebiet war.
Dort wurde schon der Keim der heutigen Problematik gelegt.
Damals prallten jüdischer Nationalismus ("Zionismus") und arabischer Nationalismus aufeinander.
Eine Einigung war unter diesen Vorzeichen damals so gut wie ausgeschlossen.

Ich geh mal davon aus, dass allgemein bekannt ist, was unter "Zionismus" zu verstehen ist?
Kurz formuliert: Es ist eine politische Ideologie, die auf die Rechtfertigung der Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina abzielt.
Als Begründer der zionistischen Bewegung gilt Theodor Herzl, geprägt hat den Begriff aber der jüdische Historiker Nathan Birnbaum.

Die Briten waren damals bevor sie sich aus Palästina zurückzogen der Errichtung eines jüdischen Staates gegenüber positiv eingestellt.
Die arabischen Nationalisten verließen sich in der Folge eher auf die Hilfe ihrer Nachbarstaaten, denn auf Kooperation.
Das war eine fatale Fehleinschätzung.

Inzwischen wird die Staatsgründung Israels und die Vertreibung der Palästinenser nach dem Sieg Israels im Ersten Nahostkrieg 1948 auch in Israel wesentlich differenzierter gesehen, und der Anteil Israels an der "Nakba" ("Grosse Katastrophe", Vertreibung der Palästineser nach 1948) nicht mehr negiert.
Dafür steht die sogenannte "Postzionistische Schule" israelischer Historiker (Tom Segev, Shlomo Sand, etc...).
Die treffen erwartungsgemäss bei Historikern der alten Schule auf erheblichen Widerstand.
Allerdings spricht die Quellenlage eindeutig zugunsten der "Postzionistischen Schule."
Will sagen: Auch in Israel wird die ganze Problematik schon lange differenzierter diskutiert als in früheren Jahren.

Alle diese Dinge sollte man in den Grundzügen kennen, will man die Problematik einigermassen angemessen diskutieren jenseits von Betroffenheitsfloskeln und jenseits moralischer Kategorien.

Für die richtige Moral kann sich da unten keiner was kaufen.

Gefragt ist eine Lösung, die beiden Seiten gerecht wird: Dem Sicherheitsbedürfnis Israels (Und endlich seine vorbehaltlose Anerkennung durch alle arabischen Nachbarstaaten, und auch durch die "Hamas"), und ein eigener Staat für die Palästinenser.
 
Last edited:
Das ist schon etwas naive Sichtweise – siehe z.B. Irak, wo die Amerikaner nachweislich "Beweise" gefälscht haben, um dort einmarschieren zu können und an die Ölfelder zu kommen.


Nun Erpan, ich hatte ja geschrieben, das ich nicht mit allem Einverstanden wäre, was Die Amis machen und ich hab auch nicht behauptet, das deren Einmarsch in den Irak etwas mit ihrer Funktion als Weltpolizei zu tun hätte. Das die Amis da nur wegen des Öls einmarschiert seien, mag ich nicht so ganz richtig heißen, aber es war mit Sicherheit mit ein Grund dafür.

Deshalb sage ich mal, wir können in allem nur Vermutungen anstellen, denn die wahren Gründe warum wer was macht, werden wir nie wirklich zu höhren bekommen und das die Konflikte im Nahen Osten fast immer etwas mit dem Öl zu tun haben werden, ist wohl auch allen klar.

Aber es ist halt müßig, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, da niemand in die Köpfe der Agierenden schauen kann und ihre wahren Gründe wird wohl auch niemand erfassen können.
Wir können zwar unseren Unmut äußern, weil wir so etwas wie eine Meinungsfreiheit haben, aber das war es dann auch schon. Wirklich einschreiten wird auch unsere Regierung nicht, dafür sind wir viel zu sehr vom Öl abhängig, also wird es bei dem bleiben, wie es derzeit ist.

Alles was ich schreibe ist halt wie immer nur meine Meinung und die muß man nicht teilen ;)
 
@Erpan

Das ist schon etwas naive Sichtweise – siehe z.B. Irak, wo die Amerikaner nachweislich "Beweise" gefälscht haben, um dort einmarschieren zu können und an die Ölfelder zu kommen.

Als wieder: Die Amis sind in den Irak einmarschiert wegen des Öls.
Das stimmt einfach nicht.
Das ist eine typische Betrachtung von Politik, die sich auf marxistischen Materialismus stützt, auf das einseitige Augenmerk auf ökonomische Interessen.
Das Öl war nicht der entscheidende Gesichtspunkt.
Dahinter standen auch und vor allem geostrategische Überlegungen ("Neue Weltordnung", Neuordnung/Demokratisierung des Nahen Ostens), persönliche Animositäten von G.W. Bushe, etc..

Wenn man sich auf das Öl konzentriert, dann ist etwas anderes wesentlich entscheidender als nur der Zugriff auf die Ölquellen: Saddam Hussein stellte Überlegungen an, sein Öl künftig auch in Euro zu verkaufen und nicht in US-Dollar (Anmerkung: Der Verkauf von Öl wird weltweit in US-Dollar verrechnet).
Saddam Hussein stellte damit den Dollar als Leitwährung der Weltwirtschaft in Frage, und damit war sein Schicksal besiegelt.
Die USA würden und werden tatsächlich alles tun, damit der Dollar Leitwährung der Weltwirtschaft bleibt!
DAS ist der entscheidende Fixpunkt der US-Aussen(Handels)Politik.
Das gilt unabhängig davon, wer im "White House" regiert, ob Republikaner oder Demokrat.
Es gilt also auch für Barack Obama.
Wer den US-Dollar als Leitwährung der Weltwirtschaft in Frage stellt, kann einpacken.
Da kennen die USA tatsächlich keine Verwandten.
In dieser Frage verstehen die Amis tatsächlich überhaupt keinen Spaß.
Und für die Weltwirtschaft ist das auch gut so.

Aber hier geht in diesem Thread geht es ja angeblich um Israel?
Den Irak haben wir hier schon zig Mal durchexerziert. Da dürften die Standpunkte bekannt sein.
 
Last edited:
@(Internationale)Politik...

...ist auch immer eine Frage von Macht und von Interessen, das gilt auch für Demokratien, und es gilt natürlich erst Recht für eine globale Macht wie die USA.
Da mischen sich (geo)strategische und ökonomische Interessen.

Ich bin ein grosser Freund der "Realistischen Schule der Aussenpolitik", für die exemplarisch HENRY KISSINGER steht.
Für Politik braucht man vor allem eines: Pragmatische Nüchternheit für den Blick auf das Machbare.

Die reine moralische Lehre wird man in der Realpolitik selten finden.

Es kommt aber noch etwas Entscheidendes hinzu, und das sind die sogenannten "Soft Skills", es ist "Soft Power", wie es der Soziologe Joespah Nyie nennt, und diese "Soft Power" zeigt sich in den amerikanischen Werten, die zugleich die westlichen Werte sind.
Der "American Way of Life" hat immer noch die grösste Anziehungskraft weltweit.
Man findet- und das ist nicht ohne Ironie- in vielen Gebieten des Nahen Ostens Demonstranten, die dem "Satan USA" den Tod wünschen, und dabei in "Levis-Jeans" rumlaufen, mit US-Handys telefonieren und zu Hause nen "Apple-PC" haben.

Die USA sind nun mal schon lange Schutzmacht Israels, und sie werden es bleiben.
Und solange die USA ihre global dominierende Stellung inne haben, kann die "Hamas" bomben, wie sie möchte- Es wird nicht wirklich etwas ändern.
Wollen die Palästinenser tatsächlich etwas erreichen, müssen sie den Terror einstellen und pragmatisch verhandeln und sich auf Kompromisse einlassen.
 
Sicher können sie sich dafür nichts kaufen, aber moralisch sind sie im Recht.

Palästinenser mussten und müssen seit dem Anfang des 20ten Jahrhundert die Ausbreitung der Juden in ihrem Land ertragen. Weil sie schwach und keine Herren in ihrem eigenen Land waren und die Britten, die damaligen Herren, nur halbherzig dagegen vorgingen. Aber die Juden setzten sich durch Bomben gegen die Britten durch und nahmen, was sie kriegen konnten. Sie vertrieben die autochthone Bevölkerung, die seitdem in Flüchtlingslagern lebt und vergeblich hofft, in ihre Häuser und Höfe zurückzukehren. Wäre ich ein Palästinenser, hätte ich dem auch nicht tatenlos zugesehen.
Nor would I.
 
Als wieder: Die Amis sind in den Irak einmarschiert wegen des Öls.
Das stimmt einfach nicht.
[...]
Nee, die Amis haben einfach den eindeutigenn Zusammenhang zwischen Al qAida und irAq erkannt. :rolleyes::D:D:D
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.;)

[...]
Wer den US-Dollar als Leitwährung der Weltwirtschaft in Frage stellt, kann einpacken.
Da kennen die USA tatsächlich keine Verwandten.
In dieser Frage verstehen die Amis tatsächlich überhaupt keinen Spaß.
Und für die Weltwirtschaft ist das auch gut so.
Und das ist natürlich gar nicht marxistisch materialistisch, bzw Politik die sich auf primär auf Ökonomie stützt.:rolleyes:
Ob das gut für die Weltwirtschaft ist, lasse ich mal so stehen, weil a) ab vom Fred, und b) ich nicht genug Ahnung von Weltwirtschaft.
 
@(Internationale)Politik...

...ist auch immer eine Frage von Macht und von Interessen, das gilt auch für Demokratien, und es gilt natürlich erst Recht für eine globale Macht wie die USA.
Da mischen sich (geo)strategische und ökonomische Interessen.

Ich bin ein grosser Freund der "Realistischen Schule der Aussenpolitik", für die exemplarisch HENRY KISSINGER steht.
Für Politik braucht man vor allem eines: Pragmatische Nüchternheit für den Blick auf das Machbare.

Die reine moralische Lehre wird man in der Realpolitik selten finden.

Es kommt aber noch etwas Entscheidendes hinzu, und das sind die sogenannten "Soft Skills", es ist "Soft Power", wie es der Soziologe Joespah Nyie nennt, und diese "Soft Power" zeigt sich in den amerikanischen Werten, die zugleich die westlichen Werte sind.
Der "American Way of Life" hat immer noch die grösste Anziehungskraft weltweit.
Man findet- und das ist nicht ohne Ironie- in vielen Gebieten des Nahen Ostens Demonstranten, die dem "Satan USA" den Tod wünschen, und dabei in "Levis-Jeans" rumlaufen, mit US-Handys telefonieren und zu Hause nen "Apple-PC" haben.

Die USA sind nun mal schon lange Schutzmacht Israels, und sie werden es bleiben.
Und solange die USA ihre global dominierende Stellung inne haben, kann die "Hamas" bomben, wie sie möchte- Es wird nicht wirklich etwas ändern.
Wollen die Palästinenser tatsächlich etwas erreichen, müssen sie den Terror einstellen und pragmatisch verhandeln und sich auf Kompromisse einlassen.
Very well said.

However... there is more background.

http://www.youtube.com/watch?v=-e6PmqsLBzY

^ This is the future.
 
@bardo

Nee, die Amis haben einfach den eindeutigenn Zusammenhang zwischen Al qAida und irAq erkannt. :rolleyes::D:D:D
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.;)


Und das ist natürlich gar nicht marxistisch materialistisch, bzw Politik die sich auf primär auf Ökonomie stützt.:rolleyes:
Ob das gut für die Weltwirtschaft ist, lasse ich mal so stehen, weil a) ab vom Fred, und b) ich nicht genug Ahnung von Weltwirtschaft.

Ich bin immer wieder begeistert, wenn man nur Teile meiner Postings auschneidet, und damit Dinge aus dem Zusammenhang zieht. *smile*

Ich habe in meinem P 57 nicht nur die ökonomischen Interessen genannt- die als ausschliessliche Ursache f d Einmarsch i d Irak zu sehen, das wäre marxistisch-materialistisch-, sondern auch andere Faktoren: geostrategische und ideologische Faktoren.
Diese ganzen Faktoren muss man in Betracht ziehen.
Deshalb ist meine Erklärung nicht marxistisch-materialistisch.

Nach dem Abgang von Saddam Hussein gibts dort unten einen Diktator weniger- und das ist für sich genommen schon ne gute Nachricht.
 
Last edited:
@Erpan

Man hat es in letzten Tagen gesehen: Nicht nur USA, auch Israel setzt auf gezielte Tötungen – natürlich ohne einen Prozess, in dem die Schuld des getöteten zuvor zweifelsfrei festgestellt worden wäre. Diese Tötungen geschehen wie aus dem heiteren Himmel, das Opfer wird weder gewarnt noch hat er irgendeine Möglichkeit sich zu wehren. Tötung per Joystick wie in einem Computerspiel, aus einer absolut sicheren Umgebung, womöglich tausende Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt.

Sind diese Tötungen ethisch vertretbar? Wenn ja, wo ist die Grenze? Darf es sein, dass da im Geheimen eine Liste der zu tötenden Personen aufgestellt wird, um sie dann ohne jegliche Kontrolle abzuarbeiten? Sind das nicht eher Morde im Auftrag des Staates?

Kommen wir mal auf deine Ausgangsfrage zurück: Sind solche Tötungen ethisch vertretbar?
Nehmen wir den Fall Osam Bin Ladn, und seine Liquidierung im Mai 2011.
Das fandest auch du realpolitisch klug, wenn ich mich richtig erinnere???
Und das war es auch.
Man stelle sich vor, wie ein Prozess gegen OBL überhaupt hätte ablaufen können???
Die USA hätten wohl einige ihrer Botschaften schützen können (aber wohl auch nicht alle weltweit), aber man kann von Geiselnahmen, Anschlägen, etc... ausgehen.
Also war die Liquidierung von OBL zwar ethisch-moralisch fragwürdig, aber politisch war sie klug.
 
Grundlage dieser angeordneten Tötungen
ist die Reagan Doktrin von 1981, sie besagt,
wer einen US-Bürger tötet, den ziehen wir
zur Verantwortung, egal wo, wann und wie,
der Täter muß sich sicher sein, das er sich
nirgendwo auf der Welt sicher sein kann.
 
Sicher können sie sich dafür nichts kaufen, aber moralisch sind sie im Recht.

Palästinenser mussten und müssen seit dem Anfang des 20ten Jahrhundert die Ausbreitung der Juden in ihrem Land ertragen. Weil sie schwach und keine Herren in ihrem eigenen Land waren und die Britten, die damaligen Herren, nur halbherzig dagegen vorgingen. Aber die Juden setzten sich durch Bomben gegen die Britten durch und nahmen, was sie kriegen konnten. Sie vertrieben die autochthone Bevölkerung, die seitdem in Flüchtlingslagern lebt und vergeblich hofft, in ihre Häuser und Höfe zurückzukehren. Wäre ich ein Palästinenser, hätte ich dem auch nicht tatenlos zugesehen.

Wenn jeder versucht das Unrecht, was seinen Großvätern oder in dem Fall vermutlich eher Ururgroßvätern zugestoßen ist, wieder gut zu machen, gäb es niemals frieden.
Stell dir mal vor wenn die Sachsen sich immer noch für die Gräul der Franken vor 1200 Jahren rächen wollten. Oder die Kelten bei den Normannen, Angeln und Sachsen.

Frieden erreicht man nur durch voranschreiten, nicht durch herumstochern in den Fehlern der Vergangenheit. Natürlich ist Frieden nicht umbedingt im Interesse der beteiligten. Denn für jede Regierung in der Region ist ein äußerer Feind eine willkommene Ablenkung.

Was das Töten aus heiterem Himmel angeht. Ehrlich, gerechter Krieg oder gerechtes Morden ist eine moralische Illussion. Ob ich eine Hellfire von einer Drohne aus abschieße, mit einem Scharfschützengewehr feuere oder einen bewaffneten Panzerreiter gegen ein Heer von Panzerreitern gegen ein paar unvorbereitete Bauern in die Schlacht führe ist da doch gleich.

Das Töten dadurch moralisch zu legitimieren, dass der getötete eine minimale Chance hätte sich zu wehren ist heuchelei. Ob eine Todesliste+zahlreiche Unbeteiligte Opfer besser ist, als einfacher Krieg sei mal dahin gestellt.

Stellt euch vor, die Allierten hätten nur die Naziführung liquidiert anstatt die Städte in Deutschland auszulöschen. Wäre dies die "schlechtere" Option gewesen? Ich weiß es nicht. Vielleicht war es wirklich wichtig, dass man allen eins aufs Dach gab. Aber ich denke irgendwie hätten 1945 die meisten der ausgebombten sich für die Todeslistenmethode ausgesprochen.

Es ist vermutlich immer eine Frage der Alternativen. Wir leben halt in keiner Welt die Schwarz oder Weiß ist. Praktische alles besteht aus ganz vielen verschiedenen Aspekten die sich oft genug widersprechen und zu eine magischen vieleck führen, wo man niemals einen perfekten Weg finden wird.

Das sind jetzt nur meine Gedanken zu dem Thema.

lg
Krystan
 
Als erster Satz einer neuen Kriegsrechtskonventin könnte da quasi stehen: das politische und militärische Oberkommando hat sich auf einem zuvor zu bestimmenden Kampfplatz einzufinden, und den Krieg unter sich auszutragen, bis eine Seite aufgibt oder tot ist. :D

Den Gedanken finde ich irgendwie gut;) Wir sollten dafür die UNWF gründen. Die United Nations Wrestling Federation. Nein, leider funktioniert es so auch nicht. Das Gedankenideal von Kriegstreibern in Militär und Politik und dem armen, unschuldigen Volk ist oft auch nicht gegeben.
 
Stellt euch vor, die Allierten hätten nur die Naziführung liquidiert anstatt die Städte in Deutschland auszulöschen. Wäre dies die "schlechtere" Option gewesen? Ich weiß es nicht. Vielleicht war es wirklich wichtig, dass man allen eins aufs Dach gab. Aber ich denke irgendwie hätten 1945 die meisten der ausgebombten sich für die Todeslistenmethode ausgesprochen.

lg
Krystan

Yeppa, kann ich so unterschreiben.
 
Aber es wurde auch schon hier geschrieben, das die Amis nicht aus Freien Stücken zur Weltpolizei geworden sind, sondern es wurde Ihnen im laufe der Zeit, aufgedrückt und die Amerikanischen Präsidenten haben das mit Forciert.
Das ist schon etwas naive Sichtweise – siehe z.B. Irak, wo die Amerikaner nachweislich "Beweise" gefälscht haben, um dort einmarschieren zu können und an die Ölfelder zu kommen.
Nun Erpan, ich hatte ja geschrieben, das ich nicht mit allem Einverstanden wäre, was Die Amis machen und ich hab auch nicht behauptet, das deren Einmarsch in den Irak etwas mit ihrer Funktion als Weltpolizei zu tun hätte. Das die Amis da nur wegen des Öls einmarschiert seien, mag ich nicht so ganz richtig heißen, aber es war mit Sicherheit mit ein Grund dafür.
Wie man sehen kann, bezog ich mich auf deine Aussage, dass die Amis nicht aus freien Stücken zur Weltpolizei geworden sind, sondern es wurde Ihnen im Laufe der Zeit aufgedrückt. Dem habe ich mit meinem Hinweis auf Irak widersprochen.

Natürlich hat der Einmarsch nicht nur dem Öl gegolten. Die treibende Kraft war in der ersten Linie Rache für 9/11 (jemand musste dafür büßen!) und nicht zuletzt die Eliminierung der Bedrohung Israels durch die irakischen Scudraketen – die hatten damals bekanntlich noch keinen Iron-Dome.

Es geht auch jetzt mit dem Boykott Irans vor allem darum, Israel vor möglichen Atombomben zu schützen.
 
Kommen wir mal auf deine Ausgangsfrage zurück: Sind solche Tötungen ethisch vertretbar?
Nehmen wir den Fall Osam Bin Ladn, und seine Liquidierung im Mai 2011.
Das fandest auch du realpolitisch klug, wenn ich mich richtig erinnere???
Osama bin Laden hatte eine Chance, sich zu wehren, die durch Drohnen getöteten hatten und haben keine. Insofern sind diese Fälle nicht vergleichbar.
 
Grundlage dieser angeordneten Tötungen
ist die Reagan Doktrin von 1981, sie besagt,
wer einen US-Bürger tötet, den ziehen wir
zur Verantwortung, egal wo, wann und wie,
der Täter muß sich sicher sein, das er sich
nirgendwo auf der Welt sicher sein kann.
Vor allem durch das „wie“ haben die USA die Seite der Rechtsstaatlichkeit verlassen. Sie agieren wie Terroristen, die für auch meinen, sich rächen zu können, egal wo, wann und wie.
 
Das Töten dadurch moralisch zu legitimieren, dass der getötete eine minimale Chance hätte sich zu wehren ist heuchelei.
Gut, für dich ist das Heuchelei, für mich wie einem heimtückisch in den Rücken zu schießen – jetzt mal abgesehen davon, dass die Rechtsstaatlichkeit darauf beruht, niemand ohne einen fairen Prozess zu verurteilen. Lässt man das Recht außer Acht, hat man reine Willkür. Gezielte Tötungen sind nichts anderes als Morde im staatlichen Auftrag.
 
Vor allem durch das „wie“ haben die USA die Seite der Rechtsstaatlichkeit verlassen. Sie agieren wie Terroristen, die für auch meinen, sich rächen zu können, egal wo, wann und wie.

Terroristen rächen sich nicht, sie morden blindlings,
der Staatsapperat bestraft diese Täter mit den
Mitteln ihrer Wahl, das nennt sich Staatsräson.
 
Gut, für dich ist das Heuchelei, für mich wie einem heimtückisch in den Rücken zu schießen – jetzt mal abgesehen davon, dass die Rechtsstaatlichkeit darauf beruht, niemand ohne einen fairen Prozess zu verurteilen. Lässt man das Recht außer Acht, hat man reine Willkür. Gezielte Tötungen sind nichts anderes als Morde im staatlichen Auftrag.


Dem kann ich einerseits zwar Zustimmen, das es Morde im staatlichen Auftrag sind, aber wenn man sich mal in der Geschichte so umschaut, kommen wir schnell zu dem Schluß, das es diese Morde schon immer und überall gegeben hat und somit kein neues Phänomen ist.

Deshalb also jetzt die Amis zu verdammen oder ihnen die rechtstaatlichkeit abzusprechen, ist also auch zu weit gesprungen. Denn es wird diese Tötungen im Auftrag des Staates in jedem Land geben, nur machen die anderen Staaten halt ein Geheimnis darum und lassen es nicht zu, das dies öffentlich wird.

Also einigen wir uns darauf das es zwar moralisch verwerflich ist, aber Ändern werden wir es nicht können, egal wie stark wir uns darüber Aufregen ;)
 
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