Club der Freunde (CdF) - [u.a. Ein Wort/Ein Satz - Postings]

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Letztes Jahr wollte ich mit meiner Freundin und den Hunden in den Wald. Wir waren kaum drin da hörten wir Schüsse. Und auf was haben diese "Jäger" geschossen- auf Vögel!
Nirgendwo ein Warnschild, dass in dem Wald geschossen wird. Da kann ja auch mal ein Schuss daneben gehen.

Ja, Jäger schießen gerne mal den Vogel ab. Ich hatte das mal, wo ich mit meiner Großmutter und meinem Hund im Wald unterwegs war, wir gingen einen ganz offiziellen Wanderweg auf einer geschotterten Straße zwischen zwei Dörfern. Auf einmal schreit uns ein Jäger von seinem Hochsitz an, wir sollten verschwinden, wir verscheuchen sein Wild, und wenn er uns noch einmal hier sehen würde, würde er unseren angeleinten Hund erschießen.
Ja, so können Jäger sein.

Zum Glück hat noch kein Jägersmann unsere Fledermaus hier im Forum erschossen :D
 
Das Problem was in Deutschland ist, ist die Tatsache, dass das Jagdrecht nach dem Prinzip vorgeht: Solange es Tiere im Wald gibt, die sichtbare Spuren an Bäumen, Sträuchern oder in Feldern hinterlassen, die man als "Schaden" definieren kann, ist zu viel Wild da.

Da Wildtiere per Definition im Wald aber eben primär Rinde und Blätter von Bäumen essen, und auf dem Feld zwischen einer kaum mehr vorhanden Wiese und eine Rapsfeld kaum unterscheiden können, wird es in der Natur fast überall zu viel "Wild" geben.

Der Jäger, der uns jedes Jahr mit Reh- und Hasenfleisch versorgt, stöhnt über die Abschussquote, die er erfüllen muss, denn viel lieber als schießen, schaut er in seinem Revier den Tieren zu. Im Grunde ist er ein Tier-Voyeur, erst in zweiter Linie versteht er sich als Jäger – wobei diese Bezeichnung nicht mehr stimmt, denn die jagen ja nicht mehr, sondern sitzen irgendwo und warten, dass Wild vorbei kommt.

Auf jeden Fall – und dem stimmt auch unser Jäger zu – gibt es zu viel Wild in Wäldern Bayerns. Vor allem Rot- und Schwarzwild macht immense Schäden, so kann zum Beispiel ein neu gepflanzter Wald nur überleben, wenn er umzäunt wird.

Aber wie gesagt, ich bin sowieso dafür wieder mehr Wölfe an zusiedeln, dann müssen die Armen Jäger uns auch nicht vor den bösen, gemeingefährlichen Rehen schützen.
Ja, Wölfe wären eine gute Lösung, wenn die irrationale Angst des Menschen nicht wäre – Rotkäppchen lässt grüßen.
 
Auf jeden Fall – und dem stimmt auch unser Jäger zu – gibt es zu viel Wild in Wäldern Bayerns. Vor allem Rot- und Schwarzwild macht immense Schäden, so kann zum Beispiel ein neu gepflanzter Wald nur überleben, wenn er umzäunt wird.

Das ist eben die große Frage, die in meinen Augen schon ins Philosphische mündet. Denn das Wild vernichtet keinen Wald. Es verringert das Wachstum. Aber in den Millionen Jahren ohne Jäger, ohne Abschussplan, usw, ist der Wald nicht ausgestorben.

Wenn man davon ausgeht, dass der Wald ein Lebensraum ist und als Naturlandschaft zu erhalten ist, dann ist das Wild kein Problem. Und jetzt kommt es eben.

Wenn man den Wald als Wirtschaftsfläche sieht, die es genauso zu bewirtschaften gilt wie einen Acker oder ein Fabrikgebäude, dann hast du natürlich vollkommen recht, dann ist das Wild ein Störenfried, der die Erträge mindert.

Gerade wenn ein paar Hunder Bäume umgeschnitten wurden und dort dann tausend Sätzlinge dort angepflanzt wurden, sind Rehe und andere Tiere natürlich eine enormer Schaden. Sie werden zwar vermutlich nicht die tausend Sätzlinge aufessen, aber vielleicht 200, und 300 werden sie beschädigen, so dass die Bäume länger brauchen, bis sie groß werden, und dabei auch kein so wirtschaftlich Nutzbares Holz produzieren. Das Problem ist vorallem durch die relativ kleinen Wälder in Deutschland, die trotzdem maximale Erträge erzielen sollen. Schließlich will man nach 40-60 Jahren die Bäume wieder fällen können, und da tun 20-30% schwund halt schon weh. Kann man aus wirtschaftlicher Sicht verstehen. Anders ist es ja großen Flächenländern wie Finnland, Russland oder Kanada. Dort gibt es praktisch unbegränzt Wälder, und man kann den Waldgebieten die Zeit lassen sich zu erholen. Früher ganz mit natürlicher wiederaufforstung, heute stecken sie halt einfach Sätzlinge nach dem Fällen in den Boden und von 1000 überleben halt 500 oder 600 und gut ist.

Sogesehen ist es in Deutschland wirklich nicht so leicht einen Königsweg zu gehen, zwischen Natur und Wirtschaft.
 
Das ist eben die große Frage, die in meinen Augen schon ins Philosphische mündet. Denn das Wild vernichtet keinen Wald. Es verringert das Wachstum. Aber in den Millionen Jahren ohne Jäger, ohne Abschussplan, usw, ist der Wald nicht ausgestorben.
Natürlich ist der Wald nicht ausgestorben, es gab ja früher genug Raubtiere, die pflanzenfressende Tiere in Schach hielten: Gab es viel von der letzteren Sorte, gab es anschließend auch mehr von den ersteren, die die Pflanzenfresser dezimierten, etc. - es gab eben ein Gleichgewicht der Kräfte, von dem der Wald, wenn man so will, profitierte.

Seit dem der Mensch die Raubtiere ausgerottet hat, muss er selbst für die Regulation der Pflanzenfresserpopulation sorgen, was er aber wegen der in den letzten 2 Jahrhunderten um sich greifenden romantischen Sichtweise auf die Tierwelt (Bambi!) nur unzureichend tut – das Ergebnis ist bekannt.
 
Seit dem der Mensch die Raubtiere ausgerottet hat, muss er selbst für die Regulation der Pflanzenfresserpopulation sorgen, was er aber wegen der in den letzten 2 Jahrhunderten um sich greifenden romantischen Sichtweise auf die Tierwelt (Bambi!) nur unzureichend tut – das Ergebnis ist bekannt.

Das halte ich eben eher eine Form der Legendenbildung. In den Niederlanden geht es auch ohne Jagd.
Denn, wenn dies wirklich der Grund für die Jagd wäre, wieso erschießen dann Jäger wildernde Hunde und Katzen. Und zwar nicht nur ein paar sondern viele Tausend, um das "böse" Wild vor ihnen zu schützen.
Oder warum stellen Jäger Futterkribben auf um mehr Tiere durch den Winter zu bringen, usw.
Ist doch sehr "Widersprüchlich"
 
Ja, Jäger schießen gerne mal den Vogel ab. Ich hatte das mal, wo ich mit meiner Großmutter und meinem Hund im Wald unterwegs war, wir gingen einen ganz offiziellen Wanderweg auf einer geschotterten Straße zwischen zwei Dörfern. Auf einmal schreit uns ein Jäger von seinem Hochsitz an, wir sollten verschwinden, wir verscheuchen sein Wild, und wenn er uns noch einmal hier sehen würde, würde er unseren angeleinten Hund erschießen.
Ja, so können Jäger sein.

Zum Glück hat noch kein Jägersmann unsere Fledermaus hier im Forum erschossen :D

Also würde es so ein Typ wagen auf meinen Hund zu schiessen, da würde ich mich vergessen:devil:

Ja Fledermaus hatte bisher echt Glück:D
 
Seit dem der Mensch die Raubtiere ausgerottet hat, muss er selbst für die Regulation der Pflanzenfresserpopulation sorgen, was er aber wegen der in den letzten 2 Jahrhunderten um sich greifenden romantischen Sichtweise auf die Tierwelt (Bambi!) nur unzureichend tut – das Ergebnis ist bekannt.

Zum Glück fängt der Mensch langsam an zu denken, Im Harz z.B.sind ja auch schon ein paar Jahre wieder Luchse ausgewildert worden.
 
Nein, bleibe das Wochenende hier. Ich habe Samstag und Sonntag eine Zusatzkurs in Pädiatrie;)
 
Ich denke schon, hat einen guten Ruf der Kurs und fast alle aus meinem Semester gehen da auch hin;)
 
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