@Bundestagswahl 2013

rosettenfreak

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Jun 2, 2009
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Eine historische Wahl, die die Republik verändern wird.

@F.D.P.: Time to say goodbye! (4,6%)
Kein Wunder, wer einen Politazubi wie PHILIPP RÖSLER zum Parteivorsitzenden macht, und einen Schluckspecht wie den "Weinkönig" RAINER BRÜDERLE zum Spitzenkandidaten....
Ein Grund zum jubeln ist das Scheitern der F.D.P. nicht wirklich, weil eine Demokratie eine starke liberale Partei braucht--- aber NICHT diese F.D.P. mit diesem Personal.
Nun, in Zukunft kann RAINER BRÜDERLE über die pfäzischen Dörfer ziehen, und das tun, was er als einziges wirklich gut kann: Weinfeste eröffnen.
Prosit, RAINER B.!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@PB57: Keine Panik

Ich hoffe ihr ward alle brav wählen, aber das IM Erika
und ihre Cash Dealers United die absolute Mehrheit
haben sollen finde ich zutiefst erschreckend.

Stand jetzt 0Uhr15 ist eine absolute Mehrheit für "Angies" "Cash Deales United" ziemlich sicher ausgeschlossen.
 
@Klarensa

Ich würde die Dinge nicht ganz so schwarz sehen.
Deutschland kam im Vergleich zu vielen anderen Ländern recht gut aus der Krise (die noch nicht vorbei ist), und das ist auch ein Verdienst von "Angie."
Da kann man persönlich zu "Mutti Angie" stehen, wie man will.

Wir haben eine Arbeitslosenquote von 6,3%.
In Frankreich liegt sie bei fast 12%.
Von Spanien und Griechenland erst gar nicht zu reden.

Das alles ist auch ein Verdienst der SPD--- allerdings ein Verdienst der "Schröder-SPD" und der "Agenda 2010."
Wenn aber eine Partei nicht in der Lage ist, zu ihren Verdiensten zu stehen, nur, weil die Reformen unpopulär waren und sind, dann muss sie sich nicht wundern, wenn sie beim Wähler kein Bein mehr auf den Boden bekommt.
Leider ist es gute Tradition in der SPD ihre populären und kompetenten Politiker zu demontieren.
Das haben sie in den 80igern mit HELMUT SCHMIDT genmacht ("Nato-Doppelbeschluß") und später mit Gerhard Schröder--- ich sage nur: Andrea Ypsilanti und ihr Wortbruch in Hessen.

Das Ausland sieht Deutschland viel entspannter und weniger pessimistisch als wir uns selbst sehen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Primalex

Das ist falsch. Die Arbeitslosenquote liegt bei ca. 9%.

Zu den 2,9 Millionen, die das Arbeitsamt ausweist gehören nämlich noch 0,9 Millionen, die nicht mehr in der Statistik geführt werden
- weil sie vom Arbeitsamt in Weiterbildungen gesteckt wurden
- weil sie älter als 58 sind
...

Aber die Regierung ist so schlau zu wissen, dass der Bürger solche Taschenspielertricks leider nicht durchschaut.

Das mit der Arbeitslosenquote ist richtig.
Da wurde in den letzten Jahren in der BRD viel getrickst.
Es ändert aber nichts an der grundlegenden Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit in der BRD wesentlich niedriger ist als in vielen anderen europäischen Ländern, und dass es dem Land wirtschaftlich besser geht als den meisten anderen Ländern.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Klarensa

Es sind ja nur "offiziell" 6,3 % ,denn zähl bitte noch die dazu die trotz Arbeit Sozialhilfe bekommen oder einen 2. und 3. Job annehmem müssen um nicht zu verhungern und dann noch die die aus Scham kein Hartz 4 beantragen, oder die keins bekommen weil sie "zuviel" Geld haben oder Dank Krankheit schon Rente bekommen oder oder oder. Da wirst du am Ende vielleicht eher bei 15 - 20 % sein als bei den mikrigen 6.3 % .

Klarensa

Du kannst nicht Menschen, die einen Job haben (oder mehrere) in die Arbeitslosenstastik miteinbeziehen.
Sie mögen sogenannte "Geringverdiener" sein und/oder "Aufstocker" (= Job+Hartz 4), aber sie haben ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis.


Auch andere Zahlen zeigen, dass es Deutschland besser geht als den meisten Ländern Europas:
- 2012 war für die deutsche Exportindustrie trotz Eurokrise erneut ein Rekordjahr (der Rekord von 2011 wurde überboten): Die Exportquote wuchs um 3,4% gegenüber dem Vorjahr. Die Deutschen exportierten Waren im Wert von 1,097 Billionen Euro.

- Die Beschäftigtenquote liegt bei knapp 29,5 Millionen Menschen (Stand: Juni 2010). Das ist einer der höchsten Werte seit der Wiedervereinigung
- Die Zahl der geringfügig Beschäftigten liegt bei knapp 7,5 Millionen.

Klar, die Arbeitsverhältnisse sind unsicherer geworden, es gibt mehr Menschen in Teilzeit, in geringfügig entlohnten Jobs als früher...--- aber das alles ist kein Grund alles schwarz zu malen und in Panik zu verfallen.

- Deutschland hat immer noch eines der dichtesten sozialen Netze der Welt.
Der Bundeshaushalt 2013 hat ein Volumen von 302 Milliarden Euro.
Davon entfällt der grösste Posten-- nämlich 119 Milliarden Euro--- auf "Arbeit und Soziales."
Ein Land, das ca. 36% ( 119 Milliarden) seines Haushalts für Soziales ausgibt, kann man nicht glaubwürdig als Land darstellen, das angeblich sozialen Kahlschlag betreibt, so wie es die Oppositionsparteien --allen voran "DIE LINKE"-- im Wahlkampf getan haben.

Womit wir bei einem der Gründe für den deutlichen Sieg von Angela Merkel wären: Sie hat wenig Fehler gemacht.
Muss sie auch nicht, wenn die anderen die Fehler machen.
Die Oppositionsparteien haben das Land viel schlechter dargestellt als es ist. Diese übertriebene Schwarzmalerei deckte sich nicht mit dem Empfinden und der sozialen Realität der Bürger dieses Landes.
Den meisten hier gehts noch ganz ordentlich--- auch deshalb haben sie "Angie" gewählt.

- Und was den Euro betrifft: Auch da muss man nicht schwarz sehen.
Die Deutschen sind leider immer noch die Meister der Apokalypse und anfällig für Horrorszenarien.
Bisher haben wir für die Eurorettung noch gar nix bezahlt. Wir bürgen "nur", was allerdings nicht ohne Risiko ist.
Aber was ist schon ohne Risiko??? Geht man aus dem Haus, dann kann einem eventuell der Himmel auf den Kopf fallen. *lach*
Geht man zu LIT, dann besteht das Risiko, dass einem im PCB anonyme Spammer oder Spammer mit Nick begegnen. *lach*
Ernsthaft: Den südeuropäischen Ländern geht es nicht wegen dem Euro schlecht. Deren Probleme sind hausgemacht (Überschuldung, Bürokratie, Korruption, unflexibler Arbeitsmarkt, etc...)
Ein Zerfall der Währungsunion-- den es nach meiner festen Überzeugung nicht geben wird-- käme Deutschland (und den Rest Europas) viel teurer zu stehen als solidarische Rettungspakete.


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Matthes

Hi,
und danke für das Lob.

Man kann zu "Angie" stehen, wie man will: Ihr politischer Lebensweg und ihre bisherigen Leistungen sind beeindruckend.
Das hätte ihr kaum jemand zugetraut.

Zu dem Punkt, dass die Oppositionsparteien genügend Fehler gemacht haben:
Greifen wir die SPD heraus: Was diese älteste deutsche Partei seit Jahren abliefert ist ein Trauerspiel. Wer sich für sein eigenes grosses, notwendiges und gelungenes Reformwerk (gemeint ist die "Agenda 2010") schämt, der muss sich nicht wundern, wenn der Wähler ihn für nicht glaubwürdig hält.
Es wäre sehr einfach zu zeigen, warum "DIE LINKE" nicht politikfähig ist.
Aber in der SPD sind leider schon seit langem nur noch intellektuelle Zwerge unterwegs, die nicht genügend auf dem Kasten haben, um das zu leisten.
Dasselbe gilt für die Neuerscheinung "AFD."
Auch diese Demagogen und Vereinfacher wären leicht zu desavouieren.
Mal schauen, ob der CDU das gelingt??? Man kann es nur hoffen!
Die "Piraten" sind ja Gott sei Dank schnell wieder abgesoffen. Das wird mit der "ADF" ebenfalls passieren.

So, und nun singen wir alle den Song von Konstantin Wecker: "DAS LÄCHELN MEINER KANZLERIN." *lach*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@PB57: "IM Erika???"

Bleibt dem strammen SPD Wähler nur die Frage:
WARUM LEGT MERKEL IHRE STASIAKTE NICHT OFFEN ?
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Ach, neulich versuchte sich wieder ein Enthüllungsjournalist an dieser Sache...
Er startete als Tiger und endete als Bettvorleger (So geht es offenbar jedem, der sich mit "Angie" anlegt?) *lach*
Ernsthaft: "Angie" sind keine Verstrickungen ins SED-Regime nachzuweisen.

Anders sieht es da mit "IM Sekretär" GREGOR GYSI aus: Der hat als Anwalt seinen Mandanten-- den Bürgerrechtler ROBERT HAVEMANN-- jahrelang bei der Stasi verpfiffen!!!

Aber sei es drum: "DIE LINKE" ist im deutschen Bundestag nun mal zur festen Größe geworden, ob einem das gefällt oder nicht (mir gefällt es nicht)

Will die SPD im Bund wieder eine realistische Machtoption haben muss sie sich der Partei "DIE LINKE" öffnen--- aber nicht dieser "DIE LINKE!"
Die ist finanzpolitisch, außenpolitisch und europapolitisch nicht politikfähig und nicht regierungsfähig!
Also: Es geht nur mit der Generation nach GYSI, und da muss sich "DIE LINKE" inhaltlich verändern!
Ob das realistisch ist??? Schau mer mal...
Anfangs konnte sich auch keiner regierungsfähige "GRÜNE" vorstellen--- und was hatten wir unter "Don Testosteron?" (Gerhard Schröder)? Genau: Ne erfolgreiche "Rot-Grüne-Koalition."

"Stramme SPD-Wähler" ("PB57")???---- Die gibts noch??? *lach*
Ernsthaft: Man kann keine Partei wählen, wo Spitzenkandidat, Partei und Programm nicht zusammenpassen!

Mir, "Rosi", fiel es als altem rechten SPDler ("Seeheimer Kreis") sicher schwer, "Angie" zu wählen, aber aus staatspolitischer Verantwortung gesehen gab es zu "Angie" 2013 keine Alternative!!!

Ich weiß gar nicht, warum die Deutschen aus 2 Dingen so ein Geheimnis machen: a) Aus ihrem Einkommen b) Aus ihrer Wahlentscheidung
Beides erfährt man von US-Boys (and Girls) wie nebenbei, und kann darüber entspannt dikutieren.


Die SPD kultiviert den Masochismus.
Haben sie mal nen Spitzenkandidaten, der beim Wahlvolk ankommt und Wahlen gewinnt, dann massakrieren sie ihn!
Das haben sie 1982 mit meinem politischen Vorbild HELMUT SCHMIDT gemacht (SCHMIDT ist nicht an der F.D.P. gescheitert, sondern an seiner eigenen Partei! Siehe: "Nato-Doppelbeschluß!" WILLY BRANDTs dunkelste Stunde!), und das haben sie später auch so mit Gerhard Schröder gemacht!
Die SPD sitzt am liebsten in der Opposition, und schreibt dort Thesenpapiere über eine bessere Welt, die ausser der "SPD-Grundwertekommission" keiner liest!!!

lg
"Rosi" (Johannes) (Ein alter "Seeheimer-Sozialdemokrat", der diesmal aus staatsmännischer Verantwortung "ANGIE" gewählt hat!)
Und nun stimmen wir alle den "Rolling Stones"-Klassiker an: "ANGIE, ANGIE..." *lach*
 
Last edited:
@Matthes

Ob Angie nun Stasi - Kontakte hatte oder nicht ist doch nach so vielen Jahren wirklich Latte und wer in der DDR gelebt hat und nicht total verblödet ist kann sich diese Frage zu 90% selber beantworten. Gewollte oder nicht gewollt steht auf einem anderen Blatt.

Was du zu den Linken sagst dem kann ich nicht ganz zustimmen, erstmal in der Regierung müsste auch diese Partei ihrere Verantwortung gerecht werden. Das würden sie auch unter einem Gysi. Ganz schnell würde sich diese Partei entlarven so wie es die Grünen als Regierungspartei tat

Hi,
Zustimmung, was du über die Stasi und "DIE LINKE" sagst.
Aber "DIE GRÜNEN" haben in der Koalition mit der SPD meines Erachtens eine ganz ordentliche (Real)Politik gemacht, und sich damals bewährt.
Immerhin war eine im Kern pazifistische Partei ("DIE GRÜNEN") in Regierungsverantwortung, als die ersten Auslandseinsätze der Bundeswehr nach 1945 beschlossen wurden.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Klarensa

Lach, ja Rosi dann zeig diese Statistiken und Zahlen jemanden der sich für nen Minilohn den Buckel krumm schuften muss und wenn er sich mal beschwert sofort gefeuert wird oder den Spruch hier hört : " Seien sie doch froh das sie überhaupt Arbeit haben ! "

Die dann zusätzlich woanders arbeiten müssen das sie was zu Essen aufm Tisch haben, oder jede Woche zur Tafel gehen um mal wenigstens ein wenig Geld sparen zu können.

Gibt noch genug Beispiele von Leuten die dir dafür eine mitgeben würden wenn du ihren sowas freudestrahlend sagen würdest.

Sorry war nicht böse gemeint, aber das musste mal gesagt werden ;-)

Du hast ja völlig Recht mit dem, was du sagst. Das hab ich gar nicht bestritten.
Es gibt Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen mit geringer Bezahlung, und es gibt sie häufiger und in grösserer Zahl als früher.
Aber auch denen geht es noch verhältnismäßig gut, da das deutsche soziale Netz noch sehr eng ist, grade im Vergleich zu vielen europäischen Ländern.
In Spanien beispielsweise gibt es Arbeitslosengeld nur höchstens 6 Monate. Danach fallen die Menschen gleich in die Sozialhilfe.
Ein Sozialsystem in der Türkei? Arbeitslosengeld in der Türkei? Praktisch so gut wie unbekannt.
In Deutschland hingegen kann eine Familie mit "Hartz 4" mitunter ein höheres Einkommen erzieln als wenn der Mann/die Frau/oder beide in regulärer Arbeit wären.

Zudem gibt es in Deutschland wirklich zig Möglichkeiten, sich fortzubilden, und so seine persönliche berufliche und finanzielle Situation zu verbessern.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@pb57

Das einzige Resultat einer großen Koalition
wird ein "Katalog der Grausamkeiten" sein.

Das muss nicht unbedingt so kommen.

Ich denke, diese Koalition wird einen Mindestlohn einführen.
Ob man das nun "Lohnuntergrenze" nennt, wie die CDU oder "Mindestlohn", wie die SPD ist einerlei.

Den Ausbau der alternativen Energien wird man vorantreiben (Gab es schon mal ne "grünere" CDU-Politikerin als "Angie?" Ihre Flexibilität ist beachtlich).

Ich glaube, ne weitere Legistlaturperiode mit der F.D.P. wäre grausamer geworden.
Prima, dass es die endlich erwischt hat. Jetzt hat die F.D.P vier Jahre Zeit zum Nachdenken, und kann sich inhaltlich (und natürlich auch personell) erneuern.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Was den Mindestlohn angeht, hier sollte man auch nicht vergessen wie unflexibel manch einer ist wenn es um Weiterbildung oder Wohnortwechsel geht. (mir ist klar das dieses nicht zu verallgemeinern ist) Wenn man dann noch sieht wie Leute über das Aufstocken schimpfen und dabei in ihr I-Phone tippen stimmt auch etwas nicht.

Sorry, Matthes, aber da weisst du einfach nicht, wovon du redest.

Ein i-phone ist heutzutage einfach für stellenweise weniger als 30 Euro im Monat zu haben.

Dem Mindestlohn verdanken gewisse Gewerke überhaupt erst mal einen anständigen Lohn. Ich kenne Elektriker hier in Berlin, die haben vor dem Mindestlohn mal für weniger als 6 Euro die Stunde gearbeitet - und nirgendwo mehr gekriegt. Die waren happy, als sie mal dank Mindestlohn endlich 8 Euro gekriegt haben (inzwischen 9). Und ich gebe zu bedenken: die ARBEITEN, die liegen nicht auf der faulen Haut, die schrubben selbst jetzt noch Überstunden, damit sie auf einen Lohn kommen, der der von den Linken geforderten Mindestrente entspricht.

Hier in Berlin können sie nur deshalb überleben, weil sie Familie haben oder ihre Miete noch bezahlbar ist. Wer soll den die Reise zur und die Miete in der anderen Stadt bezahlen ? Das ist ein Risiko, dass sich nicht immer rechnet.
 
@pb57

Mathes: Ein Rettungssanitäter in der freien Wirtschaft
bekommt einen Stundenlohn von € 8,50 brutto, egal
ob nachts, oder am Wochenende, wie viel würdest
du ihm bezahlen wenn dein Leben, oder das deiner
Lieben betroffen sind ??????

Da sprichst du tatsächlich ein grosses Problem an, das dringend gelöst werden muss!
Unsere Gesellschaft wird immer älter.
Leute, die in die Pflegeberufe gehen (ich zähl da jetzt einfach mal den Rettungssanitäter mit), werden händeringend gesucht.
Pfleger, Krankenschwestern, etc.. leisten einen unglaublichen Dienst am Menschen rund um die Uhr. Sie reissen sich den Hintern auf!
Und wie werden sie bezahlt??? Besch*****!!!
Das ist ein Skandal, und muss sich ändern!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Primalex

Wurde da 1 Billionen Euro in Gold nach Deutschland verschifft, um die Produkte, die wir exportiert haben, zu bezahlen?

Ich verstehe die Frage nicht ganz?
Im internationalen Handel wird schon lange nicht mehr bar bezahlt, schon gar nicht mit Goldbarren.
Das läuft alles bargeldlos.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@KrystanX

Du kannst das Einkommen von DM Zeiten nicht mit heute vergleichen. Wenn du vor 20 Jahren für 1000 DM Gearbeitet hast, sind das inflationsbereinigt heute ca. 1100 Euro. Einfach bei einer normalen Inflationsrate gerechnet.

Das der Anspruch viel größer ist, als von 20 oder 50 oder 100 Jahren ist klar. Aber wir können halt in Deutschland auch nicht mehr von dem Stand der Kaiserzeit ausgehen.

Computer, Telekomunikation und Internet sind heute kein Luxusgut mehr, sondern eine Notwendigkeit, wobei Smartphones diese Rolle inzwischen teilweise übernehmen. Man kann in der heutigen Zeit ja teilweise nicht einmal mehr ohne Drucker und PC eine Rechnung von seinem Versorger bekommen, bzw. seine Steuererklärung abgeben.

Und wenn man nicht über die Mittel verfügt, sich das zu leisten, dann ist man ähnlich augeschmissen, wie wenn man heute kein Girokonto hat. Was vor 30 Jahren noch überhaupt kein Problem war.

Die reale Situation ist auch, dass die Inflationsrate extrem ungleich verteilt ist. Manche Dinge wie Elektroartikel sind extrem im Preis gefallen. Andere Preise wie Mieten, Strom, Erdöl sind teilweise extrem gestiegen.

Da aber Wohnung und Energie wesentlichste, nicht substituierbare Grundbedürfnisse sind, geht gerade bei den geringen Einkommen dieses Ungleichgewicht extrem zu lasten der ohne hin schon geringen Einkommen.

Als Mitarbeiter im öffentliche Dienst bekommst du davon nicht viel mit. Sicher, auch ihr habt druck und würdet gerne mehr verdienen. Aber Vater Staat sorgt an dieser Stelle für ein ausreichendes Grundeinkommen selbst bei einfachen Jobs. Man wird vielleicht als hochqualifizierter nicht so gut entlohnt wie in der Wirtschaft, aber in der Summe sind die Gehälter für die Mehrzahl der Mitarbeiter überdruchschnittlich und vorallem verlässlich.

Außerhalb dieses Arbeitsumfelds sieht es anders aus. Da ist für ausgelernte Vollzeitkräfte ein Lohn von unter 1000 Euro nicht selten. Und das bei Überstunden und hoher geforderter Arbeitsmoral. Und das ist halt leider eine Summe, die kaum mehr zum Leben reicht. Egal wo. Wenn man z.B. als alleinstehender 1000 Euro zur Verfügung hat, dann ist die Rechnung simpel.
250€ für kleines Auto inkl. Sprit/Lesing/Ratenkredit/Versicherung/Steuer/Reparaturen ...
450€ für eine kleine Wohnung mit Strom, Wasser, Heitzung, Telefon
Bleiben 300 Euro für Essen, Kleidung, Haushaltsgeräte und Hobbys usw im Monat.

Man kann dabei kaum einsparen. Denn ein Auto braucht man zumindest wenn man am Land wohnt, um zur Arbeit zu kommen, da öffentliche Verkehrsmittel zu den heute üblichen Arbeitszeiten irgendwo zwischen 6 und 22 Uhr praktisch kaum passend fahren. Bei uns z.B. geht der erste Buss um 6:20 und der letzte kommt um 18:30 Uhr an.
In der Stadt kann man auf ein Auto verzichten, aber dafür braucht man mehr Geld für die Wohnung.

Dass man so effektiv weniger hat, als wenn man von Grundsicherung lebt, ist klar. Aber das bedeutet eben nicht, dass man die Grundsicherung senken sollte, nein, das Lohnniveau muss wieder steigen. Zumindest das untere Niveau. In der Realität steigen in den letzten Jahren aber meist nur die Löhne der ohnehin schon besser verdienenden.

250 Euro/Monat wegen dem Auto???
Schaff es ab!
Die meisten Arbeitgeber finanzieren ein Jobtickt.
Okay, wenn man auf dem Land wohnt, dann gehts nicht ohne Auto.

Ratenzahlungen für den Ratenkredit???
Das ist Hedonismus. *lach*
Selber schuld, wer nen kredit braucht.
Ansparen, und dann kaufen.

Ach so, was ein Girokonto betrifft: Jeder bekommt heute prolemlos ein Girokonto auf Guthabenbasis, auch wenn er hoch verschuldet ist.

Ein Problem sind tatsächlich die steigenden Energiepreise.
Da finanziert der normale Arbeitnehmer die Energiewende, während die grossen Industrieunternehmen davon befreit werden.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Matthes (P 33)

Hi,
ich kann dir nur zustimmen.

"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" ist ne griffige Parole, die plausibel klingt, die aber zu kurz greift.
Die Produktivität ist regional noch sehr unterschiedlich, weshalb ein flächendeckender Mindestlohn ökonomische Unvernunft wäre.

Zum Rest deiner Ausführungen: deine persönlichen Ausführungen sind beeindruckend.

Und richtig: Man kann manchmal den Eindruck gewinnen, viele Deutsche sehen nur die negativen Seiten ihres Landes, auch, was die Arbeitswelt betrifft.
Die Spanier wären froh, sie hätten unser Sozialsystem. Von Rumänen und Bulgaren erst gar nicht zu reden.
Es ist kein Zufall, dass junge Spanier jetzt vermehrt nach Deutschland kommen, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive mehr sehen.

Man muss inzw. halt auch in Deutschland flexibler sein als früher.
"Schlaraffia ist abgebrannt--- auch, weil wir uns viele jahre weismachen ließen, der (Sozial)Staat wäre für alles zuständig.
Das Ergebnis: Eine horrende Staatsverschuldug!
Schröders "Agenda 2010" war richtig, und sie war notwendig. Sie hat den (Sozial)Staat vor dem Kollaps bewahrt, und den Arbeitsmarkt flexibler gemacht, und die Arbeitslosigkeit gesenkt.
Daran ändern auch bedauernswerte Fälle von ungerechten Arbeitsverhältnissen mit schlechter Bezahlung nichts.
Dagegen gibt es Gesetze.

Und zu "KrystanX:" Man kann von einem Verdienst von 1000 Euro im Monat leben, sogar ganz ordentlich.
Sicher, Luxus ist da nicht drin. Aber man kann davon leben.

Und man kann auch mit dem "Hartz 4-Regelsatz" ganz ordentlich leben.
Sicher, auch da ist Luxus nicht drin --- dafür heißt es ja auch "Grundsicherung."


lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Matthes

Ich meinte damit den Leiharbeiter der die gleiche Arbeit macht, also am selben Band steht. Nur weil er von einer Leihfirma ist, die oft auch noch zum gleichen Unternehmen gehört, also zu Mercedes, verdient er weniger und es kümmert die meisten Angestellten von Mercedes einen scheiß. Erst wenn dann ihre Kinder nicht bei Mercedes landen sondern bei der Leihfirma werden sie hellhörig.
Vielleicht tue ich Mercedes auch etwas unrecht dabei aber ihr wisst was ich meine. Hoffe ich.

Ich hab das mit der Leiharbeit schon verstanden.
Nun, aber auch da hat die Politik inzw. reagiert, und es gibt Tarifverträge, die auch für die Zeitarbeitsfirmen gelten.

Was "Daimler Benz" betrifft: Neulich kam im TV ne Reportage über nen ganz krassen Fall: Der neueste Schrei heißt "Werkverträge."
Die werden noch schlechter bezahlt als Leute aus der Zeitarbeit.
Und ausgerechnet bei "Daimler Benz" kam so ein Fall vor.
Die Reportage ist in der "ARD Mediathek" (oder "ZDF Mediathek"?) abrufbar. Ist sehenswert.

Das heißt: Viele Arbeitgeber unterlaufen die Tarife der Zeitarbeit inzwischen durch das Instrument "Werkvertrag."
Aber da ist dann eben wieder der Gesetzgeber gefordert, das zu ändern.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Aleksana

Merkel macht keine wegweisende oder glanzvolle Politik, bei einigen Themen reagiert sie lediglich auf Probleme oder versucht es mit Aussitzen, das hat sie ja von Kohl gelernt.

Peinlichkeiten wie ihr Engagement pro Atomkraft, dass durch Fukushima beendet wurde und ihre Verantwortung für das Versuchsendlager Asse, sind längst vergessen, ihre Schweigen bei den Themen NSA ist eigentlich ein Skandal.

Aber das sie kaum echte Fehler macht (sie tut eben lieber nichts) und da es wirtschaftlich gar nicht mal so schlecht steht gab es kaum Gründe sie abzuwählen.

Zumindest habe ich in der Oposition kaum klare Konzepte gesehen welche die Wähler angesprochen hätten.

Muss jemand eine "glanzvolle Politik" machen???
Hauptsache, es wird eine rationale Politik gemacht.

Kohl hat die Probleme ausgesessen???
Hm.. eines der Märchen, das sich eingebürgert hat.
Der Mann war immerhin 16 Jahre Kanzler, hat 4 Bundestagswahlen an der Schnur gewonnen, und hatte seine Sternstunde bei der Wiedervereinigung.
Soviel kann Kohl also nicht falsch gemacht haben.
Oder waren die Wähler alle doof, die ihn viermal im Amt bestätigt haben???

Merkel hat sich was den Regierungsstil betrifft sicher viel von Kohl abgeschaut.
Man kann ihre Art auch als "geduldiges Abwarten" bezeichnen.
Dem Land geht es wirtschaftlich gut, weshalb "Angie" besser gar nix tut???
Nun, vielleicht geht es dem Land wirtschaftlich auch wegen "Angies" Politik gut???

Was du über Asse sagst ist richtig.
Was den Atomausstieg nach Fukushima betrifft: Richtig, in der Energiepolitik gabs einige abenteuerliche Kehrtwenden unter "Angie."
Aber warum sollte man ihr jetzt ihre Reaktion auf Fukushima vorwerfen??? Man kann es auch so interpretieren, dass "Angie" aus Fukushima gelernt und die richtigen Schlüße gezogen hat.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
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