Tötungen aus heiterem Himmel

@luesker

Der Irak-Krieg war vordergründig die überschiessende Antwort. Aber die massgebenden Kreise wussten ganz genau, dass Saddam Hussein nie und nimmer mit Al Kaida zusammenging. Dafür sind die Unterschiede in der Weltanschauung viel zu gross. Gemeinsam war nur, dass beide skrupellos töteten, aber für ganz andere Ziele. Saddam tötete hemmungslos, aber vorwiegend für seine Machterhaltung, vielleicht noch aus Sadismus. Al Kaida hingegen ist nicht weniger brutal, hingegen sind die Motive völlig verschieden.

Der Irak wurde überfallen wegen dem Öl, seiner Lage neben dem Iran und weil Saddam immer mal wieder Israel bedroht haben soll. In Afghanistan sind die Gründe nicht alle lauter. Dort ging es ebenfalls um Rohstoffe, das Land ist strategisch wichtig und verschiedene Nachbarn wollen dort Einfluss (Pakistan, Indien, China).

Was den Irak-Krieg betrifft: Da gab es ein Bündel an Gründen, die geostrategischer, ideologischer und ökonomischer natur waren.
Das wurde nicht nur in diesem Thread alles schon erörtert.
Man hatte halt keinen Plan auf US-Seite nach dem Sturz von Saddam.
Immerhin: Mit Saddam gibts in der Region einen Diktator weniger, und das ist ja auch schon was.
 
@luesker

Da täuscht du dich aber gewaltig. Die Chinesen sind bereits dabei, sich Rechte zu sichern, ähnlich wie in Afrika.

Du hast völlig Recht.
Afghanistan hat Kupfererz, Erdöl, Erdgas, Kohle, Halbedelsteine, Lithium, Kobalt, etc...
Und nach der Privatisierung der Minen lohnt sich das.
 
@Maschallah....
...so heisst der im Exil lebende Chef der Hamas, hat nach langer Abwesenheit die palästinensischen Autonomiegebeite besucht.
Da versprach er eine Befreiung von Palästina, und zwar von ganz Palästina; also auch ne Befreiung des Landes von Israel.
Die Auslöschung Israels ist immer noch das Ziel der Hamas, jedenfalls des extremistischen Flügels.
Dieser Maschallah ist ein wahrer Sonnenschein. Ein echter Sympathieträger.
 
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@luesker

Der Irak-Krieg war vordergründig die überschiessende Antwort. Aber die massgebenden Kreise wussten ganz genau, dass Saddam Hussein nie und nimmer mit Al Kaida zusammenging. Dafür sind die Unterschiede in der Weltanschauung viel zu gross. Gemeinsam war nur, dass beide skrupellos töteten, aber für ganz andere Ziele. Saddam tötete hemmungslos, aber vorwiegend für seine Machterhaltung, vielleicht noch aus Sadismus. Al Kaida hingegen ist nicht weniger brutal, hingegen sind die Motive völlig verschieden.

Der Irak wurde überfallen wegen dem Öl, seiner Lage neben dem Iran und weil Saddam immer mal wieder Israel bedroht haben soll. In Afghanistan sind die Gründe nicht alle lauter. Dort ging es ebenfalls um Rohstoffe, das Land ist strategisch wichtig und verschiedene Nachbarn wollen dort Einfluss (Pakistan, Indien, China).

"Der Irak wurde überfallen wegen dem Öl..." ("luesker")

Das ist falsch.
Jedenfalls wenn man es so interpretiert als wollten die USA die Kontrolle über die irakischen Ölfelder.
Das wollten sie nicht.

Die US-Öl-Lobby verkörpert sich in der alten Mannschaft von BUSH SEN., angeführt von dessem ehemaligen Aussenminister James Baker.
Die Öl-Lobby hat eine Intervention im Irak nachdrücklich abgelehnt.
Nachgewiesen wird das u.a. im Bericht der "Baker-Foundation" vom November 2006.
Hier wird die Irak-Politik von BUSH JUN. scharf kritisiert.
GEORGE BUSH JUN. hat den "Baker-Bericht" grandios ignoriert.
Den grossen US-Ölfirmen wie "Exxon" ist Stabilität in dieser Region wichtiger als politische Umwälzungen.

Der Irak-Krieg hat das Gleichgewicht der Energieverteilung nicht verändert.
Die USA sind bis heute nicht in der Lage, die irakische Ölförderung wieder richtig in Gang zu bringen, geschweige denn, sie zu kontrollieren.
Das wollen sie auch gar nicht.
Die USA glauben an die Kräfte des Marktes und wollen die Freiheit der Märkte sicher stellen.
Die USA wollen die Freiheit der Märkte, und nicht die Kontrolle über die Produktion.

Der Markt legt den (Öl)Preis fest.

So haben sie sich vernünftigerweise 1991 verhalten.
Die Besetzung der kuwaitischen Ölfeder hätte aus dem Irak einen zu mächtigen Akteur auf dem Markt gemacht.
Nachdem dieses Hegemoniestreben vereitelt war, zog man sich zurück. Eine Kontrolle über die kuwaitischen Ölfelder war unnötig.

Den Ölpreis zu kontrollieren war noch nie eine Priorität Washingtons, schliesslich profitieren auch US-Produzenten von einer Preiserhöhung.

Die Entwicklung im Irak hat den internationalen Rohölpreis in keiner Weise beeiflusst. Der Preis schwankte zwar beträchtlich, aber aus anderen Gründen.
Im Januar 2007 fiel der Preis für das Barrel auf unter 50 Dollar. Vor 2003 lag irakische Produktion bei 3 Millionen Barrel/Tag. 2007 betrug er nur noch die Hälfte.
Ein Drittel davon wird im Irak verbraucht.

Auf den Irak entfallen nur 2% der weltweiten Ölproduktion.
Diese Zahl ist viel zu klein, viel zu unwichtig, um aus diesem Grund in den Irak einzumarschieren.
Bis der Irak wieder ein vollwertiger Mitspieler auf dem internationalen Ölmarkt ist, wird noch ne Weile ins Land gehen.

Der Öl- Marktpreis- und um den freien Markt geht es den USA, und nicht um die Kontrolle über die Produktion!- hängt heute vor allem von der Nachfrage aus Indien und China ab.


Das Öl spielte in anderer Hinsicht eine Rolle: Saddam überlegte, sein Öl auch in Euro verrechnet zu verkaufen. Das hätte die Stellung des Dollar als Leitwährung der Weltwirtschaft bedroht, und da verstehen die Amis in der Tat keinen Spass.
(Anmerkung: Öl wird weltweit in US-Dollar verrechnet).

Die Gründe für diesen überflüssigen Irak-Krieg waren ideologischer und geostrategischer Natur, und haben ihren Ursprung im Konzept der "Neo-Cons" von der sogen. "Neuen Weltordnung".
Man glaubte, den Nahen Osten demokratisieren zu können.
Dabei legten die "Neo-Cons" irrtümlicherweise die positiven Erfahrungen der USA mit dem "Demokatie-Export" nach Deutschland und Japan nach 1945 zugrunde.
Dazu kam noch ne persönliche Note: Saddam plante 1991 ein Attentat auf Bush sen., das nur knapp vereitelt wurde.
Es ist aus nem Tischgespräch aus dem "White House" überliefert (das ist protokolliert), dass BUSH JUN. ausrief: "Der Saddam wollte meinen Daddy umbringen."
Dafür sollte er auf die Mütze bekommen.

Das waren die Gründe für den Irak-Krieg.
 
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Die Gründe für diesen überflüssigen Irak-Krieg waren ideologischer und geostrategischer Natur, und haben ihren Ursprung im Konzept der "Neo-Cons" von der sogen. "Neuen Weltordnung".
Man glaubte, den Nahen Osten demokratisieren zu können.
Dabei legten die "Neo-Cons" irrtümlicherweise die positiven Erfahrungen der USA mit dem "Demokatie-Export" nach Deutschland und Japan nach 1945 zugrunde.
Dazu kam noch ne persönliche Note: Saddam plante 1991 ein Attentat auf Bush sen., das nur knapp vereitelt wurde.
Es ist aus nem Tischgespräch aus dem "White House" überliefert (das ist protokolliert), dass BUSH JUN. ausrief: "Der Saddam wollte meinen Daddy umbringen."
Dafür sollte er auf die Mütze bekommen.

Das waren die Gründe für den Irak-Krieg.
So, so, einen persönlichen Grund hatte der G. W. Bush auch. Und weil er Präsident war, mussten dann 100.000 Iraker und 4000 GIs sterben.

Das ist nicht weit entfernt von dem Wahn der römischen Kaiser. Und von einer Nation, die solche Führer hervorbringt, sollen wir lernen? Die Amerikaner haben gewusst, dass sie in den ersten 4 Jahren hinters Licht geführt wurden, und haben dem selbsternannten Kreuzfahrer Bush trotzdem noch mal für weitere 4 Jahre ins Präsidentenamt gewählt. Die Quittung dafür haben USA dann später in der Form der Finanzkrise bekommen. Und wir mit ihnen. Weil wir immer noch glauben, Amerika wird’s richten.

Das ähnelt sehr an den Glauben: Von Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen.

Das dauernde, ängstliche Schielen über den Teich können wir uns sparen. Ebenso diese Nibelungentreue. Es ist Zeit, dass sich Europa auf sich selbst besinnt und ihre eigene Politik macht.
 
@Erpan

So, so, einen persönlichen Grund hatte der G. W. Bush auch. Und weil er Präsident war, mussten dann 100.000 Iraker und 4000 GIs sterben.

Das ist nicht weit entfernt von dem Wahn der römischen Kaiser. Und von einer Nation, die solche Führer hervorbringt, sollen wir lernen? Die Amerikaner haben gewusst, dass sie in den ersten 4 Jahren hinters Licht geführt wurden, und haben dem selbsternannten Kreuzfahrer Bush trotzdem noch mal für weitere 4 Jahre ins Präsidentenamt gewählt. Die Quittung dafür haben USA dann später in der Form der Finanzkrise bekommen. Und wir mit ihnen. Weil wir immer noch glauben, Amerika wird’s richten.

Das ähnelt sehr an den Glauben: Von Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen.

Das dauernde, ängstliche Schielen über den Teich können wir uns sparen. Ebenso diese Nibelungentreue. Es ist Zeit, dass sich Europa auf sich selbst besinnt und ihre eigene Politik macht.

Eine Nibelungentreue gegenüber den USA gibt es doch nicht. So hat das "Alte Europa" (Donald Rumsfeld) dem Irak-Feldzug damals ja nicht zugestimmt.
Und die europäischen Interessen waren noch nie immer 100 % identisch mit US-Interessen.
So zeigt sich aktuell die unterschiedliche Interessenlage am Beispiel des EU-Beitritts der Türkei.
Die USA sind dafür, die Europäer in der Mehrheit dagegen.
Das ist ein Beispiel dafür, dass US-Interessen und europäische Interessen oft nicht deckungsgleich sind.

Trotzdem steht ausser Frage, dass es eine Wertegemeinschaft Europas mit den USA gibt, und dass es ein freies Europa von 1945 bis 1989/1990 nicht gegeben hätte ohne die USA.
Sie sind nun ein mal die einzig verbliebene Supermacht.
Die USA ist und bleibt "Die unverzichtbare Nation" (Ex-US-Aussenministerin Madeleine Albright)

Die Finanzkrise 2008 hatte andere hauptsächliche Ursachen als den Irak-Krieg.

Und G.W.BUSH?
Jede (demokratische) Nation bringt auch mal weniger geeignetes Führungspersonal hervor und an die Macht.
Entscheidend für die Qualität eines politischen Systems ist, dass es auch schlechte Staatsmänner und schlechte Regierungen verkraftet ohne vor die Hunde zu gehen.
Und die Selbstreinigungskräfte der USA haben schon immer funktioniert. (Bsp.: "Watergate"/Richard Nixon).
Die BUSH JR.-Administration ist nicht die USA.
 
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@Schimon Peres...
...der israelische Präsident, hat dem "Spiegel" diese Woche ein interessantes Interview gegeben.
Er plädiert für eine 2-Staaten-Lösung (für die inzw. übrigens auch MP Nentanjahu ist), und er zeigt sich überzeugt, dass er die 2-Staaten-Lösung und nen dauerhaften Frieden noch erleben wird (Peres ist 89).
Er begründet es u.a. damit, dass diese Lösung alternativlos ist.

Zugleich erteilt er allen historischen Rückgriffen auf angeblich oder tatsächlich erlittenes und zugefügtes Unrecht eine Absage.
Dieser Rückgriff auf die Historie, so Peres, bringe nichts, deshalb solle man das endlich bleiben.
Man könne nicht zurück zu Abraham und auch nicht zurück hinter 1967 oder gar 1948.
Die Realitäten, so Peres, sind hier und heute, und mit denen habe man umzugehen, und auf dieser Grundlage eine Lösung zu finden.
Zugleich kritisiert er die Siedlungspolitik Netanjahus, zeigt sich aber überzeugt, dass Netanjahu seine Politik ändern wird, da ihm die Realität keine andere Wahl lassen wird.

Das zeigt: In Israel gibt es nicht nur Falken und Hardliner.
 
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