Kaffeeklatsch & Klönsnack Klub

*lol*
Nun, da ist sicher was dran.

Aber: Helmut Kohl hat 1989/90 eine historische Chance erkannt und sie ergriffen.
Ohne Helmut Kohl keine deutsche Einheit.
Und damit ist Helmut Kohl eine historische Figur.
Er ist ohne Frage einer der ganz großen Deutschen.

Bis zum Fall der Mauer war Helmut Kohl politische Bilanz durchwachsen.
Aber 1989/90 hat er sich in die Geschichtsbücher geschrieben.
Das ist auch keine Frage, wo man parteipolitisch steht.

lg
"Rosi" (Johannes)

Diese historische Chance hat ihm Michail Gorbatschow gegeben. Kohl hat sie ergriffen und so seine mäßige Bilanz vergessen lassen. Der "Einheitskanzler" hat seine diversen politischen Fehlgriffe neutralisiert.
 
Diese historische Chance hat ihm Michail Gorbatschow gegeben. Kohl hat sie ergriffen und so seine mäßige Bilanz vergessen lassen. Der "Einheitskanzler" hat seine diversen politischen Fehlgriffe neutralisiert.

Ergänzen wir das aber nur noch um diese eine, welthistorisch bedeutsame Rede: »General Secretary Gorbachev, if you seek peace, ... come here to this gate. Mr. Gorbachev, open this gate. Mr. Gorbachev, tear down this wall!«
 
Einen Uli Hoeneß sperren wir für drei Jahre weg,
weil er ein paar Milliönchen nicht versteuert hat,
"Mutti Murksel" verpulvert 83 Milliarden und kein
Schwein regt sich auf.

Die gesamte Regierung verstößt permanent
gegen ihren Amtseid, es gab mal Zeiten in
diesem Land, da stand schon das Peleton
bereit.
 
@Leonie12

Diese historische Chance hat ihm Michail Gorbatschow gegeben. Kohl hat sie ergriffen und so seine mäßige Bilanz vergessen lassen. Der "Einheitskanzler" hat seine diversen politischen Fehlgriffe neutralisiert.

Hab ich doch gesagt: Bis zur Wiedervereinigung war die politische Bilanz von Helmut Kohl durchwachsen.
Aber 1989/90 hat er in schlafwandlerischer Sicherheit vieles richtig gemacht.
Natürlich hat er die weltpolitischen Umstände nicht alle selbst herbei gezaubert-- aber er hat die Umstände prima genutzt.
Stellen wir uns vor, Oskar Lafontaine wäre damals Kanzler gewesen??
Der hätte doch nach eigener Aussage lieber das Saarland wieder mit Frankreich vereint gesehen als die DDR mit der BRD.
Natürlich wurden bei der Wiedervereinigung auch Fehler gemacht. Aber die machen alle Politiker.
Zudem: Heute im Rückblick von 25 Jahren kann man viele Details kritisieren. Wenn man aus dem Rathaus kommt ist man immer schlauer.
Aber damals mussten die Entscheidungen schnell getroffen werden unter Berücksichtigung vieler unbekannter Varaiablen (So war die Wirtschaft der DDR viel maroder als man es im Westen glaubte, etc.).
Aber unter dem Strich bleibt Kohls Leistung historisch.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@pb57

Einen Uli Hoeneß sperren wir für drei Jahre weg,
weil er ein paar Milliönchen nicht versteuert hat,
"Mutti Murksel" verpulvert 83 Milliarden und kein
Schwein regt sich auf.

Die gesamte Regierung verstößt permanent
gegen ihren Amtseid, es gab mal Zeiten in
diesem Land, da stand schon das Peleton
bereit.

Hi.
Hab ich doch schon immer gesagt, dass "Saint Uli" Hoeneß ein recht Harmloser ist...*lol*
Das sind doch Peanuts, die der hinterzogen hat, im Vergleich zu "Mutti" Merkels "Hilfspaketen."

Also: Freiheit für Uli H.!!!

Das Grundübel ist, dass sich die Euro-Staaten nicht an die vereinbarten Stabilitätskriterien halten.
Jetzt hat grade Frankreich wieder 2 Jahre mehr Aufschub bekommen, um das Defizitziel zu erreichen.
Und auch die Deutschen haben die Maastricht-Kriterien schon wiederholt gebrochen ohne Konsequenzen.
Regeln funktionieren nur, wenn sich alle daran halten.

Es ist das eine, a) Regeln flexibel auszulegen, aber etwas völlig anderes b) sie beliebig auszulegen.
Die Euro-Staaten halten sich leider an Option b).

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Kimber22

Ach, »ein weit verbreiteter Irrtum«? Nun, da sind wir wohl auf grundverschiedenen Positionen. (und vermutlich auch auf einem grundverschiedenen Wissensstand). Aber vertiefen wir das nicht weiter. Da sind wir offensichtlich auf einem grundverschiedenen Wissensstand.

Nur in aller Kürze - damit man das allenfälligst einschätzen kann:
* Keynesianische Rezepte würden nicht helfen? Nun, ich kann zumindest einen Nobelpreisträger VWL nennen, der meint, dass es das schon täte; und unzählige Professoren, die das auch tun. Mir fällt ehrlich gesagt kein einziger Ökonom ein, der ernsthaft meint, dass es sinnvoll wäre, die aktuelle Sparpolitik fortzusetzen....



Ähm, Entschuldigung? Wie kann eine "Niedrigzinspolitik" Sparguthaben entwerten? Inflation entwert bestehende Vermögen ad a). Das Gegenteil ist der Fall: Deflation erhöht den Realwert bestehender Geldvermögen. Was genau diese tödliche Spirale der Deflation auslöst: Je länger du das Geld hortest, desto MEHR wird es wert. Weswegen keiner investiert, weswegen keiner im Lokal Geld ausgibt (weil er morgen für das gleiche Geld MEHR kriegt), und und und. Weswegen die Wirtschaft zum Stillstand kommt, weswegen die Firmen keine Aufträge mehr bekommen, weswegen die Firmen in der Folge Leute rausschmeißen - die dann noch weniger verdienen und folglich NOCH weniger ausgeben und und und...

Da hast du offenbar ziemlich Sachen von Leuten gelesen, die sich in der Sache nur ganz begrenzt auskennen... wenn überhaupt... Ich vermute, die Sache kommt von der Überlegung, dass wir "keine/wenig Zinsen auf unser Erpartes" bekommen. Dabei wird aber vergessen, dass die Zinsen immer der Inflation nachziehen - d.h. wenn du, zB beim EZB-Ziel 2% Inflation bist, dann kannst du mit 3-5% Zinsen auf täglich fällige Einlagen rechnen. Bei 0% Inflation (wie aktuell) kannst du also nur mit knapp über 0% Zinsen rechnen.

Dabei ist noch gar nicht b) betont, dass die Niedrigzinspolitik ist ja nicht "gemacht" ist. Sondern das ist eine ===Folge=== der Krise. Genauer gesagt: Das ist die EINZIGE geldpolitische Maßnahme, die eine Notenbank ÜBERHAUPT ergreifen kann... Für die erwähnten "keynesianischen Maßnahmen" ist eine Notenbank ja schließlich nicht zuständig....

Aber, wie schon gesagt, nur in aller Kürze.


Die Positionen der Ökonomen sind in der Tat unterschiedlich.
Und es gibt durchaus Ökonomen, die die Weiterführung der bisherigen Programme für sinnvoll halten.

Griechenland hat kein Konjunkturproblem, jedenfalls nicht in erster Linie.
Es hat strukturelle Probleme, und diese sind mit Konjunkturprogrammen nicht zu beheben.
Da verbrennt man nur weiterhin Geld.

Und das mit der "Austerität" (Sparpolitik), in die Griechenland von den Geldgebern gezwungen worden wäre, ist eine Opferlegende.
In die "Austerität" wurden die Griechen von den Finanzmärkten gezwungen. Einfach, weil sie sich finanziell über Jahre übernommen hatten.
Das würde jedem privaten Kreditnehmer und jeder Firma, die sich überschuldet, genauso gehen.
Griechenland ist schon seit 5 Jahren vom normalen Kapitalmarkt abgeschnitten.
Ohne die Gelder der "Troika" wäre das Land schon lange im Eimer. Also noch mehr im Eimer, als es ohnehin schon ist.
Die Griechen müssen ihren Staat reformieren, völlig egal, ob im Euro oder außerhalb des Euro.

Das Land war Ende 2014 auf einem guten Weg-- bis die "Syriza-Boys" kamen....
Na ja, manche Schafe wählen sich ihren Henker eben selbst.

Mit dieser kommunistisch- rechtsnationalen Regierung wird es auf keinen Fall gehen.
Griechenland ist nicht der Nabel Europas und der Euro-Welt.
Wer im Euro und in der EU sein will, der muss sich an die Regeln halten!
Und das wollen die Griechen-- vor allem die "Syriza-Boys"-- ganz offensichtlich nicht.
Zwingt sie auch keiner dazu-- Aber dann müssen sie eben gehen.

Es hat die Griechen keiner gezwungen, über Jahre und Jahrzehnte Kredite aufzunehmen und sich immer weiter zu verschulden.
Es hat auch niemand den Griechen die Hilfsgelder aufgezwungen.
Es war der damalige MP Papandreou, der 2010 vor malerischer Kulisse in Schnappatmung verfiel und der EU erklärt hat, dass man pleite ist und man doch bitteschön ganz dringend einige Euros braucht.

Also: Zu behaupten, die Geldgeber wären an den Problemen schuld ist eine Verdrehung von Ursache und Wirkung, eine Verdrehung historischer Tatsachen und eine Opferlegende.

Stell dir vor, du hast Schulden, brauchst von der Bank Geld, bekommst es unter Auflagen, und beschimpfst dann dein Geldinstitut???
Genauso unmöglich verhalten sich die "Syriza-Boys."

Aber auch die EU muss sich endlich mal entscheiden: Entweder a) sie zahlt bis zum Sankt Nimmerleinstag (was sie der Bevölkerung nicht mehr lange wird zumuten können) oder sie nimmt b)Den Austritt eines Landes aus dem Euro in Kauf.


Viel grundlegender als das Griechenland-Problem ist die Frage, welche Schlussfolgerungen die EU daraus zieht???
Die EU muss ihre Institutionen reformieren und ihre Entscheidungsprozesse effizienter und transparenter machen.
Es ist gradezu erbärmlich, wie sich die EU von 2 Hasardeuren (Varoufakis und Tsipras) schon seit Monaten vorführen lässt und nicht in der Lage ist, dieses Problem zu lösen.
Griechenland ist ökonomisch gesehen nicht "systemrelevant."
Es macht grade mal 2% der Wirtschaftsleistung der EU aus.
Noch einmal ein halbes Jahr (oder gar 5 Jahre) lang permanente "Griechenland-Krisen-Gipfel??"
Dann kann die EU das Projekt Europa endgültig begraben!

- Nachtrag: Zu dem heutigen Referendum:
Das ist ein Taschenspielertrick und eine Missbrauch des Begriffes Demokratie.
Die Regierung Tsipras ist gewählt, um Entscheidungen zu treffen.
Darum drückt sie sich, weil er weiß, er würde kein Reformpaket durch das Parlament bringen.
Und jetzt schieben sie diese Verantwortung auf das Volk ab.

Hey, ich will auch ein Referendum hier in Deutschland über weitere Hilfszahlungen an Griechenland!
Was glaubst du, wie das ausgehen würde???


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Varoufakis hat die Geldgeber als Terroristen bezeichnet,

Die einzigen die hier Terror verbreiten sind die Syriza Boys.
 
@pb57

Varoufakis hat die Geldgeber als Terroristen bezeichnet,

Die einzigen die hier Terror verbreiten sind die Syriza Boys.

So isses.

Man muss aber auch sagen, dass die Geldgeber bisher nur gebellt und nicht wirklich gebissen haben.
Man kann nicht zig Mal sagen-- wie Schäuble-- "es isch over"-- und dann verhandelt man weiter und weiter...und verschiebt Fristen...
Da wird man irgendwann unglaubwürdig.

Auch die EZB bewegt sich mit den ELA-Krediten am Rande ihres Mandats oder sogar schon darüber hinaus.

Okay, vielleicht sind die Griechen jetzt mal aufgewacht, seit kaum noch etwas aus dem Geldautomaten kommt???

75% der Griechen wollen angeblich den Euro behalten.
Aber gleichzeitig sind (laut Umfragen) 43% gegen das Hilfsprogramm der EU.
Mit der Logik haben es die Griechen offenbar nicht so.
Beides zusammen geht nicht.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@pb57

Varoufakis hat die Geldgeber als Terroristen bezeichnet,

Die einzigen die hier Terror verbreiten sind die Syriza Boys.

Man sollte den beiden Kommunisten Tsipras und Varoufakis endlich mal deutlich machen, dass wir hier nicht bei "Wünsch dir was" sind, sondern bei "So isses."

Tsipras hat den griechischen Wähler getäuscht: Er hat ein Ende der Sparauflagen versprochen und den gleichzeitigen Verbleib im Europa.
Das ist die eierlegende Wollmilchsau.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Griechenland: Ein kurzer historischer Hintergrund.

Wer sich ein bisschen mit der griechischen Geschichte beschäftigt, der wird schnell feststellen, dass dieses Land schon seit 200 Jahren pleite ist und immer vom Geld anderer Leute (Länder) lebt.
Insofern ist es per se fraglich, ob so eine Mentalität überhaupt in die EU und in den Euro passt??

Was in diesem Land bis heute nachwirkt, das sind die Wunden des griechischen Bürgerkrieges 1946-1949, der im übrigen Europa damals kaum wahrgenommen wurde und heute hier fast vergessen ist.
Die Linke verlor diesen Krieg und war in Griechenland immer marginalisiert.
"Syriza" betrachtet ihr Mandat offenbar als Chance einer "historischen Revanche."
Es gibt nicht wenige, die glauben, Tsipras hatte von Anfang an eine "Versteckte Agenda": Raus mit Griechenland aus dem Euro-- Es geht nur darum, es so aussehen zu lassen als hätten die anderen (EU, EZB, IWF) schuld.
Für diese "Versteckte Agenda" gibt es empirische Anzeichen. Weite Teile von "Syriza" wollen nicht nur aus dem Euro, sondern aus der EU und auch aus der NATO.

Es geht im Augenblick tatsächlich um grundsätzliches, und nicht um einige Prozentpunkte mehr oder weniger bei der Mehrwertsteuer.

"Syriza" ist ein heterogenes Bündnis. Da sitzen eine Menge Altstalinisten, Marxisten und Trotzkisten, die noch immer von einer Weltrevolution träumen, und als Vehikel wollen sie die EU benutzen.
Ach so, was sehr geschickt ist: Der rechtsextreme Koalitionspartner von "Syriza" taucht kaum auf. Alles konzentriert sich auf die beiden Polit-Dilettanten T und V.
Man stelle sich vor, in Deutschland würde eine Koalition aus der "Linkspartei" und der NPD regieren??
Der Aufschrei wäre groß. Und das mit Recht.
Aber für Griechenland betrachten das einige europäische Sozialromantiker offenbar als völlig harmlos (Siehe Gysi & Co, die doch tatsächlich "Mutti Angie" die Schuld am griechischen Debakel geben).

Also: Mit Griechenland Mitleid zu haben ist nicht angesagt.
Wenn die Griechen es nicht schaffen, die "Syriza-Boys" (per Wahlzettel) zum Teufel zu jagen, dann gehen sie eben den Bach runter.

Ganz nebenbei: Die Griechen haben seit ihrem Beitritt zur EU (1981) 500 Milliarden Euro erhalten.
Ohne seine EU-Mitgliedschaft (die Aufnahme in die EU war damals auch heftig umstritten!) hätte Griechenland nie die positive Entwicklung erlebt, die es seit 1981 nahm.
Was seither dort passiert ist, das haben die Griechen selbst verbockt!
Und auch vom IWF haben sie zirka 30Mal mehr Kohle bekommen als sie selbst einbezahlt haben.
Der IWF druckt sich sein Geld nämlich auch nicht selbst.
Da zahlen zig Staaten ein. Und darunter sind Staaten, denen es noch viel schlechter geht als augenblicklich den Griechen.

lg
"Rosi" (Johannes)

-- Nachtrag:
Noch ein Bonmot zu den "Syriza-Boys": "Alle sozialistischen Experimente scheitern letztlich daran, dass ihnen irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht." ("Saint Maggie" Thatcher)

Man kann nur hoffen, dass Griechenland unter den "Syriza-Boys" das Geld bald endgültig ausgeht...
Ich schätze, spätestens kommenden Dienstag ist es so weit...
 
Last edited:
@Griechenland: Die aktuelle Realität.

Es kommen nur noch 60 Euro/Tag/pro Person aus dem Automaten.
Es sind sogar nur noch 50 Euro, weil Ihnen die 5- 10- und 20 Euro-Scheine inzwischen ausgegangen sind.
Was in der Praxis bedeutet: Es gibt kaum noch Geschäfte, die Geld wechseln können.

Spediteure und Lieferanten aus dem Ausland geben den Griechen keine Ware mehr, und wenn, dann nur noch gegen Vorkasse, weil sie das Vertrauen in das griechische Finanzsystem verloren haben.

Am 31. Juli wird eine weitere Tranche an die EZB fällig (3,7 Milliarden Euro).
Spätestens wenn die nicht gezahlt wird-- und davon muss man ausgehen-- muss die EZB endgültig den Stecker ziehen was die Notkredite "ELA" betrifft.

Das ist die ökonomische Realität im Lande nach 5 Monaten "Syriza"-- und derweil haben die klassenkämpferischen Traumtänzer von "Syriza" nur Parolen und Schuldzuweisungen zu bieten.

Nebenbei: Im Moment leben 30% der Griechen in Armut.
Nach einem "Grexit" wären es mindestens 80%.
Unter dem Euro wird es weiterhin schwer bleiben für die Griechen--- mit der Drachme würde es aber völlig bitter!

Man kann nur hoffen, dass die Griechen schnell aufwachen und die "Syriza-Boys" zum Teufel jagen!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Das Volk der Hellenen hat
mit "NEIN" votiert, das war
es dann wohl mit dem Welt-
untergangsszenario, eine
echte Tragödie im Stile
eines Homers.
 
@pb57

Das Volk der Hellenen hat
mit "NEIN" votiert, das war
es dann wohl mit dem Welt-
untergangsszenario, eine
echte Tragödie im Stile
eines Homers.

Mit Tragödien kennen die Griechen sich aus.
Sie haben sie ja schließlich erfunden.

Dass ein Volk sich selbst den Strick um den Hals legt, das hat was von einer Tragik-Komödie.


lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Griechenland-Referendum

Dieses Referendum war mal wieder ein Paradebeispiel, warum dieses Instrument untauglich ist.
Es öffnet Demagogen und Populisten Tür und Tor.

Es war seltsamste Referendum der Weltgeschichte: Es wurde über einen Vorschlag abgestimmt, der gar nicht mehr auf dem Tisch lag.

Und wenn ich höre: "Das war doch der demokratische Wille des griechischen Volkes"....-- Die anderen Länder der Euro-Zone sind auch Demokratien und ihre Volksvertreter sind in erster Linie ihren Wählern gegenüber verantwortlich und nicht den Griechen.

Sollten die EU-Pappnasen weiterhin mit den "Syriza-Boys" verhandeln-- Ihnen gar neue Zugeständnisse machen-- dann erwäge ich einen "Marsch auf Berlin."
Eine Art "Anti-Griechenland-Hilfe-Pegida."

Ernsthaft: Die Deutschen sollten ein Referendum fordern, ob es noch weitere finanzielle Hilfen für Griechenland geben soll???
Ich glaube, der Ausgang dieses Referendums würde den Griechen überhaupt nicht gefallen.


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Wie will man Ländern wie Spanien, Italien,
Irland & etc. klarmachen, das eine gute
Konsolidierung plus Wachstum nur mit
einer klaren Marschroute funktioniert und
die Griechen perfektionieren mittlerweile
das Schmarotzerdasein als eine legitime
Staatsform.

Noch was zum Lachen:
Ausgerechnet der Erzfeind Türkei,
speziell Mufti Erdogan hat den
Griechen finazielle Hilfe angeboten.
 
@Griechenland:
- Finanzminister-Darsteller Varoufakis zurückgetreten.

Das ist zwar eine gute Nachricht, dürfte an der Problematik aber nicht viel ändern.
Die EU muss bei den Griechen nun endgültig den Stecker ziehen, will sie noch einen Rest von Glaubwürdigkeit bewahren.
Die EZB hat angekündigt, die ELA-Kredite nicht zu erhöhen.
Auch das eine gute Nachricht. Damit wird den Griechen in wenigen Tagen endgültig die Kohle ausgehen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Die Positionen der Ökonomen sind in der Tat unterschiedlich.
Und es gibt durchaus Ökonomen, die die Weiterführung der bisherigen Programme für sinnvoll halten.

Griechenland hat kein Konjunkturproblem, jedenfalls nicht in erster Linie.
Es hat strukturelle Probleme, und diese sind mit Konjunkturprogrammen nicht zu beheben.
Da verbrennt man nur weiterhin Geld.

Und das mit der "Austerität" (Sparpolitik), in die Griechenland von den Geldgebern gezwungen worden wäre, ist eine Opferlegende.
In die "Austerität" wurden die Griechen von den Finanzmärkten gezwungen. Einfach, weil sie sich finanziell über Jahre übernommen hatten.
Das würde jedem privaten Kreditnehmer und jeder Firma, die sich überschuldet, genauso gehen.
Griechenland ist schon seit 5 Jahren vom normalen Kapitalmarkt abgeschnitten.
Ohne die Gelder der "Troika" wäre das Land schon lange im Eimer. Also noch mehr im Eimer, als es ohnehin schon ist.
Die Griechen müssen ihren Staat reformieren, völlig egal, ob im Euro oder außerhalb des Euro.

Das Land war Ende 2014 auf einem guten Weg-- bis die "Syriza-Boys" kamen....
Na ja, manche Schafe wählen sich ihren Henker eben selbst.

Mit dieser kommunistisch- rechtsnationalen Regierung wird es auf keinen Fall gehen.
Griechenland ist nicht der Nabel Europas und der Euro-Welt.
Wer im Euro und in der EU sein will, der muss sich an die Regeln halten!
Und das wollen die Griechen-- vor allem die "Syriza-Boys"-- ganz offensichtlich nicht.
Zwingt sie auch keiner dazu-- Aber dann müssen sie eben gehen.

Es hat die Griechen keiner gezwungen, über Jahre und Jahrzehnte Kredite aufzunehmen und sich immer weiter zu verschulden.
Es hat auch niemand den Griechen die Hilfsgelder aufgezwungen.
Es war der damalige MP Papandreou, der 2010 vor malerischer Kulisse in Schnappatmung verfiel und der EU erklärt hat, dass man pleite ist und man doch bitteschön ganz dringend einige Euros braucht.

Also: Zu behaupten, die Geldgeber wären an den Problemen schuld ist eine Verdrehung von Ursache und Wirkung, eine Verdrehung historischer Tatsachen und eine Opferlegende.

Stell dir vor, du hast Schulden, brauchst von der Bank Geld, bekommst es unter Auflagen, und beschimpfst dann dein Geldinstitut???
Genauso unmöglich verhalten sich die "Syriza-Boys."

Aber auch die EU muss sich endlich mal entscheiden: Entweder a) sie zahlt bis zum Sankt Nimmerleinstag (was sie der Bevölkerung nicht mehr lange wird zumuten können) oder sie nimmt b)Den Austritt eines Landes aus dem Euro in Kauf.

Viel grundlegender als das Griechenland-Problem ist die Frage, welche Schlussfolgerungen die EU daraus zieht???
Die EU muss ihre Institutionen reformieren und ihre Entscheidungsprozesse effizienter und transparenter machen.
Es ist gradezu erbärmlich, wie sich die EU von 2 Hasardeuren (Varoufakis und Tsipras) schon seit Monaten vorführen lässt und nicht in der Lage ist, dieses Problem zu lösen.
Griechenland ist ökonomisch gesehen nicht "systemrelevant."
Es macht grade mal 2% der Wirtschaftsleistung der EU aus.
Noch einmal ein halbes Jahr (oder gar 5 Jahre) lang permanente "Griechenland-Krisen-Gipfel??"
Dann kann die EU das Projekt Europa endgültig begraben!

- Nachtrag: Zu dem heutigen Referendum:
Das ist ein Taschenspielertrick und eine Missbrauch des Begriffes Demokratie.
Die Regierung Tsipras ist gewählt, um Entscheidungen zu treffen.
Darum drückt sie sich, weil er weiß, er würde kein Reformpaket durch das Parlament bringen.
Und jetzt schieben sie diese Verantwortung auf das Volk ab.

Hey, ich will auch ein Referendum hier in Deutschland über weitere Hilfszahlungen an Griechenland!
Was glaubst du, wie das ausgehen würde???


lg
"Rosi" (Johannes)


also nur mal, um dieses zu kommentieren:

also ehrlich gesagt, rosettenfreak, eigentlich hätte ich mir erwartet, dass du auf meinen Post sowas schreiben würdest wie: "Okay, da kenn ich mich offenbar doch nicht so genau aus.... Sag doch mal, kimber, was das eine da ist, mit dem XY....?" mit der Inflation? Mit den CDS (was nämlich das eigentliche Problem ist, die Schulden sind nämlich nicht das Problem)? Mit dem Kataster (den haben nämlich alle Parteien außer Syriza in den Verfassungsrang gehoben)? undundund...

Aber offenbar bist du der Ansicht, dass das, was du da oben schreibst, wohl durchgängig vollkommen stimmt....

Nun, ich hab das wohl doch irgendwie geahnt, also lassen wir das im Detail bzw. machen wir einen eigenen Thread dazu.
--


Nur ein Beispiel, um zu illustrieren, was ich versuche zu sagen:

Die Positionen der Ökonomen sind in der Tat unterschiedlich.
Nun, wenn ich sage: Ich kenne eigentlich keinen einzigen Ökonomen, der das ernsthaft das behauptet... und du schreibst dann (s.o.), DANN würde ich mir zumindest erwarten, dass du mir wenigstens einen Ökonomennennst, der das argumentiert, was du da schreibst... Und ich meine einen "Ökonomen", also einen Volkswirtschaftler. Keinen Betriebswirt a). Und b) keinen Ökonomen, der in Diensten einer dt. Bank steht. Denn - sagen wir es so: "Wenn ich weiß, das mir jemand 20 Millionen schuldet, dann werde ich AUCH argumentieren, dass der das zahlen sollte..."

Denn, wie schon gesagt: Ich kenne keinen. Gestern war ne Diskussion im ORF, da haben auch alle gesagt, dass unter Ökonomen die Sache eigentlich unbestritten ist. Nämlich genau so, wie ich das schreibe...
--


Womit ich nicht sagen will, dass du kompletten Unsinn schreibst. Im Gegenteil, mit manchen Punkten hast du sogar absolut Recht!!!

Nur, dir fehlt einfach das Rahmenverständnis; der "Überblick".

VWL ist keine BWL, und mit Sparen kannst du keine Wirtschaftskrise bekämpfen. Man kann sich aus einer Krise nicht "heraus sparen". Das war noch nie so (auch wenn hunderte Journalisten sowas schreiben...), das ist aktuell nicht so (das ist auch nicht in Spanien so und nicht in Irland, auch wenn, erneut, das so verkauft wird, als ob die 20% Arbeitslosigkeit so ein großer Erfolg wären....), und das wird auch nie so sein. Und das lässt sich auch auf keinen ernstzunehmenden Ökonomen zurückführen, dass der je behauptet hätte, dass Sparen zu Wirtschaftswachstum führt....
 
Wie will man Ländern wie Spanien, Italien,
Irland & etc. klarmachen, das eine gute
Konsolidierung plus Wachstum nur mit
einer klaren Marschroute funktioniert und
die Griechen perfektionieren mittlerweile
das Schmarotzerdasein als eine legitime
Staatsform.

Noch was zum Lachen:
Ausgerechnet der Erzfeind Türkei,
speziell Mufti Erdogan hat den
Griechen finazielle Hilfe angeboten.

Ähm? Sorry? In welchem Zusammenhang ist die Türkei "Erzfeind"?

Ich würde die Türkei und Griechenland sogar - ganz im Gegenteil - als "Verbündete" betrachten (gemeinsam mit Bulgarien).

Alle drei werden aktuell von syrischen/irakischen "Flüchtlingen" überschwemmt, die alle nach D/Ö/SWE wollen...
 
Ähm? Sorry? In welchem Zusammenhang ist die Türkei "Erzfeind"?

Ich würde die Türkei und Griechenland sogar - ganz im Gegenteil - als "Verbündete" betrachten (gemeinsam mit Bulgarien).

Alle drei werden aktuell von syrischen/irakischen "Flüchtlingen" überschwemmt, die alle nach D/Ö/SWE wollen...

Kleine Nachhilfestunde in Geopolitik:
ZYPERN-KONFLIKT & Co.
 
@Kimber22

also nur mal, um dieses zu kommentieren:

also ehrlich gesagt, rosettenfreak, eigentlich hätte ich mir erwartet, dass du auf meinen Post sowas schreiben würdest wie: "Okay, da kenn ich mich offenbar doch nicht so genau aus.... Sag doch mal, kimber, was das eine da ist, mit dem XY....?" mit der Inflation? Mit den CDS (was nämlich das eigentliche Problem ist, die Schulden sind nämlich nicht das Problem)? Mit dem Kataster (den haben nämlich alle Parteien außer Syriza in den Verfassungsrang gehoben)? undundund...

Aber offenbar bist du der Ansicht, dass das, was du da oben schreibst, wohl durchgängig vollkommen stimmt....

Nun, ich hab das wohl doch irgendwie geahnt, also lassen wir das im Detail bzw. machen wir einen eigenen Thread dazu.
--


Nur ein Beispiel, um zu illustrieren, was ich versuche zu sagen:


Nun, wenn ich sage: Ich kenne eigentlich keinen einzigen Ökonomen, der das ernsthaft das behauptet... und du schreibst dann (s.o.), DANN würde ich mir zumindest erwarten, dass du mir wenigstens einen Ökonomennennst, der das argumentiert, was du da schreibst... Und ich meine einen "Ökonomen", also einen Volkswirtschaftler. Keinen Betriebswirt a). Und b) keinen Ökonomen, der in Diensten einer dt. Bank steht. Denn - sagen wir es so: "Wenn ich weiß, das mir jemand 20 Millionen schuldet, dann werde ich AUCH argumentieren, dass der das zahlen sollte..."

Denn, wie schon gesagt: Ich kenne keinen. Gestern war ne Diskussion im ORF, da haben auch alle gesagt, dass unter Ökonomen die Sache eigentlich unbestritten ist. Nämlich genau so, wie ich das schreibe...
--


Womit ich nicht sagen will, dass du kompletten Unsinn schreibst. Im Gegenteil, mit manchen Punkten hast du sogar absolut Recht!!!

Nur, dir fehlt einfach das Rahmenverständnis; der "Überblick".

VWL ist keine BWL, und mit Sparen kannst du keine Wirtschaftskrise bekämpfen. Man kann sich aus einer Krise nicht "heraus sparen". Das war noch nie so (auch wenn hunderte Journalisten sowas schreiben...), das ist aktuell nicht so (das ist auch nicht in Spanien so und nicht in Irland, auch wenn, erneut, das so verkauft wird, als ob die 20% Arbeitslosigkeit so ein großer Erfolg wären....), und das wird auch nie so sein. Und das lässt sich auch auf keinen ernstzunehmenden Ökonomen zurückführen, dass der je behauptet hätte, dass Sparen zu Wirtschaftswachstum führt....

Mir ist schon klar, dass es gewisse Unterschiede gibt zwischen VWL und BWL.
Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten.
Es gibt ökonomische Grundsätze, die sich auf Dauer nicht ausser Kraft setzen lassen.
So kann man Schulden nicht mit immer neuen Schulden bekämpfen.
Auch ein Staat kann nicht dauerhaft über seine finanziellen Verhältnisse leben.
In einer Währungsunion schon gar nicht, da hier die Möglichkeit wegfällt, durch Abwerten der eigenen Währung wieder wettbewerbsfähiger zu werden.

Es gibt wohl keinen Ökonomen, der mehr missbraucht wurde als Keynes.
Sein Konzept des "deficit spending"-- der kreditfinanzierten Ankurbelung der Konjunktur-- hat die Politik immer gerne benutzt.
Kommt ja auch an beim Wahlvolk.
Den zweiten Teil von Keynes Lehre-- in Boom-Zeiten die Schulden abzubauen-- hat man zu häufig einfach ausgeblendet.


Zu sagen, mit Sparen kann man keine Wirtschaftskrise bekämpfen, ist zu einfach.
Es kommt darauf an, ob konjunkturelle Probleme vorliegen oder Strukturprobleme.
Strukturprobleme kannst du nicht mit Konjunkturprogrammen-- also mit Geld ausgeben, mit (noch mehr) Schulden machen-- lösen.
Und bei Griechenland liegt genau das vor: Strukturelle Probleme.

Welcher Ökonom der Meinung ist, dass Sparen den Griechen weiter hilft??
Nun, beispielsweise Hans Werner Sinn vom "Ifo-Institut."

Wirtschaftswachstum kannst du durch verschiedene Maßnahmen erreichen.

Ach, die Programme der Geldgeber haben geholfen in Irland, Spanien und Portugal.
Natürlich ist die Arbeitslosigkeit immer noch hoch und auch die Staatsverschuldung.
Aber strukturelle Änderungen brauchen länger, bis sie wirken.
Auch die Verschuldung dieser Länder hat sich nicht von heute auf morgen entwickelt, sondern war ein Prozeß jahrelanger Mißwirtschaft (oder gar von Jahrzehnten, wie in Griechenland).

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@ Kimber22

Rein ökonomisch macht es keinen Sinn
wenn man gutes Geld dem schlechten
Geld hinterher wirft.

Tragen die Geldgeber eine Mitschuld ???
SELBSTVERSTÄNDLICH, ihnen war doch
schon bei Griechenlands Beitritt in den
€uro klar, dass das ein Fass ohne Boden
ist, aber die Gier war wieder mal stärker
als die Vernunft.
 
@Die Griechenland-Krise und die USA

Die Herren Stieglitz und Krugman-- 2 renommierte US-Ökonomen, die den Europäern eine expansive Geldpolitik empfehlen-- haben gut reden.
Allerdings sollten sie sich mal an die eigene Nase fassen. Es ist noch gar nicht so lange her, da standen die USA vor der Zahlungsunfähigkeit und nur eine Ausweitung der Schuldenobergrenze, die der Kongress beschloss, verhinderte das.
Kalifornien musste unter dem Gouverneuer "Termanitor Arnie" sogar phasenweise Schuldscheine ausgeben, also eine Parallelwährung zum US-Dollar.
Die amerikanische FED ist nur schwer mit der EZB zu vergleichen. Die FED druckt sich das Geld einfach selbst, wenn sie es braucht.
Das können sich die USA aufgrund ihren globalen Stellung noch leisten. Aber es hat einen Preis.
Die USA wurden inzwischen vom einst grössten Gläubiger der Welt zum grössten Schuldner.
US-Interessen und europäische Interessen sind oft deckungsgleich aber nicht immer.
Bei Griechenland spielen auch außenpolitische Aspekte eine Rolle.
Das macht die Lage auch so schwierig.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Griechenland-- der aktuelle Stand.

In der EU sind offenbar nur rückgratlose Schwätzer unterwegs, die alle 3 Tage etwas anderes erzählen.
Noch vor dem Referendum erklärte Jean Claude Juncker, ein "Nein" beim Referendum wäre gleichbedeutend mit einem Nein zum Euro.
Dieses Nein der Griechen gab es am Sonntag-- und heute? "Griechenland darf nicht aus der Eurozone geworfen werden" (Juncker).

Der französische Finanzminister Valls bringt schon einen (erneuten) Schuldenschnitt für Griechenland ins Gespräch.

Super! Mit Wackelpuddings wie Juncker und Valls hat es Tsipras einfach.

Griechenland hat grade einmal die Wirtschaftskraft Hessens und steht bei den Exportpartnern der Deutschen auf Rang 38-- und trotzdem schafft es dieses Land, die ganze EU auf Trapp zu halten.
Einfach, weil die EU zu feige ist und sich noch immer nicht der ökonomischen Realität stellen will: Griechenland ist pleite und nicht im Euro zu halten, da diese Währung zu stark ist für das Land.

Tsipras lenkt noch immer vom Wesentlichen ab: Von den Reformen, die er durchführen muß und noch immer nicht durchführen will!

Die Schulden sind nicht das vordringliche Problem.
Es gab bereits 2012 einen Schuldenschnitt von 53%.
Durch die lange Laufzeit und den niedrigen Zins der neuen Schulden handelt es sich dabei faktisch um einen verdeckten Schuldenschnitt (Schuldenschnitt 2).

Wenn die EU die Griechen mit aller Macht und wider der ökonomischen Realität im Euro halten will, dann soll sie endlich sagen, was das kostet und wer das zahlt: Das sind wir alle! Das wäre eine Transferunion und es wäre die Alimentierung der Griechen bis zum Sankt Nimmerleinstag!

Und das soll "Angie" dem deutschen Bürger im Bundestag endlich klipp und klar sagen!

Einen erneuten Schuldenschnitt würde "Angie" in Deutschland politisch nicht überleben.
Ein drittes Hilfspaket auch nicht.
Schon jetzt sind die Widerstände in beiden Faktionen (SPD und CDU) dagegen groß.
Immerhin. Das macht Hoffnung.

Es geht nicht um "Wachstum" oder sonst eine volkswirtschaftliche Theorie.
Es geht um ein Land, das pleite ist und seit Monaten nur noch von der EZB am Leben gehalten wird, die damit faktisch gegen ihr Mandat verstösst.
Sie betreibt mit den ELA-Krediten verdeckte Staatsfinanzierung, und das darf sie nicht.

Weil die Summen, um die es geht, so abstrakt erscheinen, ist vielen wohl noch immer nicht klar, was Sache ist: Für die Schulden der Griechen haften ausschließlich nur noch wir Steuerzahler!
Die privaten Gläubiger sind schon lange raus.
Der deutsche Haftungsanteil beträgt ca. 87 Milliarden Euro.
Die sind weg!
Es ist auch falsch, zu behaupten, das würde den Bundeshaushalt im Moment noch nicht belasten.
Für diese Ausfälle müsste der Staat bereits jetzt Rücklagen bilden, was er aber nicht tut.
Faktisch belügt uns diese Regierung, was die Belastung durch die Griechenland-Kredite betrifft.
Netter formuliert: Sie betreibt "kreative Buchführung."

Und während hier manche die armen Griechen bedauern ist in Deutschland kein Geld da, um marode Straßen, Brücken und Schulen zu sanieren!
Unsere Straßen und Brücken sanieren, das können wir nicht-- aber für Griechenland haften in Höhe von 87 Milliarden Euro--- JA, GEHTS NOCH????

Mich wundert, dass es in Deutschland noch so ruhig ist...
Der deutsche Michel steht halt weiterhin brav morgens auf, geht zur Arbeit und zahlt brav weiterhin Steuern...

Die permanente Insovenzverschleppung Griechenlands hat nur einen Grund: Angie Merkel müsste die Hosen runterlassen und erklären, dass ihre Rettungspolitik gescheitert ist.
Sie ist gescheitert.
Aber irgendwann-- und das wird schon bald sein-- wird sie um diese Wahrheit nicht mehr herumkommen, egal, wie der aktuelle "Krisengipfel" heute ausgeht.



lg
"Rosi" (Johannes)

-- Nachtrag: Die Lobeshymnen mancher über das griechische Referendum kann ich auch nicht mehr hören, von wegen "demokratische Entscheidung des griechischen Volkes", auf die wir hören müssten", etc...
Nen feuchten Kehrricht müssen wir! Das griechische Volk kann nicht über die Verwendung der Steuergelder der Bürger anderer Länder entscheiden.

Und wenn Referenden doch so geil sind, dann schlage ich vor, wir machen hier in Deutschland auch eines.
Die Frage des deutschen Referendums lautet: "Ist der deutsche Steuerzahler noch bereit, weiter für die Griechen zu zahlen???"

Wie das ausgehen würde, dafür braucht es nicht viel Phantasie.

Und dann bin ich mal gespannt, ob "Mutti" Angie sich an das Ergebnis dieses Referendums halten würde???

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@pb57

Rein ökonomisch macht es keinen Sinn
wenn man gutes Geld dem schlechten
Geld hinterher wirft.

Tragen die Geldgeber eine Mitschuld ???
SELBSTVERSTÄNDLICH, ihnen war doch
schon bei Griechenlands Beitritt in den
€uro klar, dass das ein Fass ohne Boden
ist, aber die Gier war wieder mal stärker
als die Vernunft.

Sicher haben die Geldgeber auch Fehler gemacht, aber das ist nicht der Hauptgrund für die griechische Misere.
Die ist hausgemacht und selbst verschuldet: Durch jahrzehntelange Mißwirtschaft, durch eine laxe Geldpolitik, die Griechenland auch seit seiner Zugehörigkeit zum Euro betrieben hat und durch die fünfmonatige Untätigkeit der Regierung Tsipras.
Am 20. Februar dieses Jahres hat die Regierung mit den Geldgebern eine Vereinbarung unterschrieben--- und seither passiert nix, außer feilschen.

Vor dem Euro zahlte Griechenland für Kredite vom Kapitalmarkt 15% Zinsen.
Durch den Euro sanken die Zinsen auf 4%.
Statt diese Zinsdifferenz zu nutzen, um die Verschuldung zurück zu fahren, wurde fröhlich weiterhin Geld aufgenommen und ausgegeben.
Es war ja jetzt auch so billig....

Und die Behauptung, die Geldgeber hätten Griechenland in die "Austerität" gezwungen, ist eine Opferlegende.
Zur "Austerität"--also zum sparen-- wurde Griechenland durch die Finanzmärkte gezwungen.
Die gaben dem klammen Laden irgendwann einfach keine Kohle mehr.
Die Geldgeber-- die "Troika"-- haben die Folgen dieser Entscheidung der Finanzmärkte einfach nur abgefedert.
Ohne die Kohle der "Troika" wäre Griechenland schon längst am Ende.
Und Tsipras hat die Chuzpe, diese Leute auch noch zu beschimpfen.
Und manche fallen auf diese griechische Jammerarie auch noch herein ("Grüne" und "Die Linke.")

Der Grundfehler der Geldgeber war, die privaten Gläubiger außen vor zu lassen.
Hätte man das nicht getan, dann wären die Griechen schon 2010 gezwungen gewesen, sich zu reformieren.
Und die Probleme und Schulden hätten jetzt die Banken und sonstigen privaten Gläubiger und nicht die Staaten.

Eine einfache Lösung gibt es für das Problem nicht.
Eine billige schon gar nicht.
Im Grunde genommen muss sich die EU zwischen 2 Alternativen entscheiden: a) Entweder sie alimentiert Griechenland weiter, was sie meines Erachtens den Wählern nicht mehr lange wird vermitteln können oder b) Sie akzeptiert den "Grexit" (oder den "Greccident") und lernt, mit diesem politischen Risiko zu leben.

Meines Erachtens wird es früher oder später zu Option b) kommen.

Den Euro zu retten bedeutet nicht, jedes Mitglied um jeden Preis im Euro zu halten.

Und dann muss die EU aus dieser Krise lernen und die Geburtsfehler der Währungsunion endlich beheben: Es braucht eine gemeinsame Fiskal-und Wirtschaftspolitik.
Ansonsten funktioniert eine Währungsunion auf Dauer nicht.

Die politischen Instrumente dafür gibt es.
Alleine, es fehlt dazu der politische Wille.
Deshalb glaube ich auch nicht, dass es dazu kommt.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
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