Zur Paradoxie von Atheismus und Religion

Kann man an einen Atheismus glauben? Oder ist man einfach nur Atheist? Muss man den Atheismus beweisen oder kann man einfach nur daran glauben?

Ist jede Sache, die man glaubt, gleich eine Religion?

Atheisten glauben nicht, sondern sind überzeugt, dass es keinerlei Götter gibt Punkt

Verzeihung, aber das hat etwas von "Ich glaube nicht an Gott, ich WEISS, dass es ihn gibt"....
 
Ist jede Sache, die man glaubt, gleich eine Religion?



Verzeihung, aber das hat etwas von "Ich glaube nicht an Gott, ich WEISS, dass es ihn gibt"....

Yep, nur umgekehrt. Ich meine, ein Atheist würde wohl sagen: "Ich glaube nicht an Gott, ich weiss, dass es so etwas wie ein Gott nicht gibt."

Nicht jeder Sache an der man glaubt, ist eine Religion. Religionen, Glaubensgemeinschaften, sind wohl Gruppen Gleichgesinnten, die mehr oder weniger das Gleiche glauben oder zu wissen glauben, wie Atheisten auch, nur kennzeichnen Religionen sich darin aus, dass alle, die sich zu eine Religion bekennen, dies mit Rituale und Regeln, die von alle zur Gruppe gehörigen einzuhalten und zu befolgen sind, und der Glaube an eine übernatürliche Wesenheit, von andere Gruppen, die in etwa das Gleiche wie sie glauben, abgrenzen.

Meines Wissens gibt es keine Splittergruppe der Atheisten, die sich zum Beispiel von der Hauptgruppe abgekehrt hat, weil der Oberatheist entschieden hat, es genüge jetzt nur noch drei Mal am Tag, anstatt wie bis anhin sechs Mal, sich vor einem offenen Fenster zu stellen und voller Inbrunst in die Welt hinauszurufen "Ich glaube an keinerlei Götter; ich weiss, dass es keine gibt und bin überzeugt, dass dies richtig und wahr ist.", weil sie sich entschlossen haben, dieses Ritual in voller bisheriger Umfang einzuhalten.

Wohl gibt es einige Vereine, die das Wort Atheist in irgendeine Form in ihren Name führen, jedoch formen diese keine Religion, auch wenn sie sich mit einem nur für die Gruppe von Bedeutung seiendes Zeichen begrüssen, sie sind keiner Glaubensgemeinschaft gleich zu setzten, obwohl sie eine Gruppe von Gleichgesinnten sind. Eine Gruppe Taubenzüchter ist auch kein Glaubensgemeinschaft (und somit keine Religion), obwohl einige Mitglieder die Zielsetzungen der Gruppe mit heiligem Eifer verfolgen, wie es solche Personen in eine Atheistischen Vereinigung wohl auch geben wird. Nur den heiligen Eifer macht eine Gruppe nicht zu einen Glaubensgemeinschaft.

Wenn jetzt die Taubenzüchter an einen Gott, der nur für Taubenzüchter zuständig ist, glauben, sind sie wiederum eine eigenständige religiöse Gemeinschaft, eine Religion.

Eine Gruppe Menschen mit gleicher Überzeugung ist erst dann eine Religion, wenn diese Überzeugung auch das Glauben an eine übernatürliche Wesenheit beinhaltet, was Atheismus zu eine Nicht-Religion macht.

Welches Zitat hat Bardo schon eine paar mal (und mich jedes Mal zum Schmunzeln gebracht) gebraucht um den Unterschied zwischen Atheisten und Glaubenden an eine übernatürliche Wesenheit (eine Religion und eine Nicht-Religion) zu verdeutlichen?

"Atheismus ist eine Religion, genau wie das Nichtsammeln von Briefmarken ein Hobby ist."

Wie Johannes gesagt hat: Zu behaupten Atheismus ist eine Religion, ist Humbug.
 
Originally Posted by kimber22 View Post
Kann man an einen Atheismus glauben? Oder ist man einfach nur Atheist? Muss man den Atheismus beweisen oder kann man einfach nur daran glauben?

Ist jede Sache, die man glaubt, gleich eine Religion?

Also ich würde sagen: Nein. Erst dann, wenn das jeweilige Glauben an irgendwas einen Allgemeingültigkeits-Anspruch erhebt, dann wird es (imho) zur Religion. Die beiden wesentlichen Begriffe dabei sind: "richtig" und "falsch". Alles, was beansprucht, in der Welt zu erklären, was "richtig" und "falsch" ist, alles das nenne ich (i.w.S. - im weiteren Sinne) Religion.

Ich leite diese (weite) Religions-Ansicht eben von Karl Marx ab: "Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium..." (also "Enzyklopädie" = Nachschlagwerk, eben für das, was 'richtig' und 'falsch' ist). hier vllt. nett zusammengefasst. "Allgemeine Theorie dieser Welt". Das heißt übersetzt: Also das, was dir in allem und jedem Zusammenhang sagt, was richtig und falsch ist.

Die Handlung eines einzelnen Menschen kann (an sich) nie richtig oder falsch sein. Richtig oder falsch wird sie erst durch Zuscheibung: Also dadurch, dass ein Beobachter (was auch das sich selbst beobachtende Individuum miteinschließt), sagt: dies sei richtig oder falsch.

Ein Beispiel: Das Stechen von einem Messer in ein anderes Lebewesen - ist das jetzt richtig oder falsch?

Wir (Menschen) unterscheiden hier drei Dinge: nämlich ob es sich a) um einen Menschen handelt, in den das Messer gestochen wird, oder b) um ein Tier oder c) um eine Pflanze. Im ersteren Falle a) nennen wir es 'Mord' und sagen dazu falsch. (außer natürlich bei einem Massenmörder oder Kinderschänder; da sind wir uns selbst in der sogenannten 'zivilisierten Welt' nicht einig, ob es richtig oder falsch ist, ihm deswegen die Gift-Spritze zu verpassen... :rolleyes:). Im zweiteren Falle b) sagen wir dazu richtig; zumindest sagen um die 7 Milliarden Menschen, dass es richtig ist, Tiere zu töten, um sie zu essen. (Vegetarier natürlich nicht; die sagen wiederum, das ist falsch). Drittens c) Pflanzen umzubringen, ist auch für Vegetarier richtig. Warum eigentlich? Haben Pflanzen weniger Recht, davor beschützt zu werden, dass ihnen jemand mit dem Messer (buchstäblich ;)) zuleibe rückt?

Man kann sehen: alles das hängt davon ab, wie wir denken, dass die Dinge in dieser Welt zusammen hängen - also anders gesagt: Alles hängt ab von dieser 'allgemeinen Theorie der Welt'.

--

I.e.S. (im engeren Sinne) ist mir natürlich auch klar, dass unter dem Begriff "Religion" hpts. die drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam), plus evtl. noch die evangelikalen, neukirchlichlichen, Pfingstgemeinden, Täufer etc... verstanden werden.

Aber darüber hab ich eigentlich nie gesprochen. ;) Ich hab lediglich mal in einem Post erwähnt, dass ich in gewissen Zusammenhägen den Begriff "Religion" weiter verwende als sonst: Eben im Sinne von Karl Marxens 'allgemeiner Theorie der Welt'. Mehr hab ich eigentlich nie gesagt :rolleyes: Hier verwundert mich gerade vielmehr, wie die Zeilen und Posts geradezu empor schießen, dass und wie sehr es doch Humbug sei, einen ach-so-erhabenen Atheismus schlicht als eine Form der ach-so-verpönten "Religion" zu begreifen... :D

--

Und jetzt interessiert mich plötzlich, ich meine: Jeder Mensch muss an etwas glauben. (ist jetzt mal ne Behauptung... ;))

Atheisten sagen immer nur, woran sie nicht glauben.

Atheisten glauben nicht an einen Gott, Atheisten glauben nicht an ein Leben nach dem Tod, Atheisten glauben nicht an Vergebung der Sünden...

Meine Frage ist dann immer: Woran glauben Atheisten dann?
 
Last edited:
Also ich würde sagen: Nein. Erst dann, wenn das jeweilige Glauben an irgendwas einen Allgemeingültigkeits-Anspruch erhebt, dann wird es (imho) zur Religion. Die beiden wesentlichen Begriffe dabei sind: "richtig" und "falsch". Alles, was beansprucht, in der Welt zu erklären, was "richtig" und "falsch" ist, alles das nenne ich (i.w.S. - im weiteren Sinne) Religion.

Ich leite diese (weite) Religions-Ansicht eben von Karl Marx ab: "Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium..." (also "Enzyklopädie" = Nachschlagwerk, eben für das, was 'richtig' und 'falsch' ist). hier vllt. nett zusammengefasst. "Allgemeine Theorie dieser Welt". Das heißt übersetzt: Also das, was dir in allem und jedem Zusammenhang sagt, was richtig und falsch ist.

Die Handlung eines einzelnen Menschen kann (an sich) nie richtig oder falsch sein. Richtig oder falsch wird sie erst durch Zuscheibung: Also dadurch, dass ein Beobachter (was auch das sich selbst beobachtende Individuum miteinschließt), sagt: dies sei richtig oder falsch.

Ein Beispiel: Das Stechen von einem Messer in ein anderes Lebewesen - ist das jetzt richtig oder falsch?

Wir (Menschen) unterscheiden hier drei Dinge: nämlich ob es sich a) um einen Menschen handelt, in den das Messer gestochen wird, oder b) um ein Tier oder c) um eine Pflanze. Im ersteren Falle a) nennen wir es 'Mord' und sagen dazu falsch. (außer natürlich bei einem Massenmörder oder Kinderschänder; da sind wir uns selbst in der sogenannten 'zivilisierten Welt' nicht einig, ob es richtig oder falsch ist, ihm deswegen die Gift-Spritze zu verpassen... :rolleyes:). Im zweiteren Falle b) sagen wir dazu richtig; zumindest sagen um die 7 Milliarden Menschen, dass es richtig ist, Tiere zu töten, um sie zu essen. (Vegetarier natürlich nicht; die sagen wiederum, das ist falsch). Drittens c) Pflanzen umzubringen, ist auch für Vegetarier richtig. Warum eigentlich? Haben Pflanzen weniger Recht, davor beschützt zu werden, dass ihnen jemand mit dem Messer (buchstäblich ;)) zuleibe rückt?

Man kann sehen: alles das hängt davon ab, wie wir denken, dass die Dinge in dieser Welt zusammen hängen - also anders gesagt: Alles hängt ab von dieser 'allgemeinen Theorie der Welt'.

--

I.e.S. (im engeren Sinne) ist mir natürlich auch klar, dass unter dem Begriff "Religion" hpts. die drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam), plus evtl. noch die evangelikalen, neukirchlichlichen, Pfingstgemeinden, Täufer etc... verstanden werden.

Aber darüber hab ich eigentlich nie gesprochen. ;) Ich hab lediglich mal in einem Post erwähnt, dass ich in gewissen Zusammenhägen den Begriff "Religion" weiter verwende als sonst: Eben im Sinne von Karl Marxens 'allgemeiner Theorie der Welt'. Mehr hab ich eigentlich nie gesagt :rolleyes: Hier verwundert mich gerade vielmehr, wie die Zeilen und Posts geradezu empor schießen, dass und wie sehr es doch Humbug sei, einen ach-so-erhabenen Atheismus schlicht als eine Form der ach-so-verpönten "Religion" zu begreifen... :D

--

Und jetzt interessiert mich plötzlich, ich meine: Jeder Mensch muss an etwas glauben. (ist jetzt mal ne Behauptung... ;))

Atheisten sagen immer nur, woran sie nicht glauben.

Atheisten glauben nicht an einen Gott, Atheisten glauben nicht an ein Leben nach dem Tod, Atheisten glauben nicht an Vergebung der Sünden...

Meine Frage ist dann immer: Woran glauben Atheisten dann?



BULLSHIT!
Dein hirnverbrannter Blödsinn erfüllt langsam den Tatbestand des (Dauer)Spamming!

"Rosi" (Johannes)
 
Atheisten glauben nicht an einen Gott, Atheisten glauben nicht an ein Leben nach dem Tod, Atheisten glauben nicht an Vergebung der Sünden...

Meine Frage ist dann immer: Woran glauben Atheisten dann?

Da Atheismus keine Religion, ja nicht mal ein echter Glaube ist, ist die Frage unsinnig.

Ungefähr so unsinnig wie die Frage "Woran glauben Briefmarkensammler?"

Zudem: ein Mensch muss nicht immer unbedingt zwingend an etwas glauben, auch wenn das sein Leben bzw seine Lebensmotivation vereinfacht. Allerdings kann sowohl der Zustand des Glaubensverlustes als auch der des An-gar-nichts-Glaubens durchaus interessant sein. Wenn nämlich solange alles erlaubt ist, bis die Leute zu deutlich "Nein" sagen. Wenn man, losgelassen von allen Konventionen, selbst herausbekommt, wie diese Welt wirklich funktioniert.
 
@PoppingTom

Wenig überzeugend, Rosi.....

Für dich vielleicht nicht.
In "Kimber22s" P 28 stehen nichts als Phrasen, wie in so ziemlich allen seinen Postings.
Kraut und Rüben werden durcheinandergeworfen, weil der Junge von nix nen blassen Schimmer hat, sondern nur schwafelt.
Das ist keine ernsthafte Auseinandersetzung wert.

Wer doch darauf ernsthaft eingeht bewegt sich auf demselben niedrigen geistigen Level wie "Kimber22."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@PoppingTom

Da Atheismus keine Religion, ja nicht mal ein echter Glaube ist, ist die Frage unsinnig.

Ungefähr so unsinnig wie die Frage "Woran glauben Briefmarkensammler?"

Zudem: ein Mensch muss nicht immer unbedingt zwingend an etwas glauben, auch wenn das sein Leben bzw seine Lebensmotivation vereinfacht. Allerdings kann sowohl der Zustand des Glaubensverlustes als auch der des An-gar-nichts-Glaubens durchaus interessant sein. Wenn nämlich solange alles erlaubt ist, bis die Leute zu deutlich "Nein" sagen. Wenn man, losgelassen von allen Konventionen, selbst herausbekommt, wie diese Welt wirklich funktioniert.

Richtig, "kimbers" Frage, woran Atheisten glauben ist unsinnig!
Das Ganze, was dieser Kauz postet, orientiert sich aber nicht an Dingen wie "Sinn" und "Logik."
Es dient einfach nur dazu, sein sinnloses Geplapper am Laufen zu halten.
Und das geschieht, indem wir auf diesen sinnfreien Müll reagieren.
Dann kommt das nächste sinnfreie P a la "Muss man den Atheismus beweisen?", oder sonst ein inhaltsleerer Unfug!
Es dient nur seinem Geplapper.

Anfangs dachte ich: "Will uns "Kimber" a) verarschen? oder b) ist er so dumm?

Inzwischen ist die Antwort darauf nicht mehr wichtig.
Entscheidend ist nur, dass solche an den Haaren herbeigezogenen Threads wie dieser keinen Sinn machen.


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Yep, nur umgekehrt. Ich meine, ein Atheist würde wohl sagen: "Ich glaube nicht an Gott, ich weiss, dass es so etwas wie ein Gott nicht gibt."

Der Tatbestand wäre aber derselbe: eine realitätsverzerrende Unterstreichung des eigenen Glaubensanspruches. Denn auch Atheisten können nicht beweisen, dass es Gott NICHT gibt, sie können es nur glauben.


...nur kennzeichnen Religionen sich darin aus, dass alle, die sich zu eine Religion bekennen, dies mit Rituale und Regeln, die von alle zur Gruppe gehörigen einzuhalten und zu befolgen sind, und der Glaube an eine übernatürliche Wesenheit, von andere Gruppen, die in etwa das Gleiche wie sie glauben, abgrenzen.

Bei allem vor dem UND stimme ich dir zu, bei dem dahinter bin ich mir nicht so sicher. Warum MUSS ich bei einer Religion zwingend an eine übernatürliche Wesenheit glauben?

Wie ich schon mal sagte: Religion kommt vom lateinischen "religio", was soviel wie "Sorgfalt" bedeutet. Der Unterschied zwischen der Sorgfalt, die eine Mutter ihrem Kind angedeiht (Madonna hällt z.B. im video zu "Substitute for Love" ihr Kind hoch und sagt "This is my religion") und einer Religion an sich ist lediglich im Subjekt zu suchen: bei der Mutter ist es das Kind, bei der Religion ist es die Gesellschaft, in der man lebt.

Die übernatürliche Wesenheit war in der Vergangenheit nur eine Hilfskonstruktion, um die Regeln der Religion zugunsten eines grösseren Etwas zu rechtfertigen.


Eine Gruppe Menschen mit gleicher Überzeugung ist erst dann eine Religion, wenn diese Überzeugung auch das Glauben an eine übernatürliche Wesenheit beinhaltet, was Atheismus zu eine Nicht-Religion macht.

Würd ich nicht sagen.

Das, was Atheismus zu einer Nicht-Religion macht, ist neben dem Nicht-Glauben auch die damit verbundene Nicht-Motivation. Man könnte diesbezüglich auch von Gleichgültigkeit sprechen. Und Religionen können per se nicht gleichgültig sein, da sie ja per se alles in ihrem Sinne werten.
 
@PoppingTom

Der Tatbestand wäre aber derselbe: eine realitätsverzerrende Unterstreichung des eigenen Glaubensanspruches. Denn auch Atheisten können nicht beweisen, dass es Gott NICHT gibt, sie können es nur glauben.




Bei allem vor dem UND stimme ich dir zu, bei dem dahinter bin ich mir nicht so sicher. Warum MUSS ich bei einer Religion zwingend an eine übernatürliche Wesenheit glauben?

Wie ich schon mal sagte: Religion kommt vom lateinischen "religio", was soviel wie "Sorgfalt" bedeutet. Der Unterschied zwischen der Sorgfalt, die eine Mutter ihrem Kind angedeiht (Madonna hällt z.B. im video zu "Substitute for Love" ihr Kind hoch und sagt "This is my religion") und einer Religion an sich ist lediglich im Subjekt zu suchen: bei der Mutter ist es das Kind, bei der Religion ist es die Gesellschaft, in der man lebt.

Die übernatürliche Wesenheit war in der Vergangenheit nur eine Hilfskonstruktion, um die Regeln der Religion zugunsten eines grösseren Etwas zu rechtfertigen.




Würd ich nicht sagen.

Das, was Atheismus zu einer Nicht-Religion macht, ist neben dem Nicht-Glauben auch die damit verbundene Nicht-Motivation. Man könnte diesbezüglich auch von Gleichgültigkeit sprechen. Und Religionen können per se nicht gleichgültig sein, da sie ja per se alles in ihrem Sinne werten.

Auch Atheisten können nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt. Sie können es nur glauben-- so fadenscheinig argumentieren auch Gläubige.
DAS sind die Dinge, die ich Haarspalterei nenne, und unseriöses Argumentieren. Oder die Dinge nicht zu Ende gedacht.
Das impliziert, als wären der Gläubige und der Atheist was die Belege und Wahrscheinlichkeiten betrifft gleichrangig 50:50.

Das ist aber ein Irrtum!

Hier muss man alles zig Mal wiederholen: Es wurde bereits dargelegt, warum der Gottesglaube nicht denselben Anspruch auf Wahrscheinlichkeit haben kann wie der Nichtglaube daran.
Man kann sich jeden möglichen Nonsens vorstellen, dessen Nichtexistenz nicht beweisbar ist. Die Nichtexistenz von etwas kann man so gut wie nicht hunderprozentig widerlegen.
Was aber nicht heisst, dass dieser Nonsens wahrscheinlich ist.
Man kann diesen Nonsens "Gott" nennen. Oder "Allah." Oder "Krümelmonster." oder "Teekanne."
Entscheidend ist, dass es unwahrscheinlicher Nonsens bleibt.

Atheisten haben die Tatsachen auf ihrer Seite: Dass die Existenz des Universums und die Entstehung des Menschen rational und überzeugend durch die Urknalltheorie und den Darwinismus erklärt werden können. Dafür gibt es genügend Belege.
Deshalb zieht der Einwand nicht, auch Atheisten könnten nur glauben, dass es Gott nicht gibt.
Das Unwahrscheinlichkeitsargument zeigt, dass es 99,9% gegen die Gotteshypothese steht.
Atheisten sind empirisch in einer wesentlich besseren Position als Gottesgläubige.

Gläubige stellen sich oft auf die Position, Atheisten müssten ihre Skepsis beweisen.
Hier wird das Pferd falsch herum aufgezäumt.
Das hat BERTRAND RUSSEL in seiner berühmten "Teekannen-Analogie" prima auf den Punkt gebracht!
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Gläubige müssten ihren Hokuspokus beweisen, wie "Erbsünde", "Dreifaltigkeit", "Auferstehung", und solche Märchen.
Und das können sie nicht.

Agnostiker und Atheisten hingegen haben überzeugende Belege für ihre Position.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@PoppingTom

Der Tatbestand wäre aber derselbe: eine realitätsverzerrende Unterstreichung des eigenen Glaubensanspruches. Denn auch Atheisten können nicht beweisen, dass es Gott NICHT gibt, sie können es nur glauben.




Bei allem vor dem UND stimme ich dir zu, bei dem dahinter bin ich mir nicht so sicher. Warum MUSS ich bei einer Religion zwingend an eine übernatürliche Wesenheit glauben?

Wie ich schon mal sagte: Religion kommt vom lateinischen "religio", was soviel wie "Sorgfalt" bedeutet. Der Unterschied zwischen der Sorgfalt, die eine Mutter ihrem Kind angedeiht (Madonna hällt z.B. im video zu "Substitute for Love" ihr Kind hoch und sagt "This is my religion") und einer Religion an sich ist lediglich im Subjekt zu suchen: bei der Mutter ist es das Kind, bei der Religion ist es die Gesellschaft, in der man lebt.

Die übernatürliche Wesenheit war in der Vergangenheit nur eine Hilfskonstruktion, um die Regeln der Religion zugunsten eines grösseren Etwas zu rechtfertigen.




Würd ich nicht sagen.

Das, was Atheismus zu einer Nicht-Religion macht, ist neben dem Nicht-Glauben auch die damit verbundene Nicht-Motivation. Man könnte diesbezüglich auch von Gleichgültigkeit sprechen. Und Religionen können per se nicht gleichgültig sein, da sie ja per se alles in ihrem Sinne werten.

Der Begriff "Religion" bedeutet NICHT "Sorgfalt", sondern "rückbinden!" (von "religare")

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Atheismus

Nur weil der Thread mit nem unsinnigen P begann, muss es ja nicht so bleiben. *lach*

Okay, was ist ein Atheist???
Ein Atheist glaubt---moment: bevor mir der Begriff "glaubt" wieder im falschen Kontext verstanden wird....*lach*

Okay, once again:
Ein Atheist ist von der Fähigkeit der menschlichen Vernunft überzeugt, das Leben rational verstehen zu können. Dass das Leben, und alles, was darin passiert, rational erklärbar ist.
Ein Atheist ist überzeugt von der menschlichen Vernunft.
Ein Atheist ist überzeugt, dass es nichts ausser der physischen Materie gibt. Dass die Dinge mit den Instrumenten und Methoden der (Natur)Wissenschaft erklärbar sind.
Und was sie uns bisher noch nicht erklären können, wird ihnen zukünftig gelingen.
Ein Atheist schliesst die Existenz einer tanszendente Instanz oder Kraft--- nenne man sie nun "Gott" oder wie auch immer-- aus.

Und mit dieser Einstellung hat der Atheist ziemlich gute Karten, will heissen: Den aktuellen Stand unseres Wissens und unserer Beweise dafür auf seiner Seite.

Bei Gläubigen-- egal, welcher Religion sie anhängen mögen--- sehen die Dinge viel weniger günstig aus.

lg
"Rosi" (Johannes)

Ps.: So, und jetzt hab ich Hunger! Jetzt gibts erst mal ne ordentliche Portion SPAGHETTI !!!
 
Last edited:
@BERTRAND RUSSELLs "Teekannen-Analogie" (Mein P 35)

BERTRAND RUSSELL ist einer der bedeutendsten Philosophen des 20.Jhd.
Zusammen mit ALFRED N. WHITEHEAD hat er die Grundlagen der modernen Logik und der modernen Mathematik gelegt (in der "Pricipia Methematica").
An RUSSELL führt kein Weg vorbei!
Er ist einer der Philosophen, die man kennen muss! Wenigstens in den Grundzügen.

Und RUSSELL ist einer der bedeutendsten Religionskritiker.
Seine berühmte "Teekannen-Analogie" ist Standard in jeder religionskritischen Auseinandersetzung.
Man findet sie in so ziemlich jedem guten Buch über Religion/Religionskritik und in jedem guten philosophischen Wörterbuch.
Und sogar - man glaubt es kaum! *lach*- "Wikipedia" hat nen brauchbaren Artikel darüber.

@"Kimber22"
Du wirfst viele Dinge sehr häufig ziemlich abenteuerlich durcheinander.
Da kann einem gelegentlich schon mal die Hutschnur platzen! *lach*
Ist aber alles nicht so ernst gemeint, wie es hier manchmal klingt.

Wenn du etwas nicht verstehst und erklärt haben möchtest-- gerne!
Aber Haarspalterei halte ich für Zeitverschwendung!

So, und wenn die SPAGHETTI nicht bald durch sind, dann werd ich unleidig! *lach*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Apropos SPAGHETTI

Man kann sich auch mal mit dem Religionskult-- der eher eine Religionsparodie ist-- des "Fliegenden Spaghettimonster" beschäftigen.
Aus dieser Parodie entstand tatsächlich ne Bewegung.

Man findet den Link zu dem Artikel bei "Wikipedia" unter dem Artikel zu "Russells Teekanne."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Russell? ;) Ja, ich glaube, da könnten wir endlich einmal auf einen gemeinsamen Zweig kommen... der war tatsächlich einer von den wichtigeren... da muss ich doch irgenwo noch ein Buch haben von.... *mal nachguck* ;)

Inzwischen: Warum erzählst du nicht mit ein paar Worten die Russelschen Teekanne? (Dein P 35?)
 
Der Begriff "Religion" bedeutet NICHT "Sorgfalt", sondern "rückbinden!" (von "religare")

"Als Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“)[1] wird eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen, bezeichnet"

(Wikipedia)
 
@PoppingTom

"Als Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“)[1] wird eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen, bezeichnet"

(Wikipedia)

Das ist ein gutes Beispiel dafür, warum man sich auf "Wikipedia" nicht unbedingt verlassen sollte.*lach*

Es gibt allerdings verschiedene Herleitungen des Begriffes "Religion."
Eine davon ist von CICERO.
Er leitet es aus dem Verb "relegere" her. Da bedeutet es dann tatsächlich "sorgfältige Beachtung", womit gemeint ist, alles zu beachten, was zum Kult der Götter gehört.

Die heute übliche Bedeutung von "Religion" geht auf den christlichen Autor LACTANIUS zurück, der "religio" von "religare" ableitet, was "Zurückbindung an Gott" bedeutet.
Endgültig kanonisch und verbindlich wurde diese Auslegung durch den Kirchenvater AUGUSTINUS: "Wahre Religion ist diejenige, durch die sich die Seele mit dem einen Gott, von dem sie sich losgerissen hat, in der Versöhnung wieder VERBINDET." ("De quantitate animae", AUGUSTINUS)

Ach so, warum man bei Religion unbedingt an eine "übernatürliche Wesenheit" ("Popping Tom" in P 34) glauben muss???
Na, weil das der Kern von Religion ist!
Ansonsten verwässert auch dieser Begriff, und wird unbrauchbar, ebenso wie der Begriff "Gott." (Siehe mein P 362 in "Gott und Glaube.")
Siehe die Bedeutung von "Religion" bei Augustinus.
Es liegt auf der Hand, dass wir uns hier nicht über eine archaische Naturreligion unterhalten (bsp.: Animismus oder Pantheismus), sondern über die Gotteshypothese.
Dieser Thread ist ein Ableger des Threads "Gott und Glaube", und da stellt PB57 in seinem Ausgangsposting 1 eindeutig die Frage: "Gibt es einen GOTT?"
Und nicht etwa: "Ist auch die Passion für den FC Bayern München eine Religion?"

Es geht um die GOTTESHYPOTHESE!


lg
"Rosi" (Johannes)

Ps.: Ich halte diesen Thread für überflüssig.
Die Dinge gehören in den Thread "Gott und Glaube", weshalb ich den Faden dort wieder
aufgenommen habe. (P 405)
 
Last edited:
Ach so, warum man bei Religion unbedingt an eine "übernatürliche Wesenheit" ("Popping Tom" in P 34) glauben muss???
Na, weil das der Kern von Religion ist!
...
Es liegt auf der Hand, dass wir uns hier nicht über eine archaische Naturreligion unterhalten (bsp.: Animismus oder Pantheismus)...

Siehst du, Rosi, und da liegt ja schon der Widerspruch.

Wie kann der Kern jeglicher Religion der Glaube an eine "übernatürliche Wesenheit" (Kurzform: ÜWe) sein, wenn du selbst Religionen nennst, die keinerlei ÜWe besitzen?

Ich gebe zu bedenken, dass Ciceros Definition ca 80-60 Jahre vor Christus gemacht wurde, als noch das alte, von den Griechen übernommene Göttersystem normal war, während Augustinus erst knapp 400 Jahre nach Christus stattfand, als sich das Christentum anschickte, die eine einzige Religion zu werden, die jede andere Religion als Aberglauben abtut.


Dieser Thread ist ein Ableger des Threads "Gott und Glaube", und da stellt PB57 in seinem Ausgangsposting 1 eindeutig die Frage: "Gibt es einen GOTT?"
Und nicht etwa: "Ist auch die Passion für den FC Bayern München eine Religion?"

Es ging aber auch irgendwann um die Frage, woran Leute glauben, die nicht an Gott glauben.

Man kann natürlich passioniert an den FC Bayern München glauben, eine Religion ist das deswegen noch nicht. Schliesslich folgen FC-Bayern-Fans weder vorgeschriebenen Regeln, Ritualen oder Wertungen. Würden sie das tun, wäre es aber eine. Müssten sie ihre schwachsinnigen Rituale erklären, würden sie wahrscheinlich jede Menge Stuss reden, den du sofort widerlegen könntest. Was sie nicht davon abhalten würde, ihren Stuss weiterzumachen. Weil das einen echten Fan ausmacht. Egal wie sehr er an seine Mannschaft glaubt.
 
@Zum Thema:
Können wir das Universum und die menschliche Existenz erklären, ohne Bezug zu nehmen auf ein transzendentes Wesen/eine Kraft, die wir "Gott" nennen????
Ja. Das können wir.
Darwins Evolutionstheorie und ihr Mechanismus der "natürlichen Selektion" beantwortet diese Fragen.

"Rosi" (Johannes)
 
@PoppingTom

Du wirst langweilig, Rosi.

Manche langweilt die Wahrheit - was aber die Wahrheit nicht im geringsten stört.
Wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was", sondern bei "So isses!"

lg
Rosi (Johannes)
 
Last edited:
Dieser Thread ist ein Ableger des Threads "Gott und Glaube", und da stellt PB57 in seinem Ausgangsposting 1 eindeutig die Frage: "Gibt es einen GOTT?"
Und nicht etwa: "Ist auch die Passion für den FC Bayern München eine Religion?"

Es geht um die GOTTESHYPOTHESE!

Ps.: Ich halte diesen Thread für überflüssig.
Die Dinge gehören in den Thread "Gott und Glaube", weshalb ich den Faden dort wieder
aufgenommen habe. (P 405)


Siehst du, genau das ist der Punkt: Dir (!) geht es um die Gotteshypothese...

Mir zum Beispiel geht es darum überhaupt nicht. :confused: Das ist seit Jahrhunderten bewiesen, dass Gott sich nicht beweisen lässt. So What? :confused:

Ich möchte hier mit Leuten über den Begriff der Paradoxie sprechen.
 
@Kimber22

Siehst du, genau das ist der Punkt: Dir (!) geht es um die Gotteshypothese...

Mir zum Beispiel geht es darum überhaupt nicht. :confused: Das ist seit Jahrhunderten bewiesen, dass Gott sich nicht beweisen lässt. So What? :confused:

Ich möchte hier mit Leuten über den Begriff der Paradoxie sprechen.

Du Unikat,
vielleicht findest du jemanden, der mit dir über "Paradoxie" sprechen möchte???
Viel Erfolg!
Was der Begriff bedeutet, liegt auf der Hand.
Ebenso wie der Begriff "Atheist."

Im Thread "Gott und Glaube" geht es nun mal um die Gotteshypothese!

Aber in diesem sinnfreien von dir gestarteten Thread kannst du gerne über "Paradoxie" diskutieren...
...oder über das Liebesleben der Wanderameisen...
...oder über schwule kängurus...
...oder...

Mach doch, was du willst!
Mir sch***egal!!!

So, Kinder. Frühstück!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Als das Wünschen noch geholfen hat! *lach*

Siehst du, genau das ist der Punkt: Dir (!) geht es um die Gotteshypothese...

Mir zum Beispiel geht es darum überhaupt nicht. :confused: Das ist seit Jahrhunderten bewiesen, dass Gott sich nicht beweisen lässt. So What? :confused:

Ich möchte hier mit Leuten über den Begriff der Paradoxie sprechen.



Leute, "Kimber22" möchte über den Begriff "Paradoxie" diskutieren!
Auf gehts, Leute! Hat daran jemand Interesse???
Hm...sieht mir nicht danach aus...*lol*
Jetzt ist wohl auch dem Letzten klar, dass der Junge nicht mehr alle Latten am Zaun hat!!!

Übrigens muss ich mich korrigieren: Es heißt nicht Paradoxie, sondern Paradoxon.
Was natürlich den Wahrheitsgehalt meiner ursprünglichen Aussage nicht berührt: Atheismus als Religion zu bezeichnen ist Humbug!
Das ist ein Paradoxon!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
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