Gott und Glaube

GOTT ???

  • Es gibt einen Gott

    Votes: 8 57.1%
  • Es gibt keinen Gott

    Votes: 2 14.3%
  • Mir doch egal

    Votes: 4 28.6%

  • Total voters
    14
  • Poll closed .
(...snip...)
Konkret: Wie kann ein angeblich barmherziger und gütiger Gott all die Ungerchtigkeiten und all das Leid in der Welt zulassen???
Das Christentum argumentiert hier oft raffiniert mit dem Begriff "Freiheit."
Dass Gott dem Menschen die Freiheit gegeben hat, gut oder böse zu handeln.
(...snip...)

Ja, tolle Freiheit: ihr seid so frei, meine Gebote übertreten zu können, aber wenn ihr davon gebrauch macht, gibt's auf die Schnauze. :eek:
Ich mag Marc-Uwe Kling in dem einen Känguru Buch: die Bibel macht auf einmal viel mehr Sinn, wenn man Gott nicht als den Guten betrachtet. :D
 
@bardo (dein P 302)

Dir ist Richard Dawkins und sein Buch "Der Gotteswahn" suspekt, weil es von missionarischem Eifer (eines Atheisten und Wissenschaftlers) zeugt?
Yep.

Betrifft: "Missionarischer Eifer:" Da waren die Relgionen in der Vergangenheit wesentlich missionarischer und radikaler und intoleranter gegenüber ihren Gegnern und Zweiflern als es Atheisten jemals waren.
Und das ist bis heute nicht anders.
Das bestreite ich auch gar nicht, und finde ich deutlich schlimmer, vor allem wenn die "Ungläubigen" per Gewalt "überzeugt" oder schlicht aus dem Weg geräumt werden.

Dawkins bringt einfach nur die wissenschaftlichen Argumente vor, die gegen die Religion(en) und gegen Gott sprechen, und er zeigt, welches Unheil die Religionen im Laufe der Geschichte angerichtet haben.
Und er argumentiert, warum wir die Religionen-- und einen Gott-- eigentlich nicht mehr brauchen.
That`s all.

lg
"Rosi" (Johannes)
Ja. Und in seinem Vorwort erklärt er deutlich, daß er keine Ersatzreligion schaffen will. Das Buch selbst liest sich aber so, als wolle er genau das tun, und mit missionarischem Eifer die "ungläubigen" - also die "gläubigen" ;) - bekehren.
Und Eiferer sind mir immer suspekt.

Kleiner Schwank am Rande: vor ein paar Jahren haben Dawkins und andere im UK (ich bin nicht ganz sicher, ich glaube nur in London) großflächig "agnostische Werbung" betrieben. Auf Plakatflächen wurde der Slogan "Wahrscheinlich gibt es keinen Gott" verbreitet (nagelt mich nicht mehr auf den genauen Wortlaut fest, ich habe nur zwei Pressemitteilungen gelesen, und es ist, wie gesagt, ein paar Jahre her). Ursprünglich wollte Dawkins den Slogan "Es gibt keinen Gott" haben, aber seine Mitstreiter haben ihn davon überzeugt, daß dies unwissenschaftlich wäre.
Daraufhin kommentierte der Vatikan (angeblich, das war die zweite Pressemitteilung, die ich gelesen hatte) "jetzt rudert selbst Dawkins schon zurück, in seiner Einschätzung, ob es Gott gibt".:D
Entweder sie wollten Dawkins damit auf die Schippe nehmen, oder, und das halte ich persönlich für wahrscheinlicher, sie haben den Grund für diese Unterscheidung einfach nicht kapiert. :confused::cattail:
 
Krystan, irgendeiner Religion folgt man immer, jeder tut das. Es spielt dabei keine Rolle, ob diese Religion sich in Worten oder Institutionen manifestiert hat oder nur als allgemeiner Geist oder deiner eigenen Idee umherschwirrt.

(...snip...)

Ich würde da widersprechen wollen. Nicht jeder folgt einer Religion (oder meinetwegen einem Glauben).
Es sei denn du definierst Atheismus und Agnostik als Glauben, was eine falsche Definition wäre.
 
Du versuchst vom Ausgangsproblem abzulenken, denn mein verallgemeinerndes Beispiel und Argument nahm direkt Bezug auf folgende Aussage von dir: "... unserer verbalen Kommunikation folgt häufig eine praktische Handlung. Und diese läßt sich nicht losgelöst von der auslösenden Kommunikation betrachten, da sie ohne diese nicht stattgefunden hätte." Den entscheidenden Teil habe ich fett hervorgehoben. Dessen Falschheit sollte jenes Beispiel und Argument von mir offenlegen. Und offenbar ist dies gelungen, denn, wie oben aus deiner letzten Antwort zitiert ("ein Ergebnis, das sich auch ohne die vorherige (Miss-)Kommunikation bewerten läßt", Hervorh., A.J.), stimmst du mir jetzt zu. Q.e.d

(Deine Frage nach dem Warum ist eine ganz andere als die des Ausgangsproblem, auf die sich mein Beispiel und Argument bezog. Diese neue Frage begründete ein ganz neues Problem, obschon ein triviales, denn logischerweise lässt sich die Frage, allgemein formuliert, nach dem Warum der Wirkung nicht ohne die Ursache beurteilen. Du hast das Offensichtliche erkannt: gut so!)
Ich denke du gratulierst mir völlig verfrüht. Ich sehe das Warum nicht als ein anderes/ neues Problem, und schon gar nicht als trivial. Zugegeben, mein Beispiel ist extrem, aber aus genau diesem Grunde für mich so anschaulich, warum es kein triviales Problem ist, wenn Aufgrund einer Misskommunikation eine andere Handlung erfolgt, als erwartet.
Vor der Antwort auf die Frage, wie du dem Hundebesitzer erklären willst, daß sein toter Hund "nur" ein "triviales Kommunikationsproblem" sein soll, bin ich nach wie vor gespannt.
Das mag tolle Theorie sein, ist aber in Bereichen die überwiegend über Kommunikation arbeiten, alles andere als trivial.
Nur am Rande: meine Berufshaftpflicht sagt mir, die meisten Beschwerden beim Ständegericht sind auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen. Total trivial, in Anbetracht der Tatsache, daß britische Ständegerichte lebenslanges Berufsverbot verhängen können...
Ich glaube nicht, daß wir hier noch zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen können, auch wenn ich die Diskussion spannend fand.:)
Wie schon in meinem Post gegenüber Rosi geschrieben, vermutlich müßte ich mir die Grundlagen eurer Position anlesen, um entweder überzeugt zu werden, oder begründeter dagegen argumentieren zu können. ;)

(...snip...)
"Gibt es in meinem Haus keinen Taschenrechnern?" Man mache eine Inventur und ggf. würde die Nicht-Existenz von Taschenrechnern im eigenen Haus bewiesen werden.
Grundsätzlich kann ich dem nur zustimmen. Auch wenn ich mir manchmal nicht ganz sicher bin, wenn meine Frau mal wieder behauptet das Nutella ist verschwunden, obwohl es auf dem Tisch direkt vor ihrer Nase steht.:rolleyes:
Aber zugegeben, daß ist eher ein Aufmerksamkeitsproblem.:D

(...snip...)
Und wieder sind wir uns einig! Dass dir dies bislang nicht so vorkam, liegt in einem rein verbalen Problem begründet: Du nennst jenen Gott, der möglicherweise nicht den Koran geschaffen habe, weiterhin "Allah", ohne ihn namentlich von jenem Gott zu unterscheiden, der vorgeblich einen fehlerlosen Koran geschaffen habe und seit jeher Allah genannt wird. Der Punktus Knacktus: Dein "Allah" hätte mit dem Koran nichts zu tun (Darum sollte er ja auch m. E. nicht "Allah" genannt werden!), und der Gott des womöglich fehlerhaften Koran*) wäre von einem Menschen in meinen Augen nicht mehr zu unterscheiden (s. mein letzter Beitrag zu diesem Thema), ergo: Es gäbe keinen göttlichen Allah**). Es steht dir frei, ein Argument dagegen zu entwickeln. Mir fällt keines ein.
Dann ist doch gut, daß wir beide bis zu diesem Punkt durchgehalten haben.:D
Bis auf ein paar Kleinigkeiten...
"Mein" Allah kann mit dem Koran schon was zu tun haben. Zum einen eben, die Möglichkeit der absichtlich eingebauten Fehler (zugegeben, das klingt absurd, aber auch nicht absurder als einige Szenarien die laut Bibel (den Koran kenne ich inhaltlich einfach nicht) passiert sein sollen).
Zum anderen, auch wenn ein allmächtiger Allah den Koran nicht selbst geschaffen hat, kann er ihn durchaus einem Menschen diktiert haben. Und wir alle wissen ja noch aus der Schule, was passiert wenn ein höheres Wesen (Allah, Deutschlehrer) einem niedereren (Prophet, Schüler) was diktiert - manche kriegens mit 0 Fehlern auf die Reihe, andere haben so viele Fehler, daß es nur für eine 6, setzen, langt. Und die meisten liegen irgendwo dazwischen. Das heißt aber nicht, daß es das höhere Wesen (Allah, Deutschlehrer) nicht gibt.
Überspitzt formuliert: es wäre möglich, daß das einzig Richtige am Koran die Behauptung eines unfehlbaren, allmächtigen Allah ist. Unwahrscheinlich, aber möglich. Und naturwissenschaftlich nicht widerlegbar.


(...snip...)
*) Dieser Ausdruck tut mir schon beim Schreiben weh, weil, wie gesagt, der Gott, den wir Allah nennen, und ein fehlerhafter Koran sich gegenseitig ausschließen; eine handfeste Paradoxie.
(...snip...)

Damit widersprichst du deiner eigenen Aussage von oben (das wir uns einig seien): wir sind uns offensichtlich eben nicht einig.

Lassen wir's gut sein, und einigen uns darauf, unterschiedliche Auffassungen zu haben. Ich habe nämlich das Gefühl, daß wir Anfangen im Kreis zu diskutieren.
 
Doch.

Jeder wird im Geiste irgendeiner Religion geboren oder schliesst sich früher oder später einer an. Erklärenderweise solte ich sagen, dass ich Kommunismus, Liberalismus wie auch Sozialdemokratie, um jetzt nur einige zu nennen, ebenfalls zu den Religionen zähle, auch wenn es in ihnen keinen Gott gibt.
Ja, mit dieser Definition von Religion hast du wahrscheinlich recht, dann hat jeder eine Religion.
Deckt sich allerdings nicht mit meinem Verständnis von Religion, vermutlich auch nicht mit der einer Vielzahl anderer Menschen.

Ist nicht böse gemeint, bardo, aber manchmal frage ich mich, ob du überhaupt mitliest.
Nein. Wozu auch? Einfach ein paar willkürliche Kommentare einwerfen macht viel mehr Spaß. :p

(...snip...)
Genau damit wäre dieser Punkt beantwortet: Atheismus und Agnostik sind beides keine Religionen, und sie fallen für mich auch nicht unter "Glauben", da sie sich dem ja verweigern.
Ich wollte nur sicher gehen. Das Argument das Atheismus auch nur eine Religion sei, wird nämlich gelegentlich tatsächlich gebracht (i.d.R. von Leuten, die ihren Glauben verteidigen).

Aber ein Mensch kann nun mal nicht alles wissen und nicht alles verstehen, bis zu einem gewissen Grad MUSS er einfach glauben, und davon ist nun wirklich kein Mensch ausgenommen. Wer also behauptet, ein Atheist oder Agnostiker zu sein, macht damit noch keine Aussage über seine Religion.
In dem Sinne, in dem du Religion verstehst, stimmt diese Aussage. In dem Sinne, in dem ich Religion verstehe, eher nicht.
 
Zweiter Blick

Ich denke du gratulierst mir völlig verfrüht. Ich sehe das Warum nicht als ein anderes/ neues Problem, und schon gar nicht als trivial.
Dann werfe bitte noch mal einen Blick auf meine Ausführungen oben zu dem, was du sagtest, und was ich daran widerlegte: Am Ende sind wir uns einig, und dass das Warum ein anderes Problem ist, ist daran ersichtlich, dass jenes Widerlegungsargument von mir mit diesem Problem nichts am Hut hat. (Wäre es tatsächlich dasselbe Problem, müsse mein Argument auch in seinem Fall greifen.)

Vor der Antwort auf die Frage, wie du dem Hundebesitzer erklären willst, daß sein toter Hund "nur" ein "triviales Kommunikationsproblem" sein soll, bin ich nach wie vor gespannt.
Jetzt legst du mir Sachen in den Mund, die ich nie behauptet habe. Für den Hundebesitzer mag es ein Trauerfall sein, dass der Hund tot ist; für den behandelnden Tierarzt ebenfalls. Je nach Grad der emotionalen Einbindung könnte diese Trauer mehr oder minder trivialen Charakters sein. Ein eigentliches "Problem" jedoch wäre sie nicht unbedingt: Was wäre denn bitteschön die zu diesem Problem gehörige zu lösende Aufgabe (die uns überhaupt erst vor das Problem stellen würde)? Ich sehe nicht notwendig eine.

Alles weitere zum Hunde-Thema ist meinen früheren Antworten zu entnehmen. Falls da weiterhin Unklarheiten bestehen sollten, die du gerne klären würdest, frag einfach.

"Mein" Allah kann mit dem Koran schon was zu tun haben.
Nein, wie gesagt, kann er nicht. Es folgt die Widerlegung im Einzelnen:

Zum einen eben, die Möglichkeit der absichtlich eingebauten Fehler (zugegeben, das klingt absurd, aber auch nicht absurder als einige Szenarien die laut Bibel (den Koran kenne ich inhaltlich einfach nicht) passiert sein sollen).
Das klingt nicht nur absurd, es wäre auch absurd. "Dein" Allah wäre nicht mehr vollkommen (= unfehlbar) und somit nicht der unfehlbare Allah, der sich im Koran (wohlgemerkt Allahs eigenes direktes Wort!) vorgeblich offenbart habe. (Eine lügender Allah ist daher logisch ausgeschlossen.)

Zum anderen, auch wenn ein allmächtiger Allah den Koran nicht selbst geschaffen hat, kann er ihn durchaus einem Menschen diktiert haben.
Das schließt der Koran (wohlgemerkt Allahs eigenes direktes Wort!) dezidiert aus. Das unterscheide ihn nämlich lt. eigener Aussage von den anderen Buchreligionen (Judentum, Christentum), die durch falsche Propheten und Jünger das Wort Gottes verfälscht hätten. (Was den Versuch einer Antwort mit 'hat er halt gelogen' angeht: s.o.)

Und wir alle wissen ja noch aus der Schule, was passiert wenn ein höheres Wesen (Allah, Deutschlehrer) einem niedereren (Prophet, Schüler) was diktiert - manche kriegens mit 0 Fehlern auf die Reihe, andere haben so viele Fehler, daß es nur für eine 6, setzen, langt.
S.o.: Allah habe nichts diktiert, er habe's eigen- und allmächtig seinem auserwählten Propheten "Mohammed" quasi direkt eingeflößt (oder vor die Füße geworfen, je nach Übersetzung; bedenke: nur der Koran in arabischer Sprache ist eigentlich gültig, weil, logischerweise, nur er "unverfälscht" sein kann).

Überspitzt formuliert: es wäre möglich, daß das einzig Richtige am Koran die Behauptung eines unfehlbaren, allmächtigen Allah ist. Unwahrscheinlich, aber möglich. Und naturwissenschaftlich nicht widerlegbar.
Korrekt. Und auf diese Möglichkeit ging ich ja auch schon in meinen beiden vorhergehenden Beiträgen ein: Ein anderer Gott, der (auch) zufällig "Allah" hieße und vollkommen (= unfehlbar) und allmächtig wäre, könnte genau deshalb schon logisch nicht der Urheber eines unvollkommenen (= fehlbaren) Koran sein, ergo: Er hätte mit dem Koran nichts zu tun. (Und der fehlbare Uhrheber wäre m. E. von einem Menschen nicht zu unterscheiden, vgl. meine zwei vorherigen Beiträge). Q.e.d.

Lassen wir's gut sein, und einigen uns darauf, unterschiedliche Auffassungen zu haben. Ich habe nämlich das Gefühl, daß wir Anfangen im Kreis zu diskutieren.
Diese Entscheidung überlasse ich dir.

MfG,
Auden James
 
Last edited:
@PoppingTom

Oh, wie Kreativität funktioniert, warum der Mensch überhaupt kreativ ist, nach welchen Gesetzen sich Kreativität verbessern lässt - das alles lässt sich ganz sicher recht einfach erklären.

Die Wissenschaft stösst nur bisher genau da an ihre Grenzen, wo es um die Fassbarkeit der Individualität geht. Warum findet Person A den Song genial, und Person B findet ihn "najaweisnich" oder "völlig grotte"? Warum haben musikwissenschaftlich betrachtet europäische Top-Nationen wie England oder Österrreich (zumindest haben die ja mit den grossen Klassikern eine ganz passable Verrgangenheit) fast nie Top-Wertungen beim ESC, während das für die musikalische Geschichte fast schon unbedeutende Irland die Trophäe allein 14 mal für sich verbuchen konnte? Warum gibt es unter den Top-Abräumern der Musikgeschichte so verschwindend wenig Musikstudenten?



Da irrst du dich.

Die Menschen greifen fast immer zum für sie effizientesten Mittel, und wenn die Wissenschaft das nicht bieten kann - Pech gehabt! Daran ändert auch ein Wissenschafts-Dogma nichts. Es ist dein persönliches Problem, wenn du nur rein wissenschaftliche Methoden akzeptierst.



Dies wissenschaftlich zu widerlegen dürfte schwierig werden. "Wissen" und "Wissenschaft" ist schliesslich nicht dasselbe. Du musst das schon konkretisieren.



Aber eben nicht in kultureller Hinsicht.



Das ändert nichts am Status.

Wie du Philosophie und Musikwissenschaften unter "Naturwissenschaften" pressen willst, darauf bin ich gespannt. Beide handeln schliesslich nicht mit Ist-Werten, sondern mit rein vom menschlichen Geist erschaffenen Konstrukten. Dass sie dabei naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit einfliessen lassen, macht sie noch nicht zur Naturwissenschaft per se.



Ich warte gespannt, Rosi.

Zunächst nur soviel:
-Die Trennung zwischen Geistes-und Naturwissenschaften macht natürlich Sinn.
Da war ich in meinem P 307 ungenau.
Um was es geht ist folgendes: Auch die Geisteswissenschaften können sich nicht der wissenschaftlichen Methode entziehen, wollen sie Seriosität beanspruchen.

- Die Wissenschaft arbeitet nicht nach einem Dogma.
Es gibt kein "Wissenschaftsdogma."
Die Wissenschaft befasst sich mit dem was beobachtbar und überprüfbar ist.
Die Wissenschaft arbeitet nach einem Paradigma.
Ein Paradigma ist etwas völlig anderes als ein Dogma.


Die Menschen greifen immer zum effizientesten Mittel, wenn die Wissenschaft eine Erklärung nicht bieten kann, und damit hätte die Wissenschaft eben Pech gehabt? ("PoppingTom")
Nein - dann haben die Pech gehabt, die an magischen Hokuskopus wie die Astrologie glauben.

-" Die Wissenschaft stösst an die Grenzen, wenn es um die Fassbarkeit der Individualität geht." ("PoppingTom")
Die Individualität zu erfassen ist nicht Sinn und Zweck der Wissenschaft!
Im Gegenteil: Man will weg vom individuellen Fall und allgemein gültige Gesetzmässigkeiten erkennen.
Wenn die Prämissen A und B erfüllt sind, dann tritt Ereignis C ein.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Ich möchte etwas ergänzen zu meinem Post von oben: Ich betrachte 'Religion' ganz beinhart im Sinne von Karl Marx. Der hat in seiner Religionskritik, wortgewaltig wie immer gesagt:

"Die Religion ist die Allgemeine Theorie dieser Welt."

D.h., was ich mit dem Begriff 'Religion' meine, ist grundsätzlich alles, was sich anmaßt, für das, was um einen herum passiert, ganz im Allgemeinen eine Erklärung liefern zu können.

Da gibt es eine Vielzahl von. Der Katholizismus tut das natürlich, wie wohl keinem verborgen geblieben ist ;) Aber das tun auch die Protestanten, auch die Frei- und Pfingstkirchen und sonstige, natürlich auch die Sunn- und Schiiten, Alaviten und diverse Splittergruppen in der Folge Mohammeds. Aber auch der Buddhismus und Hinduismus liefern Erklärungen, warum gelebt und gestorben wird...

In diesem Sinne sind auch Atheismus, Agnostizismus, und sogar ein Nihilismus 'Religionen' - alle diese stellen ebenfalls den Anspruch, erklären zu können, wie und was hier rundum passiert... Auf wiki steht das kurz unter dem Begriff: "ismus"

Wenn man die Frage konkreter stellen möchte, natürlich, dann muss man zwischen den Begriffen Religion, Glaube, Weltauffassung, Weltinterpretation u.dgl. natürlich unterscheiden... ;)
 
@Kimber22

Ich möchte etwas ergänzen zu meinem Post von oben: Ich betrachte 'Religion' ganz beinhart im Sinne von Karl Marx. Der hat in seiner Religionskritik, wortgewaltig wie immer gesagt:

"Die Religion ist die Allgemeine Theorie dieser Welt."

D.h., was ich mit dem Begriff 'Religion' meine, ist grundsätzlich alles, was sich anmaßt, für das, was um einen herum passiert, ganz im Allgemeinen eine Erklärung liefern zu können.

Da gibt es eine Vielzahl von. Der Katholizismus tut das natürlich, wie wohl keinem verborgen geblieben ist ;) Aber das tun auch die Protestanten, auch die Frei- und Pfingstkirchen und sonstige, natürlich auch die Sunn- und Schiiten, Alaviten und diverse Splittergruppen in der Folge Mohammeds. Aber auch der Buddhismus und Hinduismus liefern Erklärungen, warum gelebt und gestorben wird...

In diesem Sinne sind auch Atheismus, Agnostizismus, und sogar ein Nihilismus 'Religionen' - alle diese stellen ebenfalls den Anspruch, erklären zu können, wie und was hier rundum passiert... Auf wiki steht das kurz unter dem Begriff: "ismus"

Wenn man die Frage konkreter stellen möchte, natürlich, dann muss man zwischen den Begriffen Religion, Glaube, Weltauffassung, Weltinterpretation u.dgl. natürlich unterscheiden... ;)

Auch Agnostizismus und Atheismus sind "in gewisser Hinsicht" "Religion??"
Damit wird der Begriff "Religion" so erweitert, dass er unbrauchbar wird.
Mit diesem Verfahren kann ich auch "belegen", dass "in gewisser Hinsicht" eine Demokratie = eine Diktatur ist (und umgekehrt).
Zu deinem Karl-Marx-Satz: Den wichtigsten Satz, den Marx über Religion gesagt lässt du weg: "Religion ist Opium fürs Volk."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@PoppingTom

Doch.

Jeder wird im Geiste irgendeiner Religion geboren oder schliesst sich früher oder später einer an. Erklärenderweise solte ich sagen, dass ich Kommunismus, Liberalismus wie auch Sozialdemokratie, um jetzt nur einige zu nennen, ebenfalls zu den Religionen zähle, auch wenn es in ihnen keinen Gott gibt.



Ist nicht böse gemeint, bardo, aber manchmal frage ich mich, ob du überhaupt mitliest.

Es ist gerade mal einen Post von mir her, dass Krystan und ich sich einig wurden, dass Glaube nicht gleich Religion ist und man einer Religion angehören kann, ohne an sie zu glauben. Genau damit wäre dieser Punkt beantwortet: Atheismus und Agnostik sind beides keine Religionen, und sie fallen für mich auch nicht unter "Glauben", da sie sich dem ja verweigern.

Aber ein Mensch kann nun mal nicht alles wissen und nicht alles verstehen, bis zu einem gewissen Grad MUSS er einfach glauben, und davon ist nun wirklich kein Mensch ausgenommen. Wer also behauptet, ein Atheist oder Agnostiker zu sein, macht damit noch keine Aussage über seine Religion.


Auch Kommunismus, Sozialismus und Liberalismus zählst du zu den Religionen???
Da gilt dasselbe, was ich eben in P 329 zu "Kimber22" sagte: Wenn man den Begriff "Religion" so unzulässig erweitert wird er unbrauchbar.
Liberalismus, Sozialismus, etc... sind politische Ideologien, und keine Religionen.
Wenn der Begriff "Religion" noch praktisch verwendbar sein soll, dann muss man ihn auf bestimmte Merkmale eingrenzen, als da wären: Eine Religion zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie an eine Transzendenz, an eine transzendentale Macht glaubt; sei es ein personaler Gott, wie in den monotheistischen Religionen, oder an "eine verborgene Wirklichkeit", wie kosmische Gesetze, die den Lauf der Welt bestimmen, und in das Weltgeschehen und das Leben der Menschen eingreift.
Wenn man "Atheismus" auch als "Religion" begreift, wie "Kimber22" es tut, oder politische Ideologien als "Religion(en)", wie du es tust, dann ist im wahrsten Sinne des Wortes alles "gleich-gültig."
Dann können wir auch sagen: "Schubbi, schubbi do" von Frank Sinatra ist ne Religion.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@pt

Du meinst wissenschaftliche Seriösität?

Da hast du natürlich Recht, aber es ist gar nicht gesagt, dass es den Geisteswissenschaften darum geht.




Hab ich auch nie behauptet. Das wissenschafts-Dogma kommt nicht von der Wissenschaft, sondern von den Wissenschafts-Dogmatikern. (Und du bist gerade jetzt ein gutes Beispiel dafür ;) )



Ach komm, Rosi, sei nicht so bockig.

Wenn mir Hokuspokus und Astrologie dort im Leben hilft, wo die Wissenschaft es nicht kann, hab ich Pech gehabt? Ich seh das irgendwie ein bisschen anders.




Sehr gut, Rosi. Damit hast du bestätigt, was ich gesagt habe.

Jetzt musst du mir nur noch einreden, wie unlogisch und überflüssig Individualität ist, und schon hast du Wissenschaftsdogmatiker gewonnen ;)

Ich rede von Äpfeln, und du konterst mit Birnen.

Ich habe nicht gesagt, dass Individualität überflüssig ist.
Dein Einwurf war, an der Individualisierung würde die Wissenschaft scheitern.
Diesen Fehlschluß habe ich richtig gestellt, weil es eine falsche Auffassung dessen ist, was Wissenschaft erreichen möchte, und wie sie arbeitet.
Sie konzentriert sich nicht auf den individuellen Einzelfall, sondern sucht nach allgemeinen Gesetzmässigkeiten.
Hier berühren wir das alte "Hume`sche Problem" (Induktionsproblem"), das von KARL POPPER gelöst wurde, und zwar durch "Deduktion" und "Falsifizierbarkeit."
Das führe ich in nem gesonderten Posting näher aus.

Wissenschaftler bzw. Menschen, die die Wirksamkeit der wissenschaftlichen Methode schätzen als "Wissenschaftsdogmatiker" zu bezeichnen, ist hahnebüchen.
Genauso gut könntest du Menschen, die weiterhin darauf bestehen, dass 2+2=4 ergibt als "Mathematik-Dogmatiker" bezeichnen.
Oder überzeugte Verteidiger der Demokratie als "Demokratie-Dogmatiker."

Ein Dogmatiker lässt keine anderen Meinungen als seine eigenen -bzw. die seines Dogmas-- zu.
Das tun Wissenschaftler aber sehr wohl.
Und das tue auch ich.
Entscheidend ist, dass man prüft, welche Meinung der empirischen Überprüfung standhält.

Die Wissenschaft ist KEIN Glaube -- die Wissenschaft ist eine METHODE!
Das ist ein bedeutsamer Unterschied!

Wenn jemand von der Wirksamkeit pseudowissenschaftlicher Disziplinen wie bsp. "Astrologie überzeugt ist, weil er das diffuse "Gefühl" hat, es wirkt, dann bedeutet das noch lange nicht, dass diese Pseudowissenschaft(en) auch tatsächlich funktioniert.
Wenn du ein Placebo einnimmst und es wirkt, dann bedeutet es nicht, dass man dieses Placebo zukünftig als Medikament in der Medizin zulässt.

Entscheidend bei dem ganzen Thema ist auch das ABGRENZUNGSPROBLEM: Wie grenzen wir Wissenschaft von Nichtwissenschaft/von Pseudowiisenschaft ab???
Auch dazu in einem gesonderten P mehr.

Astrologie fällt danach eindeutig unter die Rubrik "Pseudowissenschaft."
Und man hat -- vor allem mit den Methoden der Statistik-- längst gezeigt, dass die Astrologie zu keinen verlässlichen Aussagen in der Lage ist.
Das alles ist so allgemein formuliert, dass man auch sagen kann: "Wenn es regnet, wird es nass."
Das stimmt natürlich. Aber es ist so allgemein formuliert, dass es keinen praktischen Nutzen hat.

Ach so, den Geisteswissenschaften/Sozialwissenschaften geht es um Seriösität; jedenfalls dem zweig, der sich der wissenschaftlichen Methode bedient.
Ausnehmen muss man davon natürlich den Zweig der "Geisteswissenschaften"/Sozialwissenschaften", die KARL POPPER "orakelnde Philosophen" genannt hat: Marxisten, Neo-Marxisten, Hermeneutiker, etc...--- na den ganzen Schwulst a la HEIDEGGER & Co.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Auch Agnostizismus und Atheismus sind "in gewisser Hinsicht" "Religion??"
Damit wird der Begriff "Religion" so erweitert, dass er unbrauchbar wird.
Mit diesem Verfahren kann ich auch "belegen", dass "in gewisser Hinsicht" eine Demokratie = eine Diktatur ist (und umgekehrt).
Zu deinem Karl-Marx-Satz: Den wichtigsten Satz, den Marx über Religion gesagt lässt du weg: "Religion ist Opium fürs Volk."

Danke.

Was du sagst, ist falsch.

Karl Marx hat nie gesagt, Religion sei Opium fürs Volk. Er hat das ähnlich gesagt, aber mit einem völlig anderen Dreh- und Angelpunkt. Er hat gesagt: Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur. ... Ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungs-Grund...

Den Rest lest euch bitte selbst durch: hier ist der link: http://de.wikipedia.org/wiki/Opium_des_Volkes

Mir ist nur wichtig, einmal ganz klar
herausgearbeitet zu haben, dass rosettenfreak gewisse Grundwerke der Philosophie entweder nicht gelesen, oder aber nicht verstanden hat.

Danke, erneut.
 
Schnucki, ich brauch für Karl Marx nicht "Wikipedia."

Ich hab das Zitat von Marx absolut richtig gebraucht.
Ob ich sage, "Religion ist Opium fürs Volk" ( was in diesen Worten tatsächlich Lenin gesagt hat) oder: "Sie (die Religion) ist das Opium des Volkes" (Marx) bedeutet inhaltlich dasselbe.
Marx hat ebenfalls folgendes gesagt...


Du meinst "schnucki" also, dass

a) Ich kaufe ein Geschenk meiner Freundin und
b) Ich kaufe ein Geschenk für meine Freundin...

...dass das inhaltlich dasselbe meint? :rolleyes:



Ich sage jetzt nichts mehr dazu. :an-die-stirn-klatsch: :rolleyes:
 
Last edited:
@pt

Gut gebrüllt, Rosi.

Jetzt erklär mir mal nur, warum ein Liberaler, der an die alleinseligmachende Wirkung des völlig freien Marktes selbst dann noch glaubt, wenn dieser schon soviel Schaden angerichtet hat, dass man schon zwangsweise zu Regulierungsmassnahmen greifen muss, wie ausgerechnet der nun NICHT an eine transzedentale Macht (die des freien Marktes) GLAUBT.

Ich gebe ja zu, dass man zwischen Weltanschauung, Glauben und Religion trennen muss. Schliesslich gibt es Weltanschauungen, die sich bewusst grösstenteils jedes Glaubens oder religiösen Tendenzen verweigern. Genauso führt nicht jeder Glaube zwingend zu religiösen Handlungen, und nicht jede religiöse Handlung hat irgendeinen Glauben als Hintergrund.

Dennoch: jedes Kind - eine halbwegs normale Erziehung vorausgesetzt - wird nach gewissen Regeln und Normen erzogen, und diese Regeln und Normen folgen immer einer Religion. Schliesslich lernt jedes Kind erst mal, was gut und was böse ist. Die Wissenschaft kann nicht festlegen, was gut und was böse ist, die Weltanschauung könnte das zwar, sie kann aber auch genauso gut behaupten, dass es Gut und Böse gar nicht gibt und alles im Grunde wert-frei ist. Die Religion hingegen gibt den Dingen ihren Wert und den Kindern damit ihre Struktur.


Erziehung muss nicht nach religiösen Prinzipien erfolgen, obwohl das meistens der Fall ist.
Es braucht keine Religion, um einem Kind zu vermitteln, was gut und böse ist.
Dafür reicht der Humanismus völlig aus.
Ein Atheist wird seinem Kind beibringen, was gut und böse ist, ohne dafür auf eine Religion zurückgreifen zu müssen.

Apropos "Moral:" In dem Thread wurde geäussert, man müsse auf die Moralphilosophie/die Ethik zurückgreifen, wenn es um die Fundierung ethischer Prinzipien geht, denn das könne die empirische Wissenschaft nicht leisten.
Falsch.
Der Psychologe MARC HAUSER hat nachgewiesen, dass Moral eine Entsprechung im menschlichen Gehirn hat.
Unsere Fähigkeit, moralische Prinzipien zu entwickeln und zu verinnerlichen und uns moralisch zu verhalten hat also ein gehirnphysiologische Entsprechung (ein bestimmtes Hirnareal).
Also: Auch für die Moral wird die Religion eigentlich nicht mehr gebraucht.

Was den überzeugten Marktwirtschaftler betrifft, der immer noch an den freien markt glaubt, auch wenn dieser negative Ergebnisse hervorbringt:
- Erstens: Der freie Markt ist keine "transzendentale Macht." Er ist das Ergebnis des Zusammenspiels zig millionenfacher Entscheidungen von Verbrauchern.
Ein seriöser Ökonom verhält sich nach dem Prinzip "Trial and Error" ("Versuch und Irrtum").
Praktische Ökonomie funktioniert schon lange nach dem "Prinzip der kleinen Schritte" ("Social piecemaal engineering" = "Sozialtechnologie").
So etwas wie "Reine Wirtschaft" wird in der Realität schon lange nicht mehr praktiziert.
Man hat es mit Mischformen zu tun.
So ist die "Soziale Marktwirtschaft", der sich die BRD verpflichtet fühlt, bereits eine Modifikation der "Reinen Marktwirtschaft."
Der Wirksamkeit gewisser ökonomischer Maßnahmen anzuhängen hat nichts zu tun mit einem "Religiösen Glauben" oder einer "Transzendenz."
Auch hier wird der Religionsbegriff von dir unzulässig auf einen bereich übertragen (Politik/Wirtschaft) übertragen, wo er nichts zu suchen hat, und wo er nicht passt.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@pt

Lies mal richtig, Rosi.

Ich habe gesagt: "Die Wissenschaft stösst ... genau da an ihre Grenzen, wo es um die Fassbarkeit der Individualität geht", und das tut sie exakt, weil sie nur nach allgemeinen Gesetzmässigkeiten sucht.

Ich hab nie behauptet, die Wissenschaft solle nach individuellen Einzelfällen gehen, sonst würde sie scheitern. Leg mir also nichts falsches in den Mund.



Den letzten Satz könnte ich in Kirchensprache ungefähr so übersetzen: Ich akzeptiere durchaus andere Religionen, solange sie das Wort Gottes, ausgedrückt durch die Bibel, nicht in Zweifel ziehen.

Das Problem mit dir Wissenschafts-Dogmatiker ist doch nicht, dass du die Wirksamkeit von wissenschaftlichen Methoden schätzt. Sondern dass du sie für alleinseligmachend hältst. So wie der Mathematiker, der glaubt, man könne sich alle errechnen, vom Haus bis zur Traumfrau. so wie der Demokratie-Fanatiker, der glaubt, man müsse alle Prozesse dieser Welt mit demokratischen Prozeduren durchziehen.




Sie funktioniert im individuellen Kontext. Mehr soll sie auch nicht.



Nichtsdestotrotz wird mit Placebos gearbeitet, was bedeutet, dass diese durchaus eine - individuelle - Wirkung haben, also funktionieren.




Das hab ich auch nie behauptet.



Immerhin ist das ja eine Aussage: Wenn es regnet, wirst du nass.

Es soll aber auch Menschen geben, die im Regen NICHT nass werden.

Damit ist die Aussage "Regen=nass" selbstverständlich rein pseudo-wissenschaftlich und kann nicht funktionieren.



Du vergisst nur, dass sich Marx wissenschaftlicher Methoden bedient hat.

Marx hat sich wissenschaftlicher Methoden bedient????
Nein.
Marx hat genauso orakelt wie Hegel mit seinem "Weltgeist."
Er hat geglaubt, er könne Gesetzmässigkeiten erkennen, die den Verlauf der Geschichte determinieren und voraussagen.
Wie wir inzwischen wissen, ist er damit grandios gescheitert, und lag total daneben.

Was Marx betrieben hat war "HISTORIZISMUS".
Der Versuch, historische Gesetzmässigkeiten zu erkennen.
Das ist nicht möglich.
Die Geschichte/die Zukunft ist vor allem eines: OFFEN!

KARL POPPER hat die Irrtümer und Fehlschlüsse des "Historizismus" aufgezeigt in "Das Elend des Historizismus."
Und speziell zu Marx: KARL POPPER: "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Bd. 2.( Untertitel: "FALSCHE PROPHETEN! Hegel, Marx und die Folgen!")"

Das Problem der Wissenschaft wäre, dass sie "nur" nach allgemeinen Gesetzmässigkeiten sucht? ("PT")
Mit dem Individualismus ("Induktion". Vom Einzelfall zum allgemeinen) kommt man nicht zu empirisch fundierten Erkenntnissen.
Darauf hab ich bereits hingewiesen ("HUME´sches Induktionsproblem", das KARL POPPER gelöst hat).

Der Unterschied zwischen Kirchen und der empirischen Wissenschaft ist folgender: Viele Aussagen der Kirchen sind empirisch nicht überprüfbar.
Die Wissenschaft zeichnet sich jedoch genau dadurch aus, dass sie ihre Aussagen überprüfbar macht, und sie zur kritik stellt.
Die Kirche/die Religion lässt den Zweifel nicht zu, während die empirische Wissenschaft gradezu zum zweifeln auffordert und dazu ermuntert.
Es ist also absoluter Humbug, die wissenschaftliche Methode mit einer Kirche oder einer Religion zu vergleichen oder gar gleichzusetzen, und zu behaupten, die Wissenschaft würde sich genauso verhalten wie die Kirchen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@PoppingTom

So, es reicht also, wenn etwas (bsp.: Astrologie, Heilsteine, etc...) individuell funktioniert???
Geh mit dieser Einstellung mal zur Krankenkasse und sag, du hättest gerne ne "Aromatherapie" oder eine Therapie deiner "Chakren" und deiner "Aura" von ner Geistheilerin von der Kasse erstattet-- die werden dir was husten!
Und warum erstatten sie dir soche "Therapien" nicht???
Genau: Weil DER WISSENSCHAFTLICHE NACHWEIS für die Wirksamkeit dieser Methoden nicht erbracht und äusserst zweifelhaft ist!!!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
So, Rosi, ich hab kein Bock mehr.
Entweder du liest mal richtig, was ich geschrieben habe, oder du kannst mit dir alleine weiterdiskutieren, ich hab jedenfalls kein bock, mich ständig für Sätze zu rechtfertigen, die ich nachweislich so nicht gesagt habe.

Die Wissenschaft stösst bei der Fassbarkeit der Individualität an ihre Grenzen. Punkt. Das ist keine Kritik, kein Vorwurf, kein Böse, sondern ein IST-Wert, den selbst du nicht abstreiten kannst.

*thumbs.up* ;)

Genau das ist der Punkt, den ich seit Unzeiten versuche zu machen: Von rosettenfreak kommt seit über 10 Seiten die immergleiche Leier:

  • Wissenschaft ist gut, die "wissenschaftliche Methode" überlegen, und überhaupt ist die Wissenschaft super: weil emprisch überprüfbar, belegbar, falsifizierbar und bibabo.
  • Religion und Glaube sind schlecht, weil eben nicht überprüfbar, belegbar, falsifizierbar.

Punkt. Das ist es. Und wenn man was drauf sagt, wie eben oben gerade, dass die Wissenschaft gewisse Dinge nicht erklären kann (eben beispielhaft "Individualität"), dann kommt zunächst irgendwas, und dann kommt wieder genau ebendiese Leier:

So, es reicht also, wenn etwas (bsp.: Astrologie, Heilsteine, etc...) individuell funktioniert???
Geh mit dieser Einstellung mal zur Krankenkasse und sag, du hättest gerne ne "Aromatherapie" oder eine Therapie deiner "Chakren" und deiner "Aura" von ner Geistheilerin von der Kasse erstattet-- die werden dir was husten!
Und warum erstatten sie dir soche "Therapien" nicht???
Genau: Weil DER WISSENSCHAFTLICHE NACHWEIS für die Wirksamkeit dieser Methoden nicht erbracht und äusserst zweifelhaft ist!!!

Kann sich ja jeder ansehen: Das läuft seit 10+ Seiten nach ebendiesem immergleichen Muster: "Aha?" - "Nein, das ist nicht so" - "Weil: wissenschaftlich ist das so:..." und dann kommen immer eledinglich lange Posts, bei denen ich mich nach spätestens dem dritten Absatz nicht mehr auskenne, worum's jetzt eigentlich genau geht... :rolleyes:



--

Das ist das eine, was mich ärgert. Und das zweite ist,
dass es an dieser Ansicht nicht einmal etwas auszusetzen gibt. Und wenn man sich die verschiedenen Kommentare genau durchliest, dann stellt man fest, dass dem eigentlich auch gar keiner widerspricht. ;)

Das ist jene Ansicht der Welt (neben anderen möglichen), nach der Wissen «zuerst oder ausschließlich auf Sinneserfahrung beruht»

Diese Position nennt sich Empirismus; die gibt es seit mehreren hundert Jahren... Das ist eine absolut gültige erkenntnistheoretische Position, und die ist im Prinzip völlig unstrittig. Kann man sich hier auf wiki nachlesen, wenn man möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Empirismus Da steht so ziemlich alles drinnen, was hier seitenweise von gewisser Seite geschrieben worden ist...
--



Und damit bin ich auch schon fertig. :D

Ich möchte das beispielhaft, zusammenfassend und abschließend an einem Post illustrieren:

Die Individualität zu erfassen ist nicht Sinn und Zweck der Wissenschaft!
Im Gegenteil: Man will weg vom individuellen Fall und allgemein gültige Gesetzmässigkeiten erkennen.
Wenn die Prämissen A und B erfüllt sind, dann tritt Ereignis C ein.

Mir fällt dazu nur ein: Danke, Nicht Genügend. Setzen. Themenverfehlung.

Das sind drei völlig unterschiedliche Fragen. Die eine ist: Was ist Individualität? Die zweite ist: Was ist Sinn und Zweck der Wissenschaften? Und die dritte ist, wie hängt das zusammen - anders: Welche Aspekte der Individualität kann die Wissenschaft erklären? Auch diese Frage ist interessant.

Und wenn wir davon abließen, uns permanent und unabänderlich darin zu gebärden, uns gegenseitig von unserer Weltsicht zu überzeugen, dann könnten wir vielleicht auch einmal eines dieser Themen ernsthaft diskutieren.
 
Last edited:
@Kimber22

*thumbs.up* ;)

Genau das ist der Punkt, den ich seit Unzeiten versuche zu machen: Von rosettenfreak kommt seit über 10 Seiten die immergleiche Leier:

  • Wissenschaft ist gut, die "wissenschaftliche Methode" überlegen, und überhaupt ist die Wissenschaft super: weil emprisch überprüfbar, belegbar, falsifizierbar und bibabo.
  • Religion und Glaube sind schlecht, weil eben nicht überprüfbar, belegbar, falsifizierbar.

Punkt. Das ist es. Und wenn man was drauf sagt, wie eben oben gerade, dass die Wissenschaft gewisse Dinge nicht erklären kann (eben beispielhaft "Individualität"), dann kommt zunächst irgendwas, und dann kommt wieder genau ebendiese Leier:


fahrung beruht»[/I]

Diese Position nennt sich Empirismus; die gibt es seit mehreren hundert Jahren... Das ist eine absolut gültige erkenntnistheoretische Position, und die ist im Prinzip völlig unstrittig. Kann man sich hier auf wiki nachlesen, wenn man möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Empirismus Da steht so ziemlich alles drinnen, was hier seitenweise von gewisser Seite geschrieben worden ist...
--



Und damit bin ich auch schon fertig. :D

Ich möchte das beispielhaft, zusammenfassend und abschließend an einem Post illustrieren:



Mir fällt dazu nur ein: Danke, Nicht Genügend. Setzen. Themenverfehlung.

Das sind drei völlig unterschiedliche Fragen. Die eine ist: Was ist Individualität? Die zweite ist: Was ist Sinn und Zweck der Wissenschaften? Und die dritte ist, wie hängt das zusammen - anders: Welche Aspekte der Individualität kann die Wissenschaft erklären? Auch diese Frage ist interessant.

Und wenn wir davon abließen, uns permanent und unabänderlich darin zu gebärden, uns gegenseitig von unserer Weltsicht zu überzeugen, dann könnten wir vielleicht auch einmal eines dieser Themen ernsthaft diskutieren.

Das tun wir doch schon die ganze Zeit-- Ernsthaft diskutieren.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@PoppingTom

Na und?

Seit wann muss das Benutzen von wissenschaftlichen Methoden zwingend zu einem unzweifelhaften und immerwahren Ergebnis führen? Auch Wissenschaftler können sich irren, Theorien können sich als falsch herausstellen, keine wissenschaftliche Methode ist von potentieller Kritik ausgenommen (das wäre schliesslich Dogmatismus), also das allein reicht zum Beweis, Marx habe sich keiner wissenschaftlichen Methoden bedient, nicht aus, auf dieser Basis müsstest du auch Einstein zum Orakel erklären, nur dass der halt mal richtig lag.



So, Rosi, ich hab kein Bock mehr.

Entweder du liest mal richtig, was ich geschrieben habe, oder du kannst mit dir alleine weiterdiskutieren, ich hab jedenfalls kein bock, mich ständig für Sätze zu rechtfertigen, die ich nachweislich so nicht gesagt habe.

Die Wissenschaft stösst bei der Fassbarkeit der Individualität an ihre Grenzen. Punkt. Das ist keine Kritik, kein Vorwurf, kein Böse, sondern ein IST-Wert, den selbst du nicht abstreiten kannst.

Der Wissenschafts-Dogmatiker in dir versucht jetzt ständig, das als Vorwurf zu sehen und mir gleichzeitig einzureden, was die Wissenaschaft nicht könne, sei auch nicht wichtig.

Genau das hast du mir aber nicht vorzuschreiben. Und ja, das ist ein Vorwurf gegen dich, und nicht gegen die Wissenschaft. Du bist nicht die Wissenschaft. Auf dieses Spiel lass ich mich nicht ein.



Ein weiterer Beweis, dass du entweder nicht liest, was ich schreibe, oder es ignorierst.

"Die Religion" ist nicht "die Kirche", und mit dieser Gleichstellung verabschiedest du dich von jeder ernsthaften Diskussion zu diesem Thema.



Mal herhören:
Da ich dich charakterlich und intellektuell schätze, möchte ich nicht mit dir streiten.
Das geht bei LIT sehr schnell ins persönliche, und das muss nicht sein.

Ich hab dir nix in den Mund gelegt, was du nicht auch gesagt hättest.
Das kann jeder, der den Thrread liest, nachprüfen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@Glaube und Wissen.

- Persönliches von "Rosi."

Ich habe hier geäussert, dass ich zugleich Katholik und "Kritischer Rationalist" bin, was manche verwirrt hat.
Ich bin gläubiger Christ, ebenso wie mein geschätzter LIT-Freund "Polarbaer57" (Protestant? Katholik?)
Gleichzeitig bin ich "Kritischer Rationalist" in meinem alltäglichen und beruflichen Leben.
Ein Widerspruch???
Gewiß!
Und einer, den ich nicht auflösen kann!!!

Mein Soziologie-Studium (und mein späters Studium der Sozialpädagogik) haben mich den "Kritischen Rationalismus" lernen und schätzen gelehrt.
Ich bezeichne mich als "Rationalen Christen" ("AJ" mag einwenden, das sei eine Paradoxie, womit er Recht hat!)

Leute, ich stehe morgens auf, gehe zur Abeit, liebe meine Frau, versuche, unsere Finanzen einigermassen gebacken zu bekommen, schreibe zwischendurch LIT-Stories...--- und versuche, niemandem zu schaden!!!
Das ist schwer genug!!!!
Mein ethischer Leitfaden ist die Bergpredigt-- mein intellektueller Leitfaden ist POPPERs "Kritischer Rationalismus."

Was nach diesem Leben kommt???
Leute, das ist mir ziemlich wurscht!!!
Entscheidend ist, dass ich dieses Leben voll auskoste!!!

So, genug der Bekenntnisse!!!
Für LIT-Vollpfosten war das eh zu persönlich.
Aber einige können vielleicht was mit anfangen...--- wenn nicht: Auch okay.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
hi alle, ich arbeite gerade die Posts hier der Reihe nach durch, auf der Suche nach Sachen, die ich schon gesagt habe. Damit ich nicht alles zwanzigmal wiederholen muss. ;)

Dabei fällt mir gerade das Thema - zufälligerweise Karl Marx - auf, worauf ich damals nicht geantwortet habe:

Aus meiner Sicht beginnt das Thema hier: #4 Meine erste relevante Antwort war hier: #7, das waren die Themen "Moral" und, mit Abstrichen "Karl Marx". Dann war eine kleine Streiterei mit KrystanX, aber was ich eigentlich meine ist folgendes: #21

Wenn ich LittleHolly:
LittleHolly said:
Daran glauben, das irgendwo jemand Namens Gott (oder wie auch immer derjenige in andern Glaubensrichtungen heißt) ist, und alles, was hier auf der Erde passiert lenkt - nein, tut mir leid, das kann ich nicht.

Woran ich aber Glaube, da mir (auf Holz klopf) noch nie wirklich etwas schlimmes passiert ist: das da irgendjemand ist, und gut auf mich aufpasst. Sowas, was man im Allgemeinen Schutzengel nennt. Nur wer das ist, vielleicht ein verstorbener Ahne, ein Talisman oder so ... keine Ahnung.

mit Marx vergleiche:
"(...snip...)Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist. (...snip...)",

dann hat das eine mit dem anderen m.E. ganz genau gar nix zu tun.

Little Holly sagt, da ist eine hoehere Macht, egal ob ich sie Schutzengel oder sonstwie nenne, wenn auch keine uebermaechtige Macht, die alles steuert.
Marx sagt, Religion ist Ausdruck fuer und Protest gegen das real existierende Elend, und bringt, wie Drogen (Opium), nur eine Illusion des Gluecks.
Marx sagt explizit, dass es kein hoeheres Wesen gibt. ("... Der Mensch macht die Religion, ... der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. ...")
Ich wage zu behaupten, er schliesst darin Schutzgeister u.ae. mit ein.


Ja und nein @bardo. Marx beschreibt hier zwei Dinge:
a) Die Gegenwart und b) die Zukunft.

In der Zukunft gehören die gegenwärtigen Zustände aufgehoben, womit sich auch die Religion von selbst "erledigt". Das ist zB die Stelle mit «Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf.» Hier ist herauszulesen, dass es Marx nur am Rande um Religion geht. Es geht ihm darum, die gesellschaftlichen Zustände (aka Kapitalismus) zu kritisieren. Auch hier: «Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.»

Die Kritik an der Religion ist also die Kritik an den gegenwärtigen Zuständen, zu denen sich die Menschen nur die Religion als "Opium" suchen, also ein besänftigendes Ding, mit dem dieser gegenwärtige Wahnsinn erträglich wird: Und wenn die Menschen eines Tages dazu kommen, sich gegen diese gegenwärtigen Zustände zu erheben, dann wird es auch zur Aufhebung der Religion kommen, laut Marx. Weil dann dieses "Opium" eben nicht mehr erforderlich ist, weil dann das Glück des Menschen durch die Zustände erfüllt ist.

Aber bis dahin:

Brauchen wir die Religion als "Opium", eben als diesen "Allgemeinen Trost- und Rechtfertigungsgrund", um irgendwie damit klar zukommen, dass es in der Welt eben ganz einfach Ungerechtigkeiten gibt.

Und in diesem Sinne ist LittleHolly eigentlich recht nahe an Marx dran: Wir Menschen suchen uns irgendwas "da oben", von dem wir uns vorstellen, dass es auf uns "da herunten" aufpasst.

Wie man das dann konkret nennt, ist eigentlich egal. ;)
 
Last edited:
@Kimber22

*thumbs.up* ;)

Genau das ist der Punkt, den ich seit Unzeiten versuche zu machen: Von rosettenfreak kommt seit über 10 Seiten die immergleiche Leier:

  • Wissenschaft ist gut, die "wissenschaftliche Methode" überlegen, und überhaupt ist die Wissenschaft super: weil emprisch überprüfbar, belegbar, falsifizierbar und bibabo.
  • Religion und Glaube sind schlecht, weil eben nicht überprüfbar, belegbar, falsifizierbar.

Punkt. Das ist es. Und wenn man was drauf sagt, wie eben oben gerade, dass die Wissenschaft gewisse Dinge nicht erklären kann (eben beispielhaft "Individualität"), dann kommt zunächst irgendwas, und dann kommt wieder genau ebendiese Leier:



Kann sich ja jeder ansehen: Das läuft seit 10+ Seiten nach ebendiesem immergleichen Muster: "Aha?" - "Nein, das ist nicht so" - "Weil: wissenschaftlich ist das so:..." und dann kommen immer eledinglich lange Posts, bei denen ich mich nach spätestens dem dritten Absatz nicht mehr auskenne, worum's jetzt eigentlich genau geht... :rolleyes:



--

Das ist das eine, was mich ärgert. Und das zweite ist,
dass es an dieser Ansicht nicht einmal etwas auszusetzen gibt. Und wenn man sich die verschiedenen Kommentare genau durchliest, dann stellt man fest, dass dem eigentlich auch gar keiner widerspricht. ;)

Das ist jene Ansicht der Welt (neben anderen möglichen), nach der Wissen «zuerst oder ausschließlich auf Sinneserfahrung beruht»

Diese Position nennt sich Empirismus; die gibt es seit mehreren hundert Jahren... Das ist eine absolut gültige erkenntnistheoretische Position, und die ist im Prinzip völlig unstrittig. Kann man sich hier auf wiki nachlesen, wenn man möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Empirismus Da steht so ziemlich alles drinnen, was hier seitenweise von gewisser Seite geschrieben worden ist...
--



Und damit bin ich auch schon fertig. :D

Ich möchte das beispielhaft, zusammenfassend und abschließend an einem Post illustrieren:



Mir fällt dazu nur ein: Danke, Nicht Genügend. Setzen. Themenverfehlung.

Das sind drei völlig unterschiedliche Fragen. Die eine ist: Was ist Individualität? Die zweite ist: Was ist Sinn und Zweck der Wissenschaften? Und die dritte ist, wie hängt das zusammen - anders: Welche Aspekte der Individualität kann die Wissenschaft erklären? Auch diese Frage ist interessant.

Und wenn wir davon abließen, uns permanent und unabänderlich darin zu gebärden, uns gegenseitig von unserer Weltsicht zu überzeugen, dann könnten wir vielleicht auch einmal eines dieser Themen ernsthaft diskutieren.

Ernsthaft diskturieren?? Das tun wir doch schon die ganze Zeit.
Diese Themen, die du anführst, lassen sich nun mal nicht trennen, sondern überschneiden sich.

Und uns gegenseitig von unserer Weltsicht überzeugen??? Ist nicht Sinn und Zweck meiner Ps.
Man sagt seine Meinung über die Dinge, und belegt sie mit Argumenten.
Jeder interessierte Leser kann selbst entscheiden, welche Standpunkte und Argumente er überzeugend findet, und welche nicht.
That`s all.


lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Brauchen wir die Religion als "Opium", eben als diesen "Allgemeinen Trost- und Rechtfertigungsgrund", um irgendwie damit klar zukommen, dass es in der Welt eben ganz einfach Ungerechtigkeiten gibt.

Und in diesem Sinne ist LittleHolly eigentlich recht nahe an Marx dran: Wir Menschen suchen uns irgendwas "da oben", von dem wir uns vorstellen, dass es auf uns "da herunten" aufpasst.

Wie man das dann konkret nennt, ist eigentlich egal. ;)

Diese Droge ist aber ein Placebo. Sie funktioniert nur, solange man daran glaubt. Ist es nicht schöner, wenn Menschen versuchen, aus sich selbst heraus stark genug zu sein?
 
@PoppingTom

Ich schreibe in P 331: "Ein Dogmatiker lässt keine anderen Meinungen als seine eigenen- bzw. die seines Dogmas- zu. Das tun Wissenschaftler aber sehr wohl.....Entscheidend ist, dass man prüft, welche Meinung der kritischen Überprüfung standhält."

Dazu fällt dir in deinem P 338 folgendes bemerkenswertes ein:
"Den letzten Satz könnte ich in Kirchensprache ungefähr so übersetzen: Ich akzeptiere durchaus andere Religionen, solange sie das Wort Gottes, ausgedrückt durch die Bibel, nicht in Zweifel ziehen." ("PT" in 338)

"Tom", dieser Satz von dir ist ausgemachter Nonsens.
Man kann diesen letzten Satz von mir nicht in "Kirchensprache" übertragen.

Die Wissenschaft ist kein Glaube, keine Religion, und auch keine Kirche, und mit diesen 3 Dingen nicht vergleichbar, und schon gar nicht gleichzusetzen, weshalb Übertragungen von Aussagen über die Wissenschaft in "Kirchensprache" völliger Unfug ist.
Die Wissenschaft ist eine METHODE, und zwar die bisher zuverlässigste und beste, die wir kennen, um (vorläufig) empirisch gesichters Wissen zu erhalten.
Wer die wissenschaftliche Methode für ungenügend hält, der muss eine bessere präsentieren, was bisher nicht gelungen ist.

Zudem: Wissenschaft stellt jede ihrer Theorien und Erkenntnisse der Kritik; also dem Zweifel, was Kirchen/Religionen/Glaubensgemeinschaften/Dogmatiker nicht tun!
Deine "Übersetzung" ist also eindeutig falsch!

Ebenso unsinnig ist dein Begriff "Wissenschaftsdogmatiker."
Ein Wissenschaftler ist per definition kein Dogmatiker!
Dein Begriff "Wissenschaftsdogmatiker ist eine Paradoxie! Er ist ein Widerspruch in sich selbst.
"AJ" würde wohl sagen, der Begriff "Wissenschaftsdogmatiker" ist sprachwidrig.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
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