Donald Trump for President-- Das Ende des Intellekts!

rosettenfreak

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Jun 2, 2009
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Ich kenne die Argumente, die versuchen, den Ausgang der Wahl zu erklären-- aber ich kann kein Argument nachvollziehen.
Mit der Wahl von Donald Trump hat die USA einen intellektuellen und moralischen Offenbarungseid abgegeben.
Ich hatte bisher einen Riesenrespekt vor den USA. Ich habe die USA bewundert.
Ich habe seit der letzten Präsidentschaftswahl diese Bewunderung und diesen Respekt vor den USA verloren.

Wie seht ihr die Wahl von Trump??

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Ich denke, da muss man unterscheiden in:

1. die USA als Staatenbund, wo wichtige Entscheidungen von gewählten und ernannten Gremien getroffen werden (sollten!) Inklusive Exekutive, also Army, Navy und Air-Force (leider auch FBI, NSA und CIA)

2. den Bundesstaaten, wo so manch wunderliche Gesetze Blüten treiben...

3. die "Einwohner" der einzelnen Bundesländer, wo jeder in erster Linie auf seine Bedürfnisse und Wünsche bedacht ist

Zusätzlich kommen dazu noch die Interessenverbände und Lobbyisten.

"Klappern gehört zum Handwerk" sagt man und wer das am Besten beherrscht, der wird gewählt! Das hat Trump am besten verstanden, also ist er der neue Präsident.
Zusätzlich hat er aber auch schon versöhnliche Töne angeschlagen.
Im Wahlkampf hat er täglich eine andere Sau durchs Dorf getrieben, seit Donnerstag ist es still geworden, ansonsten hätte er mit Sicherheit Probleme loyale und vor allem fähige Mitarbeiter zu finden, die ihm beim Regieren helfen müssen.

In der Außenwahrnehmung haben wir es ja nur mit 1. zu tun, wenn wir nicht grade zu Besuch dort sind, bzw. in den Medien über irgendwelche Katastrophen oder Schießereien berichtet wird...

Und da können wir nur abwarten...

Gruss

Hans
 
Ich denke auch erst mal abwarten und nach 100 Tagen sehen was er so vorhat und wie er es angeht. Von Obama hat man extrem viel erwartet und er konnte die Erwartungen daher nur teilweise umsetzen.
Vielleicht wird Trump ja um einiges zahmer als gedacht. Sollte es extrem schief laufen wäre das ja noch die Möglichkeit der Amtsenthebung...
Bush dürfte sich auch freuen, denn damit ist er erst einmal den Titel "Unbeliebtester President der USA" los.
 
@Zenobit

Ich denke auch erst mal abwarten und nach 100 Tagen sehen was er so vorhat und wie er es angeht. Von Obama hat man extrem viel erwartet und er konnte die Erwartungen daher nur teilweise umsetzen.
Vielleicht wird Trump ja um einiges zahmer als gedacht. Sollte es extrem schief laufen wäre das ja noch die Möglichkeit der Amtsenthebung...
Bush dürfte sich auch freuen, denn damit ist er erst einmal den Titel "Unbeliebtester President der USA" los.

Hi.
Natürlich wird auch "The Donald" das Rad nicht neu erfinden können.
Er ist an die Verfassung gebunden, an Gesetze und an (internationale) Verträge.
So kann er beispielsweise das Abkommen mit dem Iran nicht einfach aufkündigen.
Und auch bei "Obamacare" hört er sich nun anders als im Wahlkampf.

Dennoch: Ich finde es bedenklich, dass man mit so einem Wahlkampf Erfolg haben kann.
Ich hab kurz vor der Wahl in irgend einem Artikel gelesen, der Trump würde das alles gar nicht so meinen.
Der hätte sich das bloß bei der "Brexit"-Kampagne abgeschaut. Und da die Erfolg hatte, dachte "The Donald": Was bei den Briten funktioniert, das könnte doch auch bei uns klappen?
Recht hatte er.

Ich finde es dennoch bedenklich. Der Zweck heiligt nicht jedes Mittel.

Zudem ist so eine Strategie riskant.
Ob seine Wähler blicken, dass Wahlkampf das eine ist und regieren das andere?
Erwarten die eine 1:1-Umsetzung seiner Wahlversprechen und er liefert nicht, dann könnte sich die Wut schnell gegen ihn kehren.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Einige seiner Versprechungen lassen sich auch gar nicht wirklich durchsetzen, bzw. hat er auch nie wirklich gesagt wie er denn so etwas machen will.
Aber amerikanische Präsidenten haben eine sehr hohe Umsetzungsquote ihrer Wahlversprechen (so um die 70%).
Man sollte aber auch nicht vergessen, daß Amerika immer noch eine Demokratie ist. Auch wenn Trump mehr Macht haben wird als Obama, wird er nicht so schalten und Walten können als wäre er Staatschef der Türkei. Ein Bürgerkrieg, in einem Land in dem quasi jeder bewaffnet ist, dürfte das Letzte sein, was Trump will.

Seine Strategie war riskant aber vorher wurden ihm ja schon keine Chancen ausgerechnet. Daher wäre er wohl bei einem normalen Wahlkampf nicht als Sieger hervorgegangen.
Ich bin mir sicher, daß nicht wenige Amerikaner nicht für ihn, sondern gegen Clinton gestimmt haben.
 
@Zenobit

Einige seiner Versprechungen lassen sich auch gar nicht wirklich durchsetzen, bzw. hat er auch nie wirklich gesagt wie er denn so etwas machen will.
Aber amerikanische Präsidenten haben eine sehr hohe Umsetzungsquote ihrer Wahlversprechen (so um die 70%).
Man sollte aber auch nicht vergessen, daß Amerika immer noch eine Demokratie ist. Auch wenn Trump mehr Macht haben wird als Obama, wird er nicht so schalten und Walten können als wäre er Staatschef der Türkei. Ein Bürgerkrieg, in einem Land in dem quasi jeder bewaffnet ist, dürfte das Letzte sein, was Trump will.

Seine Strategie war riskant aber vorher wurden ihm ja schon keine Chancen ausgerechnet. Daher wäre er wohl bei einem normalen Wahlkampf nicht als Sieger hervorgegangen.
Ich bin mir sicher, daß nicht wenige Amerikaner nicht für ihn, sondern gegen Clinton gestimmt haben.

Richtig, nie waren 2 Kandidaten so unbeliebt, wie bei dieser Wahl.
Hätte man als dritten Kandidaten nen Kaktus aufgestellt, so hätte der Kaktus gewonnen und wäre Präsident geworden.
Weil du die Türkei erwähnst-- es gibt neues von "Erdowahn".
Ich poste das gleich im Böhmermann-Thread.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
eine der besten Erklärungen, die ich dazu bisher gefunden habe, das ist diese hier: https://kurier.at/politik/ausland/us-wahl/trump-kann-nur-gewinnen/229.857.785

vllt. in einem Wort beschrieben: (es wird ja oft gesagt, Trump habe keine Ahnung von Politik...) Mein Eindruck inzw. ist, dass das Argument völlig andersrum geht: Trump hat keine Ahnung von Politik? Wunderbar! !! :) Dann kann er auch nicht so viel anrichten...
Nur kurz zum drüber Nachdenken... ;) der Rest steht im Text! :cattail:
 
Richtig, nie waren 2 Kandidaten so unbeliebt, wie bei dieser Wahl.
Hätte man als dritten Kandidaten nen Kaktus aufgestellt, so hätte der Kaktus gewonnen und wäre Präsident geworden.


lg
"Rosi" (Johannes)

Gab es nicht e einen "Kaktus"? Den aber niemand kennt in Europa.

Genau genommen, gab es sogar 4 Kaktusse:
Gary E. Johnson von der Libertären Partei
Jill Ellen Stein von den Grünen
Darrell Castle von der Constitution Part
David Evan McMullin als unabhängiger Kandidat

Genug Auswahl für Protestwähler, aber im amerikanischen Wahlsystem natürlich völlig aussichtslos.

Irgendwer hat lange vor der Wahl geätzt, Trum sei ein Prolet, der von nichts eine Ahnung habe, nur poltern und schimpfen könne - somit der ideale Kandidat für die Republikaner.

Also hat er gepoltert, geschimpft und das Blaue vom Himmel versprochen, völlig unbeleckt von jeder Schamhaftigkeit, den Leuten die Hucke vollzulügen. Ich wartete nur noch darauf dass er nach dem Zaun, den die Mexikaner finanzieren und sich damit selber aussperren sollten, auch noch freie Big Macs und Hot Dogs für jeden aufrechten Amerikaner versprochen hat. Musste er gar nicht mehr.

Die Taktik in dieser Brutalität kann wirklich nur in den USA ankommen, wo das Gros der Bevölkerung einen derart niedrigen Bildungsstand hat, dass ihnen die ganzen Ungereimtheiten keinen Lachkrampf beschert haben.
Aber im Prinzip fallen ja auch bei uns die Wähler auf alle möglichen Versprechungen rein, die ihnen die Populisten auftischen. Nur sind die nicht ganz so "trump".
 
@Kimber22

eine der besten Erklärungen, die ich dazu bisher gefunden habe, das ist diese hier: https://kurier.at/politik/ausland/us-wahl/trump-kann-nur-gewinnen/229.857.785

vllt. in einem Wort beschrieben: (es wird ja oft gesagt, Trump habe keine Ahnung von Politik...) Mein Eindruck inzw. ist, dass das Argument völlig andersrum geht: Trump hat keine Ahnung von Politik? Wunderbar! !! :) Dann kann er auch nicht so viel anrichten...
Nur kurz zum drüber Nachdenken... ;) der Rest steht im Text! :cattail:

Hi.
Das sehe ich auch so: Dass Trump keine Ahnung von Politik hat, dass er bisher noch nie politisches Amt bekleidet hat, das sahen seine Wähler nicht als Nachteil, sondern als Vorteil.
Das Ergebnis zeigt auch, wie sehr sich Teile des politischen Establishments und auch Teile der Medien bereits von der Wirklichkeit entkoppelt haben.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@helios53

Gab es nicht e einen "Kaktus"? Den aber niemand kennt in Europa.

Genau genommen, gab es sogar 4 Kaktusse:
Gary E. Johnson von der Libertären Partei
Jill Ellen Stein von den Grünen
Darrell Castle von der Constitution Part
David Evan McMullin als unabhängiger Kandidat

Genug Auswahl für Protestwähler, aber im amerikanischen Wahlsystem natürlich völlig aussichtslos.

Irgendwer hat lange vor der Wahl geätzt, Trum sei ein Prolet, der von nichts eine Ahnung habe, nur poltern und schimpfen könne - somit der ideale Kandidat für die Republikaner.

Also hat er gepoltert, geschimpft und das Blaue vom Himmel versprochen, völlig unbeleckt von jeder Schamhaftigkeit, den Leuten die Hucke vollzulügen. Ich wartete nur noch darauf dass er nach dem Zaun, den die Mexikaner finanzieren und sich damit selber aussperren sollten, auch noch freie Big Macs und Hot Dogs für jeden aufrechten Amerikaner versprochen hat. Musste er gar nicht mehr.

Die Taktik in dieser Brutalität kann wirklich nur in den USA ankommen, wo das Gros der Bevölkerung einen derart niedrigen Bildungsstand hat, dass ihnen die ganzen Ungereimtheiten keinen Lachkrampf beschert haben.
Aber im Prinzip fallen ja auch bei uns die Wähler auf alle möglichen Versprechungen rein, die ihnen die Populisten auftischen. Nur sind die nicht ganz so "trump".


Natürlich haben wohl auch die 4 anderen Kandidaten vor allem Hillary Stimmen gekostet.
Man sollte es sich aber nicht so einfach machen, auf den Bildungsstand der Trump-Wähler zu schimpfen.
Ich bin auch dem Irrtum unterlegen, zu glauben, letzten Endes würden sich auch die Frustrierten für das kleinere Übel und die erfahrene Option-- also für HC- entscheiden.
Wahlen sind keine Intelligenztests. Wahlen werden durch Stimmungen entschieden.

Ich hab kurz vor der US-Wahl und kurz danach einige interessante Dokus gesehen.
Die Trump-Wähler sind nicht doof-- sie sind nur unglaublich wütend und frustriert.
Und das aus guten Gründen.
Urdemokratische Staaten-- bsp. Wisconsin-- gingen bei dieser Wahl an Trump.
Er hat ja alle "Swing States" abgeräumt.
In den Dokus siehst du Wähler, die waren früher bei den Demokraten. Sie waren in der Gewerkschaft.
Diese Menschen hat man vergessen. Die hat auch Obama in den letzten 8 Jahren vergessen.
Diese Menschen kommen nicht mehr vor. Weder bei den etablierten Politikern, noch in der medialen Berichterstattung.
Und die haben mit der Wahl von Trump eindrucksvoll signalisiert: "Hallo! Wir sind noch da!"

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Also ich glaube, wir werden uns im Laufe der Jahre darauf einstellen müssen, dass Wahlkämpfe in Zukunft so laufen werden. Fakten? Völlig wurscht. Lügen im Wahlkampf? Dank (?) der Social-Media-Blasen, weden das die Leute gar nicht mehr mit bekommen.

Aldous Huxley würde bleich werden vor Neid, wie sauber wir seine Dystopie gerade umsetzen. Und Yevgeny Zamyatins Warnung davor (WIR), 1921, mit dem "gläsernen Menschen" - das ist schon lange Realität...

Aber ich war schon immer skeptisch, ob dieses eherne Gesetz - die "Herrschaft des Volkes" - so wirklich die bestmögliche aller Regierungsformen ist...
--

Da bin ich aber wieder bei einem anderen großen Autor des 20. Jhs., nämlich bei Philip K. Dick. Der hat (im Buch "Die Mehrbegabten" / engl.orig. "Our Friends From Frolix 8") schon die Frage gestellt:

Von wem möchtest du regiert werden?
Von den Begabten? oder von den Beliebten?

Ich glaube, diese Frage ist bis heute noch nicht geklärt....
 
Last edited:
@Kimber22

Also ich glaube, wir werden uns im Laufe der Jahre darauf einstellen müssen, dass Wahlkämpfe in Zukunft so laufen werden. Fakten? Völlig wurscht. Lügen im Wahlkampf? Dank (?) der Social-Media-Blasen, weden das die Leute gar nicht mehr mit bekommen.

Aldous Huxley würde bleich werden vor Neid, wie sauber wir seine Dystopie gerade umsetzen. Und Yevgeny Zamyatins Warnung davor (WIR), 1921, mit dem "gläsernen Menschen" - das ist schon lange Realität...

Aber ich war schon immer skeptisch, ob dieses eherne Gesetz - die "Herrschaft des Volkes" - so wirklich die bestmögliche aller Regierungsformen ist...
--

Da bin ich aber wieder bei einem anderen großen Autor des 20. Jhs., nämlich bei Philip K. Dick. Der hat (im Buch "Die Mehrbegabten" / engl.orig. "Our Friends From Frolix 8") schon die Frage gestellt:

Von wem möchtest du regiert werden?
Von den Begabten? oder von den Beliebten?

Ich glaube, diese Frage ist bis heute noch nicht geklärt....

Hi.
Eine sehr gute Frage, das mit den "Begabten" und den "Beliebten."
Ich möchte von einem Begabten regiert werden, der beliebt ist.

Ich möchte auch nicht regiert werden-- ich will (mit)regieren.

-- "Herrschaft des Volkes".
Na, das ist so ne Sache...

"Kimber22", Demokratie geht uns alle an!
Wir sollten unseren Verstand einschalten! (Gilt nicht für LIT! Hier sind (fast) alle (fast immer) bei Verstand).
Wir sollten nicht auf Sprücheklopper reinfallen!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
In Amerika ist Beliebtheit ein sehr wichtiger Punkt. Jesse Ventura, ein ehemaliger Wrestler ist Senator geworden. Arnold Schwarzenegger Gouverneur und Ronald Reagan war auch vorher Schauspieler.
Wobei man gerade an letzterem sehen kann, was aus jemandem werden kann. Reagan hatte anfangs auch sehr wenig Ahnung von Politik. Er hat aber sehr schnell sehr viel gelernt.
gut viel bringen ihn mit dem kalten Krieg und dem Wettrüsten in Verbindung. Zum Schluss seiner Laufbahn hat er aber genau das Gegenteil in die Wege geleitet und auch den Fall der Mauer und die Versöhnung mit "dem Reich des Bösen" (wie er Russland nannte) in die Wege geleitet.
Reagan ist nicht unumstritten aber mit Sicherheit heute einer der beliebtesten Präsidenten der USA.

Man sieht also auch mit Beliebtheit lässt sich etwas erreichen. Allerdings ist es auch sehr wichtig schnell viel zu lernen und dann auch etwas politisches zu leisten.

Ich hoffe, daß Trump ein wenig wie unsere Grünen ist. Die hatten auch sehr revolutionäre Pläne und wollten am liebsten alles umkrempeln. Als sie dann aber selber mit an der Macht waren, wurde zumindest den meisten klar, daß eben nicht alles von dem möglich war und man mit Kompromissen und längeren Plänen oft weiter kommt als sofort alle AKW´s abzuschalten.
 
@Kimber22

Also ich glaube, wir werden uns im Laufe der Jahre darauf einstellen müssen, dass Wahlkämpfe in Zukunft so laufen werden. Fakten? Völlig wurscht. Lügen im Wahlkampf? Dank (?) der Social-Media-Blasen, weden das die Leute gar nicht mehr mit bekommen.

Aldous Huxley würde bleich werden vor Neid, wie sauber wir seine Dystopie gerade umsetzen. Und Yevgeny Zamyatins Warnung davor (WIR), 1921, mit dem "gläsernen Menschen" - das ist schon lange Realität...

Aber ich war schon immer skeptisch, ob dieses eherne Gesetz - die "Herrschaft des Volkes" - so wirklich die bestmögliche aller Regierungsformen ist...
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Da bin ich aber wieder bei einem anderen großen Autor des 20. Jhs., nämlich bei Philip K. Dick. Der hat (im Buch "Die Mehrbegabten" / engl.orig. "Our Friends From Frolix 8") schon die Frage gestellt:

Von wem möchtest du regiert werden?
Von den Begabten? oder von den Beliebten?

Ich glaube, diese Frage ist bis heute noch nicht geklärt....


Ich hoffe nicht, dass sich diese Art "Wahlkampf" durchsetzen wird.
"Postfaktisch" ist Moment so ne Mode-Vokabel.
Fakten haben aber eine ärgerliche Angewohnheit: Sie verschwinden nicht einfach.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
@Zenobit

In Amerika ist Beliebtheit ein sehr wichtiger Punkt. Jesse Ventura, ein ehemaliger Wrestler ist Senator geworden. Arnold Schwarzenegger Gouverneur und Ronald Reagan war auch vorher Schauspieler.
Wobei man gerade an letzterem sehen kann, was aus jemandem werden kann. Reagan hatte anfangs auch sehr wenig Ahnung von Politik. Er hat aber sehr schnell sehr viel gelernt.
gut viel bringen ihn mit dem kalten Krieg und dem Wettrüsten in Verbindung. Zum Schluss seiner Laufbahn hat er aber genau das Gegenteil in die Wege geleitet und auch den Fall der Mauer und die Versöhnung mit "dem Reich des Bösen" (wie er Russland nannte) in die Wege geleitet.
Reagan ist nicht unumstritten aber mit Sicherheit heute einer der beliebtesten Präsidenten der USA.

Man sieht also auch mit Beliebtheit lässt sich etwas erreichen. Allerdings ist es auch sehr wichtig schnell viel zu lernen und dann auch etwas politisches zu leisten.

Ich hoffe, daß Trump ein wenig wie unsere Grünen ist. Die hatten auch sehr revolutionäre Pläne und wollten am liebsten alles umkrempeln. Als sie dann aber selber mit an der Macht waren, wurde zumindest den meisten klar, daß eben nicht alles von dem möglich war und man mit Kompromissen und längeren Plänen oft weiter kommt als sofort alle AKW´s abzuschalten.


Hi.
Ich finde, man kann Trump nicht wirklich mit Ronald Reagan vergleichen.
Reagan hatte politische Erfahrung, bevor er Präsident wurde. Er war immerhin Gouverneur von Kalifornien.
Trump hatte noch nie ein politisches Amt inne.

Übrigens sind die detaillierten Analysen zur Wahl interessant.
Trump in etwa so viele Wählerstimmen bekommen wie vor 4 Jahren der republikanische Kandidat Mitt Romney (ca. 60 Millionen).
Das Problem war: Hillary brachte ihre Klientel nicht genügend an die Wahlurne.
Es lag also auch am fehlenden Mobilisierungspotential der Kandidatin HC.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Hi.
Ich finde, man kann Trump nicht wirklich mit Ronald Reagan vergleichen.
Reagan hatte politische Erfahrung, bevor er Präsident wurde. Er war immerhin Gouverneur von Kalifornien.

Hihi, apropos Governor of California: Ich wette, einem Haufen Republikaner wäre es jetzt Recht, wenn sie nicht dieses dumme Gesetz hätten, dass der US-Präsident in den US geboren sein muss... Ich sag nur: "I'll be back"-Arnieeeeh! :D :rose:
 
hi, weil ich's grad so lustig find. Den Post hab ich grad in nem anderen Forum geschaltet, ich meine, das könnt ich auch hier sagen:

»wisst ihr, was ich das coolste an der US-Wahl finde? so zynisch das auch sein mag?
DAss die Amis jetzt einmal den Mist, den sie immer machen, jetzt einmal SELBER ausbaden müssen.
BISHER haben, wennimmer die Amis einen Unsinn gemacht haben, ANDERE Völker das ausbaden müssen. 9/11 - die Attentäter stammen aus Saudi-Arabien (sofern man dieser Verschwörungstheorie natürlich glaubt, aber egal), Angegriffen haben die US den Irak. In Afghanistan haben sie die Mudschaheddin unterstützt, und heute gibt's dort die Taliban. Sie haben den Aufstand in Libyen unterstützt, und dort herrscht heute Bürgerkrieg. Sie haben den Aufstand in Syrien unterstützt, und dort herrscht heute Bürgerkrieg. Wo immer die Amis in den letzten 50 Jahren eingegriffen haben (auch Nicaragua, Iran, etc...) IMMER haben es die ANDEREN Völker ausbaden müssen...

JETZT haben sie einen Präsidenten, der - wie er es schon angekündigt hat:
Medicare (also die allgem. Krk.-Versicherung) stutzen will, der die Steuern für die Reichen kürzen will (wie es die Republikaner schon immer gemacht haben), der die Militärausgaben erhöhen will (wie die Republikaner es auch schon immer gemacht haben...) und so weiter, der 3 Mio Illegale v.a. Mexikaner abschieben will (was auch Obama gemacht hat, das is nur keinem aufgefallen) und so weiter...
Ich finde es spannend, das aktuell zu beobachten! ;)«
 
@(President) Trump zahlt 25 Millionen Dollar Entschädigung..... ("Süddeutsche Zeitung", 19.11.2016).

....um einem Verfahren zu entgehen!

Es geht um die sogenannte "Trump-University."
Er hat Studenten um 40 Millionen Dollar erleichtert.
Die Uni bot Studiengänge an, die die Studenten angeblich zu Immobilien-Profis ausbildete. Gebühr pro Kurs (nicht pro Semester): 35 000 Dollar.
Der Haken dabei: Diese Abschlüsse waren nicht anerkannt.

Fazit: Die Amis haben mit Trump eine Person zum Präsidenten gewählt, deren Integrität durchaus zweifelhaft ist.
Und das ist noch (zu) nett formuliert....



lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Mitnichten Johannes! Es wird sehr viel Intellekt gefordert sein, diese verfahrene Situation wieder möglichst schadlos aus der Welt zu schaffen. Sprich, wie kriegt man Trump in ein erfolgreiches Empeachment-Verfahren? :)
 
Was ich an der ganzen Sache so ausgesprochen spannend finde, das ist: Wie ausgezeichnet der amerikanische Rechtsstaat funktioniert. (!) :)

Ich bin vor einiger Zeit auf diese Site gestoßen: https://usaerklaert.wordpress.com/ und seitdem ich mich da ein bisschen vertieft habe, merke ich, wie ich beginne, die Amis immer mehr zu mögen. Ursprünglich war ich ja der gleiche USA-europäisch-(minderwertigkeitskomplexbehaftet)-"wir-Europäer-sind-älter"-USA-Kritiker... AAABER, seitdem mir da ein paar Dinge vernünftig erklärt worden sind / usaerklärt^^ / seh ich da vieles anders.
Auch werden in dem Blog ein Haufen Missverständnisse aufgeklärt: ZB: Warum das FBI keine "Bundespolizei" ist [im besten Falle könnte man die State Trooper "Bundespolizei" nennen...]; oder was der Unterschied zw. den "Marines" und der "Marine" (engl. Navy) ist. Die haben überhaupt nix miteinander zu tun, die machen Witze übereinander^^ u.s.w.

Du musst dir das nur ansehen: Der Präsident erlässt der Reihe nach Dekrete, und die Gerichte schmeißen ihm das regelmäßig zurück. Und die Gerichte sind nicht, wie bei uns (D/Ö): mehr oder weniger Handlanger des Staates (aka: Exekutive).

Ad Impeachment: Ich bin mir ziemlich sicher, dass Trump die erste Legislaturperiode nicht "überleben" wird; zumindest nicht, wenn er so weiter tut wie jetzt; spätestens, wenn er einen =wirklichen= Konflikt anfängt mit einem seiner bekannten, unnötigen, fakenbefreiten :cattail: Tweets...
 
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